Interventionen im Kindes- und Jugendalter II Flashcards

1
Q

Was wird auf Achse I MAS codiert?

A

Klinisch-psychartrisches Syndrom

ICD

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Q

Was wird auf Achse II MAS codiert?

A

Umschriebene Entwicklungsstörungen

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3
Q

Welche umschriebenen Entwicklungsstörungen gibt es?

A

UES des Sprechens und der Sprache
- Artikulationsstörung
- Expressive Sprachstörung
- Rezeptive Sprachstörung
- Erworbene Aphasie mit Epillepsie

UES schulischer Fertigkeiten
- LRS
- Isoliertes Rechteschreibstörung
- Rechenstörung kombiniert…
- Kombinierte Störungen schulischer Fertigkeiten

UES der motorischen Funktionen

Kombinierte UES

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4
Q

Was wird auf Achse III MAS codiert?

A

Intelligenzniveau

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5
Q

Wie ist das Intelligenzniveau zu bewerten?

A

über 129 sehr hohe I. weitüberdurchschnittlich

115-129 überdurchschnittliche, hohe I.

85-114 Normvariante, Durchschnittliche I.

70-84 Niedrige I., Unterdurchschnittliche

50-69 Leichte Intellektuelle Behinderung

35-49 mäßige intelekuelle Behinderung

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6
Q

Was wird auf Achse IV MAS codiert?

A

Körperliche Symptomatik

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7
Q

Was wird auf Achse V MAS codiert?

A

Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände

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8
Q

Was können assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände sein?

A
  • abnorme intrafamiliäre Beziehungen
  • psychische Störung, abweichendes Verhalten oder Behinderungen in der Familie
  • inadäquate, belastende Lebensereignisse
  • Gesellschaftliche bElastungsfaktoren
  • Chronische zwischenmenschiche Belastungen im Zusammenhang mit Schule oder Arbeit
  • Belastende Lebensereignisse / Situationen infolge von Verhaltensstörungen / Behanindungen des Kindes
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9
Q

Was wird auf Achse VI MAS codiert?

A

Globale Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus

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10
Q

Was bedeutet eine 0 bei der globalen Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus?

A
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11
Q

Was bedeutet eine 1 bei der globalen Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus?

A
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12
Q

Was bedeutet eine 2 bei der globalen Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus?

A
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13
Q

Was bedeutet eine 3 bei der globalen Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus?

A
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14
Q

Was bedeutet eine 4 bei der globalen Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus?

A
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15
Q

Was bedeutet eine 5 bei der globalen Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus?

A
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16
Q

Was bedeutet eine 6 bei der globalen Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus?

A
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17
Q

Was bedeutet eine 7 bei der globalen Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus?

A
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18
Q

Was bedeutet eine 8 bei der globalen Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus?

A
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19
Q

Was bedeutet eine 9 bei der globalen Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus?

A
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20
Q

Was sind besonderheiten psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter?

A

Entwicklungsprozesse:
▪ Im Verlauf normaler kindlicher Entwicklung können diverse pathologische Symptome auftreten
→Erst dann problematisch, wenn dauerhaft und über entsprechendes Entwicklungsalter hinaus bestehend

Normative Entwicklungsübergänge:
▪ Können Entwicklung psychischer Störungen begünstigen

Weitere Entwicklungsstörungen (z.B. Lese-Rechtschreibstörung, motorische Entwicklungsverzögerung)
▪ Können zusätzlich auf psychische Symptomatik wirken

Formen:

Spezifisch für eine bestimmte Altersperiode in Kindheit und Jugend (Z. B. Fütterstörung zwischen Geburt und Kleinkindalter)

Kommen nur im Kindes- und Jugendalter vor (Z. B. oppositionelles Trotzverhalten)

Beginnen im Kindesalter, können bis ins Erwachsenenalter persistieren (Z. B. Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, Tic-Störungen)

Kennen wir sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen (Z. B. Depressionen, Angststörungen)

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21
Q

Was sind die Probleme der Klassifikationssysteme ICD-10 und DSM-5 im KiJu-Bereich?

