Psychische Erkrankungen I Flashcards

1
Q

Was ist Oxytocin?

A

„The Love Hormon“

vom Hypothalamus gebildet

kommt natürlich im Körper von Säugetieren vor
spielt unter anderem bei der Paarbindung, Orgasmen, mütterlicher Bindung, Gruppen- und Angstverhalten eine Rolle

Medizinisch wird das Hormon in Zusammenhang mit der Schwangerschaft und Geburt eingesetzt.

Funktionen:

Im Gehirn:
unter anderem die sexuelle Erregung, das Bindungsverhalten, (nach der Geburt) mütterliche Fürsorge für das Neugeborene

Durch die Blutbahn ausgeschüttet:
eine Reihe von Wirkungen, die oft in Zusammenhang mit der Geburt stehen. - löst Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur aus (Wehen)
- Um überfällige Geburt einzuleiten oder zu schwache Wehen zu verstärken als Medikament von außen zugeführt

Nach der Geburt:
verhindert verstärkte Nachblutungen und fördert die Ablösung der Plazenta

Während der Stillzeit: sorgt über Zusammenziehen der Milchdrüsen dafür, dass die Milch in Richtung Brustwarze befördert wird (Milchejektionsreflex).

Kann in hoher Dosierung – die Harnmenge verringern. Weil das Hormon aber sehr schnell abgebaut wird, ist dieser Effekt in der Praxis kaum von Bedeutung.

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2
Q

Was ist Ketamine?

A

Ketamin ist ein Narkosemittel, das überwiegend in der Tiermedizin und unter bestimmten Bedingungen auch beim Menschen Anwendung findet. Es kann das Schmerzempfinden stark mindern und Bewusstlosigkeit hervorrufen.

Analgetikum, Anästhetikum, antidepressive Wirkung

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3
Q

Was ist Elektrokonvulotionstherapie?

A

Die Elektrokonvulsionstherapie oder Elektrokrampftherapie (EKT für beide) dient der Behandlung therapieresistenter und schwerer depressiver Störungen.

Mit wenige Sekunden andauernden Stromimpulsen unter Narkose mit Muskelrelaxation wird eine kurzzeitige neuronale Übererregung im Gehirn ausgelöst, die für den Patienten nicht spürbar ist.

Die konvulsive Wirkung, die direkt während der etwa 30 Sekunden dauernden Behandlung auftritt, ist in der Regel nur messtechnisch (elektroenzephalografisch (EEG)) zu beobachten.

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4
Q

Was sind Aufgabenbereiche der Klinischen Psychologie?

A

Deskription psychischer Störungen (Symptomatologie)

Klassifikation psychischer Störungen

Psychologische Diagnostik

Ätiologie- und Bedingungsanalyse, auch der psychischen Aspekte somatischer Störungen

Intervention (Gesundheitsförderung, primäre und sekundäre Prävention, Therapie, Rehabilitation)

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5
Q

Welche Forschungsmethoden kommen in der klinischen Psychologie besonders zum Einsatz?

A

Tierstudien
Einzelfallstudien
Introspektion
Quer- und Längsschnittstudien
Experimente
RCTs

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6
Q

Wozu dienen Tierstudien?

A

Tierstudien (Analogstudien) zur Durchführung von Experimenten, die sich aus ethischen Gründen beim Menschen verbieten

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7
Q

Wozu dienen Einzelfallstudien?

A

Einzelfallstudien: Beschreibung und Untersuchung einzelner Fälle psychischer Erkrankungen (Inspiration für Theorieentwicklung)

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8
Q

Was ist Introspektion?

A

Grundlage für Modellbildung ist persönliche, innere Erfahrung des Wissenschaftlers

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9
Q

Was sind Quer- und Längsschnittstudien?

A

korrelative Informationen vs. kausale Zusammenhänge (retrospektiv – prospektiv)

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10
Q

Wozu dienen Experimente?

A

systematische Variation der UV bei Konstanthaltung der Störfaktoren -> Aussagen über kausale Zusammenhänge

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11
Q

Was sind RCTs?

A

Randomisierte Kontrollierte Studien
Goldstandard für Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionsverfahren

bestes Studiendesign für medizinische Intervention+ Effekt auf definierten Outcome zu untersuchen

Gruppe von Patienten/Probanden - Zufall - zwei/mehrere Gruppen(randomisiert): eine Gruppe erhält zu untersuchende Medikament/Therapie (Verumgruppe, Study Group, Interventionsgruppe), andere Gruppe konventionelle Therapie (z. B. Vergleichstherapie), ein Placebo (Placebogruppe) oder nichts (Kontrollgruppe)

Ein- und Ausschlusskriterien für Eignung der Probanden für die Studie(homogene Parameter

Idealfall (doppelblind), oder nur Proband (einfachblind)

Großer Vorteil RCT: systematische Differenzen zwischen Gruppen werden durch Zufallszuteilung zu einen oder anderen Gruppe ausgeschlossen -> Randomisierung gewährleistet, dass Gruppen so identisch wie möglich und nur Unterschiede, die durch Zufall zustande kommen, vorhanden sind

Begriff kontrolliert : Resultate in lnterventionsgruppe mit denen der Kontrollgruppe verglichen/kontrolliert

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12
Q

Was besagt die Goldwater-Rule?

A

Die G-Regel ist eine ethische Richtlinie, die besagt, dass Psychiater ihre Expertise über psychiatrische Probleme mit der Öffentlichkeit teilen können, wenn sie zu ihrer Meinung über Personen des öffentlichen Lebens gefragt werden. Es wird aber als unethisch angesehen, diese Aussagen ohne eine Untersuchung der betreffenden Person und ohne deren Zustimmung zu treffen.

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13
Q

Was sind besondere Kennzeichen psychischer Störungen?

A

Emotionen (z.B. ängstlich, verzweifelt, bedrückt etc.)

Denken (z.B. unlogische Gedankenketten – formal; wahnhaft, unrealistisch negativ)

Verhalten (aggressiv, verlangsamt, wiederholtes Händewaschen)

Körperliche Funktionen und Empfindungen (müde, kurzatmig,
Herzrasen)

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14
Q

Wodurch sind Besonderheiten psychischer Störungen definiert?

A

Devianz (abweichend von statistischer oder gesellschaftlicher Norm, d.h. anders, extrem, ungewöhnlich, bizarr)

Leidensdruck (belastend und unangenehm)

Beeinträch-gung (störend bis hin zur Unfähigkeit, alltägliche Handlungen konstrukMv zu verrichten)

Gefährdung (sich selbst oder andere)

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15
Q

Welche Arten von Normen sind für die Definition von Devianz von Bedeutung?

A
  1. Statistische Norm
  2. Subjektive Norm
  3. Soziale Norm
  4. Funktionsnorm
  5. Idealnorm
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16
Q

Definiere die statistische Norm

A

Definiert anhand empirischer Durchschnittswerte
Normal ist, wer sich in einem bestimmten Bereich um den Mittelwert befindet
(z.B. auffälliger BMI, aber: hoher IQ)

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17
Q

Definiere die subjektive Norm

A

Individuelle Vorstellungen als Maßstab zur Beurteilung
(z.B. „Mir geht es nicht gut!“, Soll-Ist-Vergleich, aber: Manie, Hypochondrie)

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18
Q

Definiere die soziale Norm

A

Gesellschaftlich definierte Verhaltensnormen
(z.B. dissoziales Verhalten, skurriles Auftreten, aber: Künstler, Prominente)

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19
Q

Definiere die Funktionsnorm

A

Jemand erfüllt seine Funktion, Krankheit ist aus einer Funktionsbeeinträchtigung ersichtlich
(z.B. Rollenfunktionen wie Vater, Arbeiter etc. werden erfüllt, aber: Sexualität)

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20
Q

Definiere die Ideale Norm

A

Allgemeingültig postulierte und philosophisch-weltanschaulich begründete Zustände der Vollkommenheit
(z.B. kreativ sein, aber: Realität)

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21
Q

Wie definiert der Bundesgerichtshof Krankheit?

A

Bundesgerichtshof: „Krankheit ist jede Störung der normalen Beschaffenheit oder der normalen TäMgkeit des Körpers, die geheilt, das heißt, beseiMgt oder gelindert werden kann”

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22
Q

Wie definiert das Bundessozialgericht Krankheit?

A

Bundessozialgericht: Krankheit = jeder regelwidrige Körper- und Geisteszustand, der Behandlungsbedüriigkeit oder Arbeitsunfähigkeit oder beides zur Folge hat.

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23
Q

Wie definiert die WHO Gesundheit?

A

„Zustand vollkommenen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens, nicht nur definiert durch die Abwesenheit von Krankheit oder Behinderung.“

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24
Q

Wie definiert sich funktionale Gesundheit nach der ICF (WHO)?

A

Eine Person ist funktional gesund, wenn- vor ihrem gesamten Lebenshintergrund (Konzept der Kontextfaktoren):

ihre körperlichen Funktionen und Körperstrukturen allgemein anerkannten (statistischen) Normen entsprechen (Konzept der Körperfunktionen und – strukturen)

Sie all das tut oder tun kann, was von einem Menschen ohne Gesundheits- probleme erwartet wird (Konzept der Aktivität)

Sie ihr Dasein in allen Lebensbereichen, die ihr wichtig sind, in der Weise und dem Umfang entfalten kann, wie es von einem Menschen ohne Beeinträchtigung der Körperfunktionen oder -strukturen oder der Aktivitäten erwartet wird (Konzept der Teilhabe/Partizipation)

