VL 8: Pretest-Verfahren von Anderson & Gerbing (1991) Flashcards

1
Q

Zur Bestimmung von was dient dieser Ansatz und welches verfahren ist es

A

–> Bestimmung der inhaltlichen Validität von Items eines Fragebogens
–> Sortingverfahren
Anderson & Gerbing (1991)
Nachdem Items konstruiert wurden, die bestimmte Konstrukte erfassen sollen, werden einige Personen gebeten, die Items denjenigen Konstrukten zuzuordnen, die diese nach ihrer eigenen (!) Meinung erfassen.
Befragen kann man bei dieser Methode sowohl Experten als auch ausgewählte Personen aus derjenigen Grundgesamtheit, für die der Fragebogen entwickelt wurde (sog, Key-Informants).
Im Gegensatz zur „klassischen“ Pretest-Methode reichen hierbei ca. 15 bis 20 Untersuchungsteilnehmer meist aus.

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2
Q

Wie geht man vor?

A

Man legt den Personen sowohl die Item-Liste (Items in zufälliger Abfolge) als
auch kurze Beschreibungen der zu erfassenden Konstrukte vor.
Die Aufgabe der Befragten besteht darin, jedes Item demjenigen Konstrukt zuzuordnen, zu dem es nach Ansicht des Befragten am besten passt.
Hierbei darf jedes Item nur einem Konstrukt zugeordnet werden (forced choice).
Nachdem alle Teilnehmer jedes Item kategorisiert hatten, wurden die Daten in SPSS eingegeben. Hierbei wurde für jeden Probanden (Zeilen in der Datei) für jedes Item (Spalten in der Datei) die ausgewählte Kategorie eingetragen

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3
Q

Vorgehen Beispiel

A

In einer Untersuchung haben wir das Verfahren mit dem SATS-28 durchge- führt. Hierbei handelt sich um einen Fragebogen zur Erfassung von Einstellungen zu Statistik.
Der Fragebogen umfasst 28 Items und soll die vier folgenden Dimensionen der Einstellung zu Statistik erfassen:
• Affekt: Positive und negative Gefühle im Hinblick auf Statistik
• Kognitive Kompetenz: Einstellungen zu eigenem intellektuellem Wissen
und eigenen Fähigkeiten im Hinblick auf Statistik
• Wert: Einstellungen zu Nutzen, Relevanz und Wert von Statistik im persönlichen und beruflichen Leben
• Schwierigkeit: Allgemeine Einstellungen zur Schwierigkeit von Statistik
Nachdem alle Teilnehmer jedes Item kategorisiert hatten, wurden die Daten in SPSS eingegeben. Hierbei wurde für jeden Probanden (Zeilen in der Datei) für jedes Item (Spalten in der Datei) die ausgewählte Kategorie eingetragen -> für resultate siehe Folien

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4
Q

Wie wertet man aus?

A

Als Indikator für die inhaltliche Validität eines Items gilt das Ausmass der Übereinstimmung zwischen der Zuordnung durch die befragten Personen und der Zuordnung gemäss Theorie.
Für jedes Item lassen sich zwei verschiedene Masse der Validität berechnen

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5
Q

Welche 2 verschiedenen Masse der Validität lassen sich für jedes Item brechen?

A
  1. Das Ausmass, mit dem ein Item dem ihm aufgrund theoretischer Überlegungen zugeordneten Konstrukt von den Befragten tatsächlich zugerechnet wird
    (sZ: Ausmass substanzieller Zustimmung):
    sZ =nc /N
    wobei nc die Anzahl der Befragten ist, die das Item der Theorie entsprechend zugeordnet haben und N die Gesamtzahl der Befragten repräsentiert.
  2. Das Ausmass, mit dem ein Item dem der Theorie entsprechenden Konstrukt im Vergleich zu dem am häufigsten genannten anderen Konstrukt zugerechnet wird:
    (ksV: substanzielle (oder auch inhaltliche) Validität)
    ksV =(nc -no)/N
    wobei nc und N so definiert sind wie zuvor und no die höchste Anzahl von Zuordnungen des Items zu einem anderen Konstrukt repräsentiert.
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6
Q

Ab wann gilt ein Item als „inhaltlich valide“?

A

Für den Koeffizienten der substanziellen Itemvalidität ksV lässt sich auf der Basis von Binomialtests das jeweilige Signifikanzniveaus berechnen (vgl. Anderson & Gerbing, 1991, S.734f.).
In der Praxis wählt man jedoch meist einfach den von den Autoren vorge- schlagenen Grenzwert:
Beide Koeffizienten sollten ≥ 0.5 sein.

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