A

▪ Kaum entwicklungspsychologische Ausrichtung

▪ Konzipiert v.a. für das Erwachsenenalter

▪ Gehen wenig auf JUKIP Besonderheiten ein

▪ Nicht alle Störungsbilder für JUKIP enthalten

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22
Q

Nenne alle MAS-Achsen mit Beispielen

A
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23
Q

Auf wecher Achse wird das klinisch-psychartrische Syndrom nach MAS diagnostiziert?

A

1

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24
Q

Auf wecher Achse werden umschriebene Entwicklungsstörungen nach MAS diagnostiziert?

A

2

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25
Q

Auf wecher Achse wird das Intelligenzniveau nach MAS diagnostiziert?

A

3

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26
Q

Auf wecher Achse wird eine körperliche Sympromatik nach MAS diagnostiziert?

A

4

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27
Q

Auf wecher Achse werden assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände nach MAS diagnostiziert?

A

5

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28
Q

Auf wecher Achse erfolg die Globalbeurteilung des psychosozialen Funktionaniveaus nach MAS ?

A

6

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29
Q

Was fällt unter klinisch-psychartrisches Syndrom nach MAS?

A

Altersbezogene und altersübergreifende psychische Störungen (Fxx ICD-10)

inklusive: F84 (Tiefgreifende Entwicklungsstörungen); Ausgenommen: F7 = Intelligenzminderung; F80-F83

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30
Q

Was fällt unter Umschriebene Entwicklungsstörungen nach MAS?

A

Spezifische umschriebene Entwicklungsstörungen (F80–83) (wie Lese- und Rechtschreibstörung)

F88/F89: andere/ nicht näher bezeichnete Entwicklungsstörungen

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31
Q

Was sind Achse 1 MAS altersbezogene Störungen?

A

▪ F84
▪ F90-F98 ▪ F99
Tiefgreifende Entwicklungsstörungen
Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend Nicht näher bezeichnete psychische Störung

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32
Q

Welcher Zeitraum wird auf Achse 5 MAS betrachtet?

A

Nur die letzten 6 Monate

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33
Q

Was zählt zu abnormen intrafamiliären Beziehungen?
(Achse 5 MAS)

A

1.0 Mangel an Wärme in der Eltern-Kind-Beziehung

1.1 Disharmonie in der Familie zwischen Erwachsenen

1.2 Feindliche Ablehnung oder Sündenbockzuweisung gegenüber dem Kind

1.3 Körperliche Kindesmisshandlung

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34
Q

Was zählt zu abnormen Erziehungsbedingungen?
(Achse 5 MAS)

A

4.0 Elterliche Überfürsorge

4.1 Unzureichende elterliche Aufsicht und Steuerung

4.2 Erziehung, die eine unzureichende Erfahrung vermittelt

4.3 Unangemessene Anforderungen und Nötigungen durch die Eltern

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35
Q

Was zählt zu abnorme unmittelbare Umgebung?
(Achse 5 MAS)

A

5.0 Erziehung in einer Institution

5.1 Abweichende Elternsituation

5.2 Isolierte Familie

5.3 Lebensbedingungen mit möglicher psychosozialer Gefährdung

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36
Q

Was zählt zu akturen belastenden Lebensereignissen?
(Achse 5 MAS)

A

6.0 Verlust einer liebevollen Beziehung

6.1 Bedrohliche Umstände infolge von Fremdunterbringung

6.2 Negativ veränderte familiäre Beziehungen durch neue Familienmitglieder

6.3 Ereignisse, die zur Herabsetzung der Selbstachtung führen

6.4 Sexueller Missbrauch (außerhalb der Familie)

6.5 Unmittelbare, beängstigende Ereignisse

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37
Q

Was zählt zu gesellschaftlichen Belastungsfaktoren (Achse 5 MAS)?

