Interventionen Im Kindes Und Jugensalter I Flashcards
Von wem ist das Biologisch vorprogrammierte psychosexual Entwicklungskonzept?
Freud
Für ihn psychosexuelle Entwicklung mit Jugendalter abgeschlossen -> andere Modelle gehen von lebenslanger Entwicklung aus!
Von wem ist das Entwicklungskonzept der psychosozialen Interaktion?
Erikson
Von wem ist das Entwicklungskonzept der biologisch-kulturell-psychischen Interaktion?
Havighurst
Wie oft werden die Eltern eines Patienten in die Therapie mit einbezogen?
Bei KinderPT nach jeder 4. Stunde gibt es eine Zusatzstunde für die Eltern
Bei JugendPT nach jeder 8. Stunde
Ab wann ist man „jugendlich“?
14
Ab wann kann man eigen Therapie ohne Wissen der Eltern beantragen?
Ab 14 kann Jugendlicher Therapie ohne Wissen der Eltern anstreben
Förderung der Autonomie wenn Jugendlicher als Autonomer anerkannt wird Ohne Eltern?
Aber wäre es nicht auch sinnvoll die Eltern miteinzubeziehen um Wurzel des Problems auch anzugehen
Wenn jugendlicher nicht Eltern miteinbeziehen will dann mit KK sprechen Post kann dann an Praxis gehen anstatt nachhause
KK darf nicht Eltern kontaktieren!
Umreiße das Entwicklungskonzept der psychosexuellen Entwicklung
▪ Phasen der psychosexuellen Entwicklung definiert durch erogene Zonen
▪ Fixierung (→Bindung) an eine frühere Phase psychosexueller Entwicklung (oral/anal/phallisch) aufgrund einer Über- bzw. Unterversorgung der phasenspezifischen Bedürfnisse
▪ Zentral: Verlust von Befriedigungsmöglichkeiten → Regression auf Phasen, in denen nicht frustriert wurde
Welche Entwicklungsphasen durchläuft jedes Kind nach Freud?
Charakterisiere die orale Phase
Charakterisiere die anale Phase
Charakterisiere die phallische Phase
Charakterisiere die Latenz Phase
Charakterisiere die genital Phase
Umreiße das Konzept Psychosozialen Entwicklung nach Erikson
▪ Entwicklung vollzieht sich in psychosozialen Phasen
▪ Phasen lösen typische Entwicklungskonflikte aus
▪ Bei Nicht-Bewältigung: Entwicklungskrisen
▪ Jede Phase verändert reifungs- und kulturell bedingte Identität
▪ Mensch strebt ein Leben lang nach Identität
▪ betont wird die soziale Interaktion bei Identitätsentwicklung
Welche Phasenspezifischen Konflikte gibt es nach Erikson?
Vertrauen vs. Ur-Misstrauen (Säuglingsalter)
Autonomie vs. Scham und Zweifel (Kleinkindalter, ca. 2.-3. Lebensjahr)
Initiative vs. Schuldgefühl (Spielalter, ca. 4.-5. Lebensjahr)
Leistung vs. Minderwertigkeitsgefühl (Schulalter, ca. 6.-12. Lj.)
Identität vs. Ablehnung (Adoleszenz, ca. 11./12.- 15./16. Lj.)
Intimität und Solidarität vs. Isolierung (frühes Erwachsenenalter)
Generativität vs. Selbstabsorption (Erwachsenenalter)
Integrität vs. Verzweiflung (reifes Erwachsenenalter)
Beschreibe den phasenspezifischen Konflikt Vertrauen vs. Ur-Misstrauen nach Erikson
Säuglingsalter
Wenn in der Erfahrung zwischen Welt u. individuellen Bedürfnissen Übereinstimmung herrscht→ Urvertrauen
Beschreibe den phasenspezifischen Konflikt Autonomie vs. Scham und Zweifel nach Erikson
Kleinkindalter
Ca 2-3. Lebensjahr
Emanzipation von KM aufgrund neuer Fähigkeiten (Gehen, Reden, Stuhlkontrolle): Festhalten und Loslassen. Erfolgreiche Bewältigung: Autonomie stärker als Scham
Beschreibe den phasenspezifischen Konflikt Initioative vs. Schuldgefühl nach Erikson
Spielalter
Ca 4.-5. Lebensjahr
Kind differenziert sich zunehmend von Umwelt: autonomere Realitätserkundung: Dies fördert Initiative. Auseinandersetzung mit Geschlecht: Gewissensausbildung.
Beschreibe den phasenspezifischen Konflikt Leistung vs. Minderwertigkeitsgefühl nach Erikson
Schulalter
Ca 6.-12. Lebensjahr
Kind ist lernbegierig: Anerkennung/Erfolg durch Herstellung von Dingen mit Hilfe kognitiver Fähigkeiten; neben dem Spiel entwickelt sich der Werksinn
(= Nützliches leisten)
Beschreibe den phasenspezifischen Konflikt Identität vs. Ablehnung nach Erikson
Adoleszenz
Ca 11/12. -15.-16. Lebensjahr
Alle vorherigen Phasen liefern Elemente: Vertrauen, Autonomie, Initiative, Fleiß→zudem körperliche Veränderungen & neue Ansprüche der Umwelt. Jugendlicher stellt sich in Frage: Identitätsbildung gelingt gut
bei pos. Erfahrungen = gesundes Selbstvertrauen
Beschreibe den phasenspezifischen Konflikt Intimität und Solidarität vs. Isolierung nach Erikson
Frühes Erwachsenenalter
Geklärte Identität erlaubt Partnerschaft: Werte für nächste Generation & Intimität→“ein Sich- verlieren & Sich-finden im anderen“. Isolierung bei unstabiler Ich-Identität. Es geht um ein sinnvolles Verhältnis, das sich zwischen Intimität & Isolierung entwickeln muss
Beschreibe den phasenspezifischen Konflikt Generativität vs. Selbstabsorbtion nach Erikson
Erwachsenenalter
Familiengründungen→Generativität = Erziehen der nächsten Generation. Das Gegenteil Selbst-Absorption→ Vereinsamung
Beschreibe den phasenspezifischen Konflikt Integrität vs. Verzweiflung nach Erikson
Reifes Erwachsenenalter
Das bisherige Leben zu akzeptieren, wie es war→gelingt es nicht, stellt sich Lebensekel ein = Enttäuschung
Umreiße das Entwicklungskonzept der Entwicklungsaufgaben nach Havighurst
▪ Entwicklungsaufgabe: Aufgabe im Rahmen der persönlichen Entwicklung und Reifung des Menschen,
▪ Führt mit Bewältigung zu Veränderung
▪ Vorstellung, dass in jedem Alter bestimmte Aufgaben gelöst werden müssen
▪ Bei Gelingen: Stabilisierung der Persönlichkeit
▪ Entwicklungsaufgaben existieren ein Leben lang
Welche Entwicklungsaufgaben sind nach Erickson in der Entwicklungsperiode der frühen Kindheit von Bedeutung?
