Verhaltenstherapeutische Interventionen II Flashcards
Ab wann ist eine Effektstärke schwach?
Ab wann ist eine Effektstärke Mittelstark?
Ab wann ist eine Effektstärke groß?
Wie hoch ist die Anzahl der Sitzungen für eine relevante Symptomverbesserung?
Was macht Psychotherapie wirksam?
Spezifische Behandlungsform
Therapeutische Beziehung
Patienteneffekte
Therapeuteneffekte
Wie wichtig ist die therapeutische Beziehung für den Therapieerfolg?
Therapeutische Beziehung in der face-to- face und Online-Therapie gilt als wichtiger Therapiefaktor
Therapeutische Beziehung sagt Therapiewirksamkeit voraus
Was ist mit Patienteneffekten gemeint?
Motivation
Therapieerwartung
Engagement
Welche Faktoren machen KEINEN Unterschied zwischen Therapeuten?
• Art des Trainings (z.B Klinische Psychologie, Soziale Arbeit, Beratungspsychologen)
• Jahre des Trainings (z.B. Vorpraktikum, klinisches Jahr)
• Theoretische Ausrichtung (z.B. KVT, psychoanalytisch, psychodynamisch, humanistisch)
• Geschlecht
Wer sind die „Supershrinks“?
Was sind wichtige Therapeuteneffekte für eine effiziente Therapie?
Welche therapeutischen Kompetenzen sind besonders wichtig?
Aus welchen Ebenen setzt sich das Mehrebenen-Modell therapeutischer Kompetenz nach Linden zusammen?
Woraus setzt sich die Behandlungsintegrität nach Waltz zusammen?
Wie wirkt sich die Anzahl an Therapiesitzungen auf die Effekte einer Therapie aus?
Mehr Sitzungen besseres Outcome
Wie wirkt sich die Wartezeit auf einen Therapieplatz auf das Outcome einer Therapie aus?
besseres Outcome wenn weniger als 6 Wochen
Was sind Beispiele für Fehlverhalten in der Psychotherapie?
•Nicht-Berücksichtigung von neuen wissenschaftlichen Methoden „State- of-the-Art“
•Mangelnde Passung zwischen Therapeuten und Patient („mismatch“)
•Abhängigkeit vom Therapeuten
•Negative Folgen (z.B. Scheidung, Kündigung), wenn das kein Therapieziel war
•Unethisches Verhalten des Therapeuten
Wie hoch ist die Prävalenz von sexuellem Missbrauch in der Psychotherapie?
Wie hoch ist nach Mohr der Prozentsatz von Misserfolgen in der Psychotherapie?
• 5-10% erzielte eine Verschlechterung (Mohr, 1995)
• 15-20% keine Veränderung (Mohr, 1995)
Wie werden Nebenwirkungen definiert?
• Arzneimittelgesetz: „die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch eines Arzneimittels auftretenden schädlichen unbeabsichtigten Reaktionen“
• Bisher kein Konsens darüber, was in der Psychotherapie eine Nebenwirkung ist
Was sind Misserfolge in der Psychotherapie?
• Therapie-Ablehner (refusals), die sich im Stadium der Vorinformation (probatorische Sitzungen) nicht dazu entschließen, an der angebotenen Behandlungsform teilzunehmen (ca. 40 %).
• Abbrecher (drop-outs) (bis 23%)
• Nicht-Reagierer (nonresponder)
• Verschlechterungen (deterioration effects)
• Rückfälle
• Unzureichende oder fehlende Erreichung der Behandlungsziele
• Therapieschäden
• Fehlerhafte Diagnostik
• Falscher Therapiefokus
Was sind nach CBT-Modell für Essstörung (Fairburn) die Hauptfaktoren die zu Essstörungen führen können?
Wann wird die Diagnose atypische Essstörung gestellt?
Wie fluktuieren Patienten mit einer Essstörung zwischen den einzelnen Störungsbildern?
Welche Behandlungselemente zur Normalisierung von Essverhalten und Gewicht werden bei Essstörungen angewandt?
Welche Behandlungselemente zur Bearbeitung der zugrunde liegenden Problembereiche werden bei Essstörungen angewandt?
Welche Behandlungselemente zur Verbesserung der Körperwahrnehmung und -akzeptanz werden bei Essstörungen angewandt?
Welche Aspekte sollten im Rahmen einer Essbezogenen Anamnese erhoben werden?
• Essverhalten an einem typischen Tag („guter“ und „schlechter“ Tag
• Diätverhalten, Diätregeln
– Kalorienzählen, Kalorienlimits
• Fasten
• Reaktionen, wenn Diätregeln gebrochen werden
• Andere Formen der Gewichtskontrolle:
– Erbrechen,Laxative,übertriebenenSport
• Essanfälle:
– Kontrollverlust?
– Häufigkeit?
– Trigger?
• Soziales Essen: möglich?
• Sorgen bezüglich Figur und Gewicht
• Wichtigkeit von Figur und Gewicht im Bezug auf das Selbstwertgefühl
• „Body-checking“
• Essverhalten steht in Zusammenhang mit Stimmung
• Entwicklung des Essverhaltens:
Diätverhalten Eltern? Adipositas?
• Gemeinsame essen?
• Gewichtsanamnese über die Lebensspanne
• Essstörung steht mit Ereignis in Zusammenhang?
• Einstellung gegenüber Essstörung und Behandlung
Was ist besonders bei der Behandlung von Patienten mit Anorexia nervosa zu beachten?
Was ist besonders zu beachten in Bezug auf die Behandlungsmotivation bei Anorexia nervosa?
Was sind Methoden des motivational Interviewing (Bezug auf Patienten mit Essstörungen)?
