VL 10: Deuterostomia: Chordata: Tunicata, Acrania Flashcards

1
Q

Chordata

A

Chordatiere

  • die Seescheide hat im Larvenstadium einen gummiartigen Stützstab –> Chorda
  • vgl. Chorda dorsalis des Säugerembryos (von Wirbelsäule verdrängt, später reduziert zu Rest in Bandscheiben
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2
Q

Chordata (Chordatiere) - Apomorphien

A
  • Chorda dorsalis
    • gebildet von Urdarn durch Abfaltung
  • Neurulation
  • Neuralrohr
  • Kiemendarm
    • vorderer Teil des Darmes mit Schlitzen nach außeen versehen –> Durchströmung von Wasser nach Aufnahme über Mund
  • ventral-venöses Herz
    • ventroposterior vom Kiemendarm
  • Endosyl
    • Hypobranchialrinne
  • Dorsoventralumkehr
  • Canalis neurentericus
    • Verbindung zwischen Neuralrohr und Darm im Embryonalstadium
  • geschlossenes Blutgefäßsystem mit ventralem Antriebsorgan
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3
Q

Chorda dorsalis (Notochord)

A
  • dorsaler, elastische Stützstab
  • liegt dorsal vom Darm (bei Acraniern und Cranioten
  • Bildung dere Chorda uas dem Urdarmdach (Archenteron)
  • gleiche Ontogenese bei allen Chordatieren (durch Brachyury-Gen gesteuert)
  • funktioniert als Endoskelett u. bei ursprünglichen Chordaten der Fortbewegung, weil sich seitlich der CD Längsmuskeln befinden (wellenförmige Bewegungen des Körpers oder Ruderschwanzes
  • bei Lanzettfischen: Münzenstapel-Stadium mit Muskelfasern ergänzt
  • bei Manteltieren und Wirbeltieeren: Freiräume zwischen den Zellen -_> durchgehender Kanal in Bindegewebshülle (Chordascheide)
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4
Q

Kiemendarm

A
  • bei Tunicaten und Acraniern, bei Landwirbeltieren nur noch embryonal
  • Vorderdarm mit vielen engen Kiemenspalten durchbohren, deren Ränder von Cilien besetzt sind
  • sehr groß im Verhältnis zum gesamten Körper
  • Funktionen eines inneren Filterkorbes (Plankton, Detritus)
  • Endostyl (Hypobranchialrinne): bildet Schleimnetz btz. -film, an dem Nahrungspartikel in Kiemen abgefangen werden –> agglomeriert in den Verduungstrakt transportiert –> das aufgenommene Wasser wird über den Peribranchialraum und die Kiemenspalten ausgestoßen
  • Hypobranchialrinne wurde zur Schilddrüse der Craniota
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5
Q

Herz

A
  • liegt ventral im Anschluss an Kiemendarm
  • Blut wird vom Herzen ventral nach vorn in den Kiemendarm gepumpt –> Gasaustausch, dorsal im Körper verteilt
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6
Q

Ruderschwanz

A
  • postanal (hinter der Afteröffnung) bzw. hinter Kopf-Rumpfregion
  • enthält Chorda und Neuralrohr und quer gestreifte Muskulatur
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7
Q

enterocoele Mesodermbildung

A
  • Bildung geht stets rechts und links des prospektiven Chordamaterials aus –> Segemental Coelomsäckchen (bei Acraniern und Vertebraten)
  • bei Tunicaten kommt es zu massiver Mesodermauswanderung aus den dorsolateralen Winkeln des Urdarms, ohne Coelombildung
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8
Q

Radiärfurchung

A
  • bei holoblastisch furchenden Chordaten
  • führt aber rasch zu bilateralsymmetrischen Keimblatt
  • anders bei mesoblastisch furchenden ‘Fischen’ und bei Amnioren (keimscheibe)
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9
Q

Neuralrohr

A
  • die embryonale Anlage des späteren Zentralnervensystems
  • bildet sich durch Einstülpung eines länglichen Bereichs des Ektoderms, befindet sich deshalb zwischen Außenhaut und Chorda dorsalis
  • zunächst an beiden Seiten offen -_> rostraler und kaudaler neuroporus
  • bei Larven der Manteltiere erstreckt sich das Neuralrohr nur über den vorderen Körperteil
  • bei Acranieren und holoblastisch furchenden Cranioten kann teilweise Verbindung zwischen Zentralkanal und Lumen des Urdarms entstehen
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10
Q

Neurulation

A
  • Neuralrohr geht primär durch Einsenkung und Abfaltung des Neuroktoderms aus dem Ektoderm hervor
  • Neurulation beginnt im Anschluss an die Gastrulation mit der Ausbildung der Neuralplatte
  • Somiten: Vorläufer des Gliedmaßenskeletts und der Skelettmuskulatur
  • innere Organe entwickeln sich im Coelom
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11
Q

