Verhaltenstherapeutische Interventionen I Flashcards

1
Q

Was sind die Säulen des Gesundheitssystems?

A

Kuration/Heilung
Rehabilitation
Pflege
Relativ neu: Prävention

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2
Q

Welche Sozialversicherungsträger/ Kostenträger in der Gesundheitsversorgung gibt es?

A
  1. Gesetzliche Krankenkassen (über 100 KK in Deutschland; 6 Kassenarten)
  2. Beihilfe / Privat (PKV)
  3. Deutsche Rentenversicherung
  4. Gesetzliche Unfallversicherung
  5. Arbeitsamt, Sozialamt, Berufsförderung, Flüchtlingshilfe u.ähnl.
  6. Bundeswehr
  7. Pflegeversicherung
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3
Q

Nenne die 5 Säulen der Sozialen Sicherung

A
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4
Q

Was besagt §2 SGB V?

A

Die Krankenkassen stellen den Versicherten die (..) Leistungen unter Beachtung des Wirtschaftlichkeitsgebots (§ 12) zur Verfügung, soweit diese Leistungen nicht der Eigenverantwortung der Versicherten zugerechnet werden.

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5
Q

Beschreibe die Psychotherapeutische Versorgungsstrukturen − Stationäre Behandlungen

A

• Akute Behandlungen – Psychiatrie
– Z.T. Psychosomatik
• Rehabilitationsbehandlungen
– Z.T. Psychosomatik
– Sucht
– AHB (Nur bei bestimmten Erkrankungen, Bsp. nach Krebs, Schlaganfall); spätestens 2 Wochen nach akut-stationärer Behandlung anzutreten)

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6
Q

Welche Institutionellen Bereiche gibt es in der psychologischen Versorgung?

A

• Beratungsstellen
– Suchtberatung
– Ehe, Familien- und Lebensberatung – Erziehungsberatung
– Rechtsberatung
– Schuldnerberatung

• Jugendhilfe, Heime

• Frauenhaus, Obdachlosenhilfe, diverse NGOs

• Selbsthilfegruppen, sonst. Interessensgruppen

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7
Q

Welche Zwischen-und Sonderformen des Behandlungssettings gibt es?

A

• Tagesklinik, teilstationäre Behandlung
• Medizinische Versorgungszentren (Beachte: Aufkauf von MVZ von Klinikträgern und privaten Trägern mit Zusatzmotiven)
• Modellvorhaben, Integrierte Versorgungsnetzwerke IV(N) (Direktvereinbarungen zwischen Leistungsanbietern und spezifischer Krankenkasse)
• DMP-Netzwerke (Disease Management Programm; „Chroniker- Programme“): zur Zeit Brustkrebs; Diabetes; KHK; Asthma/COPD; immer wieder im Gespräch: Rückenschmerz; Depression

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8
Q

Beschreibe die Rolle der PsychologIn im stationären Setting

A

• BezugstherapeutIn
• Konsiliararbeit
Separate psychologische Abteilung, auf Abruf
• Liaisontätigkeit
regelmäßige Präsenz in Teams, bei Visiten etc.
= Schnelle Präsenz, kurze Entscheidungswege, Überblick über alle PatientInnen

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9
Q

Welche Stationen umfasst ein psychartrisches Krankenhaus?

A

• Aufnahmestation (-en)
• allgemeinpsychiatrische Stationen
• Suchtabteilungen
• Reha – Abteilungen
• Geriatrie
• Ambulanz
• ggf. betreute Wohngemeinschaften
• ggf. Tagesklinik

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10
Q

Beschreibe die Therapiemaßnahmen in einer Psychosomatischen Klinik

A
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11
Q

Beschreibe die Kontingente und Bewilligungsschritte einer Akutbehandlung

A
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12
Q

Beschreibe die Kontingente und Bewilligungsschritte einer Kurzzeittherapie

A
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13
Q

Beschreibe die Kontingente und Bewilligungsschritte einer analytischen Langzeittherapie

A
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14
Q

Beschreibe die Kontingente und Bewilligungsschritte einer systemischen Langzeittherapie

A
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15
Q

Beschreibe die Kontingente und Bewilligungsschritte einer tiefenpsychologisch fundierten Langzeittherapie

A
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16
Q

Beschreibe die Kontingente und Bewilligungsschritte einer langzeit Verhaltenstherapie

A
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17
Q

Wie lange dauert eine Therapieeinheit?

A

50 min Einzeltherapie
100 min Gruppentherapie

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18
Q

Beschreibe die Rolle der Kassenärztlichen Vereinigung

A

• Für ambulanten Bereich gesetzlich Krankenversicherter zuständig
• Mitglieder: alle niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten
• Operativ relevant: die 17 Landes-KVen; regulatorisch relevant: KBV
• Organisation zur Selbstversorgung im medizinischen Bereich; untersteht nur rechtlich (nicht inhaltlich) dem BMG
• Handelt Bundesmantelverträge mit Krankenkassen aus und verteilt das Geld an ihre Mitglieder nach selbst festgelegtem Schlüssel (EBM)
• Ist zwischengeschaltet zwischen Leistungserbringer und Leistungsfinanzierer (Kassen) -> hohe Intransparenz
• Muss flächendeckende medizinische Versorgung sicher stellen
• Ermächtigt Ambulanzen, entscheidet über Zulassung von Praxen

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19
Q

Was sind typische Indikationen für eine stationäre Behandlung?

A

• die Notwendigkeit zu einer raschen Änderung der Situation (z.B. bei Arbeitsunfähigkeit )

• eine notwendige Herausnahme aus dem häuslichen/ beruflichen Umfeld

• die Notwendigkeit für eine engmaschige u. multi-professionelle Betreuung (z.B. bei Suizidalität, medizinischen Krisen, etc.)

• die Notwendigkeit einer gleichzeitig erfolgenden medizinischen und psychologischen Behandlung

• hohe Komorbidität mit weiteren psychiatrischen Erkrankungen und/oder Persönlichkeitsstörungen

• das Fehlen ambulanter Behandlungsmöglichkeiten am Wohnort des Patienten oder fehlende Umsetzung bestimmter Therapieelemente in der ambulanten Versorgung
(z.B. Intensiv-Expositionen bei Angstpatienten)

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20
Q

Wie setzt dich der WBP zusammen?

A

Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie (WBP)
• 12 Mitglieder
• 6VertreterInnen(Bundespsychotherapeutenkammer)
– psychologische Psychotherapeut
Innen, Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen
• 6 Vertreter
Innen (Bundesärztekammer)
– Psychiatrie, Psychosomatische Medizin, Kinder und Jugendpsychiatrie
• von allen diesen Kriterien mind. 1 Vertreter der KJP
• JedesMitgliedhateine/npersönliche/nStellvertreter*In
• Amtsperiode = 5 Jahre
• Beurteilt wissenschaftliche Fundierung

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21
Q

Welche Rechtsgrundlage hat der WBP?

A

• Psychotherapeutengesetz (PsychThG) von 1999, § 11 „Wissenschaftliche Anerkennung“
– Gutachtergremium zur Beurteilung der wissenschaftlichen Annerkennung
– Betrifft die Ausübung von Psychotherapie und die Ausbildung

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22
Q

Was sind die im PsychThG niedergelegten Aufgaben des WBP?

A

• Gutachterliche Beratung
• Wissenschaftliche Anerkennung einzelner PT- Verfahren
– Hieraus resultiert staatliche Anerkennung von Ausbildungsstätten
• Befassung mit Anfragen von psychotherapeutischen Fachverbänden
• Aufgreifen wissenschaftlicher Fragen bezüglich aktueller PT-Forschung
• Impulse für eine Förderung der PT

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23
Q

Definiere Psychotherapieverfahren

A
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24
Q

Definiere Psychotherapiemethode

A

(1) Eine zur Behandlung einer oder mehrerer Störungen mit Krankheitswert geeignete Psychotherapiemethode ist gekennzeichnet durch
1. eine Theorie der Entstehung und der Aufrechterhaltung dieser Störung oder Störungen und eine Theorie ihrer Behandlung,
2. Indikationskriterien einschließlich deren diagnostischer Erfassung,
3. die Beschreibung der Vorgehensweise und
4. die Beschreibung der angestrebten Behandlungseffekte.

§ 19 (2): Eine neue Methode kann nach vorangegangener Anerkennung durch den wissenschaftlichen Beirat gemäß § 11 des Psychotherapeutengesetzes und Nachweis von Nutzen, medizinischer Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit nach Maßgabe der Verfahrensordnung des G-BA indikationsbezogen Anwendung finden

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25
Q

Beschreibe das Vorgehen des WBP

A

● Vertreter eines therapeutischen Einzelverfahrens oder einer Gruppe von Verfahren schicken Antrag
● => WBP: Studienrecherche (Ergänzungsmöglichkeit durch Antragsteller)
● Studien mit Hilfe des Abstracts auswählen = Basisliste
● Anforderung an Antragsteller, Studien der Basisliste als
Volltext an den WBP zu schicken
● Studienbeurteilung und Ergebnisfindung

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26
Q

Wie beurteilt der WBP Studien?

A
  1. Feststellung des Gegenstands der Untersuchung: Psychotherapeutische Vorgehensweise und Indikationsbereich
  2. Allgemeine methodische Beurteilung
  3. Beurteilung der internen Validität
  4. Beurteilung der externen Validität
  5. Beurteilung der Ergebnisse der Untersuchung
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27
Q

Was sind die Mindestanforderungen des WBP?

A

● Stichprobenbeschreibung: klinisch relevante Diagnose, Rekrutierung…
● Behandlung: Definition, Festlegung des Behandlungsziel…
● Design: Kontrollbedingung, Randomisierung oder
Parallelisierung
● Outcome-Messung: mit (mehreren) reliablen Methoden gemessen, Grad der Veränderung und/oder Grad der Zielerreichung (klinische Signifikanz)
● Ergebnis: „Die Experimentalgruppe muss unbehandelten Kontrollgruppen deutlich überlegen sein bzw. mindestens vergleichbare Effekte haben wie bereits hinreichend empirisch überprüfte Behandlungen“

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28
Q

Was ist der G-BA?

A
  • G-BA = Gemeinsamer Bundesausschuss
  • Zentrales Entscheidungsgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung zur Steuerung der medizinischen Versorgung, Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben durch Richtlinien (z. B. Verordnung von Arzneimitteln, Einführung neuer Behandlungsmethoden, Richtlinien zu Qualitätsstandards)
  • Definiert sozialrechtliche Anerkennung („Richtlinienverfahren“)
  • Wirtschaftlichkeitsgebot: Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten (§ 12 aus Sozialgesetzbuch)
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29
Q

Wie setzt sich der GB-A zusammen?

A
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30
Q

Wie arbeiten GB-A und WBP zusammen?

A

● gemeinsame Arbeitsgruppe von WBP und G-BA
● G-BA prüft Psychotherapiemethoden, macht auch noch mal eine eigene Prüfung zur Wirksamkeit, berücksichtigt dabei zusätzliche Kriterien im Vergleich zum WBP
● Antrag auf Prüfung durch den G-BA kann nicht durch Vertreter*Innen der jeweiligen Psychotherapiemethoden gestellt werden, sondern nur von Mitgliedern des G-BA selbst
● WBP: wissenschaftlich nachgewiesener Wirksamkeit => Empfehlungen; G-BA: Überprüfung der Wirtschaftlichkeit => Richtlinien

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31
Q

Wofür steht WBP?

A

Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie

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32
Q

Wer prüft wissenschaftliche und sozialrechtliche Anerkennung psychotherapeutischer Verfahren?

A

• Der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie (WBP) prüft die wissenschaftliche Anerkennung von Psychotherapieverfahren in Deutschland

• Der Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzt*innen und Krankenkassen (G-BA) prüft sozialrechtliche Anerkennung

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33
Q

Wie beurteilt die APA wissenschaftliche Fundierung?

A

I. Mindestens 2 fundierte Gruppenuntersuchungen, die von verschiedenen Forschern bzw. Forschergruppen durchgeführt wurden und die Wirksamkeit der Therapie durch mindestens einen der folgenden Nachweise belegen:

A. Therapieform ist anderer Therapieform oder Placebo 	überlegen 

B. In Studien mit adäquater statistischer Power (N>30 pro 	Gruppe) wird Vergleichbarkeit mit einer gesicherten Therapie 	nachgewiesen

oder:

II. Eine große Anzahl von Einzelfallstudien, welche die Wirksamkeit der Therapie belegen. Die Studien müssen:

A. einen experimentellen Versuchsplan haben
B. die Wirksamkeit mit einer anderen Therapieform vergleichen

Weitere Kriterien für I und II:

III.Die untersuchten Therapien müssen auf Behandlungsmanualen basieren

IV.Charakteristika der jeweiligen Stichproben müssen klar beschrieben sein

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34
Q

Wie beurteilt die Agency for Healthcare Research and Quality wissenschaftliche Fundierung?

A

Wissenschaftliche Fundierung AHRQ

Ia Evidenz aufgrund von Metaanalysen randomisierter Studien

Ib Evidenz aufgrund mindestens 1 randomisierten kontrollierten Studie

IIa Evidenz aufgrund mindestens 1 gut angelegten kontrollierten Studie ohne Randomisierung

IIb Evidenz aufgrund mindestens 1 gut angelegten quasi-experimentellen Studie

III Evidenz aufgrund mindestens gut angelegter nicht-experimenteller deskriptiver Studien

IV Evidenz aufgrund von Berichten/Meinungen, Expertenkreisen, Konsensus-Konferenzen und/oder klinischen Erfahrungen
anerkannter Autoritäten

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35
Q

Beschreibe das Vorgehen bei Crochane Analysen

A

• Formulierung des Problems
z. B. Definition einzuschließender Krankheitsbilder & Interventionsmethoden
• Lokalisierung und Auswahl der Studien; Definition des Auswahlprozesses
z.B. Verwendung der Literatursuchsysteme MEDLINE, PSYCINFO etc.
• Qualitätsbewertung der Studien; Festlegung der
Einschlusskriterien
z.B. Einschluss nur von RCTs oder auch andere methodische Ansätze
• Sammeln der Daten aus den Studien
• Datenanalyse und Präsentation der Ergebnisse oft Metaanalysen
• Interpretation der Ergebnisse
• Verbesserung und Update der Zusammenfassungen zu diesem Thema im Rahmen von Cochrane-Datenbanken

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36
Q

Was ist Crochane?

A

Cochrane ist eine internationale, gemeinnützige und unabhängige Organisation (in England als “charity” eingetragen), in der sich weltweit mehr als 30.000 Menschen engagieren.

Ziel von Cochrane ist es, Ergebnisse aus klinischen Studien zu erfassen, zu bewerten und in ‚systematischen Übersichtsarbeiten’ (Cochrane Reviews) zusammenzufassen.

Durch die Veröffentlichung in der Cochrane Library (cochranelibrary.com) stehen die Cochrane Reviews weltweit zur Verfügung.

Diese Evidenzbasis soll Ärzten, Patienten und anderen Entscheidungsträgern bei medizinischen Entscheidungen helfen und so die Qualität der Gesundheitsversorgung verbessern.

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37
Q

Welche Varianten der Forschungsmethoden zur Psychotherapie gibt es?

A

• Analog zur Pharmaforschung: Doppel-Blind-Studie
• Experimentelle Therapiestudie mit randomisierter Gruppenzuteilung (RCT), z.T. mit „Placebo-Bedingung“
• Cluster-Randomisierung, Blockrandomisierung
• Stratifizierung
• Fremdwartegruppen, Eigenwartegruppen
• Einzelfallstudien; kumulierte Einzelfallstudien
• Therapieprozess-Forschung
• Prädiktorenforschung
• Prä-Post-Studien (eher: Qualitätssicherungsmaßnahme)

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38
Q

Welche Phasen der Therapieforschung gibt es?

A

I. Phase: Einzelfallstudien (Wirkungsbeobachtung)

II. Phase: Prä-Post-Studien
(Haupteffekt; potentielle Nebenwirkungen)

III. Phase: Therapiestudien mit experimentellem Design (Randomisiert-kontrollierte Studien, RCTs); Vergleichsstudien („efficacy“; Ziel: hohe interne Validität)

IV. Phase: Evaluation im natürlichen Setting unter „Routinebedingungen“ („effectiveness“; Ziel: hohe externe Validität)

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39
Q

Welche Messebenen für Therapieerfolg gibt es?

A
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40
Q

Welche 16 Standards für die Evaluation von Interventionsstudien gibt es?

A
  1. Randomisierte Verteilung der Gruppenmitglieder auf die Gruppen; genaue Beschreibung der Randomisierungsprozedur
  2. Kontrollgruppe (Warteliste, Placebo, unbehandelte Gruppe etc.) oder Vergleich zweier Treatment-Modalitäten in zwei Gruppen von Patienten mit der gleichen Störung (control group trials, (active) comparator trials, non-inferiority trials)
  3. Adäquate statistische Power, d.h. ausreichende Stichprobengröße (Fallzahlkalkulation!); adäquate Rücklaufraten
  4. Benutzung reliabler Messinstrumente für die diagnostische Untersuchung und Treatment-Outcome
  5. Multimodale und multidimensionale Messung; Definition primärer Outcome-Variablen
  6. Diagnostik psychischer Störungen mittels strukturiertem Interview
  7. Durchführung von Eingangs- und Outcome-Untersuchung durch „blinde“ Diagnostiker/Rater („Blinding“)
  8. Gute Beschreibung der Interventionstechniken; Durchführung des Experiments in Übereinstimmung mit einem Treatment- Manual (Prüfung der Treatment Integrität)
  9. Spezifizierung des Ausmaßes des Trainings der Therapeuten/Behandler
  10. Prospektive Studie mit adäquaten Follow-Ups
  11. Angabe von Stichprobencharakteristika (Alter, Sozio- ökonomischer Status, Familienstand, motivationale Aspekte etc.)
  12. Angabe Stichprobenrekrutierung (auch: Stichprobenrekrutierung, Selektionseffekte; Abbrecherstatistik)
  13. Angabe der Dropout-Raten und ihrer statistischen Handhabung; Intention-to-treat-Analysen (ITT) !!!
  14. Effektstärken
  15. Genaue Angabe der Sponsoren; Registrierung; Ethikvotum
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41
Q

Welche Problematik ergibt sich mit Metaanalysen?

A

• Voraussetzung: Inklusion von genügend Studien, die eine Therapieform bei einem klinischen Problem analysierten
• Je heterogener die Studien, desto größer muss k (Anzahl Studien) sein; Aber: gewisse Homogenität muss trotzdem gegeben sein
• GIGO
• Mittlere Qualität der Studien in Meta-Analysen versus eine hochkarätige Originalstudie: Was zählt mehr?

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42
Q

Beschreibe Publikationsbias

A

• Studien ohne signifikante Ergebnisse werden seltener publiziert (file-drawer problem)
• Fail-Safe-Rate: Wie viele unpublizierte Studien müssten vorliegen, um den Effekt der publizierten Studien insignifikant werden zu lassen
• Bei Fail-Safe-Rate > 5 fache Anzahl publizierter Studien: stabiler Effekt

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43
Q

Charakterisiere die 1. Welle der Verhaltenstherapie

A
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44
Q

Von wem stammt das Zitat:

„Psychologie, wie der Behaviorist sie sieht, ist ein vollkommen objektiver, experimenteller Zweig der Naturwissenschaften. Ihr theoretisches Ziel ist die Vorhersage von Verhalten.“

A
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45
Q

Ab wann kamen Achtsamkeitsbasierte Therapien auf?

A
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46
Q

Beschreibe die dritte Welle der Verhaltenstherapie

A
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47
Q

Ab wann kam die Selbstmanagent-Therapie auf?

A
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48
Q

Wann kam die Rational-Emotive Therapie auf uns wer war ihr Begründer?

A
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49
Q

Wann kamen Metakognitive Therapien auf und wer entwickelte das Konzept?

A
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50
Q

Was ist eine Systematische Desensibilisierung mit dem Konzept
der reziproken Hemmung?

A
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51
Q

Wann kam es zu einer steigenden Notwendigkeit für psychologische Kurzzeittherapien gegen Ängste und Depressionen?

A

WWII - Die Rückkehr der US-amerikanischen Kriegsveteranen als Impulsgeber für die Verhaltenstherapie

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52
Q

Wer begründetet die Dialektisch-Behaviorale Therapie und wann?

A
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53
Q

Wann kamen die kognitiven Therapien und wer war ihr Begründer?

A
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54
Q

Umreiße die operante Konditionierung

A
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55
Q

Wann kam die Expositionstherapie mit dem Wirkmechanismus der Habituation auf?

A
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56
Q

Wann war die erste Welle der Verhaltenstherapie?

A
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57
Q

Wann kam die soziale Lerntheorien auf?

A
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58
Q

Welche Rechtlichen Rahmenbedingungen sind bei Suizid zu beachten?

A

• §323cStrafgesetzbuch:Tatbestandderunterlassenen Hilfeleistung
• „Für diese Hilfepflicht des Dritten ist es…gleichgültig, ob der Wille, der den Selbstmörder zu seiner Tat trieb, gesund oder krank, entschuldbar oder unentschuldbar war, ob der Selbstmörder die durch den Selbstmordversuch entstandene Gefahrenlage noch beherrscht oder ob sie, etwa weil er inzwischen bewusstlos geworden ist, nicht mehr beherrscht.“
(Urteil Bundesgerichtshof 1954)

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59
Q

Welche Mythen über Suizid gibt es?

A

• Wenn jemand davon spricht sich umzubringen, tut er/sie es nicht.

• Wenn ich jemanden auf Suizidalität anspreche, bringe ich die
Person womöglich erst auf die Idee sich umzubringen.

• Suizid wird ohne Vorwarnung begangen.

• Suizid begehen nur Angehörige einer bestimmten Klasse.

• Die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft ist ein guter Prädiktor für ein sehr geringes Suizidrisiko.

• Die Gründe für einen Suizid sind leicht festzustellen.

• Alle Menschen, die Suizid begehen, sind depressiv.

• Jemand mit einer unheilbaren Krankheit wird wahrscheinlich keinen Suizid begehen.

• Wer Suizid begeht ist verrückt.

• Suizidneigung ist erblich.

• Wenn sich die Gefühlslage bessert, verringert sich die Suizidgefahr.

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60
Q

Welche allgemeinen Risikomerkmale für Suizidalität gibt es?

A

• Männlich und 35-54 Jahre (10 x höher als bei Frauen)
• Ende einer Partnerschaft
• Arbeitslosigkeit
• Alleinlebend (einsam, isoliert, kontaktgehemmt)
• Körperliche Krankheit
• Psychische Krankheit (v.a. Sucht, Depression, Essstörung,
Zwangsstörung, Psychosen, Borderline- Störung)
• Personen in Untersuchungshaft
• Alte, vereinsamte Menschen
• Frühere Suizidversuche, aktuelle Suizidankündigungen
• Hoffnungslosigkeit, mangelnde Problemlösefähigkeit

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61
Q

Was ist das Präsuizidale Syndrom nach Ringel?

A
  1. Einengung in persönlichen Möglichkeiten (Rigidität, keinen Ausweg mehr sehen)
  2. Frustration und Aggression gegen die eigene Person
  3. Selbstmordphantasien (vage bis konkret, aktiv herbeigeführt bis zwanghaft)
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62
Q

Was ist bei Suizidgefahr abzuklären?

A

• Ankündigung des Suizids
• Frühere Suizidversuche
• Familienanamnese von Suizidhandlungen
• Klarheit und Persistenz der Suizidgedanken
• Konkrete Planungen „Suizid-Leitfäden“, Vorbereitungen wie Abschiedsbrief
• Gefühl von Hoffnungslosigkeit, Ausweglosigkeit, Schuldgefühle
• Kontaktreduktion, Interessenlosigkeit
• Suizid im Umfeld (Modellwirkung)

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63
Q

Umreiße einen Ablaufplan einer Suizidbehandlung

A

• Vermutung von Selbsttötungsabsichten
• Beziehung aufbauen, „entstören“, „JA-Antworten“
produzieren (Hier auch suggestivfragen legitim! JA Antworten sollten möglichst leicht gemacht werden)
• Diagnose und Risikoabschätzung
• Zeit gewinnen
• Non-Suizidvertrag?
• Aufgaben geben
• Therapeutische Aufarbeitung der suizidfördernden Faktoren
• Immer wieder: Prüfung des therapeutischen Rapports; ggf. Verlängerung des Anti-Suizid-Vertrags
• Ggf. stationäre Unterbringung

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64
Q

Wie sollten suizidale Ereignisse chronologisch erfasst werden?

A
  1. Fragen zur aktuellen Suizidalität
  2. Fragen zum suizidalen Verhalten in den vergangenen 2 Monaten
  3. Fragen zu vergangenen Suizidhandlungen
  4. Fragen zu unmittelbar bevorstehendem suizidalen Erleben und Verhalten
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65
Q

Welche Fragen sollten zur aktuellen Suizidalität gestellt werden?

A

Häufigkeit, Dauer, Intensität und Auslöser aktueller Suizidgedanken:
- Wie sehen diese Gedanken aus?
- Wie oft denken Sie derzeit daran, sich das Leben zu nehmen?
- Wie lange dauern diese Gedanken normalerweise an?
- Als wie überwältigend erleben Sie diese Gedanken? Was löst die Gedanken aus?

Spezifität der Gedanken und konkrete Planung:
- Haben Sie auch darüber nachgedacht, wie, wo und wann Sie sich töten werden?
- Haben Sie auch über andere Methoden sich zu töten nachgedacht?

Verfügbarkeit der Mittel:
- Haben Sie die notwendigen Mittel zu Hause?
- Haben Sie überlegt, wie Sie die Mittel erhalten?

Vorbereitungen und Probehandlungen:
- Haben Sie auch andere Dinge schon vorbereitet? (Internet nach Suizidmethoden abgesucht, Abschiedsbrief geschrieben, persönliche Sachen verschenkt, Testament verfasst, Zahlungsmodalität der Lebensversicherung abgeklärt etc.)?
- Haben Sie schon mal probiert, wie es wäre, wenn Sie es dann wirklich tun würden? (potenziellen Suizidort aufgesucht, Seil geknüpft, Medikamentenmix erstellt etc.)?
- Was genau haben Sie gemacht? Wie lange?

Entschlossenheit/Distanz zu suizidalen Impulsen:
- Wie stark ist Ihre aktuelle Absicht, diesen Todeswunsch in die Tat umzusetzen?
- Wo stehen Sie auf einer Skala von 0–10, wenn 0 heißt, »keine Absicht, die Gedanken umzusetzen« und 10 heißt, »die Gedanken bei der ersten sich bietenden Gelegenheit umzusetzen«?

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66
Q

Welche Fragen zum suizidalen Verhalten in den vergangenen 2 Monaten sollten erfragt werden?

A

Während der letzten 6–8 Wochen, wie viel Zeit haben Sie da – an schlechten Tagen – darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen? Eher so 90 % des Tages oder 70 % des Tages?

Wie oft haben Sie in den letzten 2 Monaten erwogen, sich mit [spezifische Methode] das Leben zu nehmen?

An wie vielen Tagen haben Sie einen Suizidversuch konkret vorbereitet oder geprobt?

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67
Q

Welche Fragen zu vergangenen Suizidhandlungen sollten gestellt werden?

A

Haben Sie schon versucht, sich das Leben zu nehmen?

Wie oft haben Sie in Ihrem Leben versucht, sich umzubringen?

Letzter Suizidversuch:
Wann haben Sie zuletzt versucht, sich das Leben zu nehmen? Was genau haben Sie gemacht? Wie ist es dazu gekommen, dass Sie überlebt haben? Waren Sie im Anschluss in medizinischer Behandlung? Haben Sie den Versuch länger geplant, oder ist es eher plötzlich dazu gekommen? Wie fanden Sie es seinerzeit, überlebt zu haben?

Schwerster Suizidversuch: Welchen Suizidversuch würden Sie als Ihren schwersten bezeichnen, d. h., wann war Ihr Wunsch zu sterben am allergrößten bzw. wann waren Sie sich am sichersten, dass das gewählte Vorgehen tödlich sein würde?

Selbstverletzungen:
Haben Sie sich schon einmal oder mehrfach selbst Verletzungen beigefügt, ohne dass Sie hierbei sterben wollten? Was genau haben Sie gemacht? Fügen Sie sich derzeit weiterhin Verletzungen zu?

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68
Q

Welche Fragen zu unmittelbar bevorstehendem suizidalen Erleben und Verhalten sollten gestellt werden?

A

Wie sieht es eigentlich mit suizidalen Gedanken aus, während wir gerade miteinander reden?
Und wenn Sie jetzt die Praxis verlassen: Was denken Sie, passiert mit Ihrem Wunsch zu sterben?

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69
Q

Was sind die Ziele der Suizidbehandlung?

A

• Klärungs-undEntscheidungsprozesseeinleiten
• Perspektivenaufbau
• Lösungsmöglichkeitenerarbeitenundumsetzen

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70
Q

Was sind die Richtlinien für die Behandlung suizidaler Klient*Innen?

