VL 10 VE Humanistische Verfahren & Systemische PT Flashcards

1
Q

Welche Therapieformen gehören zu den Humanistisch-Experimentellen PT (HEP) und was verbindet diese?

  • > 5 Verfahren
  • > Merkmale: Alliance, Fokus, Ziele
  • > Stellenwert (KK)
A

HEP als Sammelbegriff für eine heterogene Gruppe von Therapien:

  • Personen-/Klientenzentrierte PT (PCT)
  • Emotionsfokussierte PT (EFT)
  • Gestalttherapie (Patient als aktiver Gestalter -> neue Erfahrungen)
  • Psychodrama (Gruppensetting; Verarbeitung von Konflikten durch Schauspiel)
  • Motivational Interviewing (siehe Sucht)

-Klassen von supportiven/nondirektiven Interventionen -> oft als nicht-aktive Vergleichsbdg.

Merkmale der HEP:

  • Alliance: warme/offene-> Echtheit, Empathie, bedingungslose pos. Verstärkung; kurativ= Arbeitsbeziehung als direkter Wirkfaktor
  • Fokus: Entfaltung individueller Ressourcen/Potenziale; unmittelbare Erfahrung Wahrnehmung & Emotionen
  • Ziele: self-awareness, Wachstum, Sinnstiften

Stellenwert:

  • HEP in DE kein Kassenverfahren; wenig explizite Forschung dazu; politische Hürden
  • Bestandteile sind aber oft in CBT-Verfahren integriert
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2
Q

Methodik zur Interpretation der Wirksamkeit von Behandlungen (VL 10; F4f.)
Wie unterscheiden sich die Samples und die Effekte bei folgenden Konzepten einer Metaanalyse?

a) Intent-to-treat
b) Per Protocoll (primary vs. all outcomes)
c) RCTs vs. all studies (inkludiert)

A

ITT= alle Patienten eingeschlossen, auch bei Dropout
=> meist große Effekte, aber auch große Streuung

Per Protocoll = nur Patienten in Sample, die Behandlung abgeschlossen haben
=> meist kleinere Effekte im Vgl. zu ITT, aber geringere Streuung
-> All Outcomes= alle Maße inkludiert
-> Primary Outcomes= symptom-spezifisch

Wenn nur RCTs inkludiert, dann oft größere Effekte als bei “All Studies” -> Kohorten-Effekte; statistische Power

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3
Q

Wie wirksam sind die HEP?

  • > prä-post ES (Unterschied ITT vs. Per Protocoll)
  • > vergleichende Wirksamkeit
  • > störungspezifische Wirksamkeit (prä-post; komparativ)

-> kritische Anmerkung

A

Prä-Post-Effektstärken:

  • große Effekstärken
  • Effekte größer in ITT vs. Per Protocoll; RCT > all studies
  • Heterogenität

Vergleichende Wirksamkeit:

  • HEP vs. non-treatment: hohe Effekte (besonders in RCTs)
  • HEP vs. non-HEP: kein Wirksamkeitsunterschied
  • > CBT > HEP mit kleinen Effekten
  • > non-CBT < HEP (nur in RCTs kleiner sig. Effekt)

störungsspezifische Wirksamkeit

  • Prä-Post meist gute Effekte mit hoher Heterogenität (g von .69 bis 1.13)
  • > auch für Psychosen-Behandlung gut Effekte!; größte Effekte für Beziehung/Trauma sowie Selbstverletzung
  • komparativ meist Äquivalenz (keine sig. ES); bei Angst sind andere Verfahren sig. wirksamer

wichtig: hier hoher Effekt des research allegiance bias (pro HEP)!
- > keine Unterschiede von HEP vs. Non-HEP, wenn man versucht, diesen herauszurechnen

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4
Q

Welche Verfahren werden bei Mehrpersonensettings sowie Systemischer Therapie unterschieden und wir wirksam sind diese?

A

Mehrpersonensetting= Hinzufügen von weiteren Personen abgesehen vom Indexpatienten
-> lange Tradition; z.B. in KiJu jede 4. Sitzung gemeinsam mit den Eltern

Paartherapie:

  • deutliche Hinweise auf Wirksamkeit (stabile Effekte) bei vielen Störungs- und Problembereichen
  • > trotzdem keine Kassenleistung; “Aufweichung” des Prozesses, indem im Einzelsetting ab und zu weitere Personen dazu kommen (Kasse evaluiert dann, ob sie dies bezahlt)
  • Verfahrensvielfalt -> manche besser untersucht als andere

Familientherapie

  • deutliche Hinweise auf Wirksamkeit bei vielen Störungen
  • Verfahrensvielfalt -> manche besser untersucht als andere

Systemische Einzeltherapie
-Hinweise auf Wirksamkeit im Sinne einer Symptomveränderung; kaum Studien zu vergleichender Wirksamkeit

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5
Q

Welche Erkenntnisse konnte eine RCT-Studie zum Vergleich von Systemischer Therapie und CBT bei Sozialen Angststörungen gewinnen?

A

Studie Hunger et al. (2020):

  • CBT vs. Systemische PT bei Sozialer Angststörung
  • N=38 -> kleine Stichprobe
  • AV: Symptomveränderung (Angstlevel)
  • Ergebnis: große Symptomveränderung in beiden Gruppen, aber höhere Wirksamkeit der Systemischen Therapie

Diskussion:

  • kleine Stichprobe -> Power? Stichprobeneffekte?
  • Allegiance Bias pro Systemisch PT?
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6
Q

Gruppentherapie:

  • > Verfahren & Einsatz
  • > Prädiktoren
  • > Wirksamkeit
  • > Kontext
A
  • Verfahrensvielfalt (z.B. psychotherapeutische Gruppen, Selbsthilfegruppen etc.)
  • auch als Therapiebaustein möglich
  • oft in stationärer oder psychosomatischer PT eingesetzt

-Prädiktoren: Kohäsionserleben & Allianz -> Gruppe als Wirkfaktor!

  • gute Datengrundlage
  • wirksam bei vielen Störungen
  • > meist Gruppe = Einzellsetting
  • > oft Gruppentherapie > non-bona fide Therapie

-Kontext: trotz starker Evidenz & ökonomischen Vorteilen keine Kassenleistung (!)

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