• Vor- und Nachteile zu betrachten sind wichtig, um Änderungsentscheidungen treffen zu können
• Kurzfristige und langfristige Folgen berücksichtigen
• „wenn es mit der Essstörung so gut funktioniert, wie würden Sie reagieren, wenn ihre Tochter sich für eine Essstörung entscheiden würde?“
• „auch wenn es gerade für Sie ok ist, wie sieht es in 5 bis 10 Jahren aus?
Wie kann die Änderungsmotivation bei Patient:innen mit Essstörungen gefördert werden?
• In welcher Veränderungsphase befindet sich die Patientin?
• Erarbeiten Sie die Ambivalenzen mit der Patientin
Was sind mögliche Folgebeschwerden einer Essstörung?
Wann ist eine stationäre Behandlung bei Anorexia nervosa indiziert?
• Verlust von mehr als 30% des Ausgangsgewichts, vor allem bei rascher Gewichtsabnahme (innerhalb von 3 Monaten oder weniger)
• Unterschreiten eines BMI von 14/ BMI = 13 Zwangseinweisung
• Ausgeprägte somatische Folgeerscheinungen (z.B. Hinweise auf ein kardiales Risiko, Niereninsuffizienz)
• Schwerwiegende Begleiterscheinungen
Welche somatische Behandlung ist bei Anorexia nervosa möglich?
•Infusionstherapie
•Kontrollierte Nahrungszufuhr
•Ernährungsplan mit und ohne Astronautennahrung
•ggf. Sondenernährung
•Behandlung körperlicher Komplikationen
•Gewichtszunahme 500-1000 mg pro Woche
Wie wird eine Binge Eating Disorder nach DSM klassifiziert?
Definiere einen Essanfall
Wie hängen (Psychischer) Stress und Essanfälle zusammen?
Welche Therapiemodule sind für die Behandlung von Binge Eating und Bulimie wichtig?
Warum ist ein regelmäßiges Essen für die Behandlung von BN und BE von so großer Bedeutung?
• Ein regelmäßiger Essrhythmus ist eines der wichtigsten Elemente der Binge Eating/BN Therapie.
• Das natürliche Körpersignal von Hunger und Sättigung abhanden gekommen.
• Der Körper muss erst wieder an einen regelmäßigen Essrhythmus gewöhnt werden
• Regelmäßige Mahlzeiten verdrängen die Essanfälle!
• Pro Tag drei Hauptmahlzeiten und zwei bis drei
Zwischenmahlzeiten einplanen
• Reduziert Hungergefühle und Heißhungeranfall
Es spielt keine Rolle, was die Patienten essen, sondern, wann sie es essen!
Nenne ein Beispiel für ein regelmäßiges Essverhalten
Was ist bei der Auswertung von Essprotokollen wichtig?
Wie wirksam ist eine Therapie für BN/BE?
• BN am besten untersuchte Therapie
• KVT ist Methode der Wahl (siehe Leitlinien)
• 45% nach Behandlung vollständige Heilung
• 23% chronischer Verlauf (Weber, 2009)
• Abbruchraten ca. 25% (de Zwaan, 2002)
Ist Adipositas eine psychische Störung?
Adipositas ist nicht im DSM-V oder ICD-10 als psychische Störung klassifiziert
-> Binge Eating Störung
Was sind die Ziele einer KVT bei Adipositas?
• Früher Ziel: Normalgewicht
• Heute Ziel: Gewichtsverlust 5-13% nach Therapieende
• Nach einem Jahr 5%
Was sind Indikationen für eine Bariatrische Chirugie?
Definiere purging und non-purging
Purging - selbstinduziiertes Erbrechen, Diuretika, Diätmittel -> alles was in den Körper eingreift
Non-purging - restriktives Essen, Fasten etc.
Differenziere Adipositas von einer Binge-Eating-Disorder
Adipositas - Esssucht
Differenzierung Binge-Eating und Adipositas -> Adipositas bezieht sich auf Körperumfang (Aufgabe Ärzte) BES Aufgabe der Psychologen
Wann kann bei einer Adipositas im ambulanten Setting gearbeitet werden?
Im Normal fall im ambulanten Setting mit einem BMI 30-35
Über 35 eigentlich stationäres Setting indiziert
Welchen Umfang hat die Weiterbildung zum Gruppentherapeuten?
Was sind Spezifische Wirkfaktoren der Gruppentherapie?
- Gruppenkohäsion
- Selbstöffnungsbereitschaft
- Arbeit im „Hier und Jetzt“
- Gruppe als sozialer Mikrokosmus
- Arbeitsklima (z.B. Entwicklung einer kooperativen Arbeitsbeziehung, Solidarität)
- Modelllernen
- Rollenspiele
Beschreibe Konflikt- und Beziehungsorientierte Gruppen als Grundkonzept psychotherapeutischer Gruppen
Gruppendynamische Analyse innerhalb der Therapiegruppe soll Veränderung im Beziehungsverhalten ermöglichen
•Psychoanalytische und tiefenpsychologische Gruppen
•Interpersonelle Gruppen (z.B Yalom)
Beschreibe Verhaltenstherapeutische Gruppen als Grundkonzept psychotherapeutischer Gruppen
Psychische Störung und leiden ist das zentrale Thema; Patienten werden zu Experten ihrer Störung
• Information
• Anleitung bei der Problembewältigung
• Selbstmanagement
• Rückfallprophylaxe
• Gefahren?
Was sind mögliche Probleme innerhalb eines Gruppentherapie-Settings?
Was sind mögliche Chancen innerhalb eines Gruppentherapie-Settings?
Was sind nach Yalom die Aufgaben des Therapeuten innerhalb eines Gruppen-Settings?
