Psychische Erkrankungen I Flashcards
Was ist Oxytocin?
„The Love Hormon“
vom Hypothalamus gebildet
kommt natürlich im Körper von Säugetieren vor
spielt unter anderem bei der Paarbindung, Orgasmen, mütterlicher Bindung, Gruppen- und Angstverhalten eine Rolle
Medizinisch wird das Hormon in Zusammenhang mit der Schwangerschaft und Geburt eingesetzt.
Funktionen:
Im Gehirn:
unter anderem die sexuelle Erregung, das Bindungsverhalten, (nach der Geburt) mütterliche Fürsorge für das Neugeborene
Durch die Blutbahn ausgeschüttet:
eine Reihe von Wirkungen, die oft in Zusammenhang mit der Geburt stehen. - löst Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur aus (Wehen)
- Um überfällige Geburt einzuleiten oder zu schwache Wehen zu verstärken als Medikament von außen zugeführt
Nach der Geburt:
verhindert verstärkte Nachblutungen und fördert die Ablösung der Plazenta
Während der Stillzeit: sorgt über Zusammenziehen der Milchdrüsen dafür, dass die Milch in Richtung Brustwarze befördert wird (Milchejektionsreflex).
Kann in hoher Dosierung – die Harnmenge verringern. Weil das Hormon aber sehr schnell abgebaut wird, ist dieser Effekt in der Praxis kaum von Bedeutung.
Was ist Ketamine?
Ketamin ist ein Narkosemittel, das überwiegend in der Tiermedizin und unter bestimmten Bedingungen auch beim Menschen Anwendung findet. Es kann das Schmerzempfinden stark mindern und Bewusstlosigkeit hervorrufen.
Analgetikum, Anästhetikum, antidepressive Wirkung
Was ist Elektrokonvulotionstherapie?
Die Elektrokonvulsionstherapie oder Elektrokrampftherapie (EKT für beide) dient der Behandlung therapieresistenter und schwerer depressiver Störungen.
Mit wenige Sekunden andauernden Stromimpulsen unter Narkose mit Muskelrelaxation wird eine kurzzeitige neuronale Übererregung im Gehirn ausgelöst, die für den Patienten nicht spürbar ist.
Die konvulsive Wirkung, die direkt während der etwa 30 Sekunden dauernden Behandlung auftritt, ist in der Regel nur messtechnisch (elektroenzephalografisch (EEG)) zu beobachten.
Was sind Aufgabenbereiche der Klinischen Psychologie?
Deskription psychischer Störungen (Symptomatologie)
Klassifikation psychischer Störungen
Psychologische Diagnostik
Ätiologie- und Bedingungsanalyse, auch der psychischen Aspekte somatischer Störungen
Intervention (Gesundheitsförderung, primäre und sekundäre Prävention, Therapie, Rehabilitation)
Welche Forschungsmethoden kommen in der klinischen Psychologie besonders zum Einsatz?
Tierstudien
Einzelfallstudien
Introspektion
Quer- und Längsschnittstudien
Experimente
RCTs
Wozu dienen Tierstudien?
Tierstudien (Analogstudien) zur Durchführung von Experimenten, die sich aus ethischen Gründen beim Menschen verbieten
Wozu dienen Einzelfallstudien?
Einzelfallstudien: Beschreibung und Untersuchung einzelner Fälle psychischer Erkrankungen (Inspiration für Theorieentwicklung)
Was ist Introspektion?
Grundlage für Modellbildung ist persönliche, innere Erfahrung des Wissenschaftlers
Was sind Quer- und Längsschnittstudien?
korrelative Informationen vs. kausale Zusammenhänge (retrospektiv – prospektiv)
Wozu dienen Experimente?
systematische Variation der UV bei Konstanthaltung der Störfaktoren -> Aussagen über kausale Zusammenhänge
Was sind RCTs?
Randomisierte Kontrollierte Studien
Goldstandard für Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionsverfahren
bestes Studiendesign für medizinische Intervention+ Effekt auf definierten Outcome zu untersuchen
Gruppe von Patienten/Probanden - Zufall - zwei/mehrere Gruppen(randomisiert): eine Gruppe erhält zu untersuchende Medikament/Therapie (Verumgruppe, Study Group, Interventionsgruppe), andere Gruppe konventionelle Therapie (z. B. Vergleichstherapie), ein Placebo (Placebogruppe) oder nichts (Kontrollgruppe)
Ein- und Ausschlusskriterien für Eignung der Probanden für die Studie(homogene Parameter
Idealfall (doppelblind), oder nur Proband (einfachblind)
Großer Vorteil RCT: systematische Differenzen zwischen Gruppen werden durch Zufallszuteilung zu einen oder anderen Gruppe ausgeschlossen -> Randomisierung gewährleistet, dass Gruppen so identisch wie möglich und nur Unterschiede, die durch Zufall zustande kommen, vorhanden sind
Begriff kontrolliert : Resultate in lnterventionsgruppe mit denen der Kontrollgruppe verglichen/kontrolliert
Was besagt die Goldwater-Rule?