0-2 Jahre
▪ Anhänglichkeit (social attachment)
▪ Objektpermanenz Sensumotorische
▪ Intelligenz und schlichte Kausalität
▪ Motorische Funktionen
Welche Entwicklungsaufgaben sind nach Erickson in der Entwicklungsperiode der Kindheit von Bedeutung?
2-4 Jahre
▪ Selbstkontrolle (vor allem motorisch)
▪ Sprachentwicklung
▪ Phantasie und Spiel
▪ Verfeinerung motorischer Funktionen
Welche Entwicklungsaufgaben sind nach Erickson in der Entwicklungsperiode des Schulübergangs und des frühen Schulalters von Bedeutung?
5-7 Jahre
▪ Geschlechtsrollenidentifikation
▪ Einfache moralische Unterscheidungen treffen
▪ Konkrete Operationen
▪ Spiel in Gruppen
Welche Entwicklungsaufgaben sind nach Erickson in der Entwicklungsperiode des mittleren Schulalters von Bedeutung?
6-12 Jahre
▪ Soziale Kooperation
▪ Selbstbewusstsein (fleißig, tüchtig)
▪ Erwerb der Kulturtechniken (Lesen, Schreiben etc.)
▪ Spielen und Arbeiten im Team
Welche Entwicklungsaufgaben sind nach Erickson in der Entwicklungsperiode der Adoleszenz von Bedeutung?
13-17 Jahre
▪ Körperliche Reifung
▪ Formale Operationen
▪ Gemeinschaft mit Gleichaltrigen
▪ Heterosexuelle Beziehungen
Welche Entwicklungsaufgaben sind nach Erickson in der Entwicklungsperiode der Jugend von Bedeutung?
18-22 Jahre
▪ Autonomie von den Eltern
▪ Identität in der Geschlechtsrolle
▪ Internalisiertes moralisches Bewusstsein
▪ Berufswahl
Welche Entwicklungsaufgaben sind nach Erickson in der Entwicklungsperiode des frühen Erwachsenenalters von Bedeutung?
23-30 Jahre
▪ Heirat Geburt von Kindern
▪ Arbeit/Beruf Lebensstil finden
Welche Entwicklungsaufgaben sind nach Erickson in der Entwicklungsperiode des mittleren Erwachsenenalters von Bedeutung?
31-50 Jahre
▪ Heim/Haushalt führen
▪ Kinder aufziehen
▪ berufliche Karriere
Welche Entwicklungsaufgaben sind nach Erickson in der Entwicklungsperiode des späten Erwachsenenalters von Bedeutung?
51 und älter
• Energien auf neue Rollen lenken
• Akzeptieren des eigenen Lebens
• Eine Haltung zum Sterben
entwickeln
Welcher Altersbereich fällt in den Aufgabenbereich der Kinder und Jugenpsychiartrie?
0-21
Wenn älter, dann mit klarer Begründung oder vorherigem Start
Wie unterscheiden sich Freud, Erikson und Havighurst in ihren Entwicklungskonzepten?
- Unterschiedliche Sichtweisen / Schwerpunkte zur Persönlichkeits- /Identitätsentwicklung
o Freud: biologisch vorprogrammierte psychosexuelle Entwicklung
o Erikson: Psychosoziale Interaktion
o Havighurst: Biologisch-kulturell-psychische Interaktion
-> Freud hört auf mit dem Jugendalter, während Erikson und Havighurst von lebenslanger Entwicklung
sprechen
Wodurch wird die psychosexuelle Entwicklung und ihre Phasen nach Freud definiert?
Erogene Zonen
Was versteht Freud unter Fixierung
Bindung an eine frühere Phase psychosexueller Entwicklung aufgrund einer Über- bzw. Unterversorgung der phasenspezifischen Bedürfnisse
Nenne die Achsen des MAS
- Achse: klinisch psychiatrisches Syndrom
- Achse: umschriebene Entwicklungsstörung
- Achse: Intelligenzniveau
- Achse: körperliche Symptomatik
- Achse: assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände
- Achse: Globalbeurteilung der psychosozialen Anpassung
Was wird auf Achse 1 des MAS kodiert?
Klinisch psychartrisches Syndrom
Kodiert nach ICD-10/11
Was wird auf Achse 2 des MAS kodiert?
umschriebene Entwicklungsstörung
Wenn keine vorliegt schreibt man: keine vorliegend
Was wird auf Achse 3 des MAS kodiert?
Intelligenzniveau
Wie sind Ki/Ju aufgestellt? Bspw. Mit Wechsler. Die meisten mich Achse 1 Symptomatik haben auch Intelligenz Abfall aufgrund von Konzentrationsschwäche
Was wird auf Achse 4 des MAS kodiert?
Körperliche Sympromatik
Asthma, Migräne, Gastritis, Neurodermitis, Diabetis, schwere Akne (längerfristig vorhandene Symptome-> wird über Konsiliarbericht diagnostiziert
Was wird auf Achse 5 des MAS kodiert?
assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände
Thema im Umfeld? Eltern, Schule, Migration, Pandemie -> alle äußeren Bedingungen
Was wird auf Achse 6 des MAS kodiert?
Globalbeurteilung der psychosozialen Anpassung
Einschätzung von 0-9 wie gut ist Anpassung/Funktionsniveau des Ki/Ju 0=perfekt
Schule / Soziale Interaktion - sehr hohe Zahlen 7/8/9 entsprechen Pflegebedürftigkeit
Was welchen Teilen besteht eine Makroanalyse (vertikale Verhaltensanalyse)?
Prädisponierende Faktoren (u.a. Genetische Prädisposition, Temperament, familiäre Faktoren Lernerfahrungen, Bindung, Schutz- und Risikofaktoren, tiefenpsychologische Annahmen):
Auslösende Faktoren:
Aufrechterhaltende Faktoren (siehe auch Konsequenzen Mikroanalyse):
Beschreibe das Störungsmodell hinter einer Makroanalyse
Aus welchen Teilen besteht eine Mikroanalyse (horizontale Verhaltensanalyse)?
Was sind Hauptrisikofaktoren psychischer Störungen im Kindes und Jugendalter?
niedriger sozioökonomischer Status und ungünstiges Familienklima
Was ist häufig einhergehend mit psychischen Störungen im Kindes und Jugendalter?
nicht adäquate Bewältigung von Entwicklungsaufgaben, geringere Schulleistungen, schlechtere soziale Integration, geringere Lebenszufriedenheit
Wie ist das Geschlechterverhältnis von Psychischen Störungen im Kindes und Jugendalter?