- Zusammenstellung und Erhaltung der Gruppe
- Aufbau einer Gruppenkultur
- Vermittlung von Information
- Aktualisierung und Ausleuchtung „hier und jetzt“
- Erkennen und Abwehr von Gefahr der Gruppenkohösion
(z.B. Cliquenbildung, Treffen außerhalb der Gruppe, Sündenbock) - Förderung der freien Äußerung von Gefühlen gegenüber der Gruppe und Therapeuten
- Förderung von Spontanität und Selbstoffenbarung
Wie wird innerhalb eines Therapiesettings eine Gruppenkultur aufgebaut?
Welche Rolle übernimmt der Therapeut nach Yalom innerhalb einer Gruppentherapie?
Psychotherapeutische Expertenrolle:
• Regeln
• Psychoedukation
• Erfahrung
• Expertenautorität
Therapeut als Gruppenteilnehmer
• Modellernen
• Vorbild für Nichtverurteilen, Akzeptanz
• Selbstöffnung
Welche Gruppenregeln gelten im Setting einer Gruppentherapie?
Wir dürfen unsere Gefühle zeigen und äußern.
Wir akzeptieren das Leid der anderen!
Wir müssen nichts sagen, wenn wir es nicht möchten. Wir dürfen auch nur zuhören.
Wir lassen einander ausreden.
Wir respektieren die Meinung der anderen, auch wenn wir sie nicht teilen.
Wir fragen einander, ob unsere Rückmeldungen oder Ratschläge gewünscht sind.
Wir achten auf unsere eigenen Grenzen und teilen diese den anderen mit.
Wir akzeptieren die Grenzen von anderen!
Wir zwingen niemanden etwas zu tun, das er nicht tun möchte.
Wir erscheinen pünktlich zu den Sitzungen.
Wir verlassen eine Sitzung nur dann vorzeitig, wenn wir zumindest den Gruppenleitern den Grund mitteilen
Welche Therapeutenfehler können im Gruppensetting auftreten?
- Direkte und indirekte Feindseligkeit gegenüber einzelner Gruppenteilnehmer
- Regelmäßige Motivaeonsversuche einzelner Teilnehmer („Herr Müller, ich würde Sie gerne überreden wollen, sich heute stärker an der Gruppe zu beteiligen“)
- Fehlende Solidarität mit Außenseitern der Gruppe, Zulassen von Ausgrenzung (jeder ist wicheg!)
- Einzelne Patienten oder Gruppe überfordern
- Heimliches nicht transparentes gruppendynamisches Arbeiten
- Gruppendynamische Konflikte nicht rechtzeitig erkennen oder zu therapeutischen Zwecken „laufen lassen“
- Zu wenig/zu viel Struktur, Unsicherheit, Ängste
Welche Gruppensynamischen Aspekte sind im Rahmen einer Gruppentherapie von Bedeutung?
•Häufig in Ursprungsfamilie schwierige Erfahrungen gemacht
•Therapiegruppe ähnelt oft Ursprungsfamilie
• Autoritätsfiguren
• Gleichaltrige/Gleichgestellte
• PersönlicheOffenbarungen
• Nähe
• Feindseligkeiten
• Entstehen oft Interaktionen, die denen ähneln, die sie früher innerhalb der Familie gemacht haben
• Therapeutenteam (oft als Elternstruktur wahrgenommen)
• Patienten versuchen Rivalitäten aufzubauen
• Kampf um Status und Dominanz
• Sexuelle Beziehungen zwischen Patienten
• Konkurrenz zwischen Gruppenmitgliedern
• Allianzen zwischen Gruppenmitgliedern/Therapeuten
• Familien- und Beziehungskonflikte können neu durchlebt und korrigiert werden
Wie sollte mit Konflikten innerhalb einer Therapeutischen Gruppe umgegangen werden?
Mit welchen Techniken kann ein Therapeut den Fokus aufs „Hier und Jetzt“ fördern?
• „Wenn Sie jetzt auf jemand in der Gruppe so wütend wären, wie auf Ihren Kollegen, wer wäre das?“
• „Mit wem in der Gruppe könnten Sie einen ähnlichen Streit haben“?
• Kontrollierte Selbstoffenbarung der Therapeuten („z.B. In dieser Stille fühlte ich mich unwohl, ich wollte sie unterbrechen, andererseits war ich gereizt, dass ich immer die Arbeit machen muss in der Gruppe“
• Nonverbales Verhalten: Wer sitzt wo? Wer sitzt in der Nähe zum Therapeuten, wer kommt öfters zu spät? Wer schaut wen an, wenn er oder sie spricht?
Was wird durch die Zusammenfassung einer Gruppentherapiestunde gefördert?
Welche Formen Verhaltentherapeutischer Gruppensettings gibt es?
• Psychosegruppe
• Depressionsgruppe/CBASP
• DBT-Skillsgruppe
• Entspannnungstraining
• Soziales Kompetenztraining
• Genusstraining
• Angehörigengruppen
Beschreibe die 3 Phasen der Verhaltenstherapeutischen Gruppen
1) Patientenschulung (Information und Aufklärung): ideal von Experten
2) Behandlung (Einübung und Training in interaktionellen Verhaltensweisen und Kompetenzen, Problemlösung)
3) Transfersicherung
Was sind die Erfolgsfaktoren der VT- Gruppentherapie (Fiedler 1996)?