A

7.0 Verfolgung oder Diskriminierung
7.1 Migration oder soziale Verpflanzung

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38
Q

Was zählt zu chronischer zwischenmenschlicherBelastung im Zusammenhang mit der Schule oder Arbeit?
MAS Achse 5

A

8.0 Streitbeziehungen mit Schülern / Mitarbeitern

8.1 Sündenbockzuweisung durch Lehrer / Ausbilder

8.2 Allgemeine Unruhe in der Schule bzw. Ausbildungssituation

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39
Q

Was zählt zu belastenden Lebensereignissen / Situationen infolge von Verhaltensstörungen / Behinderungen des Kindes?
MAS Achse 5

A

9.0 Institutionelle Erziehung
9.1 Bedrohliche Umstände infolge einer Fremdunterbringung
9.2 Abhängige Ereignisse, die zur Herabsetzung der Selbstachtung führen

40
Q

Was ist mit Globalbeurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus auf Achse 6 MAS gemeint?

A

psychologische, soziale und berufliche/schulische Leistungsfähigkeit des Patienten

Skala von 0–8 (0 = gutes soziales Funktionieren, 8 = tiefe und durchgängige soziale Beeinträchtigung) Zeitpunkt der klinischen Evaluation; direkt als Folge der psychischen Erkrankung

41
Q

Grenze Adoleszenz, Jugendalter und Pubertät voneinadner ab

A
42
Q

Wie teilt Steinebrg die Adoleszenz ein?

A
43
Q

Definire Pubertät

A

Die Pubertät zeichnet sich durch eine Reihe umfassender somatischer Veränderungen aus, die durch endokrine Prozesse in Wechselwirkung mit zentralnervösen Strukturen in einem relativ kurzen Zeitabschnitt ausgelöst werden.

44
Q

Welche körperlichen Veränderungen umfasst die Pubertät?

A
  • Körperhöhe
  • Körpergewicht
  • Fett-/Muskelgewebe
  • Organsysteme
  • Verändertes Schlafverhalten
  • sekundäre Geschlechtsmerkmale

Verhaltensweisen der Jugendlichen (u.a. starke körperliche Beanspruchung durch Sport, psychosozialer Stress) können in Regelkreise eingreifen und bspw. die Entwicklung verzögern.

45
Q

Wie Verändern sich Körpergröße und Gewicht im Laufe der Pubertät?

A

Körpergröße:
▪ Am Anfang der Pubertät Wachstumsschub (Mädchen 10.–14.; Jungen 12.–16. Lebensjahr)
▪ danach verlangsamt sich die Geschwindigkeit
▪ Wachstum mit 16 - 17 (Mädchen) bzw. 17 - 19
Jahren (Jungen) abgeschlossen

Körpergewicht:
▪ Parallel zu Körpergröße

46
Q

Wie Verändern sich Fett- und Muskelgewebe im Laufe der Pubertät?

A

Mädchen: mehr subkutanes Fettgewebe,

Jungen: deutlicher Anstieg Muskelgewebe

47
Q

Wie Verändern sich Organsysteme im Laufe der Pubertät?

A

▪ Wachstumsschub Herz-Kreislauf-System: Herz verdoppelt Größe, Herzfrequenz sinkt, systolischer Blutdruck steigt an, Zusammensetzung des Blutes verändert sich

▪ Größe und Vitalkapazität der Lunge nimmt zu

▪ Stoffwechsel verlangsamt sich

➔vergrößerte Leistungsfähigkeit

48
Q

Wie veränert sich das Schlafverhaten im Laufe der Pubertät?

A

besonders niedriger Melatoninspiegel→
circadiane Schlafregulation anders als in jeder
anderen Lebensphase

→Schlafverhalten:
▪ Jugendliche schlafen ca. 2 Stunden später ein
▪ Fallen später in den Tiefschlaf
▪ insgesamt kürzere Schlafdauer

anderer Chronotyp

49
Q

Was sind die Tanner-Stadien?

A

Die Tanner-Stadien dienen der Stadieneinteilung von körperlichen Entwicklungsmerkmalen während der
Pubertät. Sie klassifizieren die Entwicklung der
Schambehaarung (Pubarche), der weiblichen Brust (Thelarche) und des männlichen Genitales (Gonadarche).

50
Q

Welche Tanner-Stadien gibt es?

A
  1. Präpubertär
  2. Beginnende Pubertät
  3. Mitten in der Pubertät
  4. Fortgeschrittene Pubertät
  5. Postpubertär
51
Q

Beschreibe die Tanner-Stadien der Brustdrüsenentwicklung bei Mädchen

A

B1: Präpuberal - keine palpable Brustdrüse

B2: Brustknospe ansatzweise tastbar und leicht im Bereich des
Warzenhofes vorgewölbt. Der Warzenhof ist leicht vergrößert.

