Systemische Interventionen Flashcards

1
Q

Was sind inhaltliche Argumente für die Humanistik / Systemik?

A
  • HPTh und ST werden seit jeher als die „vierte Säule der Psychotherapie“ bezeichnet – aus ihnen wurde und wird sich in den modernen PAen und VTen fleißig bedient
  • Nicht immer ist alles, mit dem sich Personen an Helfersysteme wenden, eine Störung mit Krankheitswert oder muss so betrachtet werden
  • Es gibt eine Vielzahl von sogenannten „schwierigen“ Diagnosen oder auch „Multiproblemkontexten“, in denen sich z.B. system- ische Ansätze (ST) in vielen Studien als effektiver und effizienter als die traditionellen Richtlinienverfahren erwiesen haben.
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2
Q

Worin bestand historisch (nur z.T. noch heute) die Opposition der humanist- ischen zu den herkömmlichen Therapieverfahren? Welche Kritik gab es?

A

- Ineffizienz: viel zu lange Therapien!

- Drehtüreffekte: viel zu häufige Rezidive bzw. Chronifizierungen!

-Inhumanität: viel zu fragwürdiges Menschenbild! (z.B. Dampfkessel-Modell, Konditionierung etc.) -> Theoretische Pseudofundierung.

- Orthodoxie: viele inflexible „Schablonenbehandlungen“ für mitunter recht unterschiedliche Patienten und Störungsbilder: In diesen „Schablonen“ herrsche zudem ein etwas fragwürdiger Experten-Habitus!

- Gesellschaftliche Indifferenz: Psychotherapie kann viel mehr: Mehr Psychowissen für alle bzw. für die Reform der Gesellschaft!

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3
Q

Worin bestanden historisch die Forderung von humanistischen im Vergleich zu damals herkömmlichen Therapieverfahren? Was war neu?

A

- Autonomie des Subjekts: Erleben und Verhalten sind als (sinnhafte) autonome Phänomene des Individuums in seiner Lebenswelt zu verstehen.

- Selbstverwirklichung: Wachstum und Schöpferkraft sind typisch mensch- liche Ziele anstelle von „Gleichgewicht der Triebe“ oder Ähnlichem.

- Sinn- und Zielorientierung: Handeln ist sinnbasiert. Es gibt einen Sinn und eine Erfüllung über die aktuelle Situation hinaus.

- Ganzheit: Ganzheitliches Verständnis von Gefühl, Vernunft, Sozialität, Leib und Seele.

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4
Q

Welche Ideen brachte Moreno in die psychodramatische Thrapie ein?

A

- Idee 1: Stegreif-Theater: Der Klient gestaltet als handelnder Hauptdarsteller (Protagonist) im Hier und Jetzt einer Psychodrama-Bühne sein seelisches Thema (Szene).

- Idee 2: Wir alle handeln in Rollen innerhalb eines komplexen Gefüges vieler anderer Rollen – eigener (innerer) und jener anderer Personen.

- Idee 3: Dieses soziometrische Geflecht (das „Dazwischen“ der Elemente) von Personen oder Rollen ist das Entscheidende und kann szenisch in Aktion gesetzt werden: Rollenspiel und Spiegeln; Rollentausch; Rollenfeedback und Interpretation; Sharing und Amplifikation. (->„Ergründen“, „Lösen“)

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5
Q

Was ist das Ziel der psychodramatischen Therapie?

A

Ziel dieser Intervention sind vor allem das Erleben und Verstehen des persönlichen Veränderungs- und Gestaltungsspielraums durch ein befreites subjektives Erleben, d.h. den Abbau von Angst und die Freisetzung individueller Spontaneität. (~ „Katharsis“)

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6
Q

Was sind Unterformen der psychodramatischen Therapie?

A

Gruppenpsychotherapie; Stegreiftheater; Soziales Atom; Soziogramme

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7
Q

Wer ist quasi der Vater der Gestalttherapie?

A

Perls

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8
Q

Welche zwei Richtungen gibt es in der Gestalttherapie?

A

West Coast: Selbsterfahrungs-, individualistische und „Hippie“- Gestalttherapie (z.B. Esalen-Institut, Big Sur, gibt es heute noch!)

East Coast: Psychotherapeutischer Behandlungsansatz (Laura Perls, Paul Goodman, Isadora From)

Deutschland: Hilarion Petzolds „Integrative Therapie“ stellt seit den 1970er die stärkste Rezeption der GestTh dar.

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9
Q

Warum war Perls mit Freud zerstritten?

A

Wegen dem Fokus auf das Hier und Jetzt

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10
Q

Was sind die drei Grundideen der Gestalttherapie?

A

Idee 1: Wachstum, Gewahrsein, Kontakt und Begegnung (oder ihre Gegenteile) finden nur (!) im Hier und Jetzt statt.

Idee 2: Störungen manifestieren sich immer als unmittelbare Erfahrung im Hier und Jetzt in Form einer Kontaktstörung, d.h. als unstimmiges Denken, Fühlen und Handeln zwischen mir (Ich, Innenwelt) und der Umwelt (Du, Andere).

Idee 3: Therapeut hilft Klienten durch Konfrontation, verbale und non-verbale Übungen und Experimente, im Hier und Jetzt dieses Kontaktes wieder zutreffender gewahr zu werden … -> „Stimmigkeit“ zu erreichen.

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11
Q

Was sind die neun Kerngebiet der Gestalttherapie nach Naranjo?

A
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12
Q

Welche Unterformen der Gestalttherapie gibt es?

A

Gruppenpsychotherapie;
Psychotherapie (Walter); Stegreiftheater; Soziales
Analytische Intensiv- Atom; Soziogramme
behandlung (Salber)

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13
Q

Was ist die Grundidee der Gestalttherapie wie Menschen Krank werden?

A

Kontaktstörung bzw- (konfligierenden)
verlust mit dem eigenen Bezügen, die Angst
Erleben machen.

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14
Q

Was sind die Grundtools der Gestalttherapie?

A

Analyse und Aufstellen

Psychodramatisches Gewahrwerden der aktuellen Erlebensgestalt

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15
Q

Gesellschaftliche Utopie der Gestaltstherapie:

Gibt es hier etwas, was in der Therapie als „wichtig für alle“, d.h. für die gesamte der Gesellschaft formuliert wird?

A

Sei Du selbst! Individualität! der Gesellschaft (Moreno)

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16
Q

Welche Ideen stehen hinter Rogers Gesprächspsychotherapie (personenzentrierte Psychotherapie)?

A

Idee 1: Ziel ist es nicht, ein Problem zu lösen, sondern dem Klienten zu helfen, sich so zu entwickeln, dass er mit dem gegenwärtigen Problem und mit späteren Problemen auf bessere Weise fertig wird.

Idee 2: Klienten verzerren oder ignorieren die alltäglichen Erfahrungen („experience“) ihrer selbst oder der Umwelt, weil sie mit dem Selbstkonzept unstimmig werden -> Inkongruenz.

Idee 3: Therapeut hilft Klient dabei, sich wieder mehr zu einer „fully functioning personality“ (dt. etwa „vollständig gesunde Persönlichkeit“) zu entwickeln, d.h. zu jemandem, der offen gegenüber Erfahrungen ist, diese genau und differenziert symbolisieren kann, kreativ und flexibel mit sich und Situationen umgehen kann, Fehleinschätzungen leicht korrigieren kann, sich selbst bedingungslos mag, reife und befriedigende soziale Beziehungen unterhält … ueam.

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17
Q

Wie wird in der Gesprächspsychotherapie gearbeitet?

A

1.: Klient soll sich selbst explorieren und diese Exploration angemessen erfahren können („experiencing“).

2.: Dies gelingt genau dann (<-> im Sinne einer notwendigen und hinreichenden Bedingung), wenn der Therapeut die drei Therapeutenvariaben …

-> accurate empathic understanding (dt. Verbalisierung emotionaler Erlebensinhalte, VEE … ≈ Empathie),

-> positive regard, warmth (dt. Wertschätzung, emotionale Wärme, W, … ≈ Akzeptanz) und

-> self-congruence, genuineness (dt. Selbstkongruenz, Echtheit, SK… ≈ Kongruenz)

zeigt.

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18
Q

Welche Unterformen der Gesprächspsychotherapie gibt es?

A
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19
Q

Was ist die Grundidee der Gesprächspsychotherapie warum Menschen psychisch krank werden?

A
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20
Q

Was sind die Grundtools der Gesprächstherapie?

A
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21
Q

Gesellschaftliche Utopie der Gesprächspsychotherapie: Gibt es hier etwas, was in der Therapie als „wichtig für alle“, d.h. für die gesamte Gesellschaft formuliert wird?

A
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22
Q

Gesellschaftliche Utopie der Gesprächspsychotherapie:
Gibt es hier etwas, was in der Therapie als „wichtig für alle“, d.h. für die gesamte Gesellschaft formuliert wird?

A
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23
Q

Welche Vermächtnisse der Psychodramatischen Therapie hat die Systemische Therapie übernommen?

A

Beziehungssysteme aufstellen

Etwas tun („enactment“), inszenieren,
visualisieren, „spielen“

Beziehungssysteme in Forschung und Praxis als Ganzes erfassen

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24
Q

Welche Vermächtnisse der Gestalttherapie hat die Systemische Therapie übernommen?

A

Arbeit am aktuellen Erleben, im Hier und Jetzt

Übungen und Experimente („experiencing“)

Provokative und „überraschende“ bis konfrontative Elemente

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25
Q

Welche Vermächtnisse der Gesprächspsychotherapie hat die Systemische Therapie übernommen?

A

Auftrags- und Klientenorientierung

Empathie, Wertschätzung und Kongruenz

Fließender Übergang von Therapie und Beratung

Forschungsorientierung!

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26
Q

Was waren lange Jahre die „Probleme“ mit den HPths (und partiell auch der ST)?

A

Zersplitterung (Schulen [und „Gurus“!!], Verbände, Zeitschriften,
Tagungen, Zertifikate).

Abwendung vom medizinischen Krankheitsmodell: Distanzierung von der Medizin – und auch von der universitären Psychologie.

Indifferenz oder gar Ablehnung der Diagnosesysteme DSM und ICD, weil wenig hilfreich für die Therapie.

-> mangelnde Differenzierung von Atiologie-, Interventions- und Evaluationskonzepten (Ausnahme: Gesprächspsychotherapie!).

Kaum manualisierbare Therapie: „Sinn- und Entwicklungsarbeit“ immer spezifisch für eine Person (n = 1).

Schwerer spezifizierbare und operationalisierbare Forschungsfragen.

Das wäre auch der ST so ergangen, wenn sie „humanistisch“ geblieben wäre

Ferner neuere integrative Ansätze im dt.sprachigen Bereich mit hohen humanistischen Anteilen wie die Personzentrierte Systemtherapie (Jürgen Kriz) oder die Integrative Therapie (Hilarion Petzold).

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27
Q

Wie wissenschaftlich fundiert ist die Gesprächstherapie?

A

Gesprächspsychotherapie hat den größten Aufwand im Hinblick auf klinische Forschung aller HPths betrieben – und ist hinsichtlich der drei grundlegenden Therapeutenvariablen sogar maßgeblich für viele andere Therapieschulen geworden.

Es gibt hier den stärksten Versuch, differentielle Indikationen, Ätiologie- und Behandlungsmodelle sowie Wirkfaktoren des therapeutischen Gesprächs empirisch zu belegen.