A
  1. Sprechen Sie offen und objektiv über den Suizid.
  2. Vermeiden Sie abwertende Erklärungen von suizidalem Verhalten und Motiven.
  3. Bieten Sie eine Problemlösetheorie für das suizidale Verhalten an und machen Sie deutlich, dass der Suizid eine unangemessene und/oder eine ineffektive Lösung darstellt.
  4. Beziehen Sie wichtige Bezugspersonen mit ein und auch andere Therapeut*Innen.
  5. Planen Sie ausreichend häufig Sitzungen und berücksichtigen Sie auch die längerfristigen Ziele, damit wenigstens ein gewisser Teil der Therapiezeit für die längerfristigen Ziele übrigbleibt.
  6. Seien Sie sich der Vielzahl der Einflüsse, die auf Patient*Innen einwirken, bewusst und vermeiden Sie eine omnipotente Einstellung oder die Übernahme der Verantwortung für das suizidale Verhalten der Patienten.
  7. Halten Sie gelegentlich Kontakt zu den Personen, die eine Therapie ablehnen.
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71
Q

Wie ist das Vorgehen bei Planungen vor krisenhaften Zuspitzungen bei suizidalen Patienten?

A
  1. Antizipieren und planen Sie für Krisensituationen (z.B. Todestage, Trennungstage…).
  2. Überprüfen Sie ständig das Risiko für Suizid und suizidales Verhalten.
  3. Seien Sie erreichbar.
  4. Setzen Sie sich mit lokalen Notfall/Krisen/Suizid-Zentren in Verbindung.
  5. Geben Sie den Patienten eine Krisenkarte: Telefonnummern der Therapeut*In, der Polizei, Krisenzentren, Kliniken, Bezugspersonen.
  6. Behalten Sie die Telefonnummer und die Adressen der Patienten und ihrer Bezugspersonen bei sich.
  7. Schließen Sie einen kurzfristigen Antisuizid-Vertrag und passen Sie ihn zeitlich an.
  8. Nehmen Sie Kontakt zur ÄrztIn der PatientIn auf im Hinblick auf die Risiken der Überdosierung von Medikamenten.
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72
Q

Wie ist das Therapeutische Vorgehen im weiteren Verlauf mit suizidalen Patienten?

A
  1. Zwingen Sie Patienten nicht dazu, sich durch Gespräche über Suizid oder entsprechende Vorstellungen ihre Zuneigung zu verschaffen.
  2. Drücken Sie Ihre Sorge offen aus, sorgen Sie für nichtkontingente Wärme und Zuneigung
  3. Klären und verstärken Sie nichtsuizidale Reaktionen auf Probleme.
  4. Klären Sie dem Patienten über die wahrscheinlichen Reaktionen der Therapeut*In auf das suizidale Verhalten auf (z.B. wenn Pat. Stirbt, wird Th. traurig sein, aber sein Leben weiter führen).
  5. Stellen Sie sicher, dass die Patient*In realistische Erwartungen über die Reaktionen anderer auf zukünftiges suizidales Verhalten hat.
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73
Q

Was sind die Abgestuften juristischen Sicherheitsvorkehrungen im therapeutischen Umgang mit suizidgefährdeten Patienten?

A

• Suizidgefahr abklären
• Im Zweifelsfall: Vorgesetzte, Supervisor bzw. ggf.
Psychiater*In miteinbeziehen
• Einbeziehung von Kontaktpersonen
• Ärztlichen und polizeilichen Notdienst hinzuziehen
• Einweisung in Psychiatrie veranlassen
!!! Zur Rettung Suizidgefährdeter darf nach Abwägung der Rechtsgüter die Schweigepflicht gebrochen werden

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74
Q

Was ist die Strafrechtliche Seite im therapeutischen Umgang mit suizidalen Patienten?

A

Psychotherapeut*Innen verletzen ihre Rettungspflicht, wenn:

• Arbeitsbeziehung bestand (wenn nicht: normal Pflicht zur Hilfeleistung)

• und konkrete Suizidgefahr bestand

• und der Suizid vorhersehbar war

• und der Suizid vermeidbar war, wobei die Suizidvermeidung zumutbar gewesen sein muss

Zivilrechtlich: Beurteilung wie strafrechtlich; Einklagemöglichkeiten bzgl. Schadensersatz, Schmerzensgeld, Behandlungskosten etc.

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75
Q

Wie kann eine Lebensvereinbarung mit einem suizidalen Patienten getroffen werden?

A

• Individuelle Vereinbarung aushandeln und festschreiben
• Konkreter Zeitpunkt der Vereinbarungsdauer
• Was muss von Pat. gemacht werden, wenn Selbstmordimpulse besonders stark werden (z.B. gestufter Notfallplan)
• Was bietet Therapeut*in darüber hinaus an?
• Vertrauensbasis betonen

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76
Q

Wie kann das Management von Krisensituationen im Umgang mit suizidalen Patienten gestaltet werden?

A

• Lebensvereinbarung s.v.
• Kontakt hochfrequent
• Zwischenkontakte, z.B. per Telefon, Brief, SMS, Email
• Therapie war Entscheidung, noch einen Versuch zu starten. Was gab Hoffnung?
• Was hält am Leben (wichtige Personen, Freunde, Hoffnungen)
• Maßnahmen zur Spannungsabfuhr
• Hinweisreize, Verletzungsgeräte ggf. wegschaffen
• Team bzw. Vorgesetze einbeziehen
• Dokumentation!

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77
Q

Wie können suizidale Patienten in die Psychartrie vermittelt werden?

A

• Rechtsgrundlage entscheiden
• Pat. Motivieren zur freiwilligen Aufnahme
• Psychiatrie anrufen, bei Zwangsunterbringung über ärztlichen Dienst
• Zeitliche Befristung und Rückübernahme betonen
• Ggf. Polizei verständigen
• Bei akuter Suizidgefahr
• Pat. nicht mehr in unserem Wirkungsbereich

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78
Q

Wie ist das Vorgehen nach einem Suizid eines Patienten?

A

• Supervision/Intervisioneinholen; stabilisierende Maßnahmen für sich selbst ergreifen

• Auch Ärger, Lähmungsgefühle, Blockaden, aggressive Impulse sind normal!

• Falls Pat. überlebt: Kontaktaufnehmen

• Polizei nimmt Informationen auf. Ggf. auch Versicherung, Vorgesetzte hinzuziehen

• Angehörigen Gesprächsangebot machen

• Schweigepflicht gilt über Tod hinaus.

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79
Q

Stelle exemplarisch das Ablaufschema eines Erstgesprächs dar

A
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80
Q

Definiere „Erster Eindruck“

A

die Art, wie man von einem Menschen bei der ersten Begegnung angemutet wird.

Zur Erkenntnis der Person kann der erste Eindruck oft wesentliches beitragen, doch ist sein Wert als diagnostisches Mittel begrenzt, zumal auch Vorurteile dabei entstehen.

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81
Q

Was ist der Primacy-Regency-Effekt?

A

Der Primacy-Recency-Effekt oder auch serieller Positionseffekt ist ein psychologisches Gedächtnisphänomen, welches dazu führt, dass bei einer Reihe dargestellter Urteilsobjekte oder Lernmaterialien die zu Beginn und gegen Ende dargestellten Informationen besser im Gedächtnis behalten werden

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82
Q

Was ist der Negativeffekt?

A

negative Ereignisse werden in der Regel um ein Vielfaches öfter verbreitet als positive. Schlechtes stellt sich in unseren Gedanken oft verzerrt dar und wirkt sich dadurch auch stärker aus als Gutes. Selbst dann, wenn beides gleich stark auf uns einwirkt. Dinge negativer Natur haben dadurch einen wesentlich größeren Anteil an unserer Entscheidungsfindung. Dieses Verhalten wird als der Negativeffekt (engl. negativity bias) beschrieben.

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83
Q

Woraus können Vorurteile und Erwartungen an Patienten von Seiten des Therapeuten resultieren?

A

Theorien zur Entstehung der Störung

Alltagsplausibilität, Stereotypen

Eigene Lebensthemen/ -konflikte

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84
Q

Welche Erwartungen können Patienten vor der Therapie haben?

A

Vorstellung über Problementstehung und erfolgreiche Therapie

Rollenerwartungen, z.B. „die Therapeutin soll meine Probleme
lösen“

Prognostische Erwartungen, „Ich will so wie früher sein“ „Rückfälle dürfen nicht mehr vorkommen“

Inhaltliche Erwartungen, „Eigentlich müsste mein Chef sich ändern“

Ablauferwartungen, „Ich brauche mindestens 1 Jahr Therapie um meine Probleme zu beheben“

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85
Q

Woraus ergeben sich die Aufgaben des Therapeuten im Erstgespräch?

A

Ergeben sich

  1. aus den Zielen und Ansprüchen der therapierenden Person selbst (d.h. Infos über Symptomatik und Therapieanlass, erste diagnostische Abklärung, Erfassung zentraler Konzepte, Klärung der bzw. Schaffung positiver Rahmenbedingungen) sowie

2.aus den Zielen und Ansprüchen der Patient*In (d.h. Verstanden werden, Therapieerfolgserwartung, Information über Therapie/Transparenz, Klärung organisatorischer Fragen)

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86
Q

Welche Ebenen sind im Erstgespräch zu unterscheiden?

A

1.Information

2.Beziehung

3.Intervention

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87
Q

Welche Informationen sollte der Therapeut im Erstgespräch suchen?

A

• Anlass für Behandlungswusch

• Erfassung der aktuellen Symptomatik und des bisherigen Verlaufs; Erstellung einer Verdachtsdiagnose und Abklärung der wichtigsten diagnostischen Kriterien

• Behandlungsmöglichkeit klären und frühzeitig entscheiden

• Erfassung zentraler problemspezifischer Konzepte, Werte und Ziele der Patient*In

• Erfassung allgemeiner Konzepte, Werte und Ziele der Patient*In

• Erfassung vorhandener Ressourcen und Kompetenzen der Patient*In

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88
Q

Welche Beispiele für spezifische diagnostische Fragen im Erstgespräch gibt es?

A

Welche konkreten psychischen und körperlichen Symptome treten aus?

Dauer und Intensität der Symptome?

Welche Kognitionen sind damit verbunden?

Wie sieht das konkrete Verhalten der Patient*In aus und welche Ziele verfolgt er damit?

Gibt es situative Abhängigkeiten oder andere Einflussfaktoren?

Gibt es wichtige aufrechterhaltende Bedingungen?

Wann und wie haben die Probleme begonnen?

Welche auslösenden Faktoren lassen sich erkennen?

Gab es vorher andere Schwierigkeiten?

Wie sah der weitere Krankheitsverlauf aus bzw. gab es zwischenzeitliche Remissionen?

Welche Folgewirkungen liegen vor?

Welche medizinischen Untersuchungsergebnisse gibt es?

Welche Behandlungsversuche wurden bislang unternommen?

Welche konkreten Änderungswünsche hat die Patient*In?

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89
Q

Welche 3 Hauptfragen sollten im Erstkontakt nach Kanfer wichtig sein?

A
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90
Q

Welche fragen könnten beispielhaft einem Patienten mit Bulimie mit großer Angst vor einer Gewichtszunahme im Erstgespräch gestellt werden?

A

Bei welchem Gewicht fühlen Sie sich wohl? Warum?

Was würde sich ändern, wenn Sie 3 Kilo zunehmen?
Warum?

Woran stellen Sie das konkret fest? Warum?

Was würden Sie dann über sich denken? Warum?

Was würden andere über Sie denken? Warum?

Welche Konsequenzen hätte das? Warum?

Welchen Grund gibt es dann für Sie, Ihr Essverhalten zu ändern und damit wahrscheinlich an Gewicht zuzunehmen?

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91
Q

Wie kann eine gute emotionale Beziehung durch den Therapeuten gegenüber dem Patienten aufgebaut werden?

A

Emotionale Nähe zum Patienten zulassen und Leiden nachempfinden

Problem von Patient*In ernstnehmen

Vertrauen und Offenheit bei Patient*In erzielen

Patient*In muss sich verstanden fühlen

Glaubwürdigkeit der Therapeut*In

Wertfreiheit

Unterlassung von Schuldzuweisungen o.ä.

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92
Q

Was sind Beispiele für hemmendes Therapeutenverhalten?

A

• Schroffes, hektisches, nur auf Effizienz bedachtes und nicht- einfühlsames Verhalten

• Unhöflichkeit, Arroganz, fehlender Respekt

• Formelle, moralisierende, aggressive Haltung

• Geringe Aufmerksamkeit, Ignoranz, Desinteresse

• Fehlender Blickkontakt

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93
Q

Was ist wichtig für den Aufbau einer guten therapeutischen Beziehung?

A

• Kompetenzzuschreibung bzw. –erwartung erhöhen

• Vermittlung therapeutischer Erfahrung

• Hohe Transparenz

• Sicherheit des Auftretens

• Negativen Vorurteilen der Patient*In entgegenwirken

• Äußeres Erscheinungsbild, nonverbale Äußerungen und allgemeines soziales Verhalten der Therapeut*In

Zentrales Ziel: Patient*In soll wiederkommen

Zentrale Faktoren, die diese Entscheidung beeinflussen:

• Leidensdruck

• Erfolgserwartung von Pat. /Kompetenzerwartung bzgl. Therapeut*In

• Anforderungen an Pat. durch Therapie

• Positives emotionales Erleben in Therapiesituation (sich sicher, verstanden, erst genommen, wichtig fühlen, etc.)

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94
Q

Was ist die Funktion der therapeutischen Beziehung?

A

2 Sichtweisen zur Funktion der therapeutischen Beziehung:

  1. Voraussetzung für effektives therapeutisches Handeln
  2. Beziehung selbst als entscheidender Wirkfaktor

• AktuellerForschungsstand:TherapeutischeBeziehungund therapeutische Technik sind keine getrennten Einflussgrößen, es wird von einer Interaktion ausgegangen

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95
Q

Welche Effekte hat die therapeutische Interaktion aus lernpsychologischer Sicht?

A

• Angstreduzierende Effekte / Habituation
straffreier Raum, entspannte und beruhigende Atmosphäre

• Verstärkungsprozesse
Verbale Konditionierung durch offene und subtile Zustimmung, dadurch Einfluss auf Häufigkeit von Verhalten, Kognitionen und Emotionen

• Modell-Lernen
Auch ohne direkte Einflussnahme orientieren sich Pat. an Werten/Lösungskonzepten von Therap.

• Kognitives Lernen
Neue Erklärungsmodelle / Lösungsperspektiven

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96
Q

Welche Effekte hat die therapeutische Bezihung auf die Therapieeffizienz?

A

• Der systematische Versuch von TherapeutInnen, auf individuelle interaktionelle Schemata von PatientInnen differentiell und komplementär einzuwirken, steigerte die Effizienz von VT (Grawe et al. 1990)

• Analyse von ca. 600 Videobändern zur Depressionstherapie zeigte, dass 3 Fähigkeiten der Therapeut*Innen von hoher prädiktiver Bedeutung sind (Vallis et al. 1988):
1. Erfassung kognitiv-emotionaler Schemata
2. Interpersonelle Faktoren wie Wärme
3. Strukturierungsfähigkeit

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97
Q

Was sind die Merkmale einer positiven therapeutischen Beziehung?

A

Grundliegende Beziehungsfaktoren:

• Vertrauen
• Emotionale Nähe
• Kompetenz
• Glaubwürdigkeit

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98
Q

In welcher Form ist Vertrauen in der therapeutischen Beziehung wichtig? Wie kann es geschaffen werden?

A

Grundlage: Pat. fühlt sich verstanden:

• Eindenken der Therapeut*In in das Problem, ist ihm vertraut, kann sie/er kompetent analysieren

• Äußerungen von Pat. folgen und rationale Grundlage dieser Gedanken erkennen

• Keine Sanktionen oder Bewertungen

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99
Q

In welcher Form ist emotionale Nähe in der therapeutischen Beziehung wichtig? Wie kann sie geschaffen werden?

A

• Pat. freundlich und mit Interesse begegnen, achten, wertschätzen

• Unter Aufrechterhaltung der Distanz Betroffenheit und Mitleid zeigen

• Aushalten starker Emotionen beim Pat.; schwierige Reaktionen wie Kritik, Vorwürfe, fehlende Compliance, Suiziddrohungen nicht als Angriff auf eigene Person werten; keine Machtkämpfe

• Emotionale Nähe immer professionell, nie persönlich

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100
Q

In welcher Form ist Kompetenz in der therapeutischen Beziehung wichtig? Wie kann sie geschaffen werden?

A

• Bestätigungen, Psychoedukation, Vorwegnahmen, sicheres Auftreten

• Sorgfältige Diagnostik

• Transparenz

• Vermeiden von Kompetenzbeweisen, Rechtfertigungen und Machtkämpfen

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101
Q

In welcher Form ist Glaubwürdigkeit in der therapeutischen Beziehung wichtig? Wie kann sie geschaffen werden?

A

• Echtheit

• Plausibilität und Transparenz

• Aktive Beteiligung der Patient*In (z.B. „geleitetes Entdecken“, Pat. selber Schlussfolgerungen ziehen lassen

• Glaubwürdigkeit von Prognosen

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102
Q

Was bedeutet Systemimmanenz im Therapeutischen Setting?

A

• Die TherapeutIn versetzt sich in das kognitive und emotionale System der PatientIn, antizipiert und verbalisiert dessen Einstellungen, Schlussfolgerungen, Bedenken und Gefühle.

• Die TherapeutIn reichert wissenschaftliche Erklärungsmodelle so an, dass zentrale Annahmen der PatientIn (z.B. religiöse Überzeugungen) damit vereinbar werden.

Zwei wichtige Grundannahmen:

• Menschen suchen für alles eine Erklärung

• Menschen denken und handeln logisch im Rahmen ihres Systems
Einstellungen lassen sich um so schwerer verändern, je mehr sie Teil einer elaborierten Einstellungsstruktur und je relevanter sie für die Person sind

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103
Q

Was sind Aspekte systemimmanenter Gesprächsführung?

A

• Gedanken systemimmanent vorwegnehmen und zu Ende denken

• „Kognitive Fallen“ verdeutlichen

• Dilemma des Problemverhaltens aufzeigen

• Kognitiv-affektive Reaktanz auflösen

• Vorhersagen

• Keine Bewertungen/Schuldzuweisungen

• Keine Tabus

• Konfrontation mit Realität

• Maximale Eigenverantwortung von Pat.

• Keine Machtkämpfe

• TherapeutIn will nichts von PaientIn

• Entpathologisierung

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104
Q

Was ist mit Entpathologisierung gemeint?

A

Therapeutische Strategie, die zum Ziel hat, die Bewertung von Pat. hinsichtlich eigener Verhaltensweisen, Gedanken und Emotionen als unnormal, verrückt, bedrohlich, unverständlich etc. zu verändern.

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105
Q

Was sind die Effekte von Entpathologisierung?

A

• Pat. bekommt das Gefühl, offen seine Probleme schildern zu können und trotzdem ernst genommen zu werden, d.h. fühlt sich verstanden und vertraut der Therapeut*In

• Pat. wird entlastet und bewerte sich selber positiver

• Therapeut*In wird als kompetent und erfahren erlebt

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106
Q

Nenne Kanfers 11 Gesetze der Therapie

A

1.Verlange niemals von Klienten, gegen ihre eigenen Interessen zu handeln.

2.Arbeite zukunftsorientiert, suche nach konkreten Lösungen und richte die Aufmerksamkeit auf die Stärken von Klienten.

3.Spiele nicht den „Lieben Gott“, indem du Verantwortung für das Leben von Klienten übernimmst.

4.Säge nicht den Ast ab, auf dem die Klienten sitzen, bevor du Ihnen geholfen hast, eine Leiter zu bauen.

5.Klienten haben immer recht.

6.Bevor du ein problematisches Verhalten nicht konkret vor Augen hast, weißt du nicht, worum es eigentlich geht.

7.Du kannst nur mit Klienten arbeiten, die anwesend sind.

8.Peile kleine, machbare Fortschritte von Woche zu Woche an und hüte dich vor utopischen Fernzielen.

9.Bedenke, dass die Informationsverarbeitungskapazität von Menschen begrenzt ist.

10.Wenn du in der Beratungs-/Therapiestunde härter arbeitest als Deine Klienten, machst du etwas falsch.

11.Spare nicht mit Anerkennung für die Fortschritte von Klienten.

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107
Q

Welche Besonderheiten gibt es während des Erstkontaktes zu beachten beim Aufbau einer therapeutischen Beziehung?

A

• Therapeutische Allianz als bester Prädiktor für Therapieerfolg (z.B. Greenberg & Pinsof, 1986)

• Speziell die Anfangsphase ist folgenreich:

Gelingt es in den ersten Stunden, eine kooperative Form des Umgangs zu finden, hängt dies, unabhängig vom Symptombild, mit dem Erfolg der Behandlung zusammen (Sequenzanalysen bei Schindler 1991, Zimmer & Heilmann 1992).

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108
Q

Was können erste therapeutische Interventionen im Erstgespräch sein?

A

• Vorbereitung der Patient*In auf spezielle störungsspezifische Behandlungskonzepte

• Veränderung ungünstiger kognitiver Konzepte

• Förderung einer aktiven und selbstverantwortlichen Rolle der
Patient*In in der Therapie

• Gezielte Beeinflußung der Perspektiven der Patient*In, Motivation zur Behandlungsfortsetzung

• Falls angemessen, plausible Erklärung für Nichtbehandlung und Vermittlung von Alternativen

• Bei Suizidgefährdung adäquate Versorgung sicherstellen

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109
Q

Was ist das SORKC-Modell?

A

Das SORKC-Modell ist ein von Frederick Kanfer entwickeltes Konzept der horizontalen Verhaltensanalyse. Es hat seinen Ursprung in der Theorie der operanten Konditionierung.

Das Modell beschreibt die fünf Grundlagen von Lernvorgängen. Das Akronym ”SORKC” steht dabei für die sich bedingenden Faktoren, die zu einem bestimmten Verhalten führen:
Stimulus → Organismus → Reaktion → Kontingenz → Konsequenz.

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110
Q

Wofür steht der Buchstabe S in SORKC-Modell?

A

S (Stimulus): Reize und Situationen, in denen das Verhalten auftritt

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111
Q

Wofür steht der Buchstabe O in SORKC-Modell?

A

O (Organismus): Kognitionen und biologisch-somatische Bedingungen als individuelle, biologische und lerngeschichtliche Grundlagen der Person auf den Stimulus

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112
Q

Wofür steht der Buchstabe R in SORKC-Modell?

A

R (Reaktion): Beobachtbares Verhalten, das dem Stimulus und seiner Verarbeitung im Organismus folgt

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113
Q

Wofür steht der Buchstabe K in SORKC-Modell?

A

K (Kontingenz): Regelhafte und zeitliche Zusammenhänge zwischen Situation, Verhalten und Konsequenz

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114
Q

Wofür steht der Buchstabe C in SORKC-Modell?

A

C (Konsequenz): Bezogen auf das Auftreten einer Belohnung oder Bestrafung als Folge des Verhaltens

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115
Q

Aus welchen Teilen besteht eine Plananalyse?

A
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116
Q

Was ist eine Plananalyse?

A
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117
Q

Was ist ein Konfliktschema?

A
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118
Q

Was genau ist eine Exposition?

A

Übungen zur Aufhebung von Meidungsverhalten mit Abbau der negativ-emotionalen Reaktion auf bestimmte Situationen, Objekte, Problemfelder oder Personen.

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119
Q

Welche Varianten der Exposition gibt es?

A
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120
Q

Welche Form der Exposition wird systematische Desensibilisierung genannt?

A

In sensu
Graduiert

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121
Q

Welche Form der Exposition wird Habituationstraining genannt?

A

In vivo
Graduiert

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122
Q

Welche Form der Exposition wird Implosion genannt?

A

In sensu
Massiert

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123
Q

Welche Form der Exposition wird Flooding genannt?

A

In vivo
Massiert

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124
Q

Welche Expositionsmethode wird meist für den Einstieg gewählt?

A

In vivo
Meist hoch in der Angsthirarchie (Was kann der Patient aushalten?)

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125
Q

Wann sollte bei einer Exposition graduiert vorgegangen werden?

A

• Körperliche Komplikationen wie Asthma bronchiale, Herzinsuffizienz, Epilepsie
• Patient nicht zu massiertem Vorgehen motivierbar
• Gefahr von psychotischen Entgleisungen
• Wenn Therapieziel in „Wiedererlernen von Kontrollmöglichkeiten“ besteht (z.B. nach Traumatisierungen)

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126
Q

Aufgrund welche Wirkfaktoren wirkt die Expositionstherapie?

A

• Lerntheoretisch: Gegenkonditionierung, Löschung und
Habituation (Marks)

• Verändertes (risikobereiteres) motorisches Verhalten führt zu (neuer) korrektiver (emotionaler) Erfahrung, woraus schließlich eigenständige kognitive Umstrukturierung des vorherigen störungsspezifischen (dysfunktionalen) Konstrukts erfolgt

• Erhöhung Selbstwirksamkeit (Meichenbaum)

• Modifikation semantischer Netzwerke (Foa)

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127
Q

Wie effektiv sind Expositionsverfahren?

A

• Unumstrittensehreffektiv! • Angststörungen:65-90%

• Zwangsstörungen:50-75%

• In vivo Exposition ist in den meisten Studien bisher noch der virtuellen Realität (siehe Exkurs) überlegen

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128
Q

Mit was sollte ein Patient mit Panikstörung im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Körpersymptome, …

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129
Q

Mit was sollte ein Patient mit Agoraphobie im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Plätze, Kaufhäuser, U-Bahnen, …

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130
Q

Mit was sollte ein Patient mit sozialer Phobie im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Bewertungsituationen

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131
Q

Mit was sollte ein Patient mit einem Kontrollzwang im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Unsicherheit, ob nicht…

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132
Q

Mit was sollte ein Patient mit Zwangsgedanken im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Gedanken und deren Folgen

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133
Q

Mit was sollte ein Patient mit Waschzwang im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Schmutz,…

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134
Q

Mit was sollte ein Patient mit Sammelzwang im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Wegwerfen

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135
Q

Mit was sollte ein Patient mit generalisierten Angststörung im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Sorgen

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136
Q

Mit was sollte ein Patient mit körperdysmorpher Störung im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Vermeintlicher Entstellung

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137
Q

Mit was sollte ein Patient mit PTSD im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Trauma(-Aspekte)

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138
Q

Mit was sollte ein Patient mit somatoformen Störung im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Körperliche Prozesse

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139
Q

Mit was sollte ein Patient mit Essstörung im Rahmen einer Exposition konfrontiert werden?

A

Essen, Einkaufen, Kochen, Mahlzeit essen, Gewichtszunahme,
Figur (Video, Spiegel, Kleidung kaufen)

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140
Q

Welche Änderungen sind im Rahmen einer Exposition das Ziel?

A

Änderung von:

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141
Q

Was gilt es Grundsätzlich bei einer Exposition zu beachten?

A

• Absichtliches arrangieren von Situationen

• Ziel wurde zuvor nach Analyse der Problematik abgeleitet

• Aktivierung der Symptome

• Ist gut vorbereitet und nachbereitet

• Es gibt so viele verschiedene Formen von Exposition, wie es Lernziele gibt

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142
Q

Welche Rolle hat der Therapeut in Expositionsverfahren?

A

Kreativ sein in der Gestaltung der Übungssituationen

Höheres Engagement als nur beim Sitzen im Therapieraum

zeitlich flexibel

Viel loben und motivieren

Sicherheits- und Vermeidungsverhalten unterbinden

Geduldig sein

Übungen gut dosieren können

Mit negativen Emotionen des Patienten umgehen

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143
Q

In welchen Phasen läuft eine Expositionstherapie ab?

A
  1. Diagnostik, Verhaltensanalyse
  2. Kognitive Vorbereitung
  3. Begleitete Exposition
  4. Selbständige Exposition: Generalisierungstraining, Selbstkontrollphase
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144
Q

Welche Besonderheiten sollten in der Diagnostik vor Expositionsverfahren beachtet werden?

A

• Ausschluss medizinischer Ursache

• Störungsspezifische Fragebögen

• Abgrenzung von Kompetenzdefizit und Angst

• Gute Exploration der schwierigen Situationen und ihrer Kennzeichen und des Vermeidungs- und Sicherheitsverhaltens (ggf. Hierarchisierung) und der Befürchtungen

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145
Q

Welche medizinischen Ursachen sollten vor einer Expositionstherapie ausgeschlossen werden?

A
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146
Q

Welche Abgrenzungen zwischen Kompetenzdefizit und Angst sollten im Vorlauf einer Exposition geklärt werden?

A
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147
Q

Psychoedukation Angst:

Welche Stressreaktionen sind als Handlungsvorbereitung bei Angst normal (Flucht vor Säbelzahntieger)?

A
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148
Q

Welche Fragen gilt es im Rahmen des SORKC-Modells bei einer Verhaltensanalyse einer Angstsituation zu klären?

