VL 9 VE PDT Flashcards

1
Q

Beschreiben Sie die Charakteristika der PDT.

  • > Welche Verfahren
  • > 3 Grundannahmen
  • > 6 Charakteristika
A
  • PDT als Sammelbegriff; viele Manuale inbegriffen; sehr heterogen (Dauer, Frequenz, Intervention) -> TP, AP; unscharfe Ränder (Vgl. IPT)
  • Grundannahmen:
    1. Menschen sind sich der Ursache ihres Verhaltens oft nicht bewusst (Un)
    2. es gibt biologische Anteile an Motivation (Bio)
    3. unbewusste Motive bilden oftmals eine Grundlage für menschen Antrieb (Mot)

Merkmale der PDT (was verbindet diese):

  • Fokus auf unbewusste Prozesse
  • im Mittelpunkt: Affekte, Kognitionen, Wünsche, Fantasien & Beziehungen (NICHT Verhalten)
  • keine therapeutischen Hausaufgaben
  • non-direktiv; offene Fragen; “freie Momente” in jeder Sitzung
  • Interpretation & Klarifikation (klass. Neurosenmodell: Neurose durch unbewussten Konflikt; diesen auflösen, indem man ihn bewusst macht)
  • Übertragung (Patient überträgt frühere Beziehungsmuster und -erfahrungen auf aktuelle Beziehungen, insbesondere die therapeutische Beziehung)
  • Gegenübertragung (Reaktion des Therapeuten auf den Patienten hinsichtlich seiner eigenen Gefühle, Wünsche, Erwartungen)
  • Übertragungsdeutung (explizite Interpretation der bestehenden Beziehung zwischen Patient und Therapeut)
  • Nutzung der therapeutischen Beziehung, um Selbstaufmerksamkeit, -erkenntnis und -erkundung zu fördern
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q
Ist PDT auf Basis von aktuellen Metaanalysen wirksam? 
-> Datenbasis
-> Evidenzstufen:
-wirksam (!) -> 6 Störungen
(-möglicherweise wirksam)
(-ohne ausreichende Nachweise)
A

Metanalyse Leichsenring et al. (2014)

  • Einschluss von 39 RCTs zu PDT -> sichere Daten! (Entgegen des Stereotyps gg. PDT)
  • PDT bei unterschiedlichen Störungen unterschiedlich wirksam (s.u.)
  • > Ergebnisse: (Bezug zu Evidenzstufen)
  • “wirksam”: MD, Soziale Angststörung, Borderline, heterogene PS, Somatoforme Schmerz-Störung, Anorexia
  • “möglicherweise wirksam”: Dysthymie, Anhaltende Trauerstörung, Panikstörung, GAD, Substanzkonsum/-abhängigkeit
  • “ohne ausreichende Nachweise”: Zwangsstörungen, PTBS, Bipolare Störungen, Schizophrenie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Wie wirksam sind PDT bei Depressiven Störungen?

  • > vs. Kontrollbdg.
  • > vs. Vergleichsbehandlung
  • > follow-up
A
  • PDT wirksamer als Kontrollbdg. (g=-.58; negatives Vorzeichen, da Bezug zu Symptomreduktion,), hohe Heterogenität
  • > Warteliste: g=-.1.14; aktive Kontrollbeddg. (TAU, E-TAU, Pill): g=-.48
  • PDT gleich wirksam wie Vergleichsbehandlung (g=-.01); auch nach Entfernung eines Ausreißers
  • > neue Studien mit besseren Ergebnissen für PDT; kein Unterschied, wenn CBT die Vergleichsbehandlung

-im follow-up gleich wirksam wie aktive Vergleichsbehandlung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wie wirksam sind PDT bei Angst- und Traumafolgestörungen?

  • > vs. Kontrolldbg.
  • > vs. Vergleichsbehandlung
  • > follow-up
A
  • PDT wirksamer als Kontrollbdg. (g=-.94); hohe Heterogenität
  • > kein Unterschied, ob aktive Komponente der Kontrolle inbegriffen
  • zu Behandlungsende gleich wirksam wie Vergleichsbehandlung
  • > keine Unterschiede hinsichtlich CBT (als Vergleich); Störungsbereich (GAD, PS, SP); Remissionsraten, Dropout etc.
  • im Kurzzeit follow-up (<1J) gleich wirksam wie Vergleichsbehandlung
  • > größere Effekte bei Studien zu GAD (ABER: kleine Stichproben; Kohorteneffekte);
  • im Langzeit follow-up (>1J) gleich wirksam ‘’
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wie wirksam sind PDT bei PS?