„Es führt kein Weg an der Schlussfolgerung vorbei: GT ist nachweislich ein sehr wirksames Verfahren für ein weites Spektrum an Störungen.“ (Grawe et al., 1994: 135). „Nirgends sonst wurde so überzeugend nachgewiesen, dass das Gespräch tatsächlich als ein sehr wirksames therapeutisches Mittel angesehen werden kann.“ (ebd., 140)

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28
Q

Ist die Gestalttherapie evidenzbasiert?

A

Gestalttherapeutische Elemente haben (z.T. explizit, meist eher implizit) Eingang in eine Vielzahl von PTh-Verfahren gefunden.

Z.B. die Arbeit im „Hier und Jetzt“, konfrontative Techniken, Experimente und Übungen uvam

Leider hatte die GestT für lange Jahre (und z.T. auch aktuell) den Anschluss an Evidenzbasierung fast vollständig verloren:

Dabei hatte eine andere, zeitgleich erschienene Metaanalyse deutlich positivere Einschätzungen der GestT gefunden

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29
Q

Wo ist die psychodramatische Therapie heute auch noch zu finden und ist sie evidenzbasiert?

A

Psychodramatische Elemente haben (z.T. explizit, meist eher implizit) Eingang in eine Vielzahl von PTh-Verfahren gefunden.

Beispiele: Arbeit mit dem „leeren Stuhl“, andere Personen als „Stellvertreter“ aufstellen, „maximization method“, „auxiliary ego“ uvam.

Leider hatte das PD für lange Jahre (und z.T. auch noch aktuell) den Anschluss an Evidenzbasierung fast vollständig verloren

Dabei zeichnen neuere Metaanalysen ein viel ermutigenderes Bild als die klassische Studie von Grawe und Kollegen

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30
Q

Was ist in der Systemik mit Ganzheitlichkeit gemeint?

A

Das Ganz ist mehr als die Summe seiner Teile

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31
Q

Was ist in der Systemik mit zirkulärer Kausalität gemeint?

A

Folgen sind Ursachen & umgekehrt

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32
Q

Wie könnte die zirkuläre Kausalität illustriert werden?

A
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33
Q

Was ist in der Systemik mit Regelhaftigkeit gemeint?

A

im System gelten Selbstorganisierte Regeln

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34
Q

Was ist in der Systemik mit ZielOrientierung gemeint?

A

Im System gibt es bevorzugte Zustände

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35
Q

Was ist in der Systemik mit Rückkopplung gemeint?

A
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36
Q

Was ist in der Systemik mit Homöostase gemeint?

A
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37
Q

Was ist in der Systemik mit Wandel 1. und 2. Ordnung gemeint?

A
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38
Q

Was ist in der Systemik mit G renzen gemeint?

A

Systeme bilden Ordnung nur dann, wenn abgegrenzt

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39
Q

Was ist in der Systemik mit interne Erfahrungsmodelle gemeint?

A

Subjektive Bilder des Systems

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40
Q

Was sind der Systemik nach psychische Symptome?

A
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41
Q

Welche Funktionen können depressive Verhaltensweisen als Beziehungsinformationen in einem konkreten System besitzen?

A
  1. Aufforderung zu Engagement und Liebe: „… beachte mich!“
  2. Partner binden: z.B. Depression als Liebeskitt oder -test
  3. Konfliktfreiheits- und Harmoniedruck: „immer nur für den Partner da sein (Helfer-Synd.)“
  4. Hilfreiche Helfer erzeugen: Andere werden aktiviert, sich verantwortungsvoll zu verhalten
  5. Bindung an Vergangenes: z.B. Verbindung an verstorbene/ verlorene Personen
  6. Loyalitäten pflegen: z.B. Weg der Eltern gehen“
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42
Q

Was ist der Ausgangspunkt in einer systemischen Therapie?

A
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43
Q

Was sind Unterformen der psychodramatischen Therapie?

A
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44
Q

Was ist die Grundidee in der psychodramatischen Therapie?

A
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45
Q

Was ist das Grundtools der psychodramatischen Therapie?

A
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46
Q

Woher kommt der Begriff Kybernetik?

A

„Systeme“ wurde ein regelrechter Modebegriff, als sogenannte „Kyberne- tiker:innen“ begannen, erste Computer und neuartige Schaltkreise mit neuen Input-Output-Verschaltungen zu entwickeln (z.B. per Transistoren).

Kybernetik = Lehre von der Steuerung komplizierter Systeme (eig. Im Computer-technischen Sinne)

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47
Q

Welches war das erste Modell der systemischen Therapie?

A

Pablo-Alto-Modell

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48
Q

Was macht laut Palo-Alto-Modell eine Person psychisch krank?

A

Das, was da in einer hyperstabilen Form ganzheitlich, zirkulär, regelhaft, zielorientiert, rückkoppelnd, homöostatisch, sich wandelnd, grenzen-definierend und intern repräsentiert in Familien oder anderen Kontexten abläuft (und was das schwächste Mitglied - die „Indexperson“ - im ungünstigsten Fall krank macht), ist vor allem: Kommunikation!

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49
Q

Welche Idee vertritt das Palo-Alto-Modell woher psychische Symptome entstehen?

A
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50
Q

Was meint der Begriff Kybernetik 2. Ordnung?

A

1980er

Gemeint: Beobachter:innen innen nicht außerhalb einer Systeminteraktion (bsp. Familien) stehen sondern sind Teil eines umfassenden Systems, dass sie selbst mit einschließt

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51
Q

Was sind Techniken der Intervention bei Watzlawik (1. Kypernetik)?

A

Bisherige Lösungsversuche explorieren („Spiel ohne Ende“) und würdigen.

Umdeutungen, positive Konnotationen und paradoxe Intervention: „Behalten Sie Ihr Problem bitte erst einmal bei!!“

Behutsame Suche mit dem Klienten nach kleinster Veränderung: Findung und Arbeit am kleinsten Behandlungsziel.

Idee: Schmetterlingseffekt, d.h. das kleinste Aufbrechen der bisherigen „Schleifen“ kann das gesamte Muster verändern. (Wandel 2. Ordnung)

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52
Q

Was sind die 5 Kommunikationsaxiome nach Watzlawik in der Palo-Alto-Schule?

A
  1. Man kann nicht nicht kommunizieren
  2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei letzter den ersten bestimmt
  3. Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion von Kommunikation bestimmt
  4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger (non-verbaler) und digitaler (verbaler) Modalitäten, wobei die analogen ein reichhaltigeres Potenzial für Beziehungen besitzen, aber kaum eine komplexe logische Syntax; bei digitalen ist es genau andersherum.
  5. Kommunikation kann symmetrisch oder auch komplementär verlaufen - je nach Gleichheit vs. Unterschiedlichkeit der Partner; beides wirkt verstärkend.
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53
Q

Was meint Watzlawik mit Double-Binds?

A

Psychisch vulnerable Personen sehen sich häufig in „kommunikativen Schleifen“ gefangen, in denen sie sich bedrängt oder miss-/ umgedeutet fühlen (≈ „Double-Binds“).

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54
Q

Beschreibe die Auswirkung des Axioms der Kommunikation „man kann nicht nicht Kommunizieren“

A

Psychisch vulnerable Personen sehen sich häufig in „kommunikativen Schleifen“ gefangen, in denen sie sich bedrängt oder miss-/ umgedeutet fühlen (≈ „Double-Binds“).

Schizophrene versuchen dann, sich so zu verhalten, als würden sie nicht kommunizieren wollen.

Aber: „Weggehen“ oder „Stopp-Signale“ funktionieren eben nicht (Axiom 1) oder führen nur zu neuen Bedrängungen oder Umdeutungen.

-> es wird sich mit der Zeit zunehmend in Misstrauen, Widersprüchlichkeiten, Absurditäten, Nichtverstehen oder Jargon „geflüchtet“ … bis hin zum Wahn.

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55
Q

Welche paradoxen Mitteilungsformen gibt es?

A
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56
Q

Wie entstehen Double-Binds nach Watzlawik?

A
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57
Q

Was sind psychische Folgen von regelmäßigen Double-Binds?

A
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58
Q

Wer war der Begründer der strategischen Familientherapie?

A

Jay Haley

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59
Q

Wie sieht die strategische Familientherapie Symptome?

A
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60
Q

Wie interveniert ein strategischer Familientherapeut bei Symptomen?

A
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61
Q

Wozu zählt die strategische Familientherapie?

A

Kybernetik 1

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62
Q

Welches ist die berühmteste Schule der Kybernetik 1. Ordnung?

A

Mailänder Schule

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63
Q

Bei welchen Patienten erzählt die MAiländer Schule / das Mailänder Modell besonders hohe Erfolgsquoten?

A

Jugendliche Schizophrene und Essstörungen

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64
Q

Was ist die Grundidee der Mailänder Schule?

A
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65
Q

Was sind die Haupttechniken der Mailänder Schule?

A

Neutralität

Positive Konnotation des Symtoms

Zirkuläre Fragen

Hypothetischeren und Umdeuten

Paradoxe Interventionsstrategien und Invariate Verschreibungen

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66
Q

Was meint Neutralität in der Mailänder Schule?

A

NEUTRALITÄT (= Allparteilichkeit + Veränderungsneutralität): keine unüberlegten oder durchsichtige Koalitionen mit einzelnen Familienmitgliedern; keine direktive Instruktion.

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67
Q

Was meint positive Konnotationen des Symptoms in der Mailänder Schule?

A

Stabilisierung und Bedeutsamkeit für Familiensystem als Lösungsversuch

Positives Konnotieren (synonym: Reframing, Umdeuten)

schüchtern, still
-> vorsichtig, umsichtig beobachtend, abwägend

aggressiv
-> durchsetzungsfähig, kämpferisch, wehrt sich

trinkt bei Anlässen oft zu viel (betrunken)
-> sehr gesellig; genießt das Feiern mit anderen; kann ab und zu über Grenzen gehen

ausgebrannt/ depressiv
-> bemerkt Bedarf nach Auszeit; gönnt sich Ruhepause; nimmt sich Zeit für sich/ zum Auftanken

psychotisch/ wahnhaft
-> gönnt sich von Zeit zu Zeit originelle Verhaltensweisen oder Wahr- nehmungen; kreativ; pflegt ganz eigene Welten

hat ADHS, rastet aus („Externalisierungsstörung“)
-> ist verhaltensoriginell, verhält sich herausfordernd, nutzt seine Stärken recht robust

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68
Q

Nenne Beispiele für das positive Konnotieren von Symptomen

A

schüchtern, still
-> vorsichtig, umsichtig beobachtend, abwägend

aggressiv
-> durchsetzungsfähig, kämpferisch, wehrt sich

trinkt bei Anlässen oft zu viel (betrunken)
-> sehr gesellig; genießt das Feiern mit anderen; kann ab und zu über Grenzen gehen

ausgebrannt/ depressiv
-> bemerkt Bedarf nach Auszeit; gönnt sich Ruhepause; nimmt sich Zeit für sich/ zum Auftanken

psychotisch/ wahnhaft
-> gönnt sich von Zeit zu Zeit originelle Verhaltensweisen oder Wahr- nehmungen; kreativ; pflegt ganz eigene Welten

hat ADHS, rastet aus („Externalisierungsstörung“)
-> ist verhaltensoriginell, verhält sich herausfordernd, nutzt seine Stärken recht robust

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69
Q

Was sind Synonyme für positiven Konnotieren?