(z.B. vor Exposition)

A
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149
Q

Wie sollten die Folgen bisheriger Bewältigungsversuche in Angstsituationen vor einer Exposition analysiert werden?

A
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150
Q

Was ist der wichtigste Teil, das „Herzstück“ einer Exposition?

A

Die kognitive Vorbereitung

  1. Vermittlung eines Erklärungsmodells
  2. Ableitung eines Therapierationals
    • Plausibilität
    • Kompatibilität
    • Nichtfalsifizierbarkeit
    • Perspektivität
  3. Bewusste Entscheidung für Exposition durch Pat. Wertschätzung, dass bisherige Strategie kurzfristig wirkungsvoll und daher verständlich war, aber langfristig nicht zu einer Bewältigung geführt hat.
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151
Q

Was ist ein Störungsmodell in der Kommunikation mit einem Patienten?

A

• Psychoedukative und individuelle Anteile („Warum hat sich gerade zu diesem Zeitpunkt diese Problematik entwickelt?“)

• Ziel: keine erschöpfende 100 % Erklärung, sondern für Patienten zufriedenstellendes Erklärungsangebot

• Tipps: nicht falsifizierbar und systemimmanent

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152
Q

Was ist ein Veränderungsmodell im Kontakt mit einem Patienten?

A

• Aufrechterhaltende Faktoren identifizieren
• Angstbewältigungsmaßnahmen ableiten

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153
Q

Wie kann ein individuelles Störungsmodell am Beispiel soziale Phobie beispielhaft aussehen?

A
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154
Q

Welche Fragen sind bei deren Planung einer Exposition zu beantworten?

A

Wie wird Situation ausgewählt?
• Idealerweise im natürlichen Problemfeld des Patienten, Schwierigkeitsgrad möglichst hoch

Wie weit muss die Angst abfallen?
• Ziel nicht völliger Angstabbau sondern Erleben des spontanen Angstabfalls

Wie lang dauert es, bis die Angst abfällt?
• ohne Vermeidungsverhalten meist nur wenige Minuten, in Ausnahmefällen 10-20 Minuten

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155
Q

Was ist in einer Vorbesprechung einer Exposition zu kommunizieren?

A

• Erfragen wie der Stand beim Patienten (Erwartungsangst, schlecht geschlafen, …)

• Wiederholung Übungsrational

• Check Sicherheitssignale

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156
Q

Welche Haltung / Rolle nimmt der Therapeut während einer Exposition ein?

A

Die Übung dient der Angstbewältigung, -reduktion und Realitätstestung, wir wollen dem Patienten einen neuen „Umgang mit der Angst“ beibringen als unterstützenden Begleiter

Abbau von Vermeidungsverhalten/Reaktionsverhinderung

Nie gegen den Willen des Patienten

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157
Q

Welche Regens für den Patienten gibt es bei der Durchführung einer Exposition?

A
  1. Lassen Sie alle aufkommenden Ängste zu, versuchen Sie nicht, innerlich gegen die Angst anzuarbeiten.
  2. Lassen Sie alle Vermeidungsstrategien weg.
  3. Unterscheiden Sie Realität und Phantasie. Was können Sie konkret wahrnehmen, was sind Katastrophenphantasien?
  4. Bleiben Sie in der Angstsituation, bis Sie einen deutlichen Abfall der Angst erleben.
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158
Q

Welche Regens für den Therapeuten gibt es bei der Durchführung einer Exposition?

A

• Subjektiven Angstverlauf immer wieder erfragen, ggf. Skala mitführen

• Auf Vermeidungsstrategien hinweisen

• Ggf. auf Differenzierung zwischen realer
Bedrohung und Katastrophengedanken hinweisen

• motivieren („Es ist wichtig, jetzt Angst zu erleben…“)

• Nicht beruhigen!!!

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159
Q

Wann wird eine Exposition beendet?

A

• nachselbständigerBewältigung

• einer / mehrerer angstbesetzter Situationen ,

• miteindeutigemAngstabfall,

• ohne dass Vermeidungsstrategien eingesetzt wurden

• Keine Zeitvorgaben! „Retten über die Zeit“

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160
Q

Welche Punkte sind für die Nachbesprechung einer Exposition zu beachten?

A

• Übung auswerten

• Lob für Fortschritte

• Belohnung einplanen

• Misserfolge einordnen

• Nächste Schritte ableiten (was darf/nicht passieren) + wie weiterüben

• Nächster Termin

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161
Q

Wie sollten Expositionen als „Hausaufgabe“ dem Patienten mitgegeben werden?

A

• Hilfestellung beim Festlegen des Zeitrahmens
• Ausschalten möglicher Störquellen (Telefon, Anwesenheit anderer…)
• Ausschalten Vermeidungs-, Sicherheits- und Rückversicherungsverhalten
• Dokumentation des Verlaufs (ggf. Arbeitsblätter)
• Belohnung (bei Zwang ggf. alternative Verwendung der gewonnen
Zeit)
• Motivation zum wiederholten Üben (Vermittlung einer sportlichen Einstellung)

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162
Q

Was sind mögliche Kritikpunkte an der Expositionstherapie?

A
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163
Q

Was sind mögliche Kritikpunkte an Expositionsverfahren?

A
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164
Q

Welches Verhalten stört den Effekt von Expositionsverfahren?

A
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165
Q

Funktionieren Expositionsverfahren unter Medikamenteneinfluss?

A
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166
Q

Wie lässt sich während einer Exposition eine Angststeigenerung bewirken?

A

• Interozeptive Übungen

• Allein lassen

• Erschwerte Übung durch Vorbereitung (Kaffee trinken, ….)

• Idealerweise mit in Informationsvermittlung einbeziehen

• Partner nicht als Co-Therapeuten überfordern

• Sollten Beziehungsprobleme vorliegen kann die Exposition keinesfalls die Paartherapie ersetzen

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167
Q

Beschreibe die Virtuelle Exposition

A
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168
Q

Was sind Vorteile einer virtuellen Exposition?

A

• Ggf. kostengünstiger (z.B. In-vivo-Exposition bei Flugangst)

• Geringerer organisatorischer Aufwand (z.B. Verfügbarkeit der Situation, Personalaufwand)

• Vollständig kontrollierbar (z.B. Variation des Schweregrades, Wiederholungen, spezifische Angstauslöser)

• Die Reaktionen des Patienten können ggf. besser erfasst werden (z.B. physiologische Aufzeichnungen, Augenbewegungen)

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169
Q

Was sind potentielle Anwendungsbereiche der virtuellen Exposition?

A

• Agoraphobie

• Soziale Phobien

• Spezifische Phobien (z.B. Spinnen, Höhen, Flugangst)

• Sucht

• Posttraumatische Belastungsstörung

• u.v.m.

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170
Q

Wie unterscheidet sich der Effekt auf einer Arachnophobie bei In-Vivo oder virtuelle „augmented“ Exposition?

A

mittelfristig ähnlich
effektiv

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171
Q

Welche Faktoren machen eine virtuelle Exposition bei Flugangst effektiv?

A

Akustische und visuelle Stimulation als Wirkfaktoren: Kein zusätzlicher Effekt durch Bewegungssimulation

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172
Q

Wirkt eine virtuelle Exposition bei sozialer Phobie?

A

Virtuelle Exposition erzielte nach Therapie stärkere Angstreduktion als Exposition in-vivo

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173
Q

Wirkt eine virtuelle Exposition bei PTBS?

A
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174
Q

Wie oft werden Expositionstherapien tatsächlich durchgeführt?

A

• 12% aller CBT Therapeuten machen Expos (Cook et al. 2010)

• Bis zu 30% aller Patienten mit Ängsten/Zwängen verweigern Expo- bedingungen in RCTs (Foa et al. 2005)

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175
Q

Bei auftretenden motivationalen Problemen des Patienten während oder vor einer Expositionstherapie mit welchen Ansätzen kann geholfen werden?

A

Patient kann sich nicht für die Expoübungen entscheiden:

• Rational wiederholen (Fragen und Bedenken aufgreifen/ausräumen)

• Pro/Contra Abwägung als Entscheidungshilfe

• Risiken und Chancen (4-Felder-Schema)

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176
Q

Wenn eine Expositionsübung nicht durchgeführt wurde wie sollte der Therapeut reagieren?

A

• Grund war Angst:
Verständnis zeigen, „Übung vielleicht zu schwer,
(gem.) wiederholen“

• Anderer Grund:
Wichtigkeit der Übung vermitteln und versuchen gemeinsam einen Weg zu finden, diese noch durchzuführen

Bei größerer Resistenz gegen die Übung:

• Kognitive Therapie (bei Bedarf inklusive der Bearbeitung von Schemata) vorschalten zu dysfunktionalen Annahmen über Konfrontationen, Emotionen und Stress

• Bzw. bei problematischem Umgang mit Emotionen mit metakognitiver Therapie („Gedanken nicht wichtig nehmen“) oder ACT („Emotionen aushalten und akzeptieren lernen)“ angehen

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177
Q

Welche 6 dysfunktionalen Überzeugungen zur Expositionsverfahren beschreibt Clark?

A
  1. Angst-Intoleranz
    „Ich werde es nicht ertragen“
    „ich werde eine Panikattacke haben“
    „Angst zu empfinden ist das Schlimmste“
  2. Erwartung negativer Konsequenzen
    „mich zu konfrontieren wird es schlimmer machen“
    „in letzter Zeit ging es, das wird die Expo kaputt machen“
    „ich könnte einen Rückfall erleiden“
  3. Katastrophe
    „Ich bekomme einen Herzinfarkt“
    „Ich werde mich blamieren“
    „ich werde sterben“
  4. Kontrollverlust
    „ich kann Kontrollverlust nicht ausstehen“
    „etwas Unerwartetes kann während der Expo passieren“
    „ich muss stets ruhig und kontrolliert sein“
    „ich muss lernen die Angst zu kontrollieren“
    „Ich muss sicher sein, dass alles gut wird“
  5. Falsche Erwartungen an Therapie
    „Ich hatte schon Expos/habe mich schon konfrontiert und es funktioniert bei mir nicht“
    „Angst zu steigern kann nicht helfen sie los zu werden“
    „Mein Ziel ist, möglichst wenig Angst zu haben“
  6. Sicherheits-Cues
    „Ich kann nicht allein sein“
    „Ich brauche jemanden/Therapeut*In um das durchzustehen“
    „Ich muss etwas mitnehmen, um mich zu beruhigen“
    „Ich muss wissen, dass Hilfe in der Nähe ist wenn Probleme auftreten“
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178
Q

Definiere eine niedrige Stresstoleranz

A

Unfähigkeit, negative psychologische Zustände auszuhalten

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179
Q

Was sind verwandte Konstrukte der Stressintoleranz?

A
  • „experiential avoidance“ (ACT)
  • „emotional supression“
  • „disengaged coping“
  • Angstsensitivität
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180
Q

Was sind die Grundlagen des Collaborative Empiricism nach Clark für Kognitive Therapie bei Expositions Verweigerung?

A
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181
Q

Beschreibe den Kognitiven Ansatz

A
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182
Q

Charakterisiere dien rational-emotive Therapie (RET) nach Ellis

A

(Mitte 1950er, später (1990er) in Rational-emotive Verhaltenstherapie (REVT) umbenannt)

• Nicht die reale Umgebung ist das Problem, sondern was wir innerlich daraus machen

• Menschliches Erleben ist durch “innere Leitsätze” (z.B. allgemeine Einstellungen oder Zielsetzungen) geprägt

• “Neurotisches” oder gestörtes Verhalten ist die Folge von “irrationalen Überzeugungen“

• Hintergrund: Ellis‘ Unzufriedenheit mit den traditionellen psychoanalytischen Therapieansätzen

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183
Q

Als welchen Teilen setzt sich die irrationale Dreieinigkeit zusammen? (typische irrationale Annahmen)

A

Extraktion entscheidender Aspekte ́ „Muss-Überzeugungen“

Self-demandingness

Other-demandingness

World-demandingness

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184
Q

Beschreibe Self-demandingness?

A

“Ich muss zu jeder Zeit und unter praktisch allen Bedingungen Hervorragendes (oder besonders Herausragendes) leisten und die Anerkennung (oder umfassende Liebe) wichtiger Personen erfahren. Sollte mir dies in den mir bedeutenden und geradezu geheiligten Bereichen nicht gelingen, so ist das schrecklich, und ich bin eine schlechte, inkompetente und wertlose Person, die wahrscheinlich immer versagen wird und die es auch verdient hat zu leiden.”

…Selbsthass, Angst, Depression, sozialer Rückzug, Zwanghaftigkeit, Suizid

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185
Q

Beschreibe Other-demandingness?

A

“Wichtige Personen, mit denen ich lebe (oder zusammenarbeite), müssen mich zu jeder Zeit und in jeder Hinsicht nett, zuvorkommend und fair behandeln. Sollten sie dies nicht tun, so ist es schrecklich, und diese Menschen sind niederträchtige, schlechte und wertlose Individuen, die mich stets schlecht behandeln werden und die kein angenehmes Leben verdient haben. Sie sollten zudem dafür bestraft werden, weil sie mich so widerwärtig geringschätzend behandelt haben.”

…Wut, Eifersucht, Selbstmitleid, Aggression, Rachsucht, emotionale Abhängigkeit

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186
Q

Beschreibe world-demandingness

A

“Die Bedingungen, unter denen ich lebe (meine Umwelt, die ökonomischen, ökologischen und politischen Verhältnisse) müssen in jeder Hinsicht und nachgerade zu allen Zeiten angenehm, sicher, sorgenfrei sowie leicht und schnell zu genießen sein. Sollten sich die Dinge nicht so verhalten, dann ist dies fürchterlich und deshalb für mich nicht auszuhalten. Ich kann dann mein Leben in gar keiner Weise genießen, es ist dann einfach nicht wert, gelebt zu werden.”

…geringe Frustrationstoleranz, Wut, Zorn, Depression, soziale Isolation, Apathie, Antriebsarmut, Angst, Sucht

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187
Q

Welche Kategorien der irrational beliefs beschrieb Ellis

A
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188
Q

Beschreibe das ABC Modell nach Ellis

A

Albert Ellis postulierte Mitte des letzten Jahrhunderts, dass die Abfolge:

Ereignis ⇒ Gefühl

zu kurz greift und dass es einen äußerst wichtigen Zwischenschritt gibt:

Ereignis ⇒ Beurteilung ⇒ Gefühl

Diese Gesetzmäßigkeit beschrieb er im ABC-Modell. ABC steht für:

Activating experiences - innere oder äußere Wahrnehmung
Beliefs - Annahmen und Interpretationen
Consequences - Verhalten und Gefühle

Würde ein Ereignis direkt zu einem Gefühl führen, wäre das wie ein Reflex und man könnte wenig daran ändern. Wenn aber zwischen Ereignis und Gefühl eine Beurteilung stattfindet, gibt es einen wirksamen Ansatzpunkt - die bewusste oder unbewusste Umbeurteilung.

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189
Q

Wie beschreibt Ellis mit dem ABC Modell eine kognitive Umstrukturierung?

A

Ellis hat für therapeutische Zwecke, dem ABC-Modell noch die Schritte D und E hinzugefügt:

Dispute - hinterfrage die ungünstigen Annahmen und Thesenbildung
Effect - lasse den Klienten neue positive Auswirkungen erleben und Erfahrungen machen

Die Erweiterung von ABC um DE wird heute als kognitive Umstrukturierung oder ABCDE-Modell bezeichnet und bildet die Grundlage der von ihm entwickelten RET oder REBT (Rational emotive behavior therapy).

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190
Q

Was beschreibt Ellis als Symptomstress?

A
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191
Q

Was charakterisiert den Therapeuten bei der RET?

A

• aktiv - direktiv

• rationales Modell

• z. T. pädagogisch - dozierend

• Empathie für Person, Skepsis gegenüber spezifischen Einstellungen

• Pragmatisch

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192
Q

Beschreibe den Therapeutischen Prozess der RET

A
  1. Vermittlung der Grundlagen der RET
  2. Assessment des Belief-Systems (Fragen, emotionsprovozierende Methoden)
  3. Disputation irrationaler Annahmen (z.B. “Sokratischer Dialog”)
  4. Durcharbeiten zentraler Themen
  5. Vermittlung von Strategien zur Selbsthilfe, Beendigung
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193
Q

Was sind Techniken der RET?

A

Der sokratische Dialog („geleitetes Entdecken“)

Vorstellungstechniken
(z.B. “Gleiche schwierige Situation. Es geht Ihnen jedoch besser, Sie sind optimistisch. Was ist anders, wenn es so wäre?”)

Humor

Selbst-Öffnung, Beispiele aus Therapeutenleben
(vgl. Unterschied zur “Abstinenz der Psychoanalytiker*In”)

Sprichwörter, Lieder, Gedichte zur “Entkrampfung”

Risikoübungen (“shame attacking exercises”) und weitere
Verhaltensübungen

Hausaufgaben und Belohnung für Veränderungen

Übernahme fixer neuer Rollen (“fixed role therapy”)

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194
Q

Welche Arten des Disputs gibt es in der RET?

A

Logischer Disput

Empirischer Disput

Hedonistischer Disput

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195
Q

Was ist ein logischer Disput?

A

Patient wird mit logischen Widersprüchen in seinen Aussagen konfrontiert

„z.B. Sie sagen, Sie seien nichts wert, wenn Sie nichts leisten würden. Aber vorhin haben Sie mir erzählt Ihre Mutter sei der wertvollste Mensch für sie. Die liegt doch aber seit ihrem Schlaganfall im Bett und leistet auch nichts. Warum ist denn die trotzdem was Wert und sie nicht?“

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196
Q

Was ist ein empirischer Disput?

A

Patient wird mit Widersprüchen seiner Annahmen zur erfahrbaren Welt konfrontiert

„z.B. Sie sagen, Sie würden nichts leisten, aber wenn ich das richtig sehe, ziehen Sie gerade zwei Kinder alleine groß und, so wie sie das schildern, sind die auch prächtig geraten. Was macht es Ihnen so schwer, diese Leistung anzuerkennen?“

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197
Q

Was ist ein hedonistischer Disput?

A

Patient wird mit negativen Konsequenzen einer bestimmten Bewertung konfrontiert

„ Wohin führt es, wenn Sie von sich fordern, immer maximale Leistung bringen zu müssen? Was macht das mit Ihnen? Wo werden Sie langfristig enden, wenn sie so weiter machen? Was wird dann aus Ihren Kindern? Wollen Sie das? Wenn nein: Wie müssten Sie die Situation sehen, damit sie sich nicht so unter Druck setzen, dass sie über kurz oder lang zusammen brechen?„

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198
Q

Charakterisiere kurz die Kognitive Therapie nach Aaron Beck

A

• Anlass: Unzufriedenheit mit psychoanalytischer Depressionstherapie (“gegen sich selbst gerichtete Aggressivität”)

• Betonung nicht nur allgemeiner Einstellungen / Zielsetzungen wie bei ELLIS, sondern auch der einzelnen Gedanken (“automatic thoughts”)

• Betonung von Denkfehlern (wie Ellis) und Notwendigkeit ihrer Änderung

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199
Q

Beschreibe die kognitive Triade der Depression nach Beck

A

Beck geht davon aus, dass Menschen nicht nur deshalb leiden, weil ihnen ein negatives Ereignis widerfährt, sondern vor allem aufgrund ihrer persönlichen Interpretation und Bewertung dieses Ereignisses. Demnach ist es entscheidend, welche Sicht wir auf das Ereignis haben. Unterschiedliche Bewertungen können so dazu führen, dass wir uns besser oder schlechter fühlen. Gerade bei Menschen mit Depressionen sind diese Ansichten aber oft verzerrt, als würde man durch eine „negative Brille“ blicken.

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200
Q

Beschreibe die Entwicklung der kognitiven Triarde der Depression

A
  1. Negatives Selbstbild:

Betroffene Personen haben ein negativ geprägtes Bild von sich selbst. Sie fühlen sich wertlos, sehen sich als Versagerin oder Versager und glauben, dass sie aufgrund ihrer „Mängel“ unerwünscht sind. Negative Erfahrungen führen sie auf sich selbst zurück. Außerdem können Betroffene wenig Positives an sich und ihrer Person sehen und sind überzeugt, dass andere Menschen ebenso schlecht über sie denken.

  1. Negatives Weltbild

Betroffene fühlen sich darüber hinaus von ihrer Umwelt nicht verstanden. Sie empfinden die Welt mit ihren Aufgaben und Verpflichtungen als fordernd und ungerecht. Für sie fühlt es sich meist so an, als ob ihre Umwelt versuchen würde, ihnen noch mehr Steine in den Weg zu legen und sie somit daran zu hindern, an ihr persönliches Ziel zu kommen.

  1. Negative Sicht auf die Zukunft

Das Gefühl, dass sich nichts ändern wird und auch in Zukunft dieselben Hürden bestehen bleiben, demotiviert die Betroffenen außerdem noch mehr. Sie sehen kein Licht am Ende des Tunnels und blicken somit hoffnungslos und frustriert in die Zukunft. Dieses pessimistische Denken hat zur Folge, dass Betroffene auch keine Versuche unternehmen, ihrem derzeitigen Zustand zu entkommen.

Das Problematische an diesen negativen Gedankeninhalten ist, dass die Betroffenen häufig selbst nicht in der Lage sind zu erkennen, dass ihre Gedanken teilweise verzerrt sind. Sie blicken sozusagen dauerhaft durch die „negativ getönte Brille“. Jeder Misserfolg bzw. jedes unangenehme Ereignis bestätigt diese Überzeugungen vermeintlich. „Unpassende“ positive Erfahrungen werden weniger wahrgenommen oder als bloße Zufälle abgetan.

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201
Q

Welche Kognitiven Fehler beschreibt Beck bei Depressionen?

A
  1. Willkürliche Schlussfolgerungen
  2. Selektive Abstraktion
  3. Übergeneralisierung
  4. Personalisierung
  5. Dichotomes Denken, Alles - oder - Nichts - Denken
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202
Q

Was sind nach Beck Schemata, Intermediate Befliefs und Automatic Thoughts?

A
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203
Q

Welche Rolle nimmt der Therapeut nach beck ein?

A

• aktiv

• Partner (weniger Lehrer vgl. Ellis RET)

• Problem wird als gemeinsame Aufgabe gesehen

• aktive Beteiligung des Pat. wird erwartet

• Starke Betonung des „geleiteten Entdeckens“

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204
Q

Wie können Kognitionen exploriert werde

A

• Analogsituationen provozieren oder nachspielen lassen

• Stimmungstagebücher

• Als - ob - Methode (“als ob Sie es gerade jetzt erleben”)

• “Instant-Replay-Technik”: in Zeitlupe rückwärts

• “Remote recall-Technik”: in Zeitlupe vorwärts

• Spontanveränderungen in Therapie nutzen

• Spalten-Techniken

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205
Q

Beschreibe die Spalten-Technik in der Diagnostik

A
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206
Q

beschreibe die Spalten-Technik in der Therapie

A

Z.B. als Reakttributionstechnik

  1. Fehlinterpretation in Absolutheit herausarbeiten
  2. Überzeugungsrating von 0…..100%
  3. Pro - Argumente sammeln bis „Erschöpfung“
  4. Einzelne diskrepante Beobachtungen aufgreifen
  5. Gegenargumente sammeln
  6. Annahmen sammeln, die sowohl Pro als auch Contra berücksichtigen
  7. Überzeugungsratings für Pro - und Contra – Annahmen
  8. Ggf. Verhaltensaufgabe ableiten
  9. Üben, üben, üben (u.a. mit Spalten-Arbeitsblättern)
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207
Q

Beschreibe die Spalten-Technik in der Therapie

A

Z.B. als Reattributionstechnik

  1. Fehlinterpretation in Absolutheit herausarbeiten
  2. Überzeugungsrating von 0…..100%
  3. Pro - Argumente sammeln bis „Erschöpfung“
  4. Einzelne diskrepante Beobachtungen aufgreifen
  5. Gegenargumente sammeln
  6. Annahmen sammeln, die sowohl Pro als auch Contra berücksichtigen
  7. Überzeugungsratings für Pro - und Contra – Annahmen
  8. Ggf. Verhaltensaufgabe ableiten
  9. Üben, üben, üben (u.a. mit Spalten-Arbeitsblättern)
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208
Q

Charakterisiere die kognitive Therapie nach Meichenbaum

A

• Betonung der Sprache und inneren Verbalisationen
(„innerer Monolog bzw. innerer Dialog”)

• Stärker verhaltensorientiert als Beck & Ellis

• Aufbau auf Arbeiten von Luria (1945, 1961) und Wygotsky (1934, 1962):
Handlungskontrolle geschieht zuerst durch externe verbale Signale der Eltern, die langsam internalisiert werden

• Hintergrund: Arbeit mit Schizophrenen und mit Kindern

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209
Q

Definiere Kognition nach Meichenbaum

A

• Kognitive Ereignisse:
bewusste Gedanken und Bilder, Erwartungen, Schemata

• Kognitive Prozesse:
Aspekte der Informationsverarbeitung z.B. Wahrnehmung, Aufmerksamkeitslenkung, Memorierung

• Kognitive Strukturen:
Muster der Wahrnehmung und Bewertung (Pläne, Ziele, “Konstrukte” und weitere “Filter”)

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210
Q

Beschreibe das Selbstinduktionstraining nach Meichenbaum (1971)

A

Oft bei Kindern angewandt

  1. Modelllernen: Modell führt Zielverhalten unter lautem, kommentierendem Sprechen aus.
  2. Offene externale Anleitung: Kind wird zur Ausübung der Aufgabe angeleitet, während Anleiter die Instruktion laut verbalisiert.
  3. Offene Selbstanleitung: Das Kind wiederholt die Aufgabe, während es sich selbst die Instruktion laut vorspricht
  4. Ausblendung der offenen Selbstanleitung: Das Kind führt die Aufgabe erneut aus, wobei es sich flüsternd instruiert
  5. Verdeckte Selbstinstruktion: Das Kind geht die Aufgabe durch und lenkt sein Verhalten durch lautlose Selbstinstruktion.
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211
Q

Beschreibe das Stressimpfungstraining nach Meichenbaum (1977)

A

I Informationsphase
Vermittlung des kognitiven Modells, Analyse individueller Stressreaktionen und - situationen

II Übungsphase
1. Vorbereitung auf Stressor (“Was ist zu tun”, Abfolge der Schritte)
2. Konfrontation mit dem Stressor (“Positive Selbstinstruktionen, Stressreduktionstechniken [Atmung, Entspannung]”)
3. Umgang mit Gefühl des Überwältigtseins (“Was ist jetzt das Wesentliche?”)
4. Phase der Selbstverstärkung

III Anwendungsphase
Einführung und Stabilisierung im Alltag, Umgang mit Rückschlägen

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212
Q

Was für kognitive Interventionstechniken gibt es?

A

• Entdecken und Beobachten automatischer Gedanken

• Gedankenstopp

• Tagesprotokolle negativer Gedanken

• Realitätstest, Verhaltenstest

• Reattributionstechnik

• Rollentausch

• Entkatastrophisieren

• Selbstverbalisation, Selbstinstruktion

• Stressimpfung

• Imaginationen

• Zeitprojektionen

• Vier-Felder-Tafel

• Ziel-Wert-Klärung

• Problemlösetraining

• Stressbewältigungstraining

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213
Q

Was ist das Ziel einer Umstrukturierung nach ABC-Modell?

A

Alternative Gedanken / Interpretstionen entwickeln

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214
Q

Wofür stehen ABCDE nach Ellis?

A
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215
Q

Wie kann die ABC-Technik durch ein Spaltenprotokoll erweitert werden?

A
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216
Q

Wir wird nach ICD-10 eine Depressive Episode diagnostiziert?

A
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217
Q

Beschreibe wichtige Neuerung im DSM-5 im Erwachsenenbereich für Depressive Störungen

A
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218
Q

Beschreibe die Symtomatik der Depression

A
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219
Q

Welche Verlaufsformen unipolarer Depressionen gibt es?

A
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220
Q

Was sind klinische Merkmale einer Major Depression?

A
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221
Q

Beschreibe die Epidemiologie von Depressionen

A
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222
Q

Welche Prognose haben Patienten mit Major Depression?

A
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223
Q

Welche prognostische Faktoren beeinflussen den Verlauf einer Major Depression?

A
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224
Q

Nenne drei Strukturierte Interviews / Checklisten zur Diagnostik von Depressionen

A
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225
Q

Nenne zwei Fremdbeurteilungs-Skalen zur Diagnostik von Depressionen

A
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226
Q

Nenne zwei Selbstbeurteilungs-Skalen zur Diagnostik von Depressionen

A
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227
Q

Was sind Risikofaktoren für die Entwicklung einer Depression?

A
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228
Q

Was sind primär psychologische Modelle für die Entwicklung einer Depression?

A
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229
Q

Was sind primär biologische Modelle für die Entwicklung einer Depression?