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25
Beschreibe das medizinische Modell von Krankheit
Krankheit ist qualitativ verschieden von Gesundheit Jede Krankheit hat eine spezifische Ursache, einen spezifischen Verlauf und einen spezifischen Endzustand Jede Krankheit hat bestimmte Primärsymptome Krankheit wird ohne eigenes “Verschulden” verursacht (keine Selbstverantwortung, Anspruch auf Hilfe, Mitgefühl...) Behandlung muss spezifisches Handeln sein, biologische Therapien stehen im Vordergrund
26
Welche Gefahren birgt das medizinische Modell von Krankheit?
meist monokausale Modelle Eigenverantwortlichkeit der Patienten zu wenig angesprochen Akzent eher auf Therapie als auf PrävenMon, Krankheitsbekämpfung stao Gesundheitsförderung Favorisierung somatischer Therapien Favorisierung bestimmter Berufsgruppen und Ausbildungsinhalte Problematik der Begriffe („Geisteskrankheit“)
27
Was ist Stigmatisierung und was sind die Folgen?
Verknüpfung eines Personenmerkmals („psychisch krank“) mit einem negativen sozialen Stereotyp oder Vorurteil („ist gefährlich“) Statusverlust Diskriminierung BesondersstarkbeipsychischenKrankheiten WeitreichendeSkepsisistselbstbeiÄrztengut belegt (auch Psychiater, Psychologen) Selbststigmatisierung und-abwertung
28
Beschreibe die psychologische Versorgung in China
Diagnose „Posttraumatische Belastungsstörung“ wird bisher kaum gestellt traditionell wird den Betroffenen in der Regel keine besondere Unterstützung zuteil Typisches Sprichwort: „Das Leben meistert man lächelnd, oder überhaupt nicht“ Traditionelle Einstellungen betonen die innere Stärke und den Optimismus und fördern das Verbergen von Gefühlen und Leidensausdruck
29
Definiere psychische Störungen nach APA
„... als Syndrom definiert, welches durch klinisch bedeutsame Störungen in den Kognitionen, der Emotionsregulation oder des Verhaltens einer Person charakterisiert ist. Diese Störungen sind Ausdruck von dysfunktionalen psychologischen, biologischen oder entwicklungsbezogenen Prozessen, die psychischen und seelischen Funktionen zugrunde liegen. Psychische Störungen sind typischerweise verbunden mit bedeutsamem Leiden oder Behinderung hinsichtlich sozialer oder berufs-/ausbildungsbezogener und anderer wichtig Aktivitäten.“
30
Was wird nach APA als KEINE psychische Störung definiert?
„... Eine Normativ erwartete und kulturell anerkannte Reaktion auf übliche Stressoren oder Verlust, wie z.B. der Tod einer geliebten Person sollte nicht als psychische Störung angesehen werden. Sozial abweichende Verhaltensweisen (z. B. politischer, religiöser oder sexueller Art) und Konflikte zwischen Individuum und Gesellschaft sind keine psychischen Störungen, es sei denn, der Abweichung oder dem Konflikt liegt eine der oben genannten Dysfunktionen zugrunde.“
31
Beschreibe den Klassifikationsprozess
Bestimmte Verhaltensaspekte (z.B. Klagen und Beschwerden des Patienten („sein Leiden“) physiologisch, verhaltensbezogen, kognitiv- affektiv) werden über diagnostische Konventionen (= Nomenklatur/ Glossar) als diagnostisch relevante Symptome definiert und dann aufgrund der Störungslehre (Nosologie) zunächst in Syndromen und dann über Zusatzannahmen (diagnostische Hierarchien/Differentialdiagnostik) zu Diagnosen verarbeitet. Je besser und differenzierter die Merkmale und Kriterien explizit beschrieben sind, umso zuverlässiger sind sie beurteilbar! Klassifikationssysteme sind nie ideal! (Konsensus)
32
Stelle den Klassifikationsprozess in einem Fließdiagramm dar
33
Was ist ein Symptom?
Merkmal einer Störung, kleinste beschreibbare Untersuchungseinheit in der Klinischen Psychologie bzw. Medizin Spezifische/ obligate (= Kern- oder Leitsymptome) Stimmenhören: kommentierende oder dialogische SMmmen Intrusionen: unwillkürliche, belastende Erinnerungen Kontrollverlust beim Essen/Trinken Unspezifische/ fakultative(= akzessorische Symptome) Grübeln: bei Depressionen, Angststörungen, Persönl.-störungen Sozialer Rückzug: bei vielen psych. Störungen Schlafprobleme: bei fast allen psych. Störungen
34
Wo liegt der Unterschied zwischen spezifischen / obligaten Symptomen und unspezifischen / fakultativen Symptomen
Spezifische/ obligate (= Kern- oder Leitsymptome) Müssen zwingend auftreten um Diagnose zu stellen Unspezifische/ fakultative (= akzessorische Symptome) Können vorliegen aber müssen nicht für Diagnosestellung
35
Was ist ein Syndrom?
Häufung von Symptomen von griech. syn~: , zusammen und drómos: Weg / Lauf Synonyme: Symptomkomplex, Symptomatik Doppelbedeutung: Untergruppe einer Diagnose: - paranoide, hebephrene und katatone Syndrome der Schizophrenie Aufmerksamkeitsdefizit- Syndrom der ADHS Krankheiten mit Multiorgan- Manifestationen: fragiles X-(Chromosom)-Syn.: Intelligenzminderung, motorische Stör., Schädelverform. Hyperthyreose-Syndrom: Exopthalmus, Struma, Tachykardie
36
Beschreibe die Rosenhan-Studie
Fünf gesunde Männer und drei Frauen verschafften sich dadurch den Status von Psychiatriepatienten, daß sie den Ärzten erklärten, sie würden Stimmen hören (die Worte “leer", “hohl" und “dumpf"). Sie berichteten von diesen Symptomen lediglich beim Aufnahmegespräch und verhielten sich dann so “normal” wie möglich. Die Pflegeberichte in insgesamt 12 psychiatrischen Krankenhäusern registrierten sie als “freundlich" und “kooperativ"; trotzdem wurden sie von den Psychiatern nicht als Pseudopatienten “entlarvt” (obwohl während der ersten drei Aufenthalte 35 von 118 Patienten der Aufnahmestation den Verdacht äußerten, daß es sich um keine echten Patienten handeln könne) und waren zwischen 7 und 52 Tagen hospitalisiert (19 Tage im Durchschnitt). Alle wurden mit der Diagnose "abklingende” Schizophrenie entlassen.
37
Welche Mängel haben traditionelle Klassifikationssysteme?
38
Welche Ziele haben Klassifikationssysteme?
Grundlage für die Indikationsstellung und Einleitung von Behandlungsmaßnahmen Vereinfachen des klinischen Denkens und Reduktion der Komplexität klinischer Phänomene durch Trennung einzelner Beobachtungsebenen Verbesserung der KommunikaJon zwischen Klinikern in verschiedenen Berufsgruppen Charakterisierung von PaJentengruppen in empirischen Studien (zur Epidemiologie, zur Entwicklung und Überprüfung therapeutischer Interventionen) Verbesserung der Kommunikation von Forschungsergebnissen Grundlage der Ausbildung Bedarfsplanung für Versorgungseinrichtungen
39
Auf welchen 6 Prinzipien beruht das DSM-V?
Deskriptrion stat Interpretation. Operationalisierung durch genau spezifizierte inhaltliche und zeitliche Kriterien und stärkere Betonung offen erfassbarer Verhaltensweisen. Keine Annahme der Diskontinuität zwischen den einzelnen Störungen. Keine Annahme der Diskontinuität zwischen Störung und Nicht-Störung. Keine Klassifikation von Individuen, sondern von Störungen, die bei Personen vorliegen. Gleiche psychische Störung bei verschiedenen Personen bedeutet nicht zwangsläufig auch gleiche Ätiologie und Behandlungsindikation.
40
Wie werden mental, behavioral or neurodevelopmental disorders nach ICD-11 definiert?
41
Beschreibe die Unterschiede zwischen ICD-10 und ICD-11
Die ICD-11, offiziell seit dem 1. Januar 2022 Die ICD-10, in den 1980er und 1990er entstanden, noch als (gedrucktes) Nachschlagewerk konzipiert worden. Die ICD-11 hingegen gibt es rein digital ICD-11: Codes neu systematisiert Neue Diagnosen im ICD-11: - Gaming Disorder / Spielsucht - Zwanghaftes Sexualverhalten - Trennungsangst - Der selektive Mutismus - Hortungsstörung wird anerkannte ICD-11 besser angepasst an statistischen Leitfaden des DSM-V ! Störungen der Geschlechtsidentität entfernt worden!
42
Welche relevanten Änderungen gab es im DSM-V?
Abschaffung der multiaxialen Einteilung aus dem DSM-IV-TR Medizinische Krankheitsfaktoren (vormals Achse III) sollen weiterhin codiert werden, wenn Sie für das Verständnis psychischer Störungen relevant sind Relevante psychosoziale und umgebungsbedingte Probleme (vormals Achse IV) sind in die Codierungen der Störungen miteingegangen. Die GAF-Skala (vormals Achse V) ist nicht mehr Bestandteil des DSM- 5 Betonung von dimensionalen und störungsübergreifenden Maßen Einführung neuer Diagnosen (z.B. Binge-Eating- Störung) Diagnosenanzahl von 175 auf 157 reduziert
43
Welche unterschiede liegen zwischen dem ICD-10 und dem DSM-V vor?
DSM-5 ist das Klassifikationssystem der USA. Es beinhaltet im Vergleich zum ICD speziellere und genauere diagnostische Kriterien In Deutschland ist das DSM-5 als eine ausführliche Ergänzung für die reguläre Klassifikation mit der ICD anzusehen. Für die Forschung gilt das DSM-5 als relevant DSM-5 berücksichtigt im Gegensatz zur ICD-10 geschlechtsspezifische Unterschiede und geht genauer auf kulturelle Besonderheiten ein DSM-5 ist teils expliziter, präziser und „härter“ DSM-5 als Wegweiser für ICD-11
44
Was bedeutet Klassifikation?
:Einteilung und Anordnung von klinisch bedeutsamen Phänomenen (z. B. Symptome), die durch gemeinsame Merkmale gekennzeichnet sind, in ein nach Klassen eingeteiltes System (= KlassifikaJonssystem)
45
Was bedeutet klassifikatorische Diagnostik?
Untersuchungs- und Entscheidungsprozess, der zur Vergabe von einer oder mehreren Diagnosen führt
46
Wo ist die Schweigepflicht für Psychologen geregelt?
Berufsordnung und im Strafgesetzbuch (StGB), unter § 203 über die Verletzung von Privatgeheimnissen geregelt
47
Welche Folgen hat ein Bruch der Schweigepflicht als Psychologe?
Bruch der Schweigepflicht kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu 1 Jahr geahndet werden (bei Vorsatz bis zu 2 Jahren)
48
Wann muss die Schweigepflicht gebrochen werden?
Schweigepflicht muss nach §139 StGB gebrochen werden, um eine zukünftige, schwere Straftat zu verhindern (Mord, erpresserischer Menschenraub, Völkermord oder terroristische Angriffe) Bruch der Schweigepflicht kann im Rahmen des „gerechtfertigten Notstands“ (§34 StGB) das letzte Mittel sein, um eine drohende Gefahr von sich und anderen abzuwenden
49
Wie werden psychische Störungen erfasst?
Klinische Interviews (z.B. SCID) Klinische Tests (ProjekJve Tests, Persönlichkeitsfragebögen, spezifische Selbstbeurteilungsfragebögen, Psychophysiologische Tests, Neurologische und neuropsychologische Tests, Intelligenztests) Klinische Beobachtungsverfahren (natürliche und strukturierte Beobachtungen, Selbstbeobachtung) In der Praxis i.d.R.: Fachurteil des Klinikers
50
Was ist der Zweck der Diagnostik?
KlassifikaJon und Aufdeckung auslösender und aufrechterhaltender Faktoren einer Erkrankung Basis für profunde Therapieplanung
51
Was ist multimodale Diagnostik?
möglichst umfassende Diagnosestellung, die sich verschiedener Datenquellen bedient
52
Was sind die Hauptursachen unreliable und unvalider Diagnsoen?
1. Schilderung der Beschwerden durch Patienten 2. Klassifikationssystem (ICD, DSM) 3. Erfassung durch Diagnostiker – Bestätigungsdiagnostik – Komorbidität
53
Diagnostik ist relevant um:
deskriptive diagnostische Kategorien zu schaffen klinische Phänomene in ihrer Komplexität zu reduzieren eine Verbesserung der Kommunikation zwischen Klinikern und in der Forschung herzustellen eine Grundlage für die klinisch-psychiatrische Ausbildung zu schaffen eine Grundlage für die Indikationsstellung und Einleitung von Behandlungsmaßnahmen herzustellen sowie deren Überprüfung am Therapieerfolg zu gewährleisten kurz- wie langfristige Prognosen zu ermöglichen. eine Basis für die Kostenabrechnung zu bilden Patientengruppen in Therapie- und Verlaufsstudien charakterisieren zu können eine Grundlage für die empirischer Untersuchungen von Ätiologie und Verläufen von Störungen zu bilden und um die Entwicklung, Dokumentation und Überprüfung therapeutischer Interventionen zu ermöglichen
54
Was sind die Aufgabenbereiche der klinischen Psychologie?
Deskription psychischer Störungen (Symptomatologie) Klassifikation psychischer Störungen Psychologische Diagnostik Ätiologie- und Bedingungsanalyse, auch der psychischen Aspekte somatischer Störungen Intervention (Gesundheitsförderung, primäre und sekundäre Prävention, Therapie, Rehabilitation)
55
Welche Faktoren sollten im Rahmen der Diagnostik erfasst werden?
Prädispositionierende Faktoren Auslösende Faktoren Aufrechterhaltende Faktoren
56
Was sind Prädispositionierende Faktoren?
Faktoren, die eine erhöhte Vulnerabilität für eine psychische Erkrankung bedingen. Genetische Disposition, Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen, Frühentwicklungsstörungen, Traumatische Ereignisse, Alkohol- oder Drogenkonsum
57
Was sind auslösende Faktoren?
Faktoren, die bei einer erhöhten Vulnerabilität die psychische Erkrankung auslösen. Bei hoher Vulnerabilität häufig normale Lebensereignisse, sonst z.B. akute Lebensbelastung, Tod eines Angehörigen, Mobbing durch Kollegen etc.
58
Was sind aufrechterhaltende Faktoren?
Faktoren, die nach Auslösung der Erkrankung zu deren Aufrechterhaltung beitragen. Fortgesetzter Alkohol- oder Drogenkonsum, medikamentöse Non-Adhärenz, Gesamtbehandlungsabbruch
59
Was bedeutet Adhärenz?
Der Begriff Adhärenz definiert, wie gut sowohl Patient als auch Arzt einen gemeinsam entwickelten Behandlungsplan einhalten (engl. adherence = Wahrung, Festhalten, Befolgung). Man spricht auch von „Therapietreue“.
60
Was ist Salutogenese?
Modell (nach A. Antonovsky), das im Gegensatz zum in der Medizin vorherrschenden Modell der Pathogenese die Entstehung von Gesundheit erklärt
61
Beschreibe das allgemeine Modell der Entstehung psychischer Störungen und Salutogenese?
62
Was ist Ätiologie?
Die Ätiologie beschäftigt sich mit der Ursache von Erkrankungen und ihren auslösenden Faktoren (in der Abgrenzung zur Pathogenese). In der medizinischen Diagnostik wird umgangssprachlich auch die Ursache einer Krankheit selbst als Ätiologie bezeichnet.
63
Was bedeutet Pathogenese?
Die Pathogenese beschreibt die Entstehung einer physischen oder psychischen Erkrankung oder den Verlauf eines krankhaften Prozesses bis zu einer Erkrankung. Die Beschreibung der Ursache einer Krankheit wird im Gegensatz dazu als Ätiologie bezeichnet.
64
Welche Kausalkonzepte psychischer Störungen gibt es?
Unikausalität: causa efficiens, eine notwendige und hinreichende Ursache (inzwischen aufgegeben) Multikausalität Entstehung psychischer Störungen als Veränderungs- und Entwicklungsprozess abhängig von prädisponierenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen
65
Welche Modelle zur Ätiologie psychischer Störungen gibt es?
Lerntheorien und kognitive Ansätze Somatische Ansätze Soziale Faktoren Genetische Ansätze Vulnerabilitäts-Stress-Modelle
66
Fasse die klassische Konditionierung zusammen
Reize werden aversiv durch Kopplung mit negativem Ereignis (Trauma)
67
Fasse die operate Konditionierung zusammen
Vermeidungsverhalten wird durch Angstreduktion (negative Verstärkung) aufrechterhalten
68
Beschreibe das Experiment von Miller (1948) zu den Lerntheorien
Ratten wurden in einem weißen Käfigabteil wiederholt Stromstöße gegeben Ratten flüchteten darauein in ein anderes, schwarzes Käfigabteil Fluchtverhalten zeigte sich auch dann noch, wenn das weiße Abteil nicht mehr unter Strom gesetzt wurde Ratten hatten offenbar Furcht vor dem weißen Abteil (klassische Konditionierung) Fluchtverhalten hingegen wurde negative verstärkt (operante Konditionierung)
69
Beschreibe die Zwei-Prozess-Theorie der Angst (Mowrer, 1960)
(1) Ausgangspunkt Annahme, dass Angst durch klassische Konditionierung und Stimulusgeneralisierung an beliebige neutrale Reize gebunden werden kann, die im Kontext von Schmerz, Verletzung oder plötzlicher Hilflosigkeit auftreten. Der vordem neutrale und nunmehr konditionierte Reiz erwirbt hiermit angstauslösende Qualität. Dabei wird er nicht nur zu einem Signal für ein bevorstehendes Trauma, vielmehr soll er selbst einen aversiven Charakter gewinnen. Dieser erste in der Theorie postulierte Prozess bezieht sich also auf die Auslösung emot. Reaktionen. (2) Der zweite Prozess spricht dagegen deren motivierende Funktion an. Danach sollen über instrumentelle Konditionierung (Konditionierung, operante) Reaktionen verstärkt werden, die zum Vermeiden des Signals führen, da sie die durch das Signal ausgelöste Angst reduzieren. Hierauf wird die Stabilität einmal etablierter Flucht- bzw. Vermeidungsreaktionen zurückgeführt. Diese Theorie wird bes. zur Erklärung phobischer Störungen herangezogen. Konfrontation mit Reaktionsverhinderung.
70
Wie ist die Varianz psychischer Störungen durch Lernvorgänge erklärbar?
Lernmechanismen: – klassische Konditionierung – operante Konditionierung – Modellernen – Lernen von (sozialen) Regeln (Instruktionslernen) Positive Punkte: – generelle Überprügarkeit – Annahme eines KonNnuums von normal zu abnorm – Entwicklung effekNver Therapieverfahren Negative Punkte: – Intrapsychische Konflikte, Rolle von Gesellschaft/ Kultur vernachlässigt
71
Was sind neurobiologische Korrelate psychischer Störungen?
Psychische Störungen gehen mit Veränderungen einher: – hormonell(z.B.HPA-SystembeiDepression), – neurobiologisch(z.B.Neurotransmi`erhaushalt), – neurofunkJonal(z.B.Gedächtnis,Aufmerksamkeit) – neuroanatomisch(z.B.VolumenminderungeninGehirnregionen)
72
Wie beeinflusst die soziale Schicht die Entwicklung psychischer Störungen?
Schichteffekt – am stärksten bei Schizophrenien, – weniger bei Persönlichkeitsstörungen, – garnicht bei affektiven Störungen Art der Behandlung hängt von Personenmerkmalen ab (somatische vs. Psychotherapie, Psychopharmaka) Kausalzusammenhang unklar: soziale Verursachung vs. soziale Selektion (Stress-and- Strain Hypothese, Social-Drift-Hypothese)
73
Was besagt die Stress-and-Strain-Hypothese?
Die Stress-and-Strain-Hypothese besagt, dass ein niedriger sozialer, finanzieller und schulischer Status mit mehreren Belastungen einhergeht und eine psychische Erkrankung zur Folge haben kann.
74
Was besagt die Social-Drift-Hypothese?
Die Social-Drift-Hypothese geht davon aus, dass ein niedriger sozioökonomischer Status eine direkte Folge einer psychischen Störung ist.
75
Was besagt das Transaktionsmodell?
Das Transaktionsmodell kombinierten Social-Drift- und Stress-and-Strain-Hypothese. Das Modell sieht den niedrigen Status als Grund für die Entwicklung psychischer Erkrankungen an, welche dann wiederum zu erneutem Statusverlust führen. Die Stress-and-Strain-Hypothese besagt, dass ein niedriger sozialer, finanzieller und schulischer Status mit mehreren Belastungen einhergeht und eine psychische Erkrankung zur Folge haben kann. Die Social-Drift-Hypothese hingegen geht davon aus, dass ein niedriger sozioökonomischer Status eine direkte Folge einer psychischen Störung ist
76
Beschreibe das multifaktorielle Übertragungsmodell psychischer Erkrankungen
Diese Modelle gehen davon aus, dass eine Vielzahl verschiedener Faktoren und deren Wechselwirkung dazu beitragen, dass eine Depression entsteht und bestehen bleibt oder wiederkehrt.
77
Was besagten Vulnerabilitäts-Stress-Modelle zur Entstehung psychischer Erkrankungen?
Unspezifische Belastungen führen in Abhängigkeit von spezifischen Vulnerabilitäten (i.S.v. Anfälligkeit oder Disposition, unter Belastung psychopathologische Symptome zu entwickeln) bei verschiedenen Personen zu verschiedenen psychischen Störungen
78
Was sind starke Risikofaktoren im Kindesalter?
79
Wie wirken sich Elterliches Erziehungs- und Bindungsverhalten auf Kinder als Risiko- und Schutzfaktoren aus?
Negative Bindungserfahrungen gelten als Risiko-, stabile Beziehungen als Schutzfaktor
80
Was können im Allgemeinen hohe Risikofaktoren sein?
Elterliches Erziehungs und Bindungsverhalten Einfluss von gleichalterigen Alter / Geschlecht / Familienstand Temperament / Persönlichkeit Komorbidität und vorausgegangene Störungen sozioökonomischen Status
81
Wie wirkt sich der Einfluss von Peer als Risiko- und Schutzfaktoren aus?
Nachhaltiger Einfluss auf gesundheitsrelevante Einstellungen u. Verhaltensweisen
82
Welche Merkmale des Temperament/Persönlichkeit wirken sich als Risikofaktoren aus?
NeuroJzismus Hohe (Trait)- Ängstlichkeit Introversion Sensation-/ Novelty Seeking geringes Selbstwertgefühl „Experiental avoidance“ (Tendenz aversive innere Erfahrungen zu vermeiden)
83
Was ist Trait- und State-Ängstlichkeit?
Eigenschaftsangst (A-Trait) und Zustandsangst (A-State). Unter Trait-Angst wird eine erworbene, zeitstabile Verhaltensdisposition verstanden, die ein Individuum veranlasst, ein breites Spektrum an obj. wenig gefährlichen und wenig bedrohlichen Umständen als Bedrohung wahrzunehmen. Als State-Angst werden die subj., bewusst wahrgenommene Unzulänglichkeit und das Spannungsgefühl definiert, die mit einer Erhöhung des Erregungszustandes im autonomen Nervensystem einhergehen.
84
Wie wirken Komorbidität und vorausgegangene Störungen als Risiko- oder Schutzfaktoren?
Psychische Störung als Risikofaktor für Ausbildung weiterer psychischer Störungen Aber: erfolgreich bewältigte Störung kann auch als Schutzfaktor fungieren, wenn Bewältigung zu Kompetenzerwerb und erhöhter Bewältigungszuversicht geführt hat
85
Was können Auslöser für psychische Erkrankungen sein?
Kritische Lebensereignisse Daily Hassles Interpersonale Verletzungen, Verluste und Konflikt Inkongruenz
86
Was ist Inkongruenz?
Inkongruenz bedeutet "Nichtübereinstimmung" bzw. "Deckungsungleichheit".
87
Was sind aufrechterhaltende Bedingungen für psychische Erkrankungen?
Positive Rückkopplungsprozesse innerhalb der Störung („Teufelskreis“) Operante Faktoren Belastende Folgen der Störungen Verfügbarkeit therapeutischer Angebote
88
Was sind Moderatoren für Psychische Erkrankungen?
Coping Problemlösekompetenz Soziale Kompetenzen und soziale Unterstützung Motivationale Kompetenzen Emotionale Kompetenz
89
Was ist ein individuelles Störungsmodell?
Basiert auf Entstehungs- und Aufrechterhaltungsmodell des Therapeuten, das zur Individualisierung ergänzt wird Zweck: Störungseinsicht; Erhöhung von Therapiemotivation und Compliance Empirisch gesicherte positive Auswirkung auf Therapieerfolg: Einbezug des Patienten in den Prozess, in dem intendierte Veränderungsschritte gemeinsam (aus dem Störungsmodell) entwickelt werden
90
Was sind die Merkmale eines therapeutisch optimierten (individuellen) Störungsmodells?
in sich stimmig, plausibel und logisch Im Einklang mit aktuellen, wissenschaKlichen Theorien und mit konkreten Patientenerfahrungen Kompatibel mit bisherigen Erklärungsbemühungen und Denkweisen des Patienten Prägnant und einprägsam (Aktivierung auch in Stresssituation) im Gedächtnis verankert und abrufbar Reduktion von Schuld und Scham, die der Patient aufgrund des Problems empfindet Suggerieren von Kontrolle und Einflussmöglichkeiten Lieferung konkreter Ansätze zur Ableitung von Veränderungsmöglichkeiten Ziel: gemeinsame Erarbeitung von möglichst validem, individuellem Entstehungs- u. Aufrechterhaltungsmodell, aufbauend auf allgemeinem Modell zur Erklärung der Symptomatikàindividuelle Fallkonzeption als Basis für Therapieplanung
91
Definiere Prävalenz
Anzahl Krankheitsfälle in einer definierten PopulaNon
92
Definiere Punkprävalenz
Prävalenz zu einem bestimmten Zeitpunkt
93
Definiere 12-Monats-Prävalenz
Anteil der Personen, die zu einem beliebigen Zeitpunkt in einem 12- monatigem Zeitraum die Krankheitskriterien erfüllten
94
Definiere Lebenszeitprävalenz
Anteil an einem Stichtag lebender Personen, die in ihrem Leben zu einem beliebigen Zeitraum die Krankheitskriterien erfüllten
95
Definiere Erkrankungsrisiko
Wahrscheinlichkeit, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, eine Krankheit jemals gehabt zu haben
96
Definiere Inzidenz
Zahl der Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitraum und einer bestimmten Population (Anm.: Krankheit muss am Ende der Untersuchung nicht mehr vorliegen; kann wie Prävalenz in absoluten und relativen Zahlen angegeben werden)
97
Definiere kumulative Inzidenzrate
Inzidenzwahrscheinlichkeit eines 15-jährigen besNmmt sich als die Summe der Inzidenzwahrscheinlichkeit von 1-, 2-, etc. –jährigen.
98
Definiere Komorbidität
Gleichzeitiges Vorliegen verschiedener Erkrankungen.
99
Definiere Behandlungsprävalenz
Anzahl der Fälle, die mit einer Behandlungseinrichtung in Kontakt stehen
100
Definiere gedeckte bzw. ungedeckte Versorgung
Wieviele Personen mit Diagnose erhalten eine Behandlung bzw. keine?
101
Definiere „Überversorgung“
Wieviele Personen ohne Diagnose erhalten eine Behandlung
102
Was sind die Kosten psychischer Störungen bzw. Wie setzten sie sich zusammen?
103
Was sind Ursachen für den künftig zu erwartenden Abfall der psychischen Gesamtmorbidität?
Medizinische Faktoren und Gesundheitsbewusstsein verbesserte Diagnostik (u.a. Früherkennung) und Therapie verbessertes Gesundheitsbewusstsein stärkere Bedeutung der PrävenJon und Nachsorge zunehmende Informiertheit, sinkende Stigmatisierung und steigender Anspruch an das Versorgungssystem führen zu einer höheren Inanspruchnahme psychiatrischer Institutionen Zunahme der Leistungsanbieter im Bereich Klinische Psychologie, Psychiatrie, Psychotherapie
104
Erkläre Salutogenese
bezeichnet den individuellen Entwicklungs- und Erhaltungsprozess von Gesundheit. Nach diesem Konzept ist Gesundheit nicht als Zustand, sondern als Prozess zu verstehen. Krankheit und Gesundheit werden laut Salutogenesemodell nicht getrennt, sondern als fließender Übergang gesehen. Jeder Mensch besitzt gesunde und kranke Aspekte. Ressourcen können wesentlich zur Erhaltung oder Verbesserung der Gesundheit beitragen.
105
Beschreibe das Biopsychosoziale Krankheitsmodell
Das "Biopsychosoziale Modell von Gesundheit und Krankheit" ist ein integrativer Ansatz. Wie der Name schon andeutet, versteht dieser körperliche, psychische und soziale Faktoren als Ursache psychischer Störungen. Demnach sind diese Faktoren nicht eigenständig, sondern stehen viel mehr in einer dynamischen Wechselbeziehung zueinander. Jede psychische Erkrankung umfasst also in unterschiedlichem Ausmaß folgende Faktoren: Biologische Faktoren genetische Veranlagung Verletzungen Infektionen Psychologische Faktoren Denkmuster Verhalten Gefühle Soziale Faktoren Familie und Partnerschaft Schule und Arbeit Sozialkontakte
106
Beschreibe das Lerntheoretische Modell der Entstehung psychischer Erkrankungen