• Störungsspezifisches und zielorientiertes Arbeiten
• Feedbackprozesse innerhalb der Gruppe beziehen sich auf
Problemlösungsprozesse außerhalb der Gruppe
• Therapieziele der Therapiegruppe werden transparent gemacht
• Vermeidung von gruppendynamisch kontraproduktiven
Entwicklungen
Beschreibe beispielhaft den Aufbau einer Gruppensitzung im verhaltenstherapeutischen Bereich
- Einbringung verschiedener Themen der Teilnehmer
- Auswahl des Themas unter den Gruppenmitgliedern
- Orientierungsphase: Mensasituation: Herr T. möchte sich an den Tisch setzen, getraut sich aber nicht, da bereits zwei Leute am Tisch sitzen
- Problemanalysephase: TN fragen genau nach, wie die Situation aussieht, was er fühlt, denkt
- Gruppenfeedback mit Lösungsvorschlägen: Brainstorming mit Flipchart
- Zielanalyse
- Transfer: Herr T. nimmt sich vor das nächste Mal das neue Verhalten auszuprobieren und ein Gedächtnisprotokoll anzufertigen
- Sitzungsevaluation: Therapeuten fassen die Sitzung noch einmal zusammen und die zentrale Lernerfahrung
Welche Methoden der Problemanalyse-Phase gibt es bei VT Gruppen?
•Gespräch mit leerem Stuhl
•Aufstellung im Raum inbs. Schuldgefühle, schwierige Anforderungen
•Diagnostische Rollenspiele, v.a. bei Interaktionsproblemen
•Innerpsychische Konflikte durch Mitpatienten im Raum darstellen lassen
•Stuhlarbeit
Beschreibe die leere Stuhl Technick
„Stellen Sie sich vor, Ihre Mutter säße auf dem Stuhl und Sie
hätten die Möglichkeit mit ihr noch einmal zu sprechen. Beginnen Sie das Gespräch damit, wie Sie die Trennung erlebt haben und was seit dem für Sie schwierig war.“
Wie kann ein Rollenspiel im Gruppentherapiesetting umgesetzt werden?
Was sind psychische Folgen für Suizidhinterbliebene?
• Jeder Suizid hinterlässt mind. 6-10 direkt betroffene Menschen (Shneidman, 1972)
• Nachsorge von Suizidhinterbliebenen -> Internationale Suizidprävention (WHO, 1989)
• Hohes Suizidrisiko
Wie erhöht sich das eigene Suizidrisiko nach Tod eines Geschwisters durch Suizid?
Schwester: 3.1 höheres Risiko durch Suizid zu sterben
Brüder: 2.1 höheres Risiko durch Suizid zu sterben
Welche Empfehlungen gibt es für Trauergruppen?
• Die Gruppe sollte ein klares Ziel haben
• Homogene Betroffenengruppen
• Psychologisches Screening (z.B. für PTBS)
• Klare Struktur der Gruppensitzungen
• Halb-standardisierte Gruppensitzungen mit vorgegebenen
Themen
• Gruppenleiterteam: Selbstbetroffenen und Psychotherapeuten
Wie hoch ist die Prävalenz psychischer Störungen bei geflüchteten Menschen?
63% mind. 1 klinische Diagnose
Wie hoch sind die Prävalenzen psychischer Störungen bei Asylsuchenden?
Nenne Beispiele für kulturelle Leidenskonzepte
• „Verhexung“ (z.B. in einigen Regionen Afrikas)
• „es geht die Welt unter“ (z.B. Zeugen Jehovas)
• „es ist Allahs Wille“ (z.B. bei muslimischen Patienten)
• Khyal cap (“Windattacken, die grosse Angst auslösen, z.B.
Kambodscha)
Was ist das Khyal cap?
(“Windattacken, die grosse Angst auslösen, z.B.
Kambodscha)
Störungsbilder fast ausschließlich in Kambodscha
Genozid den in 70ern
Kaum Psychotherapeutische Unterstützung
Wird wie Panikattacke mit sehr starken körperlichen Symptomen erlebt
Psychosomatisches Symptom
DSM-5 Cultural Concepts of Distress
Beschreibe die 4 Phasen von Migrationsprozessen mit ihren spezifischen Risiken
Was sind Postmigrations-Stressoren?
Was sind Merkmale Kultursensibler Kognitive Verhaltenstherapie?
• Kulturelle Zugehörigkeit: z.B. Syrien, Saudi-Arabien, Marokko
• Religiöser Hintergrund
• Kulturell spezifische Metaphern
• z.B. Arbeit mit Zitaten aus dem Islam
• Direktive Gesprächsführung
• Arbeit mit Dolmetschern
Was sind mögliche Probleme in der Arbeit mit Dolmetschern in der Psychotherapie?
• Weglassen von Gesagtem
• Hinzufügen von nicht Gesagtem
• Unspezifische Übersetzung
• Schambesetzte oder traumaaschti Details werden weggelassen
• Dolmetscher stellt eigene Fragen/ schließt Therapeut/Patient aus
• Dolmetscher unterstützt/berät/ist in Kontakt mit Patienten außerhalb der Therapie
• Dolmetscher ist Familienmitglied, Freund, Kollege
Was sind mögliche Barrieren zur Psychotherapie in der Arbeit mit geflüchteten Menschen?
Was sind Herausforderungen der interkulturellen Psychotherapie?
Was sind die Anwendungsgebiete für Narrative Expositionstherapie?
NET wurde in Krisengebieten hauptsächlich durchgeführt,
Opfer sexueller Gewalt
Mehrfach Traumatisierungen
Asylbewerber
Kinder (KIDNET)
Beschreibe das Ablaufschema einer Narrativen Expositionstherapie
Wie kann eine „Life-line“ in einer narrativen Expositionstherapie dargestellt werden?