A

Reframing

Umdeuten

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70
Q

Was meint zirkuläres Fragen in der Mailänder Schule?

A

unterschiedliche Wahrnehmung von Lebens- und Erlebenssituationen im System (vgl. „Internes Erfahrungsmodell“).

  • Was denken Sie, wie Ihre Frau die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Vater einschätzt?
  • Was vermuten Sie als Mutter, über welche Entwicklungen Ihres Sohnes sich Ihr Mann am meisten freut, wenn er die letzten Berichte aus der Einrichtung/ Klinik hört?
  • Wenn ich Ihre Schwiegereltern jetzt fragen könnte, was sie sich für Ihre Ehe wünschen, was würden sie wohl sagen?
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71
Q

Welche Technik ist prototypisch für die Systemische Therapie

A

Zirkuläre Fragen

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72
Q

Was sind die Ziele zirkulärer Fragen?

A

neue Informationen durch unterschiedliche Sichtweisen aller Gesprächsmitglieder;

wecken Neugier im System und erhalten Aufmerksamkeit im längeren Interviewprozess aufrecht;

schaffen die Möglichkeit, die Sicht anderer auf die eigene Person genauer kennen zu lernen;

verstärken das Gefühl, an etwas Gemeinsamen zu arbeiten

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73
Q

Was meint paradoxe Interventionsstrategien und Invariate Verschreibungen in der Mailänder Schule?

A

PARADOXE INTERVENTIONSSTRATEGIEN (a) und INVARIANTE
VERSCHREIBUNGEN (b)

(a) Auftrag: Symptom aufrechterhalten oder verstärken

(b) ein völlig anderes Verhalten „verordnen“
-> „Irritation nach Rezept“

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74
Q

Nenne ein Beispiel für paradoxe Intervationsstrategien

A

„Wir haben diskutiert und festgestellt, dass eine Familientherapie angezeigt ist und wir Ihr Problem lösen können. Für einen erfolgreichen Therapieverlauf ist es aber unbedingt notwendig, dass er/sie das Symptom auf jeden Fall bis zum nächsten Termin nicht aufgibt. Du sollst/ Sie sollen also bis zum nächsten Termin auf jeden Fall, z.B.:

  • jede Nacht unbedingt mindestens einmal einnässen; (Enuresis)
  • jeden Tag genauestens darauf achten, nichts Erfreuliches zu unternehmen; (Depression)
  • jeden Tag einmal zu einer festen Uhrzeit – damit Sie es nicht vergessen – über eine Kleinigkeit zu streiten. (Streitverhalten)
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75
Q

Was ist die Theorie hinter paradoxen Interventionsstrategien?

A

durch Anweisung des symptomatischen Verhaltens verliert es seinen Automatismus (die unbewusste Funktion), Verhalten soll bewusst hergestellt werden.

z.T. auch: Reaktanz (Trotz) im Klienten(-system)

Der Behandlungswunsch einer Familie ist oft selbst paradox: „Ändert uns, ohne uns zu ändern!“

Die Behandler reagieren gegenparadox: „Wir können euch nur unter der Bedingung ändern, dass ihr euch nicht ändert!“

„Paradoxon und Gegenparadoxon.“

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76
Q

Beschreibe ein Beispiel für die invariate Verschreibung

A

„Das Team kam zu dem Schluss, dass eine Familientherapie angezeigt ist. Die nächste Sitzung findet dann und dann zu dieser und jener Zeit statt. Ihr (Söhne und Töchter werden dem Alter nach angesprochen) werdet zu Hause bleiben. Nur Sie beide, die Eltern, werden kommen!“

In der nächsten Sitzung erhalten die Eltern die Verschreibung:

(1) Der Inhalt dieser Sitzung bleibt geheim.
(2) Nach einer Woche gehen die Eltern an einen geheimen Ort aus. Die Kinder werden nur über einen Zettel auf dem Küchentisch informiert (bei kleineren Kindern: für externe Betreuung sorgen).
(3) Auf Nachfragen der Kinder wird geantwortet: „Das sind Dinge, die Euch nichts angehen.“
(4) Jedes Elternteil führt ein Notizbuch über die Reaktionen der Kinder.

Dieses Notizbuch wird dann in der nächsten Sitzung besprochen.

Ähnliche Verordnungen mit immer längerer Abwesenheit der Eltern werden angeschlossen.

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77
Q

Was ist die Theorie hinter der invariaten Verschreibung?

A

Erfahrung eines komplett ungewöhnlichen Verhaltens

Alle Beteiligten werden animiert, ihr bisheriges Verhalten zu verändern -> dessen alte Funktion wird in Frage gestellt.

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78
Q

Welche Funktionen für Subsysteme in der Familie gibt es nach Minuchin?

A
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79
Q

Was sind Beispiele für klare (adaptive) FUNKTIONEN für Subsysteme nach Minuchin?

A
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80
Q

Welche Haltung vertritt der Therapeut in der strukturellen Familientherapie nach Minuchin?

A

Therapeut geht dirigierend und restrukturierend vor („Regisseur“)
Was sind dabei die leitenden Ziele?

  • Herausforderung des Symptoms: Symptom ist – auch hier – eine protektive Lösung zur Erhaltung der Homöostase unter Stressbedingungen -> Reframing der Sicht darauf, neue Perspektiven einführen.
  • Herausforderung der Interaktionsstruktur: Durch Übungen, unter- schiedliche Koalitionen oder Anweisungen arbeitet er dirigierend an der Struktur. Er macht z.B. Nähe- und Distanzbeziehungen, Koalitionen im System, funktionale und dysfunktionale Strukturen erfahrbar.
  • Ziel es ist, das Regelsystem in der Familie zu erschüttern, um einen Wandel 2. Ordnung zu erreichen.
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81
Q

Was sind typische Techniken in der strukturellen Familientherapie?

A

Joining: zugewandt, humorvoll & leicht provokativ an der kommunikativen Alltagswelt der Familie andocken. Der Therapeut „schließt sich an die Familie an“.

Umdeuten und Muster unterbrechen (z.B. Sitzordnung ändern)

Neue Aufgabenverteilung verordnen

Enactment (In-Szene-Setzen): Ausprobieren neuer Verhaltensweisen live

Strukturelle Systemiker:innen werden als recht direktiv arbeitende Familientherapeut:innen wahrgenommen, die keinen Zweifel daran lassen, wer die Leitung und die Anordnungen – auf sympathische Art und Weise – in der Runde übernimmt (Typus: „natürliche Autoritäten“)

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82
Q

Wie ist der standardisierte Aufbau einer Sitzung in der systemischen Familientherapie nach Mailänder Modell?

A

(1) Vorbereitung des Teams, Hypothesen;

(2) Gespräch mit Familie; zwei Therapeuten hören hinter der Einwegscheibe zu;

(3) Zwischensitzung: gesamtes Team entwickelt Schlussintervention;

(4) Schlussintervention: keine Rückfragen der Familie erlaubt;

(5) Nachbereitung des Teams; neue Hypothesen.

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83
Q

Welche Kritik wurde an Minuchins Ansatz u.a. Geäußert?

A

Starre Vorfestlegung der Subsysteme und ihrer Aufgaben
- Pro: Klares Strukturangebot des Therapeuten an strukturproblematische Familien (Achtung: „Familienstruktur“ [synonym: Regeln, Muster] meint etwas anderes als der psychodynamische Begriff der „psychische Struktur“!

  • Contra: Passt dieses Strukturmodell immer? Ist es zu normativ? Was ist mit erfolgreichen Ein-Elter-Familien? Kinderlosen Paaren? Aktuellen Familienkrisen ohne Strukturprobleme? Regenbogenfamilien?

Dirigierende – manchmal etwas raue – Haltung des Therapeuten:

  • Was ist mit blinden Flecken des Therapeuten selbst?
  • Ist es gut oder nicht so gut, dass sich Familien gerne auf die
    Interpretationen von Minuchin einlassen (müssen)?
  • Was ist mit unerwünschten Nebenwirkungen (z.B. Rückschlägen) im System?
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84
Q

Was meint Minuchin mit Joining?

A

„an die Familie anschließen“ durch Humor, alltägliche Themen (z.B. Blumen), wertschätzend-humorvolle Sprache, alle ansprechen.

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85
Q

Was ist mit Allprteilichkeit gemeint?

A

die Familie muss den Eindruck haben, dass der Therapeut ungefähr gleichparteiisch“ für jedes Mitglied ist -> gelingt bei Minuchin so mittelgut, ist aber erkennbar.

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86
Q

Was ist gemeint mit Veränderungsneutralität?

A

die Intervention wird abgelehnt oder verpufft, sobald die Familie den Eindruck hat, der Therapeut möchte ihnen eine ganz bestimmte Veränderung aufzwingen oder vorschreiben -> Minuchin bietet eher hypothetische Möglichkeiten an.

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87
Q

Was mein Defocusing in der systemischen Therapie?

A

nicht das Symptom oder das Patientenverhalten sind das Problem, sondern stellen ja bekanntlich eine Lösung dar.
Die Gesamtbeziehungsmuster (patterns) bestimmen, ob jemand als problematisch erlebt wird oder nicht. -> Arbeite daran!

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88
Q

Wie wirksam ist systemische Therapie?

A
  • Besonders wirksam bei schweren Störungen: Drogenabhängigkeit, Essstörungen, Sozialverhalten (Delinquenz), psychotische Störungen
  • Leid und Problemverhalten bei Angehörigen wird signifikant gemildert
  • Geringere Therapieabbruchraten, v.a. bei Kindern und Jugendlichen
  • Geringere Stundenzahl notwendig, d.h. hohe Kosteneffizienz
  • Hohe Erreichbarkeit von Randgruppen, die sonst keine PTh. erhalten
  • Hohe Integrationskraft wider dem üblichen „schoolism“ in der PTh
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89
Q

Wann erfolgte der Üergang von der ersten zur zweiten Generation (Kybernetik)?

A

ca 1985

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90
Q

Welche Kritiken führten zum Wandel der 2 Generation der Systemik?

A

Inwiefern kann der Therapeut eigentlich wirklich als Experte/
Diagnostiker von außen
auf die Familie blicken?

Nimmt er hier als externer Beobachter nicht eigentlich nur eigene (pathologisierende?) Konstruktionen über fremde Konstruktionen (der Familie) vor und bahnt die Kommunikation kraft seiner (männlichen?) Autorität so, dass jene seine Konstruktionen möglichst ähnlich übernimmt?

Was steckt hier eigentlich für eine ätiologische und praxeologische Theorie von Krankheit und Therapie hinter? Eine medizinisch- naturwissenschaftlich-positivistische?

Constructivist turn: Und wenn wir diese „Konstruktionen von außen“ oder „objektive Diagnosen“ – als gute Konstruktivisten! – eigentlich gar nicht so haben (können) …?

Linguistic/ feminist turn: In wie weit sind aus konstruktivistischer Sicht Diagnosen und die besonders kriegerische (männliche?) Interventions- Metaphorik der ersten Generation zu rechtfertigen?
- “Manöver“, „strategische Gegenangriffe“, „Ordeals“
- „Therapeutische Bomben“, „Ver-/Zerstörungen“, „Paradoxa
und Gegenparadoxa“, etc.

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91
Q

Wie veränderte Sich die Therapeutische Haltung von der ersten zur zweiten Generation der Systemik?

A

Therapeuten sollten sich nicht mehr als die Expert*innen mit über- legenem Systemwissen und ebensolcher (Definitions-)Macht gerieren!