A
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230
Q

Beschreibe den Risikofaktor Alter für Depressionen

A

Wahrscheinlichkeit mit Alter zunächst steigend - nimmt dann wieder ab

Erklärungsansatz: Personen im späteren Alter passen sich besser an, werden wieder zufriedener -> ABER Peronen mit depressiven Störungen sterben früher

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231
Q

Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz für Depressionen in Deutschland?

A

Frauen = 25% versus Männer = 12,3%

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232
Q

Haben familiäre Belastung und Genetik Einfluss auf die NEtwicklung von Depressionen?

A
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233
Q

Beschreibe das Lernpsychologisch-verstärkungstheoretisches Erklärungsmodell für Depression nach Lewinsohn

A
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234
Q

Beschreibe das das Modell Dysfunktionaler Kognitionen und Schemata nach Beck zur Entstehung von Depressionen

A
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235
Q

Beschreibe das Lernpsychologische Erklärungsmodell für Depressionen nach Seligmann

A
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236
Q

Beschreibe die Monoaminmangel-Hypothese zur Erklärung von Depressionen

A
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237
Q

Beschreibe eine Überaktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse als Erklärung von Depressionen

A
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238
Q

Beschreibe das Immunologische Modell als Erklärung für Depressionen

A
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239
Q

Beschreibe das Allgemeinen Vulnerabilitäts-Stress-Modell zur Entstehung von Depressionen

A
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240
Q

Was sind mögliche medikamentöse Auslöser Depressiver Syndrome?

A

MUSS zu Beginn einer Behandlung abgefragt werden!

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241
Q

Welche pharmakotherapeutischen Möglichkeiten gibt es zur Behandlung von Depressionen?

A
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242
Q

Wofür eignen sich Trizyklische Anidepressiva besonders gut?

A
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243
Q

Wofür eignen sich SSRIs besonders gut?

A
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244
Q

Wofür eignen sich MAO-Hemmer besonders gut?

A
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245
Q

Was sind die Nebenwirkungen von Trizyklischen Antidepressiva?

A
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246
Q

Was sind die Nebenwirkungen von SSRIs?

A
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247
Q

Was sind die Nebenwirkungen von MAO-Hemmern?

A
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248
Q

Was ist bei Trizyklischen Antidepressiva besonders zu beachten?

A
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249
Q

Was ist bei SSRIs besonders zu beachten?

A
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250
Q

Was ist bei MAO-Hemmern besonders zu beachten?

A
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251
Q

Was beschreiben die S3-Leitlinien zur Wirksamkeit von Pharmakotherapie bei leichten Depressionen?

A

Unterschiede zwischen Placebo und Antidepressiva sind statistisch nicht nachweisbar, so dass nur sehr wenige Patienten von einer Behandlung mit Antidepressiva profitieren dürften.

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252
Q

Was beschreiben die S3-Leitlinien zur Wirksamkeit von Pharmakotherapie bei mittelschweren bis schweren Depressionen?

A

der Wirkunterschied zwischen Antidepressiva und Placebo ist hier ausgeprägter, da bei den schwersten Formen bis zu 30 % der behandelten Patienten über die Placeborate hinaus von Antidepressiva profitieren.

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253
Q

Was kann nach Leitlinien für einen Einsatz von Antidepressiva bei leicht depressiven Episoden sprechen?

A
254
Q

Welches Pflanzliche Mittel kann auch zur Behandlung von Depressionen eingenommen werden?

A
255
Q

Welchen Fokus hat die KVT bei der Behandlung von Depressionen?

A

fokussiert auf dysfunktionale kognitive Prozesse und Emotionen, maladaptives Verhalten

256
Q

Welchen Fokus hat die Tiefenpsychologisch orientierte Kurzzeittherapie bei der Behandlung von Depressionen?

A

fokussiert u.a. unbewusste innere Konflikt; negative Erfahrungen in der frühen Kindheit und Jugend

257
Q

Welchen Fokus hat das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapie (CBASP) bei der Behandlung von Depressionen?

A

Integrative Therapie (lerntheoretischer, entwicklungspsychologische und interpersonelle Theorien) zur Behandlung der chronischen Depression

258
Q

Welchen Fokus hat die Interpersonelle Therapie (IPT) bei der Behandlung von Depressionen?

A

fokussiert auf misslungene Anpassungsprozesse an sich verändernde Umweltbedingungen im zwischenmenschlichen und psychosozialen Kontext

259
Q

Welchen Fokus hat die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) bei der Behandlung von Depressionen?

A

Transdiagnostischer Ansatz, fokussiert eher Prozesse statt Diagnosen. Aufbau psychologischer Flexibilität, insbesondere Techniken zur Achtsamkeit und Akzeptanz werden verwendet.

260
Q

Welchen Fokus hat die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) bei der Behandlung von Depressionen?

A

Transdiagnostischer Ansatz, fokussiert eher Prozesse statt Diagnosen. Aufbau psychologischer Flexibilität, insbesondere Techniken zur Achtsamkeit und Akzeptanz werden verwendet.

261
Q

Welchen Fokus hat die Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT) bei der Behandlung von Depressionen?

A

fokussiert Achtsamkeit; Bewusstmachen, Erlauben und Geschehen lassen von Stress, Gefühlen, Gedanken und Körperempfindungen; insbes. zur Rückfallprophylaxe

262
Q

Welchen Fokus hat die Schematherapie bei der Behandlung von Depressionen?

A

Weiterentwicklung der KVT, integriert psychodynamische Konzepte, fokussiert Schemata bzw. emotionalen Strukturen, die in Entwicklung eingeprägt wurden und das Verhalten (unbewusst) steuern.

263
Q

Welchen Fokus haben Humanistische Verfahren, .B. Gesprächspsychotherapie (GPT)/ Process-Experimental Psychotherapy bei der Behandlung von Depressionen?

A

Grundprinzipien: Empathie, Kongruenz und bedingungslose Wertschätzung; PE-GPT ist fokussiert auf übermäßige Selbstkritik, unbewältigte Erinnerungen und problematische oder vom Patienten als unangemessen empfundene Verhaltensweisen

264
Q

In welchen Schritten erfolgt eine KVT bei Depression in Anlehnung an Hautzinger?

A

Schritt 1 „Fokus Information und therapeutische Beziehung“

Schritt 2 „Fokus Verhalten“ (Aufbau positiver Aktivitäten)

Schritt 3 „Fokus Kognitionen“ (Kognitive Therapie)

Schritt 4 „Fokus Fertigkeiten“ (insbes. soziale Kompetenzen)

Schritt 5 „Stabilisierung und Rückfallprophylaxe“

265
Q

Beschreibe Schritt eins der KVT bei Depressionen nach Hautzinger

A
266
Q

Beschreibe Schritt zwei der KVT bei Depressionen nach Hautzinger

A

A) Zusammenhang zwischen Verhalten und emotionalem Erleben protokollieren

• Vor allem mithilfe von Tagebüchern, in denen z. B. für jede Stunde eines Tages festgehalten wird, was der Patient jeweils gemacht hat und wie seine Stimmung in dieser Zeit aussah.

B) Systematische Zusammenhang zwischen Verhalten und emotionalem Erleben identifizieren

• Bei Besprechung der Aufzeichnungen lenkt der Therapeut die Aufmerksamkeit auf Schwankungen in den Stimmungseinschätzungen (und seien sie auch noch so klein)

Auch „Kognitive Intervention“ = Wiederlegung der Annahme: „Ich bin hilflos“ „Mir geht es immer gleich schlecht“

267
Q

Beschreibe Schritt drei der KVT bei Depressionen nach Hautzinger

A
268
Q

Beschreibe Schritt vier der KVT bei Depressionen nach Hautzinger

A
269
Q

Beschreibe Schritt fünf der KVT bei Depressionen nach Hautzinger

A
270
Q

Was ist eigentlich eine Depression?

A
271
Q

Wie häufig sind Depressionen in Deutschland?

A
272
Q

Wie entsteht im allgemeinen gesprochen eine Depression?

A
273
Q

In welchen Bereichen zeigen sich Depressive Beschwerden?

A

Gefühle
Gedanken, Vorstellungen
Verhalten
Körperliche Symptome

274
Q

Wie zeigen sich Depressionen im Bereich der Gefühle?

A
275
Q

Wie zeigen sich Depressionen im Bereich der Gedanken, Vorstellungen?

A
276
Q

Wie zeigen sich Depressionen im Bereich des Verhaltens?

A
277
Q

Wie zeigen sich Depressionen im Bereich körperlicher Symptome?

A
278
Q

Beschreibe das kognitive Modell zur Erklärung von Depressionen nach Beck

A
279
Q

Beschreibe den multifaktoriellen Erklärungsansatz von Depressionen nach Hautzinger

A
280
Q

Wie kann mit einem Patienten anhand einer Depressionspirale der weg in einer depressive Stimmung aber auch aus dieser heraus erarbeitet werden?

A
281
Q

Was is ein ABC-Bogen?

A
282
Q

Was ist die Grundanahme der Behavioral Activiation nach Martell et.al?

A

Ein Leben, das –trotz aller Beeinträchtigungen und Schicksalsschläge – stärker auf persönliche Werte ausgerichtet ist, kann (muss aber nicht) mit einer Verminderung depressiver Symptombelastung einhergehen.

Ziel ist nicht „nur“ eine Verbesserung der Stimmung und anderer Depressionssymptome, sondern eine stärkere Ausrichtung auf persönlich relevante Werte

283
Q

Beschreibe die Behavioral Activation nach Martell et.al

A

• 24 Therapiestunden ohne konkreten Einsatz von kognitiven Verfahren

• Explizit eingegangen wird v. a. auf Vermeidungs- und Rückzugsverhalten im Sinne eines Bewältigungsversuches

• PatientensollendurchSelbstbeobachtungerkennen,wo Verhaltensweisen zur Aufrechterhalten der Depression beitragen

• Dieses Verhalten soll dann schrittweise abgebaut und gleichzeitig die Rate verstärkender, angenehmer Aktivitäten erhöht werden

284
Q

Was sind die Merkmale der Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP)

A
  • evidenzbasiert
  • störungsspezifisch
  • Kombination behavioraler, kognitiver, psychodynamischer und interpersoneller Therapieelemente
285
Q

Für welche Patienten wurde CBASP entwickelt?

A

Die spezifische Psychopathologie der chronischen Depression

Viele Patient*Innen mit chronischer Depression…. …denken global und prälogisch
…können in ihren Denkprozesse kaum durch die
Gesprächspartner beeinflusst werden
…sind Ich-zentriert in ihren Sichtweisen von sich selbst und
anderen
…kommunizieren überwiegend monologisierend
…sind unfähig zu authentischer interpersoneller Empathie …haben unter Stress wenig affektive Kontrolle

286
Q

Was sind die Ziele des CBASP?

A

Patient*In soll in die Lage versetzt werden:

1) Konsequenzen des eigenen Verhaltens erkennen zu können

2) authentische Empathie zu entwickeln

3) soziale Problemlöse- und Bewältigungsstrategien im Alltag anzuwenden

4) interpersonellen Heilungsprozess bzgl. früherer Traumata zu durchlaufen

287
Q

Wofür steht die Abkürzung CBASP?

A

Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapie

288
Q

Beschreibe den Ablauf des Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapie (CBASP)

A

• Erhebung wichtiger Bezugspersonen

• Herausarbeiten prägender Stempel
(bezugspersonenspezifisch)

• Formulierung von Übertragungshypothesen

• Durchführung von Situationsanalysen

• Arbeit mit dem Kiesler Kreis
Immer wieder interpersonelle Diskriminationsübungen und kontrolliert-persönliches Einbringen des Therapeuten

289
Q

Wie kann sich die Prägung auf die Mutter als inadäquate Bezugsperson äußern?

A

Ich kenne keine Fürsorge / Liebe, weshalb ich heute nie glauben kann, wenn Menschen es gut mit mir meinen

290
Q

Wie kann sich die Prägung auf den Vater als inadäquate Bezugsperson äußern?

A

Ich muss funktionieren / arbeiten, sonst darf ich nicht leben, Gefühle auf ich nicht haben

291
Q

Was ist ein disciplined personal involvement (DPI)?

A

Persönliche Beziehungsgestaltung durch ‚umsichtige Selbstöffnung‘
des Therapeuten (vs. Neutralität / Abstinenz)

292
Q

Was ist ein Kieslerkreis?

A

Nimmt man selbst in einem Gespräch konsequent ein bestimmtes Verhaltensmuster an, so wird sich das des Gesprächspartners kurz- oder mittelfristig in Richtung des entsprechenden Musters entwickeln. In der Grafik oben zeigen die Pfeile im Kiesler-Kreis, welche Verhaltensmuster miteinander korrespondieren. So führt zum Beispiel eigenes unterwürfiges Verhalten mit der Zeit zu einem dominanten des Gegenübers und umgekehrt. Weiter führt freundlich-dominates Verhalten zu freundlich-unterwürfigem sowie feindlich-unterwürfiges zu feindlich-dominantem. Verhält man sich freundlich oder eben feindlich, so wird der Gegenüber spätestens nach einer Weile das gleiche Verhaltensmuster an den Tag legen.

Kurz zusammengefasst, zeigt Kiesler also mit seinem Modell auf, wie wir durch unser Auftreten und unsere Verhaltensweisen bestimmte Gesprächsverläufe begünstigen – positiv und negativ. Meist schlüpfen wir unterbewusst in die einzelnen Verhaltensweisen bzw. bekommen von unserem Gegenüber ein bestimmtes Auftreten regelrecht aufgenötigt.

293
Q

Welche Pole hat ein Kiesler Kreis?

A
294
Q

Stellen die Wechselwirkungen im Kiesler Kreis dar

A
295
Q

Was sind Merkmale einer Freundlich /Nahen position im Kiesler Kreis?

A
296
Q

Was sind Merkmale einer Freundlich /Unterwürfigen Position im Kiesler Kreis?

A
297
Q

Was sind Merkmale einer Freundlich /dominanten Position im Kiesler Kreis?

A
298
Q

Was sind Merkmale einer Dominant /Offen - Selbstbestimmten Position im Kiesler Kreis?

A
299
Q

Was sind Merkmale einer Unterwürfig / Verschlossenen Position im Kiesler Kreis?

A
300
Q

Was sind Merkmale einer Feindselig / Dominanten Position im Kiesler Kreis?

A
301
Q

Was sind Merkmale einer Feindselig / distanzierten Position im Kiesler Kreis?

A
302
Q

Was sind Merkmale einer Feindselig / unterwürfigen Position im Kiesler Kreis?

A
303
Q

Beschreibe eine Situationsanalyse

A
  1. Beschreibung der Situation
  2. Ihre Interpretation der Situation
  3. Ihr Verhalten in der SItuation
  4. Tatsächliches Ergebnis der Situation
  5. Erwünschtes Ergebnis der Situation
  6. Vergleich von tatsächlichem und erwünschten Ergbnis

Lösungsansätze der Situationsanalyse:
1. Revision Ihrer Interpretation der SItuation und Schlachtruf
2. Verhaltensänderung
3. Zusammenfassunf
4. Verallgemeinerung und Übertragung auf den Alltag

304
Q

Beschreibe ein Kiesler-Kreis-Training als Gruppentherapie

A

• Gruppenprogramm: ca. 6-8 Patient*innen mit zwei Therapeuten, a 60 Minuten und 23 Sitzungen (modifizierbar)

• Kann sowohl im ambulanten als auch stationären Kontext eingesetzt werden

• Biographische Entstehung interpersoneller Probleme im Fokus
→ Zusammenhang mit heutigen interpersonellen Problemen

• Transdiagnostisch (z.B. chronische Depressionen, soziale Ängste, Persönlichkeitsstörungen)

• Bisher unzureichend evidenzbasiert (!) / viele Elemente stammen jedoch aus evidenzbasierten Therapien (KVT, IPT, CBASP)

305
Q

Beschreibe den Aufbau der Sitzungen eines Kiesler Kreis Trainings als Gruppentherapie

A
306
Q

Was sind Fertigkeiten?

A

= „erlernte und erworbene Anteile des Verhaltens, die durch Übung oder Erfahrung verbessert und verändert werden können“
(Stenzel et al., 2013)

= „spezifische Kombination aus kognitiven, emotionalen und/oder behavioralen Strategien zur Bewältigung potenziell belastender
Situationen” (Stenzel et al., 2015)

Fertigkeiten, die (noch) nicht da sind, müssen gelernt werden und kommen nicht „von alleine“

307
Q

Was sind Beispiele von psychologisch-relevanten Kompetenzen und Fertigkeiten?

A

• Entspannungsfähigkeit
• Soziale Kompetenz, Kommunikationskompetenz
• Achtsamkeit
• Problemlösefertigkeiten
• Emotionsregulation (Bsp. Ärger, Niedergeschlagenheit, Angst)
• Stressbewältigung

Konzepte stammen aus unterschiedlichen Forschungstraditionen und sind ungleich breit definiert.
Defizite können im Rahmen psychischer Erkrankungen auftreten
und deren Entstehung und Aufrechterhaltung negativ beeinflussen

308
Q

Wie kann es zu Fertigkeitsdefiziten kommen?

A
309
Q

Wie hängen Fertigkeiten und Psychopathologie zusammen?

A
310
Q

Welche Trainings zur Vermittlung von Fähigkeiten gibt es?

A
311
Q

Wozu dienen Kompetenzprofile?

A

Es kann zwar nicht aufgrund einer bestimmten Störung auf eine fehlende Fähigkeit geschlossen werden, jedoch können Fähigkeitsprofile erhoben werden um gezielt unterentwickelte Fähigkeiten zu erlernen

312
Q

Was ist ein Problemlösetraining?

A

Therapeutische Techniken zur Verbesserung der Selbsteffizienz eines Individuums, eines Paares oder einer Gruppe im Umgang mit Problemen.

313
Q

Was sind die Ziele eines Problemlösetrainings?

A

• adäquate Problemwahrnehmung

• Produktion von potenziell effektiven Reaktionsmöglichkeiten auf eine problematische Situation

• Maximierung der Wahrscheinlichkeit von Auswahl und Umsetzung der effektivsten Reaktionsmöglichkeit(en) unter den verschiedenen Herangehensweisen

➢ ein systematisches Vorgehen in der Überwindung gegenwärtiger Probleme des Patienten anzuwenden

➢ Selbstbewusstsein und Kontrollüberzeugung angesichts von Problemen stärken

➢ Pat. mit einer Methode vertraut zu machen, mit der zukünftige Probleme selbstständig bewältigt werden können

314
Q

Beschreibe den Problemlöserprozess nach D‘Zurilla & Goldfried (1971)

A
  1. Allgemeine Orientierung (“Probleme sind normal und sollen aufgegriffen werden”; Challenge vs. Threat)
  2. Beschreiben des Problems
  3. Erstellen von Alternativen (vgl. auch Brain Storming): Keine Bewertung, nur Sammeln (ungewöhnliche Lösungen suchen, wie würde jemand anderes das Problem angehen, etc.)
  4. Treffen einer Entscheidung
  5. Umsetzung und Evaluation

Ansatz wurde vielfältig weiterentwickelt, aktuell existieren zahlreiche Formen des Problemlösetrainings

315
Q

Wie sollte ein Problemlösetraining vorbereitet werden?

A

Überblick über Probleme und Ziele schaffen

• Probleme möglichst konkret und verhaltensnah erfassen versus unspezifisch vorgebrachte Klagen, z. B. „Ich habe immer Ärger mit anderen Menschen“
– Exploration
– Verhaltensanalysen
– Tagebücher
– Probleme zu Therapiebeginn schriftlich festhalten

• Ziele zu Therapiebeginn erfassen und schriftlich festhalten

Ressourcen erfassen: persönliche Stärken und externe
Faktoren (Umwelt, soziale Unterstützung, etc.)

Ist ein Problemlösetraining indiziert?

316
Q

Wann ist ein Problemlösetraining indiziert?

A
  1. Pat. muss – mit Therapeutenunterstützung– in der Lage sein, seine Probleme zu konkretisieren, da dies die Voraussetzung für die Entwicklung und Umsetzung von Lösungsschritten ist.
  2. Die Veränderungswünsche und Ziele müssen realistisch sein. Sie dürfen weder unangemessen und unerreichbar noch übertrieben ehrgeizig sein.
  3. Es liegt aktuell keine schwere akute psychiatrische Störung (z.B. psychotisches Erleben): Patient soll für seine Handlungen Verantwortung übernehmen
317
Q

Wie ist der Prozess eines Problemlösetrainings aufgebaut?

A
  1. Problem- und Zieldefinition
  2. Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten
  3. Bewertung von Lösungsmöglichkeiten
  4. Entscheidung über die beste(n) Lösungsmöglichkeit(en)
  5. Planung der Umsetzung der Lösungsmöglichkeit(en)
  6. Rückblick und Bewertung der Lösungsmöglichkeit(en)
318
Q

Was sollte im ersten Schritt eines Problemlösetrainings erfolgen?

A
319
Q

Was sollte im zweiten Schritt eines Problemlösetrainings erfolgen?

A
320
Q

Was sollte im dritten Schritt eines Problemlösetrainings erfolgen?

A
321
Q

Was sollte im dritten Schritt eines Problemlösetrainings erfolgen?

A
322
Q

Was sollte im vierten Schritt eines Problemlösetrainings erfolgen?

A
  1. Entscheidung über die beste(n) Lösungsmöglichkeit(en)

Welche Möglichkeit(en) bringen nach der Bewertung den besten Gesamtgewinn ?

323
Q

Was sollte im fünften Schritt eines Problemlösetrainings erfolgen?

A
324
Q

Was sollte im sechsten Schritt eines Problemlösetrainings erfolgen?

A
325
Q

Was sind mögliche Anwendungsgebiete von Problemlösetrainings?

A

• Affektive Störungen

• Suizid und selbstverletzendes Verhalten

• Substanzabhängigkeit

• Schizophrene Störungen

• Psychische Folgen von Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns

• Problemlösen in Familien und Paarbeziehungen

• Emotionale und Verhaltensprobleme von Kindern und Jugendlichen

• Verhaltensmedizin

•…

326
Q

Beschreibe die Selbstmanagement-Therapie nach Frederick Kanfer (Anfang 1990er)

A

Psychotherapie als exemplarisches Problemlösen

Langfristige Oberziele der Therapie sind Autonomie und
Selbstregulation

7 Phasenmodell:

  1. Eingangsphase: Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen
  2. Aufbau Änderungsmotivation und (vorläufige) Auswahl von Änderungsbereichen
  3. Verhaltensanalyse: Problembereichen und Suche nach aufrechterhaltenden Bedingungen
  4. Klären und Vereinbaren therap. Ziele
  5. Planung, Auswahl, Durchführung spez. Methoden (als Mittel zum Ziel)
  6. Evaluation der Fortschritte
  7. Endphase: Erfolgsoptimierung und Abschluss der Beratung/Therapie
327
Q

Warum sind Enspannungsverfahren wichtig?

A

– Entspannungstechniken sind grundliegende Fertigkeiten

– Werden häufig im Rahmen der Therapie eingesetzt

– vor allem bei psychischen Störungen und körperlichen Erkrankungen mit übersteigerten Arousal

-Sympathische Überaktivierung/ Autonome Imbalance

  • Konstant erhöhte (ggf. chronifizierte) Anspannung kann gezielt über Entspannungsverfahren reduziert werden.
328
Q

Welche Ebenen der Entspannung gibt es?

A

Motorisch

Physiologisch

Mental

Beachte: Subjektive Entspannung und physiologische Entspannungsreaktion können stark divergieren

329
Q

Beschreibe die motorische Ebene der Entspannung

A

Verhalten ist verlangsamt, motorische Veränderungen sind zum Teil nicht mehr wahrnehmbar

330
Q

Beschreibe die physiologische Ebene der Entspannung

A

Hautleitfähigkeit, Atemfrequenz, Herzfrequenz und Blutdruck nehmen ab, die periphere Durchblutung steigt, die Blutgefäße in den Händen und Beinen erweitern sich, die Hauttemperatur (in der Peripherie) steigt, im EEG steigt der Anteil von langsameren Frequenzbändern wie z.B. dem Alpha- und Theta-Band, Synchronisation von Atmung und Herzfrequenz

331
Q

Beschreibe die mentale Ebene der Entspannung

A

Gefühl der Ruhe und Gelassenheit; wird in der Regel als angenehm erlebt.

332
Q

Was sind Indikationen für Entspannungstrainings in der Therapie?

A

Unruhe, Nervosität und Erschöpfung

Stressbewältigung und Anspannungsreduktion

Prävention von stress- / anspannungsassoziierten
Störungen und Erkrankungen

bestimmte Symptome bzw. Störungen:

• Schmerz (Kopf-, Rücken-, Rheuma)

• essentielle Hypertonie (Bluthochdruck) und koronare Herzerkrankungen

• Schlafstörungen

• Generalisierte Angststörung

• begleitend zu medizinischen Behandlungen (z.B. Chemotherapie bei Krebs)

333
Q

Welche Störungen bzw. Symptome sind Indikatoren für Entspannungstraiings?

A

• Schmerz (Kopf-, Rücken-, Rheuma)

• essentielle Hypertonie (Bluthochdruck) und koronare Herzerkrankungen

• Schlafstörungen

• Generalisierte Angststörung

• begleitend zu medizinischen Behandlungen (z.B. Chemotherapie bei Krebs)

334
Q

Was sind Kontraindikationen für Entspannunsgverfahren in der Therapie?

A

• psychotischen Störungen (ggf. auftretende angstinduzierende Zustände bei Entspannungsübungen, bis hin zu einer Exazerbation psychotischen Erlebens)

• Blut- und Spritzenphobie (Ohnmachtsneigung durch ggf. raschen Blutdruckabfall)

• Vasovagale Synkope

• Schmerzstörungen, wenn z.B. bei der progressiven Muskelentspannung Schmerzen in bestimmten Muskelgruppen auftreten (ggf. Haltungsänderungen, alternative Anwendungsmodi, Weglassen schmerzender Muskelgruppen)

• bei Beginn einer Migräneattacke

• bei Ateminsuffizienz, Hypotonie, Bradykardie

335
Q

Was ist eine Bradykardie?

A

verlangsamter Herzschlag. Die Herzfrequenz fällt unter 60 Schläge pro Minute ab. Mitunter kann der Herzschlag sogar ganz aussetzen.

336
Q

Was sind Beispiele für Entspannungsverfahren?

A

• Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (am besten untersuchte Methode)

• Autogenes Training nach Schultz-Henke (AT)

• Biofeedback

• Meditationsmethoden

• Hypnose

• Angewandte Entspannung nach Öst (Phobiker*Innen lernen, die Signale ihrer Angst frühzeitig zu erkennen und mit schneller Entspannung zu bewältigen)

• U.v.m.

337
Q

Was ist das Prinzip der progressiven Muskelentspannung?

A

– Wechsel von muskulärer Anspannung und Entspannung

– Wahrnehmung dieses Unterschieds

– Fortschreitende psychophysiologische Entspannung

338
Q

Beschreibe eine Anleitung zur Progressiven Muskelentspannung

A

• Richten Sie zunächst Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre rechte Hand und Ihren rechten Unterarm und ballen Sie Ihre rechte Hand zur Faust — jetzt.

• Halten Sie die Spannung einen Moment — und mit dem nächsten Ausatmen lösen Sie die Anspannung in Hand und Unterarm und lockern die Muskeln.

• Achten Sie auf den Unterschied zwischen der Anspannung vorher und der Entspannung jetzt. Achten Sie darauf, welches Gefühl sich entwickelt in Hand und Unterarm; ein leichtes Kribbeln vielleicht, ein Gefühl von Schwere oder Wärme. Folgen Sie diesem Gefühl.

339
Q

Was ist wichtig für die Progressive Muskelentspannung?

A

• Erfordert Übung!!! Ggf. Protokolle verwenden

• Es wird die gezielte Anspannung von Muskelgruppen über Instruktionen eingeübt

• Schritt 1: Übung der Langform über mehrere Sitzungen a 40 Minuten

• Schritt 2: Übergang zu Im Kurzform, Fokus auf weniger, häufig auch nur vier Muskelgruppen ( a 15 Minuten).

• Schritt 3: Ermöglichung einer „Schnellentspannungsübung“ Ganzkörperanspannung und Entspannung

• Ziel: Patienten sollen Entspannung in allen möglichen Situationen gezielt einsetzen

340
Q

Welche Varianten der PMR gibt es?

A
341
Q

Beschreibe die Normalversion der PMR

A
342
Q

Beschreibe die Kurzversion der PMR

A
343
Q

Wie Effektiv ist eine PMR?

A

• Reduziert Symptome bei verschiedenen psychischen Störungsbildern (Carlson & Hoyle, 1993; Grawe, 1994)

• Auch Wirksamkeit bei der Behandlung diverser körperlicher Erkrankungen, v.a. auf Outcomemaße wie allgemeine psychische Befindlichkeit und Lebensqualität (Halm, 2009; Volpato et al. 2015)

• Die Befundlage stützt sich größtenteils auf Prä-Post- Effektstärken, im Vergleich zu psychotherapeutischen Interventionen zeigen sich Entspannungsverfahren als weniger wirksam

• Sollte als Ergänzung zur Psychotherapie betrachtet werden

344
Q

Was ist Autogenes Training?