Laut der Lerntheorie sind psychische Störungen die Folge von fehlgeleiteten Lernprozessen. Demnach ist alles Verhalten (und dazu zählen auch psychische Störungen), erlernt und kann auch wieder verlernt werden. Mit Lernen ist in diesem Zusammenhang die Veränderung von Verhaltensweisen in Bezug auf vorangegangener, nachfolgender oder begleitender Ereignisse gemeint. Der Mensch bildet Erwartungen über zukünftige Ereignisse auf der Basis vorangegangener Erfahrungen und lernt, "was zu was führt". Sind diese Erwartungen bzw. Einstellungen verzerrt oder fehlgeleitet, äußert sich dies in einer psychischen Störung. Die bekannteste Lerntheorie ist die Konditionierungstheorie. Dabei wird das Prinzip der Konditionierung auf den Menschen übertragen und mit psychischen Störungen in Verbindung gesetzt. Das bedeutet, dass Stimuli (Reize), die mit einer enormen Belastung gekoppelt sind, selbst zum Auslöser von emotionalen Reaktionen werden können. Damit führen selbst vorher neutrale Situationen zu einer emotionalen Reaktion.
107
Beschreibe die kognitive Theorie zur Entstehung psychischer Störungen
Die kognitive Theorie bezieht sich darauf, wie der Mensch Umwelteinflüsse wahrnimmt. Sie verarbeitet und bewertet, wie diese sein Verhalten beeinflussen. Jeder Mensch besitzt auf Basis seiner Erfahrungen individuelle Denkmuster (Schemata). Negative Denkmuster in Bezug auf das eigene Selbstbild oder die Zukunft hat mal jeder Mensch im Laufe seines Lebens – manche Menschen seltener und andere häufiger. Doch selbst wenn eine Person häufiger negative Denkmuster hat, bedeutet das nicht automatisch, dass sich daraus eine psychische Störung ausbildet. Dafür müssen meist mehrere Faktoren zusammenspielen
108
Was ist eine Psychose?
Oberbegriff für psychische Störung mit starker Beeinträchtigung des Realitätsbezugs
109
Was ist eine Endogene Psychose?
veralteter Begriff, vor allem als Oberbegriff für Schizophrenie und „endogene“ Depression
110
Was sind Positivsymptome einer Schizophrenie?
Formale und inhaltliche Denkstörungen (Wahn) Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen Affektstörungen (v.a. Inadäquatheit; nicht Affektverflachung) Störungen des Selbstgefühls Psychomotorische Störungen
111
Was sind Negativsymptome einer Schizophrenie?
Sozialer Rückzug Affektive Verflachung Antriebsarmut Interessenverlust Sprachliche Verarmung Algier Anhedonie Avolition
112
Was ist eine Alogie?
Als Alogie wird in der Psychiatrie eines der sogenannten Negativsymptome bei Schizophrenie und einigen anderen psychischen Störungen bezeichnet. Man versteht darunter eine Denkstörung mit verminderter Sprachproduktion oder Verarmung des Sprachinhalts.
113
Was ist Anhedonie?
Anhedonie – definiert als der Verlust der Fähigkeit, Freude zu empfinden, in Situationen, die früher Freude bereitet haben – ist ein wesentliches diagnostisches Merkmal der depressiven Störung.
114
Was ist Avolition?
Die Avolition ist eine Form der Antriebsstörung. Sie bezeichnet die Unfähigkeit, zielgerichtete Handlungen zu beginnen und aufrechtzuerhalten.
115
Was sind Symptome der Schizophrenie?
Formale Denkstörungen -> WIE denkt der Betroffene Inhaltliche Denkstörungen -> WAS denkt der Betroffene Beziehungswahn, Verfolgungswahn,Liebeswahn, Größenwahn, nihilistischer Wahn, körperbezogene Wahnideen, bizarrer Wahn, Gedankenausbreitung, - entzug, -eingebung, -lautwerden
116
Was ist mit Beziehungswahn gemeint?
Zum Betroffenen in Beziehung stehend
117
Was ist mit nihilistischer Wahn gemeint?
Der nihilistische Wahn ist eine Form des Wahns, bei dem die Betroffenen der Überzeugung sind, nicht zu existieren. Zum Teil leugnen die Betroffenen auch die Existenz von Angehörigen.
118
Was ist unter Liebeswahn zu verstehen?
Unter einem Liebeswahn versteht man die wahnhafte Überzeugung von einem bestimmten Menschen geliebt zu werden. Dieser Liebeswahn ist subjektiv unerschütterlich und kann weder durch Argumente, noch durch Beweise widerlegt werden.
119
Was ist unter einem bizarren Wahn zu verstehen?
Beinhaltet ein Phänomen, das im kulturellen Umfeld des Betroffenen als völlig unplausibel bezeichnet werden würde.
120
Was ist im allgemeinen ein Wahn?
eine offensichtlich falsche Überzeugung, von der sich der Betroffene jedoch nicht distanzieren kann
121
Was bezeichnet Konkretismus?
bezeichnet Schwierigkeiten im Sinnverständnis, die durch ein Festhalten an der konkreten Wortbedeutung verursacht werden z.B. besteht eine Unfähigkeit, Redewendungen/ Metaphern zu verstehen („Morgenstund hat Gold im Mund“)
122
Was sind Halluzinationen?
wahrnehmungsähnliche Erfahrungen, die ohne adäquate externe Reize auIreten
123
In welcher Form können Halluzinationen im Rahmen einer Schizophrenie auftreten?
Stimmenhören (kommentierende, dialogische oder befehlende Stimmen) optische Halluzinationen, taktile Halluzinationen, Geruchs- und Geschmackshalluzinationen
124
Welche Kennziffer hat Schizophrenie im ICD-10?
F20
125
Wa sind die Allgemeinen Kriterien nach ICD-10 zur Vergabe einer Schizophrenie Diagnose?
Während der meisten Zeit innerhalb eines Zeitraumes von mindestens 1 Monat (oder während einiger Zeit an den meisten Tagen) sollte eine psychotische Episode mit entweder - mindestens 1 der unter (1.) - oder mit mindestens 2 der unter (2.) aufgezählten Merkmale bestehen
126
Welche Diagnose hat die Kennziffer F20 im ICD-10?
Schizophrenie
127
Welche Merkmale der Schizophrenie werden im ICD-10 unter 1) zusammengefasst?
Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug oder Gedankenausbreitung Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, deutlich bezogen auf Körper- oder Gliederbewegungen oder besAmmte Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen; Wahnwahrnehmungen kommentierende oder dialogische Stimmen, die über den Patient reden oder andere Stimmen, die aus besAmmten Körperteilen kommen anhaltend kulturell unangemessener, bizarrer Wahn, wie der, das Wetter kontrollieren zu können oder mit Außerirdischen in Verbindung zu stehen
128
Welche Merkmale der Schizophrenie werden im ICD-10 unter 2) zusammengefasst?
Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität, täglich während mindestens eines Monats, begleitet von flüchtigen oder undeutlich ausgebildeten Wahngedanken ohne deutliche affektive Beteiligung oder begleitet von langanhaltenden überwertige Ideen Neologismen, Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluss, was zu Zerfahrenheit oder Danebenreden führt, katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien oder wächserne Biegsamkeit (Flexibilitas cerea), Negativismus, Mutismus und Stupor "negative" Symptome wie auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachte oder inadäquate Affekte
129
Was ist ein Stupor?
Stupor ist ein Zustand psychischer und motorischer Erstarrung. Obwohl die Betroffenen wach sind, reagieren sie kaum oder gar nicht auf äußere Reize. Sie sind bewegungslos, mitunter ist ihre Muskulatur angespannt. Oft sind sie verstummt oder in ihrer sprachlichen Kommunikation deutlich eingeschränkt.
130
Was ist Negativismus?
Der Negativismus ist ein psychiatrisches Symptom aus der Gruppe der Parakinesen. Betroffene handeln entgegengesetzt zum von ihnen Verlangten bzw. Erwarteten oder verweigern die Handlung komplett.
131
Welche Typen der Schizophrenie gibt es?
Paranoide Schizophrenie Hebephrene Schizophrenie Katatone Schizophrenie Undifferenzierte Schizophrenie Postschizophrene Depression Schizophrenes Residuum Schizophrenia simplex
132
Was ist eine Undifferenzierte Schizophrenie?
F 20..3 Merkmale von mehr als einem der drei Subtypen erfüllt
133
Was ist eine Schizotype Störung?
F21 2 Jahre wiederholte oder ununterbrochene Symptome
134
Was ist eine Wahnhafte Störung?
F22.0 Wahnideen vordergründig; Fehlen übriger charakteristischer schizophrener Symptome
135
Was ist eine schizoaffektive Störung?
F25 Vorliegen schizophrener und affekHver Symptome zu etwa gleichen Teilen
136
Beschreibe die Paranoide Schizophrenie
F20.0 häufigster Subtypus Gekennzeichnet durch: Wahnideen und/oder Halluzinationen Gefühl, verfolgt zu werden Überzeugung, besondere Mission erfüllen zu müssen Halluzinationen oder Wahnphänomene müssen vorherrschen (Verfolgungswahn, Beziehungswahn, Abstammungswahn, Sendungswahn, körperbezogener oder Eifersuchtswahn; drohende oder befehlende Stimmen, Geruchs- und Geschmackshalluzinationen, sexuelle oder andere körperliche Sensationen) verflachter oder inadäquater Affekt, katatone Symptome oder Zerfahrenheit dominieren das klinische Bild nicht Alle diese Phänomene können jedoch in leichter Form vorhanden sein
137
Beschreibe die hebephrene Schizophrenie
Veränderungen im affektiven Bereich im Vordergrund Gekennzeichnet durch: Wenig planvolles Verhalten Ungeordnetes Denken und Sprechen Gefühlsausdruck und berichteter Erlebnisinhalt stimmen nicht überein (Parathymie) Kriterium 1. oder 2. muss erfüllt sein: 1. eindeutige und anhaltende Verflachung der Affekte 2. eindeutige und anhaltende Inadäquatheit oder Unangebrachtheit des Affekts Kriterium 1. oder 2. muss erfüllt sein: 1. zielloses und unzusammenhängendes Verhalten, stah Zielstrebigkeit, 2. eindeutige Denkstörungen, die sich als unzusammenhängende, weitschweifige oder zerfahrenen Sprache äußern Halluzinationen oder Wahnphänomene bestimmen das klinische Bild nicht, können jedoch in leichterer Form vorhanden sein Bei diesem Subtyp kommt es zu einer schnellen Negativsymptomatik Entwicklung
138
Beschreibe die katagone Schizophrenie
F20.2 motorische Störungen vorrangig Motorische Übererregung Haltungsstereotypien Für mindestens 2 Wochen müssen mindestens eins oder mehrere der folgenden katatonen (=psychomotorischen) Merkmale vorhanden sein: Stupor oder Mutismus Erregung (anscheinend sinnlose motorische Aktivität, die nicht durch äußere Reize beeinflusst ist) Haltungsstereotypien (freiwilliges Einnehmen und Beibehalten unsinniger und bizarrer Haltungen) Für mindestens 2 Wochen müssen mindestens eins oder mehrere der folgenden katatonen (=psychomotorischen) Merkmale vorhanden sein: Negativismus (anscheinend unmotivierter Widerstand gegenüber allen Anforderungen oder Versuchen, bewegt zu werden; oder stattdessen Bewegungen in gegensinniger Richtung) Rigidität (Beibehaltung einer starren Haltung gegenüber Versuchen, bewegt zu werden) wächserne Biegsamkeit (Erhöhung des Muskeltonus bei passiver Bewegung und Verharren der Glieder oder des Körpers in Haltungen, die von außen auferlegt sind) Befehlsautomatismus (automatische Befolgung von Anweisungen)
139
Was ist mit Rigidität bei einer katagonen Schizophrenie gemeint?
Beibehaltung einer starren Haltung gegenüber Versuchen, bewegt zu werden
140
Was ist mit wächserner Biegsamkeit bei einer katagonen Schizophrenie gemeint?
Erhöhung des Muskeltonus bei passiver Bewegung und Verharren der Glieder oder des Körpers in Haltungen, die von außen auferlegt sind
141
Was ist mit Befehlsautomatismus bei einer katagonen Schizophrenie gemeint?
automatische Befolgung von Anweisungen
142
Was ist mit Erregung bei einer katagonen Schizophrenie gemeint?
anscheinend sinnlose motorische Aktivität, die nicht durch äußere Reize beeinflusst ist
143
Was ist mit Mutismus bei einer katagonen Schizophrenie gemeint?
Stummheit
144
Beschreibe die undifferenzierte Schizophrenie
F20.3 allgemeinen Kriterien für Schizophrenie müssen erfüllt sein Symptome erfüllen die Kriterien der Untergruppen F20.0, F20.1, F20.2, F20.4, F20.5 nicht Symptome sind so zahlreich, dass die Kriterien für mehr als einen der Subtypen (F20.0, F20.1, F20.2) erfüllt werden
145
Beschreibe die postschizophrene Depression
F20.4 allgemeinen Kriterien für eine Schizophrenie müssen während der letzten 12 Monate erfüllt gewesen sein einige schizophrene Symptome müssen noch vorhanden sein (beherrschen aber das klinische Bild nicht mehr) depressive Symptome müssen schwer genug sein und ausreichend lange andauern, um Kriterien für depressive Episode zu erfüllen
146
Wann wird ein Schizophrenes Residuum diagnostiziert?
F20.5 allgemeinen Kriterien für eine Schizophrenie müssen in der Vergangenheit erfüllt gewesen sein, sind aber zur Zeit nicht nachweisbar Negativsymptome: 1. psychomotorische Verlangsamung oder verminderte Aktivität 2. deutliche Affektverflachung 3. Passivität und Initiativmangel 4. Verarmung hinsichtlich Menge oder Inhalt des Gesprochenen 5. geringe nonverbale Kommunikation, deutlich reduzierte Mimik, Blickkontakt, Stimmmodulation und Körperhaltung 6. verminderte soziale Leistungsfähigkeit und Vernachlässigung der Körperpflege Für mindestens 1 Jahr waren Intensität und Häufigkeit florider Symptome (Wahn/ Halluzinationen) minimal oder deutlich reduziert UND negative Symptome waren vorhanden
147
Wann wird eine Schizophrenie simplex diagnostiziert?
Schleichende Progredienz aller 3 folgenden Merkmale über einen Zeitraum von mindestens 1 Jahr: 1. deutliche und anhaltende Veränderungen in einigen früheren Persönlichkeitsmerkmalen, was sich in einem Antriebs- und Interessenverlust äußert, sowie in nutz- und ziellosem Verhalten, in Selbstversunkenheit und sozialem Rückzug 2. allmähliches Aujreten und Verstärkung von „negativen“ Symptomen wie Apathie, Sprachverarmung, verminderte Aktivität, deutlicher Affekverflachung, Passivität, Initiativemangel und verminderte nonverbale Kommunikation (Mimik, Blickkontakt, Stimmmodulation oder Körperhaltung) 3. deutliche Abnahme der schulischen oder beruflichen Leistungsfähigkeit Betroffenen dürfen niemals die Kriterien für eine Schizophrenie oder eine andere psychotische Störung erfüllt haben
148
Wann wird eine Schizotype Störung diagnostiziert?
F21 Die Betroffenen haben über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren mindestens vier der folgenden Merkmale entweder ununterbrochen oder wiederholt gezeigt: unangepasster und eingeengter Affekt, so dass die Betroffenen kalt und unnahbar erscheinen seltsames, exzentrisches oder eigentümliches Verhalten und Erscheinung wenige soziale Bezüge und Tendenz zu sozialem Rückzug sonderbare Ansichten oder magisches Denken, das das Verhalten beeinflusst und nicht mit subkulturellen Normen übereinstimmt Misstrauen und paranoide Vorstellungen Grübeln ohne inneren Widerstand oft mit dysmorphophoben, sexuellen oder aggressiven Inhalten ungewöhnliche Wahrnehmungen, einschließlich Körpergefühlsstörungen, Illusionen, Depersonalizations- oder Derealisationserleben vages, umständliches, metaphorisches, gekünsteltes und oft stereotypisches Denken, das sich in einer seltsamen Sprache oder auf andere Weise äußert, ohne deutliche Zerfahrenheit gelegentliche, vorübergehende quasi-psychotische Episoden mit intensiven Illusionen, akustischen oder anderen Halluzinationen und wahnähnlichen Inhalten; diese Episoden treten im allgemeinen ohne äußere Veranlassung auf Die Betroffenen haben niemals die Kriterien für eine Schizophrenie (F20) erfüllt
149
Was ist eine schizotype Persönlichkeitsstörung?
zählt in DSM- 5 zu Persönlichkeitsstörungen; in ICD-10 unter F20- Diagnosen akutes Unbehagen in und mangelnde Fähigkeit zu engen Beziehungen Verzerrungen des Denkens und Wahrnehmens eigentümliches Verhalten
150
Wann wird eine Schizoaffektive Störung diagnostiziert?
relative "Balance" zwischen Zahl, Schwere und Dauer schizophrener und affekAver Symptome: (1) Störung erfüllt die Kriterien für eine AffekAve Störung F30 (Manische Episode), F31 (Bipolare AffekAve Störung), F32 (Depressive Episode) vom Schweregrad mi_elgradig oder schwer, wie für jede Subgruppe beschrieben (2) Aus mindestens einer der unten aufgeführten Symptomgruppen müssen Symptome während des größten Teils einer Zeitspanne von mindestens 2 Wochen vorhanden sein (siehe F20 Schizophrenie): - Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug, Gedankenausbreitung - Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, deutlich bezogen auf Körper- oder Gliederbewegungen oder bestimmte Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen - kommentierende oder dialogische Stimmen, die über den Patienten sprechen oder andere Stimmen, die aus besAmmten Körperteilen kommen - anhaltender, kulturell unangemessener und bizarrer Wahn (z.B. die Überzeugung, andere Welten besucht zu haben, Wolken durch Aus- und Einatmen kontrollieren zu können, mit Pflanzen und Tieren ohne Sprache kommunizieren zu können etc.) - Danebenreden oder deutlich zerfahrene Sprache, oder häufiger Gebrauch von Neologismen, - intermiperendes, aber häufiges Aujreten einiger katatoner Symptome wie Haltungsstereotypien, wächserne Biegsamkeit (Flexibilitas cerea) und Negativismus. - Kriterien (1) und (2) müssen während derselben Störungsepisode und wenigstens für einige Zeit gleichzeitig erfüllt sein. Das klinische Bild muss durch Symptome beider Kriterien geprägt sein
151
Wann wird eine Wahnhafte Störung diagnostiziert?
F22.0 Wahn oder Wahnsystem mit anderen als den typischen unter F20 aufgezählten Inhalten (d.h. keine völlig unmöglichen oder kulturell inakzeptablen Vorstellungen). Am häufigsten sind Verfolgungs-, Größen-, Eifersuchts-, Liebes- oder hypochondrischer Wahn Wahngedanken müssen mindestens 3 Monate bestehen allgemeinen Kriterien für eine Schizophrenie (F20.0-F20.3) werden nicht erfüllt anhaltende Halluzinationen jeglicher Sinnesmodalität dürfen nicht vorkommen (vorübergehende oder gelegentliche akustische Halluzinationen, die nicht in der dritten Person sprechen oder laufend kommentieren, können vorkommen) Depressive Symptome (oder sogar depressive Episode, F32) können im Verlauf vorkommen, vorausgesetzt, die Wahngedanken bestehen auch nach Rückbildung etwaiger affekAver Symptome unverändert weiter kein Nachweis einer primären oder sekundären Gehirnerkrankung oder einer durch psychotrope Substanzen bedingten psychoAschen Störung Folgende Typen können unterschieden werden: Verfolgungswahn, Querulantenwahn, Beziehungswahn, Größenwahn, hypochondrischer Wahn, Eifersuchtswahn, Liebeswahn
152
Welche Fragen können hilfreich sein bei der Abklärung formaler Denkstörungen/ bei Verdacht auf Schizophrenie?
Können Sie klar denken oder ist Ihr Denken irgendwie beeinträchtigt? Wie ist Ihre Konzentration? Kommt es vor, dass Ihre Gedanken plötzlich abreißen oder durcheinander geraten? Laufen Ihre Gedanken schneller ab als gewöhnlich? Kommt es vor, dass Sie immer die gleichen Gedanken haben? Empfinden Sie sich oder Ihre Umwelt als verändert? Hat sich die Grenze zwischen Ihnen und der Außenwelt verschoben? Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Gedanken sich ausbreiten oder von anderen Menschen gemacht werden?
153
Welche Verhaltensweisen eines Patienten können auf formale Denkstörungen (Verdacht auf Schizophrenie) hinweisen?
sprachlicher Ausdruck Unkonzentrierter, ängstlicher oder angespannter Gesichtsausdruck Fehlender Blickkontakt Eigenbrötlerisches Aujreten Erschwerte Kommunikation (Sowohl für Patienten als auch für Diagnostiker) Desorganisiertes äusseres Erscheinungsbild bis zur Verwahrlosung
154
Welche Fragen können zur Abklärung von Halluzinationen gestellt werden? (Verdacht auf Schizophrenie)
Hören Sie manchmal Stimmen oder Geräusche, ohne dass jemand in Ihrer Nähe ist, und ohne, dass Sie sich deren Herkunft erklären können? Hören Sie eine Stimme, wenn Sie alleine sind? Werden Sie von jemandem begleitet, der Sie kommenAert oder zu Ihnen spricht? Haben Sie bildliche Erscheinungen oder andere ungewöhnliche Wahrnehmungen? Gehen in Ihrem Körper außergewöhnliche Veränderungen vor? Haben Sie merkwürdige Gerüche in Ihrer Umgebung bemerkt? Haben Sie ungewöhnliche Erfahrungen gemacht, die Sie sich nicht erklären können?
155
Welche Verhaltensweisen eine Patienten können bei der Diagnosesicherung einer Halluzination helfen? (Verdacht auf Schizophrenie)
Abwesend oder mit sich selbst beschäftigt Unkonzentriert im Gespräch, leicht ablenkbar Angst und Unruhe (Pat. blicken umher, lauschen auf Stimmen) Sprechen bzw. Antworten auf „Stimmen“ Ohren zuhalten/ Kopwörer/ Mütze tragen, um „Stimmen“ auszublenden/ zu übertönen Unvermutetes Lachen Vernachlässigung der Kleidung oder der Körperpflege Soziale Isolation
156
Welche Komorbiditäten treten häufig mir Schizophrenie auf?
Hohe Komorbidität mit Substanzkonsumstörungen, Angststörungen, Zwangsstörungen; prämorbid schizotype oder paranoide PS
157
Gibt es einen Geschlechtsunterschied bei Schizophrenie?
Nur das Männer früher erkranken (ca 5 Jahre)
158
Warum nimmt die Positivsymptomatik von Schizophrenien mit zunehmendem Lebensalter eher ab?
Dopaminerges System nimmt im Alter ab
159
Was haben Positivsymptome der Schizophrenie mit dem dopaminergen System zutun?
Die Dopaminhypothese geht davon aus, dass abnorme Dopaminwerte im Gehirn zu psychotischen Realitätsverkennungen führen. Dies begründet sich mit verfälschten Reizübertragungen in den Synapsen aufgrund abnormer Neurotransmitterwerte. Bei den Positivsymptomen werden durch hyperdopaminerge Reizübertragungen die Signale übersteigert und es kommt zu einem mehr an Erleben. Bei den Minussymptomen und den mit ihnen in Zusammenhang gebrachten hypodopaminergen Reizübertragungen, verschwinden die Signale und es kommt zu vermindertem Realitätserleben. Nachweisend für die übersteigerten Signalübertragungen deuteten einige Studien auf erhöhte Rezeptordichten in den dopaminergen Nervenzellen der schizophrenen Patienten hin.
160
Welche Phasen gibt es bei einer Schizophrenieerkrankung?
meist verschiedene Erkrankungsphasen voneinander abgrenzbar In der Regel geht einer akut psychotischen Phase eine Prodromalphase voraus Prodomalphase Akute/fluoride Phase Residual Phase
161
Beschreibe die Phasen einer Schizophenieerkrankung
Prodromalphase: Besteht aus unspezifischen Symptomen Häufig treten Konzentrationsschwierigkeiten, sozialer Rückzug, Ängste und Schlafstörungen auf Akute/ floride Phase: Positivsymptome dominieren Desorganisiertes u. sprunghaftes Denken und Verhalten Residualphase: Negativsymptome dominieren
162
Welche Verlaufstypen der Schizophrenie gibt es?
163
Welche biologischen und psychosozialen Faktoren beeinflussen die Entstehung und Entwicklung einer Schizophrenie?
GeneAsche Komponente unbestri_en -> Kein „Schizophrenie-Gen“, sondern Beteiligung und Zusammenspiel, verschiedener Genorte Störung von Neurotransmittersystemen Dopaminhypothese: Überaktivität des dopaminergen Systems (insb. mit Positivsymptomatik assoziiert) Antipsychiotische Wirkung von Substanzen, die Dopaminrezeptor blockieren Veränderungen anderer Transmittersysteme (z.B. serotonerg) -> Dysbalance zwischen und innerhalb verschiedener Transmittersysteme angenommen Strukturelle Veränderungen des Gehirns Prä- und perinatale Risikofaktoren
164
Wie erklärt sich die Positivsymptomatik bei Schizophrenie mit der Dopaminhypothese?
Die Dopaminhypothese geht davon aus, dass abnorme Dopaminwerte im Gehirn zu psychotischen Realitätsverkennungen führen. Dies begründet sich mit verfälschten Reizübertragungen in den Synapsen aufgrund abnormer Neurotransmitterwerte. Bei den Positivsymptomen werden durch hyperdopaminerge Reizübertragungen die Signale übersteigert und es kommt zu einem mehr an Erleben. Mesolimbische gopaminerge Hyperaktivität = Positivsymptome
165
Wie erklärt sich die Negativsymptomatik bei Schizophrenie mit der Dopaminhypothese?
Merokortikale dopaminerge Hypoaktivität = negative, affektive und kognitive Symptome Die Dopaminhypothese geht davon aus, dass abnorme Dopaminwerte im Gehirn zu psychotischen Realitätsverkennungen führen. Bei den Minussymptomen und den mit ihnen in Zusammenhang gebrachten hypodopaminergen Reizübertragungen, verschwinden die Signale und es kommt zu vermindertem Realitätserleben. Nachweisend für die übersteigerten Signalübertragungen deuteten einige Studien auf erhöhte Rezeptordichten in den dopaminergen Nervenzellen der schizophrenen Patienten hin.
166
Wie wirkt sich Schizophrenie auf das Hirnvolumen aus?
Mit fortschreitender Symptomatik: deutliche Erweiterung der Seitenvetrikel und daraus resultierend deutlicher Volumenverlust in anderes Arealen
167
Wie wirkt sich Schizophrenie auf die Mikroglia im Gehirn aus?
Erhöhte Mikroglia Aktivität Immunzellen des Gehirns Entfernen nicht ur Pathogenese sondern auch funktionelle Synapsen Zusammenhang zwischen Neuroinflammation und Schizophrenierisiko
168
Was sind Prä- und Pernitale Risikofaktoren für Schizophrenie?
GeburtskomplikaAonen "Season of birth": Wintermonate Erkrankungen oder Unterernährung der Mutter während der Schwangerschaft Ältere Väter (Mutationsrate der Spermien)
169
Welche Psychosozialen Risikofaktoren für Schizophrenie sind bekannt?
Stressoren: Belastende Lebensereignisse, aber auch kleinere, chronische Alltagsstressoren High-Expressed Emotion Migration, Diskriminierung städtische Ballungsgebiete Drogenabusus Traumatische Erlebnisse (aber Ausmaß und Spezifität noch umstritten)
170
Was ist gemeint mit (high) expressed emotions
171
Wie lässt sich die Schichtabhängigkeit der Schizophrenie mit der social-causation Hypothese erklären?
172
Wie lässt sich die Schichtabhängigkeit der Schizophrenie mit der social-drift Hypothese erklären?
173
Wie lässt sich die Entstehung einer Schizophrenie in 3 Wellen teilen?
174
Was sind Prädiktoren für einen günstigen Verlauf einer Schizophrenie?
Gute prämorbide Anpassung Akuter Erkrankungsbeginn Vorwiegend Positivsymptome Ländlicher Hintergrund Unterstützendes Umfeld (Familien mit geringer Expressed Emotion) Weniger belastende Ereignisse Höheres Alter bei Ersterkrankung Weibliches Geschlecht keine hirnstrukturellen Auffälligkeiten Kurze Dauer der akuten Symptome
175
Welche Parameter sprechen für einen günstigen bzw ungünstigen Verlauf einer Schizophrenie?
176
Welche Therapieformen werden bei Schizophrenie nicht länger angewandt?
177
Welche medikamentösen Therapien werden bei Schizophrenie eingesetzt?
Dauerbehandlung mit Neuroleptika (= Antipsychotika) Z.T. Zusatzbehandlung mit Benzodiazepinen, AnAdepressiva, manchmal auch Carbamazepin ABER: 73 % setzen Medikation innerhalb von 18 Monaten ab; auch bei neuen, atypischen Antipsychotika
178
Welche hochpotenten Neuroleptika werden zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt?
z. B. Haldol, Fluanxol, Glianimon
179
Welche mittelpotenten Neuroleptika werden zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt?
z.B. Nipolept, Taxilan, Melleril
180
Welche niederpotenten Neuroleptika werden zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt?
z.B. Neurocil, Truxal, Atosil
181
Welche atypischen Neuroleptika werden zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt?
z.B. Leponex, Zyprexa, Nipolept, Risperdal
182
Welche Depot-çNeuroleptika werden zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt?
Z. B. Haldol-Decanoat, Fluanxol-Depot, Imap
183
Welche Nebenwirkungen können Neuroleptika haben?
Entwicklung eines Parkinsonoid (20-30%) akute dystone Reaktionen (z.B. Torticollis; ca. 20%) Akathisie (Unfähigkeit zum Sitzen; 30%) Spätdyskinesien (unwillkürliche Bewegungen vor allem im Mundbereich; ca. 20%) Anticholinerge Effekte (Miktionsstörung, Mundtrockenheit u.a.) Antidopaminerge Effekte (z.B. Libido-Verlust) Gewichtszunahme Malignes neuroleptisches Syndrom (Fieber, Rigor, Bewusstseinstrübung u.a.; Lebensgefährlich; bei ca. 0.2% der Behandelten) Affektive Nivellierung
