VL - 4 - Mollusca Flashcards
dtsch. Mollusca
Weichtiere
ca 50.000 Arten
Bilateria: Spiralia: Mollusca
Apomorphien Mollusca
- Körperorganisation (Kopf, Fuß, Eingeweisesack, Mantel mit Mantelhöhle)
- Kalkspikula (bestehen aus Cutilula-Bestandteilen, Chitin und Protein)
- Tetraneurales zentrales Nervensystem
- 1 Paar Osphradien (Sinnesorgan in Mantelhülle)
- Radula (Raspel- oder Reibzunge)
Körperbau Mollusca
- primär bilateralsymmetrisch
- Epidermis einschichtig
- innere Organe in ECM und in aus Mesenchym hervorgegangenem Bindegewebe, Kollagenfasern und Muskelzellen eingebettet
- ausgepaarte Blutlakunen bzw. Sinnesräume der primäre Leibeshöhle
- innere, harte Stützelemente fehlen
- Körper durch partielle Druckveränderungen stabilisiert und verformt
- Hämolymphe mit Blutfarbstoff: Hämocyanin (bläulich, mit Cu-Atom) oder Hämoglobin
Hypothetisches Grundmuster der Mollusca
-
Fuß: Muskulatur (Fortbewegung)
- Evolution des Fußes:
- Schnecke: Kriechfuß
- Scaphopoda: Grabfuß
- Cephalopoda: Greifarme
- Muschel: Grab-Kriechfuß
- Evolution des Fußes:
-
Eingeweidesack:
- mit den meisten inneren Organen
-
Mantel
- umgibt den Eingeweidesack
- drüsig
-
Mantelhöhle
- mit Exkretion-, Geschlechtsöffnungen
- Kieme
- bildet Kalkschale
Mollusca Reizaufnahme/-verarbeitung
- tetraneurales NS
- Cerebralganglion
- Pleuralganglion
- Pedalganglion
- Abdominalganglion
- Osphradien
- chemische Sinneswahrnehmung
- paarig angelegtes Sinnesorgan
- mit Flimern bedeckte Hautverdickung am Eingang der Mantelhöhle und sind als Kiemenähnliche Chemo- und Mechanorezeptoren ausgebildet
- Augen an Kopf oder Fühler
- Grubenaugen (Patella)
- Lochkammeraugen (Nautilus)
- komplexe Linsenaugen (Octopus)
Mollusca - Nahrungsaufnahme/-verarbeitung
- relativ komplex: Vordermund mit Oesophagus und Mundhöhle samt Kiefer und Radula
- im Vorderdarm Speichel- und Vorderdarmdrüsen
- paarige Mitteldarmdrüse (Resorptions und Sekretionsorgan)
- Tintenbeutell der Tintenfische ist Blindsack des Enddarms
Mollusca - Reproduktion
- getrenntgeschlechtlich
- meisten Muscheln
- alle Kopffüßer
- viele Schnecken
- Zwittertum
- Lungenschnecken
- Befruchtung im freien Wasser
- Eier und Spermien werden abgegeben
- innere Befruchtung
Mollusca - Stützapparat und Fortbewegung
Schnecken
- ursprünglich kriechend
- Landschnecken ziehen Hinterende ihres Fußes in regelmäßigen, kleinen Abständen nach virne
- setzen dort wieder auf, wodurch sich wellenförmige Linien an der Unterseite des Fußes ergeben
Muscheln
- typische Muscheln verändern nur langsam Position
- suchen geeignete Stelle mit muskulösem Fuß einzugraben/festheften
- Positionswechsel durch Muskelkontraktion im Fuß
Kopffüßer
- wellenförmiges Schlagen des Flossensaums
- verhältnismäßig langsam
- Rückstoßprinzip
- Atemwasser in Mantelhöhle strudeln
- diese verschließen
- Wasser durch Trichter blitzschnell ausstoßen durch muskulöse mantelwand zusammenziehen
Mollusca - Wasserhaushalt/Exkretion
- Blutkreislauf
- primär offenes Blutgefäßsystem
- Cephalopoda: Tendenz zu geschlossenem Blutsystem da ein…
Formen
- Gastropoda
- Bivalvia
- Cephalopoda
Innere Phylogenie und Apoomorphien der Mollusca