B3: Drüse insgesamt größer als der Warzenhof

B4: Gesonderte Abhebung des Warzenhofes bei weiter vergrößerter Drüse

B5: Voll entwickelte Brust. Der Warzenhof ist wieder im Niveau der allgemeinen Brustkontur.

52
Q

Beschreibe die Tanner-Stadien der Genitalentwicklung bei Jungen

A

G1: Präpubertal - Hodenvolumen < 1,5 ml, kleiner Penis

G2: Hodenvolumen 1,6 bis 6 ml; Skrotum vergößert, beginnende Fältelung; Penis wie in G1

G3: Hodenvolumen 6 bis 12 ml; Skrotum gefältet und größer; Penis wächst in die Länge

G4: Hodenvolumen 12 bis 20 ml; Skrotum wird dunkler; Penis wächst in die Länge und Breite

G5: Hodenvolumen > 20 ml; Skrotum und Penis ausgewachsen

53
Q

Beschreibe die Tanner-Stadien der Schambehaarung

A

P1: Präpuberal - keine Behaarung

P2: Wenige, leicht pigmentierte Schamhaare, glatt oder leicht gekräuselt, erscheinen an den Labia majora bzw. an der Peniswurzel. Auf einem Ganzkörperphoto nicht zu erkennen.

P3: Kräftigere, dunklere und stärker gekräuselte Behaarung von umschriebener Ausdehnung

P4: Behaarung wie beim Erwachsenen aber geringere Ausdehnung (keine Haare auf dem Oberschenkel)

P5: Behaarung des Erwachsenen mit horizontaler Begrenzung nach oben - Ein leichter Übergang auf die Oberschenkel ist möglich

P6: Übergang der Behaarung entlang der Linea alba nach oben

54
Q

Beschreibe die Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale bei Jungen

A

Hoden (11–15Jahre) und Penis (12–14Jahre),

die Schambehaarung (Pubarche) entwickelt sich (11–15 Jahre),

und zwei Jahre später erfolgt dann das Wachstum der Achsel- und Bartbehaarung.

Späte pubertäre Ereignisse bei Jungen sind der Stimmbruch und der erste Samenerguss (Spermarche).

55
Q

Beschreibe die Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale bei Mädchen

A

Brüste Thelarche, 11–15 Jahre)

und Schamhaare (Pubarche, 11–14 Jahre) entwickeln sich.

Innere weibliche Geschlechtsorgane durchlaufen Wachstumsschub (12–13 Jahre).

Um das 12. Lebensjahr kommt es im Durchschnitt zur ersten Regelblutung (Menarche).

56
Q

Anhand welches Fragebogens kann das Vorranschreiten der Pubertät gemessen werden?

A

Fragebogen Pubertal Development Scale (PDS)

57
Q

Was ist die sekuläre Akzeleration?

A

Als säkulare Akzeleration wird die zunehmende Vorverlagerung des Zeitpunkts der körperlichen Reife in der Pubertät bezeichnet.

▪ Menarchealter M=12,8 Jahre (Selbstauskunft in KiGGS) in Deutschland

58
Q

Was sind Ursaschen für die sekuläre Akzeleration?

A

Verbesserung allgemeiner Umweltbedingungen

kalorienreichere Ernährung

Verbesserung in medizinischer Versorgung und sanitären
Bedingungen

59
Q

Was sind biosoziale Einflussfaktoren auch Unterschiede in der körperlichen Entwicklung?

A

genetischer Einfluss
▪ (z. B. hohe Korrelation des Menarchealters bei Müttern und Töchtern)

psychosoziale Merkmale (z.B. familiäre Belastungen)
▪ Belsky et al. (1991): evolutionsbiologischer Hintergrund: frühe körperliche Reife durch Belastungen in der Familie (Abwesenheit des Vaters, Ressourcenarmut, Konflikte, unsichere Bindung) vermittelt über depressive Verstimmung und erhöhtes Körperfett (s.a. Belsky, 2012)

Abfolge, Dauer und Zeitpunkt der körperlichen Veränderungen unterliegen erheblichen Variationen.