184
In welche Phasen wird die Therapie einer Schizophrenie gegliedert?
185
Was sind Somatoforme Störungen?
F 45.0 Im Vordergrund stehen medizinisch unklare körperliche Symptome Störung legt eine körperliche Erkrankung nahe, obwohl diese nicht vorliegt oder nicht ausreichend die Beschwerden erklärt „Das Charakteristikum ist die wiederholte Darbietung körperlicher Symptome in Verbindung mit hartnäckigen Forderungen nach medizinischen Untersuchungen trotz wiederholter negativer Ergebnisse und Versicherung der Ärzte, dass die Symptome nicht körperlich begründbar sind. Wenn somatische Störungen vorhanden sind, erklären sie nicht die Art und das Ausmaß der Symptome, das Leiden und die innerliche Beteiligung des Patienten.“
186
Wie charakterisiert das ICD-10 somatoforme Störungen?
wiederholte Darbietung körperlicher Symptome in Verbindung mit hartnäckigen Forderungen nach medizinischen Untersuchungen trotz wiederholter negativer Ergebnisse und Versicherung der Ärzte, dass Symptome nicht körperlich begründbar Wenn somatische Störungen vorhanden, erklären sie nicht die Art und das Ausmaß der Symptome, das Leiden und die innerliche Beteiligung des Patienten
187
Welchen ICD-10 Code haben somatoforme Störungen?
F45.0
188
Was sind kognitive Merkmale einer somatoformen Störung?
Aufmerksamkeitsausrichtung auf somatische Symptome Bewertung gewöhnlicher körperlicher Empfindungen als Zeichen körperlicher Erkrankungen Krankheitssorgen Befürchtung, dass jegliche Art von körperlicher Aktivität dem Körper Schaden zufügen kann
189
Was sind Verhaltensmerkmale einer somatoformen Störung?
Absuchen des Körpers nach Anomalien („Checking“) wiederholtes Aufsuchen medizinischer Hilfe und Rückversicherung "Doctor shopping“; Veranlassung von zahlreichen medizinischen Untersuchungen; inadäquater Einsatz von Medikamenten Vermeidung körperlicher Aktivität; Schonverhalten
190
Welche Typen somatoformen Störungen klassifiziert das ICD-10?
191
Was ist ein Somatisierungstörung?
Somatoforme Störung F 45.0 Multiple körperliche Beschwerden über mindestens 2 Jahre
192
Was ist eine undifferenzierte Somatisierungsstörung?
F45.1 Somatoforme Störung Medizinisch unklare körperliche Beschwerde über mindestens 6 Monate
193
Was ist eine hypochondrische Störung?
F45.2 Somatoforme Störung beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Krankheiten zu leiden (mindestens 6 Monate)
194
Was ist eine somatoforme autonome Funktionsstörung?
F45.3 Somatoforme Störung multiple körperliche Beschwerden, primär auf Organe des autonomen Nervensystems bezogen
195
Was ist eine anhaltende Schmerzstörung?
F 45.4 Somatoforme Störung andauernder, schwerer und quälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht hinreichend erklärt werden kann
196
Was sind die ICD-10 Diagnosekriterien für eine hypochondrische Störung?
197
Wie wird die hypochondrische Störung im DSM-V betitelt?
Krankheitsangststörung
198
Was ist eine körperdysmorphe Störung?
In ICD-10 als »Spezialform« der Hypochondrie klassifiziert Starke Beschägigung mit einem nicht oder nur leicht vorhandenen Makel oder Defekt im körperlichen Aussehen, was zu starken Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben führt
199
Was sind die ICD-10 Diagnosekriterien für eine somatoforme autonome Funktionsstörung?
200
Was sind die ICD-10 Diagnosekriterien für eine anhaltende somatoforme Schmerzstörung?
201
Was ist eine Konversionsstörung nach DSM-5?
Störung mit Funktionellen Neurologischen Symptomen A. Eines oder mehrere Symptome veränderter willkürmotorischer odersensorischer Funktionen. B. Klinische Befunde belegen, dass die Symptomatik nicht mit bekannten neurologischen oder körperlichen Störungen in Einklang steht. C. Das Symptom oder Defizit können nicht besser durch eine andere körperliche oder psychische Erkrankung erklärt werden. D. Das Symptom oder Defizit verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereich oder erfordert eine medizinische Abklärung. Bestimme den Symptomtyp: - Mit Schwäche/Lähmung - Mit Motorischen Symptomen (z. B. Tremor, Dystonie, Myoklonie, Gangstörung) - Mit Schluckstörungen - Mit Auffälligkeiten der Sprache (z. B. Dysphonie, verwaschene Sprache) - Mit Krämpfen oder Anfällen - Mit Taubheit oder Sensorischen Ausfällen - Mit Speziellen Sensorischen Symptomen (z. B. visuelle, olfaktorische oder Hörstörungen) - Mit Gemischtem Erscheinungsbild Bestimme, ob: - Akute Episode: Die Symptome liegen seit weniger als 6 Monaten vor. - Andauernd: Die Symptome treten seit 6 Monaten oder länger auf. Bestimme, ob: - Mit Psychologischem Stressor (bestimme den Stressor) - Ohne Psychologischen Stressor
202
Was sind nach DSM-5 psychologische Faktoren, die eine körperliche Krankheit beeinflussen?
A. Es liegt ein körperliches Symptom oder eine körperliche Krankheit vor (psychische Störungen werden hier nicht dazu gezählt). B. Psychologische oder Verhaltensfaktoren beeinflussen die körperliche Krankheit auf eine der folgenden Arten nachteilig: 1. Die Faktoren haben den Verlauf der körperlichen Krankheit beeinflusst, was sich durch einen engen zeitlichen Zusammenhang zwischen den psychologischen Faktoren und der Entwicklung, Exacerbation oder verzögerten Remission der körperlichen Krankheit zeigt. 2. Die Faktoren beeinträchNgen die Behandlung der körperlichen Krankheit (z.B. geringe Adhärenz). 3. Die Faktoren stellen zusätzliche anerkannte Gesundheitsrisiken für die Person dar. 4. Die Faktoren beeinflussen die zugrunde liegende Pathophysiologie, lösen Symptome aus oder verstärken sie oder erfordern medizinische Beachtung. C. Die psychologischen und Verhaltensfaktoren aus Kriterium B werden nicht besser durch eine andere psychische Störung (z. B. Panikstörung, Major Depression, Posttraumatischen Belastungsstörung) erklärt. Bestimme den aktuellen Schweregrad: - Leicht: Erhöht das medizinische Risiko (z. B. inkonsequente Adhärenz bei der Einnahme blutdrucksenkender Medikamente) - Mittel: Verschlimmert die zugrunde liegende körperliche Krankheit (z. B. Angst verstärkt Asthma) - Schwer: Führt zu medizinischer Krankenhaus- oder Notallbehandlung - Extrem: Führt zu schwerem, lebensbedrohlichem Risiko (z. B. werden Symptome einer Herzattacke ignoriert
203
Beschreibe das Broken-Heart-Syndrome
Auch Stress-Kardiomyopathie/ Tako-Tsubo-Kardiomyopathie ICD-10 I51.81 - DSM5 (Psychologische Faktoren, die eine körperliche Krankheit beeinflussen) extreme psychische oder körperliche Belastung aktiviert das vegetative Nervensystem besonders stark bewirkt massive Ausschüttung von Stresshormonen ins Blut dadurch Überreizung der Herzwand, vor allem in der Nähe der Herzspitze Verkrampfung des Herzmuskels löst Symptome aus, die denen eines Herzinfarkts ähneln
204
Wann ist nach DSM 5 eine vorgetäuschte Störung, sich selbst zugefügt zu diagnostizieren?
A. Vortäuschen körperlicher oder psychischer Merkmale oder Symptome oder Erzeugen einer Verletzung oder Krankheit in Verbindung mit identifiziertem Täuschungsverhalten. Gesundheit und Medizin B. Die Person stellt sich anderen gegenüber als krank, behindert oder verletzt dar. C. Das Täuschungsverhalten ist offensichtlich, auch wenn keine offensichtlichen äußeren Anreize für das Verhalten vorliegen. D. Das Verhalten kann nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärt werden, wie eine Wahnhage Störung oder eine andere psychotische Störung. Bestimme ob: - Einzelne Episode - Rezidivierend (die Vortäuschung von Krankheit und/oder das Erzeugen einer Verletzung tritt zweimal oder häufiger auf
205
Was ist ein anderer Name für eine vorgetäuschte Störung, sich selbst oder anderen zugefügt?
Münchhausen Syndrom
206
Was ist das Münchhausen Syndrom?
Zählt zu den Artifiziellen Störungen F68.1 Die erkrankten Menschen setzen alles daran, medizinische Zuwendung in möglichst intensiver Form zu erhalten. Sie erfinden beispielsweise ebenso glaubhafte wie komplizierte Krankengeschichten. Menschen mit Münchhausen-Syndrom schrecken auch vor selbstverletzendem Verhalten nicht zurück. Anders als etwa Simulanten oder Menschen mit Hypochondrie fügen sie sich Verletzungen zu. Sie infizieren Wunden, verätzen sich die Haut oder verschlucken Gegenstände. Zudem manipulieren sie medizinische Geräte oder nehmen Medikamente, um Symptome vorzutäuschen
207
Was ist Münchhausen-by-proxy?
vor allem bei Müttern auftretende und für Außenstehende besonders erschreckende Variante der Zwangserkrankung ist das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom (Münchhausen-by-proxy-Syndrom). „übertragen“ Mütter das selbstverletzende Verhalten auf ihre Kinder. Sie misshandeln die Kinder auf mannigfaltige Weise, um sich anschließend aufopferungsvoll um die Pflege zu kümmern. Häufig kommen Mütter mit Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom aus Pflegeberufen. Daher verfügen sie über medizinisches Wissen, mit dem sie ihre Kinder immer wieder manipulieren und die Ärzte vor neue unerklärliche Herausforderungen stellen. Die Kinder (mitunter auch Tiere) werden dabei häufig Opfer von lange unerkannter strafbarer Misshandlung.
208
Wann ist nach DSM 5 eine vorgetäuschte Störung, anderen zugefügt zu diagnostizieren?
A. Vortäuschen körperlicher oder psychischer Merkmale oder Symptome oder Erzeugen einer Verletzung oder Krankheit bei einer anderen Person in Verbindung mit identifiziertem Täuschungsverhalten. B. Die Person stellt eine andere Person (Opfer) Dritten gegenüber als krank, behindert oder verletzt dar. C. Das Täuschungsverhalten ist offensichtlich, auch wenn keine offensichtlichen äußeren Anreize für das Verhalten vorliegen. D. Das Verhalten kann nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärt werden. Beachte: Der Täter, nicht das Opfer, erhält die Diagnose. Bestimme ob: - Einzelne Episode - Rezidivierend
209
Was ist der Unterschied zwischen einer vorgetäuschten und einer simulierten Störung?
Simulanten zielen auf äußere Gewinne ab (Krankengeld, Arbeitsunfähigkeit etc.) Bei der Vortäuschung geht es um den Gewinn aus der Störung (Aufmerksamkeit, Anerkennung, Pflege etc.)
210
Was sind Prädiktoren für einen chronischen verlauf einer somatoformen Störung?
weibliches Geschlecht, höheres Alter, niedriger Bildungsstand, niedriger sozioökonomischer Status, Arbeitslosigkeit, Belastungsfaktoren in der Kindheit, komorbide körperliche oder psychische Störung, soziale Belastungen und verstärkende soziale Faktoren, kognitive Faktoren (Bewertung)
211
Was sind Schutzfaktoren / „Green Flags“ für einen günstigen Verlauf einer Somatoformen Störung?
212
Was sind Indikatoren / Risikofaktoren („Yallow Flags“) für einen ungünstigen Verlauf einer Somatoformen Störung?
213
Was bedeutet iatrogen?
Als iatrogen werden Krankheitsbilder bezeichnet, die durch ärztliche Maßnahmen verursacht oder verschlimmert wurden, unabhängig davon, ob sie nach Stand der ärztlichen Kunst vermeidbar oder unvermeidbar waren. Im weiteren Sinn ist auch jede andere Wirkung ärztlichen Handelns, insbesondere die Heilung, iatrogen.
214
Was sind Warnhinweise („red flags“) für einen ungünstigen Verlauf einer Somatoformen Störung?
215
Was sind Nocebo-Effekte?
Die Behandlung mit einem Scheinmedikament kann allein durch die Erwartung genauso wie bei einem echten Medikament auch Nebenwirkungen auslösen. Wissenschaftler sprechen vom Nocebo-Effekt. Nocebo heißt übersetzt „Ich werde schaden“, im Gegensatz zu Placebo: „Ich werde gefallen“.
216
Wie verlaufen die meisten somatoformen Störungen?
Einzelne Beschwerden können variieren, aber bei Multisymptomatik eindeutige Tendenz zur Chronifizierung (Remission während nächsten 5 Jahre ist unwahrscheinlich bei >2 Symptomen) Nach 4 Jahren bestanden noch 60% aller somatoformen Störungen fort Je stärker die Störung ausgeprägt ist, desto unwahrscheinlicher ist eine Remission Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung oder Heilung des Beschwerdebildes wird mit zunehmender Krankheitsdauer immer geringer
217
Beschreibe die Epidemiologie hypochondrischer Störungen
Prävalenz 1.5 – 10% Frauen = Männer Nimmt mit steigendem Lebensalter zu Bei älteren Menschen häufig auf Gedächtnisverlust fokussiert hohe Komorbidität mit generalisierter Angststörung, Panikstörung, Zwangsstörung manchmal durch belastendes Lebensereignis oder durch Zustand ausgelöst, bei dem die eigene Gesundheit zwar ernsthag bedroht ist, der sich jedoch letztlich als nicht bedrohlich herausstellt Risiko: Missbrauchserfahrungen in der Kindheit Risiko: ernste Erkrankung in der Kindheit
218
Beschreibe die Epidemiologie vorgetäuschter Störungen
Prävalenz ca. 1% verläug meist in intermitterenden Episoden Beginn üblicherweise im frühen Erwachsenenalter, häufig nach einem Klinikaufenthalt aufgrund eines medizinischen Krankheitsfaktors oder einer anderen psychischen Störung Bei der anderen zugefügten Form kann die vorgetäuschte Störung nach einem Klinikaufenthalt des Kindes oder eines anderen Schutzbefohlenen des Betroffenen beginnen
219
Welche Beobachtungen im Verhalten und Äußeren Erscheinen eines Patienten können hilfreich für die Diagnose einer somatoformen Störung sein?
Schmerz- und Beschwerdeäusserungen Schonverhalten Expressive Symptomschilderung Beschreibung der Symptome mittels „emotionaler“ Termini Typischer Interaktionsstil („Sie sind meine letzte Hoffnung“)! Checking (häufige Nachfragen beim Arzt, Selbstkontrollen vor Spiegel, Blutdruckmessung etc.) Doctor Shopping Chronischer Gebrauch von Schienen und HilfsmiFeln, auch wenn diese nicht mehr indiziert sind
220
Welche Differentialdiagnosen sind für die Diagnose von somatoforme Störungen auszuschließen?
Organische Erkrankungen: somatoforme Störungen (gemäß ICD-10) als Ausschlussdiagnosen (d.h. zuvor Ausschluss organmedizinischer Diagnosen) —>aber: vollständiger Ausschluss organischer Erkrankungen nicht immer vollständig möglich bzw. Leiden des PaLenten übersteigt z.T. deutlich das zu erwartende krankheitsspezifische Ausmaß Depressive Störungen: unklare körperliche Beschwerden treten in engem zeitlichen Zusammenhang mit Depression auf —> keine somatoforme Störung diagnosLzieren Angststörungen: wenn unklare körperliche (insbesondere vegetative) Symptome ausschließlich während Panikanfällen, in Angstsituationen oder bei erhöhtem Angst-Arousal auftreten —> keine somatoforme Störung diagnostizieren Psychotische Störungen: Auftreten körperlicher Missempfindungen insbesondere im Rahmen florider (d.h. symptomatisch voll ausgeprägter) psychotischer Episoden; diese Missempfindungen enthalten meist bizarr- bildliche Beschreibungen) Artifizielle Störungen und Simulation: Absichtliches Erzeugen oder Vortäuschen körperlicher Symptome
221
Welche Differentialdiagnostik innerhalb der somatoformen Störungen ist zu beachten?
Differential Diagnose innerhalb somatischer Störungen: Diagnose der somatisierungsstörung und somatoformen autonomen Funktionsstörung sich gegenseitig ausschließen entweder das eine oder das andere! somatoforme autonome Funktionsstörung ist übergeordnet!
222
Was ist eine stressinduzierte Hyperalgesie?
Für die durch Disstress ausgelösten zentralen Mechanismen, die zu einem erhöhten Schmerzempfinden führen können, wurde in den letzten Jahren von Grundlagenforschern der Begriff „Stressinduzierte Hyperalgesie“ (SIH) eingeführt Sensibilisierung zentraler Schmerz- und Schmerzverarbeitungssysteme durch (chronischen) Disstress Senkung der Schmerzschwelle bzw. Generierung von zentralem Schmerz in Abwesenheit peripherer Läsionen
223
Wie funktioniert die somatosensorische Verstärkung?
224
Wie entstehen chronisch funktionelle Körperbeschwerden?
225
Was für Probleme können in der Therapie mit somatoformen Störungspatienten häufig auftreten?
Überzeugung einer Organogenese: „Wie soll denn Reden da helfen?“ Wünsche nach weiterer (invasiver) Diagnostik: „Da muss doch was sein“ zugrunde liegende Problemfelder häufig unbewusst / außerhalb der Wahrnehmung: „Mein Problem ist der Rücken und nicht meine Beziehung“ Stigmatisierung: „Ich bilde mir das doch nicht ein“ Idealisierung / Entwertung: „Doctor-Hopping“, „Koryphäen-Killer-Syndrom“ Passive Erwartungshaltung: „Sie sind der Experte“ Vermeidung: „Wenn ich mich belaste, geht es mir tagelang schlecht“ Zielkonflikte, z.B. Berentung, Zuwendung und Entlastung durch Angehörige: „Funktionalität des Dysfunktionalen“
226
Welche Ansätze sind zielführende in der Therapie mit somatoformen Störungspatienten?
Körperliche Beschwerden u. Krankheitsgeschichte genau schildern lassen Aufklärung von Missverständnissen und Vorurteilen Therapiezielvermittlung: (bessere) Bewältigung körperlicher Beschwerden, nicht (wie oft befürchtet) die Behandlung einer diffusen Verrücktheit Einholen organmedizinischer Befunde und Kontaktaufnahme zu medizinischem Hauptbehandler Veränderung dysfunktionaler Bewertung (Kognitive Umstrukturierung): Infragestellung, Relativierung und Modifikation dysfunktionaler Bewertungen Bewältigung psychosozialer Belastungsfaktoren (Identifikation von Stressoren und Verhaltensweisen und Entwicklung von Bewältigungsstrategien): Bestehen chronischer Stressoren -> einerseits: erhöhte Beschwerdebelastung ; andererseits: Beschwerden als Möglichkeit sich Stressoren zu entziehen Veränderung dysfunktionalen Krankheitsverhaltens: ExploraCon der negativen, meist langfristig wirksamen Konsequenzen des Krankheitsverhaltens und schrittweise Reduktion; wenn Ängste beteiligt, dann Durchführung von Konfrontationsübungen
227
Wie kann Patienten mit somatoformen Störungen eine psychophysiologische Erklärung für körperliche bewachsenden vermittelt werden?
Symptomtagebuch —> Identifikation situativer und emotionaler Auslöser für Beschwerden Biofeedback —> Verbildlichte Darstellung des Zusammenhangs von Kognition/Emotion mit körperlichen Vorgängen Körperreise (fokussierte Konzentration auf Körperregion) —> Verdeutlichung der Verstärkung körperlicher Empfindungen durch Wahrnehmungslenkung Provokation körperlicher Missempfindungen (z.B. SchwindelprovokaCon) —> Darstellung harmloser Erklärungsmöglichkeiten; Aktive Auseinandersetzung mit Beschwerden
228
Welche Störungen werden im ICD10 unter F40-48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen subsumiert?
229
Was sind Natürliche Reaktionen auf Angst im Körper, im Denken, Fühlen und Verhalten?
230
Welche Formen der Angst gibt es?
Angst als Primäremotion: - affektiv-kognitive, verhaltensbezogene und physiologische Komponenten Dispositionelle Ängstlichkeit: - Zeitlich relativ stabiles Persönlichkeitsmerkmal Pathologische Angst: - Angstreaktionen gehen in Bezug auf Häufigkeit, Intensität und/oder Dauer über das hinaus, was durch den Grad der Gefährdung gerechtfertigt ist - ausgeprägtes Vermeidungsverhalten - Angst und/oder angstbedingtes Vermeidungsverhalten führt zu bedeutsamen Leiden und/oder Beeinträch4gungen
231
Beschreibe Angst als Primärreaktion
affektiv-kognitive, verhaltensbezogene und physiologische Komponenten
232
Beschreibe dispositionelle Ängstlichkeit
Zeitlich relativ stabiles Persönlichkeitsmerkmal
233
Beschreibe pathologische Angst
Angstreaktionen gehen in Bezug auf Häufigkeit, Intensität und/oder Dauer über das hinaus, was durch den Grad der Gefährdung gerechtfertigt ist ausgeprägtes Vermeidungsverhalten Angst und/oder angstbedingtes Vermeidungsverhalten führt zu bedeutsamen Leiden und/oder Beeinträchtigungen
234
Welche großen Bereiche der Angststörungen müssen unterschiedene werden?
Spontane Angst: Anfallsartig -> Panikstörung Durchgehend -> Generalisierte Angststörung Objekt- und situationsgebundene Angst: Phobien
235
Was ist Trichotillomanie?
Bei der Trichotillomanie reißen sich die Betroffenen wiederholt die eigenen Haare aus, was zu Haarverlust führt. Menschen mit Trichotillomanie können sich angespannt oder ängstlich fühlen, kurz bevor sie ihr Haar herausreißen, und dieses Haareausreißen kann dieses Gefühl lindern.
236
Was ist Dermatillomanie?
Menschen mit Dermatillomanie erleben einen unwiderstehlichen Drang, an ihrer Haut zu knibbeln. Trotz wiederholter Versuche schaffen sie es nicht, längerfristig damit aufzuhören. Das übermäßige Knibbeln führt zu erheblichen Hautverletzungen und Schäden, Narben oder tiefen Kratern im Hautbild.
237
Was sind spezifische (isolierte) Phobien?
238
Was ist Acrophobie?
Höhen
239
Was ist Aichmophobie?
Scharfe Objekte
240
Was ist Ailurophobie?
Katzen
241
Was ist Androphobie?
Männer
242
Was ist Aquaphobie?
Wasser
243
Was ist Arachnophobie?
Spinnen
244
Was ist Bacteriophobie?
Bakterien
245
Was ist Brontophobie?
Donner
246
Was ist Claustrophobie?
Enge
247
Was ist Cynophobie?
Hunde
248
Was ist Equinophobie?
Pferde
249
Was ist Gynophobie?
Frauen
250
Was ist Nyctophobie?
Nacht
251
Was ist Ophidiophobie?
Schlangen
252
Was ist Photophobie?
Licht
253
Was ist Pyrophobie?
Feuer
254
Was ist Siderodromophobie?
Eisenbahn
255
Was ist Xenophobie?
Fremde
256
Definiere was eine spezifische Phobie ist
257
Welche Typen spezifischer Phobien gibt es?
258
Welche Reaktionen werden bei spezifischen Phobien ausgelöst?
259
Beschreibe die Epidemiologie von spezifischen Phobien
Lebenszeit-Prävalenz 15% Einjahresprävalenz 7-9% (Raten abhängig von Definition des Schweregrades) Frauenanteil abhängig vom Typus: bei Tier- und naturbezogener Phobie 75-90%, bei Höhenphobie 55-70%, bei situationsbezogener Phobie 75-90%, bei Blut- bzw. Injektionsphobie 55-70%
260
Welche Komorbiditäten treten mit spezifischen Phobien häufig auf?
häufig mit anderen Angststörungen, v.a. Panikstörung mit Agoraphobie/ sozialer Phobie; z.T. auch gemeinsames Auftreten mit PTBS, Zwangsstörung, affektiven Störungen, Sucht, Persönlichkeitsstörungen
261
Wie entstehen Phobien?
Zwei-Faktoren-Theorie (Mowrer, 1939) Three-Pathway-Modell und Erweiterungen (Rachman, 1977) Vulnerabilitäts-Stress-Modell: - Angeborene Prädispositon bzgl. Entwicklung von Angsterkrankungen (Familienstudien) - Temperamentsbezogene Risikofaktoren - Umweltbezogene Risikofaktoren -> Wechselwirkung zwischen Prädisposition und Stresslevel kann zur Entstehung von Angsterkrankungen beitragen - Stärkere Angstkonditionierung für Schlangen/Spinnen als für Blumen - Manche CS und US passen besonders gut zusammen -> Biological Preparedness
262
Beschreibe die Zwei-Faktoren-Theorie zur Entstehung spezifischer Phobien nach Mower
263
Beschreibe das Three-Pathway-Modell und die Erweiterungen nach Rachmann zur Erklärung spezifischer Phobien
3 Wege des Angsterwerbs: - klassische bzw. operante Kondi4onierung - Modelllernen - Instruktionslernen (z. B. Ängste oder Warnungen der Eltern)/ Semantisches Lernen (z.B. Berichte über Flugzeugabstürze)
264
Beschreibe das Vulnerabilitäts-Stress-Modell zur Entstehung spezifischer Phobien
265
Was sind nach ICD10 Soziale Phobien?
266
Was kennzeichnet eine Soziale Phobie?
Starke Angst und Unsicherheit in Interaktions- oder leistungsbezogenen Situationen (zentral i.d.R.: Befürchtung vor negativen Bewertungen durch andere) Unterscheidung von: - Spezifischer Form (soziale Ängste begrenzt auf eine/wenige sehr ähnliche Situationen) - Generalisierter Form (zahlreiche verschiedene Situationen mit beeinträchtigenden Ängsten verbunden) Folge: Vermeidung Angst auslösender Situationen oder Aushalten nur unter Einsatz von Sicherheitsverhalten zur kurzfristigen Angstreduktion
267
Welche Typen sozialer Phobien müssen unterschieden werden?
Interaktionstyp (»interaction-type«): Angst davor, eine (fremde) Person anzusprechen, in einer kleineren oder größeren Gruppe Alltagsgespräche (Small-Talk-Situationen) zu führen, hinzuzutreten oder alltägliche Small- Talk-Situationen nicht meistern zu können Leistungsbezogener Typ (»performance- type«): Angst vor alltäglichen Situationen (Essen und Trinken in der Öffentlichkeit, Benutzung öffentlicher Toile]en, Sprechen oder Darbietungen in der Öffentlichkeit)
268
Welches Sicherheitsverhalten zeigen Patienten mit sozialen Phobien?
Beispiele: Auswendiglernen von Gesprächsbeitrag Tragen bestimmter Kleidung, um Schweißflecken/Rotwerden zu verbergen Alkohol trinken, um „locker“ zu werden
269
Was ist das Problem von Sicherheitsverhalten bei sozialen Phobien?
Versuch des Betroffenen, Angst(symptome) in der sozialen Situation zu minimieren oder zu verbergen - Kurzfristig: Situation erscheint erträglicher oder kontrollierbarer - Langfristig: dysfunktional , denn vermehrte Lenkung der Aufmerksamkeit auf Angstsymptome und Verhinderung korrektiver Erfahrungen trägt maßgeblich zur Angstaufrechterhaltung bei!
270
Beschreibe die wesentlichen Merkmale sozialer Phobien
Wesentliche Merkmale von sozialen Phobien sind dysfunktionale Gedanken („Mir wird die Sprache wegbleiben; die Leute werden mich anstarren und denken, dass mit mir etwas nicht stimmt oder ich psychisch nicht in Ordnung bin“) körperliche Symptome (Schwitzen, Zittern, Erröten) spezifische Verhaltensweisen (Vermeidungs- oder Fluchtverhalten; Sicherheitsverhalten; ungeschicktes bzw. wenig kompetentes Interaktionsverhalten)
271
Was sind typische Angstauslösende Situationen bei sozialen Phobien?
Typische Situationen: Formelle Redesituation 70% Informelle Redesituation 46% Von anderen beobachtet werden 31% Durchsetzungssituationen 22%
272
Was sind die Diagnosekriterien für eine soziale Phobie nach ICD10?
273
Welche Instrumente werden zur Diagnostik von sozialen Phobien verwendet?
strukturierte oder standardisierte Interview- oder zumindest Checklistenverfahren (SKID, DIPS, CIDI/DIA-X; als Checklistenverfahren IDCL) Ausprägungs- bzw. Schweregrad durch unterschiedlich spezifische psychometrische Instrumente erfassen Legen je nach Konzept Schwerpunkt auf kogni4ve oder verhaltensbezogene Aspekte bzw. auf die diagnos4schen Kriterien Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren (Liebowitz Soziale Angstskala; Soziale Phobie und Angst Inventar; Social Interaction Anxiety Scale)
274
Welche Differentialdiagnostik muss bei Sozialen Phobien ausgeschlossen werden?
Agoraphobie und/oder Panikstörung: auch Erleben starker Angst an Orten mit zahlreichen Personen (oder Vermeidung) - primäre Befürchtung: im Fall einer Panika]acke Ort nicht schnell genug verlassen zu können) - soziale Phobie: eindeutig Angst vor negativen Bewertungen zentral Schizophrenes Spektrum: paranoide Kognitionen, die mit sozialen Ängsten verbunden sind Depression: Vermeidung geselliger Anlässe wegen Antriebslosigkeit, negativer Stimmung und Interessenverlust (Angst vor negativer Bewertung oder Ablehnung lediglich während depressiver Episoden)
275
In welchem Alter manifestieren sich soziale Phobien meist erstmals?
276
Wie verlaufen soziale Phobien?