Im Kindesalter höhere Prävalenzraten bei Jungen im Vergleich zu Mädchen. In der
Adoleszenz Angleichung, z.T. höhere Raten bei Mädchen → internalisierende Störungen)
Beschreibe die opperante Konditionierung
Beschreibe die physische Entwicklung der Perspektivenübernahme
Wann kommt es zu einer visuellen Perspektivenübernahme?
was ein anderer sieht (mit 2 Jahren), wie ein anderer sieht (nach dem 3. oder 4. Lebensjahr) → Drei-Berge-Versuch
Wann kommt es zu einer kognitiven Perspektivenübernahme?
das eigene Wissen wird nicht dem anderen unterstellt
(z. B. False-belief-Aufgabe) (zwischen 3 und 5 Jahren)
Wann kommt es zu einer emotionalen Perspektivenübernahme?
Gefühle werden nicht nachempfunden (Empathie), sondern gedanklich erschlossen (zwischen 3 und 5 Jahren)
Wodurch entsteht eine Perspektivenübernahme?
▪ Simulationstheorie: unmittelbarer Zugang nach Innen, per Simulation ist die Perspektive des anderen möglich
▪ Lernen in dyadischen Beziehungen: Affektspiegelung, Affektregulation, Bindung, Mentalisierung und Theory of Mind
▪ Lernen über Identifizierungen in triadischen Situationen: Triangulierung
Primäre Bezugspersonen / bezugsobjekte benötigt um sich in der „neuen“ Welt zurecht zu finden
Welche Bedeutung haben Bezugspersonen eines Kindes bei der Affektspiegelung und -regulation?
▪ Die Entwicklung des Selbst ist an die gelingende Affektregulation in frühen Beziehungen gebunden
▪ Kinder entwickeln sekundäre innere Repräsentationen durch kontingente und markierte Spiegelung einer nahen Bindungsperson
▪ Spiegeln phasenadäquat die primären Affekte des Kindes
▪ Fördern dadurch die Bildung einer kohärenten Selbstrepräsentanz mit der Fähigkeit, Affekte und mentale Zustände zuzuordnen und zu regulieren „das Kind entdeckt sich im Gesicht der Mutter“
▪ Später: „Markiertes Spiegeln“
(Verfremdete Widerspiegelung verdeutlicht, dass es sich nicht um einen eigene Affekt der Bindungsperson handelt)
▪ Spiele in den ersten Lebensmonaten: Spielen in der Zweiersituation („face to face“)
▪ Erdkunden des Gesichts des Anderen
▪ Bindung - Aufgabe der Eltern (Bowlby, 1969)
▪ Fördert Triangulierung und Mentalisierung (Fonagy et al., 2002)
▪ „Einstimmung“ der Bezugsperson
▪ Rhythmus und transmodale Übersetzung
▪ Spiel als Lernen basaler Muster
▪ Gemeinsamkeit erleben in Bezug auf etwas Drittes - „Zeigen“ und das Teilen von Gefühlen
▪ „Markieren“ – Kontext und Teilen eines Bedeutungsraumes „als ob“ Modus
Wann beginnt Triangulation?
-> nach Sarrar eigentlich schon vor Geburt bei Überlegungen der Elter über gemeinsame Kinder, zieht sich durch Schwangerschaft hindurch, löst sich im Ödipalen Konflikt
Wie äußert sich gestörte Triangulierungsfähigkeit?
Beziehungswunsch das es EINEN Partner gibt (egal ob Freund und Beziehung) der alles erfüllt
Was reduziert den negativen Affekt eines Säuglings?
Affektregulation durch kongruente und markierte Spiegelung
▪ Kontingenzentdeckung durch den Säugling
▪ Containment durch die Bezugsperson
▪ Zunehmender repräsentationaler Zugriff auf den Affekt und das Selbst (Grundlage der Affekt- und Selbstregulation)
Was sind folgen nicht markierter Spiegelung?
▪ Die realistische Version verstärkt den Affekt des Kindes (Mini-Traumatisierung)
▪ Ohne Markierung wird der Affekt der Bezugsperson zugeschrieben und nicht dem eigenen Selbst
▪ Keine Entwicklung einer inneren Steuerungsstruktur
▪ Langfristig Defizite in der Affektkontrolle und Selbstwahrnehmung
Was sind die Folgen inkongruenter Spiegelung?
▪ Affekt wird seitens der Bezugsperson missinterpretiert
▪ Aufgrund der Markierung erfolgt eine referentielle Entkoppelung und der Säugling schreibt sich den Affekt selbst zu.
▪ Verzerrte Selbstrepräsentanzen
▪ Langfristig die Entwicklung eines „falschen Selbst“ (Winnicott, 1960)
Was sind Folgen fehlender Spiegelung?
▪ Dissoziiertes (in etwa: „unbeteiligtes“) oder angsterregendes Verhalten der Bezugsperson
▪ Kind lernt, dass es sicherer ist, keine Affekte zu zeigen. Eigene Affekte sind Gefahrensignale, weil es riskiert, allein gelassen zu werden. Kind dissoziiert selbst
▪ Kein innerer Zugang zu den eigenen Affekten
▪ Verinnerlicht das Bild ein „monströses“, nicht liebenswertes Wesen zu sein
Definiere Bindung nach Bowlby
▪ Bindung ist eine enge soziale Beziehung zu bestimmten Personen, die Schutz oder Unterstützung bieten können
▪ Grundlage: Bindungsverhaltenssystem, das bei Furcht, Kummer, Krankheit, Erschöpfung oder Verunsicherung ausgelöst wird
▪ Im Verhalten zeigt sich das aktivierte Bindungssystem als Aufsuchen von Körperkontakt oder gezielte Kommunikation
▪ Bindung dient nicht der Befriedigung anderer Triebe (z. B. Nahrung, Sex), sondern ist Ziel an sich
Was sind nach Bowlby die Ziele von Bindung?
▪ Vermittlung von Sicherheit und Vertrauen unter emotionaler Belastung
▪ Grundlage des Selbst- und Sicherheitsgefühls
▪ Affektregulierung als Ziel des Bindungssystems
▪ Fonagy: Bindungsverhalten spiegelt wider, wie in affektiven Situationen mit dem Kind umgegangen wurde
Was sind innere Arbeitsmodelle von Bindung?
▪ Definition: Schemata der Emotions- und Verhaltensregulierung
▪ Beziehungserfahrungen und Erwartungsmuster werden als Inhalte des prozeduralen Gedächtnis organisiert
▪ Diese beeinflussen das Verhalten ohne Einschalten des Bewusstseins
Beschreibe das Bindungsverhalten von Kindern
▪ Wechsel von Erkunden und Bindungssicherheit suchen
▪ Sichere Basis – Erkunden - sicherer Hafen - Erkunden,….