60
Q

Wie hioch ist der Prozentsatz an Kindern, die als früh- oder pätreifend gemäß den Altersnormen gelten können?

A

15%

61
Q

Was besagt die Entwicklungsschlusshypothese zu Auswirkungen früher oder später Körperlicher Reife?

A

Besonders frühe Reife mündet in Problemverhalten.

Jugendliche fühlen sich von neuen Erfahrungen überfordert.

62
Q

Was besagt die Abweichhypothese zu Auswirkungen früher oder später Körperlicher Reife?

A

frühe und späte Reife in der Pubertät verbunden mit Anpassungsproblemen

Jugendliche empfinden sich als von der Mehrheit der Altersgleichen abweichend.

63
Q

Welche Bereiche sind von Veränderung betroffen während der Pubertät?

A

Die Veränderungen umfassen u. a. Körpergröße, -gewicht, das Fett- und Muskelgewebe, die Organsysteme, das Schlafverhalten und die sekundären Geschlechtsmerkmale. Die Entwicklung kann durch körperliche Beanspruchung oder Stress verändert werden.

64
Q

Welche Endokrinen Prozesse laufen mit der Pubertät im Körper ab?

A

Aktivierungsphase der Gonadenhormone zu Beginn der Pubertät

Durch Ausschüttung GnRH im Hypothelamus werden im Hypophysenvorderlappen Gonadotropine freigesetzt (LH und FSH)
-> dadurch in den Gonaden Östrogen und Testosteron ausgeschüttet -> diese wiederum bewirken Umstrukturierung des Körpergewebes

Außerdem vermehrte Ausschüttung von ACTH (Hypophyse) dadurch stimulation der Produktion von Androgenen

Vermehr Wachstums und Schilddrüsenhormone freigesetzt in Hypophysenforderlappen

Darüberhinaus besonders niedriger Melatoninspiegel dadurch veränderter circadian Rythmus und kürzere Schlafdauer als in anderen lebensabschnitten

65
Q

Was sind Ursachen für die sekundäre Akzeleration?

A
66
Q

Wo liegt der Median des Menarchealters heute?

A

12,5 Jahre

67
Q

Was für Zentralnervöse Veränderungen gibt es während der Pubertät?

A

umfassende zentralnervöse Umstrukturierungen, die sowohl die Struktur als auch die Funktionsweise verschiedener neuronaler Systeme betreffen

Zentral dabei: die noch unreife Informationsverarbeitung im präfrontalen Kortex sowie anderen Hirnregionen in Interaktion mit zusätzlichen Einflussfaktoren führt dazu, das Verhalten Jugendlicher im Hinblick auf gesteigerte Risikofreude, ausgeprägte Suche nach Belohnung und hohe emotionale Reaktivität außergewöhnlich ist

68
Q

Wie verändert sich die Gehirnstruktur in der Pubertät?

A

Anteil weißer Hirnsubstanz wächst, während zugleich der Anteil der grauen Hirnsubstanz zurückgeht.

hoher Anteil weißer Substanz spricht für zunehmende Myelinisierung - geringer werdender Anteil grauer Substanz für Verlust einzelner Nervenzellen (Synaptic Pruning)

Weiterhin nehmen Verbindungen zwischen den verbliebenen Nervenzellen zu.

Etwa Hälfte aller bestehenden Synapsen jedes Neurons wird über Jugendalter eliminiert. Veränderungen ermöglichen schnellere Reizleitung und damit effiziente Informationsverarbeitung sowie eine fortschreitende Spezialisierung neuronaler Verknüpfungen.

Die kortikalen Veränderungen nicht synchron in allen Hirnregionen: Erst reifen die hinteren Anteile des Gehirns (okzipital), dann die vor- deren (frontal), und phylogenetisch ältere Hirnregionen an der Basis des Gehirns reifen früher als neuere Anteile am Kortex. Zuletzt finden die Umstrukturierungen im präfrontalen Kortex statt.