Therapeuten setzen stattdessen mehr auf Kooperation und Gestaltung guter, kreativer Dialoge mit Klienten(-Systemen) – ohne künstliche Arrangements wie „Nachfrageverbote“ oder Einwegspiegel!

Zum Beispiel tritt das „Team im Hintergrund“ nun hinter dem Spiegel hervor! -> Anekdote zum „Reflecting Team“ (T. Anderson).

Stärkeres Augenmerk auf ausführliche Exploration der familialen Ziele und Ressourcen (z.B. zirkuläre „Auftragsklärung“).

Insgesamt sprachlich und methodisch beweglichere Interventionen mit anregenderer und „freundlich-irritierender“ Gesprächsführung

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92
Q

Was bedeutet Kybernetik erster Ordnung?

A

Systemproblem ist objektiv durch den Beobachter (Therapeuten) feststellbar, von außen durch (trickreiche, strategische, paradoxe) Interventionen eines „Systemexperten“ verstörend lösbar.

93
Q

Was bedeutet Kybernetik zweiter Ordnung?

A

Konstruktivismus: Therapeut ist nicht objektiver Beobachter eines objektiven Problems, sondern lässt sich in der Therapie auf einen gemeinsamen „Beobachtungs-“ und „Kommunikationstanz“ mit der Familien ein:

Lösung = produktiv-freundliche Irritation des Systems, welches dann selbst bestimmt, wo es wann worauf hinauswill.

94
Q

Welche Methoden und Techniken bleiben als Vermächtnis der Kybernatik 1 noch immer von Bedeutung?

A
95
Q

Wie werden Systeme in der 2. Kybernetik definiert?

A

Grundlegende (ontische) Einheiten der Welt sind Systeme:

  • Systeme sind dann und nur dann Systeme, wenn ein ständiger Prozess der Hervorbringung ihrer Elemente im fortlaufenden Systemvollzug stattfindet = AUTOPOIESIS.
  • Diese Selbsthervorbringung geschieht stets im Moment im System genau dann, wenn sich jeweils Systemelement an Systemelement anschließt.
  • Dies ist eine sowohl hinreichende als auch notwendige Bedingung für eine Definition eines Systems: seine Grenze zur Umwelt ist seine Autopoiesis selbst.
96
Q

Definiere Autopoesis

A

von griech. autos und poiesis = »Selbstherstellung«; bedeutet die Hervorbringung von etwas als Werk seiner selbst, die Produktion eines lebenden Systems aus dem Netzwerk der Elemente, aus denen es besteht.

97
Q

Wie definieren Humberto Maturana & Francisco Varela lebende Systeme?

A

Lebende Systeme sind solche, die sich selbst ständig selbst neu hervorbringen (z.B. ihre [Zell-]Bestandteile ständig neu erzeugen)

98
Q

Wie definieren Humberto Maturana & Francisco Varela neuronale Systeme?

A

Neuronale Systeme sind solche, die neue Aktionspotentiale hervorbringen (neuronale Erregung) und ständig daran anschließen.

99
Q

Wie definieren Humberto Maturana & Francisco Varela soziale Systeme?

A

Soziale Systeme sind solche, die ständig Kommunikation hervorbringen und an vorangegangene Kommunikation anschließen.

100
Q

Wie definieren Humberto Maturana & Francisco Varela psychische Systeme?

A

Psychische Systeme sind solche, die ständig neue psychische Vorstellungen/ Gedanken/Zustände hervorbringen und an vorangegangene anschließen.

101
Q

Definiere Systeme psychischer Zustände

A

(PSYCHISCHE SYSTEME):

Hier schließen sich Zustände (mental states, mindsets) an Zustände an Zustände an.

AUTOPOIESIS VON „MENTAL STATES“ BZW. „MINDSETS“.

Illustration: von einem unkonzentrierten Zustand (z.B. dem Blick aus dem Fenster) werden Sie überrascht (Orientierungsreaktion), freuen sich dann über einen unerwarteten Besuch (positive Überraschung), sind dann ganz von einem Gespräch eingenommen fokussiert, bevor Sie nach einiger Zeit ermüden, unruhig werden, den Kontext wechseln wollen usw.

102
Q

Definiere Systeme bewusster Vorstellungen

A

(BEWUSSTSEINSSYTEME)

Hier schließen sich GEDANKEN (d.h. bewusste psychische Inhalte) an Gedanken an. Jeder Gedanke ist sinnhaft nur insofern, als er sich nur (!) in einem fortwährenden Fluss von Gedanken und zudem als Selektion einer bewussten Vorstellung aus vielen möglichen konstituiert und ebenso beobachten lässt (von sich selbst) .

AUTOPOIESIS VON GEDANKEN.

Illustration: Sie überlegen sich angestrengt, was Sie heute Abend noch unternehmen wollen und überlegen mehrere Alternativen. Sie hören dann von einem Vorschlag einer Nachbarin, und spielen das in Gedanken durch: was sie noch erledigen müssten, wie das praktisch gehen könnte etc.

103
Q

Definiere Systeme von Kommunikation

A

(SOZIALE SYSTEME)

Soziologischer Konstruktivismus: Gesellschaft und soziale (Sub-) Systeme (wie z.B. Familie, Psychotherapie) lassen sich – historisch, ontologisch und epistemologisch präzise – beschreiben als Systeme aus KOMMUNIKATION, die ständig beobachtet werden: von sich selbst (d.h. von sozialen) und von psychischen Systemen.

Illustration: Sozialsystem Familie (schauen wir uns gleich gemeinsam an), hier schließt üblicherweise Kommunikation an Kommunikation an Kommunikation an.

104
Q

Was ist die opperationale Geschloßenheit der System-Autopoesis?

A

System und Umwelt können dabei nie determinierend in den jeweils anderen Bereich durchgreifen.

Systeme sind von der Umwelt nicht determinierbar, bilden aber ein eigenes „Sensorium“ (Struktur; Innenwelt) für die Umwelt – das nennt man „Strukturelle Kopplung“.

Kommunikative Systeme setzen hier natürlich wahrnehmende psychische Systeme voraus, und bewusste Systeme orientieren sich vor allem an kommunikativen Systemen:
- Es gibt enge strukturelle Kopplungen der drei Systemtypien SOZ ↔ PSY ↔ BW = „Interpenetration“ (von engl. interpenetration = Durchdringung).

105
Q

Nenne Beispiele für die opperationale Geschloßenheit der System-Autopoesis

A

Ich kann Ihnen eben nicht (kommunikativ) sagen, Sie sollen sich (psychisch) wohl fühlen – oder Sie müssen über Systemtheorie dieses oder jenes denken oder von der Hausaufgabe genau dieses ohne jenes verstehen.

Sie können ebenso wenig (individuell-psychisch) festlegen, wie genau ein Gespräch weiter verlaufen wird.

Sie können sich auch nicht – ohne Weiteres – bewusst vornehmen, wie genau Sie sich in einer Stunde fühlen werden.v

106
Q

Wie hängen bewusste, soziale und pßsychische Systeme jeweils zusammen?

A
107
Q

Was genau bedeutet Beobachten?

A

BEOBACHTEN heißt: eine UNTERSCHEIDUNG treffen und eine Seite der Unterscheidung BEZEICHNEN („dort anschließen“).

Die Form der Beobachtung ist die Unterscheidung, die zwei Seiten („states“) unterscheidet und eine davon kennzeichnet („marked state“).

Beobachtung findet bewusst („denkend“), aber auch kommunikativ („thematisierend“) statt. Man sagt: beides funktioniert sinnbasiert.

108
Q

Was ist Kommunikation?

A

Kommunikation Ist die Einheit der Differenz von Mitteilung und Information, die ein Beobachter vornimmt. Es entstehen kommunikative Systeme genau dann, wenn die Beteiligten diese Form der Beobachtung gegenseitig voneinander erwarten, d.h. Erwartungserwartungen bilden (second order expectations oder cybernetics).

109
Q

Welche Ebenen der Kommunikation gibt es?

A
110
Q

Beschreibe die moderne Individualisierungskultur

A

Individuelle Entwicklung findet zwar überwiegend noch in (von den Eltern selbst gewählten, prekären) Familien statt, aber der Einzelne wird hier vor allem als individuelle und eigenver- antwortliche Person wahrgenommen.

Wie er/sie sein eigenes Leben in selbst gewählten Bezügen (Inklusion über temporäre Rollen) gestaltet und entscheidet, ist ihm/ihr selbst überlassen!

Familie = freiwilliges Intimsystem

111
Q

Wie entsteht nach George Kelly Angst?

A

Ereignisse, mit denen ein Individuum konfrontiert wird, liegen außerhalb des Angemessenheitsbereichs seines Schemasystems. Es kann sie nur partiell konstruieren, Implikationen bleiben unverständlich oder im Dunkeln.

112
Q

Wie entsteht nach George Kelly Feinseligkeit?

A

Ist die fortgesetzte Anstrengung, Wahrnehmung- en im Sinne des Schemas herzustellen, obwohl dies schon als unmöglich erkannt wurde. Dabei geht es um das unbedingte Festhalten an Konstruktionen, auf denen unbegründete Erwartungen beruhen.

113
Q

Wie entsteht nach George Kelly Schuld?

A

Ist das Gewahrwerden des Sich-Entfernens von der Struktur der Identität (Selbst-Schema)

114
Q

Wie entsteht nach George Kelly das Gefühl von Bedrohung?

A

Ist das Gewahrwerden einer bevorstehenden umfassenden Veränderung zentraler Schemata oder der Identität (Selbst-Schema)

115
Q

Wie entsteht nach George Kelly das Gefühl von Furcht?

A

Ist das Gewahrwerden einer bevorstehenden nebensächlicher Veränderungen zentraler Schemata oder der Identität (Selbst-Schema)

116
Q

Wie entsteht nach George Kelly das Gefühl von Aggression?

A

Ist die aktive Weiterentwicklung des eigenen Wahrnehmungsfeldes in Dienste aktualisierter Schemata. Das Individuum überprüft aktiv- experimentell die Gültigkeit von Schemata oder dehnt ihren Bereich aus. Es geht um quantitative und qualitative Entwicklung und somit das Gegenteil von Feindseligkeit.

117
Q

Beschreibe die Technik des Joining

A

„an die Familie anschließen“ durch Humor, alltägliche Themen (z.B. Blumen), wertschätzend-humorvolle Sprache, alle ansprechen

118
Q

Beschreibe die Technik des Joining

A

„an die Familie anschließen“ durch Humor, alltägliche Themen (z.B. Blumen), wertschätzend-humorvolle Sprache, alle ansprechen

119
Q

Beschreibe die Technik der Allparteilichkeit

A

die Familie muss den Eindruck haben, dass der Therapeut ungefähr gleich „parteiisch“ für jedes Mitglied ist -> gelingt bei Minuchin so mittelgut, ist aber erkennbar.