▪ Feinfühligkeit als wichtiges Merkmal elterlichen Verhaltens
▪ Mentalisierungsfähigkeit/triadische Kompetenz als wichtiges Merkmal elterlichen Verhaltens
▪ Erfahrungen des Kindes werden zur Struktur (anfangs noch differenziert für unterschiedliche Personen)
Beschreibe die Entwicklung von Bindungsrepräsentanzen
▪ Vorphase (0-3 Monate): Signale werden personenunspezifisch an die soziale Umwelt gerichtet
▪ Phase der personenunterscheidenden Ansprechbarkeit (3-7 Monate): Signale gehen an bestimmte Personen
▪ Phase der eigentlichen Bindung (ab 7-8 Monate): Fremdeln; Grundlage: Objektpermanenz und Lokomotion
▪ Phase der zielkorrigierten Partnerschaft (ab 3 Jahren): Erkenntnis, dass der andere auch Bedürfnisse hat; Möglichkeit des Aushandelns und Aufschiebens
Beschreibe die Bindungsklassifikation nach Bakermanns-Kranenburg & van Ijzendoorn
Welche Charakteristika haben sicher-gebundene Kinder?
▪ Sozial anpassungsfähiger, erfolgreicher in sozialen Bindungen
▪ Reflektierter (Mentalisierung)
▪ Weniger anfällig für Psychopathologien
▪ Bessere kognitive Fähigkeiten (Gedächtnis)
▪ Positiveres Selbstkonzept
Wie wirkt sichere Bindung?
Sichere Bindung als Resilienzfaktor:
▪ Sichere Bindung fungiert als Schutzfaktor
▪ Dazu muss die primäre Bezugsperson prompt, angemessen und feinfühlig reagieren
▪ Mind-Mindedness (Psyche des Kindes erkennen können)
▪ Mentalisierung (Verhalten bekommt einen Sinn auf der Grundlage psychischer Befindlichkeiten)
Beschreibe die Triangulierung
▪ Bildung von Repräsentanzen (Erinnerungsspuren von Interaktionen)
▪ Triangulierung als Kompetenz der Reflektion (Relativierung und Distanzierung) von Repräsentanzen
▪ Triangulierung fördert die Ausgestaltung und Vielseitigkeit von Repräsentanzen
▪ Damit Verbesserung von Ich-Funktionen (Affektwahrnehmung, Affektdifferenzierung, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, Konfliktbewältigung,…)
Entwicklung von Mentalisieren/Triangulieren:
▪ Stärkung von Ich-Funktionen
▪ Beziehungen aktiv gestalten (nicht nur Anpassung oder Protest dagegen)
▪ In Gegenwart anderer für sich sein können
▪ Belastungen („Stress“) besser bewältigen (innere Distanz)
▪ Ermöglicht Ausstieg aus selbst erlebten Mustern über die „Mentalisierung“ von Erlebnissen
▪ Gesellschaftliche Entwicklung fördert dyadische Muster, daher: Den „Dritten“ einbeziehen in der Vorstellung
▪ Aufgabe von pädagogischen Fachkräften
Wie definiert Fonagy die Entwicklung von Mentaliserung?
„Fähigkeit, sich innerpsychische (mentale) Zustände in sich selbst und in anderen Menschen vorzustellen, weil das Selbst und der Andere als intentionale Wesen aufgefasst werden, deren Verhalten auf Gründen im Sinne psychischer Befindlichkeiten basiert.“
(Fonagy et al., 2002)
Was ist Mentalisierung?
▪ Mentalisieren wird im Gegensatz zu kognitiven Theorien nicht als theoretisches Bewusstsein bzw. Simulationsleistung verstanden, sondern als die Art und Weise, wie Bindungsbeziehungen interpretiert werden
▪ Das mentalisierende Selbst ist eine entwicklungspsychologisch erworbene Fähigkeit, die über die wiederholte Bedeutungszuweisung der primären Bezugsperson vermittelt wird
Welche Bedeutung hat Mentaliserung?
▪ Verhalten wird vorhersehbar
▪ Unterstützt sichere Bindung („earned secure“, transgenerational) ▪ Realitätsprüfung
▪ Ermöglicht zwischenmenschliche Kommunikation
Wie hängt Gewalttätigkeit mit gehemmter Mentalisierung zusammen?
Gewalttätigkeit vor dem Hintergrund gehemmter Mentalisierung:
▪ Fehlattribuierung
▪ Kein psychischer Spielraum, im Zuge dessen sich die Zuschreibungen und Überzeugungen bei näherer Prüfung als unwahr erweisen könnten
▪ Körper und Motorik werden als Regulierung von Erregungszuständen genutzt
▪ Niedrige Hemmschwellen
▪ Geschwächte Urheberschaft
▪ Auch Videospiele und Filme werden ohne Mentalisierung als realer erlebt und erzeugen stärkere Affekte (Dunn, 1996)
Wie nutzt Gewalt zur Wahrung der Selbstkohärenz?
▪ Fragile Selbststruktur führt zu interpersonellem Rollenzwang, Rigidität
▪ Vermeintliche oder tatsächliche Demütigungen müssen abgewendet werden
▪ Ohne Mentalisierung wird Beschämung vernichtend (keine Trennung zwischen physisch und psychisch)
▪ Irrtum des Gewalttätigen: Gedanken und Gefühle könnten über physische Akte ausgelöscht werden
▪ Auch Videospiele und Filme werden ohne Mentalisierung als realer erlebt und erzeugen stärkere Affekte (Dunn, 1996)
Was ist doe Theory of Mind?
▪ Weite Def.: „Das Begreifen und Erkennen mentaler Zustände wie Gedanken, Überzeugungen und Wünsche bei sich selbst und anderen.“
(Premack & Wodruff, 1978)
▪ Enge Def.: Fähigkeit, Bewusstseinsinhalte als Ergebnis mentaler Akte und somit als subjektiv zu erkennen (Metarepräsentation)
▪ Bezieht sich auf das Verständnis für das Funktionieren des menschlichen Verstandes
▪ Kinder lernen Zustände (Überzeugungen, Wünsche, Gedanken, Gefühle) anderer zu erschließen
Wann entwickelt sich die Theory of Mind?
▪ Fähigkeit entwickelt sich zwischen 3 und 5 Jahren
▪ Kinder aus großen Familien haben einen Entwicklungsfortschritt, der auf den Einfluss der
Geschwister zurückgeführt wird (Perner et al., 1994)
▪ Die Entwicklung der Theory of Mind korreliert mit schulischer Anpassung, sozialer Kompetenz und dem Status in der Gruppe der Gleichaltrigen
Was ist Kognition?