Polyplacophora
- Mollusca: Aculifera: Aplacophora: Polyplacophora
- Käferschnecken
- 8 dachziegelartig angeordnete Schalenplatten; Ästheten (sensorische und sekretorische Zellen); paarig lateraler Einrollmuskel
- marin
- herbivor
- Schale bestehend aus 2 mineralisierten Schichten
- obere, vom Gürtelepithel gebildetetn Tegmentum
- flächig vom Mantelepithel abgeschiedenes Hypostracum; Platten von dünner organischer Schicht bedeckt
- Tegmentum organisch gebildet –> verkalkt sekundär
- Makroästheten sind Photorezeptor; Chemorezeptor und Mechanorezeptor
- mindestens Photorezeptoren (Makroästheten) auch teilweise Schalenaugen ausgebildet
- kräftiger Kriechfuß

Apomorphien Conchifera
- Schalenweichtiere
- einheitliche Schale (Concha)
- chitinöse Kieferbildung
- Stielsack-Magen
- Statocysten
- Subrektal Kommissur
- palliale Nephridialorgane
- cerebral innervierte Kopfanhänge
Apomorphien Tryblidia
- Napfschaler
- serielle Organe
- keine Osphradien

Apomorphien Diasoma
- Buccalknorpel massiv
Apomorphien Bivalvia
- vollständige Reduktion des Buccalapparates (nicht des Kopfes)
- ohne Radula und Kiefer
- zweiklappige Schale (Schloss und Retraktoren, müssen angespannt sein damit die Muschel geschlossen ist. stirbt die Muschel gehen die Schalen auseinander
- Radula fehlt
- Kopf ging verloren inkl. Gehirn
Bivalvia
- Muscheln
- ca. 15000 Arten
- marin und limnisch
- Körper lateral abgeflacht
- 2-klappiger Schaler umschlossen
- Ligament, Schlossband
Körperbau Bivalvia
- Körper entsprechend zwei Schalenklappen zweilappig aufgebaut
- Mantel zweilappig
- Kieme ist i.d.R. ausgebildet: Atmungsorgan und Nahrungsfilter
- Reduktion des Buccalapparats und der Radula (nicht des Kopfs)
- Fuß manchmal mit Byssus (Miesmuschel) oder Zementdrüse (Austern) (oft nur bei juvenilen
- Schließmuskeln

Lebensformen Bivalvia
- Bohrmuscheln
- Epibenthische Hartbodenbewohner z.B. Auster
- Vagile epibenthische Formen: Kammmuscheln, z.B. Jakobsmuscheln
- Klaffmuscheln
- Sägezahnmuscheln
- Scheidenmuscheln
- Epibenthische Weichbodenbewohner: z.B. Venusmuschel
- Sessile epibenthische Hartbodenbewohner: z.B. Miesmuschel
- Schiffsbohrer
Kiementypen Bivalvia
Evolutionär haben sich aus einfachen Fiederkiemen zur Atmung ddie komplexeren Faden- und Blattkiemen zur Filtration entwickeln. D.h. sie dienen nicht nur der Atmung, sondern auch der Nahrungsaufnahme. Die Kiemen sind mit Wimpern besetzt à Atemwasserstrom à Nahrungspartikel einstrudeln à Schleim der Kiemenbögen bindet die Nahrungspartiikel à auf Wimpernbändern zum Mund transportiert
- paarige Fiederkimen (Protobranchia) bestehen aus jeweils
- ein Schaft mit mehreren Kiemenblättchen
- Atmung und Ventilation
- Netzkiemen (Septibranchien)
- Schmal, netzförmig, seitlich mit Mantel verwachsen
- Septum teilt den Mantelraum
- Fadenkiemen (Filibranchien)
- Vor und hinter Fuß W-förmige Kiemenfäden in zwei Reihen in den Mantelraum
- Echte Blattkiemen Eulamelibranchien)
- Durch echte, von Blutgefäßen durchzogenene Gewebebrücken
- Zwischen Kiemenfäden gekennzeichnet
Phylogenie des Tierreichs

[6] Abzweig Bivalvia von Diasoma (nachfolgend kommt Scaphopoda)
- nur noch 1-3 Paar dorsoventrale Schalenmuskeln
- davon 1 Paar echter Kopfretraktoren
- hydrostatisches Muskelsystem im Fuß
Apomorphien Scaphopoda
- Kahnfüßer
- röhrenförmige Schale durch ventrale Verschmelzung
- kegelförmiger Grabfuß
- Verlust der Ctenidien
- Atmung über Mantelepithel
- Herz reduziert
- Fangfäden
- Körperstellung vorwiegend senkrecht