A

• Begründer: J.H. Schulz (1932)

• Starker Anteil an Autosuggestion bzw. hypnotischen Elementen

• Suggestionen sind dabei bestimmte Formeln (z.B. „mein rechter Arm ist warm“), die sich Übende im AT selbstständig wiederholt sagen

• AT wird teilweise als Form der „Selbsthypnose“ bezeichnet

345
Q

Welche Unterstufenübungen gibt es im Autogenen Training?

A

In der klinischen Praxis werden häufig sechs Unterstufenübungen angewendet

– 1. Schwere-Übung: „Der rechte Arm ist schwer.“ Anschließend erweitern auf linken Arm, beide Arme, rechtes Bein usw.

– 2. Wärme Übung: „Der rechte Arm ist warm.“ fortführen, wie unter 1. beschrieben.

– 3. Herz-Übung: „Das Herz schlägt ruhig und gleichmäßig“

– 4. Atem-Übung: „Es atmet mich.“

– 5. Kopf-Übung: „Die Stirn ist angenehm kühl.“

– 6. Sonnengeflecht: „(Leib, Magen) ist strömend warm.“

• regelmäßiges Üben im Alltag nötig

346
Q

Wie Effektiv ist Autogenes Training?

A

• Trotz großer Verbreitung: wissenschaftliche Befundlage ausgesprochen dürftig

• Meta-Analyse:
– 33 RCTs, teils mäßige Qualität
– Prä-post Effektstärke d = 0,68-0,75
– Positive Effekte aus mind. 2 Studien für Kopfschmerzen, Hypertonie, Asthma bronchiale, Schlafstörungen, unspezifische somatoforme Symptome, Neurodermitis

347
Q

Welche Grundhaltung ist bei Entsannungsverfahren von Bedeutung?

A

Auf sich zukommen lassen! Um dies zu erreichen,
werden folgende Maßnahmen empfohlen:

• Der Ablauf der Übungen ist zu erklären.

• Die Entspannung kann auch schrittweise eingeführt werden. Beispielsweise kann Patient*In beim ersten Mal die Augen offenlassen, sich gerade hinsetzen und anschließend verschiedene Haltungen ausprobieren.

• Der Klient darf die Übung jederzeit abbrechen, wenn e/sie sich sehr unwohl fühlt oder Angst bekommt.

348
Q

Was sind mögliche Schwierigkeiten bei Enspannungsverfahren?

A

Erwartungen sollten vorab besprochen werden, realistische Informationen vermittelt.

Wichtig: Entspannung muss nicht funktionieren, aber kann – und das meist nach mehrwöchigem, bestenfalls täglichem Training.

Niesen, Husten, Schnauben: v.a. in Gruppentrainings sollten die Patienten entsprechende Impulse nicht zurückhalten, da sonst zusätzliche Anspannung eine mögl. Entspannung verhindert.

Bei ablenkenden Gedanken: In der Instruktion aufgreifen („Achten Sie nun für einen Moment auf Ihre Gedanken, was denken Sie gerade?“).

Hilfe zum Umgang mit störenden Gedanken anzubieten (etwa „Wegziehen lassen wie Wolken“) oder im Verlauf Selbstinstruktionen einzusetzen (z.B. “Ich kann auch später darüber nachdenken”).

Störende Geräusche können in die Instruktion eingebaut werden („Der Lastwagen rattert vorbei, Sie sind weiterhin ganz entspannt…“), bzw. kann dazu aufgerufen werden, aktiv und bewertungsfrei auf Umgebungsgeräusche zu achten („Nun achten Sie für einen Moment auf alle wahrnehmbaren Geräusche“). Anschließend werden Instruktionen zum Umgang mit den Geräuschen, analog zum Umgang mit Gedanken, angeboten.

Bei Kontrollverlust-Angst, die v.a. im AT auftreten kann, ist es sinnvoll, etwaige Befürchtungen im Voraus abzusprechen. Zudem sind Vorabinformationen hilfreich, z.B., dass es während der Übung zu Kribbeln oder Zuckungen in den Muskeln kommen kann.
Entspannung bringt nichts:

• Prinzipiell möglich, kann verschiedenste Ursachen haben. Zumeist
fehlt ausreichende Übung.

• Ggf. Art und Haltung der Entspannungsübungen variieren.

• Es gibt aber auch Pat., die keine Entspannungstechnik lernen/einüben/einsetzen wollen.

• Kommt es zu mehr Anspannung durch die Entspannungsübung, sollte mit validierender Haltung erörtert werden, was der Pat. bei der nächsten Übung brauchen könnte, um sich besser zu entspannen.

Schläft jemand ein: Zeichen von Entspannung. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass das sich das Einüben einer Entspannungsinstruktion nur wach und aufmerksam möglich ist. Lösungen für das Problem (lautere Instruktionen, aufrechtere Sitzhaltung) sollten gemeinsam mit dem Pat. erarbeitet werden.
Atemanhalten während der Anspannungsphase (PMR): Es kann zu Verkrampfungen kommen, wenn während der 5-7 Sekunden der Anspannung die Luft (meist intuitiv) angehalten wird. Ggf. benötigen manche Patienten eine gezielte Aufforderung in dieser Phase weiterzuatmen.

349
Q

Was ist ein Biofeedback?

A

Messung und (verstärkte) Rückmeldung physiologischer Prozesse, die normalerweise nicht bewusst wahrgenommen werden können

Patient*In lernt, unbewusst ablaufende Prozesse mittels Entspannung, Haltungsveränderungen oder gedanklichen Prozessen zu beeinflussen („trial and error“)

Veränderungen in die erwünschte Richtung werden positiv verstärkt

Häufig werden physiologische Prozesse angesteuert, die mit „Entspannung“ verbunden sind
(z.B. Atmung, Muskelanspannung, Hautleitfähigkeit, Herzschlag, etc.)

350
Q

Wie funktioniert Biofeedback?

A
351
Q

Was lässt sich durch Biofeedback beeinflussen?

A

Muskelspannungen (z.B. bei Spannungskopfschmerz)

Hautleitfähigkeit als allgemeines Maß für Entspannung

Hauttemperatur (z.B. zur Behandlung von M. Raynaud)

Arteriendurchmesser der Schläfenarterie (zur
Migränebehandlung)

Atmungsfrequenz und Atmungstiefe (z.B. bei Asthma
bronchiale)

Blutdruck (zur Behandlung der essentiellen Hypertonie)

Fingerpuls (als Maß für die periphere Durchblutung)

EEG-Aufzeichnungen (z.B. zur Förderung der ZNS- gesteuerten
Entspannung; bei Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätssyndrom)

Beckenbodenmuskulatur (z.B. Inkontinenztraining)

Herzrate (z.B. bei Tachykardien)

Analsphinktermessung (z.B. bei Obstipation, entzündlichen
Darmerkrankungen, Stuhlinkontinenz)

Herzratenvariabilität (z.B. „chronische Stresszustände“:
Ängste, Depressivität, potentiell bei verschiedenen stressassoziierten chronischen Erkrankungen)

352
Q

Beschreibe den allgemeinen Ablauf einer Biofeedback-Therapie

A
  1. Identifikation von Zielparametern
  2. Eingangsdiagnostik;Messungpsychophysiologischer
    Erregungsmuster; spielerische Einflussübung auf
    physiologische Prozesse
  3. Trainingssitzungen
  4. Baseline
  5. Ggf. Transfer aus der letzten Sitzung (ohne Feedback)
  6. Trainingsphasen (mit Feedback)
  7. Ggf.Generalisierungsübung(ohneFeedback)
  8. Ggf. Kombination mit anderen psychologischen
    Interventionen
  9. Abschluss – Sitzung; ggf. Selbsttraining; ggf. Booster-
    Sessions
353
Q

Beschreibe das Vorgehen während eines Biofeedback’s bei Rückenschmerzen

A
354
Q

Nenne Beispiele für den Zusammenhang zwischen Herzratenvariabilität und Gesundheit

A

Akuter und chronischer Stress ist mit reduzierter HRV verbunden (Kim et al. 2018, Shaffer & Ginsberg 2018)

HRV als Parameter zur Evaluierung von Präventionsmaß-nahmen wie z. B. zur Stressbewältigung, zum Bewegungs-aufbau oder zu Ernährungs- und Genussmittelumstellungen
- Patient*innen mit psychischen Störungen wie Major Depression und Angststörungen zeigen reduzierte HRV (Kemp et al. 2010, Chalmers et al. 2014)

Reduzierte HRV ist Prädiktor für kardiovaskuläre Erkrankungen und erhöhte kardiovaskuläre Mortalität (Kamphuis et al. 2007, Thayer et al. 2012)

355
Q

Beschreibe Atemsynchrone Schwankungen der Herzfrequenz

A

Einflüsse der Atmung auf die HRV ergeben durch die Aussendung von Nervenimpulsen des Atemzentrums an das kardiovaskuläre Zentrum und durch Veränderungen der Thoraxspannung und des Blutdruckes

Beim Einatmen (Inspiration) steigt die Herzfrequenz und beim Ausatmen (Exspiration) sinkt sie wieder = respiratorische Sinusarrhythmie

Diese Schwankungen der Herzfrequenz werden fast ausschließlich über den Parasympathikus (Nervus vagus) moduliert

Je entspannter und je tiefer die Atmung, um so stärker ist dieser Effekt im Spektrum der HRV nachzuweisen: Frequenzen zwischen 0,15 und 0,4 Hz

Der Einfluss der Atmung wird bei erhöhtem Sympathikustonus geringer

356
Q

Wie kann die Herzratenvariabilität für das Biofeedback genutzt werden?

A

Nutzung der atemsynchrone Schwankungen der Herzfrequenz

Ziel ist die Verbesserung der HRV durch entspannte und tiefe Atmung

Die Verbesserung der HRV wird als potentieller Mechanismus für positive Gesundheitseffekte betrachtet

357
Q

Beschreibe das Modell des konstruktiven Umgangs mit Gefühlen (Berking)

A
358
Q

Beschreibe die Grundstruktur des Trainings emotionaler Kompetenzen nach Berking

A
359
Q

Was sind die Diagnostischen Kriterien für Schizophrenie nach DSM-5?

A
360
Q

Beschreibe die Positivsymptomatik einer Schizophrenie während der akuten Phase

A
361
Q

Beschreibe die Negativsymtomatik der Schizophrenie besonders während der Residualphase

A
362
Q

Was sind Hilfreiche Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren im Rahmen einer KVT von Wahn und Halluzinationen?

A
363
Q

Welche Therapie Ansätze sollten nach NICE-Guideline zur Behandlung einer Schizophrenie angewendet werden?

A
364
Q

Welche Therapie Ansätze können nach NICE-Guideline zur Behandlung einer Schizophrenie eingesetzt werden?

A
365
Q

Welche Therapie Ansätze sollten nicht nach NICE-Guideline zur Behandlung einer Schizophrenie angewendet werden?

A
366
Q

Beschreibe das Psychologische Modell des Wahns

A
367
Q

Was wird als Jumping-to-conclusions (JTC)-Bias beschrieben?

A
368
Q

Wie sollten Kognitive Interventionen bei Wahn aufgebaut werden (Lincoln, 2014)

A
  1. Beziehungsaufbau & Diagnostik
  2. Individuelles Erklärungsmodell
  3. Optimierung von Copingstrategien
  4. Arbeit mit Wahn und Halluzinationen
  5. Rückfallprävention
369
Q

Beschreibe die erste Phase der Kognitiven Interventionen bei Wahn nach Lincoln

A
370
Q

Beschreibe die zweite Phase der Kognitiven Interventionen bei Wahn nach Lincoln

A
  1. Individuelles Erklärungsmodell

• Arbeitsmodell mit individuellen Vulnerabilitätsfaktoren wird zusammen entwickelt

• Genetische Disposition

• Traumatisierende und negative Erfahrungen

• Kognitive Muster

• Auslösende Ereignisse

• Dysfunktionale Copingstrategien

Normalizing Ansatz: Verständlichkeit der Symptome betonen!

371
Q

Beschreibe die dritte Phase der Kognitiven Interventionen bei Wahn nach Lincoln

A
  1. Optimierung von Copingstrategien

• Selbstkontrollstrategien für Stimmen

• Oberstes Ziel: Wiedererlangen von Kontrolle

• Normalizing

• Erarbeitung und Testen (Protokolle) von Copingstrategien: soziale Kommunikation, Entspannungsübungen, Musik, sozialer Rückzug in Maßen , Austausch mit anderen über die Inhalte der Halluzination?

• Kognitive Interventionen/Verhaltensexperimente

372
Q

Beschreibe die vierte Phase der Kognitiven Interventionen bei Wahn nach Lincoln

A
373
Q

Beschreibe die fünfte Phase der Kognitiven Interventionen bei Wahn nach Lincoln

A
374
Q

Wie wirksam sind Kognitive Interventionen bei Schizophrenie?

A

• Reduktion von Hospitalisierungen und Hospitalisierungsdauer für KVT im Vergleich zur Standardbehandlung (NICE, 2009)

• Reduktion der Symptomschwere zum Ende der Behandlung als auch nach 12 Monaten (NICE, 2009)

• Reduktion von Depressivität und Verbesserung des sozialen Funktionsniveaus (NICE, 2009)

• Neue Metaanalyse stützt die Wirksamkeit vom Training sozialer Kompetenzen bei Negativsymptomatik (Turner et al. 2018)

375
Q

Was sind Somatoforme Störungen?

A

• Störung legt eine körperliche Erkrankung nahe,
– obwohl diese nicht vorliegt
– oder nicht ausreichend die Beschwerden erklärt.

376
Q

Was sind Veraltete und Verwandte Begriffe zum Somatisierungssyndrom?

A

• Funktionelle Störungen

• Psychovegetatives Syndrom

• Psychosomatisches Syndrom

• Fibromyalgie

• Colon irritabile, Reizdarm

• Chronic fatigue syndrome, Multiple Chemical Sensitivity

• larvierte Depression

• Reizmagen

• Herzphobie

• Globus hystericus

377
Q

Beschreibe die Diagnose Somatisierungsstörung nach ICD-10

A

– Multiple körperliche Beschwerden über mehrere Jahre

– ständige Beschäftigung mit Symptomen, andauerndes Leiden,

– Weigerung, Befund (keine ausreich. körp. Ursache) anzunehmen

– 6 oder mehr Symptome aus mind. 2 Bereichen (gastrointestinal; kardiovaskulär; urogenital; Haut/Schmerz)

378
Q

Beschreibe die Diagnose Somatoforme autonome Funktionsstörung nach ICD-10

A

NeukreationICD-10

– multiple körperliche Beschwerden, primär auf Organe des
autonomen Nervensystems bezogen

379
Q

Beschreibe die Diagnose undifferenzierte Somatisierungsstörung nach ICD-10

A

Medizinisch unklare körperliche Beschwerden stehen im Vordergrund, o.g. Diagnosen werden jedoch nicht erfüllt

380
Q

Beschreibe die Diagnose anhaltende Somatoforme Schmerzstörung nach ICD-10

A

F45.4: Anhaltende Somatoforme Schmerzstörung
– nicht adäquat durch physiologischen Prozess/körperliche Störung erklärt

– “tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Belastungen auf, denen die Hauptrolle für Beginn, Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen zukommt”

381
Q

Beschreibe die Diagnose chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktorennach ICD-10

A

– Schmerzen mit Ausgangspunkt in physiologischem Prozess/körp.Störung

– “Psychischen Faktoren wird eine wichtige Rolle für Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen beigemessen, jedoch nicht die ursächliche Rolle für deren Beginn”

382
Q

Beschreibe den Diagnostischen Entscheidungsbaum bei somatoformen Störungen nach ICD-10

A
383
Q

Wie wird eine somatische Belastungsstörung diagnostiziert?

A
384
Q

Mit welchen Kriterien wird eine Krankheitsangststörung / Hypochondrie diagnostiziert?

A
385
Q

Was sind biografische Risikofaktoren für Somatisierungsstörungen?

A
386
Q

Wie wirken kindliche Traumatisierungen als Risikofaktor für Somatisierungsstörungen?

A
387
Q

Was sind Verhaltensmerkmale von Somatisierungsstörungen?

A
388
Q

Was beschreibt Barsky als somatosensory Amplification?

A
389
Q

Beschreibe das Reiz-Filter-Modell für somatoforme Störungen

A
390
Q

Was sind die Leitlinien für Allgemeinärzt*In/ internistische Praxis bei somatoformen Störungen?

A

• Bestätigen Sie die Glaubhaftigkeit der Beschwerden

• Sprechen Sie frühzeitig an, dass die wahrscheinlichste Ursache für die Beschwerden keine schwere Erkrankung ist, sondern eine Störung in der Wahrnehmung von Körperprozessen.

• Explorieren Sie körperliche und mögliche psychische Symptome vollständig

• Besprechen Sie mit den Patienten die geplanten Schritte und ihre Konsequenzen

• Vermeiden Sie unnötige Eingriffe und Bagatelldiagnosen

• Vereinbaren Sie feste Termine für Nachuntersuchungen

• Motivieren Sie zu gesunder Lebensführung und Stressabbau sowie zu ausreichender körperlicher Bewegung. Beugen Sie inadäquatem Schonverhalten vor.

• Stellen Sie Rückfragen und lassen Sie die Patienten Zusammenfassungen geben, um mögliche Informationsverzerrungen zu erkennen

391
Q

Welche Therapie Formen beschreiben die Leitlinien bei Somatisierungsstörungen als Wirksam?

A

KVT

392
Q

Welche Therapie Formen beschreiben die Leitlinien bei Schmerzstörunegn als Wirksam?

A

KVT

Selbstregulation Verfahren (Biofeedback, Entspannung)

Exposition

Multidisziplinäre Therapie

393
Q

Welche Therapie Formen beschreiben die Leitlinien bei Hypochondrie als Wirksam?

A

KVT

394
Q

Welche Therapie Formen beschreiben die Leitlinien bei Schmerzstörungen als möglicherweise Wirksam?

A

Operante Therapie

395
Q

Welche Therapie Formen beschreiben die Leitlinien bei Somatisierungsstörung als möglicherweise Wirksam?

A

Biofeedback

Psychodynamisch-interpersonelle Psychotherapie

Psychartrische Empfehlungsschreiben

396
Q

Welche Therapie Formen beschreiben die Leitlinien bei Hypochrondrie als möglicherweise Wirksam?

A

kognitiv Verhaltenstherapeutische Psychoedukation

Internetbasierte KVT

397
Q

Beschreibe das Erklärungsmodell somatoformer Störungen nach Rief und Hiller

A
398
Q

Wie funktioniert eine Aufmerksamkeitsumlenkung bei Patienten mit somatoformen Störungen?

A

• Ziel: Einfluss von Aufmerksamkeitsprozessen auf die Symptomwahrnehmung zu vermitteln

• Hintergrund:

➢Patient*innen erleben körperliche Symptome als
potentiell bedrohlich.

➢Aufmerksamkeitsverschiebung hin zum Symptom, was diesen verstärkt. Dadurch wird noch mehr Aufmerksamkeit auf den Schmerz gelegt
→ Teufelskreis

Verhaltenstherapeutische Intervention:

➢Zusammenhang zwischen ängstlicher Erwartung und Interpretation und Aufmerksamkeit aufzeigen

➢Demonstration der Aufmerksamkeitsfokussierung („Scheinwerferfunktion“) auf die Symptomwahrnehmung

399
Q

Wie kann Entspannungstraining durchgeführt werden?

A

• Kann mit diversen Instruktionen durchgeführt werden

• Kann unter diversen Stressbedingungen durchgeführt werden

• Das Ziel kann es sein, während stressiger Situationen entspannt zu bleiben oder aber schneller nach einem Stressor zu entspannen

• Wirkt besser, wenn Hausaufgaben „home training“ vergeben werden

400
Q

Was sind Therapiebausteine bei Krankheitsangststörung?

A
401
Q

Was sind die wesentlichen Faktoren des kognitiv verhaltensbezogenen Krankheitsmodells für krankheitsängstliche Beschwerden?

A
402
Q

Charakterisiere die Akzeptanz- und Commitment Therapie (ACT)

A

• „Haupterfinder“: Steven Hayes

• „Der Mensch ist ein leidendes Wesen“

• Es geht nicht primär um „Symptome weg machen“

• ein großer Teil des Problems ist „experiential avoidance“; Psychopathologie ist oftmals dysfunktionaler Kontrollversuch, Gefühle zu vermeiden
Ziel der Therapie:

• achtsame Akzeptanz; dysfunktionale Kontrollversuche abbauen, Bereitschaft Emotionen und Leiden zu erleben erhöhen

• Psychische Flexibilität

• Klärung von Werten und Lebenszielen

403
Q

Welche zwei Prozesse beeinflussen psychologische Inflexibilität?

A

• Kognitive Fusion (engl. cognitive fusion)
• Erlebnisvermeidung (engl. experiential avoidance)

404
Q

Was meint kognitive Fusion?

A

Leiden entsteht, wenn Menschen so stark an den wörtlichen Inhalt Ihrer Gedanken glauben, dass sie mit ihren Kognitionen verschmelzen (engl. becoming fused)

405
Q

Was ist unter Erlebnisvermeidung zu verstehen?

A

Unmittelbare Folge der Fusion mit mentalen Instruktionen, die zur Kontrolle, Unterdrückung und Eliminierung von Erlebnissen führen, die als belastend empfunden werden.

406
Q

Was sind die theoretisch-philosophischen Grundlagen der Akzeptanz- und Commitment Therapie?

A
  1. Bezugsrahmentheorie (engl. Relational frame theory, RFT)
    Linguistisches Modell; Menschen denken „relational“, Wörter und Kognitionen erlangen durch direkte, indirekte, relationale und automatisierte Lernprozesse emotionale Bedeutung.
  2. Funktionaler Kontextualismus
    Kontext ist von Interesse. Jedes Verhalten muss in dem Kontext gesehen werden, in dem es auftritt. Jeder Mensch verhält sich so, wie es aus seiner Sicht am besten ist. Das Verhalten hat eine Funktion. Nicht der Inhalt der Kognitionen, sondern die Funktion in einem bestimmten Kontext ist von primärem Interesse. Also …. wo und wozu fragen.
407
Q

Wie wird ein Störungsbilder nach ACT vermittelt?

A

• Psychisches Leiden: Folge von rigiden Versuchen ungewolltes Erleben zu kontrollieren

• Kontrollversuche führen zur einer zunehmenden psychischen Inflexibilität und Einengung des Verhaltens- und Lebensraums

• Gelernte sprachlich-kognitive Prozesse fördern die psychische Inflexibilität, beeinträchtigen die Erreichung langfristiger Ziele, verhindern werteorientiertes Leben

408
Q

Beschreibe das Hexaflex-Modell nach ACT

A

Das Hexaflex-Modell beinhaltet sechs Prozesse, welche gemeinsam psychische Flexibilität bilden.

Die Darstellung der Flexibilitätsprozesse in einem Hexagon (daher der Name Hexaflex) dient vor allem der leichteren Darstellung in Trainings und der Einprägsamkeit.

Man kann alternativ die sechs Kernprozesse paarweise gruppieren und damit die gröberen Kategorien offen, bewusst und engagiert (das sogenannte Triflex) beschreiben.

Wichtig ist hierbei nicht die Anzahl der Untergliederungen, da alle Prozesse als ineinander verbundene und verwobene Facetten von psychischer Flexibilität gesehen werden.

409
Q

Was wird im Hexaflex-Modell als Ereignisvermeidung beschrieben?

A

Vermeidung negativer Gefühle und Gedanken

410
Q

Was wird im Hexaflex-Modell als kognitive Fusion beschrieben?

A
411
Q

Was wird im Hexaflex-Modell als Dominanz der vorgestellt Vergangenheit und Zukunft beschrieben?

A
412
Q

Was wird im Hexaflex-Modell als Festhalten am Selbstkonzept beschrieben?

A
413
Q

Was wird im Hexaflex-Modell als mangelnde Werteklarheit beschrieben?

A
414
Q

Was wird im Hexaflex-Modell als Untätigkeit und beharrliches Vermeidungsverhalten beschrieben?

A
415
Q

Was ist das Ziel des Hexaflex-Modells?

A
416
Q

Was sind typische Techniken der ACT?

A

• Metaphern

• Erfahrungsbezogene Übungen; Reflexion und Veränderung des Umgangs mit Emotionen

• Achtsamkeitstechniken

• Kognitive Techniken

• Verhaltensaktivierung, Verhaltensänderung, Expositionen

417
Q

Beschreibe die Tauziehen mit dem Monster Metapher

A
418
Q

Welche Möglichkeiten bietet die ACT zur Diffusion von kritischen Gedanken?

A

• Metaphern („Gedanke ist ein Schmetterling…“)

• Meditative Übungen („ich beobachte Gedanke, wie er kommt und geht; wenn ich merke, dass ich in Gedanken eingetaucht bin, versuche ich wieder, Beobachter-Rolle einzunehmen“)

• Erlebnisbasierte Übungen (Gedanken aussprechen; Gedanken nachspielen; …)

• Verändern sprachlicher Konventionen (typischen belastenden Gedanken umformulieren; paraphrasieren)

• Von Gedanken befreien (Wenn ich denke, ich bin nichts wert, muss ich ja deswegen nicht meine Haltung, mein Tun etc. dieser Einstellung anpassen)

• Paradoxe Interventionen

419
Q

Wie schätzt die APA die Evidenz für ACT ein?

A

Chronic Pain - Strong Research Support

Depression - Modest Research Support

Mixed anxiety - Modest Research Support

Obsessive-Compulsive Disorder - Modest Research Support

Psychosis - Modest Research Support

420
Q

Wofür steht MBCT?

A

Mindfulness-Based Cognitive Therapy

421
Q

Was ist MBCT?

A

Reflektiert starke Kompatibilität zwischen buddhistischen Konzepten und kognitiv-verhaltenstherapeutischen Erklärungs- und Veränderungstheorien

• Basierend auf Programm zur »achtsamkeitsbasierten Stressreduktion«: von dem Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn in den späten 1970er-Jahren entwickelt, ursprünglich für Schmerzpatienten

KombinationausTechnikenderkognitivenVerhaltenstherapie und achtsamkeitsbasierte Interventionen

• Prinzip: Erhöhte Achtsamkeit zur frühzeitigen Wahrnehmung
negativer Gedanken und Gefühle → „decentering“

422
Q

Was ist die Zielgruppe der MBCT?

A

Inbesondere rezidivierende Depression,aktuell remittiert (Rückfallprophylaxe), aber auch körperliche Erkrankungen, Ängste, etc.

423
Q

Was ist das Therapieziel der MBCT?

A

„The ability at times of relapse, to recognizeand disengage from mind states characterized by self-perpetuating patterns of ruminative, negative thoughts“

424
Q

Was ist Achtsamkeit („Mindfulness“)?

A

• Multidimensionales Konstrukt

• Selbstregulatorischer Prozess des Bewussten, nicht-
wertenden Erlebens der aktuell wahrnehmbaren Erfahrungen

• Offenheit

• Neugier

• Akzeptanz

• Selbstunterstützung

• Historisch: verwurzelt im Buddhismus,
z.B. Aufmerksamkeitsmeditation (Vipassana)

425
Q

Beschreibe die Techniken der MBCT

A

In der Regel als Gruppentherapie mit maximal 12 Teilnehmern durchgeführt acht wöchentlichen Sitzungen.

• Body scan: Nicht-bewertende, sondern akzeptierende Körperreise (im Sitzen oder Liegen)

• Sitzmeditation (Fokus auf Atem- und Körpergefühl; „wenn du 100 mal abschweifst, kehre 100 mal zurück…“)

• Gedanken und Gefühle: anerkennen, wie sie sind (wie ein Beobachter); frühzeitige Wahrnehmung von Veränderungen

• Genauso: körperliche Empfindungen

• Übungen im Gehen als Transfer-Übungen

• Achtsames Sehen und Hören

426
Q

Was ist die Therapeutische Perspektive der Achtsamkeit?

A

Vermeidungsorientierte Umgang mit negativen Erfahrungen eher störungsaufrechterhaltend
->Achtsamkeit reduziert Vermeidungstendenzen

• Zu hoher Veränderungsdruck (gerade bei schwer
veränderbaren Problemen) kann schaden
-> Achtsamkeit lehrt Akzeptanz und stärkt toleranzbezogene Selbsteffizienz

• Verschiedene Studien belegen Zusammenhänge zwischen Achtsamkeit und Indikatoren psychischer Gesundheit

427
Q

Ist MBCT wirksam?

A

Bei Patienten die weniger als drei depressive Episoden hatten MBCT deutlich positiver als Treatment as ususal

428
Q

Bei welchen Störungsbildern ist Mindfulness-based Cognitive Therapy wirksam?

A

• Bei chronisch-rezidivierender Depression

• bei Schlafstörungen und GAD

429
Q

Bei welchen Störungsbildern ist Mindfulness-based Stress Reduction (MBSR) wirksam?