▪ Uneinheitlich verwendeter Begriff
▪ Umfasst alle mentalen Prozesse: Gedanken, Meinungen, Wünsche, Absichten, Wissen,
Problemlösung, Aufmerksamkeit, Erinnerung…
▪ Nicht identisch mit Bewusstsein
▪ Kognitionen umfassen alle inneren Vorstellungen eines Individuums über die Welt und sich selbst
▪ Emotionen werden durch Kognitionen beeinflusst (appraisal)
▪ Bis in die 60er Jahre herrschte in der Wissenschaft die Auffassung, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene sich nicht in ihren Kognitionen unterscheiden
▪ Lerngesetze galten für alle gleichermaßen
▪ Piagets Verdienst: Kinder, Jugendliche und Erwachsene unterscheiden sich qualitativ hinsichtlich ihrer Kognitionen; Kinder sind nicht einfach ungeübter
Wie entwickelt sich Kognition?
▪ Kognitive Entwicklung beginnt bereits intrauterin
▪ Das Verhalten des Säuglings ist zunächst durch Reflexe gesteuert (Hirnstamm), die
zunehmend durch die kognitive Kontrolle ersetzt werden
▪ Saug-, Greif-, Babinski- und Moro-Reflex bilden sich zurück
Welche Lerntheorien sind im Behaviorismus verwurzelt?
▪ Weniger die Anlagen, sondern die Umwelt ist entscheidend
▪ Vor allem Lernerfahrungen sind von großer Bedeutung
▪ Verschiedene Lernformen:
▪ Klassisches Konditionieren
▪ Operantes Konditionieren
▪ Beobachtungslernen (soziale Lerntheorie)
Was ist klassische Konditionierung?
Eine bereits vorhandene Reiz-Reaktions-Verbindung wird mit einem neuen Auslösereiz gekoppelt.
Was ist opperante Konditionierung?
Ein Kind zeigt ein mehr oder weniger zufälliges Verhalten, das durch entsprechende Reaktionen aus der Umwelt verstärkt wird (zum Beispiel eine Belohnung). Durch die Verstärkung wird die Auftrittswahrscheinlichkeit des Verhaltens erhöht.
S→R→C
Stimulus (Reiz) → Response (Reaktion) → Consequence
„C“ wirkt positiv oder negativ zurück auf „R“: Auftrittswahrscheinlichkeit für die Abfolge S-R-C dank Belohnung erhöhen oder aufgrund Bestrafung vermindern.
Was ist positive Verstärkung?
Bei der positiven Verstärkung erfolgt nach dem Verhalten eine als positiv bewertete Konsequenz
Jan darf nach dem Quengeln Computerspielen
Was ist negative Verstärkung?
Bei der negativen Verstärkung fällt eine als negativ bewertete Konsequenz weg
Jan muss nach dem Quengeln nicht den Fernseher ausmachen
Was ist die intermittierte Verstärkung?
▪ Bei der intermittierenden Verstärkung erfolgt die Verstärkung nicht nach jedem Zeigen des Verhalten, sondern in zufälligen oder unregelmäßigen Abständen, im Gegensatz zur kontinuierlichen Verstärkung.
▪ Dies führt zu einer relativ stabilen Beibehaltung des Verhaltens
Beispiel: Hätte Jan von zu Zeit zu Zeit Erfolg mit dem Schreien, würde er auch das Schreien auch nach einem erfolglosen Versuch wiederholen, weil er in der Vergangenheit gelegentlich zum Erfolg geführt hat.
Umreiße die Kognitive Theorie Piagets
▪ Schwerpunkt der Theorie liegt auf der kognitiven Entwicklung
▪ Piaget geht von vier qualitativ unterschiedlichen Entwicklungsstadien aus
▪ Diese Stadien werden universell durchlaufen
▪ Sie können unterschiedlich schnell durchlaufen werden, aber nicht übersprungen
▪ Piaget sieht Kinder als »kleine Wissenschaftler«, die intrinsisch motiviert sind, neues Wissen zu erlangen
Nenne die Entwicklungsstufen nach Piaget
Beschreibe Piagets Sensumotorische Phase
- Sensumotorische Phase (0 bis 2 Jahre)
▪ Die äußeren Handlungen werden zunehmend verinnerlicht
▪ Es werden kognitive Schemata gebildet, die zunehmend unabhängig von der Handlung werden
▪ Solange kein Schema für einen Gegenstand vorliegt, ist der Gegenstand nicht mehr existent, sobald er aus dem Blickfeld verschwunden ist (keine Objektpermanenz)
▪ Im Alter von 4-8 Monaten zeigen sich erst Ansätze von Suchverhalten
▪ Charakteristisch ist der A-Non-B Suchfehler
Beschreibe Piagets Prä-operational Phase
- Prä-operationale Phase (2 bis 6 Jahre)
▪ Denken eng gebunden an Konkretes und eigene Handlungen
▪ Weitere Kennzeichen:
▪ Egozentrismus der Perspektiven: Es fällt dem Kind schwer die Perspektive einer anderen Person einzunehmen
▪ Statisches, wenig prozesshaftes Denken: Das Denken ist auf den augenblicklichen Zustand gerichtet
▪ Unzureichende Beachtung mehrerer Dimensionen: Kinder zentrieren nur eine Dimension
Beispiel Egozentrismus des Denkens: Drei-Berge-Versuch
Was meint Piaget mit dem Egozentrismus des Denkens?
Egozentrismus des Denkens, d. h. Kind kann nicht das Wissen des Gegenübers berücksichtigen
▪ Verwechselung von Erscheinung und Realität (z. B. Batmankostüm macht Angst)
▪ Präkausales und irreversibles Denken
▪ Im moralischen Denken werden Absichten nicht miteinbezogen
▪ Fehlen logischer Operationen: Unfähigkeit zu transitiven Schlüssen, anschauungsgebundenes Denken
Beschreibe Piagets konkret-operationale Phase
- Konkret-operationale Phase (7 bis 11 Jahre)
▪ Die Fähigkeit zum mehrdimensionalen Denken wird entwickelt
▪ Ablösung der Denkoperationen von den beobachteten Abläufen
▪ Denkoperationen sind aber immer noch auf konkrete Handlungen bezogen
▪ Abstraktionsfähigkeit ist dementsprechend gering
▪ Beginnende soziale Perspektivenübernahme
▪ Menschen können anders handeln als sie fühlen
Beschreibe Piagets formal-operationale Phase
- Formal-operationale Phase (ab 12 Jahren)
▪ Zunehmend abstraktes Denken
▪ Systematisches Denken nach formal-logischen Regeln
▪ Es wird nicht mehr nur aufgrund der aktuell gegebenen Informationen gefolgert und geurteilt, sondern es werden mögliche weitere Informationen einbezogen, die man zu gewinnen sucht
Welche Kritik wird an Piagets Kognitiver Theorie geäußert?
▪ Sehr große Variabilität zwischen Kindern
▪ Kognitive Kompetenzen werden früher erreicht als von Piaget behauptet
▪ Experimente waren teilweise zu sprachlastig und nicht altersangemessen
Was ist Moral?
