VL 4 Infrastruktur im ländlichen Raum Flashcards

1
Q

Diskussion über die Grundausstattung an Infrastruktur:
- Was ist wo notwendig?
im ländlichen Raum

A
  • Größe der Einzugsbereiche, zumutbare Weg-Zeit-Entfernungen
  • Infrastrukturbedarf: immer auch eine politische Wertentscheidung
  • Diskussion um Auslastung und Rentabilität

 Öffentliche und private Infrastruktur: wichtige Versorgungsaufgaben
 Infrastrukturausstattung: bestimmt Wohnwert und Standortgunst
 Technische Infrastruktur und Versorgungsinfrastruktur

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2
Q

Vielfalt der Infrastruktur
Technisch
3

A
  1. Wasser- und Abwasserversorgung: gut
  2. Energieversorgung: gut; Potenziale erneuerbarer Energien
  3. Verkehrsinfrastruktur: gut; ÖPNV-Angebot: Probleme
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3
Q

Vielfalt der Infrastruktur (11 paar reichen)

Versorgungsinfrastruktur

A
  1. Lebensmitteleinzelhandel: Grundsortiment der Nahversorgung
  2. Sonstiger Einzelhandel: rückläufig
  3. Handwerksbetriebe: starker Rückgang in Dörfern
  4. Gasthöfe: wichtiger Treffpunkt, Rückgang in kleinen Dörfern
  5. Ärztliche Versorgung: starker Wandel der Versorgungsstruktur
  6. Gemeindeverwaltung
  7. Post: Privatisierung, Rückzug, Probleme der Erreichbarkeit
  8. Kindergarten: Notwendigkeit kleinräumiger Strukturen
  9. Schulen, Volkshochschule
  10. Kirche
  11. Geldinstitute, Banken
  12. Sport- und Freizeiteinrichtungen
  13. Kulturelle Angebote
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4
Q

Raumordnungsbericht 2017: Daseinsvorsorge sichern

A

Wichtig: Mobilität und digitale Infrastruktur:

  • Mobilität, Verkehr und Erreichbarkeit in den Regionen
  • Regionale Mobilität und verkehrliche Erreichbarkeit
  • Zum Verhältnis von physischer und virtueller Mobilität
  • Regionale Versorgung mit Breitband
  • Digitale Daseinsvorsorge noch im Pilotstadium
  • Voraussetzungen digitaler Daseinsvorsorge
  • Raumstrukturelle Auswirkungen digitaler Angebote
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5
Q

Infrastrukturdefizite und politische Fehlsteuerung

5

A
  1. Mangelnde Beachtung ländlicher Räume gegenüber Agglomerationsräumen und deren Probleme
  2. Verfehlte Fremdsteuerung der Raumordnung: urbane Perspektive
  3. Gebietsreformen, Konzentrationsprozesse bei Post, Bahn, Schule, Gesundheitswesen, Kirche
  4. Rückzug aus der Fläche
  5. Starre Durchsetzung des Zentrale-Orte-Konzepts
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6
Q

Hauptprobleme des ländlichen Raumes

6

A

Schwierigkeit, Verkehrsleistungen bei geringer, räumlich und zeitlich gestreuter Nachfrage zu tragbaren Kosten anbieten zu können:

  1. Ausbau von Verkehrswegen als klassisches Instrument der Regionalförderung
  2. Problem: Abbau des ÖPNV-Netzes
  3. Suche nach neuen Konzepten der Wiedererschließung
  4. Kopplung verschiedener Verkehrsmittel
  5. Verkehrsverbünde
  6. Bedarfsorientiertes Verkehrsangebot
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7
Q

Vorschläge zur Verbesserung der ländlichen Infrastruktur nach Henkel: 3

A
  1. Strategie der Wegeverkürzung: Erhaltung und Wiedereinrichtung von Dienstleistungen vor Ort
  2. Erleichterung der Distanzüberwindung durch verkehrliche Maßnahmen
  3. Einsatz der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien: elektronische Raumüberwindung
     Sollte alles drei passieren
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8
Q

Formen der Mobilität in ländlichen Räumen: Stichwort Bürgerbus

A
  • Trad. ÖPVN
  • Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken
  • Ortsbussysteme
  • Bedarfsgesteuerte Bedienformen
  • Bürgerbus
  • Mitnahme priv. PKw
  • Verkehrsvermeidung durch Versorgung mit mobilen und dezentralen Dienstleistungen
  • Mitnahme durch andere Fahrdienste
  • Car-Sharing

EXKURS Bürgerbus: „Ein Bürgerbus wird von einem eigens gegründeten Verein getragen. Sein wesentliches Merkmal ist der Einsatz ehrenamtlicher Fahrer nach dem Motto „Bürger fahren für Bürger“. Ein solcher eingetragener Verein betreibt eine öffentliche Buslinie in der Regel mit einem Kleinbus, der 8 Fahrgastplätze bietet und für die ÖPNV-Aufgaben umgebaut wurde.“

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9
Q

Regionaler Teufelskreis: Eher Verminderung der Infrakstrukturausstattung (9)