A

• VerbesserungderpsychischenundkörperlichenBefindlichkeit
bei Krebspatienten

• Indikation bei Krebspatienten, Herz-Kreislaufpatienten, Depression, Angststörungen, Schmerzstörungen

• Negative Befunde bei bipolaren Störungen

430
Q

Wofür steht MBSR?

A

Mindfulness-based Stress Reduction

431
Q

Was ist Euthyme Therapoe?

A

Genusstraining

• Wurde in Deutschland u.a. vom Verhaltenstherapeuten Rainer Lutz in 70/80er entwickelt

• Ziel:
– achtsam mit den eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen
– Herrausfinden, wie Genuß empfunden wird/wurde (Aktualisierung von Vorerfahrungen!)
– Zugang zu angenehmen Erinnerungen finden
– Genusserleben (wieder)aufbauen und in Alltag integrieren

432
Q

Wie ist die Euthyme Therapie aufgebaut?

A

• I.d.R. : Gruppentherapieprogramm, welches ergänzend zur Einzeltherapie angeboten wird

• 10 Sitzungen, a 1,5 bis 2 Std.

• Negatives Erleben und Belastung schließt positives Erleben nicht aus !

• Zentral ist zunächst die Vermittlung von 7 Genussregeln

433
Q

Welche 7 Genussregeln werden in der Euthymen Therapie vermittelt?

A
  1. Genuss braucht Zeit
  2. Genuss muss erlaubt sein
  3. Genuss geht nicht nebenbei
  4. Weniger ist mehr
  5. Genuss ist Geschmackssache
  6. Ohne Erfahrung kein Genuss
  7. Genuss ist alltäglich
434
Q

Sind MBSR und MBCT wirksam?

A
435
Q

Welche Sinnesbereiche werden in der Euthymen Therapie mit Übungen abgedeckt

A

Riechen
Tasten
Schmecken
Schauen
Horchen

436
Q

Beschreibe einen exemplarischen Ablauf eines Genusstrainings im Bereich Riechen

A
437
Q

Ist Euthyme Therapie wirksam?

A

• Gruppentherapie bei Depression (Brotzler 1983; Bausch 1984; Koppenhöfer 1990; Kiermeir et al. 2012)

• Major Depression im Einzelsetting (Euteneuer et al. 2017, Rief et al. 2018)

Insgesamt wenige qualitativ-hochwertige Studien !

438
Q

Fasse ACT zusammen

A

• Psychisches Leiden: Folge von rigiden Versuchen ungewolltes Erleben zu kontrollieren

• Kontrollversuche führen zur einer zunehmenden psychischen Inflexibilität und Einengung des Verhaltens- und Lebensraums

• Gelernte sprachlich-kognitive Prozesse fördern die psychische Inflexibilität, beeinträchtigen die Erreichung langfristiger Ziele, verhindern werteorientiertes Leben

• Änderung der Strategie: unangenehme innere Erlebnisse akzeptieren anstatt gegen sie anzukämpfen und das eigene Leben aus den Augen zu verlieren

• Abbau von emotionalem Meideverhalten und Fokussierung von Werten und Zielen

• Es geht dabei auch um scheinbare Paradoxien: Radikale Akzeptanz von dessen, was nicht verändert werden kann, ermächtigt uns, die Dinge zu erkennen und zu verändern, die wir ändern können

• ACT basiert auf Verhaltensanalyse, Relational Frame Theorie (RTF) und der Contextual Behavioral Science (CBS)

• ACT ist transdiagnostisch, transdemographisch, settingübergreifend und funktional orientiert

• Zentrales Ziel: Psychische Flexibilität im Dienst werteorientiertes Handeln

439
Q

Was ist soziale Kompetenz?

A

Spezifische Fertigkeiten, die für das effektive Erreichen persönlicher Ziele im interpersonalen Kontext notwendig ist:

• Sympathien anderer gewinnen (z. B. durch Blickkontakt aufnehmen, lächeln, etwas sagen, was den anderen interessiert, Komplimente machen)

• Eigene Interessen durchsetzen (Nein-Sagen, eigene Forderungen mit fester Stimme und selbstbewusster Körperhaltung vortragen)

• Stabile Beziehungen aufbauen (sich in andere einfühlen, eigene Bedürfnisse zurückstellen)

• Konstruktiv mit Konflikten umgehen (konträre Sichtweisen/Wünsche klären, Kompromisse eingehen)

• Um Hilfe bitten, Hilfe anbieten (Hilfsbedürftigkeit bei sich und anderen nicht als Schwäche sehen)

• Kritik konstruktiv austeilen und nutzen (Kritikpunkte konkret und verhaltensbezogen formulieren, Kritik als hilfreiches Feedback sehen)

440
Q

Mit welchen Fragebögen kann soziale Kompetenz erhoben werden?

A
441
Q

Was ist Selbstsicherheit

A

Mit dem Begriff Selbstsicherheit ist die Fähigkeit eines Individuums gemeint, in Relation zu seiner Umgebung eigene Ansprüche zu stellen und sie auch verwirklichen zu können.

Dazu gehört also, sich zu erlauben, eigene Ansprüche zu haben, sich zu trauen, sie auch zu äußern und die Fähigkeit zu besitzen, sie auch durchzusetzen.

442
Q

Woraus besteht das ATP (Selbstsicherheitstraining / Assertiveness Training Programm)?

A

127 soziale stark vorstrukturierte Situationen, die in Rollenspielen eingeübt und unter realen Bedingungen umgesetzt werden.

4 Hauptkategorien sozialer Kompetenzen:
• Forderungen stellen
• Nein sagen und kritisieren
• Kontakten herstellen
• Sich öffentlicher Beachtung aussetzen und Fehler erlauben

9 Schwierigkeitsstufen auf den Variablen:
− eigentliches Sozialverhalten z.B. „Sie lassen sich von einem Kollegen einen Arbeitsvorgang erklären“
− Partnervariablen z.B. „älterer männlicher Kollege“
− Reaktionen des Partners z.B. „Sie geraten an einen Kollegen, der wenig Zeit hat und versucht, Sie abzuwimmeln“
− Ort der Interaktion z.B. „im Pausenraum, andere Kollegen sind dabei“

443
Q

Wie sieht ein ATP: Selbstsicherheitstraining / Assertiveness Training Programm aus?

A
444
Q

Welche Definition von sozialer Kompetenz liegt dem Gruppentraining sozialer Kompetenz (GSK) zu Grunde?

A

Fertigkeit, zwischen sozialer Anpassung einerseits und individuellen Bedürfnissen andererseits akzeptable Kompromisse zu finden und zu verwirklichen“ (→ Interaktioneller Aspekt!)

445
Q

Beschreibe das Setting eines Gruppentrainings sozialer Kompetenz (GSK)

A

• Trainingsgruppen bestehen aus 8-10 TeilnehmerInnen und zwei Trainerinnen.

• Rollenspielen mit Videofeedback zu vorgegebenen Situationen

• Drei Situationstypen, bei denen Trainer*In jeweils den Gegenpart spielt

• Annahme: Zur Bewältigung der unterschiedlichen Situationstypen ist eine Vielzahl von verschiedenen Fertigkeiten nötig ist, die jeweils gezielt trainiert werden sollen

• Kritik wird möglichst vermieden (positive Verstärkung im Vordergrund

• Einführungsveranstaltung und ca. 7 Sitzungen zu je 2,5
Stunden

446
Q

Beschreibe ein Gruppentraining sozialer Kompetenz (GSK)

A
447
Q

Wie kommt es nach dem GSK Erklärungsmodell zu Vermeidungs-/Fluchtverhalten?

A
448
Q

Wie kommt es nach dem GSK Erklärungsmodell zu Bewältigungsverhalten?

A
449
Q

Welche Situationstypen gibt es im Rollenspiel beim GSK?

A
450
Q

Beschreibe den Situationstyp R beim GSK

A

R-Typ-Situationen („Recht einfordern“)

Durchsetzung von eigenen Rechten und Interessen gegenüber fremden Personen

• Ziel des Verhaltens ist primär das Durchsetzen eigener Forderungen

• Diese Forderungen sind zudem durch gesellschaftliche Konventionen legitimiert

• Soziale Kompetenz besteht hier in der Durchsetzung des eigenen Rechts

• Die Fragen, ob das Gegenüber von meinen Äußerungen verletzt wird, oder ob ich ihm/ihr sympathisch bin, spielen keine (oder nur eine geringere) Rolle

Verhaltensempfehlung: Eigenen Wunsch klar, präzise und verhaltensnah formulieren.
Bsp.: „Ich möchte, dass Sie jetzt …“

451
Q

Beschreibe den Situationstyp B beim GSK

A

Eigene Bedürfnisse/ Gefühle äußern, Verständnis zeigen, Einigung bei Konflikten Kompromisse schließen

• In diesen Situationen geht es weniger um ein Durchsetzen als mehr um ein Einigen

• Die Argumentation über Normen „Das macht man aber so !“ führt zu langwierigen fruchtlosen Diskussionen

• Die Argumentation über eigene Gefühle und Bedürfnisse ist unmissverständlich und nicht diskutierbar

• Wichtig ist hier auch ein Interesse, den anderen verstehen zu wollen

• Bedürfnisse und Gefühle des Partners akzeptieren, ohne dabei die eigenen aufzugeben

Verhaltensempfehlung: Eigene Emotion ansprechen und in Wunsch münden lassen
Bsp.: Es hat mich geärgert, dass Du …. Deshalb würde ich mir wünschen, dass du das nächste mal ..

452
Q

Beschreibe den Situationstyp S beim GSK

A

Kontaktaufnahme
Sympathie gewinnen und Wunsch erfüllt bekommen

• S = Sympathie

• Es gibt 2 Arten solcher Situationen:

− Das Gegenüber hat die Legitimation auf seiner Seite. Dennoch möchte man einen Wunsch oder Forderung anbringen.

− Man möchte (kurzfristig) eine gute Beziehung zum Gegenüber herstellen. Dazu muss um Sympathie geworben werden.

Verhaltensempfehlung: Die Situationen erfordern, dass man vom Gegenüber als sympathisch erlebt wird;
flexibles Reagieren auf den anderen und auf die Situation steht hier im Vordergrund
Beispiel: Gemeinsame Interessen herausstellen, Wunsch nach mehr Kontakt formulieren

453
Q

Was können Therapeut*Innen bei sozialen
Kompetenztraining falsch machen?

A

• Häufigster Fehler: Th. „verbessert“, anstatt Aufmerksamkeit der Pat. auf positive Aspekte zu lenken und Gesprächsform des „geleiteten Entdeckens“ einzusetzen

• Zu schwierige oder unklare Übungsaufgaben („Sie müssen sich mehr abgrenzen …“)

• Es wird Perfektion angestrebt, anstatt Toleranz für eigene Fehler zu fördern

• Th. erkennt nicht abwertende Kognitionen bei Pat.

• Th. versäumt Generalisierung zu fördern (Lernziel ist nicht singuläre Kompetenz, sondern allgemeine Einstellung zur Veränderbarkeit und Bewältigbarkeit von Problemen)

454
Q

Welche Kognitionen sollten im GSK vermittelt werden?

A

Wichtige zu erarbeitende Bewertungen

• Ich habe ein Recht, eigene Bedürfnisse zu äußern; ich will mich um meine Anliegen kümmern

• Ich darf auch Fehler machen

• Ich halte es aus, wenn ich mal etwas nicht perfekt gemacht habe

• Es ist für mich wichtig, auch auszuhalten, wenn andere mal mit meiner Meinung nicht einverstanden sind

• Ich werde nur dann gute Beziehungen haben, wenn ich auch selbst ehrlich sein kann in Beziehungen

Everybody‘s darling is eveybody‘s Depp

455
Q

Bei welchen Störungsbildern ist ein Training sozialer Kompetenzen wirksam?

A

Wirksamkeit vielfach untersucht:
– Depression
– Soziale Phobie
– Psychosen (Negativsymptomatik!)
– Autismus
– Anorexie
– Substanzabhängigkeit

456
Q

SORKC-Schema nach Kanfer: Welche Variable stellt die Schnittstelle zur vertikalen Verhaltensanalyse dar?

A

O - Organismus

• Vermittelnde Bedingung zwischen der vorausgehenden Situation und dem Problemverhalten zu betrachten ist
• Schnittstelle zwischen der horizontalen und vertikalen Verhaltensanalyse
• Alle biologisch-physiologischen und psychosozialen Faktoren

457
Q

Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapie (CBASP): Welche Hauptdimensionen beinhaltet der Kiesler Kreis (Bezeichnung)?

A

freundlich-feindselig / dominant-unterwürfig

458
Q

Was bedeutet der Begriff Entpathologisierung im psychotherapeutischen Kontext?

A

Therapeutische Strategie, die zum Ziel hat, die Bewertung der Patient*in hinsichtlich eigener Verhaltensweisen, Gedanken und Emotionen als unnormal, verrückt, bedrohlich oder unverständlich zu verändern.

459
Q

Wie ist grundsätzlich die Abfolge therapeutischer Elemente im Rahmen der Konfrontationstherapie (Reihenfolge der Therapiebausteine)?

A

Verhaltensanalyse, kognitive Vorbereitung, begleitete Exposition, selbständige Exposition

460
Q

Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT): Welchen Prozess würde man im Kontext der ACT zu den destruktiven Prozessen zählen?

A

• „Normale“ psychische Prozesse sind oft destruktiv

• Wir müssen diese Prozesse verstehen und lernen mit ihnen umzugehen, um unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit zu verbessern

• In der Zukunft oder der Vergangenheit leben, und nicht im Moment

• Selbstablehnung

• Soziale Gehemmtheit (z.B. Angst vor negativer Bewertung)

• Soziale Vergleiche, Vorurteile, Stigmatisierung

• Antizipation von negativen selbstbezogenen Ereignissen (z.B. Niedergeschlagenheit, Schmerz) und der Versuch diese unbedingt zu vermeiden

Gedanken, die mit sozialen Vergleichen verbunden sind

461
Q

Worum handelt es sich bei Cohen‘s d?

A

„Mittelwertsdifferenz relativiert an Populationsstreuung“

Bewertung:
> 0.2 kleiner Effekt > 0.5 mittlerer Effekt > 0.8 großer Effekt

462
Q

Die rational-emotive Therapie (RET) nach Ellis: Wofür steht das A im Rahmen des ABCDE-Modells?

A

Activating event (Auslöser)

463
Q

Bei der Auswahl psychotherapeutischer Intervention bei Schizophrenie sollte die Symptomatik berücksichtigt werden. Wobei handelt es sich um ein Negativ-Symptom?

A

Die Negativsymptomatik lässt sich gut mit den 6 „A“ merken: Anhedonie,
Apathie,
Affektverflachung,
Aufmerksamkeitsstörungen,
Asozialität und
Alogie!

verminderter emotionaler Ausdruck oder reduzierte Willenskraft [Avolition]

464
Q

Psychotherapie bei Schizophrenie: Welches kognitive Phänomen bildet die bedeutsamste Grundlage zur kognitiven Therapie bei Wahn?

A

Jumping-to-conclusions-bias

465
Q

Was wird im Kontext der somatoformen Störung in der Regel unter Krankheitsverhalten verstanden?

A

Schonverhalten, z.B. Vermeidung von körperlicher Belastung

466
Q

Wie sieht nach der Strukturreform vom 1. April 2017 die verhaltenstherapeutische Versorgung in Deutschland aus (Stichworte: Sprechstunde, Akutbehandlung, weitere Schritte)?

A

neue Rahmenbedingungen für niederschwellige Therapieangebote

Erklärtes Ziel der Reform ist die effektivere Gestaltung der psychotherapeutischen Versorgung, darunter die Verringerung von Wartezeiten.

Die psychotherapeutische Sprechstunde, die psychotherapeutische Akutbehandlung und die Rezidivprophylaxe als neue Versorgungselemente sollen für einen flexiblen, niederschwelligen und zeitnahen Zugang zur Psychotherapie sorgen.

Die Akutbehandlung nimmt dabei in der Reform eine wichtige Rolle ein.

Sie soll als Kurzzeitintervention mit maximal 24 Sitzungen je 25 Minuten durchgeführt werden (G-BA 2017, S.7).

Durch diese „neuen Versorgungsangebote“ wird das Angebot für psychisch kranke Menschen breiter aufgefächert, das heißt die Angebotsvielfalt in diesem Versorgungsbereich erweitert.

467
Q

Welche Aufgaben hat der WBP?

A

Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie

Gutachtergremium, das die wissenschaftliche Anerkennung von Psychotherapieverfahren in Deutschland prüfen soll

Die Aufgabenbeschreibung umfasst folgende Einzelthemen:

Entwicklung und Fortschreibung wissenschaftlicher Kriterien zur Beurteilung psychotherapeutischer Verfahren bzw. Behandlungsmethoden und ihrer Anwendung.

Wissenschaftliche Beurteilung

von Methoden und Forschungsstrategien zur Evaluation psychotherapeutischer Verfahren bzw. Behandlungsmethoden
einzelner psychotherapeutischer Verfahren bzw. Behandlungsmethoden

der beruflichen Ausübung und fachlichen Anwendung von Psychotherapie

der Indikationen einschließlich Indikationsgrenzen für psychotherapeutische Verfahren bzw. Behandlungsmethoden

der Voraussetzungen von Psychotherapeuten zur qualifizierten Anwendung psychotherapeutischer Verfahren bzw. Behandlungsmethoden

der psychotherapeutischen Versorgung

468
Q

Welche Aufgaben hat der GBA?

A

Gemeinsamer Bundesausschuss

höchstes Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im Gesundheitswesen Deutschlands

Bündelung der bisher fünf nebeneinander tätigen folgenden Ausschüsse:
- Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen
- Bundesausschuss der Zahnärzte und Krankenkassen
- Bundesausschuss für Fragen der Psychotherapie
- Koordinierungsausschuss
- Ausschuss Krankenhaus

Zentrales Entscheidungsgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung zur Steuerung der medizinischen Versorgung, Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben durch Richtlinien (z. B. Verordnung von Arzneimitteln, Einführung neuer Behandlungsmethoden, Richtlinien zu Qualitätsstandards)

Definiert sozialrechtliche Anerkennung („Richtlinienverfahren“)

Wirtschaftlichkeitsgebot: Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten (§ 12 aus Sozialgesetzbuch)

469
Q

Welche Qualitätskriterien für klinische Studien kennen sie?

A

Gültigkeit (interne Validität), Größe und Präzision sowie Übertragbarkeit und Anwendbarkeit der Ergebnisse.

470
Q

Welche potentiellen Probleme von Metaanalysen kennen Sie?

A

• Voraussetzung: Inklusion von genügend Studien, die eine Therapieform bei einem klinischen Problem analysierten

• Je heterogener die Studien, desto größer muss k (Anzahl Studien) sein; Aber: gewisse Homogenität muss trotzdem gegeben sein

• Garbage In Garbage Out

• Mittlere Qualität der Studien in Meta-Analysen versus eine hochkarätige Originalstudie: Was zählt mehr?

471
Q

Wann spricht man von kleinen, mittleren und hohen
Effektstärken?

A

> 0.2 kleiner Effekt > 0.5 mittlerer Effekt > 0.8 großer Effekt

472
Q

Welche Informationen sollten im Erstgespräch erhoben werden?

A

• Anlass für Behandlungswusch

• Erfassung der aktuellen Symptomatik und des bisherigen Verlaufs; Erstellung einer Verdachtsdiagnose und Abklärung der wichtigsten diagnostischen Kriterien

• Behandlungsmöglichkeit klären und frühzeitig entscheiden

• Erfassung zentraler problemspezifischer Konzepte, Werte und Ziele der Patient*In

• Erfassung allgemeiner Konzepte, Werte und Ziele der Patient*In

• Erfassung vorhandener Ressourcen und Kompetenzen der Patient*In

473
Q

Was sind Merkmale einer positiven therapeutischen Beziehung?

A

• Kompetenzzuschreibung bzw. –erwartung erhöhen

• Vermittlung therapeutischer Erfahrung

• Hohe Transparenz

• Sicherheit des Auftretens

• Negativen Vorurteilen der Patient*In entgegenwirken

• Äußeres Erscheinungsbild, nonverbale Äußerungen und allgemeines soziales Verhalten der Therapeut*In

474
Q

Erläutern Sie das Konzept der Verhaltensanalyse nach dem SORKC-
Therapie Schema.

A

S – beschreibt die Situation oder den Stimulus
O – Organismus, also alle körperlichen, individuellen Voraussetzungen
R – umfasst Reaktion bzw. Verhalten, welches man auf oben genannte Bedingungen zeigt
K – steht für die Kontingenz, wie regelmäßig C auf R folgt
C – ist nun die Konsequenz, sei es positiv, negativ,…

Nun könnte man theoretisch in allen Bereichen ansetzen, um auf die regelmäßig eskalierende Situation einzugreifen. Im Bereich Stimulus/Situation geht es dabei viel um Adaptierung und Umfeldgestaltung: gäbe es eventuell einen besseren Platz für den besprochenen Jungen, z.B. am Rand oder auf einem eigenen Stuhl mit Lehnen als Abgrenzung.

475
Q

Erläutern Sie das Konzept der Plananalyse.

A

Bei einer Plananalyse werden Verhaltensweisen eines Menschen in Beziehung zu seinen Bedürfnissen gesetzt.

Es wird angenommen, dass verschiedene Verhaltensweisen als Mittel eingesetzt werden, um die eigene Bedürfnisbefriedigung als Ziel zu erreichen.

476
Q

Benennen Sie Variationen der Exposition (Traditionelle Bezeichnungen).

A
477
Q

Beschreiben Sie die klassische Durchführung der Expositionstherapie (einschl. Vorbereitung).

A
  1. Diagnostik, Verhaltensanalyse
  2. Kognitive Vorbereitung
  3. Begleitete Exposition
  4. Selbständige Exposition: Generalisierungstraining, Selbstkontrollphase
478
Q

Erläutern Sie die Inhalte der Rational-Emotiven Therapie.

A
  1. Vermittlung der Grundlagen der RET
  2. Assessment des Belief-Systems (Fragen, emotionsprovozierende Methoden)
  3. Disputation irrationaler Annahmen (z.B. “Sokratischer Dialog”)
  4. Durcharbeiten zentraler Themen
  5. Vermittlung von Strategien zur Selbsthilfe, Beendigung
479
Q

Erläutern Sie die Arbeit mit der Spaltentechnik im Rahmen der Kognitiven Therapie (Beck).

A

Exploration von Kognitionen

480
Q

Beschreiben Sie die Phasen der kognitiven Verhaltenstherapie bei Depression.

A

Schritt 1 „Fokus Information und therapeutische Beziehung“

Schritt 2 „Fokus Verhalten“ (Aufbau positiver Aktivitäten)

Schritt 3 „Fokus Kognitionen“ (Kognitive Therapie)

Schritt 4 „Fokus Fertigkeiten“ (insbes. soziale Kompetenzen)

Schritt 5 „Stabilisierung und Rückfallprophylaxe“

481
Q

Welche Therapiebausteine beinhaltet CBASP?

A

• Erhebung wichtiger Bezugspersonen

• Herausarbeiten prägender Stempel
(bezugspersonenspezifisch)

• Formulierung von Übertragungshypothesen

• Durchführung von Situationsanalysen

• Arbeit mit dem Kiesler Kreis

Immer wieder interpersonelle Diskriminationsübungen und kontrolliert-persönliches Einbringen des Therapeuten

482
Q

Was beinhaltet ein Non-Suizidvertrag (Lebensvereinbarung)?

A

• Individuelle Vereinbarung aushandeln und festschreiben

• Konkreter Zeitpunkt der Vereinbarungsdauer

• Was muss von Pat. gemacht werden, wenn Selbstmordimpulse besonders stark werden (z.B. gestufter Notfallplan)

• Was bietet Therapeut*in darüber hinaus an?

• Vertrauensbasis betonen

483
Q

Welche Risikofaktoren für Suizidalität kennen Sie?

A

• Männlich und 35-54 Jahre (10 x höher als bei Frauen)

• Ende einer Partnerschaft

• Arbeitslosigkeit

• Alleinlebend (einsam, isoliert, kontaktgehemmt)

• Körperliche Krankheit

• Psychische Krankheit (v.a. Sucht, Depression, Essstörung,
Zwangsstörung, Psychosen, Borderline- Störung)

484
Q

ACT: Erläutern Sie das Konstrukt der „Kognitiven Fusion bzw. Defusion“.

A

Kognitive Fusion
Leiden entsteht, wenn Menschen so stark an den wörtlichen Inhalt Ihrer Gedanken glauben, dass sie mit ihren Kognitionen verschmelzen (engl. becoming fused)

Kognitive Defusion.
Damit ist gemeint, die eigenen Gedanken nicht mehr so wörtlich bzw. ernst zu nehmen.
Nach den Ergebnissen der RFT tendieren unsere Kognitionen dazu, sich in komplexen Netzwerken zu organisieren. In diesen gedanklichen Netzen können wir uns so verstricken, dass ihr Einfluss über den unserer direkt gemachten Erfahrungen weitgehend dominieren kann.
Wir sprechen dann von kognitiver Fusion (kognitiver Verstrickung oder Verschmelzung).
Ein allseits bekanntes Beispiel sind Vorurteile, die uns daran hindern können, eine Person so zu sehen, wie sie uns unmittelbar gegenüber tritt.
Eine extreme Form kognitiver Fusion zeigt sich im psychotischen Wahn.

Die Fertigkeit der kognitiven Defusion soll Patienten (und Therapeuten) wieder für das öffnen, was ihnen unmittelbar begegnet.

485
Q

ACT: Erläutern Sie das Konstrukt der „Erlebnisvermeidung (experiential avoidance)“

A

Unmittelbare Folge der Fusion mit mentalen Instruktionen, die zur Kontrolle, Unterdrückung und Eliminierung von Erlebnissen führen, die als belastend empfunden werden.

486
Q

ACT: Beschreiben Sie typische Techniken.

A

• Metaphern

• Erfahrungsbezogene Übungen; Reflexion und Veränderung des Umgangs mit Emotionen

• Achtsamkeitstechniken

• Kognitive Techniken

• Verhaltensaktivierung, Verhaltensänderung, Expositionen

487
Q

Welche spezifischen Fertigkeiten werden im Rahmen der Psychotherapie häufig trainiert?

A

Stressmanagement,
Sozialverhalten,
Selbstsicherheit,
Kommunikation und Interaktion (Einbezug von Partner, Familie),
Problemlösen sowie
andere für die individuelle Situation benötigten Skills.
Achtsamkeit
Entspannungsfähigkeit

488
Q

Beschreiben sie die Schritte eines Problemlösetrainings?

A
  1. Problem- und Zieldefinition
  2. Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten
  3. Bewertung von Lösungsmöglichkeiten
  4. Entscheidung über die beste(n) Lösungsmöglichkeit(en)
  5. Planung der Umsetzung der Lösungsmöglichkeit(en)
  6. Rückblick und Bewertung der Lösungsmöglichkeit(en)
489
Q

Gruppentraining sozialer Kompetenzen: Welche Situationstypen können unterschieden werden?

A
490
Q

Skizzieren Sie die Therapieschritte der kognitiven Verhaltenstherapie (KFT) bei Schizophrenie.

A
  1. Beziehungsaufbau & Diagnostik
  2. Individuelles Erklärungsmodell
  3. Optimierung von Copingstrategien
  4. Arbeit mit Wahn und Halluzinationen
  5. Rückfallprävention
491
Q

Kennen Sie kognitive Besonderheiten, die mit Wahn verbunden werden?

A

• Jumping-to-conclusions (JTC)-Bias: weniger Evidenzen berücksichtigen und zu Schlussfolgerungen „springen“ oder unrealistische Erklärungen akzeptieren (Fine et al. 2007)

• Negative Selbstkonzepte bei Verfolgungswahn: kann durch externale Attributionen auf äußere Umstände oder andere Personen inaktiv gehalten werden („selbstwertdienlicher Attributionsstil“)

• Belastende Lebensereignisse führen zu irritierenden kognitiven Prozessen (z. B. Wahrnehmungsanomalien, Gedankeninterferenzen, Ungewissheit über Motive anderer Personen)

• diese kognitiven Biases resultieren zusammen mit der Angst schließlich in einer bedrohlichen Interpretation, d. h. zum Verfolgungswahn.

492
Q

Welche Aussagen können Sie bzgl. Der Wirksamkeit der KVT bei Schizophrenie treffen?

A

• Reduktion von Hospitalisierungen und Hospitalisierungsdauer für KVT im Vergleich zur Standardbehandlung (NICE, 2009)

• Reduktion der Symptom schwere zum Ende der Behandlung als auch nach 12 Monaten (NICE, 2009)

• Reduktion von Depressivität und Verbesserung des sozialen Funktionsniveaus (NICE, 2009)

• Neue Metaanalyse stützt die Wirksamkeit vom Training sozialer Kompetenzen bei Negativsymptomatik (Turner et al. 2018)

493
Q

Skizzieren sie Elemente der KVT bei somatoformen Störungen.