Bei Jugendlichen variabler Bei Erwachsenen oft chronischer Verlauf Bis Behandlungsbeginn durchschnittlich 10 - 12 Jahre
277
Welche Beeinträchtigungen erleben Personen mit sozialen Phobien?
verringertes Bildungsniveau unterqualifizierte Beschäftigungen geringere Arbeitsproduktivität geringeres Einkommen Beeinträchtigung sozialer Beziehungen (u.a. weniger häufig verheiratet, häufigere Trennungen) soziale Isolation psychische Folgeprobleme (v.a. Angst-,Substanz- und depressive Störungen)
278
Welche Komorbiditäten treten häufig bei sozialen Phobien auf?
Angststörungen (57%), depressive Störungen (41%) und Substanzabhängigkeiten (40%) NCS: 81% litten an mindestens einer anderen psychischen Störung in den meisten Fällen geht die soziale Phobie der komorbiden Störung voraus (Risikofaktor) Erklärung: Sekundäre Depression, Substanzmissbrauch? Bei komorbider sozialer Phobie und Depression ist das Suizidrisiko 3 x so hoch wie bei Depression ohne soziale Phobie
279
Beschreibe eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung
Gefühle von Anspannung und Besorgtheit Unsicherheit Minderwertigkeit andauernde Sehnsucht nach Zuneigung und Akzeptanz Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung und Kritik mit eingeschränkter Beziehungsfähigkeit Überbetonung potentieller Gefahren oder Risiken alltäglicher Situationen bis zur Vermeidung bestmmter Aktivitäten
280
Was sind die Unterschiede einer sozialen Phobie und einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung?
Soziale Phobie vs. ängstlich- vermeidende PS: Früher Beginn bei sozialer Phobie lässt sich als Zeichen für Persönlichkeitsstörung interpretieren Empirisch starke Überlappung zwischen generalisierter sozialer Phobie und PS (21 - 90%) Eher quantitative als qualitative Unterschiede (Kontinuitätshypothese) Ansprechen auf Therapie vergleichbar Unterschied: Personen mit PS haben weniger den Wunsch, soziale Kontakte mit anderen zu haben und auszubauen (Ich-Syntonie)
281
Beschreibe die Bedeutung von Selbstaufmerksamkeit im Modell von Clark & Wells zur Entstehung sozialer Phobien
verlagern der Aufmerksamkeit nach innen (anstatt nach außen auf die Situation) schließen aufgrund interner Informationen z.B. von Gefühl auf Wirkung (emotionale Beweisführung) verzerrte Vorstellungen von sich prozessieren (z.B. in Anlehnung an traumatische Erlebnisse)
282
Beschreibe die Bedeutung von antizipatorischer/nachträglicher Verarbeitung im Modell von Clark & Wells zur Entstehung sozialer Phobien
selektive Aufmerksamkeit auf negative soziale Information im Vorfeld im Zustand hoher sozialer Angst wird Katastrophe ausgemalt (führt zu massivem Suizidalen Verhalten in Situation oder Vermeidung) nachträgliche Umbewertung (in Zustand hoher sozialer Angst werden mehrdeutige Informationen selektiv negativ verarbeitet) stabilisiert negative Überzeugungen frühere Katastrophen werden erinnert und das jüngste Ereignis eingereiht
283
Beschreibe das kognitive Modell sozialer Phobien nach Clark und Wells
284
Wie verarbeiten Personen mit sozialen Phobien Gesichter?
Aufmerksamkeits-Bias gegenüber verärgerten und ängstlichen Gesichtern generell gesteigerte Verarbeitung von Gesichtern
285
Was ist das Williams-Beuren-Syndrom?
seltener Gendefekt genetisch bedingte Erkrankung, die mit Hypersozialität und extrem hoher Prävalenz für spezifische Phobien einhergeht -> verminderte Kontrolle der Amygdala durch präfrontalen Cortex? WBS Patienten weisen in der Regel eine kognitive Behinderung im Sinne einer geistigen Retardierung auf (IQ 20-106, Durchschnitt: 56). Die geistigen Fähigkeiten entsprechen denen eines Savant. Sie sind verbal ausdrucksstark mit großteils inhaltsarmen Sätzen ("Cocktailsprache") und fangen in sehr frühem Alter an zu lesen (Hyperlexie). Dadurch werden ihre mentalen Fähigkeiten überschätzt. Einige Kinder verfügen darüber hinaus über ein absolutes Gehör, wobei sie meist unter Lärmempfindlichkeit leiden.
286
Was ist das Urbach-Wiethe-Syndrom?
UWS ist eine genetisch bedingte Krankheit, bei der es zu einer selektiven Verkalkung von Gefäßen innerhalb der Amygdala kommt – einem Teil des limbischen Systems, sodass das Gefühl für Gut und Böse verschwindet und dadurch das Gespür für Relevantes und Irrelevantes. Gespräche mit Betroffenen haben etwas Surreales: Die Kranken ignorieren die Kernpunkte und beißen sich an zufällig ausgewählten Banalitäten fest. Ihnen fehlt also der normalerweise vorhandene Gefühlssinn dafür, was sich zu merken lohnt sehr seltene gene
287
Auf welchen Gesichtsausdruck reagiert die Amygdala besonders?
Amygdala reagiert besonders auf angstvoll aufgerissene Augen
288
Beschreibe ein Allgemeines Vulnerabilitäts-Stress-Modell
289
Was empfehlend die S3 Leitlinien zur Behandlung von Angststörungen?
290
Warum könnte die medikamentöse Behandlung sozialer Phobien problematisch sein?
Rückfall bei Absetzen Kein Kompetenzerwerb Teilweise hohes Abhängigkeitspotentiel (Bspw bei Benzodiazepinen)
291
Was bewirb die Vergabe von Oxytozin bei medikamentöser Therapie von sozialen Phobien?
Verstärkt Vertrauen (Kosfeld et al., 2005) Verbessert Gesichtserkennung (Domes et al., 2007) Vermindert Betrugsaversion (Baumgartner et al., 2007) Reduziert sozialen Stress (Heinrichs et al., 2003 Verstärkt emotionale Empathie (Hurlemann et al., 2010)
292
Wie sind Panikattaken und eine Panikstörung voneinander zu unterscheiden?
Panikattacken: plötzlich und unvorhersehbar auftretende, zeitlich begrenzte Zustände starker Angst, die von intensiven physiologischen Reaktionen und kognitiven Symptomen begleitet werden Panikstörung: Panikattacken, die wiederholt und in Abwesenheit eines eindeutigen externen Auslösers auftreten, zu deutlichen Verhaltensänderungen führen und mit Sorgen bzgl. der Attacke einhergehen
293
Beschreibe die Epidemiologie und den Verlauf von Panikstörungen
Epidemiologie: - Lebenszeit-Prävalenz 3-5%; Frauen : Männer = 2 : 1 Verlauf: - Onset meist zwischen Adoleszenz und 25. Lj. - nach 45. Lj. ungewöhnlich (Ausnahme: Männer haben 2. Erkrankungsgipfel jenseits des 40. Lebensjahrs) - meist chronisch, aber auch z.T. jahrelange Remissionen möglich
294
Welche komorbiden Störungen treten Häufig im Zusammenhang mit einer Panikstörung auf?
Komorbidität: in 50-65% Depression; zu etwa 1/3 geht die Depression voraus, zu etwa 2/3 beginnt sie gleichzeitig oder folgt der Panikstörung mit anderen Angststörungen: Agoraphobie bei 30-50% Soziale Phobie bei 15-30% Spezifische Phobie bei 10-20% Generalisierte Angststörung bei etwa 25% Zwangsstörung bei 8-10% in 25-50% auch mit Störungen durch Einnahme psychotroper Substanzen (v.a. Alkohol, Tranquilizer)
295
Wie wird zwischen einer spezifischen Phobie und einer Agoraphobie ungeschieden?
Spezifische Phopie wenn 1 Situationstyp - Agora Phobie wenn mehrere Zusätzlich: Was sind die Kognitionen des Betroffenen Wenn im Vordergrund: Ich kann die Situation nicht verlassen oder Flucht wäre peinlich und Beschämend = Agoraphobie Wenn: Angst durch Situation wirklich geschädigt werden zu können dann spezifische Phone vom Situationstypus
296
Unterscheide Panikattaken, Panikstörung Agoraphobie voneinander
Panikattacken: plötzlich und unvorhersehbar auftretende, zeitlich begrenzte Zustände starker Angst, die von intensiven physiologischen Reak)onen und kogni)ven Symptomen begleitet werden Panikstörung: Panikattacken, die wiederholt und in Abwesenheit eines eindeutigen externen Auslösers auftreten, zu deutlichen Verhaltensänderungen führen und mit Sorgen bzgl. der Attacke einhergehen Agoraphobie: Betroffene fürchten/vermeiden Orte und Situationen, von denen Flucht schwierig erscheint, und schränken so ihren Lebensraum stark ein
297
Wie zeigen sich Panikattaken bei einer Panikstörung?
298
Wie zeigen sich Panikattaken bei einer Agoraphobie mit Panikattaken?
299
Beschreibe die Epidemiologie und den Verlauf von Agoraphobien
Epidemiologie: - Lebenszeit-Prävalenz 5% - bei Frauen 2-4x mal häufiger - Typische Orte: Autofahren, öffentliche Verkehrsmittel, Kinos, Theater, Schlange stehen, Kauläuser, Supermärkte Verlauf: - Onset später als bei spezifischen und sozialen Phobien, meist 25.-30. Lj. - Oft in Verbindung zu Belastungen und Lebensereignissen (z.B. Krankheiten, Opera)onen, Ende einer Partnerbeziehung, finanzielle Probleme) - Häufig chronischer Verlauf
300
Wie wird eine Agoraphobie diagnostiziert?
Erhebung relevanter Informationen für Diagnosestellung: - Strukturierte klinische Interviews (z.B. DIPS, SKID) - Störungsspezifische und störungsübergreifende Selbst- und Fremdbeurteilungs- verfahren (z.B. AKV; Ehlers & Margraf, 2001) - Sorgfältige Problemanalyse: Informationen zu Angstauslösern, spezifischen Verhaltensmustern, Körperempfindungen und Kognitionen
301
Welche organischen Differntialdiagnosen müssen bei einer Panikstörung ausgeschlossen werden?
sorgfältige organmedizinische Absicherung: typische Angstsymptome können auch durch organische Erkrankung verursacht sein - Herzerkrankungen (Arrhythmie, Tachykardie) - Angina pectoris - Hyperthyreose, Hyperparathyreose - Phäochromozytom (Tumor im Nebennierenmark) - Hypoglykämie - Asthma bronchiale - Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung - vestibuläre Dysfunk)on - Schlafapnoe-Syndrom - Epilepsie (in erster Linie Temporallappen-Epilepsie) - Intoxika)on (z.B. Koffein, Kokain, Amphetamine, Cannabis) - Entzug von ZNS-dämpfenden Substanzen (Alkohol, Barbiturate) - Kokain
302
Welche psychischen Differntialdiagnosen müssen bei einer Panikstörung ausgeschlossen werden?
Abklärung des Vorliegens anderer psychischer Störungen, bei denen Panikattacken oder phobische Symptome auftreten können (z.B. substanzinduzierter Angststörung, wahnhafte Störung, Depression) Ausschlaggebend: zentrale Befürchtungen während der Panikattacke vordergründiger Inhalt ist - Angst vor möglichen katastrophalen körperlichen/geis)gen Konsequenzen -> Panikstörung, Agoraphobie - Angst vor bestimmten Situationen -> soziale Phobie (Vermeidung sozialer Situationen aus Angst vor Bewertung und Scham) - Angst vor bestimmten Objekten -> spezifische Phobie (Vermeidung spezifischer Situationen/Objekte aus Angst vor diesen)
303
Beschreibe die Ätiologie von Angststörungen
Genetische Vulnerabilität: Beteiligung gene)scher Faktoren an Auftretensvarianz ca. 50- 70% Lerntheoretische Ansätze Temperamentsfaktoren: Negative Affektivität und Angstsensitivität Life- events: Negative Ereignisse in der Kindheit; akute Belastungsfaktoren Neurobiologische Erklärungsansätze: - Beteiligte Neurotransmittersysteme: - serotonerges, noradrenerges und GABA-System - Hirnanatomisch: Amygdala
304
Wie wird die Entstehung von Angststörungen aus Lerntheoretischer Sicht erklärt?
Lerntheoretische Ansätze: Angst und Vermeidung als Folge klassischer und operanter Konditionierung Angst wird zu einer klassisch konditionierten Reaktion über Assoziation einer initialen Panikattacke mit ursprünglich neutralen internen oder externen Reizen durch Vermeidung dieser Reize werden die unangenehmen Angstzustände reduziert und Vermeidungsverhalten verstärkt (operante Konditionierung)
305
Wie lässt sich mit der Zwei-Faktoren-Theorie nach Mowrer die Entstehung einer Agoraphobie erklären?
306
Beschreibe das Psychophysiologische Modell der Panikstörung nach MArgraf und Ehlers
Auslöser von Panikattacken: - physiologisch: körperliche Anstrengung, Erschöpfung, Herzklopfen, Einnahme von Substanzen, hormonelle Schwankungen, situative Stressoren, emotionale Erregung, Koffein, Hitze, Veränderung der Körperposition, Schwindel, usw. - kognitiv: selektive Aufmerksamkeit auf Körpersensationen, Gedankenrasen, Konzentrationsschwierigkeiten, Derealisa)on, usw. Aufrechterhaltende Faktoren: Sorge vor weiteren Angstattacken, erhöhtes Erregungsniveau, Vermeidungsverhalten, usw.
307
Was besagen die S3 Leitlinien zur Behandlung von Angststörungen?
308
Wie wird eine generalisierte Angststörung nach ICD10 definiert?
309
Was ist eine generalisierte Angststörung?
Vorliegen anhaltender und ausgeprägter Sorgen und Ängste oder deren körperliche Manifesta)onen Abgrenzung zur spezifischen Phobie: Ängste u. Sorgen nicht auf Objekte oder Situationen bezogen, sondern ängstliche Sorgen und Erwartungen vordergründig Ängstigende Sorgen und Erwartungen - Können sich auf Vielzahl von Lebensbereichen beziehen - Werden als übertrieben und unkontrollierbar erlebt - Können hoch automatisiert und schnell aufeinander folgen und „Sorgenketten“ bilden
310
Welche Sorgentypen werden bei der Generalisierten Angststörung unterschieden?
Unterscheidung von 2 Arten von Sorgen (Wells, 1995): Typ-I-Sorgen: - Beziehen sich auf „alltägliche“ Ereignisse (z.B. Unfälle, Krankheit) Typ-II-Sorgen: - „Metasorgen“: Sorgen über Sorgen - In deren Rahmen können Typ-I-Sorgen sowohl positiv als auch negativ bewertet werden
311
Wie entwickeln sich die Sorgen einer generalisierten Angststörung?
312
Welche Funktionen haben die Sorgen bei einer generalisierten Angststörung?
während des Sorgenprozesses ist der relative Anteil von Vorstellungen (gegenüber Kognitionen) reduziert (Borkovec & Inz, 1990) Sprachproduk)on bzw. Problemelaboration weniger konkret (Stöber & Borkovec, 2000;) Abstraktheit “blockiert” aversive (emotionale und physiologische) Angstreaktionen (Borkovec & Hu, 1990) wirkt als negative Verstärkung der Sorgen und fördert positive Annahmen über die Sorgen (Borkovec, Ray & Stöber, 1998)
313
Welches Verhalten begünstigt die Aufrechterhaltung einer generalisierten Angststörung?
Ausgeprägtes Rückversicherungsverhalten -> Aufrechterhaltung Verhaltensweisen, die zur Angstreduk)on und Beruhigung eingesetzt werden Vertrauen in erlangte Informationen sinkt schnell wieder ab -> häufige Wiederholung des Verhaltens Verhinderung jeglicher Habituation und Realitätsprüfung
314
Beschreibe die Epidemiologie von generalisierten Angststörungen
Lebenszeit-Prävalenz 5.1% bis 8.5%; Frauen 2x häufiger Onset meist zwischen 35. und 45 Lj. Oft schon lange vor Störungsbeginn ängstlich und nervös später meist chronisch-progredienter Verlauf Beeinträchtigungen meist geringer als bei anderen Angststörungen, d.h. seltenere Häufigkeit in sta\onären Einrichtungen Komorbidität: Depression, soziale Phobie, Substanzkonsumstörungen
315
Ist es Paradox, dass die Lebenszufriedenheit im Alter steigt?
316
Welche Differentialdiagnosen müssen bei der Generalisierten Angststörung ausgeschlossen werden?
Relevante differentialdiagnostische Merkmale: - Auftreten von Panikanfällen (Abgrenzung zur Panikstörung) - Eingrenzung der Angst auf spezifische Reize/Situationen (spezif. Phobie) - Stereotypie und Inhalt belastender Gedanken (Zwangserkrankung) - Gedanken auf Vergangenheit bezogen (Depression) - Sorgen bzgl. der eigenen Gesundheit (Hypochondrie) Allgemeine Regeln für die Exploration: - Die Sorgen beziehen sich nicht (nur) auf diese Störungen und ihre vermeintlichen Wirkungen - Art und Inhalt der Sorgen sind für die anderen Störungen nicht typisch - Sorgen kommen außerhalb von Phasen der anderen Störungen vor
317
Beschreibe die Ätiologie generalisierten Angststörungen
Genetische Faktoren: Erblichkeitsschätzung bei ca. 30% (Hettema et al., 2001) Spezifität jedoch fraglich, eher Anfälligkeit für Angst im Allgemeinen evtl. gemeinsames Risiko mit Depression (Kendler, 1996) Psychologische Erklärungsansätze: Sorgen als dysfunktionale Emotionsregulation Neurobiologische Faktoren: GABAerges System Amygdala/ präfrontaler Cortex (Reaktivität/ funktionelle Konnektivität)
318
Welche psychologischen Erklärungsansätze gibt es für die generalisierte Angststörung?
Wenn Personen mit GAD sich angstvolle Situationen vorstellen sollen und zusätzlich sich darüber Sorgen machen, reduziert sich emotionale und körperliche Reaktion -> negative Verstärkung Vermeidung verhindert aber Habituation, weshalb Angst langfristig nicht reduziert wird Sorgen als dysfunktionale Emotionsregulationsversuche Metakognitionen entscheidend für Aufrechterhaltung
319
Welche Pharmakotherapie wird bei generalisierten Angststörung eingesetzt?
Häufig eingesetzt aufgrund hoher Prävalenzraten in der Primärversorgung und vorherrschender Informationsdefizite Benzodiazepine: hoch problematisch wegen Suchtpotential Antidepressiva: Einsatz gerechtfertigt wegen zu verzeichnender Effekte und durch hohe Komorbiditätsraten mit affektiven Störungen insgesamt: positive Effekte, die mit Absetzen der Medikamente wieder abnehmen (Davidson, 2009)
320
Wie ist eine Zangsstörung nach ICD10 definiert?
321
Was ist eine Zwangsstörung?
Mehrheit aller Menschen (80%) mit Zwangsstörung leiden unter Zwangsgedanken u. Zwangshandlungen Zwangsgedanken: sich wiederholt, spontan aufdrängende Gedanken o. Vorstellungen, die starke Angst oder Unwohlsein auslösen Meist auf etwas bezogen, das auf keinen Fall passieren sollte o. im extremen Gegensatz zu persönlichen Werten steht
322
Was sind Beispiele für Inhalte von Zwangsgedanken?
KontaminaNon, Verschmutzung: „Die Türklinke ist mit HIV kontaminiert.“ Aggression: „Ich könnte mein Kind erstechen!“ Zufälliges Unglück: „Ich könnte jemanden mit dem Auto angefahren haben.“ Sozial unangepasstes Verhalten: „Ich könnte mich auf den Tisch übergeben!“ Sexualität: „Ich könnte jemanden vergewaltigen.“ Religion: „Ich versündige mich und verhalte mich blasphemisch.“ Ordnung, Symmetrie: „Alles muss an seinen richtigen Platz.“
323
Was sind Zwangshandlungen und wie unterscheiden sie sich von Zwangsgedanken?
Zwangshandlungen: willentliche Handlungen oder Gedanken, zu deren Ausführung sich Betroffener gedrängt fühlt - Ritualisierte Handlungen, die willentlich zur Reduktion von Anspannung oder zur Abwendung einer vermeintlichen Katastrophe ausgeführt werden - Zweck: Neutralisierung vorangegangener Zwangsgedanken (ggf. verdeckt) Unterscheidung: - Zwangsgedanken treten ungewollt auf und lösen Angst aus - Zwangshandlungen werden willentlich ausgeführt und wirken angstreduzierend
324
Welche Arten von Zwängen gibt es?
325
Grenze Zwangsgedanken und Zwangshandlungen voneinander ab
326
Was sind die Diagnsotischen Kriterien nach ICD10 für eine Zwangsstörung?
327
Wo werden im DSM V Zwangsstörungen und PTBS aufgeführt?
Zwangstörungen und PTBS werden nicht mehr unter Angststörungen gefasst, sondern in eigenen Kapiteln Zwangsstörungen werden gemeinsam mit körperdysmorpher Störung, Trichotillomanie, pathologischen Horten und DermaNllomanie in einem neuen Kapitel aufgeführt (Zwangsstörung und verwandte Störungen) Postraumatische Belastungsstörung (PTBS) wird gemeinsam mit Akuter Belastungsstörung, reaktiver Bindungsstörung, Beziehungsstörung mit Enthemmung und Anpassungsstörungen in einem neuen Kapitel unter Trauma- und belastungsbezogene Störungen aufgeführt
328
Welche Formen der Zwangsstörung werden im DSM V unterschieden?
Mit Guter oder Angemessener Einsicht: Person erkennt, dass die zwangsbezogenen Überzeugungen definitiv nicht wahrscheinlich nicht oder möglicherweise nicht zutreffen. Mit Wenig Einsicht: Person denkt, dass die zwangsbezogenen Überzeugun- gen wahrscheinlich zutreffen. Mit Fehlender Einsicht/ wahnhaften Überzeugungen: Person ist vollkommen davon überzeugt, dass die zwangsbezogenen Überzeugungen zutreffen. Tic-Bezogen: Die Person weist gegenwärtig oder in der Vorgeschichte eine Tic- Störung auf. (Scheinen sich in der Vorgeschichte zu unterscheiden -> zB stärkere genetische Komponente -> Je weniger Einsicht desto schlechter Langzeitprognose!
329
Welche Besonderheiten lassen sich im Verhalten von Zwangspatienten erkennen?
330
Wie kennzeichnet sich eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung?
Perfektionismus Übertriebene Gewissenhaftigkeit ständige Kontrollen Halsstarrigkeit, Vorsicht und Starrheit Es können beharrliche und unerwünschte Gedanken oder Impulse aupreten, die nicht die Schwere einer Zwangsstörung erreichen
331
Welche Differentialdiagnosen müssen bei Zwangssymptomen abgeklärt werden?
332
Beschreibe die Ätiologie von Zwangsstörungen
Genetische und physiologische Faktoren: Anteil an Zwangsstörungen bei Verwandten ersten Grades von Erwachsenen mit einer Zwangsstörung ist annähernd zweimal so hoch Neurobiologisch: - verglichen mit gesunden Kontrollen signifikant mehr graue als weiße Substanz im ZNS -> Hinweis auf eine Entwicklungsanomalie des ZNS - Signifikant vermindertes Volumen im dorsomedialem präfrontalen Cortex, anteriorem Cingulum; mehr graue Substanz im Kleinhirn - Gestörte kortiko-striato-thalamo-kortikale (CSTC-) Regelkreise - Hinweise auf Beteiligung und Dysbalance des serotonergen Systems (s. gute Wirksamkeit von Clomipramin und SSRIs)
333
Wie erklärt Salkovskis kognitives Modell die Entstehung von Zwangsgedanken?
Erklärung von Zwangsgedanken durch katastrophisierende Bewertung von spontan aupretenden Gedanken (kognitiver Mechanismus) -> Gesunde messen solchen Gedanken keine weitere Bedeutung zu Häufige Überzeugungen von Zwangspatienten, die zu katastrophisierender Bewertung unsinniger Gedanken führen Katastrophisierende Bewertung von an sich normalen Gedanken bedingt Angstanstieg und vermehrtes Aupreten des jeweiligen Gedankens und vermehrtes Richten der Aufmerksamkeit auf vermeintlich bedeutungsvollen Gedanken Konsequenz: Ausführung ritualisierter Zwangshandlungen zur Verhinderung der vermeintlich bevorstehenden Katastrophe Aufrechterhaltung von Zwangshandlungen durch operante KondiNonierungsprozesse erklärt Kurzfristige Reduktion der (durch Zwangsgedanken ausgelösten) Angst -> negative Verstärkung der Zwangshandlung Langfristig 2 Konsequenzen: erneutes Ausführen von Zwangshandlung bei erneutem Angstanstieg wird wahrscheinlicher Betroffener lernt nicht, dass Katastrophe auch nicht eingetroffen wäre, wenn Zwangshandlung nicht ausgeführt worden wäre -> Irrglaube bleibt bestehen, dass Zwangshandlung effektives Miael zur Katastrophenverhinderung ist
334
Welche dysfunktionale rationalen Grundannahmen liegen einer Zwangsstörung zugrunde?
335
Wie sollten Zwangshandlungen behandelt werden?
KVT: Therapie der Wahl bei Zwangsstörungen Medikamentöse Behandlung: Hoch dosierte SSRIs als Methode der Wahl i.d. medikamentösen Therapie der Zwangsstörung Wirksamkeit mehrfach nachgewiesen Problematisch: Absetzen der Medikamente -> Erneuter Anstieg der Symptomatik KVT-Behandlung erzielt im Vergleich zu medikamentöser Therapie stabilere Therapieerfolge
336
Was ist Tiefe Hirnstimulation?
Invasives und experimentelles Stimulationsverfahren Modulation der krankhaft veränderten Nervenzellaktivität eines umschriebenen Gehirnareals durch hochfrequente elektrische Impulse mittels bilateral implantierter Elektroden Stimulationsart: Hochfrequent mit Pulsweite 60-130 μs und Amplitude 2-10 V und verschiedenen Kontaktpaaren Vorteil: DBS Device kann „on“ und „off“ geschaltet werden
337
Was bewirkt Tiefe Hirnstimulation?
Stimulation führt zu einer gezielten und grundsätzlich reversiblen Modulation dysfunktionaler Netzwerke Reversibel: der Effekt kann rückgängig gemacht werden Modulation: nicht hemmend oder aktivierend, sondern „Änderung der Melodie“
338
Wann kann Tiefe Hirnstimulation eingesetzt werden?
339
Wie wird eine PTBS nach ICD10 definiert?
340
Was ist eine Posttraumatischen Belastungsstörung?
FolgereakCon auf traumatisches Ereignis, das von Person selbst erlebt oder an fremder Person beobachtet wurde Oftmals: Erleben von Gefühl der Hilflosigkeit Erschütterung des Selbst- u. Weltverständnisses
341
Wann sprechen wir von einem Trauma und welche Merkmale müssen erfüllt sein?
belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde (WHO) Merkmale: Plötzliches und unerwartetes Aupreten Entsetzen (emotionale und kognitive Reaktionen) Subjektiv erlebter Kontrollverlust Infragestellung des bisherigen Wertesystems
342
Welche Störungsbilder können in Folge einer Traumatisierung auftreten?
Akute Belastungsstörung Anpassungsstörung Anhaltende Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
343
Wie werden Posttraumatische Belastungsstörungen nach Verursachung eingeteilt?
344
Welche Traumata haben ein hohes Risiko für eine PTBS?
345
Wann spricht man von einer einfachen PTBS?
„Einfache“ PTBS (Typ-I-Trauma): (einmaliges Trauma) im Erwachsenenalter
346
Wann spricht man von einer komplexen PTBS?
„Komplexe“ PTBS (Typ-II-Trauma): infolge schwerer, anhaltender Traumatisierungen (z.B. Misshandlungen oder sexueller Missbrauch, physische und/ oder emoConale Vernachlässigung in der Kindheit, existenzbedrohende Lebensereignisse)
347
Was sind die Symptome einer PTBS?
Intrusionen („Wiedererleben“ des Traumas durch Flashbacks, Bilder, Alpträume) Erinnerungslücken Vermeidung traumaassoziierter Reize Emotionale Taubheit („numbing“) Erhöhtes psychophysiologisches Erregungsniveau (“Hyperarousal“)
348
Was ist eine Complex post traumatic stress disorder?
Neu im ICD11
349
Wie wird die Diagnose einer PTBS gestellt?
Ausführliche standardisierte Erfassung der PTBS-Symptomatik (z.B. SKID, DIPS, CAPS, IES) Klärung inwieweit diese durch traumatisches Ereignis ausgelöst wurden Differentialdiagnostisch: Abgrenzung von - Anpassungsstörung - Andauernder Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung - Angststörungen - affektiven Störungen - Akuten Belastungsreaktionen (ICD-10: vorübergehende Reaktion eines psychisch gesunden Menschen auf außergewöhnliche Belastung; Symptome treten unmittelbar infolge des Ereignisses auf und gehen innerhalb von Tagen oder Stunden zurück)
350
Was sind prädispositionierende Faktoren für eine PTBS?
geringe soziale Unterstützung, Familienanamnese einer psychischen Störung, negative Kindheitserfahrungen, vorbestehende psychische Störungen, Persönlichkeitsvariablen
351
Welche komorbiden Störungen treten häufig gemeinsam mit einer PTBS auf?
am häufigsten depressive Störungen und Substanzmissbrauch; Angststörungen in ~ 50% erst nach der PTBS; nach Beginn der PTBS erhöhtes Risiko für somatoforme Symptome
352
Was ist die HPA-Achse?
Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, kurz HPA-Achse oder HHN-Achse, beschreibt einen komplexen endokrinologischen Regelkreis zwischen Hypothalamus, Hypophyse und Nebennierenrinde. Er beeinflusst zahlreiche Körperfunktionen und -reaktionen, u.a. die Stressreaktion, und unterliegt einer negativen Rückkopplung.
353
Wie verändert sich die HPA-Achse bei einer PTBS?
Hypoaktivität der HPA-Achse: - Niedriger Cortisol- Serumspiegel, aber Befunde nicht eindeutig - hohe Anzahl von Glucocortikoid -Rezeptoren sagt PTBS nach Militäreinsatz voraus
354
Wie beeinflusst eine PTBS das Hirnvolumen?
Volumenreduktion des Hippocampus
355
Welche Vorgänge im Gehirn werden mit einer PTBS in Verbindung gebraucht?
