VL 4: Konstruktorientierte Verfahren (Eignungsdiagnostik) Flashcards
Konstruktorientierter Ansatz
= Analyse der Eigenschaften eines Bewerbers
• Annahme: Eigenschaften sagen Verhalten
in verschiedenen, spezifischen Situationen
vorher
• Verwendete Verfahren:
- Kognitive Fähigkeitstests (allgemein, spezifisch)
- Persönlichkeitstests (i.w.S.)
Was ist Intelligenz? (Gottfredson)
• Allgemeine geistige Kapazität; umfasst u.a.
die Fähigkeit • zum schlussfolgernden Denken
• zum Planen
• zur Problemlösung
• zum abstrakten Denken
• zum Verständnis komplexer Ideen
• zum schnellen Lernen
• zum Lernen aus Erfahrung
• Intelligenztests
• Aufmerksamkeitstests
• Kreativitätstests
= Kognitive Fähigkeitstests
Berliner Intelligenzstrukturmodell
= Es vereint verschiedene Facetten der Intelligenz und versucht, die Komplexität menschlicher kognitiver Fähigkeiten in einer strukturierten und integrierten Weise darzustellen
- Operationen = Kognitive Prozesse
- > Bearbeitungsgeschwindigkeit
- > Gedächtnis
- > Einfallsreichtum
- > Verarbeitungskapazität
- Inhalte: Art der Information
- > Figural-Bildhaft
- > Verbal
- > Numerisch
Normalverteilung IQ-Skala
- Mittelwert IQ = 100
- über 115 erhöhte IQ
- unter 85 unterdurchschnittlicher IQ
Erlauben Intelligenztests eine valide Vorhersage
des beruflichen Erfolgs?
= Intelligenztests kann Berufserfolg ziemlich gut vorhersagen
- > Aber unterschiedlich je nach Beruf
Big Five der Persönlichkeit
(Big Five: OCEAN-Modell Allport & Odbert)
- Offenheit (Openness): kreativ, intellektuell, offen für Erfahrungen
- Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness): verantwortungsbewusst, vorsichtig, organisiert
- Verträglichkeit (Agreeableness): mitfühlend, freundlich, herzlich
- Neurotizismus : ängstlich, instabil, launisch
- Extraversion (Extraversion): gesprächig, energiegeladen, durchsetzungsfähig
HEXACO-Modell: 6 Faktoren Ashton & Lee, 2008
= Modell das die Sechs Hauptdimensionen beschreibt
=> durch die Hinzufügung der Ehrlichkeit-Bescheidenheit-Dimension (HonestHumility), die im Fünf-Faktoren-Modell fehlt
Prognostische Validität der
Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale für Berufserfolg
= Vorhersage für den Berufserfolg der Big-Five Persönlichkeitsmerkmale ist nicht sehr hoch
- > Höchster zusammenhang bei Gewissenhaftigkeit und Berufserfolg
Person-Situation-Interaktion: Zwei Ansätze
- Trait Activation Theory
- Situational Strength Theory
Trait Activation Theory
(Tett & Burnett, 2003)
= Bestimmte Traits werden durch spezifische
situationale Trigger angeregt und führen dann
zu förderlichem Arbeitsverhalten
• Z.B. Offenheit für Erfahrungen bei Aufgaben,
die Kreativität erfordern
Situational Strength Theory
(Mischel, 1977)
= Persönlichkeit (alle Traits) erklärt Verhalten nur in
schwachen Situationen, also wenn Verhalten nicht
durch die Situation determiniert ist
• Z.B. wenn Tätigkeit eigene Entscheidungen
erlaubt, eher unstrukturiert ist und eine gewisse
Variabilität beinhaltet
Fazit zu den OCEAN-Persönlichkeitsmerkmalen
• Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale können
valide Prädiktoren sein
• Z.B. Gewissenhaftigkeit hat generelle Validität
• Aber: hängt auch stark von Situation
(schwache Situationen) und den jeweiligen
Anforderungen (Trait Activation)
- > Tests sollten berufsspezifisch formulierte
Items enthalten
Bochumer Inventar zur berufsbezogenen
Persönlichkeitsbeschreibung (BIP)
= Misst die Berrufsbezogene Persönlichkeit
- Dimensionen:
- > Berufliche Orientierung (Motivation)
- > Arbeitsverhalten (Gewissenhaftigkeit)
- > Soziale Kompetenzen (Sensitivität/Kontaktfähigkeit)
- > Psychische Konstitution (Belastbarkeit)
- Solide Vorhersage für berufserfolg
Instrument zur Erfassung Sozialer Kompetenzen (Kanning, 2009)
= Misst soziale Kompetenzen
- Dimensionen:
- > Soziale Orientierung
- > Offensivität
- > Selbststeuerung
- > Reflexibilität
- Vorhersage Validität am höchsten bei der offensivität in der Produktion, sonst eher niedrig
- > Unterschiede durch Varianzeinschränkungen durch Deckeneffekte