Reihenfolge der kortikalen Veränderungen entspricht dabei den Entwicklungsfortschritten in der kognitiven Entwicklung:
Zuerst entwickeln sich Areale, die für basale Funktionsweisen (Sprache, räumliche Orientierung, Auf- merksamkeit) zuständig sind, dann motorische Koordination und schließlich exekutive Funktionen.

69
Q

Wie hängen jugendtypisches Verhalten und strukturelle neurologische Veränderungen zusammen?

A
70
Q

Was ist besonders an der Funktionsweise des Gehirns während der Pubertät?

A

Hervorzuheben ist besonders die Unreife des kognitiven Kontrollsystems im präfrontalen Kortex.

Jugendliche im Allgemeinen aktivieren ähnliche affektive und kognitive Hirnregionen verglichen mit Erwachsenen, aber in unterschiedlichem Ausmaß, anderen räumlichen sowie temporären Mustern und geringerer funktionaler Konnektivität.

Bis zum Erwachsenenalter verbessern sich die Koordination lokaler Informationsverarbeitung und die Kommunikation verschiedener Hirnregionen, was ermöglicht, dass die Informationsverarbeitung im präfrontalen Kortex nach Abschluss der genannten alterstypischen Veränderungsprozesse effizient abläuft.

71
Q

Welche kognitiven Entwickleugen geschehen während der Pubertät?

A

z.B. Verbesserung der Aufmerksamkeit, des Arbeitsgedächtnissen ind des Abstrakten Denkens

72
Q

Wie entwickelt sich die Psychomethrische Intelligenz in der Pubertät?

A

sprachliche Intelligenz (etwa Wortschatz) nimmt in der frühen Adoleszenz noch deutlich gegenüber der späten Kindheit zu, aber nicht mehr bis zum Ende der Adoleszenz.

Die nicht-sprachliche Intelligenz (etwa Erkennen von Analogien) hingegen zeigt über die gesamte Adoleszenz einen, wenn auch sich abflachenden Zuwachs.

73
Q

Wie entwickelt sich das logische Denken in der Pubertät?

A

In der Adoleszenz wird weniger induktiv argumentiert (Beobachtungen münden in eine Hypothese, die dann durch weitere Beobachtungen verifiziert wird) und zunehmend deduktiv (von einer Hypothese ausgehend werden logisch notwendige und testbare Schlussfolgerungen gebildet).

Hier wird davon ausgegangen, dass es sich um einen potenziellen (nicht aber normativen) Entwicklungsfortschritt handelt, dessen Ausbildung auch von kontextuellen Anregungen moduliert wird

74
Q

Wie entwickelt sich der Urteilsbildungs- und Entscheidungspprozess in der Pubertät?

A

Sowohl Jugendliche als auch Erwachsene folgen beim Treffen von Entscheidungen nicht immer logischen Regeln und analytischen Pfaden, sondern bilden eher heuristische Pfade und nutzen frühere Erfahrungen und Annahmen als Entscheidungsgrundlage.

Diese werden bevorzugt, weil sie »kognitiv ökonomisch« sind und in der Regel zu nützlichen Urteilen führen. Jugendliche sind zudem mehr und mehr in der Lage, den Entscheidungsprozess selbst zu regulieren, beispielsweise durch Metakognitionen, bleiben aber anfällig gegenüber Emotionen

75
Q

Wie entwickelt sich die Informationsverarbeitung in der Pubertät?

A

Verarbeitungsgeschwindigkeit, das Arbeitsgedächtnis und Problemlösen über die Adoleszenz verbessern, wobei sich die verschiedenen Bereiche voneinander unabhängig verändern.

Für das Arbeitsgedächtnis lässt sich belegen, dass im Jugendalter bereits Höchstwerte erzielt werden.

Externe Faktoren können zudem die kognitive Entwicklung vorantreiben (individuelle Interessen, Anregungen in den Entwicklungskontexten sowie Selbstwahrnehmungen und Selbstregulation).

76
Q

Wie entwickelt sich die Expertise in der Pubertät?

A

Die fortschreitende Myelinisierung, Zunahmen in der Konnektivität und Organisation sowie der Verlust grauer Substanz werden hinter einer allgemein höheren bewussten Kontrolle gesehen.