Die G-Regel ist eine ethische Richtlinie, die besagt, dass Psychiater ihre Expertise über psychiatrische Probleme mit der Öffentlichkeit teilen können, wenn sie zu ihrer Meinung über Personen des öffentlichen Lebens gefragt werden. Es wird aber als unethisch angesehen, diese Aussagen ohne eine Untersuchung der betreffenden Person und ohne deren Zustimmung zu treffen.
Was sind besondere Kennzeichen psychischer Störungen?
Emotionen (z.B. ängstlich, verzweifelt, bedrückt etc.)
Denken (z.B. unlogische Gedankenketten – formal; wahnhaft, unrealistisch negativ)
Verhalten (aggressiv, verlangsamt, wiederholtes Händewaschen)
Körperliche Funktionen und Empfindungen (müde, kurzatmig,
Herzrasen)
Wodurch sind Besonderheiten psychischer Störungen definiert?
Devianz (abweichend von statistischer oder gesellschaftlicher Norm, d.h. anders, extrem, ungewöhnlich, bizarr)
Leidensdruck (belastend und unangenehm)
Beeinträch-gung (störend bis hin zur Unfähigkeit, alltägliche Handlungen konstrukMv zu verrichten)
Gefährdung (sich selbst oder andere)
Welche Arten von Normen sind für die Definition von Devianz von Bedeutung?
- Statistische Norm
- Subjektive Norm
- Soziale Norm
- Funktionsnorm
- Idealnorm
Definiere die statistische Norm
Definiert anhand empirischer Durchschnittswerte
Normal ist, wer sich in einem bestimmten Bereich um den Mittelwert befindet
(z.B. auffälliger BMI, aber: hoher IQ)
Definiere die subjektive Norm
Individuelle Vorstellungen als Maßstab zur Beurteilung
(z.B. „Mir geht es nicht gut!“, Soll-Ist-Vergleich, aber: Manie, Hypochondrie)
Definiere die soziale Norm
Gesellschaftlich definierte Verhaltensnormen
(z.B. dissoziales Verhalten, skurriles Auftreten, aber: Künstler, Prominente)
Definiere die Funktionsnorm
Jemand erfüllt seine Funktion, Krankheit ist aus einer Funktionsbeeinträchtigung ersichtlich
(z.B. Rollenfunktionen wie Vater, Arbeiter etc. werden erfüllt, aber: Sexualität)
Definiere die Ideale Norm
Allgemeingültig postulierte und philosophisch-weltanschaulich begründete Zustände der Vollkommenheit
(z.B. kreativ sein, aber: Realität)
Wie definiert der Bundesgerichtshof Krankheit?
Bundesgerichtshof: „Krankheit ist jede Störung der normalen Beschaffenheit oder der normalen TäMgkeit des Körpers, die geheilt, das heißt, beseiMgt oder gelindert werden kann”
Wie definiert das Bundessozialgericht Krankheit?
Bundessozialgericht: Krankheit = jeder regelwidrige Körper- und Geisteszustand, der Behandlungsbedüriigkeit oder Arbeitsunfähigkeit oder beides zur Folge hat.
Wie definiert die WHO Gesundheit?
„Zustand vollkommenen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens, nicht nur definiert durch die Abwesenheit von Krankheit oder Behinderung.“
Wie definiert sich funktionale Gesundheit nach der ICF (WHO)?
Eine Person ist funktional gesund, wenn- vor ihrem gesamten Lebenshintergrund (Konzept der Kontextfaktoren):
ihre körperlichen Funktionen und Körperstrukturen allgemein anerkannten (statistischen) Normen entsprechen (Konzept der Körperfunktionen und – strukturen)
Sie all das tut oder tun kann, was von einem Menschen ohne Gesundheits- probleme erwartet wird (Konzept der Aktivität)
Sie ihr Dasein in allen Lebensbereichen, die ihr wichtig sind, in der Weise und dem Umfang entfalten kann, wie es von einem Menschen ohne Beeinträchtigung der Körperfunktionen oder -strukturen oder der Aktivitäten erwartet wird (Konzept der Teilhabe/Partizipation)