VL 10: Soziale Entwicklung Flashcards

1
Q

Selbstkonzept

A

= Kognitive Struktur, die das selbstbezogene Wissen
einer Person enthält
- Identität / “Modeel of self”

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2
Q

Teilselbstkozepte

A

= auf bestimmte Bereiche bezogen sind (wie
Körperselbstkonzept, Leistungsselbstkonzept etc.)

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3
Q

Selbstwert

A

= Globale Bewertung der selbstbezogenen Wissensinhalte (affektive Komponente des Selbst)

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4
Q

Selbstschema

A

= Model of self = Vorstellungen oder Inhalte, die sich als
Verallgemeinerungen über das eigene Selbst im Laufe der Zeit aus Erfahrungen gebildet haben
(Ich als Freund, als Liebespartner, als Bruder, als Fußballspieler)

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5
Q

Selbstwirksamkeit

A

= Erleben der eigenen Fähigkeiten in bestimmten
Leistungsbereichen, führt zu allgemeiner Vorstellung über die eigene Wirksamkeit in dieser Welt.

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6
Q

Selbstwert

A

= affektive Komponente des Selbstkonzeptes

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7
Q

Quellen des Selbstkonzeptes

A

• direkte Zuweisung von Eigenschaften durch andere Personen
• indirekte Zuweisung: aus dem Verhalten erschlossen bzw. interpretiert
• Vergleich mit anderen
• Reflexion: Nachdenken über die eigene Person (unter
Einbezug von Zukunft und Vergangenheit)

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8
Q

Selbstkonzept – Vorschulalter

A
  • unrealistische positive Selbstbeschreibung
  • Diskrepanz Real-Selbst und Soll-Selbst
  • Alles-oder-Nichts-Denken (fehlende Differenzierung)
  • Zunehmend: fremde Perspektive (Theory of Mind)
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9
Q

Selbstkonzept – Schulalter

A
  • Soziale Vergleiche
  • positive und negative Eigenschaften integriert ins Selbst
  • realistischere / stärker auf Persönlichkeit basierende Selbstbeschreibung
  • Selbstbeschreibung wird negativer in Jungend
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10
Q

Identität

A

= subjektive Vorstellung darüber, was das Subjekt „im Kern ausmacht“ und welche Einflüsse dafür verantwortlich sind.
- Mögliche Facetten:
-> Beruf, Politik, sexuelle Orientierung…
- Jungendalter als entscheidende Zeit der Identitätsfindung

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11
Q

Entwicklungsverlauf des Selbstwerts

A

• jüngere Kinder (im Vorschulalter) mit stark positiv getöntem Selbstwert
• Allerdings: auch hier bereits Varianz
• kontinuierliches Absinken von der mittleren Kindheit bis zur Jugend durch soziale Vergleichsprozesse
• Daher mehr Realismus - Am günstigsten für den Selbstwert: leichte Selbstüberschätzung
• zunehmende Bedeutung des Körperselbstkonzepts (vor allem im Jugendalter) für den Selbstwert

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12
Q

Veridikalität

A

= Korrelationen zwischen Selbst und
Fremdbeurteilung
- Lehrer, Eltern/Kindergärtnerin

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13
Q

Prosoziales Verhalten

A

= Verhalten, das für Mitmenschen gezeigt wird oder sich an dem Wohlergehen der Mitmenschen orientiert
- mit 24 Monaten können Kinder prosoziales Verhalten zeigen, dies nimmt über dier Kindheit zu

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14
Q

Hoffmanns Theorie der Empathie-Entwicklung

A
  1. Globale Emphatie
  2. Egozentrische Empahtie
  3. Empathie für die Gefühle anderer Menschen
  4. Empathie für die Lebensverhältnisse der anderen Menschen
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15
Q
  1. Globale Empahtie - Hoffmann
A

= Während des Ersten Lebensjahrs können Kinder noch nicht zwischen sich und anderen Unterscheiden, daher reagiert das Kind danach was es beobachtet hat
- Wenn andere weinen, weint es auch