▪ Normative Vorschriften, die in einer Gesellschaft als verbindliche Richtlinien für Verhalten angesehen werden
▪ Im Unterschied zu konventionellen Regeln (Tischsitten), müssen sich alle an moralische Regeln halten
▪ Verhalten wird anhand Moralität bewertet
▪ Abweichungen werden sanktioniert
Wie Entwickelt sich nach Piagets Verständnis Moral?
▪ Piaget untersuchte anhand der Beobachtung des Murmelspiels das kindliche Verständnis von Gerechtigkeit und Regeln
▪ Um sicher zu stellen, dass Kinder nicht aus Angst den Regeln Erwachsener folgen, wählte er das Murmelspiel als Untersuchungsort
▪ Piaget unterschied zwei zentrale Stufen des moralischen Handelns: das heteronome und das autonome Stadium
Welche Stadien der Moralentwicklung beschrieb Piaget in der Beobachtung des Murmelspiels?
- Motorisches und individuelles Stadium (0 - 3 Jahre)
- Egozentrisches Stadium (2 - 6 Jahre)
- Beginnende Zusammenarbeit (7 - 10 Jahre)
- Kodifizierung der Regeln (ab 11 Jahre)
Beschreibe das Motorische und individuelle Stadium nach Piaget im Murmelspiel
(0 - 3 Jahre)
Das Kind spielt mit den Murmeln nach eigenen Wünschen und motorischen Gewohnheiten. Es entwickelt mehr oder weniger ritualisierte Schemata, da es jedoch allein spielt, handelt es sich um motorische Regeln, also noch nicht um Regeln des Zusammenspiels.
Beschreibe das egozentrische Stadium nach Piaget im Murmelspiel
(2 - 6 Jahre)
Das Kind versucht jetzt zwar, Spielregeln nachzuahmen, tatsächlich spielt es jedoch auch im Zusammenspiel mit anderen noch allein. So kann z. B. jeder noch Gewinner sein, beim Spiel mit anderen kann jeder nach seiner eigenen „Interpretation“ der Regeln spielen. Die gleichzeitig auftretende Nachahmung der Großen und individuelle Anwendung der bei diesen beobachteten Spielregeln bezeichnet Piaget als Egozentrismus.
Beschreibe das Stadium der beginnenden Zusammenarbeit nach Piaget im Murmelspiel
(7 - 10 Jahre)
Jeder Spieler versucht nun, seine Mitspieler zu besiegen. Aus diesem Grund ergibt sich auch die Notwendigkeit zur gegenseitigen Kontrolle und zur Vereinheitlichung der Spielregeln. In der „Praxis“ funktioniert dies schon recht gut: die Kinder können sich meistens über die Spielregeln einigen. Fragt man die Mitspieler jedoch einzeln, ergeben sich immer noch überraschend widersprüchliche Auffassungen über die einzelnen Regeln.
Beschreibe das Stadium der Kodifizierung der Regeln nach Piaget im Murmelspiel
(ab 11 Jahre)
Nicht nur einzelne Spielpartien sind peinlich genau geregelt, sondern allen Mitspielern sind die Regeln in ihrer Gesamtheit bekannt. Es gibt kaum noch widersprüchliche Auskünfte selbst über die detailliertesten Regeln. Piaget bezeichnet dieses Stadium auch als „Interesse für die Regel als solche“.
Welche drei Stadien beschreibt Piaget in der Moralentwicklung?
Beschreibe Piagets Stadium der heteronomen Moral
▪ Gehorsam gegenüber Autoritäten
▪ Starres Festhalten an übernommenen Regeln und Normen
▪ Vorstellung der Nicht-Veränderbarkeit von Regeln und Normen
▪ Glaube an die Zwangsläufigkeit von Strafe
▪ Akzeptanz, wenn Autoritäten ungerecht belohnen/ bestrafen
▪ Kinder überwinden dieses Stadium im Alter von 7-8 Jahren
Beschreibe Piagets Stadium der autonomen Moral
▪ Erreichen die Kinder nach einer Phase des Übergangs im Alter von 11-12 Jahren
▪ Verschiedene Standpunkte werden anerkannt und berücksichtigt
▪ Regeln und Normen sind durch neue Vereinbarungen veränderbar
▪ Strafe ist nicht zwingend
▪ Moralisch schlecht ist die Verletzung von Vertrauen
▪ Es wird auf Verteilungsgerechtigkeit insistiert
Welche Kritik wird an der Moralentwicklung nach Piaget geäußert?
▪ Zusammenhang zwischen Moral und allgemeiner kognitiver Entwicklung hat sich empirisch nicht bestätigt
▪ Absichtlichkeit wird bereits mit 5 Jahren erkannt (nicht erst ab 11)
▪ Piaget überschätzte den Einfluss der Peers und unterschätzte den Einfluss der Eltern:
▪ Nicht die Quantität sondern die Qualität von Interaktionen mit anderen (nicht nur Gleichaltrige auch Erwachsene) beeinflusst die Moralentwicklung
▪ Überwindung der Autoritätsgläubigkeit (Einsicht in die Unzulänglichkeit der Eltern) hat eine weniger starke Auswirkung als der elterliche Erziehungsstil
Wie erweiterte Kohlberg das Modell der Moralentwicklung nach Piaget?
▪ Piaget sieht mit Erreichen der autonomen Moral den Endpunkt der Moralentwicklung,
während Kohlberg Moralentwicklung als ein lebenslanges Geschehen ansieht
▪ Kohlberg entwickelt Dilemmata zur Erfassung des moralischen Urteils
▪ Nicht die Entscheidungen, sondern die Begründungen sind entscheidend
Was ist das Heinz-Dilemma?
Kohlbergs Dilemmata handeln alle von zwei sich widersprechenden, also nicht zu vereinbarenden moralischen Normen. Auf das Heinz-Beispiel bezogen, wäre es also der Wert des Lebens, der im Widerspruch zum Diebstahl steht. Die Dilemmata haben eine simple Struktur, und eine optimale Lösung kann niemals gefunden werden.
Beschreibe die Ebenen der Moralentwicklung nach Kohlberg
Beschreibe Kohlbergs Präkonventionelles Stadium der Moral
Das Kind orientiert sich an individuellen, egoistischen Belangen, hat aber ein Verständnis für kulturelle Regeln (Bedeutung von richtig/falsch sowie gut/böse).
Beschreibe Kohlbergs Konventionelles Stadium der Moral
Moralisch wertvoll ist die Aufrechterhaltung zwischenmenschlicher Beziehungen und Ordnungen.
Beschreibe Kohlbergs Postkonventionelles Stadium der Moral
Moralischen Prinzipien verpflichtet
Welche Kritik wird an Kohlberg Modell der Moralentwicklung geäußert?