Neurulation

A
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12
Q

Myomerie

A
  • segmentale Gliederung der Rumpf-Muskulatur bei allen segmental gegliederten Coelomata (Gliedertiere, Chordatiere)
  • Ausdruck metameren Körpergliederung
  • weist bei Wirbeltieren noch auf deren Herkunft von metamer gegliederten Formen hin
  • Unterschied: was bei Cranioten dorsal exprimiert wird, ist bei Arthropoden
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13
Q

Dorsoventralumkehr-Hypothese

A
  • hat zur Grundlage, dass die Anordnung der Chordatiere oft umgekehrt zu der Organanordnung bei Nicht-Chordatieren ist
  • Sie nimmt eine Drehung des Chordatenkörpers in eine Rückenlage an. –> NS der meisten anderen Tiere befindet sich ventral (Bauchmark)
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14
Q

Hypothesen der Verwandtschaft der Gruppen innerhalb der Chordata

A
  • Notochordata-Urochordata-Hypothese
  • Olfactores-Cephalochordata-Hypothese
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15
Q

Notochordata-Urochordata-Hypothese

A
  • ältere Hypothese, nach norpphologischen Kriteruen
  • sind Schädellose und Wirbeltiere Schwestergruppen und stehen gemeinsam den utümlichen Manteltieren gegenüber
    • Eine Chorda dorslis, die sich über den ganzen Körper erstreckt
    • Die Segmentierung des Körpers (segmentierte Rumpfmuskulatur und Rückenmarknerven) durch Abschnürung des Mesoderms und des Coeloms aus dorsalen und lateralen Abschnitten der Darmtaschen
    • Differenzierter Kopf und Schwanz bei ausgewachsenen Tieren
    • Ähnliche Morphologie des Neuralrohrs
    • Blutgefäßsystem ist geschlossen
    • Ein vertikaler Flossensaum im Bereich des Rückens und des Schwanzs, zwei Metapleuren (laterale Bauchfalten)
  • Merkmale der Notochordata können auch pesiomorphe Merkmale der Chordatiere sien, die bei den Manteltieren sekundär reduziert wurden (während ihrer Entwicklung über die Hälfte ihrer Hox-Gene verloren). Gegen die Notochordata-Urochordata-Hypothese spricht auch, dass die Schädellosen sehr einheitlich segmentiert sind und in der Ontogenese der Wirbeltiere kein Stadium auftritt, das dem entspricht
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16
Q

Olfactores-Cephalochordata-Hypothese

A
  • alternative Hypothese, nach Multigenanlysen und Analysen der vollständigen Genome der 3 Taxa
  • sieht die Manteltiere als stark abgeleitete Verwandte der Wirbeltiere. Die Schädellosen sind hier basal
    • Die Zellen werden durch Tight Junctions verbunden
    • Morphologie der Chorda dorsalis, diee auf der Grundlage des Turgordrucks (in den Vakuolen) funktioniert
    • Bei der Ontogenese der Muskeln und des Pharynx sind besondere Pax-Gene aktiv
    • Neuromasten, das sind Sinneszellen, die bei Wirbeltieren z.B. im Seitenlinienorgan zu finden sind
    • Keine Myoepithelien
    • Pigmentzellen aus dem Manteltiere sind Zellen aus der Neuralleiiste der Wirbeltiere sehr ähnlich
  • Die ursprünglichen Chordaten können, wie die Manteltiere, einen Entwicklungszyklus mit zwei Phasen gehabt haben: eine freischwimmende Larve und ein sessiles Adulttier. In diesem Fall hätten sich die Olfactores (Manteltierre und Wirbeltiere) aus den Schwimlarveen der ursprünglichsten Chordaten entwickelt
17
Q

Tunicata (Urochordata), Manteltiere

A
  • innere Filtrierer mit Schleimnetz in fassförmigen Kiemendarm, umgeben von Peribrachialräumen
  • Tunica (mantel) aus Epidermis mit celluloseähnlichen Tunicin und mesodermalen Zellen
  • Reduktion des Coeloms (Pericard = Herzbeutel), Schlagumkehr des Herzens möglich (keine feste Pumprichtung)
  • meist zwittrig
  • marin
  • Ascidiiacea (Seescheiden):
    • wahrscheinlich kein Monophylum;
    • adult sessil;
    • Chorda nur im Schwanz der Larve;
    • oft Tierstöcke
  • Thaliacea (Salpen, Feuerwalzen und Doliolen):
    • häufig ausgedehnte Tierstöcke;
    • polymorph;
    • mit komplexen metagenteischem Generationswechsel;
    • pelagisch
  • Appendicularia (Larvacea)
    • keine Planktoorgnismen mit komplexem Filtergehäuse
    • Ruderschwanz mit Chorda
18
Q