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16
Q
  1. Egozentrische Empathie - Hoffmann
A

= nach ersten Geburtsjahr kann Kind zwischen sich und anderen Unterscheiden, aber kann sich noch nicht in andere hineinversetzten und nimmt daher an, dass leidende ähnliche Gefühle/ Bedürfnisse haben wie es selbst
- Jeder denkt wie ich

17
Q

Empathie für Gefühle andere - Hoffmann

A

= Mit 2-3 lernen Kindern, dass ihre Gefühle nicht den von anderen entsprechen und wird daher dann empfänglicher für beobachtbare Gefühle von anderen

18
Q

Empahtie for Lebensverhältnisse der anderen Menschen - Hoffmann

A

= In späten Kindheit erkennen kinder, dass Leiden nicht nur situationsbedingt ist und sind nun in der Lage die Basis für das leiden anderer Personen als unabhängige von der momentanen Situation zu begreifen
- Eigenes Mitleiden Beenden

19
Q

Familie als Schutzfaktor für die soziale Entwicklung

A

• Bindungs- und Beziehungsqualität in allen Subsystemen
• elterlicher Erziehungsstil: autoritativ (hohe
Responsivität/Wärme bei hoher Lenkung) statt permissiv,
autoritär, oder vernachlässigend
• dies umfasst auch elterliche Aufsicht = „Monitoring“
• Emotionale Kompetenz und Feinfühligkeit der Eltern als
Schlüsselfähigkeit für die Entwicklung der Emotionsregulation und der Empathiefähigkeit des Kindes

20
Q

Erziehungsstile nach Diane Baumrind

A
  • Autorativ = beste
  • Autoritär = Norm in vielen Kulturen
  • Vernachlässigend
  • Permissiv
21
Q

Rolle der Geschwister

A

• Sozialisationsfunktion
• ältere Geschwister: Pionierfunktion
• Regulationsfunktion (z.B. beim Umgang mit Aggression)
• Betreuungs- und Lernfunktion
- > Abhängig von Beziehung zueinander !

22
Q

Rolle der Gleichaltrigen

A

= “Peers”
• bedeutsame Funktion für Selbstkonzept, soziale Unterstützung, das Erlernen sozialer Kompetenzen
• Gleichberechtigung, Kooperation und Symmetrie
• positive und negative Einflüsse aus Freundschaften möglich, z.B. delinquente Jugendkreise
• Freundschaften werden über die Zeit stabiler und enthalten mehr Selbstöffnung. Sie finden sich häufig nach dem Prinzip der wahrgenommen Ähnlichkeit in einem oder mehreren zentralen
- > Aspekten: „gleich und gleich gesellt sich gern“

23
Q

Beliebtheit in der Peergruppe („soziometrischer Status“)

A

• Kategorien: beliebte, abgelehnte, ignorierte,
kontroverse Kinder
• universeller Trend: Zusammenhang der Beliebtheit
mit prosozialem Verhalten und Führungsqualitäten
• kulturelle Besonderheiten z.B. im Bereich von
Zurückgezogenheit und Schüchternheit
• Soziometrischer Status ist nicht sehr stabil, allerdings
sich im Bereich der Ablehnung zunehmend verfestigend, hier Zusammenhänge mit Schulleistungen und Verhaltensproblemen

24
Q

Was ist Moralisches Handeln ?

A

= Unter dem Begriff Moral versteht man die
Gesamtheit aller Normen, Grundsätze und Werte. Sie regulieren das zwischenmenschliche Verhalten in einer Gesellschaft und werden von dieser als verbindlich akzeptiert oder hingenommen.
- Ethik ist eigentlich die „Theorie der Moral“

25
Q

Moralische Entwicklung nach Piaget

A
  1. Stadium der heteronomen Moral
  2. Stadium der autonomen Moral
26
Q
  1. Stadium der heteronomen Moral - Piaget
A

• Gehorsam gegenüber Autoritäten
• Starres Festhalten an übernommenen Regeln und Normen
• Unzureichende Berücksichtigung der Verhaltensintention bei moralischen Urteilen
- Ca. ab Vorschulalter