Beschreibe CETA als transdiagnostische Therapie
Common Elements Treatment Approach
• PTSD
• Depression
• Angststörungen
• Hohe Komorbidität
• Kurze, leicht durchführbare
Intervention
Beschreibe den Ablauf des CETA-Common Elements Treatment Approach
Components Decision Making Form
Behandlungsplan
Intervention
Weekly Monitoring Form
- Ermutigung zur Teilnahme / CETA Einführung
- Kognitive Umstrukturierung (Teil I und II)
- Exposition in sensu
- Behaviourale Aktivierung
- Reduzierung des Substanzgebrauchs
- Exposition in vivo
- Entspannung
- (Probleme lösen)
- Therapieabschluss
Beschreiben einen CETA-Beispiel Behandlungsplan für PTBS
Beschreiben einen CETA-Beispiel Behandlungsplan für Depression
Welche Interventionen der Psychologie fallen in den Bereich e-Mental Health
Was sind die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie für die Videosprechstunde
Was sind die Vor- und Nachteile einer Video-Psychotherapie?
Wie wirksam sind Smartphone-Apps für psychische Erkrankungen?
Wie hoch sind die Dropoutraten für Selbsthilfeprogramme bei Depressionen
Wie hoch ist die Wirksamkeit von webbasierten Interventionen?
Wie wichtig ist der Therapeutenkontakt für den Effekt einer Intervention?
Wie groß ist der Zusammenhang zwischen Dropoutraten und Häufigkeit des Therapeutenkontakts bei webbasierten Interventionen?
Beschreibe strukturiertes Schreiben als therapeutische Intervention
• 5-16-wöchige Therapieprogramme
• Basierend auf Theorie des expressiven Schreibens (Pennebaker)
• Strukturierte Schreibaufgaben (KVT)
• Patient und Therapeut kommunizieren nur text-basiert
miteinander
• Asynchrone Kommunikation
• Individuelles Feedback durch Therapeuten (ca. 30-45 Minuten)
Welche Programm-Module umfasst das Präventionsprogramm für trauernde Geschwister
Was sind mögliche Effekte einer therapeutischen Beziehung im Internet?
Asynchrone, textbasierte Kommunikation
Fehlen sozialer und nonverbaler Signale (z.B. Augenkontakt, Körpersprache)
Anonymität
Idealisierungseffekte
Enthemmungseffekt
Wie lässt sich die therapeutische Beziehung im face-to-face-Setting gestalten?
Wie lässt sich die therapeutische Beziehung im Online-Setting gestalten?
Was ist Pacing in der Psychotherapie?
beschreibt im Neurolinguistischen Programmieren das Einstellen auf den Partner, in dem man sich ihm auf natürliche Weise angleicht und ihn in der Kommunikation gewissermaßen “abholt”; die notwendige Voraussetzung für Leading.
Bei Pacing des Verhaltens kann man die Haltung, Gestik und Mimik, das persönliche Tempo, die Bewegungsrhythmik und das Atemtempo des Partners übernehmen.
Solche Angleichungsprozesse erfolgen bei gelungener Kommunikation völlig spontan und sind bei Gesprächen leicht zu beobachten.
Pacing im Sprachverhalten findet z. B. im “Aktiven Zuhören” beim Paraphrasieren statt.
Das Pacing der inneren Verarbeitung berücksichtigt, ob der Partner gerade visuell, auditiv oder kinästhetisch “denkt”, und trägt dem durch entsprechende Aufbereitung der Information Rechnung.
Pacing auf der Ebene der Glaubenssätze und Werte richtet sich u.a. nach den Zielen und Erwartungen des Partners.
Pacing auf der Ebene der Identität nimmt das Selbstbild des Partners ernst und geht darauf ein.
Wenn durch hinreichendes Pacing ein stabiler Rapport aufgebaut ist, wird der Partner Vorschlägen oder Appellen leichter folgen.
Während Pacing im alltäglichen Kommunikationsprozess quasi automatisch erfolgt und so zum Gelingen beiträgt, ist in der professionellen Kommunikation das Pacing eine grundsätzliche Aufgabe des Beraters oder Therapeuten, um den Kontakt zum Klienten bzw. Patienten aufzubauen und sicherzustellen.
In diesem Punkt entspricht Pacing inhaltlich dem Einfühlungs-Konzept (einfühlendes Verstehen) von Carl Rogers.
Welche Aspekte sind beim Pacing in der Psychotherapie von Bedeutung?
• “Spiegeln“
• Körperhaltung, Mimik
• Stimmlage
• Sprach- und Ausdruckstil
• Wortschatz
• Kopfbewegung-Synchronität sagt Therapiewirksamkeit voraus
• Körperbewegung-Synchronität sagt Therapiewirksamkeit und Selbstwirksamkeit der Patienten voraus
Wie ist Pacing in der Online-Kommunikation möglich?
Was sind die Ethischen Aspekte bei webbasierten psychologischen Interventionen?
Qualifikation und Ausbildung der Therapeuten/Coachees
Qualifikation in therapeutischem Schreiben
Diagnostik
Webseiten vermitteln falsche Versprechen?
Kostentransparenz
Patientenaufklärung über Behandlung, Diagnose
Supervision
Datenschutz („gläserner Patient“), v.a. in Kooperationen
mit Krankenkassen
Online-Selbsthilfeprogramme geringe Wirksamkeit, hohe Dropouts
Was sind die wichtigsten Punkte die zu beachten sind bei online basierten Interventionen und deren Bewertung?
Was ist ein Rezidiv?
das erneute Auftreten einer zeitweilig erfolgreich behandelten Krankheit
Was sind Scheidungsursachen?
• Problematische Persönlichkeit
• Kompetenzdefizite
• mangelndes Engagement
• mangelnde Passung
• psychische Störungen
Was sind Auslöser für eine Scheidung?
• Umzug
• Wiedereinstieg der Frau ins Arbeitsleben
• Arbeitslosigkeit; schwere Erkrankung
• Untreue
• Kumulation von Stress
Was sind scheidungserleichternde Bedingungen?