120
Q

Beschreibe die Psychotherapie und Beratung mit Methoden der Kybernetik 1. Ordnung

A
121
Q

Beschreibe die Psychotherapie und Beratung mit Methoden der Kybernetik 1. Ordnung

A
122
Q

Beschreibe die Psychotherapie und Beratung mit Methoden der Kybernetik 1. Ordnung

A
123
Q

Beschreibe die Psychotherapie und Beratung mit Methoden der Kybernetik 2. Ordnung

A
124
Q

Was ist das Ziel der Lösungsorientierten KZTs?
(2. Kybernetik)

A

Brief Family Therapy Center (BFTC) in Milwaukee, WI

Ziel: Das, was Klienten an Ressourcen und Fähigkeiten mitbringen, nutzbar zu machen und ihnen zu helfen, es so zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse einzusetzen, dass sie ihr Leben aus eigener Kraft befriedigender gestalten können

Erste Leitgedanken …

  • Repariere nicht, was nicht kaputt ist!
  • Jeder „Kranke“ kennt ja auch Momente oder Lebensbereiche, in denen etwas gelingt: Fokus auf Ausnahmen vom Problem!
  • Kleine Schritte entlang von Ressourcen sind meist der wichtige Anfang einer Lösung („small solutions instead of grand manoevers“)
125
Q

Was ist eine Grundannahme der Lösungsorientierten Kurzzeittherapie?

A
126
Q

Warum macht es nach Kybernetik der 2. Ordnung keinen Sinn diagnostisch nach den Ursachen für ein Problem zu fahnden?

A

„Der Therapeut befasst sich [ja] ausschließlich mit seinen Konstruktion dessen, wie sein Klient seine persönliche Realität konstruiert; aus diesen beiden Deutungen konstruieren Klient und Therapeut gemeinsam eine therapeutische Realität. Die zugrundeliegende Prämisse, die als “radikaler Konstruktivismus” […] bezeichnet werden kann, besagt mehr oder weniger, dass soziale Realität durch Kommunikation [erst] konstruiert wird.“ (de Shazer, 1989)

„Dies heißt nichts anderes, als dass Therapeut und Klient [in der Therapie] gemeinsam eine Neukonstruktion dieser Aspekte in der Weise vornehmen, dass die Klienten sie nicht länger als problematisch empfinden.“ (de Shazer, 1992, Herv. HvdL)

127
Q

Nenne ein Beispiel für die Wunderfrage

A

„Sie gehen heute abend schlafen, und während Sie schlafen, geschieht ein Wunder und Ihr Problem verschwindet. Weil Sie aber geschlafen haben, haben Sie es nicht gemerkt, dass Ihr Problem verschwunden ist.
Stellen Sie sich vor, Sie wachen am nächsten Morgen auf: Wann und woran würden Sie es als erstes bemerken, dass das Wunder geschehen ist?“

128
Q

Was sollte an die Wunderfrage anschließen?

A
129
Q

Beschreibe die Lösungsfokussierung der Lösungsorientierten KZT

A
130
Q

Beschreibe die Ressourcenorientierung der Lösungsorientierten KZT

A
131
Q

Wozu werden in der zweiten Kybernetik Lösungsorientierten Fragen gestellt und was wären Beispiele?

A
132
Q

Wozu werden in der zweiten Kybernetik hypothetische Fragen gestellt und was wären Beispiele?

A
133
Q

Wozu werden in der zweiten Kybernetik Ressourcenorientierte Fragen gestellt und was wären Beispiele?

A
134
Q

Wozu werden in der zweiten Kybernetik Verschlimmerungsfragen gestellt und was wären Beispiele?

A
135
Q

Was sind die Ziele von Skalierungs-, Klassifikation- & Prozentfragen als Technik der Kybernetik zweiter Ordnung?

A

arbeiten Unterschiede in den Sichtweisen und Beziehungen besonders deutlich heraus;

Differenzierung von Überzeugungen, Stimmungen, Meinungen;

Dokumentation von Fortschritten;

Veränderungen mit Hilfe von konkreten Zahlenwerten sichtbar und besprechbar machen;

differenzierte Selbstbeobachtung anregen.

136
Q

Was sind Beispiele für zirkuläre Fragen?

A
137
Q

Was sind die Ziele zirkulärer Fragen?

A
138
Q

Welche Idee steckt hinter der Narrativen Therapie?

A

Wir leben in Geschichten …

Suche nach neuen Sichtweisen und Konstruktion einer neuen Geschichte von sich selbst und der Familie.

(vgl. Konstruktivismus: Menschen konstruieren sich und die Welt -> können wir diese Konstruktionen nicht neu erfinden?!)

139
Q

Was sind die Ziele der narrativen Therapie?

A

Ziel der Therapie: Re-authoring:

  • passive (fremdgeschriebene/-steuerte) -> aktive (selbstgeschriebene/-
    steuerte) Geschichten
  • Geschichten der Schwäche -> Geschichten der Stärke
  • unmotiviert-hoffnungslose -> authentisch-optimistische Geschichten
140
Q

Wozu gehört die Narrative Therapie?

A

Kybernetik 2

141
Q

Was sind die Arbeitstechniken der Narrativen Therapie?

A

Sich die Zeitstruktur erzählter Erfahrung besonders anschauen
(auf die „Entfaltung einer Geschichte“ achten).

Über den Konjunktiv implizite Bedeutungen und vielfältige Perspektiven schaffen.

Polysemiotik: eine alltägliche, poetische und bildhafte Sprache verwenden. Erfahrungen sollen in eine neue Geschichte eingebettet werden.

„Ich“ und „Du“ anstelle von „man“, „wir“, „die“ in der Geschichte verankern.

142
Q

Was sind Pro-Argumente für eine Starke Lösungsorientierung in der Therapie?

A

1) Hand auf‘s Herz: wie gut und kompetent fühlen sich manche Psycholog:innen und Therapeut:innen darin, Probleme und Störungen genaustens zu beschreiben und zu diagnostizieren versus darin, Stärken und Ressourcen zu diagnostizieren und nachhaltig zu aktivieren?!

2) „Lösungsorientiertes Arbeiten lässt uns die Ressourcen von Klienten sehen, traut ihnen zu, was sie für sich zunächst nur erahnen können. Diese Grundhaltung erwärmt Klienten für andere Vorstellungen von sich selbst, lässt sie mit uns gemeinsam diese schwierige Reise in ihre eigene Welt von Ressourcen, Fähigkeiten und Stärken beginnen und in allen Stürmen der Zweifel, der Ängste und der Nicht-Erfolge auf eine gelingendere Gestaltung ihrer Zukunft zugehen.“ (M.-L. Conen)

3) „Ach, das habe ich doch schon Ihren KollegInnen/ den ganzen Helfern vor Ihnen hundertmal erzählt“ – manche KlientInnen sind es auch müde, zum x-ten Mal ihre Leidensgeschichte zu erzählen.

4) Beispiel eines systemischen Therapeuten aus einer niedersächsischen Landespsychiatrie: 34-jähriger Klient mit „chronischer schizo-affektiver Psychose“, seit 17 Jahren ständiger „Gast“ (meist mit „Blaulicht und Sirene“) in psychiatrischer Landesklinik (Drogen, Suizidhandlungen, Wahn etc.). -> Familienrekonstruktion und beharrliche Lösungsorientierung („… stattdessen lieber rechtzeitig zur Kur kommen …“ etc.) führten ihn nach einiger Zeit in ein normales Alltagsleben zurück.

5) Auch viele wirksame andere Psychotherapie-Methoden lassen sich schließlich als Ressourcenaktivierung, als effizientes „Standardtool“ als des Erlernen neuer Lösungen verstehen, die unabhängig vom „Problem“ eingesetzt werden können:

-> Z.B. Kognitive Umstrukturierung; Selbstwirksamkeitstraining; therapeutische Beziehung; Aktivitäts- oder Unterstützungs-/ Netzwerkaufbau …. u.v.a.m.

143
Q

Was sind Contra-Argumente für eine ausschließliche Lösungsorientierung in der Therapie?

A

1) Das Herzausschütten, über Probleme, Schwächen, Schwierigkeiten sprechen zu können, bedeutet häufig Selbstoffenbarung, mithin psychologische Intimität -> wichtige Form der Beziehungsgestaltung!

-> (Schließlich hat das alleine bereits einen wichtigen Beziehungs-Effekt!)

2) Und schließlich wissen zwar wir Kyb2-Therapeut:innen, dass nachhaltige und rasche Therapieerfolge weniger vom (vermeintlichen) Verstehen der Ursachen abhängt, sondern von der Los-Lösung von alten Bewältigungsmustern durch das Einlassen auf neue Lösungsmuster ⸻ aber vielleicht überfordern wir unsere Klient:innen mit dieser Sichtweise auch …?

3) Wir sind jetzt Richtlinienverfahren und bewegen uns explizit im System der Gesetzlichen Krankenkasse und -versorgung. -> Diagnostik, Problemanalyse, ätiologische Modelle werden viel stärker als früher gefordert!

144
Q

Fasse die Systemische Ätiologie psychischer Störungen zusammen

A
145
Q

Warum sind Genogramme ein Standarttool?

A
146
Q

Wie werden Männer in Genogrammen dargestellt?

A
147
Q

Wie werden Frauen in Genogrammen dargestellt?

A
148
Q

Wie werden Homo-, Bi- und Transsexualität im Genogramm dargestellt?

A
149
Q

Wie werden Demografische Daten Im Genogramm dargestellt?

A
150
Q

Wie wird ein Haushalt im Genogramm dargestellt?

A
151
Q

Wie werden Familienverhältnisse im Genogramm dargestellt?

A
152
Q

Wie werden Interaktionsmuster im Genogramm dargestellt?

A
153
Q

Wie werden Sucht, physische oder psychische Erkrankungen oder andere Probleme im Genogram dargestellt?

A
154
Q

Was wird mit Hilfe eines Genogramm in der ST zur Hypothesenbildung herangezogen?

A

Struktur: ausgeglichen oder unausgeglichen? Beispiele: Familiengröße, Trennungshäufigkeiten etc.

Rollen: wer steht für was im Familiensystem? Beispiele: Verteilung der Beschützer & Beschützten; Ernährer & Versorgten; „Sprecher“ etc.

Dysfunktionen und Funktionalität: wer übernimmt welche konkreten Aufgaben im System? Wie sind verantwortliche und „unverantwortliche“ Positionen verteilt?

Familienmitgliedern sowie familiäre Ressourcen: welches „psychische und soziale Kapital“ liegt wie verteilt in der Familie vor? Beispiele: Geld, Gesundheit („Lebensenergie“), Begabung, Arbeit, Erfolg, Unterstützung.

Innere Stärken: wo sind schwere Unfälle oder Traumata bereits bewältigt worden? Stimmungen, Eindrücke, Gefühle …

155
Q

Wozu wird ein Genogram genutzt?

A

Mobilisierung bzw. Aktivierung der gesamten Familie: wenn diese bereits dazu ist! Widerstände gegen Genogramme gibt es auch, diese sollte akzeptiert werden.

Hypothesen über Muster: Probleme in einem neuen Kontext betrachten. Genogramm = Türöffner zur eigenen Geschichte (im doppelten Wortsinn, vgl. Conen, 2008).

Normalisierung und Neuformulierung zentraler Familienthemen: „Entgiftung“ falscher Vorstellungen durch den Bezug auf „normale“ Familienprozesse (wie z.B. Ungleichbehandlung von Kindern; generationale Loyalitäten; starke Unterschiede in Familienteilen etc.)

Interventionsplanung: Umwandlung familiärer Beziehungen. Bislang ist dies der professionellen Ausrichtung des/r einzelnen Therapeuten/in überlassen (strukturell, strategisch, lösungsorientiert, narrativ …)

156
Q

Beschreibe die Familienaufstellung

A

Aufstellung eines Genograms

Virginia Satir begann bereits in den 1940er Jahren, Familien „aufzustellen“.