Letzteres ist besonders bedeutsam, wenn die Situationen ambivalent, stressreich oder emotional aufgeladen sind.

Da sich das Ghirn unter dem Einfluss von Erfahrungen verändert, sind kulturelle und kontextuelle Einflüsse auch hier bedeutsam.

77
Q

Wie kommt es zur sozialen Angleichung unter Peers?

A

Peers und Freunde sind untereinander ähnlich in ihren Verhaltensweisen, oft als (soziale) Homophilie bezeichnet, aber dies ist zwei unterschiedlichen Prozessen geschuldet:

(1) Einerseits weil sich sprichwörtlich gleich und gleich gern gesellt (Selektion); denn wer sich schon vorab ähnlich ist, verspürt Attraktion, weil man sich aufgrund der Ähnlichkeit wechselseitig besser einschätzt, leichter miteinander kommuniziert und die Beziehung dank geringerer Konflikte auch stabiler ist.

(2) Andererseits weil man durch den Kontakt ähnlicher wird (Sozialisation) durch Übernahme von Einstellungen und Verhaltensweisen der jeweils anderen, weil solche Gruppen Konformität befördern.

78
Q

Welche Stadien der Identitätsentwicklung gibt es?

A

(1) Foreclosure: übernommene Identität (verbindliche Festlegung ohne Exploration)

(2) Moratorium: Identitätskrise (Exploration ohne Festlegung)

(3) Diffuse Identity: Identitätsdiffusion (geringe Exploration und Festlegung)

(4) Achieved Identity: erarbeitete Identität (Festlegung nach erfolgter Exploration)

79
Q

Was sind Indikatoren für eine positiven Entwicklung im Jugendalter?

A

Erfolgreich (»thriving« = seine Entwicklungsmöglichkeiten voll verwirklichen) sind junge Menschen nach dem Ansatz der Positiven Jugendentwicklung, wenn sie folgende »fünf Cs« (five C’s) ausbilden:

Competence (Kompetenz): inter- und intrapersonale Kompetenz zum Lösen von Herausforderungen

Character (Charakter): Anerkennung von Regeln des Zusammenlebens, gefestigte moralische Orientierung, Integrität

Confidence (Bewusstsein): Vertrauen in eigene Fähigkeiten und den Wert als Person

Connection (Beziehungen): positive Beziehungen zu Menschen und Institutionen

Care (um andere sorgen): sich um andere kümmern und sorgen

Dabei wird angenommen, dass sich über die Zeit ein sechstes C entwickelt (Contribution), nämlich aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben und sich einzubringen.

80
Q

Beschreibe das Neurobiologisches Modell zur Erklärung von
typischem Verhalten in der Adoleszenz

A

bei Jugendlichen durch eine vergleichsweise frühe Reifung subkortikaler Hirnareale und eine verzögerte Reifung präfrontaler Kontrollareale zu einem Ungleichgewicht kommt, so dass bei Jugendlichen in emotionalen Situationen das weiter gereifte limbische System sowie das Reward-System sozusagen die Oberhand über das noch nicht ausgereifte präfrontale Kontrollsystem gewinnen.

Dabei sollte beachtet werden, dass Adoleszente nicht per se unfähig sind, rationale Entscheidungen zu treffen, sondern dass in emotionalen Situationen (zum Beispiel bei Anwesenheit von Gleichaltrigen, bei Aussicht auf Belohnung) die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass Belohnung und Emotionen stärker die Handlung beeinflussen als rationale Entscheidungsprozesse

81
Q

Was ist charakteristisch für die Adoleszente Hirnentwicklung?

A

Charakteristisch für die adoleszente Hirnentwicklung ist ein Ungleichgewicht zwischen dem früher reifenden limbischen System und dem Belohnungssystem und einem noch nicht voll ausgereiftem präfrontalen Kontroll-ystem. Dieses Ungleichgewicht könnte das neuronale Substrat für den adoleszenztypischen emotionalen Reaktionsstil darstellen und risikoreiche Verhaltensweisen begünstigen.

82
Q

Wie verändert sich das Hirnvolumen in der Adoleszenz?

A
  • graue S.

+ weiße S.