• liberale Normen; städtisches Umfeld
• Anonymität
• (finanzielle) Unabhängigkeit vom Partner
Wie beeinflusst der Partnerschaftsstatus von Männern die Mortalitätsrate?
Unverheiratete Männer haben im Vergleich zu verheirateten Männern eine doppelt so hohe Mortalitätsrate.
Wie beeinflusst der Partnerschaftsstatus von Frauen die Mortalitätsrate?
Ohne festen Partner haben Frauen eine um 50%, Männer eine um 250% erhöhte Sterblichkeit
Wie beeinflusst ein Herzinfarkt eine Beziehung?
In den 48 Monaten nach einem schweren Herzinfarkt überlebten 70% der Pa’enten in glücklicher, aber nur 45% in unglücklicher Beziehung
Wie beeinflussen Interpersonelle Konflikte die Gesundheit?
Interpersonelle Konflikte stellen die am häufigsten erlebten Stressoren dar und sind die besten Prädiktoren für physische und psychische Symptome.
Welche Paarkompetenzen sind für eine zufriedene und glückliche Beziehung förderlich?
- Konstruktive Kommunikation
- insbesondere bei Konflikten
- Gemeinsame Problemlösung
- Umgang mit Stress als Paar
- Unterstützung des Partners bei Belastungen
- Umgang mit Stress als Einzelperson
Aus welchen Gründen suchen Paare eine Paartherapie auf?
• Ein Partner möchte sich trennen
• Affäre
• Nicht Verzeihen können
• Sexuelle Schwierigkeiten
• Unerfüllter Kinderwunsch
• Eifersucht
• Psychische Erkrankung eines Partners
• Gleichgültigkeit/Lieblosigkeit
• Aggression/Gewalt
• Abwertungen
• Streit ums Geld
• Erziehungsprobleme der Kinder
• Langeweile
Partnerschaftsgewalt/ häusliche Gewalt: 4-6%
Was ist das Oral History Interview?
- Halb strukturiertes Interview
- 50-90 Minuten
- Erfassung der Paarzufriedenheit
Gottman, 1994
Welche Bereiche erfasst das Oral History Interview?
- Beziehungsgeschichte
- Ehephilosophie
- Familienplanung/Sexualität
- Gewalt und Aggression
Zwischen welchen Faktoren, die zur einer Scheidung führen, wird unterscheiden?
- Scheidungsursachen
- Auslöser
- Scheidungserleichternde Bedingungen
Die Mortalitätsrate unverheirateter Männer ist halb so hoch im Vergleich zu verheirateten Männern.
Falsch.
Unverheiratet Männer haben im Vergleich zu verheirateten Männern eine doppelt so hohe Mortalitätsrate.
Ohne festen Partner haben Männer eine stärker erhöhte Sterblichkeit als Frauen.
Richtig.
Bei Frauen ohne festen Partner ist die Sterblichkeit um 50% erhöht, bei Männern um 250%!!!!
Was hat die Michigan Herzinfarkt-Studie (Coyne et al.,2001) ergeben?
In den 48 Monaten nach einem schweren Herzinfarkt überlebten 70% der Patienten in glücklicher, aber nur 45% in unglücklicher Beziehung.
Was macht die Studie von Bodemann (2006) über den Zusammenhang von Stress und Beziehungszufriedenheit deutlich?
Paare mit wenig Stress: haben eine relativ konstante Partnerschaftszufriedenheit ( 77,9 - 75,1: innerhalb von 5 Jahren)
Paare mit viel Stress: haben schon zu Beginn der Partnerschaft eine geringere Partnerschaftszufriedenheit und einen stärkeren Abfall über 5 Jahre hinweg /70,1 - 63,5)
Welcher Stressor ist der beste Prädiktor für physische und psychische Symptome und der am häufigsten erlebte Stressor?
interpersonelle Konflikte
Korrelation zw. Partnerschaftskonflikte & Risiko für Depression und Rückfälle
Welche Paarkompetenzen sind für eine zufriedene und glückliche Beziehung förderlich?
> Konstruktive Kommunikation
Insbesondere bei Konflikte
gemeinsames Problemlösen
Umgang mit Stress als Paar
Unterstützung des Partners bei Belastungen
Umgang mit Stress als Einzelperson
Was besagt das Investitionsmodell - Theory of Emotional Capital?
relationships are able to withstand threats when partners have built “emotional capital” within the relationship; less reactive to stress
Was ist Emotional capital?
accumulation of shared positive moments in a relationship
Nennen Sie mindestens 4 typische dysfunktionale Kommunikationsverhaltensweisen bei Paaren (Gottmann)
- Kritiseren des Partners
- Verachtung Absicht zu Verletzung, Missbrauch
- Abwehr: Opferhaltung, Schuldzuschreibungen
- “Mauern”: Schweigen, Distanzierung
Was ist Funktionale Kommunikation?
> über eigene Wahrnehmung sprechen: Ich-Botschaften
Kultur der Wertschätzung etablieren
Verantwortung übernehmen: Perspektive des Partner, Entschuldigungen
sich selbst beruhigen - Pause - Thema Ansprechen
Nenne 3 Beispiele für dysfunktionales Verhalten bei Paaren.
> Forderungen nach Verhaltensänderungen
Partner eigene Meinung aufdrängen
Falsche Erwartungen an den Partner
Was ist Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg (2003)?
> Beobachtung
Gefühle äußern
Bedürfnis
Wunsch äußern
Was ist nach Jellouscheck eine moralisierende Beschreibung einer Affäre?
> Unterschied zwischen “Täter” und “Opfer”
Schuldzuweisung
Was ist nach Jellouscheck eine bagatellisierende Beschreibung einer Affäre?