27
Q
  1. Stadium der autonomen Moral - Piaget
A

• Aushandelbarkeit und Veränderbarkeit von Regeln und Normen
• Berücksichtigung der Verhaltensintention bei moralischen Urteilen
- Ca. ab Ende Grundschulalter

28
Q

Stufenmodell der Moralentwicklung nach Kohlberg

A
  1. Präkonventionell - Fokus Individuum
  2. Konventionell - Fokus Gruppe
  3. Postkonventionell - Fokus Allgmeinheit
29
Q
  1. Präkovnetionell - Stufenmodell Kohlberg
A

Stufe 1: Orientierung an Strafe und Gehorsam
-Bsp: „Ich muss den Regeln folgen und Strafe vermeiden”
Stufe 2: Orientierung am Kosten-Nutzen- Prinzip und Bedürfnisbefriedigung
- Bsp: „Ich muss zu den Menschen nett sein, die auch zu mir nett sind.”

30
Q
  1. Konventionell - Stufenmodell Kohlberg
A

Stufe 3: Orientierung an Interpersonellen Beziehungen und Gegenseitigkeit
Bsp: „Menschen müssen generell nett sein und sich gegenseitig helfen.”
Stufe 4: Orientierung am Erhalt der sozialen Ordnung
- Bsp: „Man muss sich an die Gesetze halten, denn diese sorgen für Ordnung in unserer Gesellschaft.”

31
Q
  1. Postkonventionell - Stufenmodell Kohlberg
A

Stufe 5: Orientierung an der Rechten aller als Prinzipien
- Bsp: „Im Einzelfall kann ein menschliches Recht wichtiger als das Gesetz sein.“
Stufe 6: Orientierung an universellen ethischen Prinzipien
- Bsp: „Universelle menschliche Rechte leiten mein
Handeln unabhängig vom geltenden Gesetz, auch wenn es für mich ein Risiko ist.“

32
Q

Stufenmodell nach Kohlberg – Kritik

A

• Carol Gilligan (2002) kritisiert Kohlberg‘s Ansatz als eine
männliche Form des Moralverständnisses (Fokus auf
Gerechtigkeit!). Frauen seien eher auf Fürsorge sozialisiert und fokussiert. Empirisch zeigen sich aber kaum Genderunterschiede!
• Es gibt Kulturunterschiede in den höheren Stufen, z.B. mehr Fokus auf kollektives Glück (Israel), auf den Wert allen Lebens (Indien), auf Mitgefühl (Nepal).
• Moralische Kognitionen sind nicht gleich moralisches
Verhalten.

33
Q

Fazit: Vielfältige Einflüsse auf die Entstehung moralischen Handelns

A

• Kognitiver Entwicklungsstand und emotionale Entwicklung (Empathiefähigkeit, Emotionsregulationsfähigkeit)
• Situative Faktoren (z.B. persönliche Bedeutsamkeit und Motive, Anreize und Konsequenzen, Einschätzung der Situation)
• Persönlichkeitsmerkmale (z.B. Verträglichkeit)
• Vorbilder und Modelle (z.B. Eltern, Peer-Gruppe)
• Normen und Werte zuhause, in der Schule, in der Gesellschaft
• Moralisches Selbstkonzept

34
Q

Fazit: Entwicklung des Selbstkonzepts in der Kindheit und Jugend

A

• mehr Bereiche, spezifischere Selbstkonzepte
• Differenzierung Real- und Idealbild
• Trennung von authentischen und unauthentischem Selbst
• zunehmender Einbezug der Sicht Anderer
• größerer Zeitbezug (Vergangenheit und Zukunft, nicht nur Gegenwart)

35
Q

Was fördert prosoziales Verhalten ?

A

• positives Modellverhalten von Bezugspersonen (altruistisches vs. egoistisches Verhalten der Bezugspersonen)
• Genug Zuwendung
• Induktives Vorgehen (dem Kind die Folgen seines Verhaltens für andere erklären, antisoziales Verhalten unterbinden und zu prosozialem Verhalten auffordern)