Verstärkte Amygdala-Reaktivität (erhöhtes Angstlernen) Präfrontales Defizit (verminderte Hemmung/ Löschung) Defizit der Hippocampusfunktion -> vermindertes explizites und Kontext-Lernen
356
Wie unterscheidet sich die Verarbeitung im Gehirn während Nicht-Stressbedingungen und während traumatischer Stressbedingungen?
357
Wie verändert wich das Gedächtnis nach einem Trauma?
Verändertes Traumagedächtnis (Ehlers & Clark, 2000): - Information kann im Zustand hoher autonomer Erregung wenig effektiv verarbeitet werden – die entsprechenden Gedächtnisnetzwerke sind desorganisiert Besonderheiten des Traumagedächtnisses: - Schwierigkeiten, willentlich vollständig zu erinnern (bruchstückhaft, ungeordnet, fehlende Details und Reihenfolge) - häufiges ungewolltes Wiedererleben (vornehmlich sensorische Eindrücke; Erleben, als würde es gerade geschehen; vielfältige Auslöser)
358
Wie kann ein verändertes Traumagedächtnis Schematisch dargestellt werden?
359
Beschreibe das PTBS-Modell nach Ehlers und Clark
360
Wir PTBS durch ein Trauma an sich ausgelöst?
PTBS ist NICHT durch das Trauma verursacht sondern durch inadäquates emotionales Verarbeiten des traumatischen Erlebnisses
361
Wie entwickeln Patienten eine PTBS bzw. Wie erholen sie sich von einem Trauma?
362
Was sind aufrechterhaltende Faktoren einer PTBS?
Vermeidender Bewältigungsstil Kognitive Veränderungen Sekundäre oder andauernde Stressoren wie - Verlust von Angehörigen / Freunden / sozialem Netz - Schmerzhafte medizinische Behandlungen - Körperliche Entstellungen - Umzug, Verlust vertrauter Umgebung - Belastende juristische Auseinandersetzungen
363
Stelle die Wechselfaktoren die eine PTBS und ihre Entwicklung beeinflussen Schematisch dar.
364
Wie wird nach einem Massentrauma vorgegangen?
365
Wie wirkt sich Debriefing auf die Entwicklung einer PTBS aus?
366
Was ist ein Debriefing?
„ Debriefing “ bedeutet übersetzt „Nachbesprechung“. In der Psychologie bedeutet Debriefing , schon früh nach einem Trauma über das Erlebte zu sprechen. Die Gespräche werden von einer psychologischen oder seelsorgerischen Fachkraft moderiert und folgen meist einem vorgegebenen Ablauf.
367
Was sind Indikatoren für ernsthafte psychologische Reaktionen nach einem Akuttrauma?
anhaltender Disstress ohne Perioden von relativer Beruhigung schwere dissoziative Symptome trotz Rückkehr in gesicherten Raum intensive Traumaintrusionen, die angstvoll vermieden und als Qual erlebt werden extremer sozialer Rückzug unfähig über das Trauma nachzudenken, lediglich unwillkürliches emotionales Wiedererleben unkontrollierbare Angst, Ärger, pathologische Trauer ausgeprägte Schlafstörungen, Appetitverlust, Selbstvernachlässigung extreme kognitive Einbußen (Verwirrtheit, Konzentrationsstörungen, Urteilsstörung, Entscheidungsunfähigkeit, überwältigende Gefühle von Hilflosigkeit)
368
Was empfehlen die S3 Leitlinien zur Behandlung von PTBS?
dosierte Konfrontation mit dem auslösenden Ereignis mit dem Ziel der Durcharbeitung und Integration unter geschützten therapeutischen Bedingungen Voraussetzung: Ausreichende Stabilität, kein Täterkontakt mit Traumatisierungsrisiko Bearbeitung traumatisch fixierter Erinnerungen und sensorischer Fragmente ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung Mangelnde Affekttoleranz, akuter Substanzkonsum, instabile psychosoziale und körperliche Situation, komorbide dissoziative Störung, unkontrolliert autoaggressives Verhalten sind als relative Kontraindikation zur Traumakonfrontation anzusehen Akute Psychose, schwerwiegende Störungen der Verhaltenskontrolle und akute Suizidalität sind als absolute Kontraindikation für ein traumabearbeitendes Vorgehen zu werten Empfehlung: Kognitiv behaviorale Therapie Geringe Evidenz für psychodynamische Therapie
369
Welche Therapieform wird zur Behandlung einer PTBS empfohlen?
Empfehlung: Kognitiv behaviorale Therapie Geringe Evidenz für psychodynamische Therapie
370
Wie verläuft die Therapie einer PTBS?
371
Beschreibe einer EMDR Therapie zur Behandlung eines Traumas
EMDR (= Eye Movement Desensitization and Reprocessing) In sensu-Exposition des Traumas, bei der systematische sakkadische Augenbewegungen produziert sowie begleitende Aussagen zur Bewältigung gemacht werden -> traumatische Erinnerung wird reaktiviert und in Zustand temporärer Instabilität überführt; durch parallele Erhöhung der Arbeitsgedächtnislast (Augenbewegungen) erfolgt verminderte Wiederverarbeitung und Elaboration der betreffenden Gedächtnisspur (vgl. auch Rekonsolidierungstheorie) Wirksamkeitsbelege in diversen Studien
372
Wofür steht die Abkürzung EMDR?
Eye Movement Desensitization and Reprocessing
373
Welche Psychotherapeutischen Behandlungen sind nachweislich wirksam bei der Behandlung einer PTBS
Psychotherapeutische Behandlungen: Nach einer bis zum Ende durchgeführten Behandlung erfüllen 67% der Pat. nicht mehr Kriterien für PTBS (Bradley et al., 2005) Gute Wirksamkeitsbelege für - Expositionsverfahren (d=1.57) - KVT (d=1.65) - EMDR (d=1.43)
374
Wie wird eine PTBS medikamentös behandelt?
Pharmakotherapie: nicht als alleinige Therapie der PTBS einsetzen Können als zusätzliche Therapie bei PTBS aber wirksam u. für Unterstützung der Symptomkontrolle (kurzfristig) indiziert sein 60% Responserate, 30 % Remissionsrate; Effekt wird nur bei kontinuierlicher Gabe beibehalten; Nebenwirkungen (sexuelle Funktionsstörungen, Gewichtszunahme)
375
Wie beschreibt das ICD-10 Panikstörungen?
376
Was sind die Forschungskriterien nach ICD-10 für eine Panikstörung?
377
Welche vegetativen Symptome werden im ICD-10 der Panikstörung zugeordnet?
378
Welche Symptome, die thorax und Abdomen betreffen, werden im ICD-10 der Panikstörung zugeordnet?
379
Welche psychischen Symptome werden im ICD-10 der Panikstörung zugeordnet?
380
Welche allgemeinen Symptome werden im ICD-10 der Panikstörung zugeordnet?
381
Im DSM-5 müssen mindestens 4 von 13 aufgelisteten auftreten um eine Panikstörung zu diagnistizieren: welche können das sein?
382
Welche Kriterien zur Diagnose einer Panikstörung werden unter B/C/D im DSM-5 aufgeführt?
383
Wie wird die Diagnose Panic disorder im ICD-11 beschrieben?
384
Beschreibe den Verlauf einer Panikstörung im Leben
385
Welche Störungen treten häufig Komorbiditäten mit einer Panikstörung auf?
386
Wie wird im ICD-10 die Agoraphobie beschrieben?
387
Differenziere eine Spezifische Phobie und eine Agoraphobie
Spezifische Phobie wenn 1 Situationstyp angstauslösend - Agora Phobie wenn mehrere angstauslösend Zusätzlich: Was sind die Kognitionen des Betroffenen? Wenn im Vordergrund: Ich kann die Situation nicht verlassen oder Flucht wäre peinlich und Beschämend = Agoraphobie Wenn: Angst durch Situation wirklich persönlich (körperlich) geschädigt werden zu können dann prezifische Phobie vom Situationstypus
388
Was ist eine Panikattacke?
plötzlich und unvorhersehbar auftretende, zeitlich begrenzte Zustände starker Angst, die von intensiven physiologischen Reaktionen und kognitiven Symptomen begleitet werden
389
Was ist eine Panikstörung?
Panikattacken, die wiederholt und in Abwesenheit eines eindeutigen externen Auslösers auftreten, zu deutlichen Verhaltensänderungen führen und mit Sorgen bzgl. der Attacke einhergehen
390
Was ist eine Agoraphobie?
Betroffene fürchten/vermeiden Orte und Situationen, von denen Flucht schwierig erscheint, und schränken so ihren Lebensraum stark ein
391
Differenziere Panikattacken ≠ Panikstörung ≠ Agoraphobie
392
Welche Kriterien setzt das ICD-10 für die Diagnose einer Agoraphobie voraus?
393
Was sind vegetative Symptome einer Agoraphobie?
394
Was sind Thorax und Abdomen betreffende Symptome einer Agoraphobie?
395
Was sind psychische Symptome einer Agoraphobie?
396
Was sind allgemeine Symptome einer Agoraphobie?
397
Was ist nach ICD-10 ein häufiges Auschlusskriterium einer Agoraphobie?
398
Beschreibe eine Panikstörung nach ICD-10
399
Beschreibe eine Agoraphobie mit Panikstörung nach ICD-10
400
Was ist häufiger, eine Agoraphobie mit oder ohne Panikstörung?
Nur kleine Gruppe von Agoraphobikern Ohne Panikstörung
401
In welchen Situationen muss laut DSM-5 ausgeprägte Angst vorliegen um eine Agoraphobie zu diagnostizieren?
402
Warum werden laut DSM-5 Situationen bei einer Agoraphobie gefürchtet?
403
Wie lange müssen nach DSM-5 Symptome einer Agoraphobie bestehen um eine Diagnose zu stellen?
404
Wie wird eine im ICD-10 genannte Agoraphobie mit Panikstörung im DSM-5 diagnostizieren?
405
Wie wird eine Agoraphobie im ICD-11 beschrieben?
406
Was sind typische Orte an denen eine Agoraphobie auftreten kann?
407
Beschreibe den Verlauf einer Agoraphobie
408
Welche Instrumente sind für die Diagnostik einer Agoraphobie von Bedeutung?
409
Welche organischen Differentialdiagnosen müssen bei einer Agoraphobie ausgeschlossen werden?
410
Welche psychischen Differentialdiagnosen müssen bei einer Agoraphobie ausgeschlossen werden?
411
Welche Fragen sind zur Diagnostik einer Panikstörung oder Agoraphobie von Interesse?
412
Welche Fragen sind für die Stellung einer Diagnose Agoraphobie oder Panikstörung interessant?
413
Welche Fragen sind für die Stellung einer Diagnose generalisierte Angststörung interessant?
414
Welche Fragen sind für die Stellung einer Diagnose soziale Phobie interessant?
415
Welche Fragen sind für die Stellung einer Diagnose spezifische Phobie interessant?
416
Wie wird das Entstehen einer Agoraphobie oder Panikstörung versucht zu erklären?
417
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz und die genetische Erblichkeit von Angststörungen?
418
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz und die genetische Erblichkeit von Aufmerksamkeitsdefizitstörung (AAD)?
419
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz und die genetische Erblichkeit von Depressionen (Major Depressive Disorder, MDD)?
420
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz und die genetische Erblichkeit von ADHS?
421
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz und die genetische Erblichkeit von PTSD?
422
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz und die genetische Erblichkeit von Borderline Persönlichkeitstörungen??
423
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz und die genetische Erblichkeit von Esstörungen?
424
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz und die genetische Erblichkeit von Schizophrenie?
425
Wie wird die Entstehung von Angststörungen lerntheoretisch erklärt?
426
Beschreibe das Zwei-Faktoren-Theorie zur Entstehung von Angststörungen nach Mowrer
427
Was sind Panikogene Substanzen?
428
Was ist eine Hyperkapnie?
Unter Hyperkapnie versteht man einen erhöhten Gehalt an Kohlendioxid (CO2) im Blut. Dieses Abfallprodukt des Zellstoffwechsels wird normalerweise über die Lunge abgeatmet. Meist liegt es an mangelnder Belüftung der Lunge (Hypoventilation), wenn sich das Gas im Blut anreichert.
429
Wie können Panikattacken ausgelöst werden?
430
Was geschieht bei einer Hyperventilation während einer Panikattacke?
431
Was ist eine Hyperventilations-Tetanie?
Die Hyperventilationstetanie ist eine Tetanie, die durch eine vorübergehende, respiratorisch bedingte Veränderung der physiologischen Parameter des Blutes und insbesondere des Kalziumspiegels entsteht. Sie tritt meist im Rahmen des sog. akuten Hyperventilationssyndroms auf.
432
Was ist eine Tetanie?
Erhöhte Erregbarkeit der Muskulatur. Je nach betroffener Körperpartie kommt es zur Verkrampfung der Gesichtmuskulatur, Pfötchenstellung der Hände sowie zu Koliken in Folge einer Verkrampfung der Schließmuskulatur an Darm, Gallengang oder Harnleiter.
433
Was ist eine respiratorische Alkalose?
Eine respiratorische Alkalose stellt einen primären Abfall des Kohlendioxidpartialdruck (PCO 2) mit oder ohne kompensatorischen Abfall von Bikarbonat (HCO 3 −) dar. Der pH-Wert kann hoch oder fast normal sein. Die Ursache ist eine Zunahme der Atemfrequenz und/oder des Atemvolumens (Hyperventilation).
434
Was sind mögliche Symptome einer Hyperventilation?
435
Was sind Gegenmaßnahmen bei einer Hyperventilation?
436
Beschreibe die False-Suffocation-Alarm Hypothese nach Klein
437
Beschreibe das Psychophysiologische Modell der Panikstörungen nach Margraf und Ehlers
438
Beschreibe die Auslöser von Panikattaken im psychophysiologischen Modell nach Margraf und Ehlers
439
Beschreibe die Aufrechterhaltenden Faktoren von Panikattacken im psychophysiologischen Modell nach Margraf und Ehlers
440
Welche Hirnstrukturen sind im Zusammenhang mit Panikstörungen von Bedeutung?
441
Welche Aktivitätsschleifen werden bei Angstsörungen im Gehirn aktiviert?
442
Welche Empfehlungen werden nach S3 Leitlinie zur Behandlung von Angststörungen ausgesprochen?
443
Beschreibe eine generalisierte Angststörung nach ICD-10
444
Welche Diagnosekriterien müssen nach ICD-10 für eine generalisierte Angststörung vorliegen?
445
Was ist eine generalisierte Angststörung?
446
Welche zwei Sorgenarten werden bei der generalisierten Angststörung unterschieden?
447
Was sind typische Typ I Sorgen bei einer generalisierten Angststörung?
448
Was sind typische Sorgen vom Typ II bei einer generalisierten Angststörung?
449
Wie gestalten sich die Sorgen bei einer generalisierten Angststörung?
450
Zur Vermeidung von Was dienen die Sorgen einer generalisierten Angststörung?
451
Welche Fragen müssen mit Patienten mit generalisierten Angststörung reflektiert werden?
1. Welche meiner Sorgen sind wirklich wichtig? (+ Kind könnte einen Unfall haben - Vergessen Schulbrot einzupacken?) 2. Welche der wichtigen Sorgen gehen (vermutlich) eher auf lösbare Probleme zurück? (lösbar: Kind nimmt seine Medizin nicht unlösbar: Kind könnte Unfall haben) 3. Welche der unlösbaren Probleme machen mir nach meiner eigenen Überzeugung zu recht Sorgen? (überzogen: Kind könnte Unfall haben zu recht: Mutter hat lebensgefährliche Erkrankung)
452
Welche Funktionen haben die Sorgen bei einer generalisierten Angststörung?
453
Welche Diagnosekriterien sind im DSM-5 festgehalten für die generalisierte Angststörung?
454
Welche Symptome können nach DSM-5 bei einer generalisierten Angststörung auftreten?
455
Wie wird die gerneralised anxiety disorder im ICD-11 beschrieben?
456
Beschreibe die Epidemiologie einer generalisierten Angststörung
457
Wie entwickelt sich die Lebenszufriedenheit im Laufe des Lebens?
458
Was ist das paradoxe daran, das die Lebenszufriedenheit im Alter steigt?
459
Wie erklärt die Socioemotional selectivity Theory dass die Lebenszufriedenheit im Alter steigt?
460
Was ist ein Sorgentagebuch?
Zur Diagnostik generalisierten Angststörungen
461
Welche Differentialdiagnosen müssen bei einer generalisierten Angststörung ausgeschlossen werden?
462
Welche Fragen sind bei der Diagnose von generalisierten Angstörungen von Interesse?
463
Welche Fragen sind bei der Diagnose von sozialen Phobien von Interesse?
464
Welche Fragen sind bei der Diagnose von spezifischen Phobien von Interesse?
465
Welche genetischen Faktoren beeinflussen das Entstehen einer generalisierten Angststörung?
466
Welchen psychologischen Erklärungsansatz gibt es für das Entstehen generalisierten Angststörungen?
467
Welche Neurobiologischen Faktoren beeinflussen die Entstehung von generalisierten Angststörungen?
468
Was ist eine hyperkinetische Störung?
Hyperkinetische Störungen sind durch ein durchgehendes Muster von Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität gekennzeichnet, das in einem für den Entwicklungsstand des Betroffenen abnormen Ausmaß situationsübergreifend auftritt. Die Begriffe Hyperkinetische Störung (HKS), Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS) werden meist synonym benutzt.
469
Was ist eine Aufmerksamkeitsdefizit-Störung?
Charakteristisch für ADS ist ein stark unaufmerksames und unkontrolliertes Verhalten. Kommt noch eine Hyperaktivität, also eine große Unruhe, hinzu, dann wird von ADHS, also AufmerksamkeitsDefizit-/HyperaktivitätsSyndrom gesprochen.
470
Was ist Charakteristisch für eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung?
Charakteristisch für ADHS sind folgende drei Hauptsymptome: - Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang) - Unaufmerksamkeit (gestörte Konzentrationsfähigkeit) - Impulsivität (unüberlegtes Handeln) Häufig unbeliebt bei anderen Kindern, isoliert Springen von einer Aufgabe zur nächsten Meist in den ersten 5Lebensjahren manifestiert
471
Wie äußert sich der Symptomcluster Aufmerksamkeitsstörung?
472
Wie äußert sich der Symptomcluster Hyperaktivität?
473
Wie äußert sich der Symptomcluster Impulsivität?
474
Was sind die Diagnosekriterien einer Aufmerksamkeitsstörung?
475
Was sind die Diagnosekriterien für Hyperaktivität?
476
Welche Diagnosen können im Bereich der Hyperkinetischen Störung im ICD-10 vergeben werden?
477
Welche Diagnosen können im Bereich ADHS im DSM-5 vergeben werden?
478
Beschreibe die Symptome einer ADHS bei Kindern
479
Welche Situationen sind bei Kindern mit ADHS oftmals problematisch?
Hausaufgaben Spiel mit anderen Mahlzeiten Waschen/Baden Aufträge erledigen Zubettgehen Eltern sind beschäftigt Besuch kommt Besuch bei anderen In der Öffentlichkeit sein ...
480
Welche positiven Eigenschaften zeigen sich häufig bei Kindern mit ADHS?
481
Welche Prinzipien der Diagnostik sind bei Patienten mit ADHS von Bedeutung?
482
Wie läuft die Diagnostik bei Patienten mit ADHS ab?
483
Was sind typische Zeugnistexte von Kindern mit ADHS?
484
Wie hoch ist die Konzentrationsspanne im Alter von 5-7 Jahren?
15 min
485
Wie hoch ist die Konzentrationsspanne im Alter von 7-10Jahren?
20 min
486
Wie hoch ist die Konzentrationsspanne im Alter von 10-12 Jahren?
25 min
487
Wie hoch ist die Konzentrationsspanne im Alter von 12-15 Jahren?
30 min
488
Welche Neuropsychologische Auffälligkeiten zeigen Kinder mit ADHS häufig?
Beeinträchtigungen in 4 exekutiven Funktionen: im (nonverbalen) Arbeitsgedächtnis (z.B. Antizipation von Verhaltenskonsequenzen und zeitliche Organisation von Verhalten) in der Selbstregulation von Affekten, der Motivation und der Aufmerksamkeit in der Internalisierung und Automation von Sprache (z.B. durch Selbstinstruktionen oder bei der Problemlösung)/ Analyse und Entwicklung von Handlungssequenzen Ablehnung gegen Belohnungsverzögerung
489
Welche Differnzialdiagnosen müssen bei ADHS ausgeschlossen werden?
490
Wie kommt es, dass es so scheint als würden in den Wintermonaten mehr Kinder mit ADHS geboren (US-Study)?
Studie aus den USA Kinder deines Geburstagjahrs immer gemeinsam eingeschult… heisst 1997 Januar wesentlich älter als 1997Dezember
491
Welche Komorbiden Störungen liegen bei ADHS Patienten häufig vor?
492
Wie verläuft eine ADHS im Kindergarten- und Vorschulalter?
493
Wie verläuft eine ADHS im Grundschulalter?
494
Wie entwickelt sich eine ADHS, die einzelnen Symptomcluster (Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität) und die Komorbidität im Verlauf des Lebens?
495
Wie verläuft eine ADHS im Jugendalter?
496
Wie verläuft eine ADHS im Erwachsenenalter?
497
Was sind Risikofaktoren für einen ungünstigen Verlauf einer ADHS?
498
Welche Ursachen und Prozesse führen einer ADHS?
499
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz und die Erblichkeit für ADHS?
500
Welche neurologischen Korrelate werden in Zusammenhang mit ADHS vermutet?
501
Welche Problemebenen sollten in der Therapie einer ADHS behandelt werden?
502
Wann sollte bei ADHS mit medikamentöser Therapie begonnen werden?
503
Welche Medikamente werden zur Therapie von ADHS meist eingesetzt?
504
Welche Probleme können bei einer Medikation gegen ADHS auftreten?
505
Welche Nebenwirkungen treten bei ADHS-Medikationen möglicherweise auf?
506
Welche Rolle spielen die Eltern bei der Therapie von ADHS?
507
Wie ist die Multimodale Therapie mit THOP für Kinder mit ADHS aufgebaut?
Entwicklung effektiver Aufforderungen Punkteplan (Token-System)
508
Welche Stufen der Autismus-Spektrum-Störung müssen unterschieden werden?
509
Wie zeigen sich Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung mit hohem Entwicklungsniveau?
leben zurückgezogen aber eigenständig, können sich etwas von Kontaktstörung befreien, bleiben dennoch auffällig im sozialen Bereich
510
Wie zeigen sich Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung mit mittlerem Entwicklungsniveau?
leben häufig in therapeutischen Wohngruppen, haben häufig Schule für geistig Behinderte besucht, deutliche emotionale Auffälligkeiten, ausgeprägte Stereotypien sowie zwanghaftes Verhalten
511
Wie zeigen sich Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung mit niedrigem Entwicklungsniveau?
deutlichere Defizite im intellektuellen Bereich als 2. Stufe, zusätzlich zu Verhaltensweisen der 2. Stufe unmo'viertes Schreien, selbstverletzendes Verhalten und nicht vorhersehbare Aggressionszustände
512
Beschreibe das Savant-Syndrom
513
Welche Diagnosekriterien werden im ICD-10 für frühkindlichen Autismus beschrieben?
514
Welche Red Flags zeigen sich schon früh bei frühkindlichem Autismus?
515
Welche Red Flags zeigen sich im Säuglingsalter bei frühkindlichem Autismus?
516
Welche Red Flags zeigen sich im Vorschul- und Schulalter bei frühkindlichem Autismus?
517
Welche Diagnosekriterien sind im ICD-10 für das Asperger-Syndrom festgelegt?
518
Beschreibe die Beeinträchtigung der Kommunikation bei Patienten mit Asperger-Syndrom
519
Beschreibe die Beeinträchtigung der sozialen Interaktion bei Patienten mit Asperger-Syndrom
520
Welche stereotypen Verhaltensweisen und Interessen zeigen Asperger-Patienten häufig?
521
Wie zeigen sich Patienten im Erwachsenen Alter mit hochfunktionellem Asperger-Syndrom?
522
Welche Diskrepanz und Widersprüchlichkeit zeigt sich bei Patienten mit Asperger-Syndrom häufig?
523
Wie werden Störungen der neuronalen und mentalen Entwicklung im DSM-5 beschrieben?
524
Welche Anhaltende Defizite in der sozialen Kommunikation und sozialen Interaktion über verschiedene Kontexte hinweg werden bei der Autismus-Spektrum-Störung im DSM-5 genannt?
525
Welche Eingeschränkte, repetitive Verhaltensmuster, Interessen oder Aktivitäten werden bei der Autismus-Spektrum-Störung im DSM-5 genannt?
526
Wie präsentiert sich die Autismus-Spektrum-Störung nach DSM-5?
527
Welche Schweregrade werden im DSM-5 bei der Autismus-Spektrum-Störung unterschieden?
528
Welche Diagnosekriterien sind für eine Manische Episode festgelegt?
529
Wie wird Autism spectrum disorder im ICD-11 beschrieben?
530
Welche Hypersensibilität & Filterproblematik zeigt sich häufig bei Autismus-Spektrum-Störungen?
531
Welche Hyposensibilität zeigt sich teils bei Autismus-Spektrum-Störung?
532
Wie verläuft meist eine Autismus-Spektrum-Störung?
533
Welche Merkmale sind für die Diagnosesicherung einer Autismus-Spektrum-Stödung wichtig?
534
Welche Charakteristika zeigen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen?
535
Wie gestaltete sich die Sprache häufig bei Personen mit Austismus-Spektrum-Störung?
536
Wie zeigen sich Autismus-Spektrum-Störungen bei Erwachsenen?
537
Welche Anzeichen können auf Autismus-Spektrum-Störungen hinweisen?
538
Beschreibe die Ätiologie von Autismus-Spektrum-Störungen
539
Beschreibe die Aufmerksamkeit bei Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung
540
Beschreibe die Reizverarbeitung bei Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung
541
Beschreibe das Gedächtnis von Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung
542
Beschreibe das Problemlöseverhalten von Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung
543
Welche Faktoren sind bei der Therapie von Autismus-Spektrum-Störungen wichtig zu beachten?
Therapie von Kindern aus dem Autismusspektrum muss IMMER auch die Eltern einschließen!
544
Wie gestaltet sich der Multimodale Therapieansatz bei Autismus-Spektrum-Störungen?
545
Welche drei Grundannahmen sind bei der Verhaltenstherapie von Autismus-Spektrums-Störungen wichtig?
546
Was beschreibt der Begriff „Inzidenz“?
Zahl der Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitraum und einer bestimmten Population
547
Erweiterter Suizid ist:
Einbezug anderer Personen in den Suizid gegen ihren Willen
548
In welchen Bereichen können Besonderheiten vorliegen die Kennzeichen psychischer Störungen sind?
4x4
549
Welche Besonderheiten im Bereich der Emotionen sind Kennzeichen psychischer Störungen?
(z.B. ängstlich, verzweifelt, bedrückt etc.)
550
Welche Besonderheiten im Bereich des Denkens sind Kennzeichen psychischer Störungen?
(z.B. unlogische Gedankenketten – formal; wahnhaft, unrealistisch negativ)
551
Welche Besonderheiten im Bereich des Verhaltens sind Kennzeichen psychischer Störungen?
(aggressiv, verlangsamt, wiederholtes Händewaschen)
552
Welche Besonderheiten im Bereich körperlicher Funktionen und Empfindungen sind Kennzeichen psychischer Störungen?
müde, kurzatmig, Herzrasen
553
Wie definieren sich Besonderheiten die psychische Störungen kennzeichnen?
554
Wie definiert die APA psychische Störungen?
555
Was ist nach APA KEINE psychische Störung?
556
Was ist ein Symptom?
Merkmal einer Störung, kleinste beschreibbare Untersuchungseinheit in der Klinischen Psychologie bzw. Medizin
557
Was sind spezifische / obligate Symptome?
Spezifische/ obligate (= Kern- oder Leitsymptome) - Stimmenhören: kommentierende oder dialogische Stimmen - Intrusionen: unwillkürliche, belastende Erinnerungen - Kontrollverlust beim Essen/Trinken
558
Was sind unspezifische / fakultative Symptome?
Unspezifische/ fakultative (= akzessorische Symptome) - Grübeln: bei Depressionen, Angststörungen, Persönl.-störungen - Sozialer Rückzug: bei vielen psych. Störungen - Schlafprobleme: bei fast allen psych. Störungen
559
Im Rahmen der Diagnostik sollten welche Faktoren erfasst werden?
560
Was sind Prädispositionierende Faktorn?
561
Was sind auslösende Faktoren?
562
Was sind Aufrechterhaltende Faktoren?
563
Beschreibe das Allgemeinee Modell der Entstehung psychischer Störungen und Salutogenese
564
Was ist die Grundaussage der Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?
565
Wie entstehen psychische Störungen nach den Vulnerabilitäts-Stress-Modellen?
566
Welche Arten von Vulnerabilitäten beschreiben die Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?
567
Welche Auslöser beschreiben die Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?
568
Welche modifizierenden Variablen beschreiben die Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?
569
Welche Aufrechterhaltenden Faktoren beschreiben die Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?
570
Welche Akuten Folgen beschreiben die Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?
571
Welche Langzeitfolgen beschreiben die Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?
572
Welche Bio-Vulnerabilitäten beschreiben die Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?
