VL 7 VE CBT Flashcards
Wie lässt sich die CBT im Vergleich zu anderen Therapieformen charakterisieren?
-> historische Entwicklung
-> Charakteristika
(7 Punkte)
(historische Entwicklung: 3 Wellen)
- Welle: Behaviorismus (z.B. Skinner) -> BT
- Welle: kognitive Wende -> CBT
- Welle: DBT, Achtsamkeit, ACT
Charakteristika:
- basiert auf Lerntheorien (Pavlov, Skinner, Bandura, Ferster (Verhaltensanalyse))
- angenommene Veränderungswege: klassische/operante Konditionierung (Verstärkung/Bestrafung), Beobachtungslernen, kognitive Lernprinzipien)
- Verhaltens- und Symptomorientierung
- weniger Fokus auf Ätiologie/Ursache; eher Ansatz an aufrechterhaltenden Faktoren
- hohe Direktivität; Augenhöhe, aber Therapeut als Lehrer
- expliziter Bezug zu Zielen/Aufgaben sowie Techniken und Behandlungsrationale (theoretische Grundlage der Therapie) -> Transparenz
- Alltagstransfer via Hausaufgaben, aktives Tracking des Fortschritts
Wirkt CBT generell? (Metanaalyse Hofman)
Metaanalyse Hofman et al. (2012)
-Auswertung von 106 Metaanalysen zur Wirksamkeit der CBT -> riesige Datenbasis
-hohe Sicherheit der Empirie bei CBT bei vielen unterschiedlichen Störungen
-beste Wirksamkeit bei Angststörungen, Somatoformen Störungen, Bulimie, Stress
=> insgesamt starke Evidenz zur CBT; gemischte Befunde zur vergleichenden Wirksamkeit zu anderen Therapieformen
Wie wirkt CBT bei depressiven Störungen?
- > absolute & vergleichende Wirksamkeit
- > Rückfälle
- CBT wirksamker als Kontrolle (TAU, Placebo, Warteliste) -> mittlere-große Effekte
- CBT ähnlich wirksam wie andere PT (PDT, IPT, Supp.) und Pharmakotherapie
- kleine Effekte für Functioning; größere für Lebensqualität
- wenn stabile Remission, dann oft rückfallfrei (Rückfallquote: 30-45%)
- ACEs Prädiktor für Rückfall
- je länger Behandlung vorbei, desto größer Gefahr für Rückfall
- nach initialer Remission längere CBT oft wirksam, Pharmakotherapie nicht immer
CBT bei Depressiven Störungen:
- > Prävention
- > Prädiktoren
- > Moderatoren
- > Settings
- Prävention: präventive CBT-Interventionen helfen das Auftreten von Depression bei Erwachsenen, Jugendlichen und postpartaler Depression zu verhindern/verzögern (um ca. 20%)
- Prädiktor: initiale Depressivität als stärkster Prädiktor von negativem Outcome, aber nicht relevant für Entscheidung der Behandlung (CBT vs. Medikation)
- Veränderungsmechanismen der CBT noch unklar: Depression als sehr heterogene Störungsgruppe (Symptome, Komorbiditäten) -> nicht generalisierbar
- unterschiedliche Formate wirksam: Einzel, Gruppe, angeleitete Selbsthilfe
Wie wirkt CBT bei Angststörungen?
- > absolute Wirksamkeit
- > Wie bei welchen Störungen welche Effekte
- > vergleichende Wirksamkeit
- CBT wirksamer als Placebo (Pill, psychologisch) -> mittlere Effekte
- große Effekte: OCD, GAD, akute Stressstörung
- kleine bis mittlere Effekte: PTBS, Soziale Angststörung, Panikstörung
- wichtig: ggf. wirksamer als andere Therapieformen; ggf. länger wirksam; wirksamer als Pharmakotherapie (!)
CBT bei Angststörungen:
- > Exposition
- > Entspannungstraining
- > Medikation
- > Unified Protocoll
- Exposition (hinsichtlich der Vermeidung bei Angst) als relevanter Aspekt
- Entspannungstrainings: allein mitunter (nicht immer) weniger wirksam als CBT; wichtiger Therapiebaustein
- Unified Protocoll nicht unbedingt wirksamer als spez. CBT
- CBT wirksamer als Medikation, Medikation wichtig für non-responder
- wichtig für Pravention
CBT bei Angststörungen:
- > Settings
- > Komorbidität
- > Prädiktor
- > Mechanismen
- Einzel-CBT wirksamer als Gruppe
- Komorbidität nicht generell negativ für Outcome
- Baseline severity Prädiktor für schlechten Outcome
- mögliche Mechanismen: Angstlöschung, Neubewertung von Bedrohungshinweisen