Sie hatte Workshops bei Moreno belegt (aber dies nie öffentlich thematisiert).

Einsatz einer solchen Methode, um Familien- oder Beziehungs-muster anders zu spüren oder zu sehen als im Gespräch: „felt sense“ (Rogers) – sehen und tun = mehr oder genauer fühlen!

157
Q

Bei welchen Patientengruppe ist der Einsatz einer handlungsorientierten oder visualisierenden Methode besonders empfehlenswert?

A

bei Klienten(-systemen), die gerne mehr tun als reden möchten;

bei Klienten(-systemen), bei denen man als Therapeut*in das Gefühl hat, die profitieren davon, etwas mehr ins Tun zu kommen;

bei Kindern und Jugendlichen, bei verbal oder kognitiv beeinträchtigten Klient:innen, im interkulturellen Kontext usw.

158
Q

Was sind die Besonderheiten visueller Aufstellungsmethoden?

A

Hohe Flexibilitöt, vieles ist möglich darzustellen

Antworten sind Skalierbar (regen dazu an, über doe Unterschiede und Abstände lösungsorientiert zu sprechen)

Grundsätzlich auch quntfizierbar über Abstandsmessungen

Mittels Fotos für den Therapieverlauf gut dokumentiertest

Figuren häufig neutral gestaltet und dadurch auch projektionsfördernd

Durch spielerisches Element nicht bedrohlich sondern motivierend

Anschaulichkeit bietet motivationale Stütze nicht nur bei Kindern und Klienten mit kognitiven Beeinträchtigungen

Preiswert, unaufwendig

Gut für interdisziplinäre und professionelle Zusammenarbeit bspw. Mit Ärzte und Sozialarbtern

159
Q

Was ist eine Skalirungsscheibe?

A

Visuelle Aufstellungsmethode

In Gruppe
Beispielsweise im Beruflichen Kontext oder auch in Familie

Skalierung von Aussagen jeder für sich alleine

Danach Aufstellung der einzelnen Skalierungen zu einer Aussage auf einer Scheibe

Im Folgenden dann Reflektion

160
Q

Beschreibe eine visuelle Aufstellungstechnik mit Tierfiguren

A

Siehe Beispiel Her Meier

Einzelne innere Vorgänge (aber auch Personen denkbar) werden einer Tierfigur zugeordnet

Einzelne innere Anteile können so visualisiert werden und ins Gespräch gesetzt werden

161
Q

Was ist das Familienbrett?

A

Zuvor nebulös wirkende Situationen verdeutlichen und klarer Erkennbar werden lassen

Auch möglich eine Ist und Soll (Wunsch) Aufstellung zu machen

162
Q

Mit welchen konkreten Techniken kann in einem LOKT-Setting Joining umgesetzt werden?

A

Freundliches Willkommenheißen,

Small Talk

Thematisierung und Wertschätzung der Terminfindung und der Wartezeit sowie des (mglw. beschwerlichen) Wegs in die Beratung.

Alltagsthemen.

163
Q

Mit welchen konkreten Techniken kann in einem LOKT-Setting Auftragsklärung und Klärung des Überwe4isungskontextes umgesetzt werden?

A

„Mich würde es als Erstes interessieren, über was wir jetzt sprechen sollten, damit das für Dich ein Gespräch wird, das sich gelohnt hat.“

„Und was wäre darin ein gutes Ergebnis für Dich?“

„Und was noch?“

„Gäbe es noch etwas, was für Dich ein gutes Ergebnis dieses Gespräches sein könnte?“

(1) POSITIV FORMULIERTES ZIEL(„sondern…?“)
(2) KONKRET auf Klient:in bezogen
(3) MACHBAR in 1-2 Stunden (sonst Teilziele)

„Mich würde es nun noch interessieren, wer außer Dir eventuell ein Interesse am Ergebnis unseres Gespräches hätte oder durch dieses beeinflusst werden könnte. Wenn ich jetzt andere Personen fragen könnte, wer wäre das und was wäre für diese ein gutes Ergebnis“
(z.B. Lebenspartner, Familien- mitglieder, Arbeitgeber, Freunde, Arzt, andere Therapeuten etc.?)

„Was wäre für diese Person(en) ein gutes Ergebnis dieses Ge- sprächs? Weißt Du darüber etwas oder hättest Du vielleicht eine Fantasie?“

(4) Muss das ZIEL angesichts dessen noch einmal ANGEPASST werden oder kann es so bleiben?

Problem: Klient erzählt hier häufig das Problem ABER was wäre denn das Ziel des Gesprächs?

164
Q

Mit welchen konkreten Techniken kann in einem LOKT-Setting die Ausnahme oder Wunderfrage umgesetzt werden?

A

Zur Exploration einer Lösungssituation

„Ich habe nun bereits erfahren, dass es Dir heute besonders um … <ZIEL> ... geht. Ich würde nun gerne – vielleicht etwas ungewöhnlich – eine etwas seltsame Frage stellen wollen:</ZIEL>

a) „Wenn Du Dich einmal an eine Zeit erinnern, als diese Schwierigkeit noch nicht/ deutlich weniger als heute vorhanden war, was war/ lief da anders?“

ODER

b) „Stell Dir vor, Du gehst heute Abend schlafen und während Du schläfst, geschieht ein Wunder und das Problem ist einfach so verschwunden. Es ist weg. Da Du geschlafen hast, weißt Du aber morgens beim Aufwachen nicht, dass es verschwunden ist. Du stehst also auf und mich würde nun interessieren: Wo- ran würdest Du als erstes merken, dass das Problem gelöst ist, was würde Dir als Erstes als anders auffallen?“

DANACH FÜR BEIDE VARIANTEN:

„Was genau?“ / „Und was noch?“ (mult.)
„Was denkst Du dann/ wie fühlst Du Dich/ was tust Du“ (mult.)
„Und wer aus Deinem Umfeld würde es als Erstes ebenfalls bemerken, dass das Problem weg ist? Woran genau? Was würde diese Person sagen/ tun?“
„Wer würde es noch bemerken? Was würde diese Person dann sagen/ tun?“ (mult.)
„Und wie ging/ geht der Tag dann für Dich weiter?“

165
Q

Welche Argumente vertritt Timimis gegen Psychiatrische Diagnosen?

A

(1) Psychiatrische Diagnosen sind nicht valide.
- Grundlagenforschung konnte keine eineindeutigen bio-psycho-sozialen Marker für eindeutige kategoriale Diagnosen belegen (Bsp. PTSD, Depression etc.)

(2) Die Anwendung von Diagnosen verstärkt (Selbst-/Fremd-) Stigmatisierung.
- Insbesondere (aber nicht nur) in den hoch variablen Kinder-, Jugend- und jungen Erwachsenenphasen haben Diagnosen selten hilfreiche Auswirkungen („REIFIKATION“ = „ich BIN krank“ bzw. „habe DIE KRANKHEIT in mir“)

(3) Diagnosen helfen nicht bei der Wahl der Behandlungsmethode
- Therapeut*innen behandeln im Grunde alle Diagnosen entsprechend ihrer Ausbildung (VT, PDe, ST etc.)—und nutzen dabei unspezifische Wirkfaktoren!

(4) Die Langzeitprognosen psychischer Störungen haben sich
verschlechtert.

- WHO: In einem entwickelten Land zu leben, ist ein starker Prädiktor dafür, als Psychose-Erkrankter keine vollständige Remission zu erfahren.

(5) Anderen Kulturen werden westliche Modelle psychischer Gesundheit und Krankheit aufgezwungen.
- Durch ICD und DSM exportieren wir westliche Vorstellungen von gesund/ krank, abergläubisch/ rational, selbständig/ abhängig uvam.

(6) Alternative evidenzbasierte Modelle zur effektiven Neuausrichtung der psychosozialen Versorgen stehen zur Verfügung.
- Gemeinde- und klientennähere Aktivierungen von psychosozialen Beziehung und Unterstützungsressourcen erweisen sich bspw. als langfristig wirksamer!

166
Q

Welche Sichtweisen gibt es auf klinische Diagnosen und Symptomlehre in der Systemik?

A

In den 1990er und 2000er Jahren regelrechter Streit um Diagnosen in der Systemischen Therapie (z.B. „Band-2-Debatte“, s. später):

  • Extrempol 1: Wenn schon „konstruktivistisch“ denken, dann auch richtig: Wir sollten uns in der ST nicht an derselben (falschen) Konstruktion von Krankheit beteiligen, Diagnosen sind abzulehnen! (vgl. zuletzt Sami Timimi, 2013)
  • Extrempol 2: Wenn die ST überleben bzw. sich weiter etablieren will bzw. nun ja „Richtlinienverfahren“ ist, muss sie sich an das medizinische Krankheitsbild des psychologischen Mainstreams 1:1 anschließen, d.h. psych. Störungen manualisiert diagnostizieren und therapieren!
  • Heute: beides trifft zu
167
Q

Braucht die Systemik Symptomlehre und Klinische Diagnosen?

A

Einerseits ist es als THERAPEUTISCHE TECHNIK in der ST enorm hilfreich, wenn nicht gar ein zentraler Wirkfaktor, sich von den bisherigen „Konstruktionen über Konstruktionen über Konstruktionen“ aller Beteiligter (incl. der Diagnostikmanuale und überweisenden Ärzte!) freizumachen, denn diese bringen den Klienten nicht weiter und tragen mglw. gar ungewollt zu Chronifizierungen bei („unreflektierte Übernahme des med. Modells“, Timimi)

Andererseits ist es WENIG SINNVOLL, so zu tun, als wäre die Ablehnung des Kommunikationsmediums „Diagnose“ im System der Krankenbehandlung EINE SONDERLICH KLUGE IDEE. ST ausschließlich als postmoderne „Endlos- Dekonstruktion“ darzustellen, tut ihr selbst – und damit den Klienten – keinen Gefallen, weil es als überheblich wahrgenommen wird.

168
Q

Umreiße die Systemische Ätiologie psychischer Störungen

A
169
Q

Was sind Beispiele für Ressourcen und Reframing bei ADHS?

A
170
Q

Welche positiven Gruppeneffekte zeigen sich in der systemischen Therapie?

A
171
Q

Welche positiven familiensystemischen Effekte zeigen sich ind er systemischen Therapie?

A
172
Q

Wozu werden Genogramme genutzt?

A

Sowohl Diagnostik als auch Intervention

Mobilisierung bzw. Aktivierung der gesamten Familie: wenn diese bereits dazu ist! Widerstände gegen Genogramme gibt es auch, diese sollte akzeptiert werden.

Hypothesen über Muster: Probleme in einem neuen Kontext betrachten. Genogramm = Türöffner zur eigenen Geschichte (im doppelten Wortsinn).

Normalisierung und Neuformulierung zentraler Familienthemen: „Entgiftung“ falscher Vorstellungen durch den Bezug auf „normale“ Familienprozesse (wie z.B. Ungleichbehandlung von Kindern; generationale Loyalitäten; starke Unterschiede in Familienteilen etc.)

Interventionsplanung: Umwandlung familiärer Beziehungen. Bislang ist dies der professionellen Ausrichtung des/r einzelnen Therapeuten/in überlassen (strukturell, strategisch, lösungsorientiert, narrativ …)

173
Q

Warum wurde Bert Hellinger 03/04 aus der führenden Fachorganisation DGSF/SG ausgeschloßen?