573
Welche Psycho-Vulnerabilitäten beschreiben die Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?
574
Welche Sozial-Vulnerabilitäten beschreiben die Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?
575
Wie wirken Elterliches Erziehungs- und Bindungsverhalten als Risiko- oder Schutzfaktoren?
Negative Bindungserfahrungen gelten als Risiko-, stabile Beziehungen als Schutzfaktor
576
Wie wirkt der Einfluss von Gleichaltrigen (Peers) als Risiko- oder Schutzfaktoren?
Nachhaltiger Einfluss auf gesundheits- relevante Einstellungen u. Verhaltensweisen
577
Wie wirken Alter/ Geschlecht/ Familienstand als Risiko- oder Schutzfaktoren?
Soziodemographische Faktoren spielen bei verschiedenen Störungen eine unterschiedliche Rolle
578
Wie wirken Temperament/ Persönlichkeit als Risiko- oder Schutzfaktoren?
„Experiental avoidance“ (Tendenz aversive Erfahrungen zu vermeiden, auch wenn dadurch langfristig Nachteile entstehen) als wichtiger Risikofaktor für die Entstehung psychischer Störungen
579
Wie wirken Komorbidität und vorangegangene Störungen als Risiko- oder Schutzfaktoren?
Psychische Störung als Risikofaktor für Ausbildung weiterer psychischer Störungen Aber: erfolgreich bewältigte Störung kann auch als Schutzfaktor fungieren, wenn Bewältigung zu Kompetenzerwerb und erhöhter Bewältigungszuversicht geführt hat
580
Wie wirkt der Sozioökonomische Status als Risiko- oder Schutzfaktoren?
Geringer SÖS als wichtiger Risikofaktor für Entwicklung psychischer Störungen Erklärungsversuche: Stress-and-Strain Hypothese, Social-Drift-Hypothese, Transakonsmodell
581
Was ist die Stress and Strain Hypothese?
niedriger SöS --> viele unspezifische Belastungen --> tragen zu psy. Störungen bei
582
Was ist die Social Drift Hypothese?
psy. Störung --> schlechtere Versorgung --> soziales Abrutschen --> geringerer SöS
583
Was ist das Transaktionsmodell?
niedriger SöS --> schlechtere Versorgung --> social drift --> noch niedrigerer SöS --> ... Teufelskreis
584
Was sind mögliche Auslöser für psychische Erkankungen?
Kritische Lebensereignisse Daily Hassles Interpersonale Verletzungen, Verluste und Konflikt Inkongruenz
585
Was sind Beispiele für Aufrechterhaltende Bedingungen psychischer Störungen?
Positive Rückkopplungsprozesse innerhalb der Störung („Teufelskreis“) Operante Faktoren Belastende Folgen der Störungen Verfügbarkeit therapeutischer Angebote
586
Was sind mögliche Moderatoren psychischer Störungen?
Coping Problemlösekompetenz Soziale Kompetenzen und soziale Unterstützung Motivationale Kompetenzen Emotionale Kompetenz
587
Was ist die Prävalenz?
Anzahl Krankheitsfälle in einer definierten Population
588
Was ist die Punktprävalenz?
Prävalenz zu einem bestimmten Zeitpunkt
589
Was ist die 12-Monats-Prävalenz?
Anteil der Personen, die zu einem beliebigen Zeitpunkt in einem 12- monatigem Zeitraum die Krankheitskriterien erfüllten
590
Was ist die Lebenszeitprävalenz?
Anteil an einem Stichtag lebender Personen, die in ihrem Leben zu einem beliebigen Zeitraum die Krankheitskriterien erfüllten
591
Was ist das Erkrankungsrisiko?
Wahrscheinlichkeit, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, eine Krankheit jemals gehabt zu haben
592
Was ist die Inzidenz?
Zahl der Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitraum und einer bestimmten Population (Anm.: Krankheit muss am Ende der Untersuchung nicht mehr vorliegen; kann wie Prävalenz in absoluten und relativen Zahlen angegeben werden)
593
Was ist die kumulative Inzidenz(-rate)?
Inzidenzwahrscheinlichkeit eines 15-jährigen bestimmt sich als die Summe der Inzidenzwahrscheinlichkeit von 1-, 2-, etc. –jährigen.
594
Was ist Komorbidität?
Gleichzeitiges Vorliegen verschiedener Erkrankungen.
595
Was bedeutet psychotrop/psychoaktiv?
direkte Einwirkung auf das Nervensystem
596
Was sind psychotrope Substanzen?
597
Auf welchen Wirkungsdimensionen können psychotrope Substanzen aktiv sein?
Aktivierend Sezierend Psychedelisch
598
Welche psychotropen Substanzen wirken aktivieren?
Kokain, Amphetamine
599
Welche psychotropen Substanzen wirken sedierend?
Opioide, Heroin, Benzodiazepine
600
Welche psychotropen Substanzen wirken psychedelisch?
LSD, Cannabis, Ecstasy
601
Wie wirken Opioide?
Sedierend
602
Wie wirken Canabinoide?
Sedierend psychedelisch
603
Wie wirkt LSD
604
Wie wirkt Psilocybin?
605
Wie wirkt Meskalin?
606
Was ist Meskalin?
Meskalin ist ein natürliches Alkaloid, das im Peyote-Kaktus vorkommt, welcher in Mexiko und im Südwesten der USA heimisch ist. Es wird auch in weiteren Kakteen wie beispielsweise San Pedro gefunden. Die Kakteen und Meskalin werden als Halluzinogene verwendet und in der Regel peroral verabreicht.
607
Wie wirken HypnotikaP
608
Wie wirken Sedativa?
609
Wie wirkt Alkohol?
610
Wie wirkt Koffein?
611
Was sind typische Symptome bei Intoxikation?
Atemdepression, epileptische Anfälle
612
Wie wirkt Nikotin?
613
Wie wirkt Amphetamin?
614
Wie wirkt Kokain?
615
Welche Applikationsformen gibt es für psychotrope Substanzen?
616
Welche Psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen gibt es?
617
Wie ist ein Schädlicher Gebrauch / Mittbrauch von Substanzen zu definieren?
618
Wie ist eine Abhängigkeit zu definieren?
619
Wann wird ein Alkoholkonsum als Risikoarm eingestuft?
620
Welche Formen der Alkohol-Intoxikation gibt es?
621
Beschreibe die alkoholinduzierte Störung Delir
622
Was sind Neuropsychartische Symptome und Folgeschäden durch Alkoholkonsum?
Wernicke-Enzephalopathie: akut behandlungsbedürftiges Syndrom bei 3-12% aller chronisch Alkoholabhängigen, beruht auf Thiaminmangel Korsakow-Syndrom (auch „alkoholbedingte amnestische Störungen“): Störungen des Alt- und Neugedächtnisses (mit Konfabulationen), der Konzentrationsfähigkeit und der Orientierung Polyneuropathie: umfasst motorische, sensible und autonome Bahnen Alkoholhalluzinose (eher selten): gute Prognose, Behandlung mit hochpotenten Neuroleptika alkoholischer Eifersuchtswahn Intentionstremor, Dysarthrie, Ataxie und Nystagmus (unter Abstinenz Funtionsverbesserung) Großhirnatrophien korrelieren mit Einbußen der psychischen Leistungsfähigkeit: kognitive und visumotorische Defizite
623
Welche drei Faktoren beeinflussen das Entstehen einer Alkoholabhängigkeit?
624
Welche Neurologischen Veränderungen begünstigen eine Alkoholabhängigkeit?
625
Was bedeutet Ätiologie?
Lehre von den Ursachen (besonders der Krankheiten) zugrunde liegender ursächlicher Zusammenhang (besonders von Krankheiten)
626
Beschreibe die Ätiologie von Drogenkonsum und Drogenabhängigkeit
627
Differenziere die Begriffe Psychose, Schizophrenie, Endogene Psychose
628
Was sind Positiv Symptome?
629
Nenne Beispiele für Positivsymptome
630
Was sind Negativsymptome?
631
Was ist eine Avolition?
Die Avolition ist eine Form der Antriebsstörung. Sie bezeichnet die Unfähigkeit, zielgerichtete Handlungen zu beginnen und aufrechtzuerhalten.
632
Was sind formale Denkstörungen?
(= WIE denkt der Betroffene) Zerfahren/inkohärent, Hemmung, Perseveration, Ideenflucht
633
Was sind inhaltliche Denkstörungen?
(= WAS denkt der Betroffene) Beziehungswahn, Verfolgungswahn,Liebeswahn, Größenwahn, körperbezogene Wahnideen, Beeinflussungswahn, bizarrer Wahn, Gedankenausbreitung, -entzug, -eingebung, -lautwerden
634
Was ist ein Wahn?
eine offensichtlich falsche Überzeugung, von der der Betroffene sich jedoch nicht distanzieren kann
635
Was sind Halluzinationen?
wahrnehmungsähnliche Erfahrungen, die ohne adäquate externe Reize auareten
636
Welche Formen von Halluzinationen können auftreten?
Stimmenhören (häufig kommentierende oder befehlende Stimmen) optische Halluzinationen, taktile Halluzinationen, Geruchs- und Geschmackshalluzinationen
637
Welche Affektstörungen können bei Patienten mit Schizophrenie auftreten?
Affektarm, Ambivalent, Parathymie (unangemessener Affekt)
638
Was ist eine Parathymie?
Parathymie, Gefühlsumkehr, Störung des Gefühlslebens, die sich durch situativ inadäquate Gefühlsreaktionen auszeichnet: Auf Trauer erfolgt Lachen, auf Zorn erfolgt eine Reaktion der Freude (Schizophrenie).
639
Welche Formen und Störungen des Selbstgefühls können bei Patienten mit Schizophrenie auftreten?
Derealisation, Depersonalisation
640
Was ist mit Derealisation gemeint?
Die Betroffenen klagen über ein Gefühl von Unwirklichkeit. Sie klagen z.B. darüber, dass die Umgebung oder bestimmte Objekte fremd aussehen, verzerrt, stumpf, farblos, leblos, eintönig und uninteressant sind, oder sie empfinden die Umgebung wie eine Bühne, auf der jedermann spielt.
641
Was ist mit Depersonalisation gemeint?
Form der dissoziativen Störung, die aus dem anhaltenden oder wiederholten Erleben, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen oder von den eigenen Gedanken getrennt zu sein, besteht. Meist mit dem Gefühl, das eigene Leben von außen zu beobachten.
642
Welche psychomotorischen Störungen treten bei Patienten mit Schizophrenie auf?
Maniriert/bizarr, Mutistisch (stumm), Katatone Erregung, Katatone Haltungsstereotypie, Negativismus
643
Was ist mit maniriert/ bizarren psychomotorischen Störungen gemeint?
Es handelt sich oft um bizarr aussehende, verzerrte, verschnörkelte Bewegungsabläufe, die unsinnig erscheinen.
644
Was ist mit einer mutistischen psychomotorischen Störungen gemeint?
ist eine Kommunikationsstörung, wobei keine Defekte der Sprechorgane und des Gehörs vorliegen
645
Was ist katatone Erregung?
Im Rahmen einer katatonen Erregung besteht eine extreme motorische Unruhe.
646
Was ist ein katatoner Stupor?
Beim katatonen Stupor sind die Betroffenen bewegungslos. Teilweise verharren sie in abnormen Stellungen oder aber ihre Arme und Beine lassen sich wie Wachs verbiegen. Sie sprechen nicht, erscheinen aber stark erregt und oft verängstigt.
647
Was ist ein Stupor?
Stupor ist ein Starrezustand, aus dem eine Person nur durch kräftige körperliche Stimulation aufgerüttelt werden kann. Koma ist ein Zustand der Teilnahmslosigkeit, aus der man eine Person nicht aufwecken kann und bei der die Augen der betroffenen Person geschlossen bleiben, auch wenn sie stimuliert wird.
648
Was ist eine Katatone Haltungsstereotypie?
Zustand des Verharrens in einer starren Körperhaltung. Der Muskeltonus ist maximal erhöht. Sie kommt beispielsweise im Rahmen der Katatonie (Schizophrenie) oder auch als Symptom einer Enzephalitis vor.
649
Was ist Negativismus?
Betroffene handeln entgegengesetzt zum von ihnen Verlangten bzw. Erwarteten oder verweigern die Handlung komplett.
650
Welche Typen der Schizophrenie gibt es?
651
Beschreibe die Paranoide Shizophrenie
652
Beschreibe die Hebephrene Schizophrenie
653
Wodurch ist eine paranoide Schizophrenie gekennzeichnet?
654
Wodurch ist eine hebephrene Schizophrenie gekennzeichnet?
655
Welche Kriterien müssen für die Diagnose einer paranoiden Schizophrenie erfüllt sein?
656
Welche Kriterien müssen für die Diagnose einer hebephrenen Schizophrenie erfüllt sein?
657
Was sind die Merkmale einer katatonen Schizophrenie?
658
Welche Kriterien müssen für die Diagnose einer katatonen Schizophrenie erfüllt sein?
659
Beschreibe eine undifferenzierte Schizophrenie
Merkmale von mehr als einem der drei Subtypen erfüllt
660
Was sind die drei Subtypen einer Schizophrenie?
Paranoid (F20.0) Hebephren (F20.1) Kataton (F20.2)
661
Was charakterisiert eine Schizotype Störung?
2 Jahre wiederholte oder ununterbrochene Symptome
662
Was charakterisiert eine Wahnhafte Störung?
Wahnideen vordergründig; Fehlen übriger Schizophrenie charakteristischer Symptome
663
Was charakterisiert eine Schizoaffektive Störung?
Vorliegen schizophrener und affektiver Symptome zu etwa gleichen Teilen
664
Beschreibe eine Postschizophrene Depression
665
Wann wird ein Schizophrenes Residuum diagnostiziert?
666
Wann wird eine Schizophrenia simplex diagnostiziert?
667
Wann wird eine Schizoaffektive Störung Diagnostiziert?
668
Wann wird eine Wahnhafte Störung diagnostiziert?
669
Welche Typen von Wahn können unterschieden werden?
670
Was ist ein Verfolgungswahn?
Verfolgungswahn ist eine paranoide Denkstörung. Die betroffene Person fühlt sich verfolgt. Typischerweise wird dabei die Umgebung als feindselig wahrgenommen. Der Verfolgungswahn besteht nur, wenn die wahrgenommene Realität von der Wirklichkeit abweicht, also eine unbegründete Einbildung besteht.
671
Was ist ein Querulantenwahn?
Betroffene verlieren wahntypisch ihre Einsichtsfähigkeit. Personen, die unter Querulantenwahn leiden, sind der Überzeugung, dass sich alle öffentlichen Instanzen und andere Beteiligte - beispielsweise die eigenen Anwälte - gegen sie verschworen haben und suchen deshalb Abhilfe im ständigen Anrufen weiterer Gerichte, Behörden und Institutionen. Niederlagen beispielsweise vor Gericht können auf Grund des Wahns nicht objektiven Umständen zugeordnet werden; der Kranke lebt in der Gewissheit, im Recht zu sein und dieses auch gegen alle Widerstände durchsetzen zu müssen.
672
Was ist ein Beziehungswahn?
Unter einem Beziehungswahn versteht man ein häufiges Begleitsymptom der Schizophrenie. Der Betroffene bezieht äußere Gegebenheiten in irriger Weise auf sich, andere Personen oder zukünftige Ereignisse und interpretiert sie falsch.
673
Was ist ein Größenwahn?
Überschätzung der eigenen Talente und Fertigkeiten
674
Was ist ein hypochondrischer Wahn?
Überzeugung, unheilbar krank oder dem Siechtum oder Tode verfallen zu sein. Dieser Wahn ist entweder auf spezielle Krankheiten (z.B. Krebs) gerichtet oder existiert eher diffus, z.B. "geisteskrank geworden zu sein".
675
Was ist ein Eifersuchtswahn?
Der Eifersuchtswahn ist eine Form des Wahns, bei welcher der Patient die krankhafte Überzeugung hat, dass der momentane Partner entweder fremd geht oder sich an andere potenzielle, zukünftige Partner "heranmachen" würde oder könnte. Dafür liegen aber keine nachvollziehbaren Gründe oder Beweise vor.
676
Was ist ein Liebeswahn?
Unter einem Liebeswahn versteht man die wahnhafte Überzeugung von einem bestimmten Menschen geliebt zu werden. Dieser Liebeswahn ist subjektiv unerschütterlich und kann weder durch Argumente, noch durch Beweise widerlegt werden.
677
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz einer Schizophrenie?
Lebenszeitprävalenz 1%, unabhängig von Kultur und HerkunV
678
Wie hoch ist die Inzidenz einer Schizophrenie in Berlin?
in Berlin (ca. 3.5 Mio Einwohner) jährlich ca. 350
679
In welchem Alter liegt der Erkrankungsgipfel für Schizophrenien?
Ca 20-25
680
Wie liegt die Geschlechterverteilung bei Schizophrenie?
50:50 (Männer früher erkrankt, ca. 15. - 25. LJ; Frauen ca. 20. - 30. LJ; bei Frauen zweiter Erkrankungsgipfel 45. - 50. LJ)
681
Welche Komorbiditäten treten häufig mit Schizophrenie auf?
Hohe Komorbidität mit Substanzkonsumstörungen, Angststörungen, Zwangsstörungen; prämorbid schizotypische oder paranoide PS
682
Welche Lebenserwartung haben Patienten mit Schizophrenie?
Verminderte Lebenserwartung aufgrund soma
683
Beschreibe den Verlauf einer Schizophrenie
684
Beschreibe die Prodomalphase einer Schizophrenie
Besteht aus unspezifischen Symptomen Häufig treten Konzentrationsschwierigkeiten, sozialer Rückzug, Ängste und Schlafstörungen auf
685
Beschreibe die akute / fluoride Phase einer Schizophrenie
Positivsymptome dominieren Desorganisiertes u. sprunghaftes Denken und Verhalten
686
Beschreibe die Residualphase einer Schizophrenie
Negativsymptome dominieren
687
Wie sieht ein kontinuierlicher Verlauf einer Schizophrenie aus?
688
Wie sieht ein episodisch remittierender Verlauf einer Schizophrenie aus?
689
Wie sieht der episodische Verlauf mit stabilem Residuum einer Schizophrenie aus?
690
Wie sieht der episodische Verlauf mit zunehmendem Residuum einer Schizophrenie aus?
691
Welche biologischen und psychosozialen Faktoren spielen bei einer Schizophrenie einer Rolle?
692
Gibt es ein Schizophrenie-Gen?
Kein „Schizophrenie-Gen“, sondern Beteiligung und Zusammenspiel verschiedener Genorte
693
Wie beeinflusst die Störung von Neurotransmittersystemen eine Schizophrenie?
Dopaminhypothese: Überaktivität des dopaminergen Systems (insb. mit Positivsymptomatik assoziiert) Antipsychotische Wirkung von Substanzen, die Dopaminrezeptor blockieren Veränderungen anderer Transmifersysteme (z.B. serotonerg) -> Dysbalance zwischen und innerhalb verschiedener Transmifersysteme angenommen
694
Welche Prä- und perinatalen Risikofaktoren gibt es für eine Schizophrenie?
695
Welche Psychosozialen Risikofaktoren für eine Schizophrenie gibt es?
696
Was sind Expressed Emotions?
697
Wie könnte ein möglicher Entwicklungsverlauf einer Schizophrenie aussehen?
698
Was sind Prädiktoren für einen günstigen Verlauf einer Schizophrenie?
699
Welches Geschlecht ist ein günstiger Prädiktor für eine Schizophrenie?
Weiblich
700
Ist die Herkunftsschicht ein Prädiktor für den Verlauf einer Schizophrenie?
Ja (horche Schicht = günstig)
701
Gibt es eine erbliche Belastung für eine Schizophrenie?
Ja
702
Ist die Prognose des Verlaufs einer Schizophrenie günstiger bei jungem oder hohem Alter bei Erstmanifestation ?
Älter Je jünger desto ungünstiger
703
Ist der akute beginn oder der schleichende ein günstiger Prädiktor für den Verlauf einer Schizophrenie?
Akut
704
Sind Zwangssymptome ein günstiger Prädiktor für den Verlauf einer Schizophrenie?
Nein!!! Ungünstig
705
Sind affektive Symptome ein günstiger Prädiktor für den Verlauf einer Schizophrenie?
Ja günstig
706
Ist ein paranoider Typus ein günstiger Prädiktor für den Verlauf einer Schizophrenie?
Ja günstig
707
Ist der Beginn mit einer Negativsymptomatik ein günstiger Prädiktor für den Verlauf einer Schizophrenie?
Nein, ungünstig
708
Wie wird eine Schizophrenie medikamentös Therapiert?
709
Was sind somatoforme Störungen?
710
Was sind kognitive Merkmale einer somatoformen Störung?
711
Was sind Verhaltensmerkmale einer somatoformen Störung?
712
Welche somatoformen Störungen gibt es?
Somatisierungsstörung Undifferenzierte Somatisierungsstörung Hypochondrische Störung Somatoforme autonome Funktionsstörung Anhaltende Schmerzstörung
713
Charakterisiere eine Somatisierungsstörung
Multiple körperliche Beschwerden über mindestens 2 Jahre
714
Charakterisiere eine undifferenzierte Somatisierungsstörung
Medizinisch unklare körperliche Beschwerde über mindestens 6 Monate
715
Charakterisiere eine Hypochondrische Störung
beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Krankheiten zu leiden (mindestens 6 Monate)
716
Charakterisiere eine somatoforme autonome Funktionsstörung
multiple körperliche Beschwerden, primär auf Organe des autonomen Nervensystems bezogen
717
Charakterisiere eine anhaltende Schmerzstörung
andauernder, schwerer und quälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht hinreichend erklärt werden kann
718
Beschreibe die Epidemiologie von Somatoformen Störungen
719
Was sind Prädiktoren für den chronischen Verlauf einer somatoformen Störung?
720
Beschreibe den Verlauf somatoformer Störungen
721
Welche Differentialdiagnosen müssen ausgeschlossen werden um somatoforme Störungen diagnostizieren zu können?
722
Warum müssen körperlich begründbare Beschwerden als Differentialdiagnose für somatoforme Störungen ausgeschlossen werden?
723
Warum müssen Depressionen als Differentialdiagnose für somatoforme Störungen ausgeschlossen werden?
724
Wie kann eine Panikstörung als Differentialdiagnose für somatoforme Störungen ausgeschlossen werden?
725
Wie muss eine Schizophrenie als Differentialdiagnose für somatoforme Störungen ausgeschlossen werden?
726
Welche somatoforme Störung kann Diagnostiziert werden wenn multiple körperliche Beschwerden beschrieben werden?
727
Welche somatoforme Störung kann Diagnostiziert werden wenn eine konkrete Symptomatik umschrieben wird?
728
Welche somatoforme Störung kann Diagnostiziert werden wenn starke Gesundheitsängste beschrieben werden?
729
Welche neurobiologischen und physiologischen Faktoren begünstigen somatoforme Störungen?
730
Welche Temperametsfaktoren begünstigen somatoforme Störungen?
731
Was ist Alexithymie?
Gefühlsblindheit Menschen mit Alexithymie haben große Schwierigkeiten, Gefühle wie Traurigkeit, Wut oder Freude bei sich wahrzunehmen und zu benennen. "Das bedeutet nicht, dass sie keine Gefühle haben"
732
Welche Umweltfaktoren begünstigen somatoforme Störungen?
733
Was ist eine Stressinduzierte Hyperalgesie?
734
Wie wird die Entstehung von somatoformen Störungen erklärt?
735
Beschreibe die Sensomotorische Verstärkung nach Barsky
736
Beschreibe das Vulnerabilitäts-Stress-Modell zur Entstehung somatoformer Störungen
737
Was sind spezifische Phobien?
738
Welche Typen spezifischer Phobien gibt es?
Tiertypus Umwelttypus Situationstypus Blut-, Spritzen- und Verletzungstypus Anderer Typus
739
Beschreibe spezifische Phobien vom Tiertypus
Bspw. Angst vor Spinnen, Schlangen oder Insekten Oft werden besonders die abrupten Bewegungen der Tiere gefürchtet
740
Beschreibe spezifische Phobien vom Umwelttypus
Angst vor Naturereignissen wie Gewitter oder Wasser
741
Beschreibe spezifische Phobien vom Situationstypus
Furcht vor bestimmten Situationen wie Menschenmengen oder engen Räumen z.T. Überschneidung mit Panikstörung mit Agoraphobie
742
Beschreibe spezifische Phobien vom Blut-, Spritzen- und Verletzungstypus
Ausgeprägte Angst vor Arztbesuchen oder Spritzen Besonders relevant ist dieser Typus, da z.T. wichtige Untersuchungen bzw. Behandlungen nicht wahrgenommen werden Besonderheit: bis zu 75% der Betroffenen fallen in entsprechenden Situationen in Ohnmacht
743
Beschreibe spezifische Phobien vom anderen Typus
Sonstige Kategorien (Ersticken, Infektionen etc.)
744
Welche Lebenszeit Prävalenz haben spezifische Phobien?
15%
745
Welche Einjahresprävalenz haben spezifische Phobien?
Einjahresprävalenz 7-9% (Raten abhängig von Definitoon des Schweregrades)
746
Wie hoch ist der Frauen Anteil bei bei Tier- und naturbezogener Phobien?
75-90%
747
Wie hoch ist der Frauen Anteil bei bei Höhenphobien?
55-70%
748
Wie hoch ist der Frauen Anteil bei bei situationsbezogenen Phobien?
75-90%
749
Wie hoch ist der Frauen Anteil bei bei Blut- bzw. Injektionen hobien?
55-70%
750
Wann ist der Onset spezifischer Phobien?
Onset abhängig vom Typus: situationsbezogene Phobie in Kindheit sowie Mitte der 20er Lj. (zweigipflige Verteilung), andere Typen meist in der Kindheit
751
Welche Komorbitidäten sind bei spezifischen Phobien häufig?
häufig mit anderen Angststörungen, v.a. Panikstörung mit Agoraphobie/ sozialer Phobie; z.T. auch gemeinsames Auftreten mit PTBS, Zwangsstörung, affektiven Störungen, Sucht, Persönlichkeitsstörungen
752
Wie versucht das Vulnerabilitäts-Stress-Modell die Entstehung spezifischer Phobien zu erklären?
753
Wie versucht Mowrer mit seiner Zwei-Faktoren-Theorie die Entstehung spezifischer Phobien zu erklären?
demnach entsteht die Angststörung in einem ersten Schritt durch KK und wird in einem zweiten Schritt durch OK aufrechterhalten Klassische Konditionierung: Angstreaktion wird durch KK gelernt. Bsp. Hundebiss: Hund (CS) beißt, Schmerz (UCS) löst Angstreaktion aus (UCR --> CR) Operante Konditionierung: Reizgeneralisierung à die bei KK entstandene Angst wirkt als Stimulus für Vermeidungsverhalten, der angstbesetzte CS wird vermieden, durch den Wegfall der Angst wird dieses Verhalten negativ verstärkt ( C-), dieses Verhalten wird so immer häufiger gezeigt, es kann keine korrigierende Erfahrung gesammelt werden (= gelerntes Vermeidungsverhalten ). Hier setzt die Exposition / systematische Desensibilisierung an. Hundebiss: Angst wirkt als pos. Bestrafung auf das Annäherungsverhalten zu Hunden à Hunde werden vermieden, das Ausbleiben der Angst wirkt als neg. Belohnung auf das Vermeidungsverhalten
754
Welche drei Wege des Angsterwerbs beschreibt das Three-Pathway-Modell zur Beschreibung spezifischer Phobien?
755
Was ist biological preparedness im Zusammenhang mit spezifischen Phobien gemeint?
756
Beschreibe das Vulnerabilitäts-Stress-Modell zur Erklärung spezifischer Phobien
757
Was ist eine soziale Phobie?
Starke Angst und Unsicherheit in interaktions- oder leistungsbezogenen Situationen (zentral i.d.R.: Befürchtung vor negativen Bewertungen durch andere)
758
Welche Formen der sozialen Phobie werden unterschieden?
Unterscheidung von: Spezifischer Form (soziale Ängste begrenzt auf eine/wenige sehr ähnliche Situationen) Generalisierter Form (zahlreiche verschiedene Situationen mit beeinträchtigenden Ängsten verbunden)
759
Was ist die Folge einer sozialen Phobie?
Vermeidung Angst auslösender Situationen oder Aushalten nur unter Einsatz von Sicherheitsverhalten zur kurzfristigen Angstreduktion
760
Welche Typen einer sozialen Phobie werden unterschieden?
Interaktionstyp (»interaction-type«): Angst davor, eine (fremde) Person anzusprechen, in einer kleineren oder größeren Gruppe Alltagsgespräche (Small-Talk-Situationen) zu führen, hinzuzutreten oder alltägliche Small- Talk-Situationen nicht meistern zu können Leistungsbezogener Typ (»performance- type«): Angst vor alltäglichen Situationen (Essen und Trinken in der Öffentlichkeit, Benutzung öffentlicher Toiletten, Sprechen oder Darbietungen in der Öffentlichkeit)
761
Was sind Wesentliche Merkmale sozialer Phobien?
762
Was für Sicherheitsverhalten tritt bei sozialen Phobien auf?
763
Welche Differentialdiagnosen müssen ausgeschlossen werden bei einer sozialen Phobie?
764
Was ist die Lebenszeitprävalenz einer sozialen Phobie?
4-12%
765
Was ist die Einjahresprävalenz einer sozialen Phobie?
2-4%
766
Gibt es Geschlechter Unterschiede bei der sozialen Phobie?
Nein
767
In welchem Alter beginnen soziale Phobien?
Beginn überwiegend in Jugend und im frühen Erwachsenenalter Hochrisikoalter für erste Symptome 10 – 17 Jahre Bei > 90% vor 25. Lebensjahr
768
Welche genetischen und neurobiologischen Einflüsse gibt es bei sozialen Phobien?
769
Was sind Prädispositionierende Soziale Faktoren für eine soziale Phobie?
770
Was können die Folgen von Bullying in der Kindheit sein?
771
Beschreibe das Vulnerabilitäs-Stress-Modell zur Entstehung sozialer Phobien
772
Was empfehlen die Leitlinien zur Behandlung von Angststörungen?
773
Wie sind Panikattacken und eine Panikstörung voneinander zu unterscheiden?
774
Welche Charakteristika weist eine Panikstörung nach ICD-10 auf?
775
Was ist nach ICD-10 eine Panikstörung?
776
Welche vegetativen Symptome können nach ICD-10 bei einer Panikstörung auftreten?
777
Welche Thorax und Abdomen betreffenden Symptome können nach ICD-10 bei einer Panikstörung auftreten?
778
Welche psychischen Symptome können nach ICD-10 bei einer Panikstörung auftreten?
779
Welche allgemeinen Symptome können nach ICD-10 bei einer Panikstörung auftreten?
780