Tunicata Apomorphien

A
  • Mantel (aus Cellulose, ev. durch Symbiose aufgenommen, die einzigen Tiere, die Cellulose produzieren)
  • Zwitter
  • Reduktion des Coeloms (Herzbeutel, der das Herz umgibt)
  • Schlagumkehr des Herzens (offener Kreislauf, kleines herz, Herz kann mal in die ine, oder andere Richtung pumpen. Es hat keinen klaren Rhythmus)
19
Q

Tunicata - Reizaufnahme/-verarbeitung, Sinnesorgane

A
  • Schlagumkehr des Herzens
  • Blut abwechselnd im Kiemendarm und in den Eingeweiden
  • Dorsal des Herzens meist nur ein einziges Ganglion
20
Q

Tunicata - Nahrungsaufnahme/-verarbeitung

A
  • mikrophage Filtrierer
  • Kiemendarm der Tunicata besitzt zahlreiche Spalten, funktionieren wie Sieb
  • Mittels Zielien an der Mundregion wird ein Wasserstrom erzeugt, der Nahrungspartikel durch den reusenartigen Kiemenkorb treibt
  • Am Grund des Kiemendarms liegt die Hypobranchialrinne (Endostyl)
  • Endostyl produziert Schleim, der die eingestrudelten Nahrungspartikel regelrecht aufrollt
  • schließlich dem Verdauungsteil des Darmes zuführt
21
Q

Tunicata - Reproduktion/Entwicklung

A
  • Zwitter (Hermaphroditen
  • Generationswechsel: Metagenese
22
Q

Tunicata - Wasserhaushalt/Exkretion, Blutkreislauf

A
  • Nephridien fehlen
  • Exkretion über Darmoberfläche oder Speicherzellen
  • BLutgefäßsystem offen
23
Q

Tunicata - Stützapparat und Forbewegung, Körperorganisation

A
  • Mantel aus Tunicin (Zelluloseartiger Stoff)
24
Q

Tunicata - Formen

A

Seescheiden

25
Q

Acrania (Cephalochordata), Lanzettfischchen

A
  • semisessile innere Filtriere mit Kiemendarm und Peribranchialraum mit Aterioporus
  • Chorda bis in das Rostrum
  • Muskulatur segmentiert
  • Cyrtopodocyten (Exkretionsorgan): Kombination aus Protonephridiien und Podozyten –> Ultrafiltration
  • zahlreiche Gonaden
  • wirbelähnliches Blutgefäßsystem
  • Neuralrohr ohne eigentliches Gehirn
  • mit segmentalen dorsalen Nervenwurzeln und ventralen segmentalen Muskelfortsätzen
  • Rechts-Links-Asymmetrie
  • Larve mit asmmetrisch ablaufender Metamorphose
26
Q

Acrania Apomorphien

A
  • kein Gehirn (Schädellose)
  • Neuralrohr durchzieht Körper und endet einfach
  • Haben keine echten Augen. Sehen nur hell und dunkel
27
Q

Acrania - Reizaufnahme/-verarbeitung, Sinnesorgane

A
  • keine Linsenaugen
  • keine Spinalganglien
  • Bei den ventralen Wurzeln handelt es sich um Muskelfortsätze, die die Erregung direkt von NZ abgreifen
  • Einfache Pigmentbecherocellen finden sich in großer Zahl längs des Neuralrohres
28
Q

Acrania - Nahrungsaufnahme/-verarbeitung

A
  • mikrophager Nahrungsstrudler
  • ausgeprägter Kiemendarm
  • Durch Cilienschlag wird der vom Endostyl prod. Schleim über Kiemenbögen verteilt
  • Transport der abgefilterten Nahrungspartikel in den Mitteldarm
  • Nach Passage der Kiemenspalten gelangt das wasser wieder nach außen
  • vom Mitteldarm geht der Leberblindsack ab, welcher Verdauungsenzyme bildet und Fett und Glykogen speichert
29
Q

Tunicata - Reproduktion/Entwicklung

A
  • Eier und Spermien werden durch den Peribranchialraum und den Atriporus nach außen abgegeben
  • getrenntgeschlechtlich
30
Q

Acrania - Wasserhaushalt/Exkretion Blutkreislauf

A
  • Exkretionsorgan völlig anders als bei anderen Wirbeltieren
  • Spezielle Zellen im Coelothel dienen der Druckfiltration
  • Filtrat wird über Exkretionskanälchen in den Peribranchialraum befördert
31
Q

Acrania - Stützapparat und Fortbewegung

A
  • Metamerie (Muskelsegmente mit Bindegewebe umgeben)
  • Als axiales Stützelement reicht die Chorda bis zur vorderen Körperspitze
32
Q

Acrania - Formen

A

Lanzettfischchen