> sexuelle Treue unnatürlich
Gefühle von Eifersucht, Trauer, Wut allein Problem der betrogenen Person
oft Wunsch nach offener Beziehung
Dreierkonstellation
Was ist nach Jellouscheck eine pathologisierende Beschreibung einer Affäre?
> Annahme, dass Grund für Untreue in der Pathologie des Betrügenden liegt
Entwertung des Untreuen
Was ist nach Jellouscheck eine entwicklungsorientierte Beschreibung einer Affäre?
> Annahme, dass Affäre ein kritisches Lebensereignis ist
Regt zur Weiterentwicklung an
Unerledigte Entwicklungsaufgaben als Paar
Wie wird bei Affären therapeutisch vorgegangen?
- Prüfung der eigenen Haltung
- Einbeziehung der oder des Geliebten?
- Ausgangsbasis: Anerkennen, dass es eine komplexe Situation ist
- Analyse der derzeitigen Beziehungsdynamik (z.B. moralisierend, wo und wann sich das Paar auseinanderentwickelt)
- Paargeschichte und Lebenszyklus
- Vergangenheit integrieren
- Entscheidung treffen
Was ist ein Reziprozitätstraining in der Paartherapie?
- Aufbau von positiveren und zärtlichen Interaktionen
- Abbau von negativem Interaktionsverhalten (z.B. Vorwürfe, Gesprächsverhalten, eskalative Gesprächsverläufe)
- Operantes Verfahren mit reziproker Verstärkung
- Bei Paaren mit hohem Konfliktniveau oder Gleichgültigkeit
Was ist der erste Schritt eines Reziprozitätstrainings?
- Verstärkerlisten erstellen
• Materielle Verstärker (z.B. Blumen, Bücher, Musik)
• Handlungsverstärker (z.B. gemeinsamer Konzertbesuch,
Sexualität, Spaziergang)
• Soziale Verstärker (z.B. Nachfragen, wie es geht, Blickkontakt,
Lob. Komplimente)
• Spirituelle Verstärker (z.B. Gespräche über wichtige
Lebensentwürfe, Religion)
Was ist der zweite Schritt eines Reziprozitätstrainings?
Überprüfung und Opera^onalisierung der Listen
Was ist der dritte Schritt eines Reziprozitätstrainings?
Umsetzen der Listen im praktischen Alltag
Nennen Sie mind. 4 typische dysfunktionale Kommunikationsverhaltensweisen bei Paaren nach Gottmann!
Nennen Sie mind. 4 funktionale Kommunikationsverhaltensweisen bei Paaren nach Gottmann!
Nenne drei Beispiele für dysfunktionales Verhalten bei Paaren
Forderungen nach Verhaltensänderungen
Partner eigene Meinung aufdrängen
Falsche Erwartungen an den Partner
Wie häufig sind Affären in einer Beziehung?
Frauen: 15-26%
Männer: 17-32%
Was sind Gründe für Affären?
• Sich lebendig fühlen
• Sich wertvoll fühlen
• Sexuell ausleben
• Gelegenheit macht Diebe
• Sprungbrett aus der Beziehung
• Weckruf für tot geglaubte Beziehung
Was sind typische Gefühle eines Betrogenen nach Affaire?
•Traumamsche Erfahrung
•Gefühl von Hilfslosigkeit
•Selbstwert
•Angst
•Wut
•Vorwürfe
•„Opfer“
Was sind typische Gefühle eines Betrügenden nach Affaire?
•Schuldgefühle
•Unsicherheit
•Weiß nicht wie richtig reagieren
•„Täter“
Beschreibe das Therapeutische Vorgehen bei Affären
- Prüfung der eigenen Haltung
- Einbeziehung der oder des Geliebten?
- Ausgangsbasis: Anerkennen, dass es eine komplexe Situation ist
- Analyse der derzeitigen Beziehungsdynamik (z.B. moralisierend, wo und wann hat sich Paar auseinanderentwickelt)
- Paargeschichte und Lebenszyklus
- Vergangenheit integrieren
- Entscheidung treffen
Wie definiert das DSM-5 Trauma?
Wie definiert das ICD-10 Traumatische Situationen?
Ereignis oder Situa/on …
• außergewöhnlicher Bedrohung (kurz- oder langandauernd) oder
katastrophenartigen Ausmaßes,
• das bei fast jedem eine tiefe Verstörung hervorrufen würde.
Was sind die Diagnosekriterien einer PTBS nach DSM-5?
Was sind Schutzfaktoren vor einer PTBS?
Die meisten monotrauma-schen Erlebnisse führen in der Regel nicht zu einer PTBS:
•Soziale Eingebundenheit
•Gutes berufliches Funktionsniveau
•Fähigkeit zur Selbstberuhigung
helfen nach einer Phase der Übererregung und akuter Traumaproblematik das Trauma selbst zu verarbeiten
Was ist ein Akkzidentielles Typ I Trauma?
• Verkehrsunfälle
• berufsbedingte Traumata (z.B.a Polizei, Feuerwehr)
• Arbeitsunfälle
• kurzdauernde Naturkatastrophen
Was ist ein Akkzidentielles Typ II Trauma?
• langdauernde Naturkatastrophen (Flut, Erdbeben)
• technische Katastrophen (z.B. Giftgaskatastrophen)
Was ist ein man-made Typ I Trauma?
• kriminelle & körperliche Gewalt
• Vergewaltigungen
• zivile Gewalterlebnisse (z.B. Banküberfall)
Was ist ein man-made Typ II Trauma?
• sexuelle & körperliche Misshandlungen in der Kindheit
• Geiselhaft
• Kriegserlebnisse
• Folter & politische Inhaftierung
Was ist ein Typ I Trauma?
einmalig,
akute Lebensgefahr,
Unerwartet
Was ist ein Typ II Trauma?
wiederholt, langandauernd, unvorhersehbarer Verlauf
Beschreibe die Typologie traumatischer Ereignisse
Wie hoch sind die PTBS-Raten für unterschiedliche Traumata?