83
Q

Wie hoch ist die Prävalenz psychischer Störungen im Kinde und Jugendalter?

A

17-20% in De

84
Q

Mit welchem Fragebogen werden psychische Probleme bei Kindern erfasst?

A

Der **SDQ Fragebogen zu Stärken und Schwächen - Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ-Deu) **- ist eines der weltweit meistgenutzten Verfahren zur Erfassung von psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen und wird oft zur Diagnose von ADHS eingesetzt.

Im Gegensatz zu anderen Fragebögen erfasst der SDQ-Deu nicht nur Probleme und Beschwerden, sondern verfügt über einen ausgewogenen Anteil an positiv formulierten Verhaltensaspekten und geht damit auch auf Stärken des Kindes ein.

Außerdem werden neben der Anwesenheit von psychosozialen Problemen auch deren Einfluss auf das Umfeld, und das alltägliche Funktionieren erfasst.

85
Q

Was bedeutet der Begrif imaginary audience im Kontext vom Jugendalter?

A

Jugendlicher schreibt Fokus der Aufmerksamkeit (eigene Person) anderen in gleicher Weise zu

Übergeneralisierung eigener Gedanken und der Bedeutung der eigenen Person für andere

86
Q

Was bedeutet der Begrif personal faible im Kontext vom Jugendalter?

A

vollkommene Individuation

eigene Gefühle, Handlungen, Entscheidungen treffen für andere nicht in gleicher Weise zu

Unterschätzung der Generalisierbarkeit eigener Gedanken und Gefühle

87
Q

Wie entwickeln sich die sozio-emotionalen Fähigkeiten in der Adoleszenz?

A

Verbesserung der Fähigkeiten über das Jugendalter

  • Erkennen von einfachen Emotionen wie Ärger, Traurigkeit
  • Erkennen komplexer Emotionen
  • Hineinversetzen in andere Personen (Verständnis für deren Gefühle und Gedanken = Theory of Mind)

➔ Implikation: auch bei sozio-emotionalen Aufgaben haben Jugendliche Unterstützungsbedarf

88
Q

Welche Bedeutung haben Peers?

A

Peers bedeutsam bei …

▪ der Suche nach der eigenen Identität

▪ der Beschäftigung/ Bewältigung eigener Entwicklungsaufgaben

▪ einem Gefühl von Zugehörigkeit zu Gruppierungen

89
Q

Was umfasst Jugendkultur?

A

die Gesamtheit der Werte, Orientierungen und Lebensstile Jugendlicher

90
Q

Was bedeutet soziale Homophilie?

A

(soziale) Homophilie = Ähnlichkeit zwischen Freunden durch …

▪ Selektion: »Gleich und gleich gesellt sich gern«

▪ Sozialisation: man wird durch Kontakt ähnlicher, da Einstellungen und Verhaltensweisen übernommen werden→Gruppen fördern Konformität

91
Q

Wie Entwickelt sich die Verarbeitsungsgeschwindigkeit in der Adoleszenz?

A
  • Verbesserung der Geschwindigkeit bei Aufgabenbearbeitung im Jugendalter vom Aufgabentyp und Strategien unabhängig
  • Mögliche Ursache: Myelinisierung
  • zwischen 9 und 12 größter Sprung
92
Q

Wie Entwickelt sich das Arbveitsgedächtnis in der Adoleszenz?

A
  • erst mit 19 auf Level von Erwachsenen
  • Linearer Anstieg
93
Q

Mit welchem Fragebogen können stressreiche Lebensereignbisse erfragt werden?

A

Life Events Questionnaire (LEQ; Newcomb et al., 1981), eingesetzt in IMAGEN

94
Q

Was sind wichtige Entwicklungsaufgaben in der Jugend?

A

▪ Aufbau neuer freundschaftlicher und romantischer Beziehungen

▪ Übernahme der männlichen oder weiblichen Geschlechtsrolle

▪ emotionale Unabhängigkeit von den Eltern und anderen Erwachsenen

▪ sozial verantwortliches Verhalten erstreben und erreichen

95
Q

Wie verändern sich die Entwicklungsaufgaben von der Kindheit über die Adoselzenz hin zum frühen Erwachsenenalter?

A
96
Q
A