Was ist nach ICD-10 bei einer Panikstörung ein häufiges Ausschlusskriterium?
781
Welche Lebenszeit-Prävalenz haben Panikstörungen?
3-5%
782
Welche Geschlechterverteilung haben Panikstörungen?
Frauen: Männern 2:1
783
Wie entwickelt sich meist eine Panikstörung im Leben eines Betroffenen?
784
Vor welchen SItuationen trete bei Agoraphobie nach ICD-10 Ängste auf?
785
Welche vegetativen Symptome treten nach ICD-10 bei Agoraphobie auf?
786
Welche Thorax und Abdomen betreffenden Symptome treten nach ICD-10 bei Agoraphobie auf?
787
Was ist Eine Exsikkose?
Bei einer Exsikkose oder Dehydratation ist der Wasseranteil des Körpers stark erniedrigt. Der Körper trocknet aus, es liegt eine Störung des Wasser- und Elektrolythaushalts vor.
788
Welche psychischen Symptome treten nach ICD-10 bei Agoraphobie auf?
789
Welche allgemeinen Symptome treten nach ICD-10 bei Agoraphobie auf?
790
Welche Bedingungen müssen erfüllt sein um nach ICD-10 eine Agoraphobie zu diagnostizieren?
791
Was ist ein häufiges Ausschlusskriterium nach ICD-10 um eine Agoraphobie zu diagnostizieren?
792
Was ist eine Panikstörunge?
793
Was ist eine Agoraphobie und welche Formen werden unterschieden?
794
Welche Lebenszeitprävalenz haben Agoraphobien?
5%
795
Welches Geschlechterverhaltnis zeigt sich bei Agoraphobien?
Frauen 2-4x häufiger
796
Was sind typische Orte die bei Agoraphobikern Angst auslösen?
Autofahren, öffentliche Verkehrsmittel, Schlange stehen, Kaufhäuser, Supermärkte
797
Beschreibe den Verlauf einer Agorapgobie
798
Welche Differentialdagnosen müssen bei einer Agoraphbie ausgeschlossen werden?
799
Welche Fragen sollten bei Verdacht auf Vorliegen einer Panikstörung oder Agoraphobie gestellt werden?
800
Welche Fragen sollten bei Verdacht auf Vorliegen einer generalisierten Angststörung gestellt werden?
801
Welche Fragen sollten bei Verdacht auf Vorliegen einer sozialen Phobie gestellt werden?
802
Welche Fragen sollten bei Verdacht auf Vorliegen einer spezifischen Phobie gestellt werden?
803
Wie wird das Entstehen von Panikstörungen und Agoraphobien versucht zu erklären?
804
Wie werden Panikattacken mit Lerntheoretischen Ansätzen erklärt?
805
Was sind Panikogene Substanzen?
Substanzen mit unterschiedlichen biologischen Eigenschaften, die Panikattacken nur bei Panikpatienten auslösen, nicht bei Kontrollpantienten
806
Nenne Beispiele für panikogene Substanzen
807
Was ist eine Hyperkapnie?
erhöhten Gehalt an Kohlendioxid (CO2) im Blut.
808
Wie kann Kohlenstoffdioxidinhalation und Hyperventilation eine Panikattacke auslösen?
809
Beschreibe das Psychophysiologisches Modell der Panikstörung (Margraf & Ehlers)
810
Welche Auslöser einer Panikattacke beschreibt das Psychophysiologisches Modell der Panikstörung (Margraf & Ehlers)?
811
Welche Aufrechterhaltenden Faktoren einer Panikattacke beschreibt das Psychophysiologisches Modell der Panikstörung (Margraf & Ehlers)?
Sorge vor weiteren Angstafacken, erhöhtes Erregungsniveau, Vermeidungsverhalten, usw.
812
Welche Therapeutische Behandlung empfehlen die S3 Leitlinien bei Panikattacken und Agoraphobie?
813
Mit welchen Medikamenten sollte bei einer Panikstörung oder Agoraphobie gearbeitet werden?
814
Wie zeigt sich eine Generalisierte Angststörung?
815
Wie definiert sich eine generalisierte Angststörung nach ICD-10?
816
Welche vegetativen Symptome können sich nach ICD-10 bei einer generalisierten Angststörung zeigen?
817
Welche den Thorax und Abdomen betreffenden Symptome können sich nach ICD-10 bei einer generalisierten Angststörung zeigen?
818
Welche psychischen Symptome können sich nach ICD-10 bei einer generalisierten Angststörung zeigen?
819
Welche allgemeinen Symptome können sich nach ICD-10 bei einer generalisierten Angststörung zeigen?
820
Was sind Palpitationen?
Unter Palpitationen versteht man das subjektive Gefühl, dass das Herz zu schnell und zu stark bzw. unregelmäßig schlägt. Die Patientinnen/Patienten empfinden dies meistens als unangenehm. Palpitationen können harmlos sein, aber auch im Rahmen verschiedener Erkrankungen auftreten.
821
Definiere eine generalisierte Angststörung
822
Wie grenzt sich eine generalisierte Angststörung von spezifischen Phobien ab?
823
Beschreibe die ängstigen Sorgen und Erwartungen bei einer generalisierten Angststörung
2 Typen
824
Welchen Sorgentypen werden bei der generalisierten Angststörung unterschieden?
825
Wie werden Sorgen bei einer generalisierten Angststörung erlebt?
826
Als was wirken die Sorgen bei einer generalisierten Angststörung?
827
Was führt zur Aufrechterhaltung einer generalisierten Angststörung?
828
Welche Lebenszeitprävalenz haben generalisierte Angststörungen?
5,1-8,5% Frauen 2x häufiger als männer
829
Wann ist der Onset generalisierten Angststörungen?
Meist zwischen 35 und 45
830
Wie zeigen sich generalisierte Angststörungen meist zu beginn?
Oft schon lange vor Störungsbeginn ängstlich und nervös später meist chronisch-progredienter Verlauf Beeinträchtigungen meist geringer als bei anderen Angststörungen, d.h. seltenere Häufigkeit in stationären Einrichtungen
831
Welche Komorbiditäten treten häufig mit einer generalisierten Angststörung auf?
Depression, soziale Phobie, Substanzkonsumstörungen
832
Was sind relevante differentialdiagnostische Merkmale für eine generalisierte Angststörung?
833
Was sind allgemeine Regeln für die Exploration bei einer generalisierte Angststörung?
834
In wiefern spielen genetischen Faktoren bei einer generalisierten Angststörung eine Rolle?
835
Welche neurobiologischen Faktoren spielen bei der generalisierten Angststörung eine Rolle?
836
Welche psychologischen Erklärungsansätze für die generalisierte Angststörung gibt es?
837
Welche Therapieformen empfehlen die S3Leitlinien bei generalisierten Angststörung?
838
Welche Therapieform wird meist von den Leitlinien für Angststörungen empfohlen?
KVT
839
Welche Medikamente werden für Patienten mit generalisierten Angststörung empfohlen?
840
Was sind Zwanggedanken?
841
Was sind Zwangshandlungen?
842
Wie sind Zwangshandlungen und -Gedanken von einander zu differenzieren?
Zwangsgedanken treten ungewollt auf und lösen Angst aus Zwangshandlungen werden willentlich ausgeführt und wirken angstreduzierend
843
Zeige den Unterschied zwischen Zwangsgedanken und -handlungen
844
Was sind häufige Inhalte von Wasch- und Reinigungszwängen?
845
Was sind häufige Inhalte von Kontrollzwängen?
846
Was sind häufige Inhalte von Symmetrie- und Ordnungszwängen?
847
Was sind häufige Inhalte von Wiederholungs- und Zählzwängen?
848
Was sind häufige Inhalte von Sammel- und Aufbewahrungszwängen?
849
Welche Diagnosekriterien beschreibt das ICD-10 für Zwangsstörungen?
850
Welche Lebenszeit-Prävalenz haben Zwangsstörungen?
Lebenszeit-Prävalenz 2-3%; bei Erwachsenen Frauen = Männer, bei Jugendlichen Männer > Frauen
851
Was beeinflusst den Schweregrad von Zwangsstörungen?
Verschlimmert wenn Patient alleinstehend
852
In welchem Alter liegt das Onset für Zwangsstörungen?
oft bereits im Kindes-/Jugendalter, mittleres Onsetalter 20 Lj. (Männer ~ 19 Lj., Frauen ~ 22 Lj.); bei etwa 65% aller Pat. vor 25 Lj., meist rascher Onset der Symptomatik;
853
Was kann ein Auslöser für eine Zwangsstörung sein?
bei 50-70% Auslöser durch life event (z.B. Schwangerschaft, sexuelles Problem, Tod eines Angehörigen)
854
Wie verlaufen Zwangsstörungen?
meist langdauernd, Symptomatik fluktuierend oder konstant vorhanden
855
Welche Komorbiditäten liegen bei Zwangsstörungen Häufig vor?
MD ~ 60%, soziale Phobie ~ 25%, oft auch Alkoholabhängigkeit, spezifische Phobie, Panikstörung
856
Was ist eine Prädisposition für Zwangsstörungen?
vorbestehende zwanghafte Persönlichkeitsstörung bei 15-35%
857
Welche Prognose lässt sich für den Verlauf von Zwangsstörungen aussprechen?
negativ: geringer Widerstand, bizarre Zwänge, MDD, Persönlichkeitsstörungen; positiv: gute soziale und berufliche Anpassung, auslösende Ereignisse, episodischer Verlauf
858
Welche Genetischen und physiologischen Faktoren spielen bei Zwangsstörungen eine Rolle?
Anteil an Zwangsstörungen bei Verwandten ersten Grades von Erwachsenen mit einer Zwangsstörung ist annähernd zweimal so hoch
859
Welche neurobiologischen Faktoren sind für Zwangsstörungen von Bedeutung?
860
Wie beeinflussen Tempramentsfaktoren Zwangsstörungen?
höhere negative Emotionalität und Verhaltenshemmung in der Kindheit begünstigen Entstehung
861
Welche Life-events begünstigen Zwangsstörungen?
Körperlicher und sexueller Missbrauch in der Kindheit; belastende oder traumatische Lebensereignisse
862
Wie versucht das Kognitive Modell nach Salkoviskis Zwangsstörungen zu erklären?
863
Warum Überschätzen Patienten mit Zwangsstörungen die Bedeutsamkeit von Gedanken? (Thought Action Fusion)
864
Welche Überzeugung haben Personen mit Zwangsstörungen häufig?
865
Was ist eine Posttraumatischen Belastungsstörung?
866
Was ist ein Trauma?
belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde (WHO)
867
Was sind die Merkmale eines Traumas?
868
Welche Störungsbilder können infolge einer Traumatisierung auftreten?
869
Nach welchen Kriterien können Traumata unterteilt werden?
Nach Erstreckung (Typ 1-2 und krankheitsbedingte) Nach Verursachung (Akzidentelle / Interpersonelle)
870
Welche Traumata haben das höchste Risiko sich zu einer PTBS zu entwickeln?
Interpersonelles Typ-II Trauma
871
Nenne Beispiele für akzidentelle Typ I Traumata
872
Nenne Beispiele für akzidentelle Typ II Traumata
873
Nenne Beispiele für interpersonelle Typ I Traumata
874
Nenne Beispiele für interpersonelle Typ II Traumata
875
Nenne Beispiele für interpersonelle krankheitsbedingte Traumata
876
Nenne Beispiele für akzidentelle krankheitsbedingte Traumata
877
Was sind akzidentelle Traumata?
Akzidentelle Traumata sind zufällig aufgetretene traumatische Ereignisse die außerhalb des Einflusses von Menschen stehen, wie beispielsweise Naturkatastrophen oder unbeabsichtigte Autounfälle.
878
Was sind interpersonelle Traumata?
solche, die vorsätzlich von einem oder mehreren anderen Menschen verursacht wurden. Interpersonelle Traumata und Typ-II-Traumata haben für gewöhnlich schwerwiegendere Folgen als akzidentelle oder Typ-I-Traumata.
879
Was sind Typ I Traumata?
einmalige traumatische Erfahrungen, wie Unfälle, Naturkatastrophen etc.
880
Was sind Typ II Traumata?
häufig andauernde oder sich wiederholende traumatische Erlebnisse, wie Folter, Missbrauch und sogenannte „man made desaster“ (durch Menschenhand verursachte Traumata), sie ziehen häufig tiefgreifende und schwere Störungen bzw. psychische Probleme nach sich.
881
Was ist eine „einfache“ PTBS?
(Typ-I-Trauma): (einmaliges Trauma) im Erwachsenenalter
882
Was ist eine „komplexe“ PTBS?
(Typ-II-Trauma): infolge schwerer, anhaltender Traumatisierungen (z.B. Misshandlungen oder sexueller Missbrauch, physische und/ oder emotionale Vernachlässigung in der Kindheit, existenzbedrohende Lebensereignisse)
883
Was sind Symptome einer PTBS?
884
Welche Diagnosekriterein sind im ICD-10 für die Diagnose einer PTBS genannt?
885
Welche Lebenszeitprävalenz haben PTBS?
1-7% Frauen etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer (10.4% vs. 5%) PTBS-Häufigkeit ist abhängig von Art des Traumas Häufigste Auslöser: physische Angriffe, v.a. sexueller Art (Prävalenzraten von ca. 50%) Deutlich seltener: Verkehrsunfallopfer, schwere Organerkrankungen (Prävalenzrate ca. 10%) Im Mittel entwickeln ca. 25% aller mit traumatischem Ereignis konfrontierten Personen eine PTBS
886
Wie viele Personen entwickeln eine PTBS?
Im Mittel entwickeln ca. 25% aller mit traumatischem Ereignis konfrontierten Personen eine PTBS
887
Welche Neuronalen Korrelate sind bei einer PTBS zu finden?
Volumenreduktion des Hippokampus Verstärkte Amygdala-Reaktivität (erhöhtes Angstlernen) Präfrontales Defizit (verminderte Hemmung/ Löschung) Defizit der Hippocampusfunktion -> vermindertes explizites und Kontext-Lernen
888
Was sind Dysfunktionale Kognitionen?
889
Was ist ein verändertes Traumagedächtnis?
890
Wodurch kommt es zu einer PTBS?
PTBS ist NICHT durch das Trauma verursacht sondern durch inadäquates emotionales Verarbeiten des traumatischen Erlebnisses
891
Was sind Risiko- bzw. Schutzfaktoren bei einer PTBS?
892
Was sind gesundheitsfördernde Faktoren bei einer PTBS?
893
Was sind Aufrechterhaltendefaktoren bei einer PTBS?
894
Wie kommt es zur Entstehung einer PTBS?
895
Was empfehlen die S3 Leitlinien zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen?
896
Was sind die ICD-10 Kriterien für Frühkindlichen Autismus?
897
Was sind früh erkennbare „Red Flags“ für Frühkindlichen Autismus?
898
Wie zeigt sich frühkindlicher Autismus im Säuglingsalter?
899
Wie zeigt sich frühkindlicher Autismus im Vorschul- und Schulalter?
900
Was sind die ICD-10 Kriterien für das Asperger Syndrom?
901
Wie zeigt sich beim Asperger Syndrom eine Beeinträchtigung der Kommunikation?
902
Wie zeigt sich beim Asperger Syndrom eine Beeinträchtigung der sozialen Interaktion?
903
Wie zeigt sich beim Asperger Syndrom eine Stereotype Verhaltensweisen und Interessen??
904
Welche drei Symtomcluster gibt es bei Aufmerksamkeitsstörungen?
905
Was sind die ICD-10 Kriterien für eine Aufmerksamkeitssstörung?
906
Was sind die Kriterien für die Diagnose einer Hyperaktivität?
907
Was sind die Kriterien für die Diagnose einer Impulsivität?
908
Um eine Aufmerksamkeitshyperaktivitätsstörung zu Diagnostizieren müssen die Symptome…
909
Beschreibe die Ätiologie einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung
910
Ab wann kann einer einer ADHS Medikamentierung werden und mit was?
911
Beschreibe die Polung einer Depressiven Episode (F32)
912
Beschreibe die Polung einer rezividierenden Depressiven Störung (F33)
913
Beschreibe die Polung einer bipolaren Affektiven Störung (F31)
914
Beschreibe die Polung einer zyklothymen Störung
915
Beschreibe die Polung einer dysthymen Störung
916
Was sind die Kernsymptome noch ICD-10 einer Depression?
917
Was sind die Zusatzsymptome noch ICD-10 einer Depression?
918
Nenne die Kernsymptome und beispielhafte Zusatzsymptome einer Depression nach ICD-10
919
Wie viele Kern- und Zusatzsymptome braucht es für die Diagnose einer leichtgradigen Depression?
920
Wie viele Kern- und Zusatzsymptome braucht es für die Diagnose einer mittelgradigen Depression?
921
Wie viele Kern- und Zusatzsymptome braucht es für die Diagnose einer schweren Depression?
922
Beschreibe die Epidemiologie von Depressionen
923
Wann haben Depressionen meist ihren Onset und wie lange dauert eine Episode durchschnittlich?
924
Was ist unter Response auf ein Treatment zu verstehen?
925
Was heißt Remission?
926
Was ist unter einem Rückfall zu verstehen?
927
Was bedeutet rezidiv?
928
Welche Schutzfaktoren (salutogene Faktoren) gibt es für Depressionen?
Intaktes soziales Netz, Erleben von positiven Beziehungen Guter Gesundheitszustand Mobilität, Unabhängigkeit, Autonomie Keine finanziellen Probleme Guter körperlicher Zustand Höherer Bildungsgrad Erfahrung von Zuwendung in der Kindheit Faktoren des Lebensstils (z. B. Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung) Psychologische Faktoren (z. B. Eigenverantwortung, Motivation) Zugang zu gesundheitsrelevanten Leistungen (z. B. Krankenversorgung, Bildungs- und Sozialeinrichtungen)
929
Was sind Risikofaktoren (pathogene Faktoren) für Depressionen?
Weiblich Ersterkrankung während der Adoleszenz Familienstand (ledig, geschieden, verwitwet) niedriger sozioökonomischer Status (geringes Einkommen, Armut, Arbeitslosigkeit, soziale Isolation) Belastende Lebensereignisse/ Stress niedrige Bildung Stadt > Land Körperliche Erkrankungen (Diabetes, Myokardinfarkt, Krebs, Schlaganfall u.a. Risiko von 20-25% für Depression während Krankheitsverlauf)
930
Mit welchen Aspekten werden Depressionen zu erklären versucht?
931
Mit welchen psychologischen Theorien werden Depressionen erklärt?
932
Wie beschreibt Beck sein kognitiven Modell der Depressionsenstehung
933
Welche kognitiven Verzerrungen und Denkfehler beschreibt Beck in seinem kognitiven Modell der Depressionsentstehung?
934
Beschreibe Beck kognitive Verzerrung: selektive Abstraktion
Misserfolge, Fehler und Schwächen werden selektiv verallgemeinert
935
Beschreibe Beck kognitive Verzerrung: Übergeneralisierung
Wenn es einmal so war, dann wird es immer so sein
936
Beschreibe Beck kognitive Verzerrung: übertriebenes Verantwortungsgefühl
Ich bin für jedes Problem verantwortlich
937
Beschreibe Beck kognitive Verzerrung: Personalisierung
Alles (Negative) hat mit mir zu tun
938
Beschreibe Beck kognitive Verzerrung: Katastrophisieren
Denke immer an das Schlimmste
939
Beschreibe Beck kognitive Verzerrung: absolutes, dichotomies Denken
Es gibt nur gut oder schlecht, schwarz oder weiss
940
Beschreibe das Attributionstheoretische Modell der Depression
941
Was passiert im Anterioren cingulären Cortex bei Depressionen?
Volumenreduktion
942
Was passiert im präfrontalen Cortex bei Depressionen?
Volumenreduktion
943
Was passiert im subgenualen cingulären Cortex bei Depressionen?
Verminderte Aktivität und Volumenreduktion
944
Was passiert im orbifrontalen Cortex bei Depressionen?
Hyperaktivität und Volumenreduktion
945
Was passiert im ventralen Striatum bei Depressionen?
Verminderte Aktivität und Volumenreduktion
946
Was passiert in der Hypophyse bei Depressionen?
Volumenzunahme
947
Was passiert in der Amygdala bei Depressionen?
Hyperaktivität und Volumenreduktion
948
Was passiert im Hippocampus bei Depressionen?
Volumenreduktion
949
Beschreibe die Monoaminmangelhypothese zur Entstehung von Depressionen
950
Beschreibe die Dysregulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse als Ursache für Depressionen
951
Beschreibe die Neuroplastizitätshypothese zur Erklärung von Depressionen
952
Beschreibe das Vulnerabilitäts Stress Modell zur Entstehung von Depressionen
953
Was sind Intrapersonelle Vulnerabilitäten für eine Depression?
954
Was sind Vulnerabilitäten der sozialen Vorgeschichte für eine Depression?
955
Was könnten Trigger für eine Depression sein
956
Was sind mögliche Folgen einer Depression?
957
Beschreibe das Störungsbilder der bipolaren Störung
958
Beschreibe manische Episoden
959
Wie definiert das DSM-5 eine Bipolar-1-Störung?
960
Wie definiert das DSM-5 eine Bipolar-2-Störung?
961
Was ist eine Manie?
962
Was ist eine Hypomanie?
963
Beschreibe eine Hypomanische Episode
964
Charakterisiere eine Manische Episode
965
Vergleiche eine Hypomanie mit einer Manie
966
Wann ist die Diagnose Bipolare Affektive Störung (Bipolar 1) zu stellen?
967
Wann ist die Diagnose Bipolare Affektive Störung (Bipolar 2) zu stellen?
968
Wann ist die Diagnose Zyklothymia zu stellen?
969
Was sind die Besonderheiten bei der Diagnose einer Bipolaren Störung?
970
Was erschwert die Diagnose bipolarer Störungen
971
Welche Lebenszeitprävalenz haben Bipolare Störungen?
für Bipolar-I-Störung: 1%; für Bipolar-II-Störung: 1.1% Keine Geschlechtsunterschiede
972
Welche komorbiden Störungen treten mit bipolaren Störungen häufig auf?
Komorbide psychische Störungen bei mind. 50% bipolarer Patienten Substanzmissbrauch u. –abhängigkeit Angststörungen Persönlichkeitsstörungen
973
Gibt es eine genetische Komponente für bipolare Störungen?
Entscheidende Rolle bei Entstehung bipolarer Störungen (Konkordanz MZ 33- 90%, DZ 5-25%)
974
Welche Neurobiologischen Befunde zeigen sich bei bipolaren Störungen?
Vielzahl an Neurotransmifern und Neuromodulatoren (Noradrenalin, Dopamin, Serotonin) an Entstehung bipolarer Störungen beteiligt Neuroanatomische Veränderungen und neuronale Dysregulation vermutlich als Folge von o.g. Fehlregulation)
975
Beschreibe das Integrative Modell zur Entstehung bipolarer Störungen
genetische, biologische, soziale und psychologische Faktoren sind integrativ an Entstehung bipolarer Störungen beteiligt Instabilität biologischer Rhythmen: genetische Vulnerabilität u./o. biologische Faktoren Individuelle Problembereiche u. fehlende Ressourcen -> Verstärkung des Instabilitäts- u. Dysregulationsrisikos Teufelskreis aus kognitiven, emotionalen u. behavioralen Warnsymptomen
976
Beschreibe die typischen Behandlungsabschnitte einer Therapie
977
Was ist unter einer Akutbehandlung zu verstehen?
978
Was ist unter einer Erhaltungstherapie zu verstehen?
979
Was ist unter einer Rezidivprophylaxe zu verstehen?
980
Wann MUSS eine Therapie mit Antidepressivum erfolgen?
981
Alleinige psychotherapeutische Behandlung ist z.B. zu diskutieren bei:
Leichter bis mifelschwerer Symptomatik Kontraindikationen gegen antidepressive Pharmakotherapie Ablehnung medikamentöser Therapie durch den Patienten
982
Wann ist eine Kombination aus Pharmako- und Psychotherapie zu empfehlen?
Fehlendem oder partiellem Ansprechen auf alleinige medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung Chronischem Verlauf Ausgeprägten psychosozialen Problemen Komorbidität mit Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen, Esstörungen, Zwangsstörungen, Sucht Wunsch des Patienten
983
Beschreibe den biologisch orientierten Behandlungsansatz der Pharmakotherapie
984
Welche Klassen an Psychopharmaka gibt es?
985
Welche Nebenwirkungen haben Trizyklische Antidepressiva?
z.B. Miktionsstörungen,Mundtrockenheit,Gewichtszunahme Sedierung, Störung der Herzfunktion und Kognition, Delir
986
Welche Nebenwirkungen haben SSRIs und SSNRIs?
Übelkeit, Erbrechen, Schlafstörungen, Appetitstörungen, Psychomotorische Unruhe, Schweißneigung, Schwindel Sexuelle Funktionsstörungen Syndrom der inadäquaten ADH Sekretion (SIADH) (bes. bei älteren Menschen -> Elektrolyte!) Citalopram/Escitalopram: Dosisabhängige Verlängerung der Qtc-Zeit (EKG und Elektrolyte)
987
Welche Nebenwirkungen haben MAOIs?
Monoaminoxidase-Hemmer Hypertone Krise (bei Kosum aminhaltiger Nahrungsmittel) Zentrales serotonerges Syndrom (bei Kombination mit serotonergen Substanzen
988
Welche Nebenwirkungen haben andere Psychopharmaka?
Gewichtszunahme (Mirtzapin), Gefahr der Leberschädigung (Agomelatin)
989
Was bedeutet Therapieresistenz?
„Therapieresistenz“ bedeutet nicht unbehandelbare Depression, sondern eine auf Standardtherapieverfahren nicht unminelbar ansprechende Depression. Eine verbreitete Definition orientiert sich an der Pharmakotherapie, wenngleich die medikamentöse Behandlung nur eine von mehreren Behandlungsstrategien ist. Hiernach besteht Therapieresistenz, wenn zwei pharmakologische Behandlungsversuche von adäquater Dauer und Dosis erfolglos blieben. Da auch dies letztlich willkürlich ist, graduieren differenziertere Definitionen die Therapieresistenz nach der Anzahl der gescheiterten Therapieversuche in Stadien.
990
Welche Stadien der Therapieresistenz gibt es?
991
Beschreibe Therapieresistenz im Stadium 1
992
Beschreibe Therapieresistenz im Stadium 2
993
Beschreibe Therapieresistenz im Stadium 3
994
Beschreibe Therapieresistenz im Stadium 4
995
Beschreibe Therapieresistenz im Stadium 5
996
Was ist Rapid Cycling?
997
Welche Psychopharmaka werden bei Akuter Manie verschrieben?
998
Welche Psychopharmaka werden bei Akuter bipolarer Depression verschrieben?
999
Welche Medikamente werden zur Erhaltung und Prophylaxe bei affektiven Störungen verschrieben?
1000
Welche Medikamente werden zur Stimmungsstabiliserung bei manischen Episoden gegeben?
Lithium, Valproat, Carbamazepin adjuvant zur Sedierung: Neuroleptika, Benzodiazepine
1001
Welche Medikamente werden bei euphorischer (klassischer) Manie gegeben?
Lithium, Carbamazepin oder Valproat gleichwertig Medikament der ersten Wahl: Lithium
1002
Welche Medikamente werden bei Mischzustand, dysphorischer Manie, psychotischer Manie gegeben?
Valproat (zweite Wahl: Carbamazepin, Lithium)
1003
Welche Medikamente werden bei Rapid Cycling ( viel oder mehr manische Episoden pro Jahr) gegeben?
Medikament der ersten Wahl: Valproat Alternative bei Unwirksamkeit/Unverträglichkeit/Kontraindikationen: Carbamazepin Kombintionen (Lithium + Antikonvulsivum)
1004
Beschreibe die Erhaltungstherapie und Phasenprophylaxe bei manischer Symptomatik
1005
Was ist eine Suizididee?
Nachdenken über Tod, Todeswünsche, suizidale Idee im engeren Sinne
1006
Was ist unter Suizidalität zu verstehen?
Es besteht latente oder manifeste Absicht, aktiv das eigene Leben zu beenden
1007
Was ist ein Suizidversuch?
Selbstinitiiertes, gewolltes Verhalten, indem man sich verletzt oder eine Substanz in einer Menge nimmt, die die therapeutische Dosis oder ein gewöhnliches Konsumniveau übersteigt
1008
Was ist ein Suizid?
Suizidversuch, der zum Tod geführt hat
1009
Was ist ein erweiterter Suizid?
Einbezug anderer Personen gegen ihren Willen (schwere wahnhafte Depression, F20.-)
1010
Was ist ein gemeinsamer Suizid?
Zwei oder mehr Personen begehen einvernehmlich Suizid
1011
Was ist eine Parasuizidalität?
Übergangsbereich von Suizidalität zu Selbstverletzung
1012
Was sind Risikomerkmale für Suizide?
1013
Welche psychischen Erkrankungen haben ein erhöhtes Suizidrisiko?
1014
Welche Personengruppen haben ein erhöhtes Suizidrisiko?
1015
Was ist eine Essstörung?
Überdauernde Störung des Essverhaltens oder des Verhaltens, das auf Kontrolle des Körpergewichts abzielt Folgen: erhebliche gesundheitliche und/oder psychische Beeinträchtigungen
1016
Welche Essstörungen sind bekannt?
1017
Welche Gemeinsamkeiten haben die Essstörungen?
Ausgeprägtes negatives Körperbild, gekennzeichnet durch enorme Figur- und Gewichtssorgen
1018
Definiere die Anorexia nervosa
1019
Welche Formen der Anorexia müssen unterschieden werden?
1020
Wie werden die Schweregrade der Anorexia nervosa definiert?
1021
Was sind die ICD-10 Diagnosekriterien für die Anorexia nervosa?
1022
Welche körperlichen Veränderungen treten bei Anorexia nervosa auf?
1023
Welche Einjahresprävalenz haben Frauen mit Anorexia nervosa im Risikoalter zwischen 15 und 35 Jahren?
Ca 0,4%
1024
Welches Geschlechterverhältnis liegt bei der Anorexia nervosa vor?
Frauen : Männer = 10 : 1
1025
In welchem Alter liegt der Störungsbeginn einer Anorexia nervosa?
Störungsbeginn zwischen 10 und 19 Jahren, mit einem Erkrankungsgipfel bei 14 Jahren
1026
Welche Heilungschancen gibt es für Anorexia nervosa?
1027
Was sind psychosoziale Risikofaktoren für die Anorexia nervosa gibt es?
1028
Was sind störungspezifische Risikofaktoren für die Anorexia nervosa gibt es?
1029
Beschreibe das Störungsbild der Bulimia nervosa
1030
Welche Typen der Bulimia nervosa werden unterschieden?
1031
Welche Verwechslungsgefahr ist bei Bulimia nervosa und Anorexia nervosa zu beachten
1032
Was sind Kennzeichen der Bulimia nervosa?
1033
Welche ICD-10 Diagnosekriterien gelten für die Bulimia nervosa?
1034
Beschreibe den Störungsbeginn einer Bulimia nervosa
1035
Was sind Störungsspezifische Risikofaktoren für eine Bulimia nervosa?