A
494
Q

Wie viele Sitzungen werden im Durchschnitt für eine Symptomverbesserung benötigt?

A

50% der Patienten verbessern sich klinisch relevant nach 7 Sitzungen

495
Q

Welche Faktoren machen Psychotherapie wirksam?

A
  • Spezifische Behandlungsform: Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, etc.
  • Therapeutische Beziehung
  • Patienteneffekte
  • Therapeuteneffekte
496
Q

Was ist das Working Alliance Inventory nach Bordin, 1975?

A

Soll erklären, welche Faktoren Einfluss auf die therapeutische Beziehung nehmen bzw. wie sich die therapeutische Beziehung auf die Therapie einwirkt

497
Q

Was sagt die aktuelle Forschung zum Zusammenhang zwischen therapeutischer Beziehung und Therapiewirksamkeit?

A
  • Face-to-face: r = 0.27 (d = .57)
  • Online: r = .27
  • Keinen Einfluss: Therapiemethode, Patientencharakteristik; Länder
  • Gilt insgesamt als wichtiger Therapiefaktor
  • Therapeutische Beziehung sagt Therapiewirksamkeit voraus
498
Q

Was versteht man unter Patienteneffekten?

A
  • Motivation
  • Therapieerwartung
  • Engagement
499
Q

Was sind Therapeuteneffekte?

A
  • Jahre der Erfahrung kein Effekt auf Outcome
  • Allianz
  • Empathie
  • Zielkonsens
  • Positive Wertschätzung
  • Echtheit
  • Kulturelle Anpassung
500
Q

Welche Therapeuteneffekte haben nach Wampold et al., 2015 den größten Effekt?

A
  1. Zielkonsens (d = .72)
  2. Empathie (d = .63)
  3. Allianz (d = .57)
501
Q

Gibt es gute und schlechte Therapeuten?

A
  • Studie: waiting fort he supbershrink (Okiishi et al., 2001)
  • Therapeuten erzielten systematisch gute oder schlechte Therapieerfolge
  • Therapeuten unterschieden sich nicht in
    o Der Art des Trainings (Klinische Psychologie, Soziale Arbeit, Beratungspsychologen)
    o Jahre des Trainings (z.B. Vorpraktikum, klinisches Jahr)
    o In der theoretischen Ausrichtung (z.B. KVT, psychoanalytisch, psychodynamisch, etc.)
    o Im Geschlecht
  • Der Unterschied:
    o Therapielänge: Schlechtere Therapeuten benötigten signifikant höhere Anzahl von Therapiesitzungen
    o Bessere Therapeuten = schnellere Symptomverbesserung
    o Bessere Therapeuten = kürzere Therapiedauer
    o Individuelle Therapeuten selbst sind für den Unterschied verantwortlich
502
Q

Was sind therapeutische Kompetenzen? (Overholser & Fine, 1990)

A
  • Wissen (z.B. Fachwissen bei Erkennen von Diagnosen)
  • Beziehungsgestaltung (z.B. Trennung privat und Therapie)
  • Durchführung von Techniken (Anwendung der richtigen / falschen Technik)
  • Behandlungsentscheidungen (z.B. Umgang mit suizidalen oder gewalttätigen Patienten)
  • Therapeutenmerkmale (z.B. psychische Probleme mit dem Therapeuten)
503
Q

Was versteht man unter Behandlungsintegrität und woraus setzt sie sich zusammen?

A
  • Behandlungsintegrität: Wird die Behandlung so wie intendiert durchgeführt?

o Adhärenz: Hält sich der Therapeut an das Behandlungsmanual?

o Differenzierbarkeit: Lässt sich die Behandlung von anderen Behandlungsformen unterscheiden?

o Kompetenz: Wie gekonnt und fachgerecht führt der Therapeut die Behandlung durch?

➔ Je höher die Behandlungsintegrität, desto höher die Kompetenzen
➔ Wichtig, für die Psychotherapieforschung

504
Q

Erkläre das Mehrebenen-Modell der psychotherapeutischen Kompetenz (Linden et al., 2007)

A
505
Q

Welchen weiteren Therapieeffekte gibt es?

A
  • Anzahl der Therapiesitzungen: besseres Outcome
  • Wartezeit auf Therapieplatz: besseres Outcome wenn weniger als 6 Wochen
  • Outcome-Monitoring wichtig
  • Organisation der Klinik (z.B. Trainingsangebote, Session-by-Session Supervision)
  • Einhalten von Guidelines
506
Q

Was sind Beispiele für Fehlverhalten in der Psychotherapie?

A
  • Nicht Berücksichtigung von neuen wissenschaftlichen methoden „State-of-the-Art“
  • Mangelnde Passung zwischen Therapeuten und Patient („mismatch“)
  • Abhängigkeit vom Therapeuten
  • Negative Folgen (z.B. Scheidung, Kündigung), wenn das kein Therapieziel war
  • Unethisches Verhalten des Therapeuten
  • Abstinenzverletzungen (Missbrauch, Eindringen in Privatraum, Verletzung der Karenzzeit)
  • Fehler in der Therapietechnik (Dokumentations-, Aufklärungs- und Schweigepflicht; Setting- und Rahmenverletzungen wie Unterbrechungen oder Verkürzungen; falsche Indikation / Therapiemethoden)
  • Befangenheit und Empathieversagen (Freundschaft oder Geschäftsbeziehung, mangelnde Wertschätzung)
  • Finanzieller Missbrauch (unkorrekte Abrechnungen, Betrug, unentgeltliche Privatarbeiten)
507
Q

Wie ist die Prävalenz für sexuellen Missbrauch in der Psychotherapie?

A
  • 10% männliche Therapeuten
  • 2.5% weibliche Therapeuten

➔ Sehr konservativ geschätzt
➔ Kassenfinanzierte Psychotherapie = 300 – 600 Fälle pro Jahr
➔ Nicht-kassenfinanzierte Psychotherapie = ?

508
Q

Definiere Nebenwirkungen

A
  • Arzneimittelgesetz: „die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch eines Arzneimittels auftretenden schädlichen unbeabsichtigten Reaktionen“
  • Bisher kein Konsens darüber, was in der Psychotherapie eine Nebenwirkung ist
509
Q

Was sind Misserfolge in der Psychotherapie?

A
  • Unzureichende oder fehlende Erreichung der Behandlungsziele
  • Therapieschäden
  • Fehlerhafte Diagnostik
  • Falscher Therapiefokus
  • Therapie-Ablehner / Abbrecher
  • Nicht-Reagierer
  • Verschlechterungen
  • Rückfälle
510
Q

Was sind Beispiele für Problemsituationen in der Psychotherapie?

A
  • Patient möchte keine Verantwortung übernehmen
  • Patient hat Probleme, professionelle Spielregeln der Psychotherapie zu akzeptieren
  • Klient zeigt Anzeichen von Zuneigung oder stellt neugierige Fragen
  • Klient überträgt vergangene emotionale Reaktionen auf den Therapeuten
  • Patient lässt am Ende der Sitzung eine Bombe platzen
  • Klient spricht fast nichts
  • Klient spricht zu viel
  • Patient wird aggressiv
511
Q

Was ist der beste Umgang mit Problemsituationen in der Psychotherapie?

A

➔ Wechsel auf Beziehungsebene
o Die Krise kommt dadurch zustande, dass der Klient auf die Beziehungsebene der Psychotherapie geht, d.h. dass er explizit oder implizit die Beziehung zum Therapeuten thematisiert und die therapeutische Beziehung in Frage stellt.

▪ Kritik an der Therapeutin
▪ Freundschaftliche Beziehung zur Therapeut
in
▪ Es geht nicht um die Therapie, sondern um den Therapeut persönlich

512
Q

Grenze Richtigen von Problematischem Umgang mit Problemsituationen in der Psychotherapie ab

A
513
Q

Was bedeuten transdiagnostisch Ansätze?

A
  • Verschiedene Störungen nicht so differenziert
  • Fokus eher auf Symptomen als auf Diagnose
514
Q

Erkläre das CBT-Modell für Essstörungen (Fairburn et al.)

A
  • Selbstwert bezieht sich fast ausschließlich auf Gewicht und Figur und die Fähigkeit Gewicht zu kontrollieren
  • Hoher Perfektionismus – Selbstkritik
  • Gewicht und Figur wird krankhaft überbewertet
  • Ständige Gewichtskontrolle
  • Dysfunktionale Gedanken bezüglich Essen und Gewict
  • Binge eating und Diätbrüche stehen in Zusammenhang mit Stimmungswechsel
515
Q

Was ist eine atypische Essstörung?

A

Diagnose wird dann gestellt, wenn ein oder mehrere Kernmerkmale der ES fehlen oder diese sind nur leicht ausgeprägt

516
Q

Beschreibe den typischen Verlauf von Essstörungen

A
517
Q

Was gehört zu einer essbezogenen Anamnese?

A
  • Essverhalten an einem typischen Tag („guter“ und „schlechter“ Tag)
  • Diätverhalten, Diätregeln (Kalorienzählen, Kalorienlimits)
  • Fasten
  • Reaktionen, wenn Diätregeln gebrochen werden
  • Andere Formen der Gewichtskontrolle (Erbrechen, Laxative, übertriebener Sport)
  • Essanfälle: Kontrollverlust? Häufigkeit? Trigger?
  • Soziales Essen: möglich?
  • Sorgen bezüglich Figur und Gewicht
  • Wichtigkeit von Figur und Gewicht in Bezug auf das Selbstwertgefühl
  • „Body-checking“
  • Essverhalten steht in Zusammenhang mit Stimmung
  • Entwicklung des Essverhaltens:

o Diätverhalten der Eltern? Adipositas?
o Gemeinsames Essen?
o Gewichtsanamnese über die Lebensspanne
o Essstörung steht mit Ereignis in Zusammenhang?

  • Einstellung gegenüber Essstörung und Behandlung
518
Q

Was ist die Besonderheit an der Behandlungsmotivation bei Anorexia Nervosa?

A
  • Therapieambivalenz = hohe Anforderungen an Therapeuten
  • Aufbau einer Veränderungsmotivation
    o Eingeschränktes Problembewusstsein ( z.B. Haarausfall wird nicht mit AN in Zusammenhang gestellt)
    o Patientin weiß, dass Problem vorliegt (z.B. Erbrechen), Nachteile der Veränderung (z.B: Gewichtszunahme) sind sehr dominant
    o Handlungsphase: Nur 40% der AN Patientinnen befinden sich in der Handlungsphase, 80%BN
  • Die Ambivalenzen müssen berücksichtigt werden bevor mit aktiven Veränderungsmodulen angefangen werden kann
  • Je höher Handlungsbereitschaft zu Therapiebeginn, je bessere Ergebnisse
  • Für was kann es sich lohnen, den hohen Preis der Veränderung (Gewichtszunahme) in Kauf zu nehmen? Was ist das motivierende Ziel?
519
Q

Wodurch entsteht die hohe Therapieambivalenz bei Anorexia Nervosa?

A
  • Stabilisierung des Selbstwertes durch niedriges Gewicht
  • Subjektiv gewonnene Sicherheit durch Gewichtsabnahme
  • Verlust von Sicherheit erzeugt Ambivalenz in Bezug auf Therapie
  • Erlebter Verlust empathisch würdigen
520
Q

Was sind Methoden des Motivational Interviewing?

A
  • Vor- und Nachteile zu betrachten sind wichtig, um Änderungsentscheidungen treffen zu können
  • Kurzfristige und langfristige Folgen berücksichtigen
  • „Wen es mit der Essstörung so gut funktioniert, wie würden Sie reagieren, wenn ihre Tochter sich für eine Essstörung entscheiden würde?“
  • „auch wenn es gerade ok für Sie ist, wie sieht es in 5 bis 10 Jahren aus?“
  • In welcher Veränderungsphase befindet sich die Patientin?
  • Erarbeiten Sie die Ambivalenzen mit der Patientin?
521
Q

Wann ist eine stationäre Behandlung notwendig bei Anorexia nervosa?

A
  • Verlust von mehr als 30% des Ausgangsgewichts, vor allem bei rascher Gewichtsabnahme (innerhalb von 3 Monaten oder weniger)
  • Unterschreiten eines BMI von 14/ BMI = 13 Zwangseinweisung
  • Ausgeprägte somatische Folgeerscheinungen (z.B. Hinweise auf ein kardiales Risiko, Niereninsuffizienz)
  • Schwerwiegende Begleiterscheinungen
522
Q

Wie sieht eine somatische Behandlung bei Anorexia nervosa aus?

A
  • Infusionstherapie
  • Kontrollierte Nahrungszufuhr
  • Ernährungsplan mit und ohne Astronautennahrung
  • Ggf. Sondenernährung
  • Behandlung körperlicher Komplikationen
  • Gewichtszunahme 500-100 mg pro Woche
523
Q

Wie ist die Binge Eating Störung im DSM-5 konzipiert?

A
524
Q

Wie viele Kalorien werden bei Essanfällen ca. konsumiert?

A
  • Zwischen ca. 1000 kcal und 20 000 kcal
  • Bulimia nervosa: 3000 kcal und 4500 kcal
  • Binge Eating: 1500kcal und 3000kcal
  • Kontrollverlust
  • Menge der Nahrung
525
Q

Wie hängen psychischer Stress und Essanfälle zusammen?

A
  • Stress führt zu größerer Nahrungsaufnahme
  • Erhöhter Appetit
  • Fettiges, süßes Essen, Fast food = beruhigend
  • Reduzieren von „gesunden“ Nahrungsmitteln (z.B. Gemüse, Obst)
  • Stress = Hochrisiko für Essanfälle = mindless eating (häufig automatisiert)
526
Q

Wie sehen Therapiemodule bei der kognitiven Verhaltenstherapie für Binge Eating und Bulimie aus?

A
527
Q

Wie sieht ein Esstagebuch aus?

A
  • Wichtig: Ohne Esstagebuch geht nichts! Langfristige Gewichtsabnahme ohne kaum möglich
  • Immer besprechen!
  • Achten auf: Uhrzeit, Ort, Abstände der Mahlzeiten, Dauer der Mahlzeiten (AN: sehr langsames Essen, BN: sehr schnelles Essen), Wann wird besonders viel / wenig gegessen?, Ablenkung durch Fernseher etc.? Emotionen?
528
Q

Welchen Stellenwert hat regelmäßiges Essen in der Binge Eating / BN Therapie?

A
  • Eines de- 01.r wichtigsten Elemente
  • Das natürliche Körpersignal von Hunger und Sättigung ist abhanden gekommen
  • Der Körper muss erst wieder an einen regelmäßigen Essrhythmus gewöhnt werden
  • Regelmäßige Mahlzeiten verdrängen Essanfälle
529
Q

Was versteht man unter regelmäßigem Essen?

A
  • Pro Tag drei Hauptmahlzeiten und zwei bis drei Zwischenmahlzeiten einplanen?
  • Es spielt keine Rolle, was die Patienten essen, sondern, wann sie es essen
  • Ein regelmäßiger Essrhythmus ist eines der wichtigsten Elemente der Binge Eating / BN Therapie
  • Das natürliche Körpersignal von Hunger und Sättigung abhanden gekommen
  • Der Körper muss erst wieder an einen regelmäßigen Essrhythmus gewöhnt werden
  • Regelmäßige Mahlzeiten verdrängen Essanfälle
530
Q

Welchen Einfluss hat Diätverhalten auf Essanfälle?

A
  • Menschen, die an einer Binge Eating Störung leiden, halten sehr häufig Diät oder versuchen Diät zu halten
  • Diätverhalten fördert Essanfälle
  • Alles oder Nichts – Denken (z.B. Jetzt habe ich schon mit einem Stück Kuchen die Tageskalorien ausgereizt, jetzt ist es auch egal)
531
Q

Wie ist die Wirksamkeit der Therapie für BN / BE?

A
  • BN am besten untersuchte Therapie
  • KVT ist Methode der Wahl
  • 45% nach Behandlung vollständige Heilung
  • 23% chronischer Verlauf
  • Abbruchraten ca.
532
Q

Wie wird Adipositas klassifiziert?

A

Adipositas ist nicht im DSM-V oder ICD-10 als psychische Störung klassifiziert -> Binge Eating Störung

533
Q

Welchen Einfluss hat Adipositas auf die Mortalität?

A

Adipositas erhöht das Risiko für vorzeitige Todesfälle

534
Q

Welche Interventionen haben welchen Einfluss auf die Gewichtsabnahme im Langzeitverlauf bei Adipositas?

A
  • Früher Ziel: Normalgewicht
  • Heute Ziel: Gewichtsverlust 5-13% nach Therapieende
  • Nach einem Jahr 5%
  • Nicht Gewichtsabnahme das Problem
  • Stabilisierung der Gewichtsabnahme langfristig
535
Q

Was ist die Bariatrische Chirurgie?

A
  • Magenverkleinerung
  • Gewichtsabnahme nach 1-2 Jahren
    o Ernährungs- / Bewegungstherapie: ca. 1.3 kg
    o Bariatrische Chirurgie: ca. 20 bis 40 kg
  • Indikation
    o Morbide Adipositas
    o Adipositas Grad III (BMI > 40)
    o Adipositas Grad II (> 35) mit schweren Begleiterkrankungen (z.B. Diabetes Typ 2)
    o Alter > 18 Jahre
    o Konservative Therapie hat versagt
536
Q

Was ist die World Value Survey?

A
  • Wird fast jährlich in verschiedenen Ländern der Welt durchgeführt
  • In Bezug auf verschiedene Werte
    o Traditionelle Werte: Bedeutung von Religion, Familie, Autoritäten (gegen Scheidung, Abtreibung, Suizide, assistierter Suizid)
    o Säkuläre rationale Werte: Weniger Bedeutung von Religion, traditionellen Familienwerten, Autoritäten (Scheidung, Abtreibung, Suizide, assistierter Suizid wird akzeptiert)
    o Überlebenswerte: Ökonomische und physische Sicherheit, niedriges Vertrauen, wenig Toleranz
    o Selbstentfaltung: Wichtigkeit von Umweltschutz, Toleranz gegenüber LGBT, Gleichberechtigung, Gleichberechtigung, Teilhabe an politischen und ökonomischen Entscheidungen
  • Wie verändern sich die Werte in verschiedenen Ländern im Laufe der Zeit
  • Vergleich zwischen Ländern

x-Achse: links geht es eher um Überlebenswerte, rechts kann sich über mehr Gedanken gemacht werden
y-Achse: Traditionelle Werte vs. Modernere Werte

537
Q

Wie hoch ist die Prävalenz für psychische Störungen unter geflüchteten Menschen?

A
  • Deutlich höher als in der „Normalbevölkerung“
  • Menschen aus Kriegskontext immer relativ ähnliche Werte in Studien
  • Richter et al. 2015
    o N = 283 Asylbewerber
    o 63% mind. 1 klinische Diagnose
    o Strukturiertes Klinisches Interview
    o PTBS Prävalenz: 32%
    o Depression Prävalenz: 22%
538
Q

Welche kulturelle Leidenskonzepte werden in verschiedenen Kulturen unterschieden?

A
  • Verhexung (z.B. in einigen Regionen Afrikas)
  • „es geht die Welt unter“ (z.B. Zeugen Jehovas)
  • „es ist Allahs Wille“ (z.B. bei muslimischen Patienten)
  • Khyal cap („Windattacken, die große Angst auslösen)
539
Q

Was versteht man unter dem Khyal cap?

A
  • Khyal cap („Windattacken, die große Angst auslösen)
    o Psychosomatisches Störungsbild: wird erlebt wie Panikattacke, Schwindel, Herzrasen, Atemnot, Panik
    o Wind wird wahrgenommen, der körperliche und psychische Symptome auslöst
    o Wird fast ausschließlich in Kambodscha diagnostiziert
    o Im DSM-5 eines von 9 kulturell spezifischen Störungsbildern
    o Striemen am Körper entstehen (s.u.)
540
Q

Inwiefern ist die Angst vor der Schlafparalyse kulturabhängig?

A
  • Die Angst vor der Schlafparalyse ist kulturabhängig
  • Man verbindet mit der Schlafparalyse bestimmte Geister und Dämonen
  • Besonders in arabischen / muslimischen Kulturen
541
Q

Welche psychischen Gefahren / Auswirkungen haben verschiedene Phasen des Migrationsprozesses?

A
542
Q

Was sind Beispiele für Postmigrations-Stressoren?

A
  • (unsicherer) Aufenthaltsstatus
  • Keine Arbeitserlaubnis
  • Arbeit unter Qualifikationsniveau
  • Einsamkeit / fehlende Familie
  • Armut
  • Sprachproblem

➔ Risikofaktoren für Depression und Posttraumatische Belastungsstörung
➔ Teufelskreis: Jemand mit Posttraumatischer Belastungsstörung ist nicht in der Lage, eine neue Sprache zu lernen, sich zu integrieren, neue kulturelle Sitten zu lernen

543
Q

Was ist bei kultursensibler kognitiven Verhaltenstherapie zu beachten?

A
  • Kulturelle Zugehörigkeit: z.B. Syrien, Saudi-Arabien, Marokko
  • Religiöser Hintergrund
  • Kulturell spezifische Metaphern
  • Z.B. Arbeit mit Zitaten aus dem Islam
  • Direktive Gesprächsführung
  • Arbeit mit Dolmetscher
544
Q

Was sind potenzielle Probleme bei der Arbeit mit Dolmetschern in der Psychotherapie?

A
  • Weglassen von Gesagtem
  • Hinzufügen von nicht Gesagtem
  • Unspezifische Übersetzung
  • Schambesetzte oder traumatische Details werden weggelassen
  • Dolmetscher stellt eigene Fragen / schießt Therapeut / Patient aus
  • Dolmetscher unterstützt / berät / ist in Kontakt mit Patienten außerhalb der Therapie
  • Dolmetscher ist Familienmitglied, Freund, Kollege
545
Q

Welche Barrieren zur Psychotherapie gibt es für Geflüchtete?

A
  • Unterbringung in strukturschwachen Regionen
  • Kranken erstatten keine Dolmetscher / Antrag über Sozialamt
  • Es gibt nur wenige muttersprachliche Psychotherapeuten mit Kassensitz
  • Wenige evidenzbasierte (kultursensible) therapeutische Verfahren
546
Q

Wie viele Geflüchtete erhalten Therapie in Deutschland?

A

5%

547
Q

Was sind potenzielle Herausforderungen der interkulturellen Psychotherapie?

A
  • Frauenrolle, Geschlechterverhältnis
  • Unterschiedliche Therapiekonzepte und Therapieziele
  • Sprachliche Verständigung
  • Kulturelle Missverständnisse
  • Rigide Familiensstrukturen
548
Q

Was ist narrative Expositionstherapie?

A
  • Definition: Nach dem Wirkverständnis der NET kommt es durch die spezifische Gedächtnisproblematik Traumatisierter zum Fehlen der Verortung und Vergeschichtlichung der traumatischen Szene; sogenannte „kalte“ (logisch strukturierte) und „heiße“ (emotionale, verwirrte) Gedächtnisinhalte bleiben unverbunden. Um eine raum-zeitliche Rückbindung der traumatischen Erlebnisse zu erreichen, positioniert sich der Patient zusammen mit dem Therapeuten bei der Narrativen Expositionstherapie (NET) außerhalb des Traumas (Ex-position), in der Gegenwart, und erlebt, in chronologischer Reihenfolge erzählend, seine komplette Lebensgeschichte wieder. Der Fokus liegt auf den negativen und traumatischen Ereignissen, wobei auch positive Erlebnisse als Ressource (wieder-)entdeckt werden. Durch das intensive Wiedererfahren aktualisiert sich die Vergangenheit auf allen Ebenen in der Gegenwart (Gedanken, Gefühle, Bedeutungen, Empfindungen, Körperhaltung usw.).
  • Anwendungsgebiete
    o Hauptsächlich in Krisengebieten durchgeführt
    o Opfer sexueller Gewalt
    o Mehrfach Traumatisierung
    o Asylbewerber
    o Kinder (KIDNET)
549
Q

Wie ist die Wirksamkeit der narrativen Expositionstherapie?

A
  • Am häufigsten untersucht
  • Mittlere bis sehr gute Effekte
  • NET-Interventionen höchste wissenschaftliche Qualität
550
Q

Was ist das Ablaufschema der narrativen Expositionstherapie (NET)?

A
  1. Rekonstruktion der Lebensgeschichte in „Überschriften“
    a. Ziele für Therapeuten: Überblick bekommen
    b. Ziele für Patienten: Rekonstruktion der chronologischen Lebensgeschichte, des Zeitgefühls
  2. Methode der Life-line
    a. (Erwachsenen-)NET: Stift / Papier
    b. KID-NET: Schnur, Steine, Blumen (Blumen = schöne Ereignisse; Kerzen = Todesfälle / Verlust; Steine = schwere, traumatische Erfahrungen)
    c. Therapeut schreibt mit, damit die bearbeiteten Traumata immer wieder vorgelesen werden können (Korrektur, neue zeitliche Einordnung, Exposition, Habituation)
    d. Text wird vor jeder Stunde vom Therapeuten vorgelesen
  3. Exposition in sensu (Foa): Chronologisches Durcharbeiten aller Traumata
551
Q

Was sind die Anwendungsgebiete der Narrativen Expositionstherapie?

A

o Hauptsächlich in Krisengebieten durchgeführt
o Opfer sexueller Gewalt
o Mehrfach Traumatisierung
o Asylbewerber
o Kinder (KIDNET)

552
Q

Wie wirksam sind Online-Therapien in nicht-westlichen Patientengruppen?

A
553
Q

Was ist ILAJNAFSY?

A
  • Internetbasierte Interventionen in westlichen Ländern zeigten signifikante Behandlungseffekte
  • Das Manual wurde kulturell adaptiert und in das Arabische übersetzt
  • Die Behandlung wurde in einer arabischen Pilotstudie überprüft (PTSD und Depression)
  • Procedere
    o Dauer: 10 Schreibsitzungen (5 Wochen)
    o Zwei Essays a 45 Minuten / Woche
    o KVT
  • Behandlung PTSD
  • Bei fast 80% zeigen sich klinische signifikante Verbesserungen in der depressiven Symptomatik
  • Bei fast 50% findet eine partielle Remission der Symptomatik statt
554
Q

Was ist CETA – Common Elements of Treatment?

A
  • Transdiagnostische Therapie: PTSD, Depression, Angststörungen, hohe Komorbidität
  • Kurze, leicht durchführbare Intervention
  • Bisherige Einsatzgebiete: Irak, Thailand, Zambia, Ukraine
  • Behandlungseffekte
    o PTBS: d = 1.19-2.4
    o Depression: d = 1.16 – 1.82
    o Angst: d = 0.79 – 1.60
  • Entwickelt für Laien-Therapeuten
555
Q

Welche Arten von E-Mental Health Programmen / Online-Therapien gibt es?

A
  1. Selbsthilfeprogramme
  2. Therapeutengeschützte Programme
  3. Smartphone Apps
  4. Video-Psychotherapie
556
Q

Welche Belastungsfaktoren können durch Krebserkrankungen entstehen?

A
  • Belastung durch den Krebs und die Behandlung:
    o invasive Behandlungen, Schmerzen, Fatique, Invalidität, Psychosomatische Symptome, Behinderung
  • Familiäre Belastungen
    o Veränderung sozialer Rollen und Aufgaben, Veränderungen in der Beziehung zum Partner, zu Kindern, zu Freunden
  • Soziale, finanzielle und berufliche Belastungen
    o Aufgabe wichtiger sozialer und beruflicher Funktionen, neue Abhängigkeiten, Isolation
  • Probleme des Versorgungssystems
    o Inadäquate Arzt-Patient-Kommunikation, fehlende Information, Entpersonalisierte Behandlung, Zeitmangel, Fehlende Intimität
  • Existentielle und spirituelle Probleme
    o Konfrontation mit der Endlichkeit des eigenen Lebens, Suche nach Sinn, spirituellen, religiösen, philosophischen Erkrankungen
557
Q

Welche psychischen Belastungen können mit der Krebskrankheit einhergehen?

A
558
Q

Was versteht man unter Fatique?

A

Tritt eine anhaltende Erschöpfung im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung auf, wird sie als Tumor-assoziierte Fatigue bezeichnet. Typisch für Fatigue sind eine ausgeprägte Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit

559
Q

Was ist der Unterschied zwischen Fatique und Depression?

A

Bei der Fatique möchte der Patient theoretisch „leben“ und aktiv sein. Bei der Depression leidet auch der innere Antrieb, nicht nur die Möglichkeit, diesen umzusetzen. Außerdem kommen Selbstwert-Thematiken dazu.

560
Q

Welche Krebsarten sind wie tödlich? Nenne Beispiele

A
  • Bauchspeicheldrüsen-Krebs (relative 5-Jahres-Überlebensrate: 9-10%)
  • Leukämien (relative 5-Jahres-Überlebensrate: 58-59%)
561
Q

Welche Belastungsfaktoren können während eines Krankenhausaufenthaltes entstehen?