A

„die Vernachlässigung jeder Form von Auftragsklärung und Anliegenorientierung;

die Verwendung mystifizierender und selbstimmunisierender Be- schreibungen («etwas Größeres», «in den Dienst genommen» u. ä.);

die Nutzung uneingeschränkt generalisierter Formulierungen und dogmatischer Deutungen («immer, wenn», «schlimme Wirkung», «mit dem Tode bestraft», «der einzige Weg», «das Recht verwirkt», „Du hast Dich an der Ordnung versündigt“ etc

der Einsatz potentiell demütigender Interventionen und Unterwerfungsrituale;

die angeblich zwingende Verknüpfung der Interventionen mit bestimmten Formen des Menschen- und Weltbildes (etwa in Bezug auf Genderfragen, Elternschaft, Binationalität u. a.);

die Vorstellung, über eine Wahrheit verfügen zu können, an der eine Person mehr teilhaftig ist als eine andere. Dies führt zu der Verwend-ung verabsolutierender Beschreibungsformen und impliziert, dass keine
partnerschaftliche Kooperationsbeziehung angestrebt wird.“

174
Q

Beschreibe den typischen Ablauf einer heutigen Skulptursitzung

A

Es gibt ein Anliegen einer Person (Klient).

In wenigen und kurzen (!) Fragen wird das Problem angerissen.

Klient sucht für sich selbst und für die anderen relevanten Personen (z.B. Familienmitglieder ) Stellvertreter (SV) aus, aber ggf. auch für verstorbene Personen oder andere Einheiten („das Symptom“, „das Land“, „die Klinik X“).

Klient positioniert die SV in den Raum, bleibt selbst am Rand.
-> Eigentliche Aufstellungsarbeit (variable Elemente, je nach Verlauf).

In Form eines Blitzlichtes berichten SV, wie es ihnen geht: ob sie emotionale oder motorische Impulse verspüren;

SV können sich selbständig bewegen, d.h. ihren Impulsen folgen, oder werden vom Therapeuten gebeten, etwas zu tun oder sagen;

der Klient kann weiter befragt oder gebeten werden, selbst Änderungen vorzunehmen;

allmähliche Bewegung hin auf ein Lösungs- oder Schlussbild;

der Klient soll sich einen Platz in der Aufstellung suchen und diese spüren -> Ende der Aufstellung.

Abbruch: falls einer der Beteiligten „aussteigt“ oder zu stark irritiert ist, d.h. die gesamte Aufstellung ins Stocken gerät.

Nach Abschluss der Aufstellung (klassisch)
- Klassisch: Wenn nötig, „einige wenige Nachträge“, Nachfragen („Blitzlicht“), Klärungen oder kurze lösungsorientierte Imaginationen;
- Wirkung = verändertes Erleben oder Handeln des Klienten im Alltag.
- Heute (modern): zahlreiche therapeutische Ausnahmen davon möglich … Nachgespräche, Einbezug in die Einzeltherapie (häufigster Einsatz!), erneute Aufstellung usw.

175
Q

Diskutiere, warum Systemische Aufstellungsarbeiten überhaupt funktionieren

A

Diskussion: Warum kann das überhaupt funktionieren? Warum ent-stehen eigentlich in den allermeisten Fällen passende und hilfreiche Eindrücke und Gefühle mit Stellvertretern (SV), die die Familie ja nicht kennen?

Universelles Verständnis von „Nähe“, die durch räumliche Nähe ausgedrückt werden kann.

Universelles Verständnis von „Zuwendung“ und „Abwendung“, die durch Körperhaltung ausgedrückt werden können.

„Informierte Improvisation“: SV haben das Thema und die Fragen des Therapeuten gehört – und kennen selbst Familienleben!

176
Q

Für welche Klienten(-Systeme) sind handlungsorientierte und visualisierende Methoden empfehlenswert?

A

Bei Klienten(-systemen), die gerne mehr tun als reden möchten;

Bei Klienten(-systemen), bei denen man als Therapeut*in das Gefühl hat, die profitieren davon, etwas mehr in tun zu kommen;

bei Kindern und Jugendlichen, bei verbal oder kognitiv beeinträchtigten Klienten, im interkulturellen Kontext usw.

177
Q

Wie ist der Forschungsstand in der Systemik?

A

Hoher Nachholbedarf in der dt.sprachigen systemischen Forschung! Sowohl für Wirksamkeits- als auch für Wirkungsstudien.

Vergleich: der Umbruch von PD- & HPth- hin zu VT-Professuren in den 80er und 90er Jahren in D (mit 49/50 Lehrstühle für Klinische Psychologie für die VT in den 2010er Jahren!) erfolgte über die Fachgruppe der DGPs und empirische Forschung der Nachwuchs-Kliniker:innen! -> Anerkennung der VT 1998. )

Anerkennung der ST 2008/2018 erfolgte ausschließlich über internationale RCTs -> es fehlt in Deutschland noch ganz stark an ausgewiesenen systemischen Forscher:innen!!

178
Q

Welche Strukturelllen Skulpturverfahren gibt es?

A
179
Q

Welche interaktionellen Skulpturverfahren gibt es?

A
180
Q

Welche projektiven Skulpturverfahren gibt es?

A
181
Q

Wie funktioniert das interaktionelle Skulturverfahren: Familienzeichnung ?

A

Familie soll gemeinsam ein Bild malen: ihr Selbstbild

Jeder darf sowohl sich selbst als auch Verwandte zeichnen

Ausgewertet wird weniger das Bild selbst, sondern

  • Organisation oder Koordination der Aufgabe durch wen? (Auswertung: Rollenverteilung?)
  • Reihenfolge der Zeichnenden? (Auswertung: Hierarchie?)
  • Wer zeichnet wen? (Auswertung: Kohäsion?)
  • Themen, die während der Aufgabe besprochen werden (Auswertung: Konflikte?)
182
Q

Wie ist das Projektive Skulpturverfahren Szenotest aufgebaut?

A
183
Q

Was ist der Hintergrund zu Familieninterviews?

A

Hintergrund: jeder, der therapeutisch-pädagogisch mit Familien arbeitet, führt „Interviews“ durch (z.B. Anamnesegespräche etc.)

Problem 1: jede:r fragt andere Schwerpunkte dabei ab – und hat eigene blinde Flecken

Problem 2: obwohl diagnostisch hoch relevante Informationen erhoben werden, werden sie wissenschaftlich oft nicht verwertet

Idee: wenn man stärker standardisiert, was eine Familie gefragt wird, ließen sich beide Probleme angehen

Hier haben sich einige „Interview-Protokolle“ (Leitfäden) entwickelt, die mal mehr therapeutischen, mal mehr diagnostischen Schwerpunkt besitzen

184
Q

Beschreibe das SFI - Structured Family Interview nach Watzlawick

A

fünf standardisierten Familienaufgaben

Ziel: Vergleichbare Einzelfalldiagnostik von Interaktionsmustern und Copingmechanismen in der Familie.

  1. „Was sind Ihrer Meinung nach die Hauptprobleme in Ihrer Familie? (jedes Familienmitglied einzeln)
  2. „Planen Sie jetzt bitte etwas, was Sie als Familie gemeinsam tun können!“ (enactment)
  3. (nur an Eltern allein) „Wie kommt es, dass unter den Millionen von Menschen gerade Sie beide sich trafen?“
  4. (erst nur Eltern, dann mit Kindern) „Diskutieren Sie bitte das Sprichwort: ‚ein rollender Stein setzt kein Moos an‘ miteinander.
  5. Auf einen Zettel soll der „Hauptfehler“ der Person, die links neben einem sitzt, notiert werden. Danach soll jeder einzeln die Zuordnung der Zettel zu Personen erraten.

(den letzten Punkt würde man heute genauso mit den „Hauptstärken“ durchführen. Therapeutische Effekte sind aber kaum validiert …)

185
Q

Beschreibe das Familienbeobachtungsverfahren

A

Eine Möglichkeit: Familien im natürlichen Kontext, d.h. im Alltag beobachten

  • Beispiel: Aufsuchende Familientherapie; Einzelfallhilfe einzelner Familienmitglieder
  • Übersicht über die Vielzahl (internationaler, auch älterer) Beobachtungsskalen (Fremdbeurteilungsbögen) in Kötter & Nordmann (2003).

Neuere Verfahren: FASEM (Perrez et al., 1999): Familie erhält z.B. über eine Woche Taschencomputer oder Smartphones, die sich nach vereinbartem Rhythmus melden und Stimmungs-, zirkuläre Stimmungs- sowie Verhaltensskalen abfragen

Ähnlich: Tagebuchverfahren, z.B. jeden Abend über Familienstimmung und -interaktion am Tag berichten.

Oder aber: Familie soll bestimmte Familiensituation aufnehmen (z.B. Camcorder, Handy), diese wird dann mit Berater nach vorgegebenem Standard besprochen (Aarts, 2002; sog. „Marte meo“-Ansatz)

Weitere Möglichkeit: in standardisierten Situationen. Beispiel: Man gibt standardisierte Problemlöseaufgaben, Entscheidungs- aufgaben, Konfliktlösungsaufgaben oder multiple Aufgaben- stellungen vor und bewertet (diagnostiziert) dann das Verhalten entlang vordefinierter Kriterien (z.B. EPL wurde so evaluiert).

186
Q

Was sind Vor und Nachteile von Familienbeobachtungsverfahren?

A

Häufig hoher Aufwand -> Praktiker schrecken davor zurück

Wenn durchgeführt -> wertvolle Informationen!

Mehr Forschung zu diesen Verfahren und ihrer Integration mit anderen Verfahren! (z.B. Videografie von Familienskulptur- verfahren!)

187
Q

Was ist das Circumplex-Familienmodell nach David Olson?

A

Family Adaptability and Cohesion Evaluation Scales (FACES IV, siehe hierzu ST20-Olson_2011_FACES-IV-Studie)

Idee:
- 2 dimensionale und „balancierte“ („funktionale“) Prozesse in jeder
Familie: Kohäsion + Flexibilität
- 4 unipolare und „unbalancierte“ („dysfunktionale“) Prozesse an den
Rändern von Kohäsion/ Flexibilität:
- Losgelöst-belanglose Familien (disengaged)
- Verschmolzene Familien (enmeshed)
- (Er)Starr(t)e Familien (rigid)
- Chaotische Familien (chaotic)

Kohäsion + Flexibilität
-> je 7 items
Disengagement, Enmeshment, Rigidity, Chaos
-> je 7 items
———————-
42 Items

Modell psychometrisch und faktorenanalytisch validiert

188
Q

Was sind 5 methodologische Richtlinien für Kurzskalen?

A

(1) Wenn wir heute komplexe psychologische Phänomene (z.B. Lebenslauf, Familie, Partnerschaft, etc.) mit großen Datensätzen und mehrfaktoriellem Geschehen untersuchen wollen, sind Kurzskalen nicht nur Abklatsch großer Inventare, sondern nahezu unverzichtbar!

(2) Kurz- und Langskalen dienen meist ganz unterschiedlichen Zwecken: wir können sie nicht einfach so untereinander austauschen!

(3) Viele Besonderheiten von Kurzskalen werden aktuell diskutiert – aber sie scheinen häufig vergleichbare Resultate in inferenzstatistischen Modellen hervorzubringen.

(4) Cronbachs Alpha kann nicht gleich hoch sein wie bei Langformen! -> Manchmal sind andere Reliabilitätsmaße viel aussagekräftiger, z.B. Test-Retest-Reliabilität oder McDonalds Omega… hier ist vieles noch unbekannt!