Was sind mögliche Folgen eines Traumas?
Wie entstehen Dissoziationen?
• Überlebensstrategie in Situationen mit überlegenem Täter (z.B. Nähe, Hautkontakt)
• In Kontakt mit Körperflüssigkeit (z.B. Blut, Sperma)
• Verletzung von Körperintegrität (z.B. Vergewaltigung, Verletzungen, Messer)
• Grosse Hilflosigkeit in der Situation
• Wenn peritraumatische Reaktion „Shut-down“ (Parasympathikus)
• -> später bei traumatischen Triggern/angstauslösenden Situationen ähnlich wiedererlebt (Dissoziation)
Was sind Symptome einer Dissoziation?
Welche Funktionen hat der Parasympathikus?
Welche Funktionen hat der Sympathikus?
Was ist bei der Arbeit mit Dissoziationen zu beachten?
Komplexe Traumatisierungen
-> Traumatisches Wiedererleben in Therapiesituationen führt zu „shut-down“
-> Dissoziationen erschweren therapeu?sches trauma- fokussiertes Arbeiten
-> Therapeuten -> Skillstraining -> nicht ausreichend für erfolgreiche Traumabehandlung
Was sind mögliche Therapeutische Maßnahmen im Umgang mit Dissoziationen („shut down“)
• Entspannungsübungen -> kontraindiziert, führen zur Förderung Parasympathikus
• Sofortiges Eingreifen bei „Erschlaffen“ und Ohnmachtsanzeichen!
• Sensorische Stimulation
• Klopfen
• Körper-Balance-Übungen
• Kardiovaskuläre Aktivierung gegen Ohnmacht
Mit welchen Trauma-fokussiertes Verfahren kann eine PTBS behandelt werden?
•Expositionsbasierte Therapie
•EMDR
•Kognitive Therapie (kognitive Intervention mit Bezug auf das Trauma)
•Strukturiertes Schreiben (z.B. internetbasierte Therapien)
•Imaginary Rescripting (Nacherleben des Traumas und Veränderung der Bilder)
•Narrative Exposure Therapy
Mit welchen Nicht-Trauma-fokussiertes Verfahren kann eine PTBS behandelt werden?
•„seeking safety“
•Imaginative Verfahren
•Stabilisierungsverfahren
Was empfehlen die S3 Leitlinien für eine PTBS?
Was empfehlen die S3 Leitlinien für Komorbidität Erkrankungen einer PTBS?
-> Techniken zur Emotionsregulation und zur Verbesserung von Beziehungsstörungen im Sinne der Bearbeitung dysfunktionaler zwischenmenschlicher Muster.
-> Achtung: Zur Wirksamkeit von Stabilisierungstechniken liegt keine Evidenz vor zur Reduzierung der PTBS-Symptomatik
Was sind nach S3-Leitlinien relativen Kontraindikationen für die Behandlung einer PTBS?
• Mangelnde Affekttoleranz
• Anhaltende schwere Dissoziationsneigung
• Unkontrolliert autoagressives Verhalten
• Mangelnde Distanzierungsfähigkeit zum traumatischen Ereignis
Was sind nach S3-Leitlinien absolute Kontraindikationen für die Behandlung einer PTBS?
• akutes psychotisches Erleben
• Akute Suizidalität
• Täterkontakt mit Traumatisierungsrisiko
Was passiert bei traumatischem Stress?
• Überflutung mit Stresshormonen, insbesondere Cortisol, führt zum Funktionsverlust des Hippocampus:
• sensorische Eindrücke (z.B. Gerüche, Stimmen) bleiben als Erinnerungssplitter fragmentiert in Amygdala gespeichert
• ungefilterte Aktivität der Amygdala mit unangemessener Meldung von Gefahrensignalen und übergeneralisierten Angstreaktionen
Was ist eine Rationale verlängerte Exposition (Foa)?
Würden Traumaexpositionen tatsächlich in der Praxis durchgeführt?
• Trauma-Expostionen werden eher selten in der therapeutischen Praxis durchgeführt
• Vorbehalte der Therapeuten
• Wenig in Expositionsverfahren geschult
• Fürchten Gefahren der Exposition
• Angst vor eigener Belastung
Was sind Gefahren einer Stabilisierung bei PTBS?
Botschaft für den Patienten: Es ist gefährlich sich mit dem Trauma auseinanderzusetzten
Hilft Patient zu vermeiden, verstärkt eines der Hauptsymptome der PTBS
Patient lernt Vermeidungstechniken einzuüben Irrationale
Befürchtungen des Patienten können verstärkt werden
Erinnerung an das Trauma bleibt bedrohlich und unaussprechlich
Patienten wissen, dass das jahrelange Schweigen über das Trauma ihnen nicht geholfen hat.
Beschreibe das Teufelskreismodell bei einer PTBS
Wodurch zum Wiedererleben des Traumareizes bei einer PTBS?
Das Gedächtnis für das traumatische Erlebnis ist in Rohform gespeichert, so wird es besonders leicht durch „passende“ Reize abgerufen und erscheint in Hier-und-Jetzt“-Form.
Wie funktioniert eine Konfrontation in sensu bei einer PTBS?
Was ist wichtig bei einer Konfrontation in sensu bei einer PTBS?
Wie unterscheidet sich die Effektivität einer Schreibpapieren Expositionstherapie von einer cognitive processing Therapy bei einer PTBS?
Schreibbasierte Exposi?on (5 Texte) vs. Cogni?ve processing Therapy (12 Wochen)
Beschreibe das therapeutische Vorgehen bei einer Expositionstherapie bei PTBS