A
  • Angst vor Eingriffen
  • Nicht als Mensch im Mittelpunkt
  • Fehlende Informationen
  • Unverständliche Sprache
  • Entpersonalisierte Behandlung
  • Miterleben von Krankheit und Tod
  • Mangelnde Zeit der Ärzte / Pflege
562
Q

Welche Themen gibt es unter anderem in der Psychoonkologie?

A
  1. Können Faktoren des Erlebens und Verhaltens die Entstehung von Krebs begünstigen: Psychoätiologie
  2. Warum habe ich die Erkrankung bekommen, wodurch kann ich ihren Verlauf beeinflussen: Subjektive Krankheitstheorien
  3. Psychosoziale Belastungen / Lebensqualität
  4. Wie helfe ich mir, mit Belastungen umzugehen: Krankheitsverarbeitung
  5. Wer oder was kann im Alltag helfen: Soziale Unterstützung
  6. Wer kann wie professionell helfen: Psychoonkologische Interventionen
563
Q

Wie ist die Epidemiologie von psychischen Störungen unter Krebspatienten?

A
  • Singer et al., 2010: 1/3 aller Krebspatienten leidet im Krankenhaus unter einer psychischen Störung
    o Depression
    o Anpassungsstörungen
    o Ängste
    o Distress, Progredienzangst
    o Fatique
564
Q

Zwischen welchen Arten von Angst unterscheidet man bei schwerkranken Patienten? Was sind deren häufigste Ursachen?

A
  • Reaktive Angst- und Anpassungsstörung
    o Häufige Ursachen:
    ▪ Bewusstsein über schweren / terminalen Zustand
    ▪ Furcht vor dem weiteren Krankheitsverlauf und dem Tod
    ▪ Familiäre Konflikte mit Behandlern
  • Krankheits- und Behandlungsbedingte Angst
    o Häufigste Ursachen:
    ▪ Unzureichende Schmerzbehandlung
    ▪ Lungenembolie
  • Substanzinduzierte Ängste
    o Z.B. Opiat-, Benzodiazepin- und Alkoholentzug
565
Q

Was sind die häufigsten Ursachen für Depressionen bei schwerkranken Patienten?

A
  • Psychologisch
    o Häufigste Ursachen
    ▪ Verlust körperlicher Integrität
    ▪ Hilflosigkeit
    ▪ Hoffnungslosigkeit und Kontrollverlust
    ▪ Belastende Zukunftsgedanken
    ▪ Maladaptive Krankheitsbewältigung
    ▪ Einengung des Denkens auf Sterben und Tod
    ▪ Trennung von Angehören infolge des Krankenhausaufenthalts
  • Somatisch
    o Häufigste Ursachen
    ▪ Zytostatika, Bestrahlung
566
Q

Wie viele schwerkranke Patienten haben mit Suizidalität zu kämpfen?

A
  • Zwischen 9-45% schwer und terminal kranker Patienten äußern zumindest vorübergehend im Krankheitsverlauf den Wunsch, zu sterben
  • Etwa 9%- 15% haben Todeswünsche, ohne konkrete Suizidabsichten
567
Q

Was ist bei krebsverursachenden Faktoren zu bedenken?

A

Die wenigsten krebsverursachenden Faktoren sind bekannt und können vom Betroffenen beeinflusst werden

568
Q

Was versteht man unter Fighting spirit

A
  • Positiv Denken
  • Kämpferische Haltung gegen Krebs
  • Wissenschaftlich nicht belegt
569
Q

Welchen Einfluss hat die Einstellung auf den Krankheitsverlauf?

A
  • Pessimistische oder optimistische Haltung hat keinen Einfluss auf Krankheitsverlauf
  • Angst kann Lebensqualität beeinträchtigen
570
Q

Kann eine Psychotherapie die Mortalitätsrate bei Krebs reduzieren?

A
  • Frühe Inanspruchnahme auf psychosoziale Unterstützung
    o Positiver Effekt auf Überlebensrate
    o Stressreduktion sollte so früh wie möglich angeboten werden
  • Tumore des Magen- / Darm-Bereichs sprechen besser auf psychosoziale Interventionen an als Hautkrebs oder Brustkrebs
  • Patienten mit Metastasen profitieren weniger von psychosozialen Interventionen
  • Psycho-edukative Interventionen zeigen die besten Resultate
571
Q

Welche positiven Effekte der psychoonkologischen Interventionen gibt es? (Schulz et al., 2001)

A
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Einschlaf- und Gesamtschlafdauer
  • Hospitalisierungsdauer (post-OP)
  • Medizinische Compliance
  • Depression
  • Hilflosigkeit
  • Schmerzen
  • Berufliche Beeinträchtigung
  • Soziale Beziehungen
  • Sexualität
  • Immunologische Veränderungen
  • Arbeitszufriedenheit
  • Körperliche und soziale Aktivitäten
  • Angst
572
Q

Was sind Besonderheiten psychoonkologischer Interventionen?

A
  • Setting: Ambulant, teilstationär, stationär, Hospiz
  • Inhaltlich auch: Beratung, Psychoedukation, Begleitung
  • Patient und seine Umwelt (Familien, Kinder, Freunde)
  • Existenzielle Bedrohung (Finanziell, spirituell, materiell)
573
Q

Definiere „Psychoonkologische Intervention“

A

Eine psychoonkologische Intervention wird definiert als eine nicht-pharmakologische Intervention, in welcher psychologische und sozialarbeiterische Methoden wie z.B.

  • Psychosoziale Beratung
  • Psychoedukation
  • Stressbewältigungstraining
  • Psychotherapie
  • Entspannungsverfahren

Allein oder in Kombination, von einem professionellen Therapeuten in einer persönlichen Interaktion mit Krebspatienten durchgeführt werden, um deren psychische und soziale Belastung zu vermindern und die Lebensqualität zu erhöhen. Zu den psychoonkologischen Interventionen gehören darüber hinaus die künstlerischen Therapien

574
Q

Beschreibe die Leitlinien der Psychoonkologie

A
575
Q

Welche konkreten Interventionen gehören zur Psychoonkologie?

A
  • Kriseninterventionen: 2-10 Gespräche mit unterschiedlicher Dauer angepasst
  • Coping / Lösungsorientierte Ansätze
  • Entspannungsverfahren: Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, etc.
  • Imaginative Verfahren: gelenkte Imagination
  • Kreative Verfahren
  • Medikamentöse Therapie von Angst, Unruhe, Depressionen, etc.
576
Q

Welche psychosozialen Interventionen gehören zur Psychoonkologie?

A
  • Psychosoziale Beratungsgespräche
  • Paartherapie
  • Gruppentherapie
  • Kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen
  • Psychodynamische Therapie
  • Kognitiv-existentielle Interventionen
  • Sinn-basierte Psychotherapie
577
Q

Welchen Einfluss haben Bewegung und Sport in der Psychoonkologie?

A
  • Vermindern Nebenwirkung von Chemotherapie
  • Reduziert Fatique
  • Intensität des Ausdauersports erhöht die Überlebensrate bei Bruskrebspatienten (v.a. Joggen)
  • Steigert Selbstwert und Lebensqualität
578
Q

Welche Aussagen zur Wirksamkeit der Verhaltenstherapie sind richtig? (2 Punkte)

  1. Die Narrative Expositionstherapie wurde für geflüchtete Menschen, die an einer Depression leiden, entwickelt.
  2. Die internetbasierte Verhaltenstherapie für Depression zeigt vergleichbare Wirksamkeitseffekte gegenüber der kognitiven Verhaltenstherapie für Depression im face-to-face-Setting
  3. Selbsthilferatgeber zeigen bei der Anorexia Nervosa eine gute Wirksamkeit.
  4. Die Verhaltenstherapie zeigt eine sehr gute Wirksamkeit in Bezug auf die langfristige Gewichtsabnahme bei Adipositas-Patienten.
A
579
Q

Welche der Aussagen zur verhaltenstherapeutischen Technik der Exposition eines traumatischen Ereignisses trifft (treffen) zu?

  1. Die Patienten werden immer wieder von der/dem Therapeuten/-in unterbrochen, um nach der Höhe ihres Stresserlebens während der Exposition zu fragen.
  2. Patienten werden aufgeklärt, dass sie während der Konfrontation versuchen sollen an einen sicheren Ort zu denken.
  3. Das Furchtstruktur-Modell nach Beck gibt den theoretischen Hintergrund der Exposition bei der PTBS
  4. Die Patienten werden gebeten in der Gegenwartsform über das erlebte Trauma zu sprechen, damit die Patienten ein maximales Stresserleben zeigen.
  5. Mit Hilfe der Exposition sollen Gefühle, Gedanken und körperliche Reaktionen aktiviert werden
A
580
Q

Welche Aussage zur Diagnose der Binge Eating Störung ist richtig?

  1. Die Essanfälle treten über 2 Wochen mindestens einmal täglich auf.
  2. Die „Essanfälle“ treten über 2 Monate mindestens einmal pro Woche auf.
  3. Die Essanfälle treten über drei Monate mindestens einmal pro Woche auf.

4.Die Essanfälle treten über einen Monat mindestens einmal pro Woche auf.

A
581
Q

Welche Aussage zum therapeutischen Vorgehen bei Essstörungen ist richtig?

  1. Patient*innen mit einer Essanfall-Symptomatik können nur stationär behandelt werden.
  2. Patient*innen, die an einer Binge Eating Störung leiden, haben eine schlechte Prognose auf Heilung.
  3. Ab einem BMI von 12 muss ein/-e Patient*in mit Anorexia nervosa stationär zwangseingewiesen werden.
  4. In der Behandlung der Essstörungen kommt in der Regel ein
    transdiagnostischer Therapieansatz zum Einsatz
A
582
Q

Welcher Postmigrationsstressor stellt kein Risikofaktor für eine psychische Erkrankung dar?

  • Keine Arbeitserlaubnis
  • Armut
  • Fehlende Sprachkompetenz
  • Soziale Unterstützung
  • Arbeit unter Qualifikationsniveau Unsicherer
  • Aufenthaltsstatus
A
583
Q

Welche der folgenden Aussagen treffen (trifft) auf die Leitlinien für die Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung zu?

  1. Bei bestehendem Täterkontakt ist eine traumafokussierte
    Behandlung kontraindiziert
  2. Bei der Therapie der posttraumatischen Belastungsstörung soll insbesondere mittels Stabilisierung das Trauma bearbeitet und integriert werden
  3. Allen Patenten mit einer PTBS soll eine traumafokussierte
    Psychotherapie angeboten werden
  4. Die Stabilisierungsverfahren zeigen eine gute Evidenz
  5. Bei komorbiden Erkrankungen sollen Techniken der
    Emotionsregulation angeboten werden, um dysfunktionale Beziehungsmuster zu bearbeiten
  6. Akute Suizidalität ist eine relative Kontraindikation der traumafokussierten Therapie
A
584
Q

Welcher Erfassungszeitraum erzielte die größte Effektstärke für die Anzahl der Essanfälle in einer Binge Eating Therapie in dieser Tabelle?

Nach 3 Monaten Follow-Up
Nach 6-Monaten Follow-up
Nach 12-Monaten-Follow-up

A
585
Q

Welche Interventionen können für die Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung im Rahmen einer Verhaltenstherapie angeboten werden?

  1. Langandauernde Konfrontation
  2. Hypnose
  3. Narrative Expositionstherapie
  4. Imaginatives Neuschreiben
  5. Kognitive Umstrukturierung
  6. CBASP
  7. EMDR
  8. Gestalttherapie
A
586
Q

Welche drei Wirkfaktoren der therapeutischen Beziehung nach Bordin gibt es?

A
587
Q

Welche Aussage zur Suizidrate ist falsch?

Ältere Männer ab 70 Jahren begehen am häufigsten Suizid

Frauen weisen in allen Altersgruppen eine niedrigere Suizidrate als Männer auf.

Jüngere Menschen begehen häufiger Suizid als ältere Menschen.

A

Ältere Männer ab 70 Jahren begehen am häufigsten Suizid

588
Q

Welche Aussagen zur therapeutischen Kompetenz sind richtig ?

  1. Therapeutische Adhärenz beschreibt, inwieweit sich der bzw. die Therapeut*in sich an das Therapiemanual hält.
  2. Prozessstrategien beschreiben die Fähigkeit der bzw. des Therapeut*in den Ablauf der therapeutischen Sitzung zu strukturieren.
  3. Heuristik beschreibt die persönliche Erfahrung, die der bzw. die Therapeut*in mit in den Therapieverlauf einbringt
  4. Ein bzw. eine Therapeut*in mit hoher Behandlungsintegrität führt die Psychotherapie gemäß evidenzbasierten Wissen durch
A
589
Q

Bei der kognitiven Verhaltenstherapie der Binge Eating Störung und Bulimie Nervosa gehört folgendes Modul nicht dazu?

Kognitive Umstrukturierung
Exposition
Selbstbeobachtung
Problemlösestrategien
Tagesstruktur

A
590
Q

Welche Aussage(n) zur Trauer sind, bzw. ist richtig?

  1. Im ICD-10 wird die klinische Diagnose für eine pathologische Form der Trauer als „anhaltende Trauerstörung“ benannt.
  2. Im DSM-5 wurde die Forschungsdiagnose der pathologischen Form der Trauer „persistierende komplexe Trauerstörung“ genannt
  3. Die Symptome der „anhaltenden Trauerstörung“ im ICD-11 sollten mindestens 12 Monate andauern.
  4. Die 5 Trauerstadien nach Kübler-Ross konnten wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden
  5. Meta-analysen für Trauerinterventionen weisen sehr gute Behandlungseffekte für die Trauersymptomatik auf
A
591
Q

Die Abkürzung NET steht für Folgendes

A

Narrative Expositionstherapie

592
Q

Welche Aussage zum Reziprozitätstraining in der Paartherapie ist richtig?

Reziprozitätstraining ist ein soziales Kompetenztraining.

Das Reziprozitätstraining basiert auf achtsamkeitsbasierten Techniken.

Das Reziprozitätstraining dient dem Aufbau von negativen Interaktionsverhalten in der Paarbeziehung.

Das Reziprozitätstraining basiert auf dem operanten Verfahren mit reziproker Verstärkung

Das Reziprozitätstraining ist eine Rückfallprophylaxe in der Paartherapie

A
593
Q

Welche Aussage gemäß den Leitlinien für Psychoonkologie ist falsch?

Die kognitive Verhaltenstherapie weist in Bezug auf die Angst und Depression mittlere Effekte auf.

Die Psychotherapie im Einzelsetting weist in Bezug auf körperliche Symptome und Depression mittlere und langfristige Effekte auf.

Psychoedukation weist in Bezug auf Depression und Lebensqualität einen mittleren Effekt auf

Entspannungsverfahren weisen im in Bezug auf Übelkeit und Depression einen mittleren Effekt

A
594
Q

Welche Bereiche erfasst die deutsche Version des „Oral History Interview“ in der Paartherapie?

  1. Paarkohärenz
  2. Ehephilosophie
  3. Streitkultur
  4. Beziehungsgeschichte
  5. Kindererziehung
  6. Familienplanung/Sexualität
  7. Gewalt und Aggression
A
595
Q

Welches Vorgehen gehört nicht zum SPIKES-Protokoll?

  • Eine geschützte Umgebung für die Patient*in schaffen.
  • Einschätzung der Patient*innen Wahrnehmung, was bekannt ist über die Erkrankung.
  • Direkte Konfrontation mit den Untersuchungsergebnissen.
  • Warnung vor der Mitteilung der schlechten Nachricht.
A
596
Q

Welche Bewertungsform von Affären gehört nach der Definition von Jellouschek nicht dazu?

Bagatellisierende Beschreibung

Intellektualisierende Beschreibung

Moralisierende Beschreibung

Entwicklungsorientierte Beschreibung

A
597
Q

Welche Aussagen zu internetbasierten psychologischen Interventionen sind richtig?

  1. Die Wirksamkeit von Smartphone-Apps zeigt große Behandlungseffekte auf
  2. Es gibt bisher nur wenige Langzeiteffekte bei der Auswertung von Smartphone-Apps.
  3. Die Intensität des therapeutischen Kontaktes steht in Zusammenhang mit der Wirksamkeitseffekten von psychologischen internetbasierten Interventionen
  4. Die Wirksamkeit von internetbasierten Interventionen wird durch die abstrakte Adhärenz des therapeutischen Arbeitens erklärt.
A
598
Q

Welche Aussage zum Imagery Rescripting (IRRT) ist richtig?

Das IRRT gleicht in der ersten Phase (1a) der normalen Traumakonfrontation.

Das “damalige ich” und der “Täter*in” stehen in Dialog in der 2. Phase.

Die IRRT kann als Technik auch zur Verarbeitung eines Erdbebens eingesetzt werden.

Der Täter*in und das “aktuelle Ich” stehen in Phase 3 miteinander im Dialog

A
599
Q

Welche Aussage zur Alptraum-Intervention ist falsch?

  • Alpträume können bei manchen Patient*innen zum Hauptstressor werden.
  • Alptrauminhalte hängen oft mit ‘Hotspots’ des Traumas in Zusammenhang.
  • In der Alptraumtherapie arbeitet man mit Hilfe der Traumdeutung.
  • Ziel der Alptraumtherapie ist es die Alpträume zu reduzieren.
A
600
Q

Das Duale Prozessmodell weist zwei Seiten bei der Trauerbewältigung auf. Kreuzen sie die richtige Antwort an!

Verlustorientiert und zukunftsorientiert
Verlustorientiert und Veränderungsorientiert
Verlustorientiert und Auflösungsorientiert
Verlustorientiert und Wiederherstellungsorientiert

A
601
Q

Unter der Cognitive Restructuring Imaginary Modification versteht man:

  • Eine Konfrontation in Bezug auf Ekel und Beschmutzt-seins-Gefühle.
  • Eine reine kognitive Umstrukturierung in Bezug auf Ekel.
  • Die Entwicklung eines Rationales und Durchführung einer imaginativen Umschreibung in Bezug auf Hauterneuerungsprozesse
  • Eine Selbstkonfrontation mit Reaktionsverhinderung.
A
602
Q

Was ist Cognitive Restructuring Imaginary Modification?

A

Cognitive restructuring and imagery modification (CRIM) is a two-session intervention that was first developed to change the feelings of being contaminated in victims of childhood sexual abuse

603
Q

Welches Trauma erfüllt nicht das Kriterium eines Traumas nach DSM-5?

Regelmäßig im Rahmen einer journalistischen Tätigkeit mit traumatischen Fotografien konfrontiert zu sein.
Erleben einer schwierigen Scheidung der Eltern in der Kindheit.
Zeuge sein eines Verkehrsunfalls.
Der Suizid eines Elternteils.

A
604
Q

Welche Aussage ist richtig in Bezug auf das Einbeziehen von Dolmetschern in der Psychotherapie?

Es ist in Ordnung, wenn die Tochter der Patientin in der Therapie beim Dolmetschen hilft.

Die Dolmetscherin kann den Patienten bei Fragen außerhalb der Therapie unterstützen.

Die Dolmetscher*innen, die regelmäßig mit geflüchteten Menschen arbeiten, sollten regelmäßig Supervision erhalten.

Der Dolmetscher kann Inhalte so beim Übersetzen verändern, dass es für die Patientin nicht mehr beschämend ist

A
605
Q

Welches Symptom gehört nicht zur PTBS nach DSM-5?

Vermeidung von Orten, die in Zusammenhang mit dem Trauma stehen
Ohnmachtsanfälle
Alpträume
Flashbacks

A
606
Q

Welches sind nach Wampold et al (2015) die relevantesten therapeutischen Faktoren in der Psychotherapie?

A

Übereinstimmung in den Therapiezielen

Empathie

Allianz zwischen Patienten und Therapeuten

607
Q

Welche Aussage ist richtig in Bezug auf Psychotherapie mit geflüchteten Menschen?

Die Krankenkassen in Deutschland erstatten die Kosten für Sprachvermittler.

Es gibt inzwischen ausreichend muttersprachliche Psychotherapeut*innen mit Kassensitz.

Es gibt noch nicht ausreichende evidenzbasierte Psychotherapien für geflüchtete Menschen für die posttraumatische Belastungsstörung.

Die meisten Psychotherapiestudien, die mit geflüchteten Menschen durchgeführt wurden, behandelten die Depression.

Unterschiedliches Verständnis von Krankheit und Heilung wird von Psychotherapeut*innen häufiger als Herausforderung genannt als die sprachliche Barrieren.

A
608
Q

Welche Aussage zur Wirksamkeit der Therapie von Essstörungen und Adipositas ist falsch?

Die Therapie für Bulimia Nervosa ist die am häufigsten wissenschaftlich untersuchte Psychotherapie

Interventionen zur Behandlung der Adipositas zeigen langfristig eine hohe Gewichtsabnahme

Im 12-Monats-Follow-up liegt der Gewichtsverlust zwischen 1.3 und 1.5 kg

A
609
Q

Welche Aussage zur Psychotherapie der Essstörungen ist falsch?

Selbstbeobachtung des Essverhaltens steht am Anfang der Psychotherapie.

Die Handlungsmotivation bei Anorexie Nervosa Patient*innen liegt bei ca. 40%.

Das Esstagebuch sollte von den Patient*innen nur am Anfang der Therapie genutzt werden.

Durch die Behandlung der Essstörung kann eine Gewichtszunahme als Folge der Therapie auftreten

A
610
Q

Für was steht die Abkürzung IAPT?

A

Improving Access to Psychological Therapies

611
Q

Welche therapeutischen Kompetenzen gehören nicht zu dem Modell von Overholser & Fine?

A

Übereinstimmung der therapeutischen Aufgaben

Gemeinsame Zielvorstellung

612
Q

Welcher Faktor gehört nicht zur Definition von Misserfolgen in der Therapie nach Märtens und Petzold, 2002?

Unzureichende oder fehlende Erreichung der Behandlungsziele Therapieschäden
Fehlerhafte Diagnostik
Kurzfristige Symptomverschlechterung
Falscher Therapiefokus

A
613
Q

Welche Aussage(-n) zur transdiagnostischen Psychotherapie ist/sind falsch?

  1. Eine transdiagnostische Psychotherapie ist ein störungsübergreifendes Verfahren.
  2. Eine transdiagnostische Psychotherapie bezieht sich ausschließlich auf die verschiedenen Essstörungen.
  3. Eine transdiagnostische Psychotherapie fokussiert sich
    ausschließlich auf die Behandlung emotionale Störungen
  4. Der transdiagnostische Therapieansatz basiert vorwiegend auf kognitiven Methoden
A
614
Q

Welche Aussage zur angepassten Wohlbefindensregulation im Alter ist falsch?

  • Negative Emotionen werden seltener erlebt
  • Durch die Bewältigungs- und Lebenserfahrung (z.B. Weisheit, Reife) bei älteren Menschen erleben diese eine positive Affektbilanz.
  • Das subjektive Wohlbefinden nimmt im Alter stark ab.
  • Trotz alterstypischen Verlusten bleibt das allgemeine subjektive Wohlbefinden relativ stabil.
A
615
Q

Welche Aussage zur videogestützten Psychotherapie ist falsch?

Bisherige Ergebnisse zeigen keinen Unterschied in der Wirksamkeit von videogestützter Psychotherapie und face-to-face-Therapie.

Die therapeutische Beziehung wird von den Patient*innen gleich gut bewertet wie in der face-to-face-Therapie.

Die therapeutische Beziehung wird in der videogestützten Therapie von den Therapeut*innen weniger gut bewertet.

Für die Durchführung der videogestützten Sprechstunde können in Deutschland alle gängigen Programme (z.B. Zoom, Skype) genutzt werden

A
616
Q

Die Effektstärken für die Wirksamkeit von psychologischen Smartphone-Apps liegen gemäß einer Meta-Analyse von Linardon et al (2019) zwischen…

A

…d = 0.00-0.30

617
Q

Das Programm “Moodgym” wurde in folgendem Land entwickelt

A

Australien

618
Q

Welcher Faktor ist kein Prädiktor für Online- Selbsthilfeprogramme?

Weibliches Geschlecht
niedriges Bildungsniveau
höheres Lebensalter
höhere komorbide Angst

A
619
Q

Welche Aussage/-n sind bzw. ist in der Behandlung von psychoonkologischen Patienten richtig?

  1. Die Palliativpsychologie beschäftigt sich mit Krebspatienten vor allem auf einer spirituellen Ebene.
  2. Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass es eine sogenannte Krebspersönlichkeit gibt.
  3. Progredienzangst beschäftigt sich mit der Angst vor Therapien im Rahmen der Tumorbehandlung (z.B. Chemotherapie).
  4. Fatigue beschreibt einen chronischen Ermüdungszustand, der bei Tumorpatienten vorkommen kann.
A
620
Q

In welchem Land kommt das kulturelle Konzept von “Khyal” vor?

A

Kambodscha

621
Q

Welche Aussage zur Wirksamkeit von kultursensibler Psychotherapie ist falsch?

Es gibt nur wenige Studien, die kultursensible Psychotherapie untersuchten.

Psychotherapien, die kulturell adaptiert wurden sind wirksamer als die, die nicht adaptiert wurden

Meta-analysen zeigen, dass die kultursensiblen Psychotherapien vorwiegend mit aktiven Kontrollgruppen untersucht wurden

Die Wirksamkeit von NET konnte inzwischen belegt werden

A
622
Q

Welche Aussagen zu den Therapeuteneffekten in der Psychotherapie sind richtig?

  1. Erfolgreiche und weniger erfolgreiche Therapeut*innen unterscheiden sich nicht durch das Geschlecht.
  2. Erfolgreiche und weniger erfolgreiche Therapeut*innen unterscheiden sich durch das Alter.
  3. Erfolgreiche und weniger erfolgreiche Therapeut*innen unterscheiden sich durch die therapeutische Schulenrichtung.
  4. Erfolgreiche und weniger erfolgreiche Therapeut*innen unterscheiden sich nicht durch die Erfahrung.
  5. Erfolgreichere Therapeut*innen zeigen eine kürzere Therapiedauer auf.
A
623
Q

Welche Aussage über Trauerreaktionen ist falsch?

Die T-Zellen zeugen in den ersten Wochen nach dem Tod ein niedriges Niveau.

Witwer zeigen gegenüber nicht verwitweten Männer einen Unterschied in Bezug auf Mortalität.

Im Langzeitverlauf nimmt die Akzeptanz bei der Trauer ab.

Die Freisetzung von Kortisol in den ersten Tagen nach dem Tod einer nahestehenden Person ist vergleichbar mit einer posttraumatischen Stressreaktion.

A
624
Q

Welche Aussagen zum „Emotional Capital“ in einer Paarbeziehung sind richtig?

  1. „Emotional Capital“ beschreibt die Anhäufung von negativen Erfahrungen innerhalb einer Paarbeziehung.
  2. Das „Emotional Capital“ beschreibt die Anhäufung von geteilten positiven Emotionen/Erlebnissen eines Paares.
  3. Ein hohes „Emotional Capital“ in einer Paarbeziehung dient als Puffer gegenüber Krisen in Paarbeziehungen.
  4. Ob ein Paar „Emotional Capital“ in seiner Beziehung aufbaut oder nicht, spielt beim Umgang mit Konflikten in der Beziehung keine Rolle.
A
625
Q

Welche Aussage bezüglich psychiatrischer Gruppen ist falsch?

Die Gruppenteilnehmerinnen weisen ein hohes Störungsniveau auf. Die Teilnehmerinnen nehmen oft nur unregelmäßig an der Gruppe teil

Es geht bei den psychiatrischen Gruppen vor allem darum, dass die Teilnehmer*innen sehr detaillierte Psychoedukation zu ihrer Störung erhalten

Die Gruppe soll Hoffnung geben

A
626
Q

Von wem stammt das Aufgabenmodell der Trauerverarbeitung?

A

William Worden

627
Q

Welche Aussage zur Arbeit im “Hier und Jetzt” in der Gruppentherapie ist falsch?

Die Arbeit im “Hier und Jetzt” fördert die Beziehung der Gruppenmitglieder untereinander.

Die Arbeit im “Hier und Jetzt” hat zum Ziel Konflikte innerhalb der Gruppe hervorzurufen, damit man diese innerhalb der Gruppe bearbeiten kann

Die Arbeit im “Hier und Jetzt” soll den Fokus auf einzelne Gruppenteilnehmer in der therapeutischen Arbeit verhindern und alle Mitglieder der Gruppe einschließen.

In der Arbeit im “Hier und Jetzt” soll die Selbstreflexion bezüglich eigener Rollen- und Verhaltensmuster gefördert werden

A
628
Q

Ein schwacher Therapieeffekt nach Cohen’s d ist….

A

…0.20

629
Q

Was versteht man unter Therapieadhärenz?

A

Die Therapeuten halten sich an das Therapiemanual.

630
Q

Was versteht man unter “Refusals” in der Psychotherapie?

A

Patienten, die sich im Vorstadium nach einigen wenigen Sitzungen dazu
entscheiden, die Behandlung nicht mehr in Anspruch zu nehmen.