[8] Visceroconcha Apomorphien
- Bildung eines echten, abgesenkten Kopfes mit cerebralen Augen
- Mantel auf Visceralregion beschränkt
- Mantelraum nur hinten
- Visceralschlinge innerhalb der Schalenmuskeln
- Entwicklung:
- Abweigung Gastropoda (Schnecken)
- Abzweigung Cephalopoda (Kopffüßer)
Apomorphien Gastropoda
- Torsion/Spiralisierung des Eingeweidesacks
- Kiemenhöhe zeigt nach vorn, weg von den Ausscheidungen
- Reduktion der Kieme auf der einen Seite (Vorderkiemerschnecken, Hinterkiemerschnecken viele - Lungenschnecken können die Schalen ganz weglassen)
- Überkreuzung der Körperhälften
Gastropoda
- ca. 100000 Arten, in allen Lebensräumen
- Torison und spiraliges aufrollen des Eingeweidesack füren zu Assymmetrie, die sich auf viele Organsysteme uswirkt
- Gehäuse meist spiralig gewunden, kann aber auch schild-, napfförmig oder reduziert sein
Lebensformen Gastropoda
- Prosobranchia (Vorderkiemer):
- die Kieme legt vor dem Herzen,
- die Visceralschlinge zeigt Streptoneurie
- Heterobranchia
- Schale variabel
- Ssekundäre Kiemen sehr variabel
- Radulaknorpel durch Muskelmasse ersetzt
- Pulmonata (Lungenschnecken)
- Veralltete Gruppeneinteilung
- Polyphyletisch
- Zur Luftatmung adaptiertes Mantelraumdach
- Landschnecke
- Opistobranchia (Hinterkiemennschnecken)
Beste Lösung zur Trennung von Kiemen und Exkretion
Assymmetrie des Körpers der Gastropoda
- Annahme Torsion
- Eingeweidesack (Visceropallium) im Gegenuhrzeigersinn gegen die Längsachse des Kopf-Fußbereuches (Cephalopodium gedreht)

Funktionsmorphologische Folgen der Assymetrie
- durch Drehung Mantelraumes nach vorn → Respirationsorgane vor dem Herz oder eine sekundäre Rückdrehung des Mantelraumes durch Differenzierungswachstum verlaget Kiemen seitlich oder hinter das Herz
- Osphradien im Einstromkanal des Wassers → teilweise zu mächtigen, kiemenartieden organen entwickelt
- Streptoneurie = Konnektive zwischen Pleural und Oesophagealganglien überkreuzen sich oder Euthyneurie = durch die Rückdrehung des Mantelraumes oder Verkürzung der Konnektive kann die Überkreuzung sekundär aufheben
- vorderer Oesophagus verdreht sich in der Längsachse um 180°
- Embryonalschale bekommt enge Öffnung (Apertur); spiraliger Deckel am Fußrücken angelegt → Verschlussklappe der Schalenmündung
- starke Assymmetrie der larvalen und adulten Schalenmuskeln, Herzarterein, Nephridialorgane, Ctenidien, Hypobranchialdrüsen und Osphradien → urspr. paarig → unabhängig voneinander jeweils das posttorsional rechte Organ reduziert
Landgang der Gastropoda
- einzige Molluskengruppe, die an Land vorkommt
- Schale als Austrocknungsschutz
- zwei unabhängige Landgangslinien
- prosobranche Schnecke sind urtümlich, besitzen immer einen Kalkdeckel (Operculum), mit dem das Gehäuse geschlossen werden kann
- Landlungenschnecken immer ohne Operculum, dafür kann Gehäuseöffnung durch erhärtetes Sekret verschlossen werden
Körperbau der Gastropoda