▪ Kognitive Differenziertheit kann nicht nur für moralische Bewertungen, sondern ebenso in den Dienst egoistischer/antisozialer Interessen gestellt werden
▪ Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem moralischen Urteil und gelebter Moralität?
▪ Geschlechtsspezifische Unterschiede
▪ Frauen urteilen bevorzugt auf Stufe 3 (Anteilnahme am seelischen Wohlbefinden der anderen steht im Vordergrund)
▪ Männer urteilen bevorzugt auf Stufe 4 (Konformität mit dem Gesetz)
▪ Invarianz der Stufenabfolge lässt sich empirisch nicht zeigen, in der Realität dominieren Mischformen der Stufen
▪ Viele Kulturen kommen nicht über Stufe 3 hinaus (kleinere Gemeinschaften, in denen sich alle kennen)
Umreiße Eriksons psychosoziale Interaktion
- Entwicklung vollzieht sich in psychosozialen Phasen
- Phasen lösen typische Entwicklungskonflikte aus
- Bei Nicht-Bewältigung: Entwicklungskrisen
- Jede Phase verändert reifungs-u. kulturell bedingte Identität
- Mensch strebt ein Leben lang nach Identität
- Betont wird die soziale Interaktion bei Identitätsentwicklung
Was ist nach Havighurst eine Entwicklungsaufgabe?
Aufgabe im Rahmen der persönlichen Entwicklung u. Reifung des Menschenàführt mit Bewältigung zu einer Veränderung
Vorstellung: in jedem Alter können bestimmte Aufgaben gelöst werden -> wenn es gelingt: Stabilisierung der Persönlichkeit
Entwicklungsaufgaben existieren ein Leben lang
Nenne Selmans Phasen der Perspektivübernahme
Was ist markierte Spiegelung?
Form von Übertreibung auf ein Verhalten von Affekt zu Markieren
• Verfremdete Widerspiegelung verdeutlicht, dass es sich nicht um einen eigenen Affekt der Bindungsperson handelt)
• Spiele in den ersten Lebensmonaten sehr wichtig
• Erdkunden des Gesichts des Anderen
Beschreibe die Entwicklung von Bindungsrepräsentanzen
Definiere Ich-Syntonie
- Person erlebt ihre Gedanken, Impulse oder Gemütserregungen als zu ihrem Ich gehörig
- nicht als fremd oder störend wahrgenommen, sondern als fester Bestandteil der Persönlichkeit
Wichtig: Psychosen, Wahn-u. Persönlichkeitsstörungen sind charakteristisch Ich-Synton!
Definiere Ich-dystonie
- Sind Störungen der Ich-Syntonie, dazu zählen psychpathologische Symptome und Störungen wie Neurosen, Panikzustände, Zwangsstörungen, Depressionen – gehen i.d.R. mit Ich-Dystonie einher
Was ist Spiegelung?
(durch z.B. Maskierung wie die Ammensprache)àmuss maskiert und kongruent sein, d.h. sind Affekt passen = wenn es zusammen passt nennt man es „Containement“
Was ist der Als-Ob-Modus?
Wenn diese Art zu spielen/ interagieren nicht möglich ist, dann hat das Kind nicht
die Fähigkeit mit der Realität zu spielen (siehe Bsp.: Sesamstraße Banane = Telefon)
Beschreibe die Stadien des Lebenslaufes nach Erikson
- Lebensjahr: Vertrauen vs. Misstrauen (Bindungsverhalten), wenn hier Bindungsprobleme entstehen, schwer aufzuarbeiten
- 2./3. Lebensjahr: Autonomie vs. Scham und Zweifel, bei Unter-/Überforderung in diesem Abschnitt häufig im Erwachsenenalter oft Selbstzweifel
- 4./5. Lebensjahr: Initiative vs. Schuldgefühle, Kind beginnt selber zu entscheiden was es möchte und sich selber zu definieren,
- mittlere Kindheit: Werksinn vs. Minderwertigkeit,
- Jugend Identität vs. Identitätsdiffusion
- frühes Erwachsenenalter: Intimität und Solidarität vs. Isolation
- Erwachsenenalter: Generalität vs. Stagnation und Selbstabsorbtion
- spätes Erwachsenenalter: Ich Integrität vs. Verzweiflung
Vergleiche die psychosexuelle Entwicklungsstufe nach Freud und die psychosoziale nach Erikson im Alter von 0-1 Jahren
Vergleiche die psychosexuelle Entwicklungsstufe nach Freud und die psychosoziale nach Erikson im Alter von 1-3 Jahren
Vergleiche die psychosexuelle Entwicklungsstufe nach Freud und die psychosoziale nach Erikson im Alter von 3-6 Jahren
Vergleiche die psychosexuelle Entwicklungsstufe nach Freud und die psychosoziale nach Erikson im Alter von 6-11 Jahren
Vergleiche die psychosexuelle Entwicklungsstufe nach Freud und die psychosoziale nach Erikson in der Adoleszenz
Nenne die Entwicklungsaufgaben nach Havighurst in der frühen Kindheit
Bindungsentwicklung (Anhänglichkeit/social attachment)
sensumotorische Intelligenz Objektpermanenz
motorische Funktionen
Nenne die Entwicklungsaufgaben nach Havighurst in der Kindheit
Kindheit (2-4 Jahre)
(motorische) Selbstkontrolle
Sprachentwicklung
Phantasie und Spiel
Verfeinerung motorischer Funktionen
Nenne die Entwicklungsaufgaben nach Havighurst in der Vorschule und dem ersten Schuljahr
(5-7 Jahre):
Geschlechtsrollenidentifikation
Aufbau einfacher moralischer Kategorien
Beginn konkreter Operationen
Spiel in Gruppen
Nenne die Entwicklungsaufgaben nach Havighurst im mittleren Schulalter
(6-12 Jahre):
soziale Kooperation
Selbstbewusstsein
Erwerb der Kulturtechniken
Spiel/Arbeiten im Team
Nenne die Entwicklungsaufgaben nach Havighurst in der Adoleszenz
(13-17 Jahre):
körperliche Reifung
formale Operationen
Gemeinschaft mit Gleichaltrigen
Sexuelle Entwicklung
Nenne die Entwicklungsaufgaben nach Havighurst in der Jugend
(18-22 Jahre):
Autonomie von den Eltern
Identität in der Geschlechtsrolle
internalisiertes moralisches Bewusstsein
Berufswahl
Autonomie
Urvertrauen vs. Misstrauen
Intimität vs. Isolierung
Urvertrauen vs. Misstrauen
Wovon hängt die Erfüllung kindlicher Entwicklungsbedürfnisse ab?
die Erfüllung kindlicher Entwicklungsbedürfnisse wesentlich von den Fähigkeiten der Eltern ab, die Grundversorgung und die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten sowie emotionale Wärme, Anregung, Anleitung und Stabilität zu vermitteln.
