VL13 Institutionenwahl & Institiutionenreform (Entscheidungen über, statt innerhalb von Institut.) Flashcards

1
Q

Institutionenwahl aus Sicht des Rational-choice Institutionalismus

A

Institutionen als Resultat strategischer Interaktion zwischen nutzenmaximierenden Akteuren
-> Präferenzen der Akteure über Institutionen lassen sich aus Erwartungen zu Effekten der Institutionen ableiten

Zweistufiges Spiel (Tsebelis): Institutionenwahl, Policyspiel
-> Universale Gültigkeit der Annahmen - Antizipation
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2
Q

Institutionenwahl aus Sicht des historischen Institutionalismus

A
  • Institutionen resultieren aus historischen Pfadabhängigkeiten
  • Positive Rückkopplung (feedback): einmal etablierte Institutionen verstärken sich selbst über Zeit, beeinflussen spätere Entscheidungen
  • > auch ineffiziente Pfade werden beibehalten
  • > eingeschränkte Vorhersehbarkeit
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3
Q

warum wurde 1949 die personalisierte Verhältniswahl eingeführt? (Katheen Bawn)

A
  • Rational-choice Erklärung
  • Parteien antizipieren Effekte des Wahlsystems in Bezug auf ihre Ziele (Vote, Office, Policy)
  • Parteien können Stimmanteile antizipieren, kennen Präferenzen der anderen Akteure und verstehen Wahlsystem
  • > Parteien versuchen ein Wahlsystem zu etablieren, dass ihren späteren Einfluss auf Policies maximiert
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4
Q

Simulation Wahlergebnisse 1949n wenn diese unter einem relativen Mehrheitswahlsystem stattgefunden hätten (Bawn)

A

CDU/CSU: relatives MHW-System (FPTP - First Past The Post) = theoriekonform
SPD: VHW-System (PR - Proportional Representation) = nicht konform???
kleine Parteien: VHW-System = theoriekonform

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5
Q

Warum unterstützte die SPD Verhältniswahlsystem?

A
  • Relative, nicht absolute Gewinne zählen: SPD wäre in jedem Fall zweitstärkste Partei, aber unter PR näher an CDU/CSU dran
  • Koalitionslogik: unter PR sind absolute Mehrheiten unwahrscheinlicher, d.h. SPD wäre ein potentieller Koalitionspartner
  • -> Office-Ziele für SPD wichtiger als Vote-Ziele
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6
Q

Bundesrat vs Senat (Lehmbruch)

A

Konflikt über Ausgestaltung der zweiten Kammer

  • Bundesrat: Vertreter der Länderregierungen
  • Senat: in Ländern gewählte Vertreter
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7
Q

Pro Bundesrat

A
  • Mitspracherecht für Länder, die Bundesrecht implementieren
  • Betonung der Länder- nicht der Parteidifferenzen -> Objektivität
  • Expertise und Ressourcen der Länder verfügbar
  • Unentbehrliches Vermittlungsorgan im Bundesstaat
  • Interessensausgleich in BR leichter
  • Legitimation gegeben, da BR aus gewählten Landesregierungen hervorgeht
  • Versachlichung der Debatten
  • Gute historische Erfahrungen (Weimar; Kaiserreich)
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8
Q

Pro Senat

A

•Direktere demokratische Legitimation
•Erfahrene Senatoren = Bürokraten der BL
•Keine Absorption der zweiten Kammer als Vetospieler, da nur geringe Parteipolitisierung
-> gewichtigere Kontrolle gegenüber der Bundesregierung = Dynamischeres Verhältnis
•Vertritt Länderebene, nicht einzelne Landesregierungen
•Senatoren bringen Unabhängigkeit und persönliche Komponente

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9
Q

Warum haben wir in DE einen Bundesrat?

A

Historischer Institutionalismus:

  • Reichsrat galt als stabilisierender Faktor in Weimar
  • > BR als Gegengewicht zur Parteipolitik

RC-Institutionalismus: SPD-Senat, CDU-gespalten, FDP-Mischmodell

  • > Package Deal der SPD mit der Südwestlichen CDU/CSU
  • > SPD stimmt (mit Union etc.) für BR mit eingeschränkter Macht
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10
Q

Logiken der Institutionenreform (Kaiser) - Konservatismus von institutionen

A
  • Institutionen sind träge
  • Rückfallregel (keine Einigung -> SQ bleibt erhalten)
  • Veränderung ist verbunden mit Transaktionskosten
  • Politische Kosten des SQ-Erhalts > Transaktionskosten –> Reform
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11
Q

Logiken der Institutionenreform (Kaiser) - Pfadabhängigkeit

A
  • Alte Institutionen beeinträchtigen neue Handlungsmöglichkeiten
  • Alten Pfad beibehalten ist einfacher, als auf neuen Pfad zu wechseln
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12
Q

Logiken der Institutionenreform (Kaiser) - Institutionelles Lernen

A
  • Ausbreitung von Institution begünstigt durch geographische und kulturelle Nähe
  • Erfolgreiche Institutionen werden von Nachbarn übernommen
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13
Q

Politikverflechtung (Scharpf)

A

Akteure, die die Macht haben, Institutionen zu verändern (Bundestagsabgeordnete), profitieren am meisten von der bestehenden Institution

  • Kompetenzverflechtung zw. mehreren Ebenen > institutionelle Trägheit > zu langsame Reaktion auf neue Herausforderungen
  • > SQ wird immer privilegiert -> Ineffizientes, aber hoch stabiles System
  • -> Suboptimale Politik
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14
Q

Wann gilt Scharpfs Politikverflechtungsthese + wie kann man Blockade vermeiden?

A

Verbundföderalismus (man muss sich einigen) + Eigeninteressen (SQ wird priviligiert)

-> Einstimmigkeit durch anderen Verhandlungsmodus umgehen
- Problemlösen (Orientierung aller Akteure an gemeinsamen Zielen)
statt Bargaining (Eigene Interessen im Fokus)
-> Allgemeiner Vorschlag: Sunset clauses (Gesetze mit Ablaufdatum üben Handlungsdruck aus, um nicht in unregulierten Zustand zurückzufallen)

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