[10] Cephalopoda (Kopffüßer)
- Ganglien sind so fusioniert, dass sie ein komplexes Gehirn bilden
- Fuß und Teile des Kopfes sind zu Tentakeln und Trichtern umgewandellt
- Tentakeln entsprechen dem Fuß der Schnecken
- ursprünglich gekammerte Schale, bsp: Nautilus
- Sipho, Vorsatz in die Kammern zur Gewichtsregulation wie Schwimmblase
- Hornschnabel
- Lochkammerauge, nicht gut fürs Scharfsehen, dann Linsenauge
Cephalopoda
- Sinnesleistungen übertreffen alle anderen Wirbellosen
- mesodermale Cutis: Chromatophoren und Iridocyten zur Farbanpassung - Kommunikation
- Innere Befruchtung
Evolution der Cephalopoden-Schale
- ursprünglich benthsch
- schneckenartigen Kriechfuß
- kegelförmigen, schwach gekammerten Gehäuse
- Schale wird im Laufe der Evolution zum Hydrostatischen Organ
- Tiere erheben sich ins Pelegial
Fossile Cephalopoden: Nautilus
- Blütezeit im Paläozoikum
- älteste Cephalopoden
- seit dem Kambrium überliefert
- äußeres Gehäuse, stark spezialisierter Sipho, ungefaltete Kammerscheidewände (Septen
- bis 10 m lange Gehäuse
- Gehäuse oft eher glatt, Verwachsungsstellen der Septen mit dem Gehäuse (Suturen) einfach, Sipho komplex
Innere systematik der Cephalopoda

Cephalopoda: Coleoida (Tintenfische)
- komplexes Gehirn in Loben organisiert und von einer knorpelartiegen Kapsel geschützt
- optische Loben besonders gut ausgebildet
- Ganglien, die Arme innervieren, relativ autonom
- 8 oder 8+2 Arme mit Saugnäpfen oder Fanghaken
- Zirkulationssystem nahezu geschlossen
- kräftiger Muskelmantel
- Trichterlappen zu Rohr verwachsen → Zusammenwirken von Muskelmantel und Trichter sorgt für effektives schwimmen
- Haut mit Chromatophoren
- hoch entwickeltes NS → schnelle Reaktionen
*
Apomorphien Untergruppen Coleoida
Dibranchiata
- Linsenaugen
- Tintenbeutel
- Chromatophoren
- Saugnäpfe 10 Arme
- 4 Paar Fangarme zu Fangtentakeln umgebildet
Dekabranchia
- Tintenfische
- Saugnäpfe (ursprünglich gestielt mit Hornzähnchen, Oktobranchia haben ungestielte Saugnäpfe)
Oktobranchia (Kraken)
- ungestielte Saugnäpfe
- 8 Arme
Aufbau unf Funktion der Kalkschale
- 3 Schichten von außen nach innen
- Periostracum (Schalenhäutchen): aus organischen Substanzen
- Ostracum (Primenschicht): bestehend aus Calciumcarbonatkristallen, mit relativ großen, senkrecht zur Schalenoberfläche orientierten Prismen aus Aragonit oder Calcit
- Hypostracum (Perlmuttschicht)
- Schutz voor Feinden und Austrocknung

Evolution der Cephalopodenschale
- Ursprünglich mit Außenschale, die zum Auftriebsorgan (Luft- und Wassergemisch zum Auftrieb) wird (A à C)
- Nautiloida: besitzeen äußere stets gekammerrte, spiralig-exogastrische Schale
- Belemeniten: Wohnkammer sukzessive bis auf dorsalen Löffel/Stab (Proostracum) reduziert
- Spirulida: im gegensatz zu Ammoniten und Nautilus in Richtung Bauch orientierte Spirale aus Kalk, die in einzelne gasgefüllte Kammern gegliedert ist
- Sepien: die ursprünglichen Septen tark schräg gestellt und zu einem Schulp umgebaut, der aber noch Auftriebsfunktion hat
- Kalmare: ursprüngliche kalkige Gahäuse dagegen unter Verlust der Mineralisation und damit des Auftriebs zu einem hornigen, länglichen Streifen (Gladius) im Mantel reduziert
Kraken: das ehemalige Gehäuse bis auf knorpelähnliche Reliktrukturen oder gar komplett reduzier
Streptoneeurie
- Primär gekreuzte Nervenstränge
- Durch Torsion mit vorderem Mantelraum
- Gedrehter Oesophagus
- Stark asymmetrische Herz-Arterien und Exkretionsorgane
- Nur 1 Paaar Schalenmuskeln;
- nur rechte Gonade (unpaar)
- 1 Paar Kopftentakel
- Artenreich
- Marin, limnisch, terrestrisch