Die Möglichkeit der Eltern, dies anzubieten, hängt wiederum von den Kontextfaktoren und der Lebenswelt der Familie ab. Insbesondere zählen dazu Ressourcen der Gemeinschaft, die soziale Integration der Familie, ökonomische Möglichkeiten und Erwerbstätigkeit, Wohnraum und Zusammenleben sowie Gestaltung verwandschaftlicher und freundschaftlicher Beziehungen.
Was ist Resilienz?
ein Konzept das der Vulnerabilität, also der Verletzlichkeit gegenüber negativen Umweltbedingungen, diametral gegenübersteht.
Rutter (2006) hebt hervor, dass Resilienz ein interaktives Konzept ist und das Ausmaß bestimmt, in dem ein Individuum im Spannungsfeld von Risikofaktoren und protektiven Faktoren eine optimale Anpassung erreicht. Resilienz bezeichnet dabei keine grundsätzliche globale Eigenschaft eines Menschen, sondern kann in unterschiedlichen Lebensbereichen (Arbeit, Familie, etc.) oder Lebensabschnitten (Jugendalter, Erwachsenenalter, etc.) divergieren.
Dabei wird Resilienz nicht durch die Vermeidung von Risiken, sondern gerade durch die Exposition gegenüber negativen Entwicklungseinflüssen entwickelt und sichtbar gemacht (die Analogie zum Prinzip der Impfung und der Immunität bietet sich hier an).
Was sind Risikofaktoren?
Risikofaktoren beeinträchtigen die körperliche, psychische und soziale Entwicklung des Individuums, sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Leid, Anpassungsproblemen, Symptomen und erschweren die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben durch das Individuum.
▪ Familiensituation (niedriger SES, Alleinerziehung, Stieffamilie, Anzahl Geschwister, Arbeitslosigkeit)
▪ Frühe belastende Faktoren (Unerwünschte Schwangerschaft, Frühgeburt, Frühe Elternschaft,
Rauchen & Trinken während der Schwangerschaft, Unterstützung des Partners im 1 Lj.)
▪ Familienkonflikte (Gewalterfahrungen, Konflikte zwischen den Eltern, Familienkonflikte während der Kindheit der Eltern, Alkoholkonsum, Alltagsbelastung)
▪ Gesundheit (Chron. Erkrankung oder frühe Gesundheitsprobleme Kind und Eltern, psych. Belastung oder Erkrankung der Eltern, niedrige Lebensqualität)
Was sind nach BELLA Studie die zwei Stärksten Risikofaktoren?
In der BELLA Studie zeigte sich, dass insbesondere ein niedriger sozioökonomischer Status und chronische Erkrankungen eines Elternteils relevante Risikofaktoren darstellen
Was ist ein finanzieller Risikofaktor?
Hierbei liegt ein finanzielles Risiko vor, wenn die Familie unterhalb der Schwelle der Armutsgefährdung lebt, also der Familie das ökonomische Kapital fehlt.
Was ist ein sozialer Risikofaktor?
Ein soziales Risiko liegt dann vor, wenn Menschen das Eingebundensein in ein tragfähiges Netzwerk (zum Beispiel in Arbeitszusammenhänge oder auch Vereinsbindungen), aus dem vielfältiger Nutzen gezogen werden kann, fehlt.
Was ist ein kultureller Risikofaktor?
Einem kulturellen Risikofaktor sind Kinder bildungsferne Elternhäuser ausgesetzt, wenn Eltern beispielsweise weder über eine abgeschlossene Berufsausbildung noch über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügen.
Was sind Schutzfaktoren?
Den Risikofaktoren gegenüber stehen die Protektiven Faktoren (Schutzfaktoren), die oft komplementär zu den Risikofaktoren definiert sind (z.B. Familienklima). Sie reduzieren die Auswirkungen von Risiken, fördern Bewältigung und Kompensation und eröffnen dem Individuum neue Gelegenheiten und Chancen.
▪ Personale Schutzfaktoren (Temperament, Selbstregulationsfähigkeiten, soziales Interesse, Intelligenz, interaktive Kompetenz und Fähigkeit zur Kommunikation, Selbstwirksamkeit, Selbstwert, Optimismus, Köhärenzsinn)
▪ Familiäre Schutzfaktoren (Positives Familienklima, Elterliche Unterstützung, weitere emotional relevante Bindungspersonen, Verwandschaft)
▪ Soziale Schutzfaktoren (Soziale Unterstützung, persönliches Netzwerk, Integration in Gruppe, Schule oder Arbeitsplatz, Peer-Group)
Welche Pränatalen Risikofaktoren gibt es?
Welche perinatalen Risikofaktoren gibt es?
Welche postnatalen Risikofaktoren gibt es?
Was ist ein Pavor nocturnal?
Nachtschreck - schreien im Schlaf in der Nacht - neurologische Entwicklungsgrundlage
Nenne die Achsen des MAS
Was ist auf Achse 1 des MAS codier?
Klinisch-psychartrisches Syndrim
Was ist auf Achse 2 des MAS codier?
Umschriebene Entwicklungsstörung
Lese-/Rechtschreibstörungen, Dyskalkulie, motorische und sprachliche Entwicklungsdefizite etc.
Was ist auf Achse 3 des MAS codier?
Intelligenzniveau
Was ist auf Achse 4 des MAS codier?
Körperliche Symptomatik
Was ist auf Achse 5 des MAS codier?
Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände
Was ist auf Achse 6 des MAS codier?
Globale Beurteiung des psychosozialen Funktionsniveaus
Was sind Konflikte im psychodynamischen Verständnis?
- gegenläufige Bedürfnisse
- wenn diese nicht ausgewogen werden können, kommt es zum Konflikt
- Konflikte sind dann dysfunctional wenn sie unsere weitere Entwicklung hemmen (wir alle durchlaufen aber die Konflikte)
- Welche Konflikte gibt es? (Nach OPD: Nähe-Distanz, Ödipaler-Konflikt, Schuldkonflikt, Identitätskonflikt, Unterwerfung vs. Kontrolle, Selbstwertkonflikt, Selbstversorgung vs. Versorg-werden)
Welche Alternativen Klassifikationssysteme gibt es zur MAS?
Zero to Three / DC:0-5
OPD-KJ-2
Was kann auf Achse 1 des MAS klassifiziert werden?
Was kann auf Achse 2 des MAS klassifiziert werden?
Was kann auf Achse 3 des MAS klassifiziert werden?
Was kann auf Achse 4 des MAS klassifiziert werden?
Was kann auf Achse 5 des MAS klassifiziert werden?
Was kann auf Achse 6 des MAS klassifiziert werden
Wie hoch ist das durchschnittliche IQ Wert?
100
Wie hoch ist das durchschnittliche T Wert?
50
Wie viel ist eine Standardabweichung bei T Wert?
10
Wie viel ist eine Standardabweichung bei iQ Wert?
15