(5) Von allem Gesagten lässt sich folgern: es ist aufwändig, Kurz- skalen zu validieren! (d.h. viele Daten und viel Mathematik!!)

189
Q

Zu welchem Fazit der Wirksamkeit systemischer Therapie kamen Sydow er al?

A

• Besonders wirksam bei schweren Störungen: Drogenabhängigkeit, Essstörungen, Sozialverhalten (Delinquenz), psychotische Störungen.
• Leid und Problemverhalten bei Angehörigen wird signifikant gemildert.
• Geringere Therapieabbruchraten, v.a. bei Kindern und Jugendlichen.
• Geringere Stundenzahl notwendig, d.h. hohe Kosteneffizienz.
• Hohe Erreichbarkeit von Randgruppen, die sonst keine Pth. erhalten.
• Hohe Integrationskraft wider dem üblichen „schoolism“ in der Pth.

WBP empfiehlt bereits 2008 die Systemische Therapie/ Familientherapie … … als evidenzbasiertes Verfahren in der KuJ-Pth an den GB-A & als vermutlich evidenzbasiertes Verfahren mit der Auflage, weitere Wirksamkeitsstudien beizubringen, in der Erw.-Pth.

GB-A spricht 2018 die sozialrechtliche Anerkennung der ST für Erwachsene aus (-> KJ-Pth nur noch „eine Frage der Zeit“)

190
Q

Was sind die Grundhaltungen im systemischen Gesundheitscoaching?

A

Ziehen sich wie ein roter Faden durch Gespräche, Interventionen, Anregungen, Aufgaben und Prozesse

Haltung 1: Lösungen sind im System vorhanden

Haltung 2: Zugang zu inneren Ressourcen soll
ermöglicht werden

Haltung 3: Humanistische Grundposition der Sinnhaftigkeit menschlichen Handelns

Haltung 4: Gute Lösungen des Einzelnen führen zu Freude, Erfüllung, Humor und Leichtigkeit

191
Q

Nenne den Grundkonsens fast aller systemischer Therapien?

A

(1) Kunden- und auftragsorientiert: was, wann, wie und in welcher Geschwindigkeit geschehen soll, bestimmt der Klient. (Idee: Systeme sind nicht instruierbar!)

(2) Beachtung des (Überweisungs-)Kontextes: was erwarten sich Andere von der Therapie? (Idee. Context is active, not passive!

(3) Zirkuläre Perspektive: was denken andere Beteiligte (u.a. im System) über Gedanken und Gefühle des/der Klienten? (Idee: Erwartungserwartungen [second order expectations] matter!)

(4) Hypothesen- und Ideenbouquet: als Therapeut bemühe ich mich, nur zu vermuten, was der „springende Punkt“ des Systems sein könnte, und immer mehrere Alternativen anzubieten bzw. zu verfolgen. (Idee. Möglichkeitsraum eher sondieren als definieren!)

(5) Positive Konnotation und Umdeutung: Sprache als (ein Teil der) Lösung! (Idee: positive Metaphern, positive Bilder etc. erzeugen „Lösungstrance“ beim Klienten und Therapeuten, vgl. M. Prior)

(6) Ausnahme-, Lösungs- und worst-case-Szenarien: Realität ist immer multiplex und polyvalent, z.B. skalierbar! (Idee: Klient soll Heft des Handelns in jede Richtung seines Möglichkeitsraums in die Hand nehmen können)

(7) Genogrammarbeit: wir leben in Familiengeschichte(n)! (Idee: das Problem und die Lösung müssen nicht da entstanden sein, wo sie auftauchen)

(8) Familienstellen, Familienskulptur: wir können mit unserem Be- ziehungsstrukturen arbeiten! (Idee: Machen -> Fühlen!)

(9) Hausaufgaben und Verordnungen: man darf als Therapeut auch überraschen und irritieren (perturbieren)! (Klaus Deissler: „angemessen ungewöhnlich“)

(10) Allparteilichkeit und Veränderungsneutralität: man sollte sich als Therapeut allen Beteiligten und allen Ausgängen der Therapie gleich verpflichtet fühlen: der Klient entscheidet! (Idee: dadurch übertragen wir das Heft des Handeln [Verantwortung] in die Hand der Klienten).

(11) Relationaler Pragmatismus anstelle von Normativität: Was immer Klienten in ihren Lebenslagen und Beziehungskontexten hilft, ein subjektiv zufriedenstellenderen Leben zu leben, ist zu fördern. (Idee. If it works, do more of it!)

(12) Gemeinsame Zielvorstellungen fördern: stockende Systemprozesse sind oft eine Form des unguten Schweigens (in Paaren, in Familien), vor allem über (eigene) Wünsche und Bedürfnisse. Gemeinsame Ziele (wieder) erleben und sich zutrauen zu können, ist das wirkungsvollste Energetikum – auch in Familien

192
Q

Was ist in der Systemik mit Kunden- und auftragsorietiert gemeint?

A

was, wann, wie und in welcher Geschwindigkeit geschehen soll, bestimmt der Klient. (Idee: Systeme sind nicht instruierbar!)

193
Q

Was ist in der Systemik mit Beachtung des (Überweisungs-)Kontextes gemeint?

A

was erwarten sich Andere von der Therapie? (Idee. Context is active, not passive!)

194
Q

Was ist in der Systemik mit Zirkulärer Perspektive gemeint?

A

was denken andere Beteiligte (u.a. im System) über Gedanken und Gefühle des/der Klienten? (Idee: Erwartungserwartungen [second order expectations] matter!)

195
Q

Was ist in der Systemik mit Hypothesen- und Ideenbouquet gemeint?

A

als Therapeut bemühe ich mich, nur zu vermuten, was der „springende Punkt“ des Systems sein könnte, und immer mehrere Alternativen anzubieten bzw. zu verfolgen. (Idee. Möglichkeitsraum eher sondieren als definieren!)

196
Q

Was ist in der Systemik mit positiver Konnotation und Umdeutung gemeint?

A

Sprache als (ein Teil der) Lösung! (Idee: positive Metaphern, positive Bilder etc. erzeugen „Lösungstrance“ beim Klienten und Therapeuten)

197
Q

Was ist in der Systemik mit Ausnahme-, Lösungs- und worst-case-Szenarien gemeint?

A

Realität ist immer multiplex und polyvalent, z.B. skalierbar! (Idee: Klient soll Heft des Handelns in jede Richtung seines Möglichkeitsraums in die Hand nehmen können)

198
Q

Was ist in der Systemik mit Genogrammarbeit gemeint?

A

wir leben in Familiengeschichte(n)! (Idee: das Problem und die Lösung müssen nicht da entstanden sein, wo sie auftauchen)

199
Q

Was ist in der Systemik mit Familienstellen, Familienskulptur gemeint?

A

wir können mit unserem Be- ziehungsstrukturen arbeiten! (Idee: Machen -> Fühlen!)

200
Q

Was ist in der Systemik mit Hausaufgaben und Verordnungen gemeint?

A

man darf als Therapeut auch überraschen und irritieren (perturbieren)! (Klaus Deissler: „angemessen ungewöhnlich“)

201
Q

Was ist in der Systemik mit Allparteilichkeit und Veränderungsneutralität gemeint?

A

man sollte sich als Therapeut allen Beteiligten und allen Ausgängen der Therapie gleich verpflichtet fühlen: der Klient entscheidet! (Idee: dadurch übertragen wir das Heft des Handeln [Verantwortung] in die Hand der Klienten).

202
Q

Was ist in der Systemik mit relationalem Pragmatismus anstelle von Normativität gemeint?

A

Was immer Klienten in ihren Lebenslagen und Beziehungskontexten hilft, ein subjektiv zufriedenstellenderen Leben zu leben, ist zu fördern. (Idee. If it works, do more of it!)

203
Q

Was ist in der Systemik mit gemeinsame Zielvorstellungen fördern gemeint?

A

stockende Systemprozesse sind oft eine Form des unguten Schweigens (in Paaren, in Familien), vor allem über (eigene) Wünsche und Bedürfnisse. Gemeinsame Ziele (wieder) erleben und sich zutrauen zu können, ist das wirkungsvollste Energetikum – auch in Familien.

204
Q

Nenne die Kernkompetenzen systemischer Therapie

A
205
Q

Welche wichtigen systemischen Prinzipien werden an der 9 Punkte Aufgabe deutlich?

A

• Klient muss nicht viel ändern/aufgeben, nur recht wenig! („kleine Schritte“ = zwei neue Punkte)

Keine Normativität der Therapierenden: es gibt mehrere funktionieren Orte für die zwei Punkte!

Grundzüge der Lösung sind im System oft bereits angelegt, benötigt nur „Anstoß“ ≈ „Schmetterlingseffekt“

• häufig reicht es in der Systemischen Therapie, diese Lösungen anzustoßen, ohne das Problem tiefgehender zu eruieren („egal, was die 9 Punkte bedeuten und wo sie herkommen, der 10. + 11. „Punkt“ helfen immer“ = Standardtools)

Klient „sieht“/ erkennt die Lösung selbst -> keine mnestischen, theoretischen oder methodischen Höhenflüge nötig.

206
Q

Wer waren die Humanistischen Wegbereiter der Systemik?

A
207
Q

Fasse die Gestalttherapie zusammen

A
208
Q

Nenne die 9 Kerngebote nach Naranjo (Gestalttherapie)

A
209
Q

Fasse die Persnenzentrierte Psychotherapie (Gesprächspsychotherapie) zusammen

A
210
Q

Beschreibe zwei Methoden der Gesprächspsychotherapie

A
211
Q

Nenne 3 Richtungen der systemischen Therapie der ersten Generation und Vergleiche sie.

A
212
Q

umreiße die humanistische Psychotherapie

A
213
Q

Welche Methoden zählen zur humanistischen Psychotherapie

A
214
Q

Gibt es eine Gründerfigur der systemischen Therapie?

A

nein

215
Q

Wer war Virginia Satir?^

A
216
Q

Wann ca entstand die systemische Therapie?

A

Ca 1958 durch Zusammentreffen Satirs und anderer PraktikerInnen die mit Familie arbeiteten

217
Q

Was bedeutet Wandel 1. und 2. Ordnung?

A

Verhalten oder Regel

218
Q

Was ist der Ausgangspunkt für die systemische Therapie?

A
219
Q

Fasse das Palo-Alto Modell zusammen

A

Kybernetik 1. Ordnung

220
Q

Was waren Jay Haley’s systemische Ansätze?

A
  1. Kybernetik
221
Q

Was ist die Grundidee der Mailänder Schule?

A
222
Q

Beschreibe die Methodik der Mailänder der Schule

A
223
Q

Wer war Begründer der strukturellen Familientherapie?

A

Salvador Minuchin

224
Q

Umreiße die strukturelle Familientherapie

A
225
Q

Welche Haltung nahm Salvador Minuchin in der strukturellen Familientherapie als Therapeut ein?

A

Dirigierend und re-strukturierend (wie ein „Regisseur“)

226
Q

Was sind die Ziele der dirigierenden Therapeuten Haltung in der strukturellen Familientherapie?

A
227
Q

Was sind typische Techniken der Intervention nach Minuchin in der Familientherapie?

A
228
Q

Unterscheide Kybernetik 1. und 2. Ordnung

A
229
Q

Stelle die Kybernetik 1. und 2. Ordnung gegenüber

A