A
  1. Begrenzte kommunale Steuerungsmöglichkeit
  2. Verminderung der Chancen für die für die Neuansiedlung von Arbeitsplätzen
  3. Zu wenig qualifizierte Arbeitsplätze
  4. Wirtschaftliche Stagnation, hohe Arbeitslosigkeit
  5. Abwanderung bzw. Rückgang der Bevölkerung
  6. Sinkende private Kaufkraft
  7. Sinkende kommunale Finanzkraft
  8. Imageverlust
  9. Verminderte Ausstattung der Infrastruktur
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10
Q

Probleme Post

A
  • Engmaschiges Netz der Poststellen durch Privatisierung zerstört
  • Verlust der Poststelle: Verschlechterung der Standortbewertung
  • Erschwerte Versorgung peripherer Gebiete durch den Versandhandel
  • Fußläufige Erreichbarkeit nicht gesichert
  • Ausbreitung privater Paketdienste
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11
Q

Gasthöfe im ländlichen Raum… was bedeutet das ?

A

Bedeutung für Gemeinschaftsleben und Kommunikation im Dorf

  • Stammtische, größere Räume für Veranstaltungen
  • Problem der Gasthofschließungen: Arbeitsaufwand, Personalkosten
  • Strukturwandel unter Betreibern und Kunden
  • Rückgang der Stammgäste; Wandel des Konsumverhaltens
  • Maßnahmen zur Erhaltung von Gasthöfen
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12
Q

Ländliche Räume in der „Gesundheitsfalle“ (Grabski-Kieron & Stinn, 2011)

A
  • Drohender Ärzte-Mangel in ländlichen Räumen
  • Strukturelle Veränderungen in der Gesundheitswirtschaft
  • Wandel der Nachfragestruktur
  • Konzentrationsprozesse im Krankenhauswesen
  • Neue Konzepte von „Gesundheitsregionen“
  • Vernetzung medizinischer Infrastruktur
  • Organisation zwischen Ärzten in Stadt und Land
  • Effiziente Gestaltung regionaler Versorgungsstruktur
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13
Q

Rückzug des Einzelhandels

Was sind Ursachen und Lösungen

A
  • Dörfliche Nahversorgung, „Tante-Emma-Laden“
  • Traditionelle Versorgungseinrichtung und Treffpunkt des Dorfes
  • Starker Rückgang der Zahl an Geschäften im Dorf
  • Ursachen des Rückgangs:
  • Auf der Angebotsseite: Konzentrationsprozess, Wettbewerb
  • Auf der Nachfrageseite: Mobilität, verändertes Kaufverhalten
  • Einkaufszentren in zentralen Orten
  • Versorgung zahlreicher Dörfer durch mobile Verkaufswagen
  • Versuche der Einrichtung von Nachbarschaftsläden
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14
Q

Was sind DORV Zentren? 5-Säulen Modell für mehr Lebensqualität

A

Für Lebensqualität/ Grundlage des Konzepts 5-Säulen-Modell für Mittelpunkt des Dorfes:

  1. Lebensmittel/ Grundversorgung
  2. Dienstleistungen
  3. sozial-medizinische Versorgung
  4. Kulturangebot
  5. Kommunikation
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15
Q

Nachhaltige Grundversorgung, wenn sonst alles nach und nach schließt:

DORV - Das Konzept

Welche übergeordneten Grundsätze verfolgt DORV ?
(6)

A
  1. Lebensraum auf den Dörfern stärken
  2. Eigenständige wirtschaftliche und kulturelle Identität der Dörfer erhalten
  3. Nachhaltigkeit fördern
  4. Gedanken der lokalen Agenda werden optimal erfüllt:
     Ökonomie - Ökologie – Soziales
     Demografische Entwicklung beachten: “Wir werden immer älter”
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16
Q

Dorfläden als Lösung für das Problem ?Warum? Was für Versorgung?

A
  • Die Umsetzung der Idee erfordert Akteure, die den Dorfladen aktiv und finanziell unterstützen
  • Der Dorfladen benötigt eine breite Mehrheit, die dort einkauft
  • Die räumlichen und demographischen Strukturen müssen geeignet sein, um den Dorfladen rentabel führen zu können
  • Auch andere Versorgungsformen können eine Alternative sein (Lieferservice, Internet, mobile Händler, Shuttlebus)

„Der multifunktionale Dorfladen kann zu einem Mittelpunkt im Ort werden,
der bürgerschaftliches Miteinander anregt. Vielleicht ist dies die wichtigste
Funktion der neuen Dorfläden. Denn der Abbau der öffentlichen
Infrastruktur führt nicht nur zu einer Reduzierung der Angebotsstruktur,
sondern vermindert auch die Kommunikation in der Öffentlichkeit.“
Neu (2011)

17
Q

Nachbarschaftsladen

Kern und Zusatzfunktion

A

Kernfunktionen:

  • Verwaltungsstelle
  • Postagentur/ Bankfiliale
  • Lebensmittel
Zusatzfunktionen:
-	Information
-	Bürgerbuszentrale
-	Treffpunkt
-	Vereinskalender
-	Hinweise und Kartenverkauf
	Neue Form selbstorganisierter dörflicher Grundversorgung