  • > 5 Symptombereiche
  • > vs. Kontrollbdg.
  • > vs. Vergleichsbehandlung
  • > follow-up
A

5 Symptombereiche:

  • PS Kernsymptomatik
  • Suizidalität
  • Generelle Symptombelastung
  • Interpersonelle Probleme
  • Functioning
  • PDT wirksamer als Kontrollbdg.
  • > mittlere Effekte zwischen -.47 bis -.79; IP mit hoher Range (-.69 bis -.2.22); kleinste Effekte für Symptombelastung

-PDT gleich wirksam wie aktive Vergleichsbehandlung
-> keine sig. Effekte
(auch bei BPS keine Überlegenheit einer Behandlung)

  • PDT im follow-up gleich wirksam wie Vergleichsbehandlung
  • > keine sig. Effekte
  • > sig. Effekt bei IP nach Entfernung eines Ausreißers (!)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Sind längere psychodynamische Therapien wirksamer als kürzere Vergleichsbehandlungen?
(Einfluss der Behandlungsdauer bei PDT)

A

Kontext: PDT dauert traditionell länger als CBT -> Einfluss auf Wirksamkeit?

Metaanalyse Woll & Schönbrodt (2020)

  • bei Patienten mit komplexen Beeinträchtigungen (höhere Symptombelastung, mehr interpersonelle Probleme etc.) sind längere Verfahren wirksamer als kürzere -> in dem Fall dann Langzeit-PDT > CBT
  • ABER: kleine Effekte; keine Aussage über Langzeit-CBT vs. Langzeit-PDT!
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Schildern Sie das Vorgehen sowie die Ergebnisse des FEST-Trials als Versuch einer Dismantling-Studie.

a) Kontext Dismantling-Studie
b) Ziel; Design
c) Ergebnisse
d) follow-up
e) Reanalyse der Daten

A

Kontext: Dismantling-Studie

  • eine Behandlung ist wirksam -> aber wodurch?
  • Vergleich von einer Gruppe, bei der eine Therapie mit allen Interventionen durchgeführt werden, mit einer Gruppe, bei der eine Therapie mit allen Interventionen mit Ausnahme einer Intervention durchgeführt werden -> wenn sich die Wirksamkeit der Behandlung signifikant verändert, spricht dies für die Bedeutung der Intervention

FEST-Trial (Hoglend et al.)
-Frage: Gibt es Wirksamkeitsunterschiede bei Kurzzeit-PDT mit vs. ohne Übertragungsdeutungen?
(Reminder: Übertragungsdeutung= explizite Interpretation der bestehenden Patient-Therapeut-Beziehung vor dem Hintergrund der Übertragung)

-Design: N=100 Patienten; randomisiert auf beide Bdg.; manualisierte PT; erfahrene Therapeuten;
-Instrumente: Expertenrating (z.B. Quality of Object Relation Scale); Selbsteinschätzung
(Qualität der Objektbeziehungen= wie stark sind Bilder von sich selbst/anderen integriert -> wenn diese geringer, dann höheres Ausmaß an struktureller Störung/Persönlichkeitsstörung)

Ergebnisse:
-beide Behandlungen gleich effektiv, ABER Patienten mit niedrigen Werten bei QOR (höhere strukturelle/PS-Anteile) profitieren stärker von Therapie mit Übertragungsdeutung (Interaktionseffekt von Behandlungsform & QOR)

Follow-Up:
-Effekt zeigt sich auch im 1- und 3-Jahres follow up

Reanalyse der Daten (Dahl et al., 2014)

  • Kongruenz-Effekt
  • > bei mehr struktureller Störung/PS: beelternde/beschützende Haltung wirksamker
  • > bei weniger struktureller Störung: Beelterung weniger wirksam -> kann als kontrollierend/einschränkend erlebt werden -> mögliche negative Effekte
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was sagt im Kontext der PDT den langfristigen Therapieerfolg verlässlich vorher?
(Prädiktor für langfristigen Therapieerfolg der PDT) -> PAL-Studie
-> Forschungsfrage
-> Design
-> Ergebnis

A

Studie Grande et al. (2009)

  • Frage: Was sagt den Therapieerfolg der PDT vorher?
  • > Symptomverbesserung?
  • > Verbesserung der Interpersonellen Erlebens (IIP)?
  • > strukturelle Persönlichkeitsveränderungen?

Design:

  • PAL-Studie (Praxisstudie Analytische Langzeit-Therapie)
  • N= 59 in 2 Formen von PDT
  • Messung: Symptomskala, IIP, HSCS (Heidelberger Umstrukturierungsskala)
  • > prä, post, Katamnese (1J & 3J)

Ergebnis:
-nur Veränderungen in der HCSC sagen langfristig & konstant das Ausmaß Verbesserung voraus (subjektive Angabe)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly