Medizin Für Psychologen Flashcards

1
Q

Wozu dienen medizinische Kenntnisse für Psychotherapeuten?

A
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Q

Welche Erkrankungen erhöhen die Prävalenz einer Depression um das 1,7 bis 5,8fache?

A

Angst, sexuelle Störungen, schwere Herzinsuffizienz, KHK, Schlaganfall/TIA, Lebererkrankungen, Diabetes mellitus, Krebserkrankungen

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3
Q

Wie verändert sich die Prävalenz von Depressionen bei unterschiedlicher Summer von Komorbiditäten?

A
  • 1 Komorbidität: 1,6fach erhöhte Prävalenz
  • 6 Komorbiditäten: 6,2fach erhöhte Prävalenz
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4
Q

Wofür steht VAS?

A

Visual analogue Scale

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5
Q

Was sind die wichtigsten Aufgaben des Herz-Kreislaufsystems?

A

• Versorgung der Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff
• Abtransport von Abfallstoffen und CO2
• Austausch von Botenstoffen
• Immunabwehr
• Wärmeaustausch (durch erweitern / verengen der Gefäße)

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6
Q

Was ist Atmung?

A

Atmung ist der lebensnotwendige Vorgang, bei dem Sauerstoff aus der Luft aufgenommen (äußere Atmung) und in alle Körperzellen transportiert wird, wo er zur Energiegewinnung herangezogen wird (innere Atmung). Dabei entstehen als Abfallprodukte Wasser und Kohlendioxid. Letzteres wird in der Lunge an die auszuatmende Luft abgegeben und so aus dem Körper entfernt.

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7
Q

Was ist äußere Atmung?

A

Die sogenannte äußere Atmung (Lungenatmung) passiert in der Lunge. Sie bezeichnet die Aufnahme von Sauerstoff aus der Atemluft und die Abgabe von Kohlendioxid an die Atemluft. Das Ganze wird vom Atemzentrum im Gehirn gesteuert. Im Detail läuft die äußere Atmung folgendermaßen ab:

Sauerstoffreiche Atemluft strömt über Mund, Nase und Rachen in die Luftröhre, wobei sie auf ihrem Weg angewärmt, angefeuchtet und gereinigt. Von der Luftröhre geht es weiter in die Bronchien und ihre kleineren Verzweigungen, die Bronchiolen. Am Ende der Bronchiolen gelangt die Atemluft in die etwa 300 Millionen Lungenbläschen (Alveolen). Diese sind sehr dünnwandig und werden von einem Netz feinster Blutgefäße (Kapillaren) umgeben.
Hier findet der Gasaustausch statt:

Der Sauerstoff der Atemluft diffundiert durch die Membran der Alveolen ins Blut und bindet dort an Hämoglobin (rote Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen). Gleichzeitig diffundiert das Kohlendioxid aus dem Blut in die Lungenbläschen, um dann mit der Luft ausgeatmet zu werden. Das Hämoglobin transportiert den gebundenen Sauerstoff mit dem Blutkreislauf in alle Organe und zu allen Zellen, die ihn zur Energiegewinnung benötigen.

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8
Q

Was ist innere Atmung?

A

Die innere Atmung wird auch Gewebeatmung oder Zellatmung genannt. Sie beschreibt den biochemischen Prozess, durch den organische Stoffe mithilfe von Sauerstoff verändert (oxidiert) werden, um die in den Stoffen gespeichert Energie freizusetzen und in Form von ATP (Adenosintriphosphat) nutzbar zu machen. ATP ist die wichtigste Energiespeicherform innerhalb von Zellen.

Im Zuge der inneren Atmung fällt als Abfallprodukt Kohlendioxid an. Es wird vom Blut in die Lunge transportiert und dort abgeatmet (im Rahmen der äußeren Atmung).

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9
Q

Welche Probleme kann die Atmung verursachen?

A

Wenn jemand das Gefühl hat, nicht genügend Luft zu bekommen, spricht man von Atemnot oder Dyspnoe. Die Betroffen versuchen oft, du schnelles, flaches Atmen oder vertieftes Atmen ihren Sauerstoffbedarf zu decken.
Die möglichen Ursachen einer Dyspnoe sind vielfältig. Manchmal steckt eine Lungenerkrankung dahinter wie etwa Asthma, COPD, Lungenentzündung oder Lungenembolie. Auch Herzerkrankungen wie Herzschwäche oder Herzinfarkt können Atemnot verursachen. In anderen Fällen sind Verletzungen des Brustkorbs (wie Rippenbruch), Mukoviszidose, allergische Reaktionen oder Infektionen der Atemwege (wie Diphtherie) die Ursache. Schließlich gibt es auch die psychogene Dyspnoe: Hier wird die Atemnot etwa durch Stress, Depressionen oder Angststörungen ausgelöst.

Wenn infolge einer Störung im Atmungssystem der Sauerstoffgehalt im Blut erniedrigt ist, nennt man das Hypoxie. Schnell lebensgefährlich wird es, wenn die Atmung komplett aussetzt: Nach etwa vier Minuten ohne Sauerstoff beginnen die Gehirnzellen abzusterben, was zu Hirnschäden und schließlich zum Tod führt.

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10
Q

Was ist Hämoglobin?

A

rote Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen

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11
Q

Was ist Dyspnoe?

A

eine subjektiv empfundene Atemnot bzw. eine erschwerte Atmung. Der Patient hat das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen. Die vom Arzt wahrnehmbaren äußerlichen Zeichen einer Dyspnoe können eine flache und schnelle Atmung oder eine betont tiefe Atmung sein.
ICD-10-Code: R06.0

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12
Q

Was ist Asthma?

A

Asthma ist eine dauerhafte Entzündung der Atemwege, die eine Überempfindlichkeit der Bronchien verursacht. Allergene, aber auch körperliche oder seelische Belastung, Nebel, kalte Luft oder Duftstoffe können einen Asthmaanfall auslösen. Atemnot und Husten sind die typischen Symptome.

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13
Q

Was ist COPD?

A

Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist die Lunge dauerhaft geschädigt und die Atemwege (Bronchien) sind verengt. Dadurch bekommt man bei fortgeschrittener COPD nur schwer Luft. Schon Alltagstätigkeiten können dann ausreichen, um außer Atem zu geraten – wie Treppensteigen, Gartenarbeit oder ein Spaziergang.

Eine COPD entsteht nicht plötzlich, sondern entwickelt sich langsam über Jahre hinweg. Beschwerden wie hartnäckiger Husten werden anfangs oft für „normalen” Raucherhusten, eine Bronchitis oder Asthma gehalten. Dass eine andere Erkrankung dahintersteckt, wird häufig erst erkannt, wenn bereits stärkere Beschwerden spürbar sind. Viele Betroffene sind dann älter als 60 Jahre. Die Behandlung der COPD zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten oder zumindest zu bremsen. Wichtig ist vor allem, aufs Rauchen zu verzichten. Medikamente können die Beschwerden lindern und Atemnot-Anfällen vorbeugen. Patientenschulungen helfen, mit der Erkrankung umzugehen.

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14
Q

Was ist eine Lungenembolie?

A

Bei einer Lungenembolie ist ein Lungengefäß verschlossen. Ursache ist meist ein Blutgerinnsel, das sich von einer Thrombose der Bein- oder Beckenvenen gelöst hat und in die Lunge geschwemmt wird. Eine Lungenembolie ist ein Notfall.

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15
Q

Was ist Mukoviszidose?

A

Mukoviszidose ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung, bei der zäher Schleim in den Zellen entsteht und lebenswichtige Organe nach und nach verstopft. Sie gehört zu den seltenen Erkrankungen.

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16
Q

Was ist Diphterie?

A

Diphtherie ist eine akute Infektion, die lebensbedrohlich sein kann. Sie wird durch ein Bakterium ausgelöst, das durch Husten oder Niesen übertragen wird. Mögliche Anzeichen von Diphtherie sind unter anderem Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber und Schlappheit. Sie werden durch das von den Bakterien produzierte Gift hervorgerufen.

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17
Q

Was ist Hypoxie?

A

Unter einer Hypoxie versteht man die Minderversorgung des Körpers oder einzelner Körperabschnitte mit Sauerstoff (O2). Sie zeigt sich durch einen verminderten Sauerstoffpartialdruck (pO2) im Blut und in den Geweben.

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18
Q

Was ist Zyanose?

A

Unter Zyanose versteht man die bläuliche Verfärbung der Haut oder Schleimhäute. Im übertragenen Sinn wird der Begriff auch verwendet, um generell eine Minderdurchblutung zu beschreiben.
Wenn die Zyanose die Akren, d.h. Finger, Zehen oder Nase betrifft, spricht man von einer Akrozyanose.
ICD10-Code: R23.0

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19
Q

Was ist eine Tachykardie?

A

Die Tachykardie ist eine Überschreitung der altersüblichen physiologischen Herzfrequenz (HF) z.B. über 100 Schlägen pro Minute bei einem Erwachsenen.
Der Grenzwert von 100/min sollte flexibel beurteilt werden, da z.B. bei Säuglingen oder Kindern andere Höchstwerte gelten.

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20
Q

Beschreibe grob den Aufbau des Herzens

A

Das Herz lässt sich in eine linke und rechte Hälfte unterteilen. Jede Herzhälfte verfügt über einen Vorhof und eine Herzkammer. Zwischen beiden Herzhälften verläuft in Längsrichtung die sogenannte Herzscheidewand, das Septum. Es trennt den rechten vom linken Vorhof sowie die rechte von der linken Herzkammer

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21
Q

Welches Blut wird in Abbildungen blau und welches rot dargestellt?

A

Arterielles Blut (sauerstoffreich)= rot, Venöses Blut (stauerstoffarm) blau

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22
Q

Was sind die Segelklappen?

A

In jeder Herzhälfte befindet sich zwischen Vorhof und Kammer eine sogenannte Segelklappe. Sie trägt ihren Namen aufgrund ihrer segelartigen Struktur. Die rechte Herzklappe besteht aus drei Segeln und heißt Trikuspidalklappe (tri = drei, cuspis = Segel). Die linke Klappe verfügt über zwei segelförmige Strukturen und nennt sich auch Bikuspidal- oder Mitralklappe (Mitra = Bischofsmütze).
Die Klappen des Herzens übernehmen die Funktion von Rückschlagventilen: Sie sorgen dafür, dass das Blut im Herzen nur in eine Richtung fließen kann.

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23
Q

Was sind die Taschenklappen?

A

Zudem gibt es die taschenförmig angelegten Taschenklappen: Am Übergang von rechter Herzkammer zu Lungenarterie befindet sich die Pulmonalklappe. Sie verhindert, dass Blut in die rechte Herzkammer zurückfließen kann.
Die Aortenklappe am Übergang von linker Herzkammer in die Hauptschlagader (Aorta) stellt sicher, dass das Blut nicht in die linke Herzkammer zurückfließt.

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24
Q

Welches ist die Aortenklappe?

A

Eine der beiden Taschenklappen

ie Aortenklappe am Übergang von linker Herzkammer in die Hauptschlagader (Aorta) stellt sicher, dass das Blut nicht in die linke Herzkammer zurückfließt.

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25
Welches ist die Pulmonalklappe?
Am Übergang von rechter Herzkammer zu Lungenarterie befindet sich die Pulmonalklappe. Sie verhindert, dass Blut in die rechte Herzkammer zurückfließen kann.
26
Welches ist die Trikuspidalklappe?
Rechte Herzklappe Bestehend aus 3 Segeln
27
Welches ist die Mitralklappe (Bikuspidal-Klappe)?
Linke Herzklappe 2 Segelförmige Strukturen
28
Aus wie vielen Schichten besteht die Herzwand?
Endokard Myokard Epikard Diese werden vom Herzbeutel dem pericard umgeben (epikard ist bereit innere Schicht des perikard)
29
Was ist das Endokard?
Das Endokard (endo = innen) kleidet das Herz von innen aus und überzieht auch die vier Herzklappen. Es besteht aus drei Schichten, wovon die oberste als Endothel bezeichnet wird. Dessen Aufbau ähnelt stark dem Endothel in den Blutgefäßen. Die Schichten des Endokards sind zusammen etwa 0,5 bis 1 Millimeter dick.
30
Was ist ein Endothel?
Das Endothel ist eine dünne Schicht aus Endothelzellen, die das Innere (Lumen) von Blutgefäßen auskleidet. Es dient als Barriere zum Gewebe, produziert aber z.B. auch Stickstoffmonoxid, welches der Regulation im Herz-Kreislauf-System dient.
31
Was ist der Myokard?
Als Myokard (myo = Muskel) bezeichnet man den Herzmuskel. Es handelt sich hier im Gegensatz zur Skelettmuskulatur (quergestreifte Muskulatur etwa die Arm- und Beinmuskeln) histologisch um glatte Muskulatur, die nicht willentlich gesteuert werden kann, sondern über das vegetative Nervensystem und sogenannte Neurotransmitter (z B. Adrenalin) gesteuert wird. Das Myokard bildet den größten Teil der Herzwand. Bei gesunden Menschen ist es im Bereich der linken Herzkammer bis zu 1,2 Zentimeter dick, im Bereich des rechten Herzkammer deutlich dünner. Das Myokard bildet auch die Papillarmuskeln an welchen über Sehnenfäden Chordae tendineae) die Mitral- und Tricuspidalklappe befestigt ist und ihre Öffnungsbewegung initiiert wird. Im Myokard verläuft das für den Kontraktionsablauf des Herzens erforderliche Erregungsleitungssystem.
32
Was ist das Epikard?
Das Epikard (epi = auf) bedeckt die Oberfläche des Herzens und die Herzkranzgefäße. Es ist hauchdünn und sondert geringe Mengen einer klaren Flüssigkeit ab. Diese gewährleistet, dass das Herz während des Pumpvorgangs im Herzbeutel gleiten kann. Der Herzbeutel wird auch als Perikard bezeichnet. Er ist ein Sack aus Bindegewebe, der das gesamte Herz umschließt.
33
Was sind die Koronaraterien?
Damit das Herz seine Aufgabe als Motor des Herz-Kreislauf-Systems erfüllen kann, muss es kontinuierlich mit Blut und Sauerstoff versorgt werden. Dies übernehmen die sogenannten Herzkranzgefäße beziehungsweise Koronararterien (corona = Kranz). Sie umgeben das Herz kranzförmig von außen und entspringen aus der Hauptschlagader (Aorta) kurz nach deren Austritt aus der linken Herzkammer, oberhalb der Aortenklappe,da hier ständig höherer Druck herrscht.
34
Was ist die Funktion des Herzens?
Das Herz bildet das Zentrum des Herz-Kreislauf-Systems und verbindet den sogenannten Lungen- mit dem Körperkreislauf. Durch seinen Aufbau ist das Herz optimal an seine Hauptaufgabe angepasst: Es pumpt beständig Blut durch den Körper und gewährleistet so, dass die Organe ausreichend mit Sauerstoff versorgt sind. Ein kompliziertes Erregungsleitungssystem steuert die Funktion des Herzens. Jede Pumpbewegung beginnt mit einem elektrischen Impuls, der zur Anspannung des Herzmuskels nötig ist. Dieser Impuls wird im Sinusknoten im rechten Vorhof erzeugt. Von hier breiten sich die elektrischen Impulse im Erregungsleitungssystem entlang der Vorhöfe und Kammern bis zur Herzspitze aus.
35
Wie häufig schlägt ein gesundes Herz?
Das Herz eines gesunden Erwachsenen schlägt etwa 70-mal in der Minute und fördert pro Herzschlag rund 70 Milliliter Fördert somit pro Minute 4,9 l also fast die gesamte Blutmenge 1x (5-6l)
36
Aus welchen Phasen setzt sich der Herzzyklus zusammen?
Diastole Systole
37
Beschreibe die Diastole
Füllungsphase (Diastole) Der Herzmuskel erschlafft. Durch die obere und unter Hohlvene strömt sauerstoffarmes Blut in den rechten Vorhof. Von dort gelangt es in die rechte Herzkammer. Gleichzeitig fließt aus der Lunge sauerstoffreiches Blut in den linken Vorhof und von dort in die linke Herzkammer. Übersteigt mit Beginn der nachfolgenden Austreibungsphase der Füllungsdruck in den Kammern den Füllungsdruck in den Vorhöfen, schließen sich die Segelklappen.
38
Beschreibe die Systole
Austreibungsphase (Systole) Der Herzmuskel zieht sich zusammen und versorgt dadurch das gesamte Herz-Kreislauf-System mit Blut: Er pumpt es aus den Kammern über die großen Blutgefäße in den Körper- und Lungenkreislauf. Die geschlossenen Segelklappen verhindern, dass Blut in die Vorhöfe zurückfließen kann. Mit zunehmender Entleerung fällt der Druck in den Herzkammern ab. Die verschlossenen Taschenklappen verhindern, dass Blut aus den großen Gefäßen zurück in die Herzkammern strömt. Durch den Druckabfall gelangt nun wieder Blut aus den Vorhöfen über die sich nun wieder öffnenden Segelklappen in die Kammern. Es folgt die nächste Füllungsphase.
39
Beschreibe den Blutfluss durch Herz und Körper
In den rechten Vorhof münden die obere und untere Hohlvene. Sie führen dem Herz das verbrauchte, sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf zu. Vom rechten Vorhof gelangt das Blut in die rechte Herzkammer. Von dort fließt es über die Lungenarterie (Pulmonalarterie) in den sogenannten Lungenkreislauf. In der Lunge findet der Gasaustausch statt: Kohlenstoffdioxid wird aus dem Blut abgegeben und gleichzeitig Sauerstoff aufgenommen. Aus der Lunge strömt das sauerstoffreiche Blut über die Lungenvenen in den Vorhof der linken Herzhälfte. Von hier aus gelangt es in die linke Herzkammer und anschließend über die Hauptschlagader (Aorta) wieder in den Körperkreislauf zu den Organen.
40
Was ist ein Situs invertus?
Als Situs inversus bezeichnet man eine seltene kongenitale Lageanomalie im Sinne einer seiten- bzw. spiegelbildlichen Anordnung der Organe und Gefäße. ICD-10-Code: Q89.3 Ursache des Situs inversus ist eine bisher nicht ausreichend geklärte Störung der Embryogenese. Häufig besteht eine Assoziation zum Kartagener-Syndrom. Die Lageanomalie des Situs inversus ist in der Regel asymptomatisch. Die Inzidenz für kongenitale Vitien ist geringgradig erhöht. In Abhängigkeit der Lageanomalien ist die Oberflächenprojektion der Schmerzen entsprechend seitenverkehrt (z.B. linksseitige Unterbauchschmerzen bei Appendizitis).
41
Was ist eine Herztamponade?
Bei der Herztamponade handelt es sich um eine Kompression des Herzens mit Störung der Herzaktion. Eine Herztamponade entsteht in der Regel durch Flüssigkeitsansammlung im Perikardraum. Diese führt zu einer mechanischen Kompression mit Behinderung der Kontraktionsbewegungen des Herzens. Die Relaxation des Herzens in der Diastole ist nicht mehr möglich. Es kommt zu einem Abfall der Füllung und somit zu einem Absinken des Herzzeitvolumens. Folge ist ein Rückstau vor dem Herzen und eine Minderversorgung des Körpers mit arteriellem Blut. Klinische Zeichen sind unter anderem die Erweiterung der Halsvenen, Hypotonie, Tachykardie, Tachypnoe und Zyanose. Unbehandelt droht ein kardiogener Schock. Die Herztamponade kann durch die Echokardiographie sicher diagnostiziert werden. Bei der Auskultation finden sich gedämpfte Herztöne, im EKG eine Niedervoltage. Die Therapie flüssigkeitsbedingter Herztamponaden ist eine Perikardpunktion mit Drainage der Flüssigkeit. Bei anderen Ursachen sind diese zu beseitigen.
42
Was ist eine Perikarditis?
Herzbeutelentzündung
43
Wodurch kann eine Herztamponade entstehen?
• Traumata (u.a. Stichverletzung, Schussverletzung, stumpfes Thoraxtrauma) • Perikarditis mit Perikarderguss (bakteriell, viral, autoimmun, parasitär, urämisch) • Einblutungen (z.B. bei Herzwandaneurysma, rupturierte Koronararterie) • Aortenaneurysma (Aorta ascendens) • Postoperative Herztamponade nach Herzoperation, bei Verlegung der Thoraxdrainagen • Herzwandruptur nach ausgedehntem Herzinfarkt • Tumoren • Strahlentherapie Jedoch kann eine Herztamponade auch durch extraperikardiale Ursachen erfolgen. Beispiele sind das Mediastinalemphysem und der Spannungspneumothorax.
44
Was ist eine Tachypnoe?
Als Tachypnoe bezeichnet man eine gesteigerte Atemfrequenz – bei Erwachsenen mehr als 20 Atemzüge pro Minute.
45
Was ist ein rheumatisches Fieber?
Das rheumatische Fieber, kurz RF, ist eine reaktive Erkrankung 1 bis 3 Wochen nach einer Infektion mit Streptokokken. Es führt zu einer abakteriellen Entzündung verschiedener Organsysteme. Häufig in Folge einer unbehandelten Mangelentzündung (Tonsillitis), daraus kann eine Herzklappenerkrankung folgen
46
Beschreibe die Druckverhältnisse im Herz-/Kreislaufsystem
Man unterscheidet beim Blutkreislauf des Menschen ein Niederdrucksystem und ein Hochdrucksystem. Im Niederdrucksystem beträgt der Blutdruck im Mittel nicht mehr als 20 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Zu diesem Kreislaufabschnitt gehören alle Venen und Kapillaren, die Lungengefäße, der rechte Vorhof und die rechte Herzkammer, der linke Vorhof und während der Diastole auch die linke Herzkammer. Im Niederdrucksystem befinden sich etwa 85 Prozent des gesamten Blutvolumens. Im Hochdrucksystem – bestehend aus der linken Herzkammer während der Systole sowie allen Arterien (einschließlich Aorta und Arteriolen) – herrscht ein viel höherer Blutdruck: Er schwankt hier zwischen etwa 80 mmHg (während der Diastole) und 120 mmHg (während der Systole). Das Hochdrucksystem beherbergt etwa 15 Prozent des gesamten Blutvolumens.
47
Beschreibe das Niederdrucksystem im Herz-/Kreislauf
Man unterscheidet beim Blutkreislauf des Menschen ein Niederdrucksystem und ein Hochdrucksystem. Im Niederdrucksystem beträgt der Blutdruck im Mittel nicht mehr als 20 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Zu diesem Kreislaufabschnitt gehören alle Venen und Kapillaren, die Lungengefäße, der rechte Vorhof und die rechte Herzkammer, der linke Vorhof und während der Diastole auch die linke Herzkammer. Im Niederdrucksystem befinden sich etwa 85 Prozent des gesamten Blutvolumens.
48
Beschreibe das Hochdrucksystem in Herz-/Kreislaufsystem
Im Hochdrucksystem – bestehend aus der linken Herzkammer während der Systole sowie allen Arterien (einschließlich Aorta und Arteriolen) – herrscht ein viel höherer Blutdruck: Er schwankt hier zwischen etwa 80 mmHg (während der Diastole) und 120 mmHg (während der Systole). Das Hochdrucksystem beherbergt etwa 15 Prozent des gesamten Blutvolumens.
49
Beschreibe den kleinen und großen Blutkreislauf im Herz-/Kreislaufsystem
Der Blutkreislauf setzt sich aus zwei miteinander verbundenen Kreisläufen zusammen: dem großen Blutkreislauf oder Körperkreislauf und dem kleinen Blutkreislauf oder Lungenkreislauf. Der große Blutkreislauf oder Körperkreislauf beginnt in der linken Herzkammer (Ventrikel), die das sauerstoffreiche Blut mit hohem Druck in die Aorta (Hauptschlagader) pumpt. Über die Aorta und ihre Verzweigungen (Arterien, Arteriolen) gelangt das Blut in die feinsten Gefäße, die gleichzeitig den Übergang zum Venensystem darstellen – die Kapillaren. Über ihre dünne Wand erfolgt der Stoffaustausch (Sauerstoff, Nährstoffe, Abfallprodukte wie Kohlendioxid etc.) zwischen dem Gewebe und dem Blutkreislauf. Das nun sauerstoffarme und mit Kohlendioxid beladene Blut kehrt dann über die Venen zum Herzen zurück, und zwar in die rechte Herzhälfte. Dort beginnt der kleine Blutkreislauf oder Lungenkreislauf.
50
Wie wird der Blutkreislauf reguliert?
durch unterschiedliche Mechanismen reguliert, an denen unter anderem das vegetative Nervensystem und Hormone beteiligt sind. Eine kurzfristige Regulierung über Kreislaufreflexe möglich. Daran beteiligt verschiedene Sensoren wie Druckrezeptoren (Barorezeptoren) in den Gefäßwänden, die den herrschenden Blutdruck messen. Die wichtigsten Barorezeptoren sitzen in der Wand von Aortenbogen und Karotissinus. Bei Anstieg des Blutdrucks Gefäßwände gedehnt, Barorezeptoren erregt. Geben die Information über Nerven an Gehirn, hier durch Aktivierung des Parasympathikus gegenregulieren: Dieser Teil des vegetativen Nervensystems sorgt unter anderem dafür, dass das Herz langsamer schlägt und sich die Blutgefäße weiten. In der Folge sinkt der Blutdruck. Umgekehrt wird Blutdruckabfall von Sensoren registriert und ans Gehirn gemeldet. Durch Aktivierung des Sympathikus steigt die Herzfrequenz, und die Gefäße verengen sich – der Blutdruck steigt wieder. Wichtige Sensoren für die Blutdruckregulation sitzen auch in den Nieren. Sie registrieren es, wenn die Durchblutung der Nieren abnimmt. In der Folge wird verstärkt der Botenstoff Renin ausgeschüttet, der seinerseits für eine Ausschüttung von Angiotensin II sorgt. Dieses Hormon bewirkt, dass sich die Gefäße verengen, was den Blutdruck nach oben treibt. Langfristig kann der Blutkreislauf beziehungsweise Blutdruck über den Wasser- und Elektrolythaushalt gesteuert werden. Bei erhöhtem Blutdruck kann der Körper verstärkt Wasser über die Nieren ausscheiden und damit das Blutvolumen reduzieren- der Blutdruck sinkt. Bei zu niedrigem Blutdruck können die Nieren verstärkt Wasser im Körperzurückhalten, um das Blutvolumen und damit den Blutdruck wieder zu steigern.
51
Wie wird langfristig der Blutkreislauf reguliert?
Langfristig kann der Blutkreislauf beziehungsweise Blutdruck über den Wasser- und Elektrolythaushalt gesteuert werden. Bei erhöhtem Blutdruck kann der Körper verstärkt Wasser über die Nieren ausscheiden und damit das Blutvolumen reduzieren- der Blutdruck sinkt. Bei zu niedrigem Blutdruck können die Nieren verstärkt Wasser im Körperzurückhalten, um das Blutvolumen und damit den Blutdruck wieder zu steigern.
52
Was ist die Aufgabe vonRenin und Angiotensin II?
Wichtige Sensoren für die Blutdruckregulation sitzen auch in den Nieren. Sie registrieren es, wenn die Durchblutung der Nieren abnimmt. In der Folge wird verstärkt der Botenstoff Renin ausgeschüttet, der seinerseits für eine Ausschüttung von Angiotensin II sorgt. Dieses Hormon bewirkt, dass sich die Gefäße verengen, was den Blutdruck nach oben treibt.
53
Was geschieht bei einem durch die Barorezeptorn gemessenen Blutdruckanstieg?
Bei Anstieg des Blutdrucks werden die Gefäßwände gedehnt, was die Barorezeptoren erregt. Sie geben die Information über Nerven an das Gehirn weiter, das dann durch eine Aktivierung des Parasympathikus gegenregulieren kann: Dieser Teil des vegetativen Nervensystems sorgt unter anderem dafür, dass das Herz langsamer schlägt und sich die Blutgefäße weiten. In der Folge sinkt der Blutdruck.
54
Was geschieht bei einem durch die Barorezeptorn gemessenen Blutdruckabfall?
Umgekehrt wird auch ein Blutdruckabfall von Sensoren registriert und ans Gehirn gemeldet. Durch eine Aktivierung des Sympathikus steigt die Herzfrequenz, und die Gefäße verengen sich – der Blutdruck steigt wieder.
55
Was bewirkt der Parasympathikus bei der Blutdruck Regulation?
Bei Anstieg des Blutdrucks werden die Gefäßwände gedehnt, was die Barorezeptoren erregt. Sie geben die Information über Nerven an das Gehirn weiter, das dann durch eine Aktivierung des Parasympathikus gegenregulieren kann: Dieser Teil des vegetativen Nervensystems sorgt unter anderem dafür, dass das Herz langsamer schlägt und sich die Blutgefäße weiten. In der Folge sinkt der Blutdruck.
56
Was bewirkt der Sympathikus bei Abfall des Blutdrucks?
Umgekehrt wird auch ein Blutdruckabfall von Sensoren registriert und ans Gehirn gemeldet. Durch eine Aktivierung des Sympathikus steigt die Herzfrequenz, und die Gefäße verengen sich – der Blutdruck steigt wieder.
57
Welche Probleme kann der Blutkreislauf verursachen?
arterielle Hypertonie Hypotonie orthostatische Hypotonie Schock hypovolämischer Schock kardiogener Schock anaphylaktischer Schock
58
Was ist eine arterielle Hypertonie?
Eine große Belastung für Herz & Kreislauf stellt der Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) dar: Bei den Betroffenen liegt der Blutdruck über längere Zeit bei 140/90 mmHg oder mehr. Ohne Behandlung schädigt dies das Herz und die Gefäße
59
Was ist eine Hypotonie?
Liegt der erste (systolische) Blutdruckwert unter 100 mmHg, liegt Hypotonie vor (niedriger Blutdruck). Krankheitswert hat dies nur, wenn der Betroffene Symptome zeigt wie eine verminderte Leistungsfähigkeit, eine beeinträchtigte Konzentrationsfähigkeit oder kalte Hände und Füße.
60
Was ist eine orthostatische Hypertonie?
Bei manchen Menschen führt rasches Aufrichten aus der liegenden oder sitzenden Position zu einem plötzlichen Blutdruckabfall (orthostatische Hypotonie): Den Betroffenen ist schwindelig, sie haben Ohrensausen und ein Flimmern vor den Augen. Auch andere Symptome wie Herzklopfen, Schweißausbruch und Blässe bis hin zu einem Kreislaufkollaps und Ohnmacht (Synkope) sind möglich.
61
Was ist eine Synkope?
Ohnmacht
62
Was ist ein Schock im Bereich des Blutkreislaufs und welche Formen gibt es?
Kreislaufversagen mit kritischer Minderdurchblutung von Organen. hypovolämischer Schock kardiogener Schock anaphylaktischer Schock
63
Was ist ein hypovolämischer Schock?
Schock durch großen Blutverlusst
64
Was ist ein kardiogener Schock?
Schock durch Pumpversagen des Herzens
65
Was ist ein anaphylaktischer Schock
heftige allergische Reaktion vom Soforttyp, die zu einem Versagen der Blutkreislauf-Regulierung führt
66
Welche Gefäßtypen gibt es?
67
Wie heißen Blutgefäße die vom linken Herzen wegführen in den Körper?
Arterien (sauerstoffreiche Blut)
68
Wie heißen Blutgefäße die vom Körper zurück zum rechten Herzen laufen?
Venen (sauerstoffarmes Blut)
69
Was ist die Aorta?
Das Gefäßnetz des Menschen erinnert an einen Baum: Der Stamm des Baumes ist die Hauptschlagader (Aorta). Von der Aorta zweigen dicke Hauptäste ab, die sich in kleinere Blutgefäße (Arteriolen) aufzweigen
70
Was sind die Arteriolen?
Das Gefäßnetz des Menschen erinnert an einen Baum: Der Stamm des Baumes ist die Hauptschlagader (Aorta). Von der Aorta zweigen dicke Hauptäste ab, die sich in kleinere Blutgefäße (Arteriolen) aufzweigen
71
Beschreibe das Gefäßnetz
Das Gefäßnetz des Menschen erinnert an einen Baum: Der Stamm des Baumes ist die Hauptschlagader (Aorta). Von der Aorta zweigen dicke Hauptäste ab, die sich in kleinere Blutgefäße (Arteriolen) aufzweigen. Ganz am Ende der „Zweige" befinden sich kleinste Gefäße, die als Haargefäße oder Kapillaren bezeichnet werden. In diesem Kapillarnetz wird der Sauerstoff in die Zellen und das Gewebe abgegeben. Dann sammeln sich die Kapillaren wieder zu größeren Gefäßen und heißen nun Venolen. Die Venolen münden in noch größere Venen, die das Blut später über die obere oder untere Hohlvene (Vena cava) wieder zum Herzen zurückführen.
72
Was sind Kapillaren?
Das Gefäßnetz des Menschen erinnert an einen Baum: Der Stamm des Baumes ist die Hauptschlagader (Aorta). Von der Aorta zweigen dicke Hauptäste ab, die sich in kleinere Blutgefäße (Arteriolen) aufzweigen. Ganz am Ende der „Zweige" befinden sich kleinste Gefäße, die als Haargefäße oder Kapillaren bezeichnet werden. In diesem Kapillarnetz wird der Sauerstoff in die Zellen und das Gewebe abgegeben.
73
Was sind Venolen?
Das Gefäßnetz des Menschen erinnert an einen Baum: Der Stamm des Baumes ist die Hauptschlagader (Aorta). Von der Aorta zweigen dicke Hauptäste ab, die sich in kleinere Blutgefäße (Arteriolen) aufzweigen. Ganz am Ende der „Zweige" befinden sich kleinste Gefäße, die als Haargefäße oder Kapillaren bezeichnet werden. In diesem Kapillarnetz wird der Sauerstoff in die Zellen und das Gewebe abgegeben. Dann sammeln sich die Kapillaren wieder zu größeren Gefäßen und heißen nun Venolen.
74
Was ist die Vena cava?
Das Gefäßnetz des Menschen erinnert an einen Baum: Der Stamm des Baumes ist die Hauptschlagader (Aorta). Von der Aorta zweigen dicke Hauptäste ab, die sich in kleinere Blutgefäße (Arteriolen) aufzweigen. Ganz am Ende der „Zweige" befinden sich kleinste Gefäße, die als Haargefäße oder Kapillaren bezeichnet werden. In diesem Kapillarnetz wird der Sauerstoff in die Zellen und das Gewebe abgegeben. Dann sammeln sich die Kapillaren wieder zu größeren Gefäßen und heißen nun Venolen. Die Venolen münden in noch größere Venen, die das Blut später über die obere oder untere Hohlvene (Vena cava) wieder zum Herzen zurückführen.
75
Wo fließt Sauerstoff armes Blut?
Venen Fast alle Arterien enthalten sauerstoffreiches Blut, die meisten Venen sauerstoffarmes Blut. Blut mit Sauerstoff ist hell- bzw. knallrot im Vergleich zum dunkelroten sauerstoffarmen Blut. Beim Blutabnehmen entnimmt der Arzt Blut aus einer Vene, deshalb sieht das Blut meist dunkelrot aus. Auf vielen Zeichnungen werden die sauerstoffreichen Arterien rot und die sauerstoffarmen Venen blau dargestellt – aber Vorsicht: In den Arterien, die vom rechten Herzen zur Lunge führen, fließt sauerstoffarmes dunkelrotes Blut, während das Blut in den Venen von der Lunge zum linken Herzen sauerstoffreich und damit hellrot ist.
76
Wo fließ sauerstoffreiche Blut
Fast alle Arterien enthalten sauerstoffreiches Blut, die meisten Venen sauerstoffarmes Blut. Blut mit Sauerstoff ist hell- bzw. knallrot im Vergleich zum dunkelroten sauerstoffarmen Blut. Beim Blutabnehmen entnimmt der Arzt Blut aus einer Vene, deshalb sieht das Blut meist dunkelrot aus. Auf vielen Zeichnungen werden die sauerstoffreichen Arterien rot und die sauerstoffarmen Venen blau dargestellt – aber Vorsicht: In den Arterien, die vom rechten Herzen zur Lunge führen, fließt sauerstoffarmes dunkelrotes Blut, während das Blut in den Venen von der Lunge zum linken Herzen sauerstoffreich und damit hellrot ist.
77
Beschreibe die Muskelvenenpumpe
Die Venen transportieren jeden Tag ca. 7000 Liter Blut zum Herzen zurück. Dabei haben besonders die Beinvenen schwere Arbeit zu leisten, denn das Blut muss gegen die Schwerkraft zum Herzen befördert werden. Als natürliche Pumpe für den Blutfluss in den Venen dient die Fuß- und Beinmuskulatur. Mit jeder Anspannung pressen die Muskeln das Blut gegen die Schwerkraft von unten in Richtung Herz. Dutzende von Venenklappen sorgen dafür, dass das Blut bei der Entspannung des Muskels nicht wieder nach unten zurückfällt. Die Bewegung der Füße und Beine ist deshalb sehr wichtig für die Venengesundheit. Treppen steigen, Gehen, Wandern, Radfahren oder Schwimmen halten die Muskelpumpe aktiv und verbessern damit die Durchblutung.
78
Beschreibe die Ateriovenöse Kopplung
Als arteriovenöse Kopplung bezeichnet man die anatomische Verbindung zwischen Arterien und Venen zu einer hämodynamischen Funktionseinheit. Arterien und Venen verlaufen weitestgehend parallel. Die Begleitvenen der mittleren und kleinen Arterien sind durch eine Bindegewebsscheide so fest an die Arterienwand gebunden, dass sich deren Pulswelle auf die Vene fortsetzt und sie so komprimiert. Daraus resultiert eine Blutverschiebung, die durch die Ventilfunktion der Venenklappen in einen gerichteten Strom zum Herzen wird.
79
Was ist der Sinusknoten?
Sinusknoten (der primäre Schrittmacher des Herzens)
80
Was ist der AV-Knoten?
AV-Knoten (sekundärer Schrittmacher).
81
Wo werden die elektrischen Impulse im Herzen erzeugt?
Erzeugt werden die elektrischen Impulse von sogenannten Schrittmacherzellen. Sie sind hauptsächlich in zwei Strukturen lokalisiert: Sinusknoten (der primäre Schrittmacher des Herzens) und AV-Knoten (sekundärer Schrittmacher). Sie sitzen beide im rechten Vorhof und stellen zusammen das Erregungsbildungssystem dar. Normalerweise erzeugt der Sinusknoten die elektrischen Impulse, die sich dann über die Vorhöfe im Zuge der Vorhofkontraktion zum AV-Knoten ausbreiten. Dieser befindet sich an der Grenze zur Herzkammer. Von hier aus geht die Erregung über das Reizleitungssystem auf die Herzkammern über, die sich daraufhin kontrahieren.
82
Wie funktioniert das Reizleitungssystem im Herzen?
Spezifisch umgebaute Herzmuskelfasern Leitet von den Schrittmacherzellen erzeugte elektrische Impulse über ganzen Herzmuskel -> Rythmische Kontraktion Schrittmacherzellen = Sinusknoten + AV-Knoten Normal: Sinusknoten erzeugt elektrische Impulse die sich über Vorhöfe zum AV-Knoten ausbreiten - von hieraus Ausbreitung auf Herzkammern -> Kontraktion
83
Wo liegt der Sinusknoten im Herz?
rechter Vorhof
84
Wo liegt der AV-Knoten?
rechter Vorhof - Grenze zur Herzkammer
85
Wann kommt es im AV-Knoten im Herzen zur spontansten automatischen Impulsbildung?
Der AV-Knoten ist wie der Sinusknoten zu spontaner, automatischer Impulsbildung befähigt. Dies kommt aber nur dann zum Tragen, wenn der Sinusknoten als primärer Schrittmacher ausfällt, denn die Eigenfrequenz des AV-Knotens liegt mit 40 bis 50 Impulsen pro Minute deutlich unter der des Sinusknotens mit zirka 70 Impulsen pro Minute.
86
Wie hoch ist die Impulsfrequenz des AV-Knoten?
die Eigenfrequenz des AV-Knotens liegt mit 40 bis 50 Impulsen pro Minute deutlich unter der des Sinusknotens mit zirka 70 Impulsen pro Minute.
87
Wie hoch ist die Eigenimpulsfrequenz des Sinusknoten?
die Eigenfrequenz des AV-Knotens liegt mit 40 bis 50 Impulsen pro Minute deutlich unter der des Sinusknotens mit zirka 70 Impulsen pro Minute.
88
Wie geschieht die Impulsweiterleitung im Herzen?
Die Weiterleitung der Impulse geschieht über definierte Bahnen spezialisierter Herzmuskelzellen: His-Bündel, Tawara-Schenkel und Purkinje-Fasern. Das His-Bündel zieht vom AV-Knoten durch die Ventilebene zur Scheidewand zwischen den beiden Hauptkammern (Kammerseptum). Dort spaltet es sich in zwei Äste auf, die als Tawara- Schenkel (Kammerschenkel) bezeichnet werden. Der rechte Schenkel zieht auf der rechten Seite des Kammerseptums zur Herzspitze, der linke Schenkel auf der linken Septum-Seite. Beide Tawara-Schenkel verzweigen sich ab hier zu den Purkinje-Fasern. Diese verlaufen innerhalb der Arbeitsmuskulatur des Herzens und übertragen schlussendlich die elektrischen Impulse auf die einzelnen Muskelzellen der Herzkammern, sodass sich diese kontrahieren. Dadurch wird das Blut aus der linken Kammer in die Hauptschlagader (Aorta) und aus der rechten Kammer in die Lungenarterie (Arteria pulmonalis) gepresst.
89
Welche Probleme können im Reizleitungssystem des Herzens auftreten?
An jeder Stelle des Reizleitungssystems kann eine Störung auftreten. So ist zum Beispiel beim Atrioventrikulären Block (AV-Block) die Erregungsleitung zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern verzögert oder zeitweise unterbrochen. Am häufigsten tritt passiert dies bei älteren Menschen infolge degenerativer Veränderungen des Herzens, also etwa bei Koronarer Herzkrankheit (KHK) oder nach einem Herzinfarkt. Das Reizleitungssystem kann auch im Bereich der Tawara-Schenkel (Kammerschenkel) eine Störung aufweisen, was als intraventrikuläre Blockierung (Schenkelblock) bezeichnet wird.
90
Wofür steht AV-Block als Abkürzung?
Atrioventrikulärer Block
91
Wie wird ein EKG durchgeführt?
Beim Elektrokardiogramm werden die während einer Herzreaktion entstehenden Potentialdifferenzen gemessen und graphisch dargestellt, unter Verwendung der Ableitungen, die am Körper des Patienten befestigt wurden. Die EKG-Auswertung besteht aus Wellen und Zacken, die sich während der Aufzeichnung nach oben und nach unten von der Null-Line (isoelektrische Linie) bewegen. Sind diese nach oben gerichtet, werden sie als elektropositiv bezeichnet, sind sie nach unten gerichtet, werden sie als elektronegativ bezeichnet.
92
Beschreibe die Phasen eines EKGs
Die Erregungsabläufe sind wie folgt eingeteilt, die je eine bestimmte Phase der Herzaktion wiedergeben.: - P-Welle: Erregung der Vorhöfe, die sich zusammenziehen und Blut in die schlaffen Kammern pressen - PQ-Zeit: Überleitung des Impulses auf die Herzkammern - QRS-Komplex: Höchster Punkt des Zacks zeigt an, dass alle Herzmuskelzellen mit elektrischer Energie versorgt sind – die Herzkammern ziehen sich zusammen - ST-Strecke: Zeit, die vergeht, bis das Blut aus den Kammern gepumpt ist, und die Erholung des Herzmuskels beginnt - T-Welle: Nachdem das Blut komplett aus dem Herzen befördert ist, erfolgt die Entspannungsphase und Erschlaffung der Herzkammern - QT-Zeit: gesamte Erregungsdauer der Kammern - U-Welle: tritt nur manchmal auf, meist ohne Krankheitswert
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Was geschieht in der P Welle der Herzaktion?
P-Welle: Erregung der Vorhöfe, die sich zusammenziehen und Blut in die schlaffen Kammern pressen
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Was geschieht in der PQ-Zeit der Herzaktion?
Überleitung des Impulses auf die Herzkammern
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Was geschieht im QRS-Komplex der Herzaktion?
Höchster Punkt des Zacks zeigt an, dass alle Herzmuskelzellen mit elektrischer Energie versorgt sind – die Herzkammern ziehen sich zusammen
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Was geschieht auf der ST-Strecke der Herzaktion?
Zeit, die vergeht, bis das Blut aus den Kammern gepumpt ist, und die Erholung des Herzmuskels beginnt
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Was geschieht innerhalb der T-Welle der Herzaktion?
Nachdem das Blut komplett aus dem Herzen befördert ist, erfolgt die Entspannungsphase und Erschlaffung der Herzkammern
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Was geschieht in der QT-Zeit derHerzaktion?
gesamte Erregungsdauer der Kammern
99
Was geschieht in der U-Welle der Herzaktion?
tritt nur manchmal auf, meist ohne Krankheitswert
100
Was bilden die einzelnen EKG-Abschnitte ab?
101
Was sind Extrasystolen?
Als Extrasystolen oder Extraschläge werden zusätzliche Herzschläge bezeichnet, die außerhalb des physiologischen Herzrhythmus auftreten und unangenehme Beschwerden verursachen können. Extrasystolen, häufig auch als Herzstolpern, Herzaussetzer oder Herzklopfen bezeichnet, werden medizinisch als eine Form der Herzrhythmusstörung betrachtet. Die zusätzlichen Herzschläge sind meist kaum bzw. nur sehr schwach zu spüren. Erst der nächste reguläre Herzschlag, der später und stärker erfolgt, fühlt sich für Betroffene wie ein Aussetzer an und kann zur Angst vor einer Herzerkrankung führen. Extrasystolen können sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Herzkranken auftreten und bleiben häufig unbemerkt.
102
Wie entsteht Extrasystolen?
Dabei handelt es sich um eine ektopische Erregungsbildungsstörung, die außerhalb des Sinusknotens entsteht. Die Reizleitung, über die normalerweise der elektrische Impuls unseres Herzschlages vom Sinusknoten zum AV-Knoten geleitet wird, ist dagegen nicht gestört. Vielmehr wird der zusätzliche Impuls über die Muskulatur übertragen.
103
Sind Extrasystolen gefährlich?
Die meisten Extrasystolen sind harmlos und werden als sogenanntes Herzstolpern wahrgenommen. Allerdings können sie unter Umständen auch Anzeichen für eine Herzkrankheit sein, weshalb beim Auftreten von typischen Symptomen (siehe unten) unbedingt ein Arzt aufgesucht werden sollte, um eine Herzkrankheit auszuschließen bzw. diese zu diagnostizieren.
104
Welche Formen von Extrasystolen gibt es?
In Abhängigkeit von der genauen Entstehung im Herzen, spricht man von supraventrikulären Extrasystolen (SVES), die in einem Herzvorhof entstehen oder ventrikulären Extrasystolen (VES), die in der Herzkammer entstehen. VES sind gefährlicher als SVES! Extrasystolen können einzeln, in Paarform oder in sogenannten „kurzen Salven“ auftreten.
105
Wie sehen Extrasystolen aus?
106
Was ist hier zu sehen?
Extrasystolen
107
Was können Auslöser für Extrasystolen sein?
Bei gesunden Menschen können Auslöser für das Auftreten von Extrasystolen beispielsweise: - Übermüdung - Stress - körperliche und psychische Belastungen - Kalium- oder Magnesium - mangelstarker Alkohol-, Nikotin- oder Koffeinkonsum sein. Extrasystolen können aber auch auf Erkrankungen des Herzens, z.B. von: - koronarer Herzkrankheit - Herzmuskelentzündung - Herzklappenfehler - Herzinsuffizienz - Schilddrüsenüberfunktion hindeuten.
108
Was ist hier zu sehen?
Kammerflimmern
109
Wie sieht Kammerflimmern im EKG aus?
110
Was ist Kammerflimmern?
Kammerflimmern ist eine lebensgefährliche Herzrhythmusstörung. Das Herz ist nicht mehr in der Lage, Blut zu pumpen, die Betroffenen werden innerhalb von Sekunden bewusstlos. Unbehandelt führt diese Rhythmusstörung innerhalb von Minuten zum Tod.
111
Was genau geschieht bei Kammerflimmern?
Rhythmusstörung, die von den Herzkammern ausgeht Beim Kammerflimmern entstehen sogenannte kreisende Erregungen in der Kammer. Dabei treten Frequenzen von bis zu 800 Schlägen pro Minute auf. Aufgrund dieser sehr schnellen Frequenz kommen bei Kammerflimmern jedoch keine effektiven Herzschläge mehr zustande. Aufgrund der viel zu großen Anzahl ungeordneter Erregungen kontrahieren die Muskelzellen nicht mehr synchron. Das Herz pumpt daher kein Blut mehr in den Körperkreislauf. Ein Puls ist bei den Betroffenen nicht mehr tastbar. Es kommt zum Kreislaufstillstand. Kammerflimmern ist deshalb immer lebensgefährlich und führt unbehandelt innerhalb von Minuten zum Tod.
112
Welche Symptome treten bei Kammerflimmern auf?
Die Symptome von Kammerflimmern kommen denen eines Herzstillstandes gleich. Die Betroffenen werden sehr schnell bewusstlos, in der Regel schon nach zehn bis 15 Sekunden. Sie sind bleich, die Lippen verfärben sich blau, die Pupillen sind weit und starr. Nach etwa 30 bis 60 Sekunden setzt die Atmung aus. Ein Puls ist nicht tastbar. Manchmal haben sich die Betroffenen eingenässt oder eingekotet.
113
Beschreibe eine absolute Arrythmie bei Vorhofflimmern
Als absolute Arrhythmie, kurz AA, bezeichnet man eine Herzrhythmusstörung, bei welcher die Herzaktionen völlig unregelmäßig erfolgen. Im EKG ist kein regelmäßiger Rhythmus mehr erkennbar, die QRS-Komplexe wirken zufällig angeordnet. Hochfrequente abnorme elektrische Impulse im Vorhof Unregelmäßig werden die Impulse an die Herzkammern weitergeleitet (Arrhythmie) Ursachen: Koronare Herzkrankheit, Hypertonus, Herzklappenerkrankungen, Diabetes mellitus, Alkoholabusus
114
Wie zeigt sich ein Vorhofflimmern im EKG?
115
Was ist hier im EKG sichtbar?
Vorhofflimmern
116
Wie sieht eine Reizleitungsstörung AV-Block im EKG aus?
117
Beschreibe einen AV-Block
atrioventrikuläre Block Herzrhythmusstörung, bei der die elektrischen Signale vom Herzvorhof verlangsamt oder gar nicht mehr zur Herzkammer weitergeleitet werden. Die Herzfrequenz sinkt unter Umständen. Manchmal Schwindel oder Bewusstlosigkeit Durch einen Herzschrittmacher lässt sich Rhythmusstörung therapieren. Bei einem atrioventrikulären Block ist die Erregungsübertragung zwischen Vorhöfen und Herzkammern gestört. Die elektrischen Impulse werden bei den Betroffenen nur langsam oder in schweren Fällen gar nicht mehr vom AV-Knoten in die Herzkammern geleitet.
118
Was ist hier im EKG zu sehen?
AV-Block
119
Wer ist am häufigsten von AV-Blocks betroffen?
Menschen über 70 mit Herzerkrankungen
120
Welche Formen des AV-Block werden unterschieden?
1./2./3. Grad
121
Was passiert beim AV-Block 1?
Bei einem AV-Block 1. Grades (AV-Block 1) ist die Weiterleitung des elektrischen Signals zwar nicht unterbrochen, jedoch verzögert. Meistens haben die Betroffenen keine Symptome. Der Block wird häufig nur durch Zufall im EKG (Elektrokardiogramm) sichtbar.
122
Was passiert beim AV-Block 2?
Ein AV-Block 2. Grades (AV-Block 2) ist dadurch gekennzeichnet, dass nicht alle elektrischen Signale aus dem Vorhof die Kammern erreichen. Ärzte unterscheiden beim AV-Block 2. Grades zwei verschiedene Typen, den AV-Block Wenckebach und den AV-Block Mobitz. Beim Typ Mobitz wird nur jeder zweite oder dritte elektrische Impuls über den AV-Knoten weitergeleitet und die dazwischenliegenden nicht.
123
Was ist ein AV-Bock Typ Wenckebach?
Beim Typ Wenckebach wird die Weiterleitung periodisch von Impuls zu Impuls träger, bis sie schließlich einmalig ganz ausfällt. Danach beschleunigt sich die Weiterleitung zunächst wieder, um sich daraufhin erneut zu verlangsamen. Mediziner sprechen aufgrund dieses Musters von der sogenannten Wenckebach-Periodik. Ein AV-Block 2. Grades tritt manchmal auch bei jungen, herzgesunden Menschen auf.
124
Was ist ein AV-Bock Typ Mobitz?
Ärzte unterscheiden beim AV-Block 2. Grades zwei verschiedene Typen, den AV-Block Wenckebach und den AV-Block Mobitz. Beim Typ Mobitz wird nur jeder zweite oder dritte elektrische Impuls über den AV-Knoten weitergeleitet und die dazwischenliegenden nicht.
125
Was geschieht beim AV-Block 3?
Bei einem AV-Block 3. Grades (AV-Block 3) ist die Überleitung des Signals vom Vorhof zur Kammer komplett unterbrochen, beide sind entkoppelt. Die Herzkammern sind allerdings in der Lage, selbst elektrische Impulse – und damit Herzschläge – zu generieren. Der Herzschlag verlangsamt sich jedoch in der Regel deutlich, zum Teil auf nur 20 bis 30 Schläge pro Minute. Rund zwei Prozent der über 70-Jährigen erleiden einen AV-Block 3. Er ist sehr gefährlich.
126
Welche zwei Werte unterscheidet man beim Blutdurckmessen?
• Der systolische (obere) Blutdruckwert gibt den Druck in den Arterien an, während der Herzmuskel sich zusammenzieht und Blut in die Blutgefäße pumpt. • Der diastolische (untere) Blutdruckwert misst den Druck, während der Herzmuskel sichentspannt und das Herz sich mit Blut füllt. Dies ist der Druck, der ständig auf den Wändender Arterien lastet.
127
Wie hoch ist ein normaler Blutdruck?
Systolisch zwischen 100 und 140 Diastolisch zwischen 60 und 90 Normale Blutdruckwerte liegen bei systolisch unter 140 mmHg und diastolisch unter 90 mmHg. Von einem niedrigen Blutdruck (Hypotonie) spricht man, wenn die Blutdruckwerte unter 100/60 mmHg liegen. Oftmals treten bei niedrigem Blutdruck keine Beschwerden auf. Er kann sich jedoch durch Symptome wie z. B. Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Blässe oder Ohnmacht bemerkbar machen. Liegt keine krankheitsbedingte Ursache vor, dann ist ein dauerhaft niedriger Blutdruck unbedenklich. Von Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man, wenn der systolische Blutdruck Werte von 140 mmHg und/oder der diastolische Blutdruck Werte von 90 mmHg überschreitet.
128
Ab wann rechnen wir von Blut Hoch- bzw. Niederdurck?
Normale Blutdruckwerte liegen bei systolisch unter 140 mmHg und diastolisch unter 90 mmHg. Von einem niedrigen Blutdruck (Hypotonie) spricht man, wenn die Blutdruckwerte unter 100/60 mmHg liegen. Oftmals treten bei niedrigem Blutdruck keine Beschwerden auf. Er kann sich jedoch durch Symptome wie z. B. Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Blässe oder Ohnmacht bemerkbar machen. Liegt keine krankheitsbedingte Ursache vor, dann ist ein dauerhaft niedriger Blutdruck unbedenklich. Von Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man, wenn der systolische Blutdruck Werte von 140 mmHg und/oder der diastolische Blutdruck Werte von 90 mmHg überschreitet.
129
Welche Umstände im Alltag beeinflussen den Blutdruck?
Der Blutdruck passt sich unterschiedlichen Belastungen und Umständen in unserem Alltag an. Steht man zum Beispiel schnell auf und ändert seine Körperlage von liegend nach stehend, wirkt sich das auf den Blutdruck aus. Er sinkt ab, weil Blut in den Beinen und den Bauchorganen versackt. Auch die Blutmenge im Körper spielt eine Rolle: Bei Blutverlust etwa durch einen Unfall oder beim Blutspenden verringert sich die Blutmenge in den Gefäßen und dadurch der Druck auf die Gefäßwände. Der Blutdruck sinkt also. Auch bei starkem Schwitzen z.B. im Hochsommer nimmt die Blutmenge ab, weil der Körper insgesamt Flüssigkeit und Elektrolyte, die Flüssigkeit binden, verliert. Bei hohem Salzkonsum hingegen steigt der Blutdruck, denn es wird viel Flüssigkeit im Körper gebunden und die Blutmenge im Gefäßsystem steigt.
130
Beschreibe das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
mittelfristige Blutdruckregulierung erfolgt innerhalb von Minuten Wirkung zeitlich verzögert Folgendes im Körper: Sinkt der Blutdruck deutlich, Nieren weniger durchblutet. RAAS in den Nieren aktiv, Renin-Angiotensin-Aldosteron-System. Das ist ein Regelkreis mit verschiedenen Hormonen und Enzymen, die den Salz- und Wasserhaushalt im Körper steuern. Es ist eines der wichtigsten blutdruckregulierenden Systeme des Körpers. Wenn Blutdruck absinkt, Enzym Renin von den Nieren freigesetzt. setzt Prozess in Gang, durch den Angiotensin II freigesetzt, bewirkt Verengung der Schlagadern. Blutdruck steigt. langfristige Regulierung erfolgt innerhalb von Stunden. Auch hier Nieren und Renin-Angiotensin-Aldosteron-System Einfluss. RAAS bewirkt auch, dass Wasser und Natrium im Körper zurückgehalten werden. führt zu höherer Blutmenge, wodurch Blutdruck langfristig ansteigt. Kommt es zum Blutdruckanstieg, scheidet Körper vermehrt Wasser aus. Dadurch nehmen die Blutmenge und auch der Blutdruck ab.
131
Wofür steht RAAS?
Renin-Angiotensin-Aldosterone-System (Blutdruckregulation in den Nieren)
132
Beschreibe den Baro-(Presso-)rezeptorenreflex
Unter dem Barorezeptorreflex versteht man die durch die Barorezeptoren ausgelösten Reaktionen auf eine Änderung des Blutdrucks. Im Sinus caroticus und im Aortenbogen liegen die Barorezeptoren, die als P-D-Rezeptoren den absoluten Blutdruck, Änderungen des Blutdrucks und die Geschwindigkeit einer solchen Änderung sowie die Blutdruckamplitude und die Herzfrequenz registrieren. Sie leiten die einlaufende Information an das Kreislaufzentrum der Medulla oblongata weiter. Hier wird der Blutdruck nach dem Prinzip der negativen Rückkoppelung reguliert.
133
Definiere eine Koronare Herzkrankheit
KHK ist die Manifestation der Arteriosklerose an den Herzkranzgefäßen → Folge sind blutflusslimitierende Koronarstenosen → Koronarinsuffizienz (Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und –verbrauch) → Sauerstoffmangel im Herzmuskel führt zu Symptomen
134
Was ist Ateriosklerose?
Arteriosklerose = Arterienverkalkung • Generalisierte Erkrankung der Arterien • kann grundsätzlich an allen Arterien aller Organe auftreten oft bevorzugt an bestimmten Organen häufig aber auch an mehreren Lokalisationen gleichzeitig
135
Was sind die Folgen einer Ateriosklerose?
136
Wodurch kann es zu Koronargefäß Einengungen kommen?
• Einlagerung von Fett/Schaumzellen in das Endothel der Arterien (Gefäßwand) • Entstehen von feinen Rissen und Entzündungen der Gefäßwand • Einlagerung von Bindegewebe und Kalk (Plaque-Bildung) • Zunehmende Einengung der Gefäße
137
Was ist die Gefahr einer Einengung der Koronargefäße?
Abriss der Plaques, Bildung von Blutgerinnseln mit vollstän- digem Verschluss der Gefäße (Herzinfarkt)
138
Was sind Risikofaktoren die koronare Herzkrankheiten begünstigen?
• Fettstoffwechselstörung (LDL-Cholesterin > 160 mg/dl) • Arterieller Hypertonus (> 140/90 mmHg) • Diabetes mellitus (Cave: durch Neuropathie oft ohne Schmerzen) • Rauchen • KHK bei erstgradigen Familienangehörigen, • Lebensalter m > 45, w > 55 (80% der Patienten*innen, die an KHK sterben, sind > 65 J.) • Körperliche Inaktivität • (Adipositas): Adipositas-Pardoxon: verringertes Risiko bei Übergewicht bis BMI 25 kg/m2
139
Welche Formen von Stress am Arbeitsplatz begünstigen das Risiko für koronare Herzkrankheiten?
140
Was ist das Metabolische Syndrom?
Metabolisches Syndrom bezeichnet das gleichzeitige Vorhandensein mehrerer Stoffwechselstörungen. Dabei ist das Risiko der Arteriosklerose und KHK um ein vielfaches erhöht.
141
Was sind die Symptome einer koronare Herzkrankheit?
142
Was ist eine stabile Agina pectoris?
Thoraxschmerz unter körperlicher und psychischer Belastung, zunehmend auch in Ruhe, retrosternal, ausstrahlend in linke Brust linken Arm, Angst, Schmerzen auch im Rücken, Oberbauch, Hals Dauer 5 – 15 min (mit Nitro-Einnahme 1 – 2 min) Symptom einer koronare Herzkrankheit
143
Was ist ein akutes Koronarsyndrom?
instablie Angina pectoris: zunehmende Schwere der Schmerzen, auch in Ruhe Herzinfarkt: - STEMI (ST-Streckenhebungsinfarkt mit Anstieg von Troponin T und persistierender ST-Hebung > 20 min) - NSTEMI (non ST- Streckenhebungsinfarkt mit Anstieg von Troponin T), Symptom der koronare Herzkrankheit
144
Wie wird eine koronare Herzkrankheit diagnostiziert?
• Klinik (Angina pectoris), Diabetiker/innen > 50% beschwerdefrei • Ruhe-EKG (50% normal auch bei schwerer KHK) • Belastungs-EKG (20% falsch negativ) • Echokardiographie • Belastungstests: Stressechokardiographie, Stress-MRT • Bildgebende Diagnostik zur Beurteilung der Koronararterien: - Spiral-CT - MR-Angiographie - Koronarangiographie = Goldstandard • Risikoeinschätzung nach etablierten Scores, davon hängt die weitere, ggf. invasive Diagnostik ab
145
Beschreibe eine Koronarangiographie
ein dünner Katheter wird durch eine Arterie (Leiste, Handgelenk) über die Aorta in die Koronargefäße geschoben Darstellung der Koronargefäße mit Kontrastmittel
146
Welche Differentialdiagnosen müssen bei einer koronare Herzkrankheit abgeklärt werden?
• Erkrankungen der Rippen/Wirbelsäule/Nerven • Ösophaguserkrankungen (Refluxkrankheit) • Lungenerkrankungen - Lungenkrebs - Pneumothorax - Lungenentzündung • Abdominalerkrankungen - akute Pankreatitis - Gallensteine, Gallenblasenentzündung - Magen- oder Duodenalgeschwür • Andere Herz-Kreislauferkrankungen - Erkrankungen der Aorta (Dissektion) - Lungenembolie - Perikarditis - Herzinsuffizienz • Psychische Erkrankungen - Broken-Heart-Syndrome
147
Was ist das Broken-Heart-Syndrome?
Stress-Kardiomyopathie = Taku-Tsuba-Cardiomyopathie = broken heart syndrom (ICD: I42.88) Definition Akute durch Stress hervorgerufene reversible linksventrikuläre Dysfunktion mit Kontraktionsstörung des Herzmuskels Symptome: Brustschmerzen, evt. Dyspnoe, Lungenödem, Infarktähnliche EKG- Veränderungen, Bewegungsstörung des Herzmuskels, Pumpschwäche des Herzens, Anstieg von Herzenzymen (wie bei Infarkt) aber: Herzkranzgefäße (Koronarien) unauffällig! Prognose: Herzfunktion normalisiert sich nach 1 Woche Mortalität < 3% (deutlich höher als Normalbevölkerung)
148
Wie lassen sich Herzneurose, Broken-Heart-Syndrome und Herzinfarkt voneinander abgrenzen?
„Broken-Heart-Syndrom“ Stress als Auslöser einer organischen Erkrankung (nachweisbare Funktionsstörung des Herzens) Aber keine Koronarerkrankung nachweisbar Herzneurose Psychisch ausgelöste Herzbeschwerden ohne jegliches organisches Krankheitskorrelat Typische somatoforme autonome Funktionsstörung Herzinfarkt: Tatsächliche somatische Ursache durch Durchblutungsstörung des Herzens gefolgt von Absterben des Herzmuskelgewebes
149
Wo liegt die Abgrenzung zwischen koronare Herzkrankheit und einem Herzinfarkt?
Grunderkrankung des Herzinfarktes ist die Koronare Herzkrankheit (KHK) - eine Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) der Herzkranzgefäße. Bei einem Herzinfarkt (Myokardinfarkt) kommt es infolge einer Durchblutungsstörung des Herzens zum Absterben von Herzmuskelgewebe.
150
Wie können die Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit nicht-medikamentös reduziert werden?
Nicht-medikamentöse Therapie = Reduktion der Risikofaktoren • Ernährung -> Obst/Gemüse, mediterrane Küche, Salzreduktion? • mäßiger Alkoholkonsum • Gewichtszunahme vermeiden (Adipositas-Paradoxon) • Bewegung, Trainingsaufbau • Rauchen einstellen • Psychische Erkrankungen Symptome behandeln
151
Wie kann die koronare Herzkrankheit medikamentös behandelt werden?
• Antithrombotische Therapie (Blutgerinnungshemmung, Verhinderung von Herzinfarkt): Acetylsalicylsäure • Statine: eigentlich Cholesterinsenker, reduzieren auch bei normalen Cholesterinwerten das Herzinfarktrisiko • Antiischämische Therapie - Erweiterung der Blutgefäße: Nitrate, Molsidomin - Reduktion des Sauerstoffverbrauches: ß-Blocker, Kalziumantagonisten Molsidomin
152
Was ist eine Revaskularisation bei einer koronare Herzkrankheit?
Therapie für koronare Herzkrankheit PCI = percutane Coronarintervention Über eine Arterie (Handgelenk, Leiste) wird ein dünner Katheter bis in das verschlossene/ eingeengte Koronargefäß geschoben. Dr Katheter wird durch die Einengung durchgeschoben, ein Ballon am Katheter wird dann aufgeblasen und erweitert das Gefäß. Zum Offenhalten wird ein Metallröhrchen (Stent) entfaltet und verbleibt im Gefäß. Bypass-Operation Herzchirurgie: Aortokoronarer Bypass - durch Vene aus dem Bein (links) - durch eine Arterie aus der brustwand (rechts)
153
Was ist eine percutane Coronarintervention?
Über eine Arterie (Handgelenk, Leiste) wird ein dünner Katheter bis in das verschlossene/ eingeengte Koronargefäß geschoben. Dr Katheter wird durch die Einengung durchgeschoben, ein Ballon am Katheter wird dann aufgeblasen und erweitert das Gefäß. Zum Offenhalten wird ein Metallröhrchen (Stent) entfaltet und verbleibt im Gefäß.
154
Was ist eine Revaskulation?
Unter Revaskularisation versteht man das Wiedereinsprossen von Blutkapillaren in ein nicht adäquat durchblutetes Gewebe.
155
Was ist ein Stent?
156
Was ist eine Bypass-Operation?
Ein Bypass ist eine operativ erstellte Überbrückung eines Passagehindernisses. Dabei wird eine neue Verbindung zwischen Anfang und Ende einer Engstelle hergestellt.
157
Was ist die Prognose für Patienten mit einer koronare Herzkrankheit?
• Lebenserwartung reduziert • Komplikationen - Herzinfarkt - Herzrhythmusstörungen - Herzinsuffizienz • Häufig Arteriosklerose anderer Organe (Schlaganfall) • Lebensqualität reduziert - Leistungseinschränkungen - Reiseeinschränkungen - psychische Erkrankungen
158
Welche psychischen Erkrankungen treten häufig in Komorbidität mit einer koronaren Herzkrankheit auf?
KHK hat hohe Komorbidität mit psychischen Erkrankungen ▪ Angststörungen ▪ Posttraumatische Belastungsstörungen ▪ Depression Bei KHK besteht erhöhtes Risiko psychische Erkrankungen zu entwickeln ▪ 20% der KHK- Patienten*innen entwickeln eine behandlungsbedürftige Depression ▪ Herzinfarkt erhöht das Risiko einer Depression um das 2 – 4fache Die Letalität der KHK und des Herzinfarktes sind bei gleichzeitiger Depression um das 2 – 3fache erhöht
159
Was ist ein Myokardinfarkt?
Akuter Myokardinfarkt = Akuter Untergang von Herzmuskelgewebe
160
Was sind die Ursachen eines akuten Myokardinfarkts?
• hochgradige Stenose oder akuter Verschluss einer Koronararterie (KHK) • Verschluß durch - Ablösung eines Plaque o. Riss der Intima - Blutgerinnselbildung (Thrombus = Koronarthrombose (- sehr selten: Koronarembolie) 2 Ursachen
161
Was sind die Symptome eines akuten Myokardinfarkts?
• Vernichtender Brustschmerz, nicht durch Nitroglyzerin beeinflussbar (nur bei 40%) Cave: - 20% der Herzinfarkte ohne Schmerzen („stummer“ Infarkt, insbesondere bei Diabetikern durch diabetische Neuropathie) - bei Frauen häufig andere Symptome (Oberbauch-, Rückenschmerzen) • Schwäche, Angst (Todesangst), vegetative Begleitsymptome • Blutdruckabfall (evt. Schock) • Herzrhythmusstörungen • Kammerflimmern, plötzlicher Herztod
162
Welche Diagnostik wird bei einem Herzinfarkt eingesetzt?
• EKG - typische EKG-Veränderung: ST-Streckenhebung (STEMI), beweisend - untypische EKG-Veränderung: nicht beweisend (non-STEMI) • Labordiagnostik: - Troponin-Anstieg (Troponin wird aus geschädigten Herzmuskelzellen freigesetzt und kann im Blut nachgewiesen werden, als Schnelltest verfügbar) - CKMB-Anstieg (spezifische Herzmuskelenzym, wird aus geschädigten Herzmuskelzellen freigesetzt, allerdings verzögert)
163
Wie sehen die Veränderungen bei einem Herzinfarkt im EKG aus?
164
Was ist in diesem EKG sichtbar?
Myokardinfarkt
165
Welche Komplikationen können bei einem Myokardinfarkt auftreten?
Frühkomplikationen - Herzrhythmusstörungen (u.a. Kammerflimmern) - Linksherzinsuffizienz durch Myokardialen Funktionsausfall Spätkomplikationen (nach 48h) - Herzwandaneurysma - arterielle Embolie - Perikarditis - Herzinsuffizienz - Arrhythmien
166
Was ist die Prognose für Patienten mit einem Myokardinfarkt?
- 30 - 40% überleben die ersten 48h nicht (2/3 davon sterben vor Klinikaufnahme) - ca. 5% sterben während des Krankenhausaufenthaltes) - 5 – 10% der Patientinnen/en sterben innerhalb der folgenden 2 Jahre an einem plötzlichen Herztod
167
Wie wird die Therapie eines Myokardinfarkts gestaltet?
• Allgemeine Massnahmen Notarzt! (Diagnostik, Antithrombozytäre Medikamente, sofortige Einweisung in Zentrum) • Hospitalphase (Krankenhaus mit Herzkatheterlabor, Kardiologie) Intensivstation Abschirmung (Valium) • Reperfusionstherapie PCI innerhalb 90 min nach Symptombeginn Prophylaxe einer Rethrombose • Therapie von Komplikationen • Rehabilitation
168
Was sind psychosoziale Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit und einen Herzinfarkt?
• geringes gesundheitsbewusstes Verhalten und Risikobereitschaft • niedriger sozialer Status (Schul-, Berufsbildung, Einkommen) • Chronischer Stress am Arbeitsplatz • Mehrjährige Schichtarbeit, exzessive Überstunden, Nachtarbeit • Depression
169
Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Depression und koronare Herzkrankheit?
• Depression erhöht das Risiko an einer KHK zu erkranken (Odds Ratio: 1,6 – 1,9) • Depression führt zu ungünstigem Verlauf/Prognose der KHK (Odds Ratio: 1,6 – 2,4) • Depression erhöht die Mortalität der KHK • Patienten*innen mit Herzinfarkt haben ein 2-4fach gesteigertes Risiko eine Depression zu entwickeln
170
Welche Wechselwirkungen treten zwischen der koronaren Herzkrankheit und der Psyche auf?
• Herzinfarkt bedeutet Angst vor Tod, Schmerzen, Schwäche, Invalidität, sozialem Abstieg, sexueller Impotenz • Herzinfarkt löst depressive Stimmung aus durch Verlust der Unversehrtheit, Schwäche und Abhängigkeit, Befürchtungen über Verlust der Anerkennung bei Freunden/Familie und im Beruf • Prävalenz depressiver Störungen bei KHK: „major depression“ bei 15-20% der Patientinnen/en mit akutem Infarkt, weitere 20% im ersten Jahr danach
171
Was sind Folgen von Depressionen und Angst bei Patienten mit koronaren Herzkrankheit?
• Mehr Herzbeschwerden • Weniger Aktivität • Schlechtere Reha-Ergebnisse • weniger Rauchabstinenz • Weniger Stressabbau • Schlechtere Lebensqualität • mehr Arztbesuche (Kosten), mehr Untersuchungen, mehr Frühberentungen, höhere Komplikationsrate
172
Fasse die psychosozialen Aspekte der koronaren Herzkrankheit zusammen
• Psychosoziale Risikofaktoren des Herz-Kreislaufsystems wirken atherogen und ereignisauslösend • Pathophysiologie: über neuronale, endokrinologische und immunologische Faktoren • Niedriger sozialer Status und niedrige Bildung führen zu ungesunderer Lebensführung und erhöhen das Risiko für KHK und Depression • Psychosoziale Diagnostik und Mitbehandlung ist effektiv und wird von aktuellen Leilinien gefordert • Depression ist wichtiger Prognosefaktor • Psychotherapie und Antidepressiva (SSRI) sind bei depressiver Komorbidität wirksam, ob sie die Prognose verbessern ist zur Zeit nicht belegt
173
Was ist arterielle Hypertonie?
erhöhter Blutdruck • Arterielle Hypertonie ist die häufigste Herzkreislaufkrankheit • Prävalenz in Mitteleuropa: 40 – 50% • ca. 50% der Hypertoniker*innen wissen nichts von ihrem erhöhten Blutdruck
174
In welcher Abstufung wird die Hypertonie diagnostiziert?
175
Welche zwei Formen der arteriellen Hypertonie werden ätiologisch unterschieden?
Sekundärer Hochdruck (10%) • Widerstandshochdruck: bei Nierenerkrankungen (vermehrte Freisetzung von Renin) • Endokrine Hypertonie (Hyperthyreose, Conn-Syndrom, Cushing-Syndrom) • Schwangerschaftshypertonie • Kardiovaskuläre Hypertonie (Aortenstenose, Arteriosklerose) Primärer Hochdruck (90%) • Essentielle (idiopathische) Hypertonie • Initial Volumenhochdruck (Pressorezeptorenverstellung?, erhöhter Sympathikotonus) • Diskutierte Ursachen: genetisch, psychosoziale Faktoren (Stress), Ernährung
176
Was sind Risikofaktoren für eine Hypertonie?
177
Was sind die Symptome einer Hypertonie?
Erhöhter Blutdruck oft bei Routineuntersuchung entdeckt, da initial oft symptomlos Unspezifische Symptome • Schwindelgefühl, Nervosität, Leistungseinschränkung, Nasenbluten, Schlafstörungen Symptome durch Beteiligung anderer Organe • Artherosklerose (Verengung und Verhärtung der Gefäße) mit - Mangeldurchblutung Gehirn (Schlaganfall, TIA), intrazerebrale Blutungen - Mangeldurchblutung Herz: Koronare Herzkrankheit • Linksherzhypertrophie/Linksherzinsuffizienz • Zeichen der Niereninsuffizienz Häufigste Todesursache: Herzinfarkt, Linksherzinsuffizienz zweithäufigste: Mangeldurchblutung Gehirn
178
Welche Komplikationen treten im Zusammenhang mit Hypertonie häufig auf?
179
Welche Verlaufsformen der Hypertonie gibt es?
Labile und belastungsabhängige Hypertonie • Blutdruckwerte nur zeitweilig beziehungsweise bei Belastung erhöht Stabile Hypertonie • Dauerhaft Erhöhung der Blutdruckwerte Maligne oder akzelerierte Hypertonie • Schwere Verlaufsform mit einem systolischen Blutdruck von über 180 mmHg und/oder einem diastolischen Blutdruck von > 110 mmHg→deutliche Symptomatik Hypertensive Krise • Plötzlich auftretender kritischer Anstieg des Blutdrucks (230/130 mmHg) Hypertensiver Notfall • Gefahr von akuten Herzversagen, Herzinfarkts
180
Was ist die Basistherapie bei Hypertonie?
Basistherapie (bei 25% der Patienten*innen Blutdrucknormalisierung): • Gewichtsnormalisierung (BMI < 25 kg/m2) • Nahrung (Obst, Gemüse, Fisch, Olivenöl) vermindert das HI-Risiko um 50% • (Kochsalz reduzieren wird überall genannt, aber neuere Studien zeigen keinen Effekt auf den Blutdruck) • Rauchen einstellen • Kaffee-, Alkoholkonsum reduzieren • dynamische Ausdauertraining (3-4x/Woche 30-45 min reduziert HI-Risiko um 50%) • Beseitigung/Behandlung anderer kardiovaskulärer Risikofaktoren
181
Welche medikamentöse Therapie wird bei einer Hypertonie eingesetzt?
Stufentherapie: Monotherapie – Mehrfachtherapie • Diuretikum • Betablocker (ß1-Rezeptorenblocker) • Kalziumantagonist • ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptor-Blocker
182
Was ist eine arterielle Hypotonie? Definiere
Arterielle Hpotonie: RR < 100 mmHg systolisch Sonderform: Regulatorische Hypotonie bei gut trainierten Menschen Orthostatische Hypotonie gestörte Blutdruckregulation Abfall des systolischen RR um > 20 mmHg im Stehen innerhalb von 3 min Ursache Versacken des venösen Blutes beim Aufstehen in den Beinen Fehlende reaktive Sympathikusaktivierung
183
Was sind Symptome der Hypotonie?
Hypotonie • Nachlassen der Leistungsfähigkeit • Depressive Verstimmung • Störung der Konzentrationsfähigkeit • Kalte Hände und Füße orthostatische Hypotonie • Schwindel • Schwarzwerden oder Flimmern vor den Augen beim Aufstehen • Plötzliche, spontan reversible Bewußtlosigkeit (Synkope) beim Aufstehen
184
Was ist eine Herzinsuffizienz?
Krankhafte Unfähigkeit des Herzens, die vom Körper benötigte Blutmenge (Herzminutenvolumen) bei normalem enddiastolischem Druck zu pumpen Abnahme der Pumpleistung (Ejektionsfraktion ↓)
185
Welche Formen der Herzinsuffizienz werden unterschieden?
Unterscheidung nach hauptsächlich betroffener Herzkammer: Rechtsherz-, Linksherz-, Globalinsuffizienz
186
Was können die Ursachen für eine Herzinsuffizienz sein?
- Hypertonie (50%) - Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt (70%) - Herzklappenfehler - Perikarditis - Myokarditis - pulmonale Hypertonie Lungenerkrankungen (Rechtsherzinsuffizienz)
187
Was sind die Symptome einer Linksherzinsuffizienz?
Blut staut sich vor linkem Herzen - Lungenödem (Wasser in der Lunge), Luftnot (Asthma cardiale) - Leistungsminderung - Zyanose Gemeinsame Symptome - Nykturie - Tachykardie - Herzvergrößerung
188
Was sind die Symptome einer Rechtsherzinsuffizienz?
Blut staut sich vor rechtem Herzen - Venenstauung (Halsvenen) - Gewichtszunahme mit Ödemen (Fußrücken, Unterschenkel) - Stauungsleber, Stauungsgastritis • Gemeinsame Symptome - Nykturie - Tachykardie - Herzvergrößerung
189
Was ist eine Nykturie?
Nykturie ist die medizinische Bezeichnung für nächtlichen Harndrang, wenn der Nachtschlaf für einen Toilettengang unterbrochen werden muss.
190
Welche klinischen Stadien unterscheidet die New York Heart Association?
NYHA I: diagnostizierte Herzkrankheit ohne Symptome u. o. Einschränkung der Belastbarkeit NYHA II: leichte Einschränkung der Belastbarkeit; keine Symptome in Ruhe sondern erst bei stärkerer Belastung NYHA III: starke Einschränkung der Belastbarkeit; keine Symptome in Ruhe, jedoch bereits bei leichter Belastung NYHA IV: persistierende Symptomatik auch in Ruhe
191
Welche Therpie wird bei einer Herzinsuffizienz gewählt?
Kausal (ursächliche Erkrankung behandeln) • Therapie einer arteriellen Hypertonie • Revaskularisierung bei KHK • Therapie einer Myokarditis, Kardiomyopathie • Operative Therapie von Herzklappenfehlern Symptomatisch - Allgemeinmaßnahmen • Reduktion Risikofaktoren (s. KHK) • bei bettlägerigen Patienten*innen: Thromboseprophylaxe, Atemgymnastik, Stuhlregulation • Weglassen von Medikamenten, die eine Herzinsuffizienz fördern Symptomatisch – Medikamentöse Therapie • Entlastungstherapie des Herzens - ACE-Hemmer (senken den Blutdruck, damit die Herzarbeit) - AT II-Blocker, AT I-Antagonisten (gleicher Effekt wie ACE-Hemmer) - Betarezeptorenblocker - Diuretika (Wasserausscheidung): • Kontraktilitätssteigerung - Digitalis Herztransplantation als ultima ratio
192
Beschreibe die Wechselwirkungen zwischen Herzinsuffizienz und Depressionen
• Prävalenz der Depression ist bei Herzinsuffizienz 2 – 4 mal so hoch wie in der Bevölkerung • Mortalität der Herzinsuffizienz ist bei gleichzeitiger Depression erhöht • eine wechselseitige pathogenetische Beeinflussung ist anzunehmen, wissenschaftliche Belege gibt es zur Zeit keine • Es gibt zur Zeit keine Evidenz, dass eine antidepressive Therapie bei depressiven Patienten mit Herzinsuffizienz die Morbidität und Mortalität günstig beeinflusst
193
Fasse kurz die äußere Atmung zusammen
• Wärmeregulation • Gasaustausch (Anreicherung des Blutes mit O2, Entfernung von CO2) • In der Alveole (ausgedehnte Kontaktfläche zwischen Atemluft und Blut) • Luft gelangt in die Alveolen über Atemwege
194
Fasse kurz die innere Atmung zusammen
Gasaustausch auf zellulärer Ebene
195
Welche Bereiche zählen zur oberen Atmung?
• Nase/Mund (Befeuchtung, Reinigung) • Rachen
196
Welche Bereiche zählen zur unteren Atmung?
• Kehlkopf • Luftröhre (Trachea), Temperaturanpassung an Körpertemperatur • 2 Hauptbronchen • Kleinere Bronchen und Bronchiolen • Verbindungsgänge zu Alveolen
197
Beschreibe die Funktionen des Nasenraums
teil der oberen Atemwege Funktionen: - Erwärmung, Anfeuchtung, Reinigung der Atemluft (Klimaanlage des Atemsystems) - Resonanzkörper - Gewichtsreduktion Schädel Krankheiten: - Nasennebenhöhlenentzündung
198
Was ist die klinische Relevant der Gaumenmandel?
199
Was ist die klinische Relevanz der Rachenmandel?
200
In welcher Situation sind die Stimmbänder hier gezeigt?
Normale Ruheatmung
201
In welcher Situation sind die Stimmbänder hier gezeigt?
Forcierte Atmung, bei körperlicher Anstrengung
202
In welcher Situation sind die Stimmbänder hier gezeigt?
Stimmbildung (Phonation)
203
In welcher Situation sind die Stimmbänder hier gezeigt?
Flüstersprache
204
Wozu dient der Kehlkopfdeckel?
Kann geschlossen werden Schutzmechanismus Reflex muss erst erlernt werden (3Jahre)
205
Woraus bestehen die unteren Atemwege?
206
Was ist die Trachea?
Luftröhre Knorpelspangen und Membranöser Teil hinten
207
Was sind die Hauptaufagen der Bronchen?
Hauptaufgabe der Bronchien ist die Weiterleitung der eingeatmeten Luft an die Lungenbläschen, die Reinigung der Atemluft sowie deren gleichmäßige Verteilung auf den rechten und linken Lungenflügel.
208
Was sind die kleineren Bronchien und Bronchiolen?
In der Lunge verzweigen sich die Bronchien in ein immer feiner werdendes Röhrensystem. Diese feineren Bronchien nennt man Bronchiolen. Sie enden ihn den Lungenbläschen.
209
Was bedeutet Innervation?
1.Versorgung von Geweben und Organen mit Nerven 2. (MEDIZIN) Leitung der Reize durch die Nerven zu den Organen und Geweben des Organismus
210
Wie wirkt der Sympathikus aus die Innervation der Bronchien?
Die glatten Muskelzellen der Bronchien werden sowohl sympathisch als auch parasympathisch innerviert. Der Sympathikus wirkt an den Bronchien über β2-Rezeptoren durch Aktivierung der cAMP-abhängigen Proteinkinase A. Diese Rezeptoren lassen auch hier die glatte Muskulatur relaxieren. So kann der Sympathikus im Falle einer Alarmreaktion die Bronchien dilatieren und damit den Luftstrom durch die Atemwege erleichtern. α1-Rezeptoren➔Konstriktion β2 Rezeptoren➔Dilatation Der Parasympathikus hingegen bewirkt eine Bronchokonstriktion.
211
Wie wirkt der Parasympathikus auf die Innervation der Bronchien?
In den Bronchien löst der Parasympathikus Bronchokonstriktion (Verengung der Bronchien mithilfe Neurotransmitter ACH) und eine erhöhte Schleimsekretion durch Stimulation der M3-Rezeptoren aus. In der glatten Muskulatur der Bronchien löst der durch IP3 ausgelöste Calciumeinstrom eine Kontraktion aus, dies führt zur Verengung der Bronchien.
212
Was tut der Parasympathikus?
Der Parasympathikus ist als Teil des hemmenden vegetativen Nervensystems Gegenspieler (Antagonist) des Sympathikus. Durch ihn werden vorwiegend Körperfunktionen innerviert, die der Regeneration des Organismus und dem Aufbau von Energiereserven (trophotrop) dienen. Das innere Gleichgewicht (Homöostase) des Organismus wird auch unter seinem Einfluss wieder hergestellt.
213
Charakterisiere den Sympathikus
Der Sympathikus ist ein Teil des aktivierenden vegetativen Nervensystems. Durch ihn werden vorwiegend Körperfunktionen innerviert, die den Körper in erhöhte Leistungsbereitschaft versetzen und den Abbau von Energiereserven zur Folge haben. Diese Wirkung bezeichnet man auch als ergotrop. Dabei verhält sich der Sympathikus überwiegend antagonistisch zur Wirkung des Parasympathikus.
214
Wie viele Alveolen besitzt der Mensch?
215
Was ist die Aufgabe der Alveolen?
Der Blut-Gas-Austausch
216
Beschreibe den Mikroskopischen Aufbau einer Alveolen
• Pneumozyten I: „Deckzellen“ der Alveolen • Pneumozyt II: produziert Surfactant • Makrophagen: beteiligt bei allergischen Reaktionen
217
Wozu dient der Surfactant der Alveolen?
Surfactant ist eine Emulsion, die in der reifen Lunge natürlicherweise gebildet wird. Sie überzieht die Lunge wie ein dünner Film und stabilisiert unter anderem die Lungenbläschen in dem es die Oberflächenspannung herabsetzt und somit ihren Kollaps verhindert, wodurch das Atmen erst möglich wird. Surfactant wird erst ab der 24. Schwangerschaftswoche vom ungeborenen Kind produziert. Bei Frühgeburten, insbesondere bis zur 34. Woche besteht ein mehr oder weniger stark ausgeprägter Surfactant-Mangel, welcher zum Atemnotsyndrom des Frühgeborenen (RDS) führen kann. Der Surfactant-Mangel kann durch die Gabe von aus tierischem Material gewonnenem Surfactant behandelt werden.
218
Was ist die Pleura?
(2 Blätter) Lungenfell (überzieht die Lungen) Brustfell (kleidet den Brustkorb innen aus)
219
Was ist die Pleurahöhle?
Pleurahöhle (Raum zwischen den beiden Pleurablättern) Pleurahöhle ist mit 5-10 ml Flüssigkeit gefüllt ( reibungsloses Bewegen der Pleurablätter gegeneinander), Unterdruck verhindert Kollaps der Lungen
220
Was ist ein Pleuraerguss?
Unter einem Pleuraerguss versteht man eine Flüssigkeitsansammlung in der Brusthöhle, genauer gesagt, zwischen Lunge und Brustwand. Ein Pleuraerguss kann sehr unterschiedliche Ursachen haben, weshalb eine differenzierte und sorgfältige Diagnose wichtig ist. Wenn Sie gesund sind, dann herrscht hier ein Gleichgewicht zwischen Absorbieren und Neubilden der Flüssigkeit. Wird allerdings infolge einer Erkrankung zu viel Flüssigkeit gebildet oder zu wenig absorbiert, dann ist die Balance gestört, die Flüssigkeit sammelt sich zwischen den Gewebeschichten, und es kommt zum Pleuraerguss. Er ist also keine eigene Erkrankung, sondern die Folge einer Krankheit, die es durch sorgfältige, differenzierte Diagnostik herauszufinden gilt.
221
Was ist ein Pneumothorax?
Der Pneumothorax bezeichnet das Vorhandensein von Luft zwischen den Schichten des Brustfells (Pleura), was zu einem teilweisen oder vollständigen Kollaps der Lunge führt. Häufig nach Schluss- oder Stichverletzung
222
Welche Flüssigkeiten werden bei einem Pleuraerguss unterschieden?
Je nach ihrer Zusammensetzung wird die Flüssigkeit eingeteilt in Transsudat – Pleuraflüssigkeit mit geringem Eiweissgehalt, das Verhältnis zwischen Neubildung und Aufnahme der Pleuraflüssigkeit durch das Brustfell ist gestört. Das Brustfell selbst ist jedoch gesund. Meist ist eine Nieren-, Leber- oder Herzschwäche die Ursache – und Exsudat – Pleuraflüssigkeit mit hohem Eiweissgehalt, entsteht meist als Folge von Tumoren oder Entzündungen.
223
Was ist der Lungenhilus?
Einbuchtung an der inneren Seite der Lungenflügel. Am Lungenhilus münden Blut- und Lymphgefäße und einer der beiden Luftröhrenzweige (Hauptbronchien) in den Lungenflügel. Eintritt: Hauptbronchus, Lungenarterie, Bronchialarterien, Nerven Austritt: Lungenvenen, Bronchialvenen, Nerven, Lymphgefäße
224
Was ist der Unterschied zwischen dem Rechten und dem linken Lungenflügel?
225
Wie viele Lungenlappen hat ein Lungenflügel?
Jeder Lungenflügel wird durch Furchen nochmals in Lungenlappen unterteilt. Auf der rechten Seite sind es drei, auf der linken Seite zwei Lungenlappen pro Lungenflügel. Die einzelnen Lungenlappen können nochmals in funktionale Bereiche, die sogenannten Lungensegmente unterteilt werden.
226
Welche Muskeln sind an der Einatmung beteiligt?
• Zwerchfell • äußere Zwischenrippenmuskeln (verlaufen von hinten oben nach vor unten, ziehen die untere Rippe nach oben)
227
Welche Muskeln sind an der Ausatmung beteiligt?
innere Zwischenrippenmuskeln (verlaufen von unten vorn nach hinten oben, ziehen die obere Rippe nach unten)
228
Welche Muskeln sind als Atemhilfsmuskulatur wichtig?
Bauchmuskeln Schultergürtelmuskeln
229
Beschreibe das Zwerchfell
Das Zwerchfell oder Diaphragma ist eine Muskel-Sehnen-Platte, welche bei Säugetieren die Brust- und die Bauchhöhle voneinander trennt. Es hat eine kuppelförmige Gestalt und ist der wichtigste Atemmuskel. Setzt an den Rippen, der Lendenwirbelsäule und dem Sternum an.
230
Beschreibe den Blutkreislauf der Lunge
Als Lungenkreislauf oder kleiner Kreislauf wird der Teil des Blutkreislaufs bezeichnet, der das Blut vom Herzen zur Lunge bringt und wieder zurückführt. Das sauerstoffarme Blut wird vom rechten Ventrikel über den Lungenstamm abgeführt. Dieser Stamm teilt sich in die rechte und linke Lungenarterie. Diese verzweigen sich in der jeweiligen Lunge in immer feinere Gefäße und gehen schließlich in die Haargefäße (Kapillare) über, welche die Lungenbläschen (Alveolen) umspannen. Dort erfolgt der Gasaustausch, d. h. das Blut gibt Kohlenstoffdioxid (CO2) ab und nimmt Sauerstoff (O2) auf (durch Diffusion). Das nun sauerstoffreiche Blut fließt über sich vereinende und zunehmend größer werdende Venen wieder zurück zum Herzen. Dort münden zwei rechte Lungenvenen (Venae pulmonales dextrae) und zwei linke (Venae pulmonales sinistrae) über einen Venenhauptstamm (Vena pulmonalis) in den linken Vorhof (Atrium cordis sinistrum). Da die Lungenarterien sauerstoffarmes Blut transportieren, wird die Lunge selbst hauptsächlich in einem Bronchialkreislauf durch die Bronchialarterien mit sauerstoffreichem Blut versorgt; bei diesen Bronchialarterien handelt es sich um Abgänge der Aorta.
231
Was ist die Ateria pulmonalis?
Lungenaterie
232
Wie hoch ist das Lungenvolumen?
Im Schnitt hat ein gesunder Erwachsener ein Volumen von zwei bis drei Litern. Leistungssportler können ein Volumen von acht Litern erreichen und Apnoe-Taucher sogar einen Spitzenwert von zehn Litern.
233
Was ist ein Spirometer?
Ein Spirometer ist ein medizinisches Gerät zur Bestimmung von Atemvolumina, wie die Vitalkapazität, das Atemzugvolumen und exspiratorisches bzw. inspiratorisches Reservevolumen. Es dient der Diagnostik von Lungenfunktionsstörungen, wie sie z. B. bei Asthma oder Bronchitis auftreten.
234
Wie geschieht die Atemregulation?
235
In welchen Bereichen des Atemsystems können Störungen auftreten?
236
Welche Störungen des Atemsystems können im Bereich der Perfusion auftreten?
237
Welche Störungen des Atemsystems können im Bereich der Ventilation auftreten?
238
Welche Störungen des Atemsystems können im Bereich der Diffusion auftreten?
239
Was ist eine Lungenembolie?
Bei einer Lungenembolie ist ein Lungengefäß verschlossen. Ursache ist meist ein Blutgerinnsel, das sich von einer Thrombose der Bein- oder Beckenvenen gelöst hat und in die Lunge geschwemmt wird. Eine Lungenembolie ist ein Notfall
240
Was ist eine Fremdkörperaspiration?
Zu einer Fremdkörperaspiration kommt es, wenn ein nicht-essbarer Gegenstand inhaliert wird und im Rachen oder den Atemwegen steckenbleibt. Je nach Ausmaß der Blockade kann es sich um einen medizinischen Notfall handeln.
241
Was ist das Schlafapnoesyndrom?
Die Schlafapnoe (Schlafapnoe-Syndrom) ist eine schlafbezogene Atmungsstörung: Die Betroffenen erleiden Atemaussetzer im Schlaf. Die dabei auftretenden Geräusche sind besonders laut und unregelmäßig im Vergleich zu normalem Schnarchen (ebenfalls eine schlafbezogene Atmungsstörung). Die Schlafapnoe betrifft besonders Männer, die zu viele Kilos auf den Rippen haben.
242
Was ist ein LungenödemP
Bei einem Lungenödem kommt es zur Ansammlung von Flüssigkeit im Lungengewebe und/oder den Lungenbläschen (Alveolen der Lunge). Dies kann verschiedene Ursachen haben. Insbesondere wenn Flüssigkeit in die Lungenbläschen übertritt, kann nicht mehr genug Sauerstoff aufgenommen und Kohlendioxid abgegeben werden.
243
Was ist eine Lungenfibrose?
Bei einer Lungenfibrose wird funktionierendes Lungengewebe schrittweise durch funktionsloses Bindegewebe (ähnlich einem Narbengewebe) ersetzt. Dabei ist die Fibrose der Lunge eine Art "Erscheinungsform", also die Lunge besteht aus mehr Bindegewebe.
244
Was ist der Unterschied zwischen Thrombus und Embolus?
- Thrombus = Blutgerinnsel an der Gefäßwand - Embolus = abgerissener und mit dem Blutstrom verschleppter Thrombus
245
Was sind Risikofaktoren für eine Lungenembolie?
Allgemeine Risikofaktoren für venöse Thrombosen • Immobilität (Bettlägerigkeit, „Gips“, Ruhigstellung von Extremitäten) • höheres Lebensalter • Adipositas • frühere Thrombosen • Schwangerschaft, Kontrazeptiva • Langes Sitzen (Langstreckenflüge) Internistische Erkrankungen • Herzinfarkt, Apoplex • Malignome (Krebserkrankungen) • Gerinnungsstörungen
246
Was sind Symptome einer Lungenembolie?
• Plötzliche Dyspnoe (85%) • Atemabhängige thorakale Schmerzen (85%) • Angst, Beklemmungsgefühl (60%) • Husten (50%) • Pleurareiben, abgeschwächtes Atemgeräusch • Synkope, Schock (15%)
247
Was ist Dyspnoe?
Als Dyspnoe bezeichnet man eine subjektiv empfundene Atemnot bzw. eine erschwerte Atmung. Der Patient hat das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen. Die vom Arzt wahrnehmbaren äußerlichen Zeichen einer Dyspnoe können eine flache und schnelle Atmung oder eine betont tiefe Atmung sein.
248
Wie wird eine Lungenembolie therapiert?
Antikoagulation (Heparin) • Verhinderung Ausdehnung Thrombus und Embolus Lyse des Embolus (systemisch oder lokal) • Auflösung mit Fribrinolytika Embolektomie • Operative Entfernung des Embolus • Entfernung des Thrombus als auslösende Quelle
249
Was ist der Unterschied zwischen gutartigen Tumoren und Krebsgeschwüren?
Gutartige Tumore: wachsende Zellen, wachsen aber nur lokal, überschreiten Organgrenzen nicht Krebs = bösartige Tumore: unkontrolliert wachsene Zellen, dringen in umliegendes Gewebe ein
250
Wie kommt es allgemein zu Tumoren?
Es finden laufend genetische Schädigungen der Körperzellen statt, körpereigene „Reparaturmechanismen“ verhindern eine Entartung wenn diese Reparaturmechanismen nicht mehr funktionieren oder überlastet sind entstehen Zellen, die unkontrolliert wachsen, sich teilen und vermehren
251
Wie werden Karzinome nach TNM klassifiziert?
TNM – Klassifikation (gilt für viele Organkarzinome) • T = Tumorgröße (T1 – T4) • N = Nodi (befallene Lymphknoten, N0 – N3 gibt die Anzahl und Lokalisation an) • M = Metastasen (M0 – M1b) Bedeutung • Je größer der Tumor, um so schwieriger die vollständige Entfernung • Je mehr Lymphknoten befallen sind, um so wahrscheinlicher, dass Krebszellen auch bereits weiter gestreut haben • Bei Vorliegen von Metastasen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Krebszellen auch schon weiter gestreut haben → schlechte Prognose
252
Wie äußert sich ein Lungenkarzinom?
Diagnose oft erst im fortgeschrittenen Stadium, da unspezifische Symptome • Husten, Dyspnoe (auch Symptome der COPD!) • Thoraxschmerz • B-Symptome (unspezifisch) - Fieber, Nachtschweiß - Gewichtsverlust (> 10% des KG in 6 Monaten) - Schwäche • Symptome durch Zerstörung des Gewebes (Nerven – Lähmungen, Armschmerzen) • Symptome durch Metastasen (Hirnmetastasen)
253
Welche Diagnostik wird zur Bestätigung der Diagnose und Lokalisation von Lungenkarzinomen angewandt?
• Röntgen-Thorax • CT, PET-CT, MRT • Bronchoskopie mit Biopsie • Zum Ausschluss von Metastasen (Sonographie Leber, CT-Schädel, Knochenszintigraphie)
254
Wie werden Karzinome im allgemeinen behandelt?
• Operation Entfernung des Tumors (meist einzige Heilungsoption) • Chemotherapie (neue Entwicklung: Gentherapie) - Eindämmung der Zellteilung - wirkt systemisch → Wirkung auf alle sich teilenden Zellen - dadurch viele Nebenwirkungen (Haarausfall, Darmstörungen, Schleimhäute, Blutbildung, Infektanfälligkeit) • Bestrahlung - Elektromagnetische Strahlung - schmerzfreie Behandlung - Schädigung des Erbmaterials der bestrahlten Zellen → Verkleinerung des Tumors - Bestrahlung v. gesundem Gewebe → Nebenwirkungen (Hautreizung, Magen-Darm-Beschwerden) • Spezifische Therapie bestimmter Tumore: z.B. Hormontherapie bei Brustkrebs
255
Wie werden kleinteilig Lungenkarzinome behandelt?
Bestrahlung, Chemotherapie
256
Wie werden Nicht-kleinteilig Lungenkarzinome behandelt?
• frühes Stadium: radikale Operation, ggf. Neoadjuvante Chemo/- Strahlentherapie (Verkleinerung des Tumors vor der Op) • späteres Stadium: ggf. Operation, Chemotherapie • Tyrosinkinasehemmer
257
Was wird als Palliativtherapie bei Lungenkarzinomen eingesetzt?
• Schmerztherapie • ggf. Chemo- oder Strahlentherapie
258
Definiere Asthma bronchiale
Obstructive Atemwegserkrankungen • Chronisch-entzündliche obstruktive Erkrankung der Atemwege • Anfallsweise Atemnot durch Atemwegsverengung • Atemwegsobstruktion ist spontan oder durch Behandlung reversibel • Entzündung verursacht eine Überempfindlichkeit der Atemwege • Deutsche Atemwegsliga: Asthma bronchiale ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege, charakterisiert durch bronchiale Hyperreaktivität und variable Atemwegsobstruktion
259
Was sind die Symptome von Asthma bronchiale?
Nächtliche Hustenanfälle (besonders bei Kindern ein erstes Symprom) Engegefühl in der Brust Anfallsweise auftretende Atemnot Pfeifende Geräusche bei der Ausatmung (exspiratorischer Stridor)
260
Was ist ein exspiratorischer Stridor?
Pfeifende Geräusche bei der Ausatmung
261
Beschreibe die Ätiologie von allergischem Asthma
Allergisches Asthma (extrinsic asthma) - allergisierende Stoffe in der Umwelt, Arbeitswelt - Genetische Faktoren: Atopische Krankheiten (Asthma bronchiale, allergische Rhinitis, Neurodermitis) gemeinsame Ursache: überschießende IgE-Bildung Häufigkeit: 15% ohne genetische Vorbelastung 33 % wenn beide Eltern atopische Krankheiten haben
262
Wie kann es zu Nicht-allergischem Asthma kommen?
Nicht-allergisches Asthma (intrinsic asthma) - Asthma durch Infekte - Analgetika-induziertes Asthma (ASS/NSAR) - Asthma durch chemische/toxisch wirkende Substanzen (Bäckerasthma)
263
Beschreibe die Pathophysiologie von Asthma bronchiale
264
Was ist hier zu sehen?
265
Wie wird Asthma bronchiale kausal therapiert?
Kausal = Versuch die Ursache zu beheben • Allergisches Asthma: Allergenkarenz, Hyposensibilisierung • Nicht-allergisches Asthma: Vermeidung und Behandlung von Infekten, Sanierung von Infektquellen (z.B. Sinusitis) • Bei Analgetika-induziertem Asthma: Vermeiden von ASS/NSAR)
266
Wie sieht die symtomatische Therapie bei Asthma bronchiale aus?
• Antiinflammatorische (entzündungshemmende) Dauermedikation • Bronchodilatation wenn möglich inhalative Therapie (weniger systemische Nebenwirkungen)
267
Welche nicht-medikamentöse Therapiemöglichkeiten gibt es für Asthma bronchiale?
• Raucherentwöhnung • Schulungen der Patienten*innen, Selbstkontrolle (Selbstmessungen) • Körperliches Training, Entspannungsverfahren, Biofeedback
268
Welche medikamentöse Therapiemöglichkeiten gibt es für Asthma bronchiale?
• Bronchodilatation (β2-Mimetika, Anticholinergika) • Entzündungshemmung (Prophylaxe): - Hemmung der Mastzellen (Cromoglycinsäure) - Kortison
269
Was ist eine Peak-Flow-Messung bei Asthma bronchiale?
Messung zur Selbstkontrolle • Regelmäßig • Immer zur gleichen Tageszeit • 1-2x täglich • Tagebuch führen • Jede/r Patient/in sollte eine Schulung mitmachen - Welche Asthma-Mittel gibt es? - Wie wirken diese? - Wie werden sie rechtzeitig angewendet? - Wie erkenne ich rechtzeitig eine Verschlechterung? - Welche Selbsthilfemaßnahmen sind bei einem Anfall/einer Verschlechterung einzuleiten?
270
Welche Dauermedikation gibt es bei Asthma bronchiale?
Ziel: Unterdrückung der Entzündung und Kontrolle des Krankheitsverlaufes • Bronchodilatation (langwirksame β2-Mimetika = Theophyllin-Retard) • Entzündungshemmer (inhalative Glukokortikoide, Leukotrien-Rezeptor- Antagonisten, IgE-Antikörper)) • Prophylaxe: Hemmung der Mastzellen (Cromoglycinsäure)
271
Welche Bedarfsmedikation gibt es bei Asthma bronchiale?
Ziel: Behandlung der akuten Atemnot/Atemwegsenge • Inhalative rasch wirksame β2-Mimetika/Anticholinergika) • Theophyllin-Brausetabletten
272
Beschreibe eine medikamentöse Stufentherapie bei Asthma bronchiale
273
Was ist COPD?
Chronisch obstructive Lungenerkrankung Chronische Bronchitis Atemwege dauerhaft eng und entzündet. Es kommt zu Atemnot, Husten und Schleim im Hals (Auswurf). Bei COPD ist es sehr wichtig, nicht zu rauchen.
274
Was ist ein Lungenemphysem?
Überblähung der Lunge Folge einer COPD Beim Lungenemphysem sind die Lungenbläschen zerstört, es bilden sich größere Luftblasen.
275
Was ist ein Emphysem?
Bei einem Emphysem ist Luft an einer ungewohnten Körperstelle zu finden, oder aber es befindet sich eine unüblich große Luftmenge an einer bestimmten Körperstelle. Ein bekanntes Emphysem ist das Lungenemphysem. Beim Lungenemphysem sind die Lungenbläschen zerstört, es bilden sich größere Luftblasen.
276
Welche Exogenen Faktoren begünstigen eine COPD?
• Rauchen (90%) • Luftverschmutzung (Industrie, Straßenverkehr, Bergbau = Berufskrankheit)) • Rezidivierende bronchopulmonale Infekt führen zu akuter Exazerbation • Faktoren, die Entwicklung der Lunge hemmen (Frühgeburt)
277
Weclhe endogenen Faktoren begünstigen eine COPD?
Antikörpermangelsyndrom (selten)
278
Was sind die Symptome einer COPD?
279
Was sind Komplikationen die in Zusammenhang mit COPD auftreten können?
• wiederkehrende Verschlechterungen • Komorbiditäten (kardiale Erkrankungen (z.B. Rechtsherzinsuffizienz), metabolisches Syndrom, Muskelschwäche) • Folgen der Therapie (Osteoporose) • Depression • Lungenemphysem (s.u.) • Erhöhtes Risiko Bronchialkarzinom • Spätkomplikation: respiratorische Insuffizienz
280
Welche Nicht-medikamentöse Therapieformen gibt es für COPD?
• Noxen ausschalten • Aktive Immunisierung (Vorbeugung von Infekten) • Patientenschulungen • Atemgymnastik • Sanierung vorhandener Infektquellen • Suche und Behandlung von Komorbiditäten
281
Welche medikamentöse Therapieformen gibt es für COPD?
• Bronchodilatatoren (Sympathomimetika, Anticholinergika) • Entzündungshemmer: Roflumilast (Phosphodiesterasehemmer 4), Cortison • bei akuter Exazerbation: Antibiotika, ggf. stationär mit Beatmung
282
Was sind Noxen?
ist ein Begriff, der vor allem in der Medizin Verwendung findet und einen Stoff oder Umstand bezeichnet, der eine schädigende, pathogene (d. h. krankheitserregende) Wirkung auf einen Organismus oder auf ein Körperorgan ausübt.
283
Was ist die Prognose bei COPD?
• Nicht-obstruktive Bronchitis ist durch Ausschalten der Noxe Rauchen noch reversibel • Bei Chronisch-obstruktive Bronchitis reduzierte Lebenserwartung • Je mehr Risikofaktoren (höheres Alter, Begleiterkrankungen, Dauertherapie mit Cortison) um so reduzierter die Lebenserwartung Krankenhausletalität bei akuter Exazerbation 10%, bei notwendiger Beatmung 25%
284
Was sind die Unterschiede Asthma bronchiale und COPD?
• Asthma bronchiale: anfallsartige Atemnot mir symptomfreien Intervallen COPD: kontinuierlicher Verlauf mit akuten Verschlechterungen • Der/die Astmathiker/in hustet sich in den Anfall hinein der/die Bronchitiker/in hustet sich aus dem Anfall heraus (Auswurf) • Asthma bronchiale beginnt oft im Kindesalter COPD beginnt meist > 40 LJ • Prognose beim Asthma bronchiale: kann symptomfrei werden COPD: meist progredient
285
Was bedeutet progredient ?
Unter Progredienz (lateinisch: progredere – vorrücken, voranschreiten) versteht man das Fortschreiten einer Krankheit (progressiver Krankheitsverlauf) bzw. eine weitere Verschlechterung des Gesundheitszustands.
286
Was ist eine Pneumonie?
Lungenentzündung • Definition: Entzündung des Lungengewebes • Ursachen: Bakterien, Viren, Pilze (bei Abwehrschwäche) toxisch • Bei Beteiligung des Lungenfells: Pleuritis
287
Was sind Risikofaktoren einer Pneumonie?
• Grunderkrankungen der Lunge z.B. COPD, Mukoviszidose, Lungenemphysem • Allgemeine Abwehrschwäche z.B. HIV-Infektionen, Chemotherapie, Immunsuppression, Krebs, Alkoholismus • Alte Menschen (wenig Bewegung, Immobilisation, flaches Atmen), insbesondere bei Bettlägrigkeit • Kleine Kinder
288
Was sind Symptome einer Pneumonie?
• Hohes Fieber mit Schüttelfrost • Husten • „feines Knistern“ über der Lunge (Stethoskop) • Labor: Entzündungszeichen: CRP-Anstieg, Leukozytose
289
Was ist eine Hyperventilationstetanie?
Pfötchenstellung Die Hyperventilationstetanie ist eine Tetanie, die durch eine vorübergehende, respiratorisch bedingte Veränderung der physiologischen Parameter des Blutes und insbesondere des Kalziumspiegels entsteht. Sie tritt meist im Rahmen des sog. akuten Hyperventilationssyndroms auf.
290
Was bedeutet idiopathisch?
Aus sich selbst entstehend
291
Was hat Salz mit Bluthochdruck zu tun?
Salz bindet Wasser im Körper und erhöht dadurch das Flüssigkeitsvolumen, das im Körper zirkuliert. Je mehr Flüssigkeit im Körper ist, desto größer ist der Druck auf die Blutgefäße. Durch Salz im Blut steigt Osmotischer Druck und zieht zusätzlich Wasser aus dem Körper wodurch Blutvolumen steigt
292
Was ist eine Hypotonie?
Niedriger Blutdruck
293
Was ist eine Hypertonie?
bluthochdruck
294
Was sind Quantitative Bewusststeinsstörungen?
Wachheitgesteigert (z.B. Delir) Oder vermindert (z.B. Koma)
295
Was sind qualitative Bewusstseinsstörungen?
Wahrnehmung verändert (z.B. Halluzinationen)
296
Was ist der Unterschied zwischen einer Synkope und einem Schock?
Synkope = kurzfristige Bewusstlosigkeit -> löst sich durch Hinlegen Schock ist gänzlicher Kreislaufzusammenbruch -> bleibt länger bestehen -> LEBENSGEFAHR
297
Was ist eine orthostatische Synkope?
Eine orthostatische Synkope kann auftreten, wenn jemand aus einer liegenden Position heraus plötzlich aufsteht. Da sich das Blut beim Liegen gleichmäßig auf den Körper verteilt, sackt es bei schnellem Aufstehen – aufgrund der Schwerkraft – in die untere Körperhälfte. Zur Kompensation tritt hier schneller Herzschlag auf
298
Was ist eine Vasovagale Synkope?
Die vasovagale Synkope wird durch einen plötzlichen und vorübergehenden Abfall des Blutdrucks und einen verlangsamten Puls verursacht. Grund dafür ist eine Überstimulation des Nervus vagus. Der Sympathikus wird hie gehemmt der Parasympathikus versträrkt
299
Welche Arten von Blutzellen gibt es?
Es gibt drei Arten von Blutkörperchen: die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) die Blutplättchen (Thrombozyten)
300
Welche Gruppen von Leukozyten gibt es?
Die weißen Blutkörperchen lassen sich – nach Aussehen und Funktion – in fünf Gruppen unterteilen: In so genannte Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten, Eosinophilen und Basophile.
301
Was sind Erythrozyten?
Rote blutkörperchen
302
Was sind Leukozyten?
Weiße Blutkörperchen
303
Was sind Thrombozyten?
Blutplättchen
304
Was ist die Aufgabe der Erythrozyten?
Sauerstofftrastport Die Hauptaufgabe der roten Blutkörperchen besteht darin, den lebensnotwendigen Sauerstoff, der in den Lungen aufgenommen wird, durch die Blutgefäße in die Organe und Gewebe des Körpers zu transportieren. Die roten Blutkörperchen erfüllen ihre Aufgabe durch den in ihnen enthaltenen roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin.
305
Was passiert im Blut bei Eisenmangel?
Sind rote Blutkörperchen nicht in ausreichender Menge vorhanden oder – aus Mangel an rotem Blutfarbstoff, z. B. aufgrund von Eisenmangel – nicht funktionstüchtig, spricht man von einer Anämie, einer Blutarmut. „Blutarme“ Menschen haben oft eine auffallend blasse Haut. Da der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, leiden sie außerdem unter Symptomen wie Müdigkeit, Schwäche, Luftnot, Leistungsminderung oder Kopfschmerzen.
306
Was ist die Aufgabe der Leukozyten?
Die Leukozyten sind wesentliche Bestandteile des Immunsystems. Sie sind quasi die „Polizisten des Blutes“. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, Eindringlinge wie Bakterien, Viren oder Pilze zu erkennen und unschädlich zu machen.
307
Was ist die Hauptaufgabe der Thrombozyten?
Die Blutplättchen spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und somit bei der Blutstillung: Sie sorgen dafür, dass bei einer Verletzung die Wände der Blutgefäße innerhalb kürzester Zeit abgedichtet werden, die Blutung kommt zum Stillstand.
308
Was ist die Aufgabe des Plasmas im Blut?
Plasma transportiert Nährstoffe zu den Zellen, Stoffwechselendprodukte von den Zellen zu den Ausscheidungsorganen (Niere, Leber), CO2 und Botenstoffe zwischen unterschiedlichen Körperteilen, Wärmeaustausch
309
Wie entstehen Blutzellen?
Alle Blutzellen entstehen aus Stammzellen (Hämozytoblasten) • Bildung im roten Knochenmark (bei Kindern auch in Röhrenknochen, • bei Erwachsene nur in platte und würfelförmigen Knochen) Ca. 1,4 kg rotes Knochenmark beim Erwachsenen Tägliche Produktion 250 Mrd. Erys 15 Mrd Granulozyten 500 Mrd. Thrombos
310
Was ist Hämoglobin?
eisenhaltiger Proteinkomplex, der als Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen von Wirbeltieren enthalten ist, Sauerstoff bindet und diesen so im Blutkreislauf transportiert. - wichtigster Inhaltsstoff des Bluts - bindet Sauerstoff (Oxygenation) - 4 Untereinheiten mit jeweils 1 Eisenatom (max. 4 Moleküle Sauerstoff)
311
Wie werden Blutgruppen unterschieden?
• Erythrozyten tragen an der Oberfläche viele spezielle Moleküle (Glykokalix, Kohlenhydrate, Glykolipide) mit Antigen-Charakter • gegen diese Antigene können Antikörper gebildet werden • es besteht (wie bei anderen Körperzellen) Autoimmuntoleranz • 30 verschiedene Blutgruppensysteme • ABO-System und Rhesussystem am wichtigsten
312
Beschreibe das Blutgruppensystem AB0
• Antigene sind Glykosphingolipide = Agglutinogene • Molekularer Aufbau genetisch festgelegt und vererbbar • 2 Agglutinogene = A und B, Kombination möglich = AB wenn keine Agglutinogene = O • Antikörper gegen Agglutinogene (IgM) = Agglutinine • Antikörperbildung beginnt einige Monate nach der Geburt durch Kontakt mit Darmbakterien es werden nur Agglutinine gegen nicht auf den Erythrozyten vorhandene Agglutinogene gebildet (Autoimmuntoleranz)
313
Welche Blutgruppe ist ein Universalempfänger?
AB
314
Welche Blutgruppe ist ein Universalspender?
0
315
Woher kommt der Name Rhesusfaktor?
Bei der Übertragung von Rhesusaffenblut auf Meerschweinchen bilden die Meerschweinchen Agglutinine gegen das Affenblut daher der Name Rhesusfaktor
316
Was ist der Unterschied zwischen dem AB0 und dem Rhesus Blutgruppensystem?
Agglutinie werden bei Rhesussystem nicht durch Kontakt mit Bakterien induziert, sondern durch Blutkontakt mit Rh+
317
Was ist die klinische Bedeutung einer Rhesus-Unverträglichkeit?
• Schwangerschaft einer Rh- Frau durch Rh+ Mann Kind wird RH+ • während Schwangerschaft und vor allem während der Geburt treten immer Erythrozyten des Kindes in den Kreislauf der Mutter über • dann bildet die Mutter Antikörper gegen Rh+ • bei der nächsten Schwangerschaft treten die Antikörper der Mutter über die Plazenta in den fetalen Kreislauf und es kommt zur Agglutination der kindlichen Erythrozyten mit Hämolyse, Bilirubinanstieg und Anämie = Rhesus-Erythroblastose • Folgen: Gehirnschäden, intrauteriner Tod Prophylaxe: • Mutter erhält in der 28. SSW anti-D-Immunglobulin (Zerstörung der kindl. Erythrozyten, die zur Mutter übergetreten sind, dadurch keine Antikörperbildung bei der Mutter
318
Wie kann die Blutgruppe bestimmt werden?
Erythrozyten werden mit Testseren in Kontakt gebracht • es kommt zur Agglutination, wenn das Testserum Agglutinine gegen die Agglutinogene des Testblutes enthält • z.B. Testserum Anti-A agglutiniert Blut der Gruppe A und AB, aber nicht der Gruppe B oder O oder Testerythrozyten der Gruppe A agglutinieren mit Blutplasma der Gruppe B oder O (enthält Anti-A) • Heute werden überwiegend Erythrozytenkonzentrate und Plasma getrennt transfundriet, daher sind Minor-Transfusionsreaktionen heute selten
319
Was ist eine Minorreaktion bei der Blutspende?
Spenderblut enthält Antikörper gegen Empfängererythrozyten (heute selten, da Erythrozyten ohne Plasma transfundiert werden)
320
Was ist eine Majorreaktion bei der Blutspende?
Empfänger hat Agglutinine gegen Spendererythrozyten
321
Was ist die Aufgabe von neutrophilen Granulozyten?
Gruppe der Leukozyten Zellen des unspezifischen Immunsystems
322
Was ist die Aufgabe von esinophilen Granulozyten?
Gruppe der Leukozyten Phagozytose von Antigen-Antikörper-Komplexen
323
Was ist die Aufgabe von basophils Granulozyten?
Gruppe der Leukozyten enthalten Histamin, beteiligt bei allerg. Reaktionen
324
Was ist die Aufgabe von Monozyten?
Auch Makrophagen Gruppe der Leukozyten größte Leukozyten, wandern ins Gewebe, wichtige Rolle bei Immunabwehr
325
Was ist die Aufgabe von Lymphozyten?
Gruppe der Leukozyten - B-Lymphozyten (spezifische humorale Abwehr, Antikörperproduktion) - T-Lymphozyten (spezifische zelluläre Abwehr)
326
Was ist die zelluläre Abwehr unseres Immunsystems?
Die zelluläre Abwehr ist der Teil unseres Immunsystems, der sich um bereits infizierte Zellen kümmert. Also zum Beispiel um Viren, die bereits vom Blut aus in Zellen eingedrungen sind. Die wichtigste Waffe der zellulären Abwehr sind spezielle weiße Blutkörperchen, die T-Lymphozyten („Killerzellen“).
327
Was ist der humoral Abwermechanismus unseres Immunsystems?
Als Humorale Immunantwort wird die Produktion von Antikörpern durch die B-Lymphozyten bezeichnet, da die Antikörper ins Blut abgegeben werden. Sie ist Teil des Immunsystems höherer Lebewesen. Von der humoralen Immunanwort unterschieden wird die Zelluläre Immunreaktion.
328
Was ist der Unterschied zwischen humoraler und zellulärer Abwehr im Immunsystem?
Der Hauptunterschied besteht in den Elementen, welche in den Prozess der Immunreaktion involviert sind. Die zelluläre Abwehr erfolgt durch Zellen (vor allem T-Lymphozyten), wobei bei der humoralen Immunabwehr Antikörper beteiligt sind. Jedoch können beiden Arten von Immunreaktionen nicht völlig unabhängig voneinander betrachtet werden. Diese Zellen spielen eine wichtige Rolle in der Einleitung der Abwehrreaktion mit Antikörpern, und diese Antikörper können wiederum von Bedeutung bei bestimmten zellvermittelten Reaktionen sein. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die zelluläre Immunität gegen intrazelluläre Mikroorganismen aktiviert wird. Bei diesem Prozess nehmen antigenpräsentierende Zellen Antigene (z. B. virale Proteine) auf, verarbeiten diese und präsentieren sie anschließend mittels MHC-Klasse-II-Molekülen auf ihrer Oberfläche. Über den MHC-Klasse-II-Weg können T-Helferzellen (CD4+) mobilisiert werden, die ihrerseits u.a. zytotoxische T-Zellen (CD8+) aktivieren. Die zuletzt genannten können daraufhin befallene Zellen, die Antigene mittels MHC-Klasse-I-Molekülen auf der Zellmembran präsentieren, gezielt identifizieren und anschließend eliminieren. Im Gegensatz hierzu wirkt die humorale Immunität gegen die extrazellulären Mikroorganismen. Sobald B-Zellen ein Antigen erkennen, werden sie aktiviert (in manchen Fällen hängt die Aktivierung von der Interaktion mit den T-Helferzellen ab) und verwandeln sich in Antikörper-produzierende Zellen. Diese setzen hauptsächlich Immunglobulin M (IgM) frei und, abhängig vom erhaltenen Stimulus, Immunglobulin G, A oder E. Die freigesetzten Antikörper binden sich an Bestandteile des Antigens, welche dadurch deaktiviert werden. Zudem locken sie Fresszellen zum Infektionsort, um ebenfalls die Beseitigung der extrazellulären Mikroorganismen zu unterstützen.
329
Was ist ein Immunoglobin?
Antikörper
330
Wozu dient das Immunoglobin G?
Prototyp gegen Viren und Bakterien
331
Wozu dient das Immunoglobin A?
Immunglobulin A (IgA) ist ein Antikörper, der hauptsächlich in den externen Körperflüssigkeiten (zum Beispiel Urogenitalschleim, Milch, oder Eingeweideflüssigkeiten) vorkommt und dort eine bedeutende Abwehrbarriere gegen Krankheitserreger bildet.
332
Wozu dient das Immunoglobin M?
Größter Antikörper, tritt bei Immunisierung als erstes auf Immunglobuline M (IgM) sind Antikörper, die in Plasmazellen (speziellen weißen Blutkörperchen) gebildet und bei Kontakt mit Krankheitserregern oder anderen Fremdstoffen ("Antigenen") ins Blut abgegeben werden. Dort verbinden sie sich mit den Antigenen und bewirken weitere Abwehrreaktionen des Körpers.
333
Wozu dient das Immunoglobin D?
spielt bei Reifung der B-Lymphozyten eine Rolle ist wesentlich am Aufbau des B-Zell-Rezeptors beteiligt.
334
Wozu dient das Immunoglobin E?
Abwehr von Parasiten allergischen Reaktionen vom Typ I wie Heuschnupfen oder allergisches Asthma.
335
Was ist der Unterschied zwischen angeborenem und erworbenem Immunsystem?
Wie der Name schon sagt, ist das angeborene Immunsystem von Geburt an vorhanden und die erste Verteidigungslinie gegen Angriffe. Ein Bestandteil sind alle äußeren und inneren Oberflächen des menschlichen Körpers. Also die Haut, die Schleimhäute, die Lunge und der Darm, die verhindern sollen, dass Fremdkörper überhaupt in den Organismus gelangen. Geht das schief, versucht das angeborene Immunsystem die Erreger unschädlich zu machen. Es wirkt schnell, ist aber nur begrenzt wirksam. Darum hält es eine Infektion oft nur in Schach und alarmiert das erworbene Immunsystem. Die erworbene Immunantwort wird im Laufe des Lebens, vor allem im Kindesalter, erlernt. Sie kann spezifisch auf die Eindringlinge eingehen und Antikörper bilden. Um ihre volle Effektivität zu erreichen, benötigt die erworbene Immunantwort mehrere Tage. Allerdings kann die spezifische Abwehr sich Angreifer merken. Bei erneutem Kontakt mit einem bereits bekannten Erreger setzt die Abwehrreaktion schneller ein.
336
Was ist Immunität?
Immunität ist die Fähigkeit des Körpers, ein Antigen unschädlich zu machen ohne dabei eine krankhafte Reaktion zu zeigen • Vermittelt durch Gedächtniszellen, die sofort bei erneutem Antigenkontakt Immunglobuline bilden • Antigene können auch von außen zugeführt werden (Immunisierung = Impfung) passive Immunisierung: Zufuhr von Antikörpern aktive Immunisierung: Zufuhr von unschädlich gemachten Antigenen
337
Was ist der Unterschied zwischen passiver und aktiver Immunisierung
passive Immunisierung: Zufuhr von Antikörpern aktive Immunisierung: Zufuhr von unschädlich gemachten Antigenen
338
Was ist eine Immuntoleranz?
• wenn Körper bei Antigenkontakt keine Antikörper bildet • Körper ist immuntolerant gegen eigene Gewebe • wird bei Transplantation durch Medikamente erzeugt Unter Immuntoleranz ist eine ausbleibende bzw. stark verminderte Reaktion des Immunsystems (Immunantwort) gegenüber einem körpereigenen oder -fremden Antigen zu verstehen. Dies ist eine spezifische Möglichkeit des intakten Immunsystems eine Immunantwort zu beeinflussen.
339
Was passiert wenn dr Körper die Immuntolerzanz gegenüber eigenem Gewebe verliert?
Autoimmunkrankheit • Immuntoleranz ist für bestimmte Zellen nicht mehr gegeben • z.B. Thyreoiditis Hashimoto, Lupus erythematodes, Diabetes mellitus, Mysthenia gravis, rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose, Morbus Crohn
340
Wie kommt es zu Autoimmunkrankheiten?
wenn Körper Immuntoleranz gegenüber eigenem Gewebe verliert: • Immuntoleranz ist für bestimmte Zellen nicht mehr gegeben • z.B. Thyreoiditis Hashimoto, Lupus erythematodes, Diabetes mellitus, Mysthenia gravis, rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose, Morbus Crohn
341
Was geschieht bei der Autoimmunkrankheit Thyreoiditis Hashimoto?
Schilddrüse chronisch entzündet. Die Ursache ist eine Autoimmunreaktion . Sie führt oft dazu, dass die Drüse nicht mehr ausreichend Hormone produziert. Zu Beginn der Erkrankung ist durch die Entzündung vorübergehend eine Schilddrüsenüberfunktion möglich.
342
Was geschieht bei der Autoimmunkrankheit Lupus erythematodes?
Dabei greift das Immunsystem körpereigene gesunde Zellen an und löst so eine Entzündungsreaktion aus was zur Schädigung von Organen führen kann. Beim SLE kann potentiell jedes Organsystem betroffen sein.
343
Was geschieht bei der Autoimmunkrankheit Diabetes mellitus Typ-1?
Die Erkrankung Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung und beruht auf einer Fehlfunktion des körpereigenen Immunsystems. Dabei greifen körpereigene Auto-Antikörper die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse an und zerstören diese.
344
Was geschieht bei der Autoimmunkrankheit Mysthenia gravis?
Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel gestört Die daraus resultierende muskuläre Schwäche kann prinzipiell alle Muskelgruppen betreffen. Die Entstehung dieser Autoimmunerkrankung ist immer noch nicht genau verstanden.
345
Was geschieht bei der Autoimmunkrankheit rheumatoide Arthritis?
Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung, die sich auf ein gesamtes Organsystem oder den gesamten Körper auswirkt.
346
Was geschieht bei der Autoimmunkrankheit multiple Sklerose?
Multiple Sklerose (kurz MS) ist eine chronische entzündliche neurologische Erkrankung, die das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) betrifft. Die Krankeitssymptome entstehen durch Schädigung der Nervenisolierschicht (Demyelinisierung) und Abbau von Nervenfasern und -zellen.
347
Was geschieht bei der Autoimmunkrankheit Morbus Crohn?
Der Morbus Crohn ist eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes, die vom Mund bis zum After auftreten kann. Meistens sind der untere Dünndarm und der Übergang zum Dickdarm betroffen.
348
Was ist eine Atopie?
• familiär auftretende Neigung zur Entwicklung bestimmter Krankheiten (allergisches Asthma bronchiale, allergischer Schnupfen, allergisches Augenbrennen/Augenentzündung, atopisches Hautekzem) • auf dem Boden einer immunologischen Überempfindlichkeit von Haut und Schleimhäuten gegenüber natürlich vorkommenden und hergestellten (synthetischen) Stoffen • vermehrte Bildung von Antikörpern vom IgE-Typ (ein spezifisches Immunglobulin) und/oder einer veränderten unspezifischen Reaktivität.
349
Was ist eine Allergie?
verstärkte, spezifische immunologische Abwehrreaktion gegen nichtinfektiöse Substanzen (Antigene), die über das normale Maß hinausgeht und zur Entzündung führt, im Sinne einer krankmachenden Überempfindlichkeit
350
Was ist der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Atopie?
Alle Atopien führen zu Allergien, aber nicht jede Allergie ist eine Atopie
351
Welche Arten von Allergien gibt es?
• Anaphylaktische Reaktion (allergische Reaktion Typ 1) • Zytotoxische Reaktion (allergische Reaktion Typ 2) • Immunkomplexreaktion (allergische Reaktion Typ 3) • Reaktion vom verzögerten Typ (allergische Reaktion Typ 4)
352
Beschreibe allergische Reaktionen des Typ 1
Anaphylaktische Reaktion (allergische Reaktion Typ 1) • 1. Antigenkontakt ohne Reaktion, Bildung von Immunglobinen Typ E (IgE-Antikörper), Antikörper setzen sich auf Mastzellen • bei nächstem Antigenkontakt binden die Antigene an die AK auf den Mastzellen, diese schütten Granula aus, die Histamin und Serotonin und Heparin freisetzen Folge: Steigerung der Gefäßpermeabilität, Ödem, Urtikaria, Rötung
353
Was ist ein Ödem?
„Ödem“ bedeutet „Schwellung“. Bei einem Ödem schwillt ein Körperteil an, weil sich Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. Meistens sind die Arme oder Beine betroffen, dann wird die Schwellung auch „peripheres Ödem“ genannt.
354
Was sind Urtikaria?
In der Hautoberfläche bilden sich flüssigkeitsgefüllte Schwellungen, sogenannte Quaddeln. Sie jucken und brennen, ähnlich wie nach dem Kontakt zu Brennnesseln (urtica = lateinisch für "Nessel").
355
Was sind typische Allergien des Typ 1?
• Allergische Rhinitis (Heuschnupfen) • Allergisches Asthma • Atopisches Ekzem (“Neurodermitis”) • Arzneimittelallergie (Cave: Arzneimittel können alle Allergie-Typen auslösen!) • Nahrungsmittelallergie • Insektenallergie
356
Wie entstehen Allergien des Typ-1?
Voraussetzung für eine Typ-I-Allergie ist ein vorher erfolgter Erstkontakt mit dem Allergen, der in der Regel symptomlos verläuft und als Sensibilisierung bezeichnet wird. Durch den Allergenkontakt schütten die TH2-Helferzellen den Botenstoff Interleukin-4 (IL-4) aus. IL-4 aktiviert die B-Zellen, die spezifische IgE-Antikörper gegen das Allergen produzieren. Die IgE-Antikörper binden an basophile Granulozyten und Mastzellen und werden so zu zellständigen Antikörpern. Der erneute Allergenkontakt führt dann über die Bindung des Allergens an die zellständigen IgE-Antikörper zu einer Degranulierung der Zellen mit massiver Freisetzung diverser Entzündungsmediatoren, wie Prostaglandine, Leukotriene und Histamin.
357
Was geschieht bei Allergien des Typ-2?
auch zytotoxischer Allergietyp genannt, tritt selten auf. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen bestimmte Bestandteile von Körperzellen, hierbei startet die Abwehrreaktion, wenn die Antikörper diese Zellstrukturen erkennen. Eine solche Reaktion des Immunsystems startet beispielsweise wenn im Rahmen einer Bluttransfusion die falsche Blutgruppe genutzt wurde. Bindung von IgG und IgM an zellgebundene Antigene
358
Was geschieht bei Allergien des Typ-3?
sehr seltene Reaktion, bei der sich im Rahmen einer Immunreaktion Komplexe aus Allergenen und Antikörpern bilden, die sich im Gewebe oder in Blutgefäßen ablagern können. Bildung von Antigen-Antikörperkomplexe Ablagerung der Immunkomplexe an Gefäßwand, dadurch kommt es zu Entzündungen z.B. Glomerulonephritis der Niere, systemischer Lupus erythematodes
359
Was geschieht bei Allergien des Typ-4?
Tritt häufig bei Kontaktallergien auf, wird auch als Spättypallergie bezeichnet, weil zwischen Kontakt und Beschwerdebeginn bis zu 48 Stunden vergehen können. • Spätreaktion, frühestens 1 Tag nach Allergen-kontakt durch sensibilisierte T-Lymphozyten, • keine Antikörper, sondern eine rein zelluläre Reaktion
360
Was sind Beispiele für Allergien des Typ-4?
• akute Transplantatabstoßung ausgelöst durch HLA-Antigen (daher müssen möglichst viele HLA-Antigene des Spenders mit denen des Empfängers übereinstimmen, zur Verhinderung wird die T-Zellreaktion durch Medikamente unterdrückt) • Kontaktallergie der Haut (Chrom, Messing, Kupfer, etc.) • Überempfindlichkeitsreaktion gegen Tuberkulin (Tuberkulintest)
361
Wie werden Allergien des Typ-1 diagnostiziert?
• Pricktest (Allergen wird in die Haut eingeritzt = Intracutantest) • Patchtest (Allergen wird auf die Haut gebracht) • Bluttests: - Konzentration von IgE (wenig aussagekräftig) - Zahl der eosinophilen Granulozyten (häufig erhöht bei Allergien) - Histaminausschüttungstest (Leukozyten werden Allergenen ausgesetzt und die Histaminfreisetzung gemessen) - Antikörper gegen spezifische Antigene! • Provokationstest: Einbringen eines Allergens (z.B. Pollen) in die Nase
362
Wie werden Allergien des Typ-1 therapiert?
Allergenkarenz • Vermeidung jeglichen Kontakts mit dem Allergen Desensibilisierung • Applikation des Allergens in steigender Dosierung (unter die Haut) • Ziel: neben IgE werden auch IgG gebildet, die nicht mit den Mastzellen reagieren, zusätzliche Bildung von T-Suppressorzellen (Hemmung der IgE- Produktion)
363
Wie können Allergien des Typ-1 bei Kindern präventiv vermieden werden?
• Rauchfreie Umgebung • Keine Diäten! In Schwangerschaft, Stillperiode oder Beikostfütterung • Ausschließlich Stillen bis zum 4. Monat • Hydrolytisch aufgespaltene Proteine nur bei Risikokindern • Fisch soll nach neueren Studien während Schwangerschaft, Stillzeit und Beikostzeit einen Präventiven Effekt auf Allergien haben • Vollfette Milch (Studienlage nicht eindeutig) • Haustiere: keine Einschränkungen, 1 skand. Studie ziegt ogar niedrigere Allergierate bei Haustieren • Hohe Luftfeuchtigkeit und mangelnde Lüftung begünstigt Schimmelpilzbildung und erhöht das Allergierisiko • Kosmetika und Seifen ohne Duft- und Farbstoffe
364
Was ist eine B-Symptomatik?
Begriff der Ann Arbor-Klassifikation Durch Tumor ausgelöste Symptome Leider häufig im Fortgeschrittenen Stadium A= allgemeinsymptomfrei B= Allgemeinsymptome liegen vor Fieber (38 Grad) Gewichtsabnahme (< 10 % des Körpergewichts in 6 Monaten) Nachtschweiß
365
Wofür steht TNM bei der Tumor-Klassifikation?
T = Tumorgröße N= Nodi = Knoten -> Tumorzellen gelangen in Gewegszwischenräume werden mit Lymphe (Gewebsflüssigkeit) abtransportiert -> Vermehrung in Lymphknoten M = Metastasen
366
Was sind Nodi?
Einwachsung von Tumorzellen in Lymphe
367
Was sind Metastasen?
Einwachsung von Tumorzellen in Blutsystem
368
Wo sind typischerweise Metastasen bei Darmkrebs?
Über Pfortader Transport der Tumorzellen in Leber hier Einwachsung
369
Wo sind typischerweise Metastasen bei Lungenkrebs?
Hirn (Verbindung über Herd und Aorta von der Lunge zum Hirn) Auch in Knochen und Wirbelsäule
370
Für welche Karzinome wird die TNM Klassifikation verwendet?
Alle Organkarzinome
371
Welche Präventionsmaßnahmen gibt es für Lungenkarzinome?
Prävention und Früherkennung bei Lungenkrebs keine Blutmarker für Bluttest zur Früherkennung Warum nicht einmal im Jahr Röntgenbild? Zu ungenau: keine kleinen Karzinome erkennbar!
372
Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es für Prostatakrebs?
PSA Test zur Früherkennung bei Prostatakrebs
373
Was sind Risikofaktoren für Lungenkarzinome?
374
Welche Verfahren werden bei der Diagnostik von Lungenkarzinomen eingesetzt?
- Röntgenaufnahmen - CT - MRT - Gewebeentnahmen - Pleurapunktion (Untersuchung des Lungenwassers) - Blutuntersuchung - Sputumuntersuchung (Untersuchung des Auswurfes) - PET-CT
375
Mit welcher Therapie ist Lungenkrebs wirklich Heilbar?
Nur mit Operation und vollständiger Entfernung des Tumors -> Daher Lungenkrebs von allen Karzinomen schlechteste Probgnose
376
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Lungenkarzinomen?
● Operation ● Tumor und befallenen Lymphknoten werden entfernt ● Strahlentherapie ● Chemotherapie ● Zielgerichtete Therapie ● Immunonkologie
377
Was ist eine Strahlentherapie?
Bei der Strahlentherapie werden die Krebszellen mithilfe ionisierender Strahlung oder Teilchenstrahlung zerstört. Die Strahlung schädigt die Erbsubstanz der Zellen, sodass die Zellteilung aufhört und die Zellen untergehen. Die Tumoren werden kleiner oder verschwinden sogar.
378
Was ist Chemotherapie?
Die Chemotherapie ist eine medikamentöse Therapie von Krebserkrankungen oder Infektionen. Umgangssprachlich ist meistens die zytostatische Behandlung von Krebs gemeint. Eine Chemotherapie kann unter kurativen, adjuvanten oder palliativen Gesichtspunkten durchgeführt werden.
379
Was bewirkt eine Chemotherapie?
Die Medikamente hemmen das Wachstum, die Teilung der Zellen im Körper (aller Zellen! -> Daher Haarausfall, Darmprobleme etc) und damit auch die Vermehrung der Krebszellen. Der Fachbegriff für diese Arzneimittel lautet Zytostatika, übersetzt etwa "Zell-Hemmer".
380
Wie wird eine Chemotherapie durchgeführt?
Eine Chemotherapie wird in Intervallen, sogenannten Zyklen, durchgeführt, wobei Behandlungsphasen mit Behandlungspausen abwechseln. In einem Zyklus werden die Zytostatika an einem oder mehreren Tagen nacheinander verabreicht. Es schließt sich eine Behandlungspause von mehreren Tagen, Wochen oder Monaten an.
381
Was ist eine Zielgerichtete Therapie bei Krebs?
Zielgerichtete Krebstherapie (engl. targeted therapy) ist die Behandlung mit zielgerichteten Arzneimitteln, die sich gegen Eigenschaften der Krebszellen richten, die für das Tumorwachstum wichtig sind. Sie sind auf biologische Merkmale (Bio-Marker) des Tumors ausgerichtet.
382
Was ist der Unterschied zwischen einer Chemotherapie und einer Zielgerichteten Therapie?
Chemotherapie: Hemmung der Zellvermehrung ALLER Zellen des Körpers Zielgerichtete: Hemmung der Tumorspezifischen Zellen durch Fokussierung auf Bio-Marker des Tumors
383
Was ist Imunokologie?
Die Immunonkologie ist eine Form der Immuntherapie gegen bestimmte Krebserkrankungen, bei der Tumorzellen mithilfe des eigenen Immunsystems bekämpft werden.
384
Wie funktioniert Immunokologie?
Immuntherapie greift nicht in die Zellteilungsvorgänge ein, sondern aktiviert die körpereigenen Immunzellen. Diese werden von Krebszellen in ihrer Aktivität blockiert. Die Immuntherapie hebt diese Blockade auf, so dass die eigenen Abwehrzellen die kranken Krebszellen wieder erkennen und zerstören können.
385
Wie ist die Prognose bei Lungenkrebs?
Lungenkrebs wird meist erst spät erkannt und ist deshalb selten heilbar.
386
Was sind Symptome und Anzeichnen eines Lungenkarzinoms?
Anfangs oft nur kleine, unspezifische Beschwerden Abgeschlagenheit Husten Schmerzen in der Brust Diese können auch viele andere Ursachen haben, daher selten nur in frühen Stadien erkannt! Ausgeprägtere Anzeichen in späteren Stadien: rapider Gewichtsverlust blutiger Auswurf Atemnot Bei bereits vorhandener Metastasenbildung: Symptome in anderen Körperregionen im Hirn: Nerven schädigungen -Kopfschmerzen, - Übelkeit, - Seh- und Gleichgewichtsstörungen - oder sogar Lähmungen. Knochen befallen: - Arthrose-artige Schmerzen
387
Wie entsteht Lungenkrebs?
wie jeder Krebs dadurch, dass Zellen entarten (Fehler beim ablesen der Erbinformation oder Fehler in Erbgut an sich) Die entarteten Zellen vermehren sich unkontrolliert und verdrängen gesundes Gewebe in ihrer Umgebung. Später können sich einzelne Krebszellen über die Blut- und Lymphgefäße im Körper verteilen. Oft bilden sie dann anderswo eine Tochtergeschwulst (Metastase). Eine Lungenkrebs-Erkrankung kann also unterschiedlich weit fortgeschritten sein. Mediziner verwenden meist TNM-Klassifikation: Sie erlaubt es, die einzelnen Lungenkrebs-Stadien exakt zu beschreiben. Das ist wichtig, denn die Behandlung und Lebenserwartung eines Patienten hängen vom jeweiligen Lungenkrebs-Stadium ab.
388
Beschreibe da Lungenkrebsstadium 0
Dieses Stadium entspricht der Klassifikation Tis N0 Mo. Das bedeutet: Es liegt eine Krebs- Frühform vor, die noch auf ihr Ursprungsgewebe beschränkt ist (Carcinoma in situ). Lymphknoten sind nicht befallen, und es gibt auch noch keine Fernmetastasen.
389
Was bedeutet Carcinoma in situ?
Carcinoma beschränkt sich auf Ursprungsgewebe
390
Beschreibe da Lungenkrebsstadium IA
Stadium IA entspricht einer Klassifikation von T1 N0 M0. Das heißt: Der bösartige Lungentumor hat einen Durchmesser von maximal drei Zentimetern, ist umgeben von Lungengewebe oder Lungenfell, und der Hauptbronchus ist nicht befallen. Es liegen auch kein Lymphknotenbefall und keine Fernmetastasen vor. Je nach der genaueren Klassifizierung der Tumorgröße – wie T1a(mi) oder T1c – wird das Stadium IA weiter unterteilt in IA1, IA2 und IA3. Im Stadium I hat Lungenkrebs die beste Prognose und ist oft noch heilbar.
391
Beschreibe da Lungenkrebsstadium IB
Bei Stadium IB hat der Tumor eine Klassifikation von T2a N0 M0: Er ist mehr als drei bis maximal vier Zentimeter im Durchmesser, hat weder Lymphknoten befallen noch in andere Organe oder Gewebe gestreut. Im Stadium I hat Lungenkrebs die beste Prognose und ist oft noch heilbar.
392
Beschreibe da Lungenkrebsstadium II
Tumor deutlich größer als in I ( ca 4-5cm) Keine Streuung Statistisch Lebenserwartung hier schon wesentlich geringer Therapie deutlich aufwendiger Aber in manchen Fällen Heilung noch möglich!
393
Beschreibe da Lungenkrebsstadium III
Vereinfacht: Turoren jeglicher Größe, aber mit Befall der Lymphknoten in unterschiedlichem Ausmaß Aber auch Tumore die sehr groß sind ohne Lymphknotenbefall In diesem Stadium so weit fortgeschritten, dass Heilung nur in äußerst seltenen Fällen möglich
394
Beschreibe da Lungenkrebsstadium IV
Tumor hat bereits Metastasen gebildet Jeder Tumor der Metastasen gebildet hat in dieser Kategorie, unabhängig von Tumorgröße In diesem Stadium nur noch Palliativ-Therapie
395
Was ist Palliativ-Therapie?
Behandlung mit dem Ziel Symptome zu lindern und Überlebenszeit zu verlängern Patienten, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist, erhalten eine palliative Therapie.
396
Was ist eine kurative Therapie?
Zielt eine Behandlung darauf ab, den Lungenkrebs zu heilen, spricht man von einer kurativen Therapie
397
Was ist eine neoadjuvante Chemotherapie?
Eine Chemotherapie allein reicht nicht aus, um Lungenkrebs zu heilen. Man setzt sie deshalb meistens in Kombination mit anderen Behandlungen ein. Sie kann zum Beispiel im Vorfeld einer Operation erfolgen, um den Tumor zu verkleinern (neoadjuvante Chemotherapie). Dann muss der Chirurg hinterher weniger Gewebe herausschneiden.
398
Was ist eine adjuvante Chemotherapie?
In manchen Fällen wird eine Chemotherapie nach der Operation durchgeführt: Sie soll eventuell noch im Körper vorhandene Krebszellen zerstören (adjuvante Chemotherapie).
399
Was ist eine Radiochemotherapie?
Ein weiterer Ansatz zur Lungenkrebs-Behandlung ist die Bestrahlung. Lungenkrebs-Patienten erhalten die Strahlentherapie meist zusätzlich zu einer anderen Behandlungsform. Ähnlich wie die Chemotherapie kann die Bestrahlung also zum Beispiel vor oder nach einer Operation erfolgen. Oft setzt man sie auch zusätzlich zu einer Chemotherapie ein. Das nennt man dann Radiochemotherapie.
400
Was ist eine prophylaktische Schäfelbestrahlung?
Manche Lungenkrebs-Patienten erhalten auch eine sogenannte prophylaktische Schädelbestrahlung. Das heißt: Der Schädel wird vorsorglich bestrahlt, um die Entstehung von Hirnmetastasen zu verhindern.
401
Was ist eine Pleurapunktion?
Flüssigkeit zwischen Lungen- und Rippenfell (Pleuraerguss) (z.B. als folge Beschwerde oder Komplikation bei Lungenkrebs: Sie wird über eine Kanüle abgesaugt (Pleurapunktion). Läuft der Erguss wieder nach, kann man einen kleinen Schlauch zwischen Lungen- und Brustfell einlegen, über den die Flüssigkeit abfließt. Er verbleibt länger im Körper (Thoraxdrainage).
402
Was ist eine Thoraxdrainage?
Flüssigkeit zwischen Lungen- und Rippenfell (Pleuraerguss) (z.B. als folge Beschwerde oder Komplikation bei Lungenkrebs: Sie wird über eine Kanüle abgesaugt (Pleurapunktion). Läuft der Erguss wieder nach, kann man einen kleinen Schlauch zwischen Lungen- und Brustfell einlegen, über den die Flüssigkeit abfließt. Er verbleibt länger im Körper (Thoraxdrainage).
403
Wie werden Blutungen in deren Bronchien gestoppt?
Beispielsweise als Komplikation oder folge Beschwerde eines Lungenkarzinoms Solche tumorbedingten Blutungen lassen sich zum Beispiel stoppen, indem man gezielt das betreffende Blutgefäß verschließt, etwa im Rahmen einer Bronchoskopie.
404
Wie wird ein Verschluss von Blutgefäßen oder Luftwegen durch Tumor Beispielsweise als Komplikation oder folge Beschwerde eines Lungenkarzinoms behandelt?
Wenn der Tumor Gefäße bzw. Luftwege verschließt, kann man diese durch Einlegen eines Stents (stabilisierendes Röhrchen) wieder durchgängig machen. Oder man trägt an der betreffende Stelle das Tumorgewebe ab, zum Beispiel mit einem Laser.
405
Wie werden Tumorschmerzen Beispielsweise als Komplikation oder folge Beschwerde eines Lungenkarzinoms behandelt?
Fortgeschrittener Lungenkrebs kann starke Schmerzen verursachen. Der Patient erhält dann eine passende Schmerztherapie, zum Beispiel Schmerzmittel als Tablette oder Spritze. Bei schmerzhaften Knochenmetastasen kann eine Bestrahlung Linderung verschaffen.
406
Was ist ein kleinzelliges Bronchialkarzinom?
Die Behandlung von Lungenkrebs wird davon beeinflusst, um welche Art von Tumor es sich handelt. Je nachdem, welche Zellen des Lungengewebes zu Krebszellen werden, unterscheiden Mediziner zwei große Gruppen von Lungenkrebs: Eine davon ist das Kleinzellige Bronchialkarzinom (SCLC = small cell lung cancer). Diese Form von Lungenkrebs wächst sehr schnell und bildet schon früh Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Körperregionen. Zum Zeitpunkt der Diagnose ist die Erkrankung deshalb meist schon weit fortgeschritten. Wichtigste Behandlungsmethode ist eine Chemotherapie. Manche Patienten erhalten zusätzlich eine Bestrahlung oder eine Immuntherapie. Ist der Tumor noch sehr klein, kann auch eine Operation noch sinnvoll sein.
407
Was ist ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom?
Das Nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom ist die häufigste Form von Lungenkrebs. Es wird oft mit NSCLC abgekürzt ("non small cell lung cancer"). Genau genommen umfasst der Begriff "Nicht- Kleinzelliges Bronchialkarzinom" verschiedene Tumorarten. Es zählen dazu etwa das Adenokarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Für alle Nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinome gilt: Sie wachsen langsamer als der kleinzellige Lungenkrebs und bilden erst später Metastasen. Dafür sprechen sie nicht so gut auf eine Chemotherapie an. Die Behandlung der Wahl ist deshalb nach Möglichkeit eine Operation: Dabei versucht der Chirurg, den Tumor vollständig zu entfernen. In weiter fortgeschrittenen Stadien wählt man meist eine Strahlen- und/oder Chemotherapie (ergänzend oder alternativ zur Operation). Bei bestimmten Patienten kommen auch neue Therapieansätze (zielgerichtete Therapien, Immuntherapie) in Betracht.
408
Was ist der Unterschied zwischen Lungenmetastasen und Lungenkrebs-Metastasen?
Lungenkrebs-Metastasen darf man nicht verwechseln mit Lungen-Metastasen: Das sind Tochtergeschwülste in der Lunge, die von Krebstumoren anderswo im Körper ausgehen. So verursachen zum Beispiel Darmkrebs und Nierenzellkrebs oft Lungen-Metastasen.
409
Was sind die Ursachen für Lungenkrebs?
Lungenkrebs entsteht, wenn – vermutlich aufgrund einer genetischen Veränderung – Zellen im Bronchialsystem unkontrolliert zu wachsen beginnen. Als Bronchialsystem bezeichnen Mediziner die großen und kleinen Luftwege der Lunge (Bronchien und Bronchiolen). Die medizinische Bezeichnung für Lungenkrebs lautet deshalb Bronchialkarzinom. Der Wortteil "Karzinom" steht für einen bösartigen Tumor aus sogenannten Epithelzellen. Sie bilden das Deckgewebe, das die Luftwege auskleidet. Die unkontrolliert wachsenden Zellen vermehren sich sehr schnell. Dabei verdrängen sie zunehmend gesundes Lungengewebe. Zudem können sich die Krebszellen über Blut- und Lymphbahnen ausbreiten und anderswo eine Tochtergeschwulst bilden. Solche Absiedlungen werden Lungenkrebs-Metastasen genannt. Die genetischen Veränderungen, die zur Entstehung von Lungenkrebs führen, können ganz zufällig im Rahmen einer normalen Zellteilung entstehen (ohne erkennbaren Auslöser) oder durch Risikofaktoren ausgelöst werden.
410
Wie wirkt sich Rauchen auf Lungenkrebs aus?
Der wichtigste Risikofaktor für ein unkontrolliertes und bösartiges Zellwachstum in der Lunge ist Rauchen. Rund 90 Prozent aller Männer mit Lungenkrebs haben aktiv geraucht oder tun es noch. Bei den Frauen trifft dies auf mindestens 60 Prozent der Patientinnen zu. (Frauen haben allgemein höheres Risiko) Dabei ist das Erkrankungsrisiko umso höher: • je länger jemand raucht • je früher man mit dem Rauchen begonnen hat • je mehr man raucht • je mehr man passiv mitraucht Auch Passivrauchen erhöht das Lungenkrebs-Risiko! Dauer des Rauchens erhöht Risiko am stärksten!
411
Wie wirkt sich das Ausmaß des Tabakkonsums auf die Entwicklung eines Lungenkarzinoms aus?
Allerdings spielt auch das Ausmaß des Tabakkonsums eine große Rolle: Mediziner messen den vorausgegangenen Zigarettenkonsum eines Patienten in der Einheit Packungsjahre (pack years). Raucht jemand ein Jahr lang jeden Tag eine Schachtel Zigaretten, wird dies als "ein Packungsjahr" gezählt. Raucht jemand zehn Jahre lang eine Schachtel am Tag oder fünf Jahre lang zwei Schachteln täglich, sind das jeweils zehn Packungsjahre. Es gilt: Je mehr Packungsjahre, desto höher das Risiko für Lungenkrebs. Neben der Anzahl der gerauchten Zigaretten spielt auch die Art des Rauchens eine Rolle: Je mehr Rauch man inhaliert, desto schlechter ist das für die Lunge. Ebenfalls einen Einfluss auf das Lungenkrebs-Risiko hat die Zigarettensorte: Starke oder gar filterlose Zigaretten sind besonders schädlich.
412
Kann sich die Lungen vom Rauchen erholen?
Nie gänzlich -> aber das Risiko sinkt nach dem Aufhören! Beispielsweise ist bei männlichen Ex-Rauchern zwei Jahre nach dem Rauchstopp das Lungenkrebs-Risiko nur noch 7,5 mal so hoch wie bei Männern, die nie geraucht haben. Auch bei Frauen sinkt durch den Rauchstopp das Risiko für ein Bronchialkarzinom wieder, bleibt aber immer noch doppelt so hoch wie bei lebenslangen Nicht-Raucherinnen
413
Welche weiteren Risikofaktoren abgesehen von Rauchen gibt es für Lungenkrebs?
• Luftverschmutzung: Luftschadstoffe erhöhen das Lungenkrebs-Risiko, besonders Dieselruß und Feinstaub. • andere Schadstoffe: Asbest, Arsen und Arsenverbindungen sind schon lange als krebserregend bekannt. Auch andere Stoffe wie zum Beispiel Quarzstaub, künstliche Mineralfasern (wie Steinwolle), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Dichlordimethylether, Beryllium und Cadmium steigern das Risiko für Lungenkrebs (und andere Krebsarten). • ionisierende Strahlung: Radon ist ein natürliches radioaktives Gas, das krebserregend ist und in mancherorts vermehrt aus dem Boden dringt. Es sammelt sich besonders im Keller und Erdgeschoss von Gebäuden. Eine Strahlenbelastung besteht aber beispielsweise auch für Flugpersonal (kosmische Strahlung) und bei Röntgenuntersuchungen (Röntgenstrahlung). • genetische Veranlagung: Bis zu einem gewissen Grad scheint Lungenkrebs vererbbar zu sein. Bislang ist aber noch weitgehend unklar, wie bedeutsam genetische Faktoren sind und bei welchen Patienten sie tatsächlich an der Entstehung von Lungenkrebs mitwirken. Vermutlich spielen sie vor allem bei sehr jungen Patienten eine Rolle. Die genetische Veranlagung könnte Betroffene zum Beispiel anfälliger gegenüber lungenschädigenden Einflüssen (wie Rauchen) machen. • Infektionen und Verletzungen: Narben im Lungengewebe, wie sie als Folge von Infektionen (z.B. Tuberkulose) oder Verletzungen entstehen können, erhöhen das Krebsrisiko. Diskutiert wird zudem, ob der Aidserreger HIV und Humane Papillomviren (HPV) die Entstehung von Lungenkrebs begünstigen – entweder direkt oder über einen anderen Zusammenhang. • vitaminarme Ernährung: Wenn man wenig Obst und Gemüse isst, steigt offenbar das Lungenkrebs-Risiko. Das gilt besonders für Raucher. Die Einnahme von Vitaminpräparaten ist aber keine Alternative: Gerade bei Rauchern scheinen solche Präparate das Risiko für Bronchialkrebs noch weiter zu erhöhen.
414
Was ist eine transthorakale Nadelspiration?
Wenn man das verdächtige Gewebe über die Bronchien nur schlecht oder gar nicht erreichen kann, führt der Arzt eine sogenannte transthorakale Nadelaspiration durch: Dabei sticht er mit einer sehr feinen Nadel von außen zwischen die Rippen. Unter CT-Kontrolle führt er die Nadelspitze bis zum verdächtigen Lungenareal vor. Über die Nadel saugt (aspiriert) er dann ein bisschen Gewebe an.
415
Wie wird der Primärtumor bei einem Lungenkarinom untersucht (T-Status)?
Zunächst untersucht man, wie groß der Tumor ist, von dem der Lungenkrebs ausgeht (Primärtumor). Dazu erhält der Patient ein Kontrastmittel, bevor man seinen Brustkorb und Oberbauch mittels Computertomografie (CT) untersucht. Das Kontrastmittel sammelt sich für kurze Zeit vor allem im Tumorgewebe an und verursacht auf dem CT-Bild eine Markierung. So kann der Arzt die Ausdehnung des Primärtumors beurteilen. Falls die Untersuchung mittels CT nicht aussagekräftig genug ist, kommen weitere Verfahren zum Einsatz. Das kann zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung des Brustkorbs (Thoraxsonografie) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) – auch Hernspintomografie genannt - sein.
416
Wie wird der Lymphknotenbefall bei einem Lungenkarinom untersucht (N-Status)?
Untersuchung mittels Computertomografie (CT). Dabei kommt oft eine spezielle Technik zur Anwendung: die sogenannte FDG-PET/CT. Das ist eine Kombination aus Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und CT: Bei der FDG-PET/CT handelt es sich bei der Radioaktiven Substanz um FDG. Das ist ein radioaktiv markierter Einfachzucker (Fluordesoxyglukose). Er verteilt sich im Körper und reichert sich besonders in Gewebe mit erhöhter Stoffwechselaktivität an, also zum Beispiel in Krebsgewebe. Während dieser Zeit muss der Patient möglichst ruhig liegen bleiben. Nach etwa 45 (bis 90) Minuten erfolgt der PET/CT-Scan, um die Verteilung von FDG im Körper bildlich darzustellen: Die PET-Kamera kann sehr gut die unterschiedliche Stoffwechselaktivität in den verschiedenen Geweben abbilden. Besonders aktive Bereiche (wie Krebszellen in Lymphknoten oder Metastasen) "leuchten" regelrecht auf dem PET-Bild. Knochen, Organe und andere Strukturen des Körper kann die PET aber nicht so gut darstellen. Das übernimmt die fast gleichzeitig durchgeführte Computertomografie (CT) – PET-Kamera und CT sind in einem Gerät kombiniert. Sie erlaubt eine sehr genaue Darstellung der verschiedenen anatomischen Strukturen. In Kombination mit der genauen Abbildung der Stoffwechselaktivität lassen sich so Krebsherde präzise lokalisieren. Mittels FDG-PET/CT kann man Metastasen von Lungenkrebs in Lymphknoten und auch weiter entfernten Organen und Geweben sehr exakt darstellen. Um sicher zu gehen, kann der Arzt eine Gewebeprobe der verdächtigen Bereiche entnehmen und auf Krebszellen untersuchen (Biopsie).
417
Wie wird nach Metastasen gesucht bei einem Lungenkarinom untersucht (M-Status)?
Mit der Spezialuntersuchung FDG-PET/CT können Metastasen überall im Körper nachgewiesen werden. Um mögliche Absiedlungen im Gehirn ausfindig zu machen, wird zudem der Schädel mittels Magnetresonanztomografie (MRT) untersucht. Bei manchen Patienten ist eine FDG-PET/CT nicht möglich. Die Alternative ist dann eine Computertomografie oder Ultraschall-Untersuchung des Rumpfes und zusätzlich eine sogenannte Skelettszintigrafie (Knochenszintigrafie). Auch Ganzkörper-MRT-Aufnahmen sind möglich.
418
Werden Tumormarker bei der Diagnose von Lungenkrebs angewandt?
Die Messung von Tumormarkern spielt bei der Diagnose von Lungenkrebs aber nur eine untergeordnete Rolle und wird hier nicht routinemäßig empfohlen. Die Messwerte allein sind nämlich nicht aussagekräftig – Tumormaker sind zum einen nicht bei allen Patienten nachweisbar und zum anderen manchmal auch im Blut von Gesunden zu finden. Eher relevant sind Tumormarker bei der Beurteilugn des Krankheitsverlaufs: Die Konzentration von Tumormarkern im Blut kann dem Art Hinweise geben, wie schnell der Tumor wächst beziehungsweise ob nach einer Behandlung erneut Krebszellen auftauchen.
419
Was sind Tumormarker?
Es gibt keine Blutwerte, mit deren Hilfe sich Lungenkrebs sicher diagnostizieren lässt. Allerdings kann man sogenannte Tumormarker im Blut bestimmen. Das sind Substanzen, deren Blutspiegel bei einer Kresberkrankung erhöht sein kann. Denn die Tumormarker werden entweder von den Krebszellen selbst oder aber vom Körper als Reaktion auf den Krebs verstärkt produziert. Bei Lungenkrebs können zum Beispiel die Tumormarker neuronenspezifische Enolase (NSE) und CYFRA 21-1 erhöht sein.
420
Welche Tumormarker sind spezifisch bei Lungenkrebs zu finden?
Bei Lungenkrebs können zum Beispiel die Tumormarker neuronenspezifische Enolase (NSE) und CYFRA 21-1 erhöht sein. Die Messung von Tumormarkern spielt bei der Diagnose von Lungenkrebs aber nur eine untergeordnete Rolle und wird hier nicht routinemäßig empfohlen. Die Messwerte allein sind nämlich nicht aussagekräftig – Tumormaker sind zum einen nicht bei allen Patienten nachweisbar und zum anderen manchmal auch im Blut von Gesunden zu finden.
421
In Welche Abschnitte wird das Verdauungssystem Unterteilt?
• Speiseröhre (Ösophagus) • Magen (Gaster/Ventriculus) • Dünndarm • Anhängende Drüsen • Dickdarm • After (Anus)
422
In welche Abschnitte ist der Dünndarm unterteilt?
- Zwölffingerdarm (Duodenum) - Leerdarm (Jejunum) - Krummdarm (Ileum)
423
In welche Abschnitte sind die Anhängenden Drüsen des Verdauungssystem unterteilt?
- Bauchspeicheldrüse (Pankreas) - Leber (Hepar) - Gallenblase (Vesica biliaris)
424
In welche Abschnitte ist der Dickdarm unterteilt?
- Blinddarm (Coecum) - Grimmdarm (Colon) - Sigmaschlinge (Sigmoid) - Mastdarm (Rektum)
425
Wo beginnt das Verdauungssystem?
426
Beschreibe die Anatomie der Speiseröhre
427
Beschreibe die Refluxkrankheit
428
Beschreibe die Anatomie des Magens
429
Welche Funktionen hat der Magen?
430
Aus welchen Zellen besteht die Magenschleimhaut?
431
Beschreibe die drei Phasen der Magensaftsekretion
432
Beschreibe die Anatomie des Dünndarms
433
Beschreibe die Funktion des Dünndarms
434
Beschreibe den Dünndarm
435
Beschreibe die Funktionen der Pankreas
436
Beschreibe die Funktionen der endokrinen Drüse der Pankreas
437
Beschreibe die Funktionen der exokrinen Drüse der Pankreas
438
Wo liegt die Leber
Rechter oberer Bauchraum
439
Beschreibe die Funktionen der Leber
440
Beschreibe da Pfortadersystem
441
Wie funktioniert die Galle?
.
442
Beschreibe die Anatomie der Dickdarms
443
Welche Funktion hat der Dickdarm?
444
Ist es möglich ohne Dickdarm zu überleben?
Ja Entfernung aufgrund von Krankheiten möglich
445
Wie reguliert der Körper das Essverhalten?
446
Wie reguliert der Körper das Körpergewicht?
447
Was ist eine Pankreatitis?
448
Was sind Symptome einer akuten Pankreatitis?
heftige Schmerzen im Oberbauch Übelkeit Erbrechen Verstopfung Fieber
449
Was sind Symptome einer chronischen Pankreatitis?
wiederholter Oberbauchschmerz Übelkeit Erbrechen Fehlverdauung, Fettstuhl Gewichtsabnahme Fieber
450
Was sind Ursachen für eine Pankreatitis?
Gallensteine, Alkoholmissbrauch, idiopathisch
451
Welche Formen der Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen gibt es?
452
Was sind die Ursache für Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen?
453
Welche Symptome Treten Häufig bei Colitis ulcersora auf und wie unterscheiden sie sich von denen der Morbus Crohn?
Blutungen Diarrhoe Bauchschmerzen
454
Welche Symptome Treten Häufig bei Morbus Crohn auf und wie unterscheiden sie sich von denen der Colitis ulcersora?
Diarrhoe Bauchschmerzen Fisteln Gewichtsverlust
455
Welche Komplikationen können bei der Colitis ulcerosa auftreten?
456
Welche Komplikationen können bei der Morbus Crohn auftreten?
457
Beschreibe das Befallsmuster einer Colitis ulcerosa
458
Beschreibe das Befallsmuster einer Morbus Crohn
459
Wie ist eine Differentialdiagnose für Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zu stellen?
460
Wie unterscheiden sich die Symptome von Culitis ulcerosa und Morbus Crohn?
461
Wie unterscheiden sich die Befallsmuster von Culitis ulcerosa und Morbus Crohn?
CU: von Anus beginnend kontinuierlich nach oral sich ausdehnend MC: alle Abschnitte des Magen Darm Trakts
462
Wie unterscheiden sich die Ausdehnungen bei Culitis ulcerosa und Morbus Crohn?
CU: nur Dickdarm, bei Befall des ganzen Kolons auch Ende des Ileums MC: alle Abschnitte des Magen Darm Trakts
463
Wie unterscheiden sich die Befallstiefen bei Culitis ulcerosa und Morbus Crohn?
UC: oberflächliche Schleimhaut MC: gesamte Darmwand
464
Wie werden chronisch-entzündliche Darmkrankheiten therapiert?
465
Wie unterscheiden sich Operationen/endoskopische Verfahren bei der Behandlung von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn?
• MC: bei Fisteln, Stenosen Entfernung von Darmabschnitten (Gefahr des Kurzdarmsyndroms) • CU: bei fulminantem Verlauf Dickdarmentfernung (subtotal oder total) Heilung und Krebsvorsorge nur duch Proktokolektomie mit (Anus Praeter oder Ileum-Pouch)
466
Welche Psychosozialen Aspekte gilt es bei chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten zu beachten?
Junge Patienten*innen • Schamgefühle • Entwicklungsverzögerungen, Wachstumsstörungen • körperliche Schwächung • vermindertes Selbstbewußtsein Probleme bei • Abnabelung vom Elternhaus • Partnerfindung • Familiengründung Prüfungssituationen lösen häufig Schübe aus
467
Wieso ist eine Psychotherapie bei chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten wichtig und welche Elemente sollte sie umfassen?
Indikation • Komorbide psychische Erkrankungen (Depression, Ängste) • Geringe Lebensqualität • Hoher Stresslevel • Ungünstiger Krankheitsverlauf Elemente der Psychotherapie • Psychoedukation, Entspannungsverfahren • Umgang mit Stress, Abbau von Vermeidungsverhalten • Dosierte körperliche Aktivität • Dauerstressbedingung soll durch Alimentation abgebaut werden (Rainer Sachse) • Psychotherapeutische Gespräche während der Schübe, aber auch im symptomfreien Intervall helfen aktuelle psychosoziale Probleme zu klären
468
Was ist ein Colon irritable?
469
Was ist eine Leberzirrose und was sind ihre Folgen?
470
Welche Symptome treten bei einer Leberzirrhose auf?
471
Wie wird eine Leberzirrhose behandelt?
472
Welche Wirkungen hat Alkohol auf den Körper?
Alkoholwirkungen • Alkohol wird über die Schleimhaut des Verdauungstraktes ins Blut aufgenommen und verteilt sich auf diesem Wege im gesamten Körper. Er dringt auch ins Gehirn vor und beeinflusst hier die Informationsübertragung zwischen den Nervenzellen. Bei Menschen, die wenig trinken können bereits geringe Mengen Alkohol zu spürbaren Symptomen führen • Kurzfristige positive Wirkung: hebt die Stimmung, entspannt, wirkt anregend, angstlösend • Unmittelbare negative Wirkung: Wahrnehmungsstörungen, Koordinationsstörungen, Gedächtnislücken, verlangsamte Reaktionen, Aggressionen, Übelkeit, Kopfschmerzen, erhöhte Unfallgefahr, Alkoholvergiftung, Herzrythmusstörungen, Koma • Nachlassende geistige Fähigkeiten, Demenzerkrankungen Persönlichkeitsveränderungen und psychische Symptome und Erkrankungen können die Folge sein • Die Wirkung von Alkohol entfaltet sich auf den gesamten Körper. Wer regelmäßig größere Mengen trinkt, schädigt die Zellen in praktisch allen Organen. Doch auch schon geringe Mengen Alkohol können gesundheitliche Probleme verursachen.
473
Welche chronischen Folgen hat Alkohol auf den Körper?
• Chronische körperliche Alkohol-Folgen: - Lebererkrankungen (Leberentzündung, Leberzirrhose und Leberkrebs) - Herz- und Kreislauferkrankungen (u.a. Bluthochdruck, Arteriosklerose, Schlaganfall, Herzinfarkt) - Nervenschäden - Entzündung der Bauchspeicheldrüse - Entzündungen im gesamten Verdauungstrakt - Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) - Muskelschwund - Krebserkrankungen (u.a. Leberkrebs, Brustkrebs, Darmkrebs, Magen-, Speiseröhrenkrebs)
474
Was sind chronische psychische Alkohol-Folgen?
- Stimmungsschwankungen - Angstzuständen - Depressionen - Suizidgedanken - Alkoholsucht
475
Was sind die wichtigsten Aufgaben der Nieren?
476
Beschreibe die Anatomie der Niere
477
Wo liegen die Nieren?
478
Beschreibe die anatomischen Strukturen der Niere
479
Was ist ein Nephron?
480
Was ist ein Glumerulum?
Nierenkörperchen
481
Was ist die Funktion eines Nephrons?
482
Wie viel Harn produzieren wir täglich?
483
In welcher Messgröße wird die Nierenfunktion gemessen?
Messgröße für die Nierenfunktion: GFR = glomeruläre Filtrationsrate = Menge an Primärharn
484
Welche Hormone Pruziert die Niere?
485
Wann wird die Reninausschüttung gesteigert?
Renin-Ausschüttung gesteigert bei • vermindertem Blutdruck im Vas afferens - Blutdruckabfall - Nierenarterienstenose • Abnahme der Filtrationsmenge • Abnahme der NaCl-Konzentration im Harn • Aktivierung des Sympathikus
486
Welche Erkrankungen können in den Nieren und ableitenden Harnwegen auftreten?
• Entzündungen - Nierenbecken - Glomerula • Akutes Nierenversagen • Chronische Niereninsuffizienz
487
Welche Entzündlich bedingten Nierenerkrankungen gibt es?
488
Was ist eine Pyeleonephritis?
Entzündung des Nierenbeckens und Umgebung
489
Was ist eine Glomerulonephritis? Welche Ursachen hat sie und wie ist die Prognose?
Entzündung der Glomerula
490
Wie werden akutes und chronisches Nierenversagen unterschieden?
491
Was sind die Ursachen für akutes Nierenversagen?
492
Beschreibe eine Niereninsuffizienz bei arterieller Hypertonie
493
Welche Medikamente können eine toxische Nierenschädigung verursachen?
494
Welche Indikationen gibt es für eine Nierenersatztherapie?
• Urämisches Syndrom (Blutgerinsel im ganzen Körper die Blutversorgung stören) • Therapierefraktäre Hypertonie (Praxisblutdruck trotz Einnahme von mindestens 5 antihypertensiven Medikamenten aus verschiedenen Wirkstoffklassen kein Blutdruckabfall erreicht) • Hyperhydratation • Hyperkaliämie (Kaliziumspiegel im Blut zu hoch) • renale Azidose (Ausscheidung von Wasserstoffionen oder die Reabsorption von gefiltertem Bicarbonat gestört) • Akutes Nierenversagen
495
Welche Komplikationen können wie einer Nierenersatztherapie auftreten?
• Shunt: Stenosen, Thrombosen, Blutungen • Hypotonie (zu schneller Wasserentzug) • Überwässerung und Hypertonie • Kachexie (pathologische Gewichtsabnahme) durch Katabolismus (Abbaurektion komplexer Moleküle im Soffwechsel) • Infektionen (von außen, Abwehrschwäche), Hepatitis • psychische Störungen
496
Beschreibe da Prinzip einer Hämodialyse
Dialysezentrum 5 h 3x/Woche Shunt (Fistel) notwendig
497
Was ist ein Shunt?
Ein Dialyse-Shunt ist eine operativ angelegte Verbindung zwischen einer Schlagader (Arterie) und einer Vene (native AV- Fistel). In der Schlagader liegt ein höherer Blutdruck als in der Vene vor. Dieser Druck führt zu einer Aufdehnung der Vene, die Venenwand verdickt sich so dass diese punktiert werden kann.
498
Beschreibe da Prinzip der Peritonealdialyse
Peritonealdialyse als Hometreatment möglich
499
Was sind die Unterschiede zwischen einer Peritoneal- und Hämodialyse?
500
Was ist eine Encephalopathie?
Die hepatische Enzephalopathie (HE) ist eine potenziell reversible (rückbildungsfähige) Funktionsstörung des Gehirns, die durch eine unzureichende Entgiftungsfunktion der Leber entsteht. Diese ist die Folge eines akuten Leberversagens oder einer chronischen Lebererkrankung ( z.B. einer Leberzirrhose).
501
Was sind Symptome einer Encephalopatie?
• Desorientiertheit, Verwirrtheit • Später Gedächtnisstörungen, exogene Psychosen • Dyspraxie(Schwäche Handlungen zu erlernen), Dysphagie(Schluckstörung), Myoklonien(blitzartige Kontraktion einer Museklgruppe) • Krampfanfälle
502
Beschreibe positive und negative Anpassung im Rahmen der Psychischen Adaption bei chronischen Erkrankungen am Beispiel der Dialyse
503
Wann kommt eine Lebendspende von Organen in Frage?
504
Welche psychischen Effekte hat eine Nierentransplantation?
Psychische Adaptation • 62% sehen das Transplantat als eigenes Organ an • 37% sehen es als fremdes Organ an, dass jetzt zu Ihnen gehört • 1% sehen das gespendete Organ als Fremdkörper an Abstoßung des Transplantates • Chronische und akute Abstoßung häufig mit Depression verbunden • 15% der Todesfälle von Nierentransplantierten durch Suizid
505
Was geschieht bei Beendigung einer Dialyse?
• Nicht mehr akzeptable Lebensqualität • Patientenverfügung (hilfreich, aber ersetzt nicht die aktuelle Auseinandersetzung, Meinungsänderungen kurz vor dem Tod möglich, Patienten wünschen sich häufig, dass die Angehörigen sich für sie entscheiden) • Entscheidungsprozess: Patient, Arzt, Angehörige, Psychiater • Priorität der Patientenautonomie • Nach Beendigung der Dialyse leben die Patienten noch 1-2 Wochen
506
Was ist die Endokrinologie?
Lehre von den Hormonen
507
Welchen Drüsen werden in der Endokrinologie unterschieden?
- Endokrine Drüsen sezernieren die Sekrete ins Blut es werden Hormone sezerniert - Exokrine Drüsen sezernieren die Sekrete nach außen oder in Körperhöhlen (z.B. Atemwege, Geschlechtswege, Darm) es werden Hormone oder andere Substanzen wie Enzyme sezerniert Bauschspeicheldrüse sowohl Exo- als auch endokrin
508
Was ist die Neuroendokrinologie?
Lehre von der Verknüpfung von Nervensystem und Hormonen
509
Was ist die Psychoneuroendokrinologie?
Lehre der wechselseitigen Zusammenhänge zwischen Verhalten und Erleben und endokriner (homoneller) Funktion
510
Was ist ein Endokrines Psychsyndrom?
Psychische Veränderung durch Hunger, Durst, Schlaf, Sexualität oder Stimmung, die durch hormonelle Erkrankungen verursacht sind ICD 10 F06 Andere psychische Schädigung aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit
511
Nenne vier Primär organische endokrine Erkrankung mit sekundären psychischen Auswirkungen
Cushing-Syndrom Morbus Addison Hyper-, Hypothyreose Prämenstruelles Syndrom
512
Welche endokrinen Drüsen gibt es im menschlichen Körper?
513
Wie können Hormone nach Chemischer Struktur unterteilt werden?
• Steroidhormone Geschlechtshormone, Nebennierenrindenhormone • Aminosäurederivate Adrenalin, Schilddrüsenhormone • Peptid- und Proteohormone Hypophysenhormone, Pankreashormone, Parathormon
514
Nenne zwei Beispiele für Steroidhormone
Geschlechtshormone, Nebennierenrindenhormone
515
Nenne zwei Beispiele für Aminosäurederivate
Adrenalin, Schilddrüsenhormone
516
Nenne zwei Beispiele für Peptid- und Proteohormone
Hypophysenhormone, Pankreashormone, Parathormon
517
Wie können Hormone nach ihrem Entstehungsort eingeteilt werden?
518
Beschreibe das Hypothalamo-hypophysäre System
519
Wie wirken Hormone?
520
Wo liegt das Hypothalamo-hypophysäre System?
521
Beschreibe die Rückkopplung und den Kreislauf im hypothalamo-hypophysären System
522
Welche Zelltypen finden sich im Hypophysenforderlappen des Hypothalamo-hypophysären System?
Azidophile Zellen - Wachstumshormon (STH), Prolaktin (PRL) Basophile Zellen - Follikelstimulierendes Hormon (FSH) - Luteinisierendes Hormon (LH) - Thyreoideastimulierendes Hormon (TSH) - Adrenokortikotropes Hormon (ACTH) Chromophobe Zellen - „erschöpfte“ Sekretzellen, Reservezellen Namen kommen von Einfärbungsverfahren zur Zelltyperkennung
523
Welche Hormone werden im Hypophysenvorderlappen produziert? (Hypothalamo-hypophysäres System)
Glandotrope Hormone (Steuerungshormone) - Thyreoideastimulierendes Hormon (TSH) - Adrenokortikotropes Hormon (ACTH) - Gonadotrope Hormone (Untergruppe der glandotropen Hormone) - Follikelstimulierendes Hormon (FSH) - Luteinisierendes Hormon (LH) Effektorische Hormone - Somatotropes Hormon (STH) - Prolaktin (PRL) - Melanozytenstimulierendes Hormon (MSH)
524
Welche Hormone sind im Hypophysenhinterlappen wichtig?
Hormone • Antidiuretisches Hormon (ADH) • Oxytozin Produktion • im Hypothalamus • Transport zur Hypophyse in Nervenbahnen
525
Was wird als Neurohypophyse bezeichnet?
Hypophysenhinterlappen
526
Was sind die Funktionen von Oxytozin?
ist ein Effektorhormon des Hypothalamus FRAU: führt gegen Ende der Schwangerschaft sowie unter der Geburt zur Auslösung und Anpassung der Wehentätigkeit. Nach Ende der Schwangerschaft bewirkt die Ausschüttung von Oxytocin Kontraktionen der myoepithelialen Zellen in der Brustdrüse und regt damit die Milchsekretion an. Einfluss auf die Stimmung und die Ausprägung der Mutter-Kind-Beziehung. Zusammenhang zwischen der maternalen Plasmaoxytocinkonzentration im dritten Schwangerschaftstrimenon und der Ausbildung einer postpartalen Depression MANN: führt Oxytocin zu einer Kontraktion der glatten Muskelzellen der Samenkanälchen. Oxytocin ist in der Prostata in höheren Konzentrationen vorhanden als im Blut. Vermutet, dass Oxytocin bei der Kontraktion der Prostata und der daraus resultierenden Austreibung des Prostata-Sekrets bei der Ejakulation eine Rolle spielt. NIERE: Oxytocin zeigte in Studien einen natriuretischen Effekt, indem es die Resorption von tubulärem Natrium vermindert.
527
Beschreibe den Feinaufbau der Schilddrüse
Follikel • Innen: Kolloid (enthält Schilddrüsenhormone) • C-Zellen: produzieren Kalzitonin (senkt Ca2+- Konzentration)
528
Welche Hormone werden in der Schilddrüse Produziert und wie wirken sie?
Hormone • Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) Produktion • aus der Aminosäure Tyrosin, 3 bzw. 4 Jod-Atome • Jod wird aus dem Blut aufgenommen (aktive Jod-Pumpe) Wirkungen • Beschleunigung des oxidativen Stoffwechsels • Steigerung des Energieverbrauches und –bedarfes • Wirkung über Enzymaktivierung
529
Was wird mit der Kennzahl der Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) beschrieben?
Anzahl der Iod Atome im Hormon
530
Was passiert im Körper bei Aufnahme von radioaktivem Iod?
Reichert sich in Schilddrüse an Diese kann durch Radioaktivität zerstört werden
531
Welches Hormon produziert die Parathyreoidea?
Parathyreoidea = Nebenschilddrüse Parathormon Hormonwirkungen Darm: • Förderung Ca2+ Resorption Niere: • erhöhte Ausscheidung von Phosphat Knochen: • Entmineralisierung des Knochens
532
Was geschieht bei einer versehentlichen Entfernung der Nebenschilddrüse?
Störung im Knochenaufbau Osteoporotische Störungen
533
Beschreibe die Lage und den Aufbau der Nebenniere
Lage: - direkt „auf“ der Niere - funktionell kein Bezug zur Niere Einteilung - Nebennierenmark - Nebennierenrinde
534
Beschreibe das Nebennierenmark
Aus Ektoderm entstanden Enge Beziehung zum Sympathikus Chromaffine Zellen (phäochrome Zellen) 2 Zelltypen: - Noradrenalin (im Nebennierenmark unabhängig von Hypophyse) - Adrenalin Biologische Wirkungen - Herzkreislaufsystem: Adrenalin Zunahme Herzzeitvolumen (HZV) und Steigerung Stoffwechsel Noradrenalin Zunahme peripherer Widerstand Steuerung der Hormonausschüttung auf nervalem Wege (über sympathische Nervensystem)
535
Was ist ein Phäochromozytom?
Tumor des Nebennierenmarks
536
Was bewirkt ein Phäochromozytom?
Phäochromozytom (Tumor des Nebennierenmarks) • Gesteigerte Produktion und Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin • Starke Blutdruckerhöhung (bis 300 mmHg), Lebensgefahr! • Stoffwechselsteigerung
537
Welche Hormone werden in der Nebennierenrinde gebildet?
Testosteron Aldosteron Kortisol
538
Wo liegt der Unterschied zwischen Cortisol und Cortison?
Cortisol ist ein lebensnotwendiges Steroidhormon der Nebennierenrinde, das zahlreiche zelluläre Funktionen reguliert. Cortison ist der inaktivierte Metabolit von Cortisol, der in der Speicheldrüse durch das Enzym 11β-HSD2 vermehrt lokal gebildet wird.
539
Wie wirkt das in der Nebennierenrinde gebildete Cortisol?
• Stresshormon, Freisetzung von Energiereserven (Glukosebildung in der Leber) • Mobilisierung freier Fettsäuren aus Fettdepots • Hemmung Immunantwort • Gefäßkonstriktion (Blutdruckanstieg)
540
Wie wirkt das in der Nebennierenrinde gebildete Aldosteron?
(wirkt an der Niere) • Reduktion der Ausscheidung von Wasser und NaCl • Steigerung der Kaliumausscheidung • Blutdruckanstieg
541
Wie wirkt das in der Nebennierenrinde gebildete Testosteron?
• Libido, Entwicklung primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale, Spermienbildung beim Mann (95% aus den Hoden, 5%aus NNR) • Aktivierung der Östrogenbildung bei der Frau
542
Beschreibe den komplexen Steuerungsablauf von Nebennierenhormone
543
Wie wirkt die Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden-Achse?
544
Wie verändern sich die Hormone im Verlauf des weiblichen Zyklus?
545
Wie wirkt Prolaktin?
„Mutterschaftshormon“ • Bildung der Milchgänge in der Schwangerschaft • Steuerung der Milchproduktion • „Stressregulator“ (Prolaktin bei Angst und Stress erhöht) • „Bonding“ (angepasst, wachsam, ängstlich) • Hemmung durch Dopamin Nebenwirkung der Neuroleptika (= Dopaminantagonisten): Prolaktinausschüttung
546
Was ist eine Nebenwirkung von Neuroleptika die als Dopaminantagonisten wirken?
Prolaktinausschüttung
547
Was ist das Cushing Syndrom?
Überfunktion der Nebennierenrinde
548
Was sind Ursachen für das Cushing-Syndrom?
Ursachen: Einteilung nach Ort der Störung der HHN-Achse in primär – sekundär – tertiär • Überfunktion der Nebennierenrinde (primär, 15%) - Adenom = gutartiger Tumor) • Störung in der Hypophyse (sekundär, zentral = 75%) - vermehrte Produktion von ACTH (Tumor in der Hypophyse) • Störung im Hypothalamus - vermehrte Ausschüttung/Produktion von CRH (tertiär, selten) andere Ursachen • Ektope ACTH-Produktion (Lungentumore, 10%) • Sonderfall: exogen induziert (Cortisontherapie, häufig)
549
Was sind Symptome des Cushing-Syndroms?
550
Welche psychischen Auswirkungen kann das Cushing-Syndrom haben?
• Affektive Störungen (Depression 50 – 70%), Manien • halluzinatorische und paranoide Störungen (10 – 30%) • Gedächtnisstörungen (fast alle) • Suizidgedanken (10%) • Bei Hochdosistherapie kurzfristige euphorisierende Wirkung • Häufig bilden sich die Symptome auch nach Normalisierung der Kortisonspiegel nicht vollständig zurück
551
Wie wird das Cushing-Syndrom therapiert?
Abhängig von Ursache • NNR-Tumor: Operation, Bestrahlung • Hypophysentumor: Operation • Cushing durch Medikamente: Reduktion der Dosis, Wechsel auf andere Medikamente (leider bei machen Erkrankungen nicht möglich)
552
Was ist das Conn-Syndrom?
Nebennierenüberfunktion Conn-Syndrom = Hyperaldosteronismus • Ursache: NNR-Tumor (nur Aldosteronproduktion) • Symptome: Bluthochdruck, Wasser- und Natriumüberschuss Kaliummangel (Muskelschwäche, Verstopfung, Durst) • Therapie: Entfernung des Tumors Aldosteronantagonisten
553
Was sind die Ursachen einer Nebennierenrindeninsuffizienz?
554
Was ist eine Nebennierenrindeninsuffizienz?
Die Nebennierenrindeninsuffizienz, kurz auch Nebenniereninsuffizienz, ist eine durch unzureichende Hormonproduktion gekennzeichnete Unterfunktion der Nebennierenrinde (NNR), die gut zu behandeln ist.
555
Was ist Morbus Addison?
Primäre Nebennierenrindeninsuffizienz Der Morbus Addison ist eine chronische Erkrankung, die die Nebennierenrinden betrifft und zu einem Mangel an wichtigen Hormonen führt. Dieser bewirkt, dass sich die Betroffenen erschöpft fühlen und sich ihre Haut braun färbt. Deshalb spricht man auch von der "Bronzehaut-Krankheit".
556
Welche Symptome zeigen Patienten mit Morbus Addison?
557
Welche Symptome löst der bei Morbus Addison entstehende Aldosteronmangel aus?
558
Welche Symptome löst der bei Morbus Addison entstehende Cortisolmangel aus?
559
Welche Symptome löst der bei Morbus Addison entstehende Testosteronmangel aus?
560
Welche Differentialdiagnose muss bei Morbus Addison abgeklärt werden?
561
Welche diagnoszischen Mittel kommen bei einer Nebenniereninsuffizient zum Einsatz?
562
Wie wird eine Nebenniereninsufizienz therapiert?
• Morbus Addison: Hormonsubstitution lebenslang aller 3 Hormone • Sekundäre NNR-Insuffizienz bei Hypophysentumor: operative Entfernung
563
Wie ist die Prognose bei einer Nebenniereninsuffizienz?
• Bei adäquater Substitutionstherapie ist die Lebenserwartung nicht eingeschränkt • Lebensqualität durch Hormondauertherapie eingeschränkt • Addison-Krise plötzliche Absinkender Hormonspiegel durch Stress, körperliche Anstrengung Lebensgefahr
564
Was ist eine Addison-Krise?
plötzliche Absinkender Hormonspiegel durch Stress, körperliche Anstrengung Lebensgefahr
565
Welche Schilddrüsenfunktionsstörungen werden unterschieden?
566
Beschreibe die körperlichen und psychischen Symptome sowie die Auffälligkeiten im Labor bei einer Hypothyreose
567
Beschreibe die körperlichen und psychischen Symptome sowie die Auffälligkeiten im Labor bei einer Hyperthyreose
568
Was sind die Ursachen einer Hypothyreose?
primäre Hypothyreose • angeboren (1:5000 Neugeborene), unbehandelt Kretinismus, daher gesetzlich vorgeschriebenes Hypothyreosescreening bei Neugeborenen • Jodmangel (Struma), heute selten („Jodsalz“) • Autoimmunerkrankung (Hashimoto-Thyreoiditis) am häufigsten, oft zunächst Hyperthyreose, dann Hypothyreose • nach Schilddrüsenoperation oder Radiojodtherapie einer Hyperthyreose Sekundäre Hypothyreose • sekundäre Hypothyreose durch Hypophysenvorderlappeninsuffizienz oder Hypophysentumor Tertiäre Hypothyreose • Tumor im Hypothalamus (sehr selten)
569
Was ist Hashimoto-Thyreoiditis und wie wird sie diagnostiziert?
Hashimoto-Thyreoiditis (häufigste Ursache für eine Hypothyreose) • Autoimmunerkrankung der Schilddrüse • Immunsystem greift fälschlicherweise die Zellen der Schilddrüse an • Lokale Entzündung, die auf die Schilddrüse begrenzt ist Diagnostik: • Neben den Hormonuntersuchungen (s.u.) Bluttest auf Antikörper gegen Schilddrüsengewebe o. Schilddrüsenenzyme = Autoantikörper) • Ultraschalluntersuchung der Schilddrüsenknoten
570
Welche Auffälligkeiten Zeichen sich in den Laborwerten bei Patienten mit einer Hypothyreose?
571
Wie wird eine Hypothyreose diagnostiziert?
572
Wie wird eine Hypothyreose therapiert?
Lebenslange Substitution der Schilddrüsenhormone • Differenzierung: - manifeste Hypothyreose (klinische Zeichen der Unterfunktion): Hormonsubstitution - latente Hypothyreose (TSH erhöht, T3/T4 noch normal, keine klinischen Symptome): bei mäßig erhöhtem TSH abwarten bei stark erhöhtem TSH Hormonsubstitution - Myxödemkoma (schwere Unterfunktion, Lebensgefahr): Intensivstation
573
Was sind die Ursachen für eine Hyperthyreose?
Schilddrüsenüberfunktion • Morbus Basedow (60 – 70%) • Schilddrüsenautonomie (Adenome oder disseminiert, meist gutartig) • Schwangerschaftshyperthyreose • sekundär durch Hypophysentumor, der TSH produziert (sehr selten)
574
Was ist das Krankheitsbild Morbus Basedow?
• Autoimmunerkrankung, Antikörper gegen TSH-Rezeptor • Inzidenz: 40/100.000 Einwohner • Typische Augenveränderung (endokrine Orbitopathie) • Ausbruch der Krankheit häufig stressinduziert (Stress führt zur Unterdrückung der Suppressor T-Zellen) • Merseburger Trias: Struma, Tachykardie, Exophthalmus
575
Wie wird eine Hyperthyrose diagnostiziert?
• Anamnese, klinische Symptome • Hormonbestimmungen (T3, T4, TSH, TRH-Test) • TSH-Rezeptor-Antikörper • Ultraschall der Schilddrüse • Szintigraphie
576
Wie wird eine Hyperthyrose therapiert?
• Medikamentös: Thyreostatika • Operation bei Struma, Tumor, Karzinom • Radiojodtherapie
577
Was ist eine Szintigraphie?
Als Szintigrafie bezeichnet man ein nuklearmedizinisches Verfahren zur Darstellung von Körpergewebe. Dabei nutzt man schwach radioaktive Stoffe, die sich in verschiedenen Organen ansammeln. Die von ihnen abgegebene Strahlung wird gemessen und liefert Hinweise auf die Stoffwechselaktivität und Durchblutung des Gewebes.
578
Welche Auffälligkeiten zeigen die Laborwerte eines Patienten mit Hyperthyrose?
579
Wie unterscheiden sich die Laborwerte von Patienten mit Hypothyreose und Hyperthyreose?
580
Wann und wie kommt es zu Hormonveränderungen im Lauf des weiblichen Zyklusß
581
Was ist eine primäre Amenorrhoe?
582
Was ist eine sekundäre Amenorrhoe?
583
Wo wird Prolaktin produziert?
Hypophyse
584
Welche Wirkung hat Prolaktin?
• Bildung der Milchgänge in der Schwangerschaft • Steuerung der Milchproduktion • „Stressregulator“ (Prolaktin bei Angst und Stress erhöht) • „Bonding“ (angepasst, wachsam, ängstlich) • Hemmung durch Dopamin
585
Was ist eine Hyperprolaktinämie?
Überproduktion von Prolaktin
586
Was sind die Ursachen für eine Hyperprolaktinämie?
- Dopaminantagonisten (Neuroleptika) -> wichtigster Wirkfaktor -> Domaninantagonisten -> Dopaminhemmung -> klinische Anzeichen können durch Neuroleptika auftreten - Prolaktinom (gutartiger Tumor der Hypophyse) Verschiedene Tumore-> Bestimmte Zellen die für Produktion zuständig wachsen dadurch über Produktion! Tumor der Hypophyse der keine Hormone produziert verdrängt Hormonproduzierende Zellen und führt so zu zu wenig des Hormons dessen Produktionszellen verdrängt sind
587
Welche Symptome treten bei einer Hyperprolaktinämie auf?
588
Was sind mögliche Kinderwunschmotive?
589
Welche Ursachen für Infertilität kann es bei Frauen geben?
590
Welche Ursachen für Infertilität kann es bei Männern geben?
591
Welche Methoden der Kinderwunschbehandlung gibt es?
592
Was ist eine IUS/IUI?
Natürliche Befruchtung Intrauterine Insemination Ältestes Verfahren -> prinzipiell Spermien direkt in Uterus plaziert
593
Was ist eine IVF?
(in-vitro-Fertilisation) Spermien und Eizelle werden im Reagenzglas zusammen gebracht und in den Uterus installiert, natürliche Auslese der Spermien
594
Was ist eine ICSI?
(intracytoplasmatische Spermieninjektion) Unter mikroskopischer Sicht wird ein einzelnes Spermium in die Eizelle injiziert
595
Was ist eine TESE-ICSI?
(testikuläre ICSI) Spermien werden aus Hodenbiopsie gewonnen, bei Verschluss der Samenleiter Wenn Gewinnung der Spermien auf natürlichem Wege nicht mehr möglich
596
Was ist ein Kryotransfer in der Kinderwunschbehandlung?
Bei allen Methoden können die befruchteten Eizellen eingefroren und konserviert werden. Damit können bei mehr als 3 gewonnenen Eizellen diese später verwendet werden. Die Erfolgsaussichten sind geringer als bei der sofortigen Implantation der befruchteten Eizellen.
597
Beschreibe die Kinderwunschbehandlungsmethode IUI
598
Beschreibe die Kinderwunschbehandlungsmethode IVF
599
Beschreibe die Kinderwunschbehandlungsmethode ICSI
600
Was ist das Risiko bei einer künstlichen Befruchtung?
Schwangerschaftsrisiko: Mit künstlicher Befruchtung erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Mehrfachschwangerschaft -> höheres Risiko einer Frühgeburt -> erhöhtes Risiko bleibender Schäden! Bei der Mutter: Auch Mutter ist gefährdet bei Komplikationen Beim Kind: Zwillingsgeburt heißt fast immer Frühgeburt! Deutlich höheres Risiko Schäden davon zu treten! (Müssen auf neonatologische Stationen Frühgeburt alles vor 36 SSW -> Unter 32 oder sogar 28 SSW enormes Risiko Gefahren: - Blutgefäße nicht ausreichend entwickelt -> Neigung zu Blutungen! - Häufig Blutungen im Hirn!!! Daraus folgend schwere Neurologische Schäden - Lunge ist nicht ausgereift daher Beatmung notwendig - > Kann zu schweren bleibenden Lungenschäden führen - Entwicklungsstörungen der Augen -> Unterentwicklung der Netzhaut! Risiko bleibender Schäden umso größer desto früher geboren!!!
601
Was sind psychosoziale Aspekte der Reproduktionsmedizin?
• Sind ungewollt kinderlose Paare ohne organische Ursachen für die Kinderlosigkeit psychopathologisch auffällig? Nein Aber: • Psychische Belastung für beide Partner während der reproduktionsmedizinischen Behandlung gleich • erhöhte Wahrscheinlichkeit von Depression, Ängstlichkeit und psychosomatischen Symptomen
602
Wie wird das Nervensystem topographisch gegliedert?
• Zentrales Nervensystem - im Schädel (Gehirn) und Wirbelkanal (Rückenmark) - knöcherne Hülle - umgeben von einer Hülle von Hirn-/Rückenmarkshäuten (die gleichen Häute nur anderer Name aufgrund von Lokalisation) • Peripheres Nervensystem - außerhalb der Hirn- und Rückenmarkshäute - besteht aus peripheren Nerven inklusive ihrer Ganglien (Ansammlung von Nervenzellkörpern)
603
Was ist der Unterschied von Hirn-/Rückenmarkshäuten?
die gleichen Häute nur anderer Name aufgrund von Lokalisation
604
Wie kann das Nervensystem funktionell gegliedert werden?
• Somatische Nervensystem - reguliert Auseinandersetzung mit Außenwelt • vegetatives Nervensystem - steuert Vorgänge in den Organen
605
Was sind Neurone?
- hochspezialisierte „Funktionszellen“ - Verarbeitung und Weiterleitung von Reizen - größte Zellen des Körpers: Zellkörper relativ klein, riesige Fortsätze, zahlreiche kleine Dendriten und ein langes Axon (bis zu 1m lang), viele Axone sind myelinisiert (Fettschichtumwicklung zur Erhöhung der Leitungsgeschwindigkeit um das 100fache) - viele Verbindungen zu anderen Nervenzellen (Synapsen), hier entstehen die Informationen (Aktionspotentiale), welche sich entlang des Axons fortleiten und am Ende auf andere Neurone übertragen werden - Informationsübertragung an den Synapsen über Transmitter (Botenstoffe)
606
Welche Zellarten gibt es um Nervensystem?
Neurone Glia Mikroglia Astrocyten Oligodendrocyten
607
Beschreibe den Aufbau eines Neurons
608
Beschreibe die Gliazellen im Nevensystem
Gliazellen (Neuroglia) - Stützfunktion (eine Art „Bindegewebe im ZNS“) - Aufgaben: Bildung der Myelinscheiden, Ernährung der Neurone - verschiedene Zelltypen (z.B. Oligodendroglia bildet Myelinscheiden, Astrozyten haben Ernährungsfunktion) - Narbenbildung bei untergegangenen Nervenzellen (z.B. Multiple Sklerose)
609
Was ist die Funktion der Mikroglia?
Mikrogliazellen sind die erste Linie des Verteidigungssystems im Gehirn. Sie wachen mit ihren mobilen Fortsätzen dauernd über den Gesundheitszustand unseres Denkorgans. Bei Krankheit oder Verletzung begeben sie sich sofort zum Katastrophenherd.
610
Was ist die Aufgabe der Astrocyten?
Stützfunktion im ZNS Beteiligung an der Bildung der Blut-Hirn-Schranke Beteiligung am Austausch von Nährstoffen und Stoffwechselprodukten zwischen Neuronen und Blut Umhüllung und Isolation von Synapsen Apolipoprotein E-Bildung und Cholesterinversorgung der Nervenzellen Modulation des zerebralen Blutflusses bei starker Glutamatfreisetzung Regulation der extrazellulären Kaliumkonzentration. Bildung einer Glianarbe nach einem Hirninfarkt
611
Was ist die Aufgabe der Oligodendrocyten?
Die Oligodendrozyten bilden die Umhüllung der Nervenfortsätze, das Myelin. Sie ermöglichen so eine hohe Leitungsgeschwindigkeit innerhalb der Nervenzelle und damit, dass Informationen im Gehirn schnell von A nach B kommen. Defizite bei den Oligodendrozyten haben zur Folge, dass wichtige Hirnfunktionen ausfallen.
612
Auf welcher Höhe endet das Rückenmark?
L1-L2 Lumbalpunktion immer unterhalb L3 da sonst Risiko Rückenmark zu durchstechen
613
Beschreibe die Anatomie der Wirbelsäule
• 7 Halswirbel, 8 Zervikalnerven • 12 Brustwirbel, 12 thoraxale Nerven • 5 Lendenwirbel, 5 lumbale Nerven • Kreuzbein, 5 sakrale Nerven • Steißbein, 1 kokzygealer Nerv Rückenmark endet bei L1 – L2 Die Nerven verlaufen im Rückenmarks- kanal als Cauda equina bis zur ihrer Austrittshöhe
614
Was sind die Folgen eine C1/C2 Wirbelfraktur?
Häufig nach Kopfsprung in flaches Wasser Keine eigenständige Atmung mehr möglich
615
Beschreibe die Anatomie des Rückenmarks
• langer, kleinfingerdicker Strang • setzt das Gehirn nach kaudal fort • Rückenmark ist oval • außen liegt die weiße Substanz (myelinisierte Neurone, ziehen im Rückenmark auf und ab) • innen die graue Substanz (Nervenkörper), Vorderhörner (motorische Zellkerne), Hinterhörner (somatosensorische Neurone) • Zellkerne der sensiblen Nerven liegen in den Spinalganglien • Nerven treten aus den Wirbellöchern aus
616
Beschreibe die Rückenmakrshäute
- Dura mater (harte Hirnhaut) - Arachnoidea (Spinnenhaut) - Pia mater (weiche Hirnhaut)
617
Woraus setzt sich ein Wirbel zusammen?
618
Beschreibe den Aufbau und die Funktion der Bandscheiben
Aufbau und Funktion: • Fester Knorpelring (Anulus fibrosus); gallertiger Kern (Nucleus pulposus) • sorgt für Beweglichkeit und wirkt als Stoßdämpfer Bandscheibenvorfall: • Knorpel der Bandscheibe wird weich, reißt ein • der Nucleus pulposus quillt nach außen und drückt auf die Nerven - Wenn Nerv einmal geschädigt kann Funktionseinschränkung nicht Rückgängig gemacht werden - häufig angeborene Bindegewebsschwäche im Annulus Fibrosus Sehr verbreitet! Häufig junge Menschen ab 25-28 auch betroffen - Folgen: Sensorische, motorische und sexuelle Funktionsstörungen
619
Was sind Muskeleigenreflexe?
durch Dehnung des Muskels wird dessen Kontraktion ausgelöst (Schutz vor Überdehnung) Z.B. Patellasehnen-Reflex
620
Was sind Muskelfremdreflexe?
Schmerzreiz löst Kontraktion des Muskels aus, der die betroffene Körperstelle wegzieht (Fluchtreflex) Sensor für Schmerzreiz liegt außerhalb des Reflexmuskels Bei bestimmten Schädigungen Fremdreflex nicht mehr (Wenn Schädigung des Rückenmarks auf ebene zwischen Schmerzreiuz Sesnor und Ausgelöstem Muskel liegt) Klinische Relevanz: Nervenschäden: Muskelreflexe nicht mehr auslösbar Rückenmarksverletzung: Muskelreflexe sind auch unterhalb der Schädigung weiter vorhanden
621
Wie kann das Gehirn grob unterteilt werden?
Hirnstamm • Medulla oblongata (verlängertes Mark) • Brücke (Pons) • Mittelhirn (Mesencephalon) Zwischenhirn (Diencephalon) Kleinhirn (Cerebellum) Endhirn (Telencephalon) • Frontallappen • Temporallappen • Parietallappen • Occipitallappen • Basalganglien und limbisches System
622
Welche Hirnareale zählen zum Hirnstamm?
• Medulla oblongata (verlängertes Mark) • Brücke (Pons) • Mittelhirn (Mesencephalon)
623
Welche Hirnareale zählen zum Telencephalon?
• Frontallappen • Temporallappen • Parietallappen • Occipitallappen • Basalganglien und limbisches System
624
Wie kann die grobe Einteilung des Gehirns schematisch dargestellt werden?
625
Beschreibe das Cerebellum
Kleinhirn
626
Beschreibe die Medulla oblongata
627
Welche Funktionen reguliert die Medulla oblongata?
628
Beschreibe die Pons
Brücke (Pons) Hirnnervenkerne, Teile der Formation reticularis (Locus Coeruleus, s.u.) Funktionsstörungen: • Bewegungs-, Sensibilitätsstörungen (durchlaufende Fasern) • Störungen der Hirnnerven
629
beschreibe das Mittelhirn
Nucleus ruber • Steuerung von Willkürbewegungen Substantia nigra (dopaminerge Neurone): • Regulation der Motorik
630
Was ist die Formation reticularis?
631
Wo liegt das Zwischenhirn
Übergang von Hirnstamm zum Endhirn Strukturen: • Thalamus, verschiedene Kerngebiete mit verschiedensten Funktionen • Hypothalamus mit Hypophyse
632
Welche Funktionen hat der Thalamus?
• Umschaltstation der sensorischen Bahnen, Sehbahn, Hörbahn • motorische Thalamuskerne • Emotionales Verhalten, Motovation • „Tor zum Bewußtsein“ • Steuerung des Sexualverhaltens
633
Welche Funktionen hat der Hypothalamus mit der Hypophyse`
• verschiedene Kerngebiete • gehört zum limbischen System • wichtige Rolle für Emotion und Motivation • Steuerungszentrum für Konstanthaltung des inneren Mileus (Atmung, Kreislauf, Nahrungs-/Flüssigkeitsaufnahme, Körpertemperatur) • Steuerung des Sexualverhaltens • Steuerung der Hormonproduktion über die Hypophyse (s. Vorlesung Endokrinologie)
634
Beschreibe das Telencephalon
Strukturen Kortex: Verschiedene Lappen (Fronatl-, Parietal-, Temporal-, Occipitallappen) • Hirnrinde (dünne Schicht grauer Substanz = Zellkerne) • Weiße Substanz (von Zellkernen ausgehende Bahnen) • Oberfläche gefurcht, Windungen (Oberflächenvergrößerung) • Unterschiedliche Regionen haben unterschiedl. Funktionen Diverse Kerngebiete • Basalganglien = Striatum (Nucleus caudatus, Putamen), Globus pallidum, Funktionen: Regulation der Motorik, auch kognitive Funktionen • Limbisches System = kortikale und subkortikale Strukturen, Hippocampus, Gyrus cinguli, Corpora amygdala (Mandelkerne), Corpus mamillare um den Thalamus Funktionen: Steuerung von Motivation, Emotion
635
In welche Lappen lässt sich das Gehirn unterteilen?
636
Was sind Polyneuropathien?
Eine Polyneuropathie liegt vor, wenn gleichzeitig mehrere periphere Nerven im Körper nicht richtig funktionieren. Infektionen, Toxine, bestimmte Arzneimittel, Krebs, Nährstoffmangel, Diabetes, Autoimmunerkrankungen und andere Erkrankungen können eine Fehlfunktion vieler peripheren Nerven zur Folge haben.
637
Beschreibe die Erkrankungsgruppe der Polyneuropathien
• Veränderung mehrerer Nerven • Entweder nur Myelinschichtschaden oder auch Axon befallen • Symmetrisch • zu Beginn distal betonte Paresen (Schreiten weiter nach zentral (zu, Rumpf)) • Schmerzen, sensible Ausfälle • gelegentlich motorische Einschränkungen (Muskeleigenreflexe abgeschwächt) • im Verlauf Muskelatrophie
638
Was sind die Ursachen von Polyneuropathien?
Vor allem Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Alkoholmissbrauch. Weitere Ursachen sind andere erworbene Erkrankungen, Vergiftungen oder bestimmte Krebsbehandlungen. Seltener ist eine Polyneuropathie genetisch bedingt. Manchmal lässt sich keine Ursache finden.
639
Nenne 3 polyneuropathische Erkrankungen des Rückenmarks
Trauma • Halbseitige oder totale Querschnittslähmung Poliomyelitis • Virale Entzündung der motorischen Vorderhörner Myatrophische Lateralsklerose • Untergang von motorischen Vorderhornzellen • Degeneration der Vorderhornstränge • Zunehmende Lähmungen und Muskelatrophie • Beginn Hand, Fuß, später auch Hirnstamm mit Sprach- und Schluckstörungen, Lähmung der Atemmuskulatur
640
Was ist eine Poliomyelitis?
Polyneuropathie Virale Entzündung der motorischen Vorderhörner
641
Was ist eine Myatrophische Lateralsklerose?
Polyneuropathie • Untergang von motorischen Vorderhornzellen • Degeneration der Vorderhornstränge • Zunehmende Lähmungen und Muskelatrophie • Beginn Hand, Fuß, später auch Hirnstamm mit Sprach- und Schluckstörungen, Lähmung der Atemmuskulatur
642
Nenne polyneurophathische Erkrankungen des Hirnstamms
Erkrankungen des Rückenmarks, die auf den Hirnstamm übergreifen • (Poliomyelitis, amyatrophische Lateralsklerose) Durchblutungsstörungen • Keine Bewusstlosigkeit • Schwindel, Erbrechen, Schluckstörungen, Sehstörungen
643
Nenne polyneuropathologische Erkankungen des Kleinhirns
Kleinhirn • Störungen der Bewegungskoordination, Schwindel • Tumor (speziell bei Kindern) • Blutungen • cerebelläre Heredoataxien (Gangstörungen, überschießende Bewegungen unartikulierte Sprache)
644
Welche polyneuropathologischen Erkrankungen können in Zwischen- und Mittelhirn auftreten?
Tumoren der Hypophyse • Hormonproduzierende Tumore (z.B. Prolactinom, Wachstumshormonproduzierende Adenom, ACTH-produzierende Adenome) führen zu entsprechenden Überfunktionen • Tumore ohne Hormonproduktion führen zu Unterfunktion verschiedener Hormonsysteme Erkrankungen des Mittelhorns • Morbus Parkinson Erkrankungen der Basalganglien • Chorea (hyperkinetisch-hypotone Störung), Folge von Infektionskrankheiten, Funktionsstörung der Basalganglien • Torticollis spasticus (hyperkinetische Störung)
645
Welche Form von Turmoren können in der Hypophyse auftreten?
• Hormonproduzierende Tumore (z.B. Prolactinom, Wachstumshormonproduzierende Adenom, ACTH-produzierende Adenome) führen zu entsprechenden Überfunktionen • Tumore ohne Hormonproduktion führen zu Unterfunktion verschiedener Hormonsysteme
646
Nenne zwei wichtige Krankheiten der Basalganglien
• Chorea (hyperkinetisch-hypotone Störung), Folge von Infektionskrankheiten, Funktionsstörung der Basalganglien • Torticollis spasticus (hyperkinetische Störung)
647
Welche Erkrankungen könne im Großhirn auftreten?
Durchblutungsstörungen • Hirninfarkt, Schlaganfall Tumoren • meist Gliome oder Glioblastome mit schlechter Prognose • Metastasen • Ependymom Epilepsien Erkrankungen der limbischen Strukturen Alzheimer Schäden durch Operationen
648
Was sind Gliome?
Gliome sind primäre Tumoren des zentralen Nervennervensystems. Sie kommen vor allem im Gehirn, selten aber auch im Rückenmark vor. Die meisten Gliome wachsen infiltrierend. Die Ursprungszellen der Gliome sind die Stützzellen des zentralen Nervensystems, d. h. die Gliazellen.
649
Was sind Glioblastome?
Das Glioblastom zählt zur Gruppe der Gliome (Hirntumore) und ist die bösartigste Form einer Gewebeentartung im Gehirn. Es tritt meist im Grosshirn auf. Das Glioblastom entsteht aus bestimmten Zellen des Stützgewebes (Glia) im Gehirn und hat eine ungünstige Prognose.
650
Welche Formen von Tumoren im Hirn gibt es?
• Astrozytome verschiedener Grade der Malignität ca. 50% sind hochmalige Gliome oder Glioblastome mit schlechter Prognose • Meningeome gutartig, lassen sich operativ gut entfernen, unterschiedlichste Lokalisationen, davon hängt die Symptomatik ab • Metastasen anderer Malignome (z.B. Lungen-Ca) • Medulloblastom Kleinhirntumor des Kindes, Heilungschance ca. 50% • Ependymom u.a. seltene Tumore
651
Was ist ein Astrozytom?
Bei einem Astrozytom handelt es sich um einen Hirntumor, der den Gliomen angehört und wie diese aus Stützgewebe des Nervensystems (Gliazellen) hervorgeht. Der Name "Astrozytom" geht auf die Astrozyten zurück, diejenigen Gliazellen, aus denen sich ein Astrozytom entwickelt. ca. 50% sind hochmalige Gliome oder Glioblastome mit schlechter Prognose
652
Was sind Meningeome?
Der Fachbegriff Meningeom bezeichnet einen Hirntumor, der aus der Hirnhaut entsteht, die das Hirn umgibt. Es handelt sich um einen meist gutartigen Tumor, der langsam wächst. lassen sich operativ gut entfernen, unterschiedlichste Lokalisationen, davon hängt die Symptomatik ab Deshalb treten Symptome oft erst dann auf, wenn der Tumor schon grösser ist. Die Prognose bei der gutartigen Form des Meningeoms ist günstig.
653
Was sind Metastasen?
Als Metastase wird in der Medizin die Absiedelung eines krankhaften Geschehens in einem vom Ursprungsherd der Krankheit entfernten Körperteil bezeichnet. Meistens erfolgt eine solche Verschleppung, etwa von Tumorzellen, über das Blut oder die Lymphe im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung.
654
Was sind Medulloblastome?
Medulloblastome sind die häufigsten primären, bösartigen Hirntumoren des Kindesalters. Sie sind für etwa 20–40 % aller Hirntumoren bei Kindern verantwortlich. Selten kommen sie auch im Erwachsenenalter vor, hier machen sie allerdings nur weniger als 1 % aller Hirntumoren aus.
655
Definiere einen Schlaganfall
656
Beschreibe die Epidemiologie von Schlaganfällen
657
Was sind die Ursachen für Schlaganfälle?
• Arteriosklerose (Arterienverkalkung) ➔ Thrombus oder Embolie aus verkalkten Hals-/Hirnarterien • arterielle Embolie (Herzerkrankungen!, 20%) • genetische Prädisposition
658
Welche Risikofaktoren bestehen für Schlaganfälle?
Risikofaktoren (wie bei Arteriosklerose, KHK) • hohes Alter (80% der Patienten > 60 Jahre) • Diabetes mellitus (jeder 5. Schlaganfallpatient) • Bluthochdruck • Übergewicht • Mangelnde Bewegung • Rauchen • Herzkrankheiten (Vorhofflimmern, Herzklappenerkrankungen)
659
Beschreibe den plötzlichen Beginn eines Schlaganfalls
Plötzlicher Beginn (sec. – min) • plötzlich einsetzende Schwäche oder ein Gefühl von Taubheit auf einer Körperseite (vollständig oder teilweise) • plötzlich einsetzende Gesichtslähmung wie z.B. hängende Mundwinkel • Unverständliche oder undeutliche Sprache • Sehstörungen wie z.B. Blindheit auf einem Auge, halbseitige Sehstörungen, Doppeltsehen • plötzliche sehr starke Kopfschmerzen, sog. Vernichtungskopfschmerz • plötzliche Bewusstlosigkeit Anmerkung: Da oft ältere Patienten betroffen sind, werden die ersten Symptome häufig nicht ernst genommen. Dadurch wird oft wertvolle Zeit verloren und der Schlafanfall erst spät diagnostiziert.
660
Welche Sofortmaßnahmen sollten bei einem Schlaganfall ergriffen werden?
• Sicherung der Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf) • Schnellstmögliche fachgerechte Behandlung (Ziel: Begrenzung der Anzahl abgestorbener Hirnzellen) • Notarzt rufen • Patient beobachten Notarzt • Blutdruckkontrolle (hochnormal belassen, > 180 mmHg vorsichtige Blutdrucksenkung • Sauerstoffgabe • Einlieferung in Krankenhaus mit Stroke Unit
661
Was ist der Unterschied bei den Symptomen von einem Herzinfarkt und einem Schlaganfall?
Da akuter Verschluss, anders als bei Herzinfarkt nicht Schmerzen in Fordergrund sonder neurologische Ausfälle
662
Warum senkt der Notarzt den Blutdruck von Schlaganfalls Patienten?
Da so bessere Durchblutung bestimmter Hirnareale eher möglich!
663
Mit werden Mitteln wird ein Schlaganfall diagnostiziert?
• Neurologische Untersuchung (betroffenes Hirnareal) • CT-Untersuchung Schädel - Ausschluss intrazerebrale Blutung - Beurteilung der Hirndurchblutung (CT-Angiographie) Cave: Hirninfarkt erst nach Stunden sichtbar • Angiographie (Gefäßdarstellung mit Kontrastmittel)
664
Was ist ein Ischämischer Infarkt?
Ein ischämischer Schlaganfall wird gewöhnlich durch eine Blockade einer Arterie ausgelöst, die das Gehirn mit Blut versorgt, meist ein Ast der inneren Halsschlagadern. Infolgedessen werden die Hirnzellen nicht mehr mit Blut versorgt und die meisten von ihnen sterben nach 4,5 Stunden ohne Blutversorgung ab.
665
Welche Formen von Schlaganfällen gibt es?
Den ischämischen, also eine Minderdurchblutung des Gehirns, sowie den hämorrhagischen, eine Hirnblutung.
666
Wie verteilen sich die Häufigkeiten von ischämischem und hämorrhagischem Schlaganfall?
Intrazerebrale Blutung = hämorrhagischer Schlaganfall (20 – 30%) Ischämischer Schlaganfall (80%)
667
Was ist die Besonderheit bei einem ischämischen Schlaganfall?
• CT in den ersten 4h unauffällig • Erst 3 – 4 h nach Symptombeginn erste Ischämiezeichen im CT
668
Wenn im CT noch keine Anzeichnen eines ischämischen Schlaganfalls erkennbar sind, wie lässt er sich dann mit bildgebenden Verfahren diagnostizieren?
669
Was ist eine Angiographie?
Bei der Angiografie (Angiographie) werden Gefäße mit Hilfe diagnostischer Bildgebungsverfahren wie Röntgen, Magnetresonanztomografie (MR-Angiografie) oder Computertomografie (CT-Angiografie) dargestellt. Der Arzt kann damit Gefäßerkrankungen diagnostizieren und beurteilen. Goldstandard zur Diagnose von Schlaganfällen!
670
Wie viele Neuronen Sterben pro Minute bei Sauerstoffzufuhr Unterbrechung ab?
Jede Minute zählt! Pro min können bei Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr bis zu 1 Mio Nervenzellen absterben
671
Was sind die Ziele einer Schlaganfall Therapie?
• Schnelle Wiederherstellung der Durchblutung des betroffenen Gehirnareals durch Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes so schnell wie möglich (< 3 Stunden) - Entfernung des Thrombus - Auflösung des Thrombus (Thrombolyse) • Frühe Wiederherstellung der Funktion Rehabilitation beginnt am 1. Tag (Stroke Unit!)
672
Was ist eine Thrombektomie?
673
Was sind wichtige Maßnahmen bei der Rehabilitation nach einem Schlaganfall?
674
Wie können die Risikofaktoren für einen Schlaganfall reduziert werden?
• Blutdruckkontrolle • Fettstoffwechselstörung behandeln (Lipidsenker) • Gewichtsreduktion • körperliche Bewegung • ggf. Behandlung mit Blutgerinnungshemmern
675
Wie werden die Funktionen nach einem Schlaganfall wieder hergestellt?
• Ergotherapie • Logopädie • Physiotherapie • Neuropsychologisches Training • Psychotherapeutische Verfahren, Biofeedback-Training zur Bewältigung der neuen Alltagssituation
676
Definiere Multiple Sklerose
• Chronische Erkrankung des ZNS • Verlust von Axonen und Neuronen • Herdförmige disseminierte Demyelinisierungen (Gehirn und Rückenmark) • Destruktion, Untergang von Nervenzellen • Reaktive Glia-Wucherung („Sklerose“)
677
Beschreibe die Ätiologie und Epidemiologie von Multiple Sklerose
678
Beschreibe den Verlauf von Multiple Sklerose
679
Was bedeutet progredient?
Voranschreitend
680
Welche Symptome treten bei Multiple Sklerose Patienten meist auf?
Retrobulbärneuritis Störungen der Augenmotorik Positives Nackenbeugezeichen Sensibilitätsstörungen Pyramidenbahnzeichen Zerebelläre Störungen Motorische Störungen Störungen von Miktion und Defäkation Anfallsartige Phänomene Psychische Störungen
681
Was ist eine Retrobulbärneuritis?
„Entzündung des Sehnervs“ auch Retrobulbärneuritis, ist eine entzündliche Erkrankung des Sehnervs, d. h. des zweiten Hirnnervs. Sie ist von der nicht-entzündlichen Optikusatrophie zu unterscheiden. Der Sehnerv beginnt in der Netzhaut des Auges und geht hinter der Sehnervenkreuzung in den Tractus opticus über.
682
Wie zeigt sich eine Retrobulbärneuritis als Symptom von Multipler Sklerose?
• Farbsinnesstörung • Lichtblitze • Milchglassehen, • Augenbewegungsschmerz (einseitig) • Rückbildung in 2 – 3 Wochen
683
Wie wird die Augenmotorik als Symptom bei Multiple Sklerose Patienten gestört?
• Doppelblider • Nystagmus
684
Was ist Nystagmus?
Ein Nystagmus ist eine rhythmische Augenbewegung, die verschiedene Ursachen haben kann. Vestibuläre Störungen können aufgrund der Verbindung zwischen dem Vestibularsystem und den Augenmuskeln zu Nystagmus führen.
685
Wie zeigt sich positives Nackenzucken als Symptom bei Multipler Sklerose?
Bei Vorwärtsneigung des Kopfes elektrisierende/kribbelnde Missempfindungen am Rumpf oder Extremitäten
686
Wie zeigen sich Sensibilitätsstörungen bei Multiple Sklerose als Symptom?
• bei 50% der Patienten schon früh • Vibrationssinn beeinträchtigt • Schmerzen
687
Wie zeigen sich Pyramidenbahnzeichen als Symptom bei Multipler Sklerose?
• Muskeleigenreflexe fehlen • später zunehmende spastische Lähmung
688
Wie zeigen sich zerebrale Störungen bei Patienten mit Multipler Sklerose?
im Verlauf fast immer Koordinationsstörungen
689
Wie zeigen sich motorische Störungen bei Patienten mit Multipler Sklerose?
Muskelschwäche und Paraspastik Ataxie (abgehackter, unkoordinierter und steif wirkender Gang)
690
Was bedeutet Paraspastik?
Paraspastik: spastische Lähmung beider Beine. Hemispastik: spastische Lähmung einer Körperhälfte. Tetraspastik: spastische Lähmung alle vier Extremitäten. Es können zusätzlich auch die Hals- und Rumpfmuskulatur betroffen sein.
691
Was ist Miktion?
Plötzlicher Harndrang
692
Was ist Defäktion?
Plötzlicher Stuhldrang
693
Welche Psychischen Störungen treten häufig als Symptom bei Multipler Sklerose auf?
• Psychoorganisches Syndrom, • psychoreaktive und depressive Störungen
694
Was ist ein Psychoorganisches Syndrom?
Als organisches Psychosyndrom werden alle Veränderungen des Denkens, Fühlens und Handelns bezeichnet, denen eine organische Ursache zu Grunde liegt. Mögliche Ursachen sind unter anderem Hirnmetastasen, Hirntumoren, tuberöse Sklerose, Hirnblutungen, Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma, Enzephalitis, Demenzen, Entzündungen oder Stoffwechselstörungen.
695
Was sind psychoreaktive Störungen?
Der Begriff „psychoreaktiv“, gewöhnlich als Synonym für „psychogen“ verstanden und verwandt, bedeutet die Ent- wicklung funktioneller psychopathologischer Symptome nach einmaligen oder wiederholten belastenden Erlebnis- sen oder Ereignissen.
696
Welche Therapie kann zur Behandlung von Multipler Sklerose angewandt werden?
697
Wie ist die Prognose für Patienten mit Multipler Sklerose?
698
Was bedeutet idiopathisch?
Als idiopathisch werden z.B. Erkrankungen oder Symptome bezeichnet, deren Ursache nicht nachgewiesen werden kann bzw. nicht erkennbar ist.
699
Beschreibe das Parkinsonsyndrom
• Morbus Parkinson (idiopathisch) • Symptomatisch (neurodegenerative Erkrankungen auch in anderen Teilen des Gehirns, medikamenteninduziert)
700
Beschreibe Morbus Parkinson
• Familiäre Häufung (erbliche Komponente) • Degeneration dopaminerger Neurone in der Substantia nigra und Locus coeruleus • verstärkte Aktivität glutamaterger striataler Neurone
701
Wie zeigt sich die Symptomatik von Morbus Parkinson Patienten?
Hypokinese (Verlangsamung der Bewegungen) Rigor (Erhöhter Muskeltonus, Bewegungen abgehackt, „Zahnradphänomen“) Tremor (distaler Ruhetremor bei 75% der Patienten, „Münzenzählen“, „Pillendrehen“, verschwindet bei Intentionsbewegungen) Abnormale Körperhaltung (Vorneigung von Kopf und Rumpf, Beugung in den Knien) Reduktion der Stellereflexe (Sturzneigung) Neuropsychologische Symptome (Gedächnis reduziert, Verlangsamung, Perseveration) Salbengesicht
702
Was ist mit einem Salbengesicht bei Parkinson Patienten gemeint?
Als Salbengesicht bezeichnet man eine fett-glänzende Gesichtshaut, die durch eine vermehrte Sekretion der Talgdrüsen entsteht. Das Gesicht wirkt dadurch wie "eingesalbt". Das Salbengesicht tritt bei verschiedenen Formen der Seborrhö auf, unter anderem bei der mit Morbus Parkinson assoziierten Form.
703
Welche Typen werden bei Parkinson unterschieden?
• akinetisch-rigider Typ • Tremordominaz-Typ • Äquivalenz-Typ (gleich starke Ausprägung)
704
Wie zeigt sich Parkinson des akinetisch-rigider Typ?
nur eingeschränkter Beweglichkeit
705
Wie zeigt sich Parkinson des Tremordominaz-Typ?
Form mit vorherrschendem Zittern
706
Wie zeigt sich Parkinson des Aquivalenz-Typ?
Form mit etwa gleich ausgeprägter Bewegungsstörung und Zittern
707
Mit welchen Tests wird bei der Diagnose von Parkinson quantifiziert?
• Rating Scale von Webster • UPDRS (United Parkinson`s Disease Ratung Scale)
708
Welche Medikamente werden zur Therapie von Parkinson eingesetzt und welche Nebenwirkungen haben sie?
Medikamente • Dopaminagonisten (L-Dopa, Decarboxylase-Hemmer, Amantadin kann Symptome 3-5 Jahre aufschieben Nebenwirkungen • Dyskinesien, Freezing (plötzliche Bewegungsblockade), Psychosen, akinetische Krisen Gegenmittel: Akineton
709
Welche Therapie Möglichkeiten bestehen bei Parkinson?
710
Was sind Epilepsien?
Definition - anfallsartige, oft mit Bewußtseinsverlust verbundene motorische und/oder sensorische Störung - Abnorme Erregungsprozesse von Hirnzellen - Mit EEG-Veränderungen Differenzierungen • Generalisiert • Fokal
711
Welche Ursachen haben Epilepsien?
• Idiopathisch, erbliche Komponente • Symptomatisch (andere Grundkrankheit: Tumore, Durchblutungsstörung, Folge eines Schädel-Hirntraumas)
712
Beschreibe generalisierte Anfälle (Epilepsie)
• Grand-mal-Epilepsie (großer generalisierter Krampfanfall, oft mit Aura, plötzlich Muskelstarre, Atemstillstand, Bewußtlosigkeit, Zuckungen, Schaum vor dem Mund, unkontrollierter Urin- und Stuhlabgang, spontanes Ende, zunächst Verwirrtheit, dann wieder klares Bewußtsein) • Absencen (Petit-mal-Epilepsie) meist bei Kindern (kurzfristige Bewußtlosigkeit, wenige sec.) BNS-Krämpfe (Blick-Nick-Saalam-Krämpfe mit ruckartigen Bewegungen, Übergang in Grand-mal-Epilepsien möglich, meist Verschwinden im Erwachsenenalter)
713
Beschreibe eine eine Grand-mal-Epilepsie
Grand-mal-Epilepsie (großer generalisierter Krampfanfall, oft mit Aura, plötzlich Muskelstarre, Atemstillstand, Bewußtlosigkeit, Zuckungen, Schaum vor dem Mund, unkontrollierter Urin- und Stuhlabgang, spontanes Ende, zunächst Verwirrtheit, dann wieder klares Bewußtsein)
714
Beschreibe eine Petit-mal-Epilepsie
Absencen (Petit-mal-Epilepsie) meist bei Kindern (kurzfristige Bewußtlosigkeit, wenige sec.) BNS-Krämpfe (Blick-Nick-Saalam-Krämpfe mit ruckartigen Bewegungen, Übergang in Grand-mal-Epilepsien möglich, meist Verschwinden im Erwachsenenalter)
715
Beschreibe partielle (fokale) Anfälle (Epilepsie)
Motorische oder sensorische Symptome einzelner Körperregionen (einzelne Hirnregionen betroffen), können auch Geschmacksstörungen oder optische Halluzinationen sein
716
Wie können Epilepsien therapiert werden?
717
Was ist Psychosomatik
• Lehre von den körperlichen-seelisch-sozialen und biopsychosozialen Wechselwirkungen in der Entstehung, dem Verlauf und der Behandlung menschlicher Krankheiten • dem Wesen nach eine personenzentrierte Medizin • junges medizinisches Fachgebiet als Erweiterung der ärztlichen Grundeinstellung der/dem Patienten*in gegenüber • Im Gegensatz zu anderen Fachärzten, die sich entweder den körperlichen oder den psychischen Aspekten einer Krankheit zuwenden, versucht der Psychosomatiker die seelischen und sozialen Faktoren bei der Diagnostik und Therapie von Krankheiten mit einzubeziehen. • Der wesentliche Therapeutische Ansatz ist die Psychotherapie
718
Definiere Psychosomatik
Die Psychosomatische Medizin beschäftigt sich mit den körperlichen Aspekten psychischer Erkrankungen, den psychischen Auswirkungen körperlicher Erkrankungen und den körperlich-seelisch-sozialen Wechselwirkungen in der Entstehung und Behandlung dieser.
719
In welchen Teil der Medizin ordnet sich Psychosomatik ein?
Psychiatrie
720
Wie ist die Definition psychosomatischer Störungen im Wandel?
- ursprünglich: Psychosomatosen, Essstörungen Heute: weit umfassende Definition - somatoforme Störungen, Psychoneurosen, reaktive posttraumatische Störungen, psychische Störungen im Rahmen körperlicher Erkrankungen
721
Wie beschreibt Freud mit seinem Konversionsmodell Psychosomatik?
722
Beschreibe das Modell Krankheitsspezifischer Verdrängung zur Erklärung der Psychosomatik von Alexander
723
Welche 7 Krnakheiten beschrieb Alexander als die typischen psychosomatischen Erkrankungen?
724
Beschreibe das De- und Resomatisierungs Modell nach Schur zur Erklärung psychosomatischer Erkrankungen
725
Beschreibe das Alexithymiekonzept als Modell zur Beschreibung psychosomatischer Erkrankungen
Alexithymie = psychosomatische Persönlichkeitsstruktur: Unfähigkeit Gefühle wahrzunehmen und zu beschreiben Alexithyme Patienten*innen haben Schwierigkeiten, Gefühle von körperlichen Folgen zu unterscheiden 10 % aller deutschen Erwachsenen? Hinweise für vermehrtes Auftreten bei: • Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status • bei Ostdeutschen ? • bei Personen ohne Partner • ohne konfessionelle Bindung • Arbeitslosen
726
Beschreibe das Konzept der zweiphasigen Verdrängung nach Mischterlich zur Erklärung psychosomatischer Erkrankungen
727
Beschreibe das Stressmodell nach Seyle zur Erklräung psychosomatischer Erkrankungen
728
Wie sollte eine Anamneseerhebung nach Morgan und Engel bei Patienten mit psychosomatischen Störungen ablaufen?
729
Wie werden Krankheiten nach Psychischen Faktoren eingeteilt?
730
Beschreibe Konversionsstörungen/dissoziative Störungen der Bewegung und Sinnesempfindung
1. Konversionsstörungen/dissoziative Störungen der Bewegung und Sinnesempfindung (früher Hysterie/hysterische Neurose) Körperliche Krankheiten wie Lähmungen, Erblindung, Sensibilitätsstörungen liegt ein psychogener Konflikt zugrunde. Dieser wird in ein körperliches Symptom umgewandelt („Ausdruckskrankheit“ n. Uexküll). Konflikt ➔ Symptom ➔ Krankheitsgewinn ➔ anhaltender Konflikt ➔ Fixierung des Symptoms = Chronifizierung oder➔Symptom-“Shift“ = Verschiebung in andere Organsysteme
731
Beschreibe Somatoforme autonome Funktionsstörungen (funktionale Störungen)
2. Somatoforme autonome Funktionsstörungen (funktionale Störungen) • Vielgestaltige Dysfunktion körperlicher Organe ohne organpathologischem Korrelat • Symptome sehen also wie körperlich verursacht aus, sind es aber nicht. • Funktionelle Störungen vor allem im Magen-Darm-Trakt, Herz-Kreislauf- System, Respirationstrakt • Beispiele: Herzneurose, Reizdarmsyndrom Differenzierung • Kein organpathologisches Korrelat • Häufig lange Krankheitsgeschichte mit Aufsuchen verschiedenster Ärztinnen/e • Syndrom der dicken Krankenakte, Doctors-hopping
732
Welche Somatoformen Störungen gibt es?
• Somatisierungsstörungen (F 45.0) unterschiedliche körperliche Beschwerden, mindestens 2 Symptomgruppen • Undifferenzierte Somatisierungsstörung (F 45.1) geringere Beschwerden, > 6 Monate • Hypochondrische Störung (F 45.2) im Vordergrund steht die Beschäftigung mit der Krankheit, Angst • Somatoforme autonome Funktionsstörung (F45.3) meist Fokussierung auf 1 Organsystem • Anhaltende somatoforme Schmerzstörung (F45.4) Schmerzzustände, nicht auf organische Ursachen zurückzuführen
733
Wie charakterisiert sich eine Somatisierungsstörung?
F45.0 unterschiedliche körperliche Beschwerden, mindestens 2 Symptomgruppen
734
Wie charakterisiert sich eine undifferenzierte Somatisierungsstörung?
F 45.1 geringere Beschwerden, > 6 Monate
735
Wie charakterisiert sich eine Hypochondrische Störung?
(F 45.2) im Vordergrund steht die Beschäftigung mit der Krankheit, Angst
736
Wie charakterisiert sich eine somatoforme autonome Funktionsstörung?
(F45.3) meist Fokussierung auf 1 Organsystem
737
Wie charakterisiert sich eine anhaltende somatoforme Schmerzstörung?
(F45.4) Schmerzzustände, nicht auf organische Ursachen zurückzuführen
738
Beschreibe Somatopsychische Störungen
4. Somatopsychische Störungen • Psychogene Erkrankungen, die sich auf der Basis einer organischen Krankheit sekundär entwickeln • Psychische Überlagerung Beispiele: - depressive Stimmung bei Krebs - psychische Störungen bei Dialysepflichtigkeit, Brustamputation, Ileostoma, HIV-Infektion
739
Beschreibe die Prävalenz für psychosomatische Störungen
740
Was darf ein Psychotherapeut diagnostizieren?
741
Warum ist somatische Medizin so wichtig?
Warum sollten sich auch klinische Psychologen*innen und Psychotherapeuten*innen mit der somatischen Medizin beschäftigen? und Warum sollten sich Mediziner*innen mit der Psychosomatik und psychischen Störungen beschäftigen? Ein Beispiel: BROKEN-HEART-SYNDROM
742
Was ist das Broken-heart-Syndrom?
Stress-Kardiomyopathie = Taku-Tsuba-Cardiomyopathie = broken heart syndrom (ICD: I42.88) Definition Akute durch Stress hervorgerufene reversible linksventrikuläre Dysfunktion mit Kontraktionsstörung des Herzmuskels Symptome: Brustschmerzen, evt. Dyspnoe, Lungenödem, Infarktähnliche EKG- Veränderungen, Bewegungsstörung des Herzmuskels, Pumpschwäche des Herzens, Anstieg von Herzenzymen (wie bei Infarkt) Aber: Herzkranzgefäße (Koronarien) unauffällig! Prognose: Herzfunktion normalisiert sich nach 1 Woche Mortalität < 3% (deutlich höher als Normalbevölkerung)
743
Was ist beim Broken-Heart-Syndrom anders als bei einer Herzneurose?
Symptome vergleichbar, Herzklopfen, Brustschmerzen, Schwitzen, Ohnmacht aber Keine EKG-Veränderungen, keine Störung der Herzfunktion
744
Was ist eine Herzneurose?
Die Herzneurose ist eine psychische Erkrankung. Sie hat zahlreiche weitere Namen, etwa Herzphobie, Herzangst, Kardiophobie oder Da-Costa-Syndrom. Betroffene beklagen verschiedene Herzbeschwerden und sind in der Regel überzeugt davon, an einer Herzerkrankung zu leiden
745
Wie unterscheiden sich eine Herzneurose und ein Broken-Heart-Syndrom?
„Broken-Heart-Syndrom“ Stress als Auslöser einer organischen Erkrankung (nachweisbare Funktionsstörung des Herzens) Aber keine Koronarerkrankung nachweisbar Herzneurose Psychisch ausgelöste Herzbeschwerden ohne jegliches organisches Krankheitskorrelat Typische somatoforme authonome Funktionsstörung Herzneurose – broken-heart Syndrom - Herzinfarkt
746
Was ist die Grundlage elektrischer Prozesse in Nerven, Herz- oder Skelettmuskeln?
Vielzahl physiologischer Prozesse wie Erregungsbildung und Erregungsfortleitung in Nerven, Herz- oder Skelettmuskeln basieren auf elektrischen Prozessen an der Zellmembran. Grundlage dieser elektrischen Prozesse ist ein Fluss kleiner anorganischer Ionen durch besondere Membranproteine, den Ionenkanälen.
747
Was sind Integrale Membranproteine?
Wassergefüllter Diffusionsweg durch die Zellmembran Selektivität (Kationen-, Anionenkanäle)
748
Wie kann es zu Ionenbewegung durch den Kanal eines integralen Membranproteins kommen?
- Konzentrationsgradient (chemische Triebkraft) - Potentialdifferenz (elektrische Triebkraft)
749
Wie entsteht das Ruhemembranpotential?
750
Wie entsteht ein Aktionspotential?
751
Wie verläuft ein Aktionspotential?
752
Welche Kanäle beeinflussen ein Aktionspotential zu welcher Zeit?
753
Wie wird ein Aktionspotential in Nerven geleitet? (Erregungsleitung)
754
Was ist eine Synapse?
Synapse = Verbindung von Nervenzellen mit einer andere Zelle • Endköpfchen der 1. Nervenzelle legen sich an der Membran des 2. Neurons an • Synapsenspalt so breit, dass Erregung nicht überspringen kann • Übertragung erfolgt mit Neurotransmittern (Botenstoffen)
755
Wie kommt es zur Erregungsübertragung an Synapsen?
• Freigesetzte Transmitter besetzen Rezeptoren an der postsynaptischen Membran • Rezeptoren kontrollieren Ionenkanäle • Transmitter erhöhen Ionenleitfähigkeit, Rezeptoren verändern Leitfähigkeit für unterschiedliche Ionen • Dadurch unterschiedliche Wirkungen: hemmend oder erregend - Wirkung auf Na+ -, Ca2+ - Kanäle: Exzitatorisches postsynaptisches Potential (EPSP), Depolarisation - Wirkung auf K+ - Kanäle: Hyperpolarisation, inhibitorisches postsynaptisches Potential (IPSP)
756
Gibt es erregende und Hemmende Transmitter?
• Es gibt erregende und hemmende Synapsen • Es gibt aber keine hemmenden oder erregenden Transmitter (Transmitter können an unterschiedliche Rezeptoren binden) Ausnahmen: Glutamat kontrolliert Ca2+ Kanäle➔exzitatorisch GABA kontrolliert nur Cl- Kanäle ➔ inhibitorisch
757
Was sind Direkt Ligandengekoppelte Rezeptoren?
Rezeptoren können den Ionenkanal direkt öffnen (z.B. Acetylcholin an der motorischen Endplatte, GABA, Glutamat)
758
Wa sind idirekt ligandengekoppelte Rezeptoren?
Bindung des Transmitters am Rezeptor aktiviert ein G-Protein, dieses öffnet direkt oder über einen second messenger (z.B. cAMP, das aus ATP durch die Phosphodiesterase gebildet wird) den Ionenkanal (z.B. ß-adrenerge synaptische Übertragung von Noradrenalin am Herzen)
759
Welche Formen von Synapsen gibt es?
1. Elektrische Synapsen (Ausnahme): Depolarisation durch direkte Übertragung des Stroms von einer Zelle zur anderen, nur bei sehr eng aneinander liegenden Zellen (z.B. Netzhaut, Herzmuskelzellen) 2. Chemische Synapsen (am häufigsten im ZNS): Nach Depolarisation einer Nervenendigung werden Überträgerstoffe (Transmitter) freigesetzt, die mit Rezeptoren der postsynaptischen Membran reagieren und über eine Änderung von Ionenströmen eine Depolarisation (oder Hyperpolarisation) der nächsten Nervenzelle auslösen
760
Wie funktionieren elektrische Synapsen?
Depolarisation durch direkte Übertragung des Stroms von einer Zelle zur anderen, nur bei sehr eng aneinander liegenden Zellen (z.B. Netzhaut, Herzmuskelzellen) Sind die Ausnahme
761
Wo sind zum Beispiel elektrische Synapsen zu finden?
z.B. Netzhaut, Herzmuskelzellen, zwischen den Neuronen der Retina,
762
Wie funktionieren chemische Synapsen?
Nach Depolarisation einer Nervenendigung werden Überträgerstoffe (Transmitter) freigesetzt, die mit Rezeptoren der postsynaptischen Membran reagieren und über eine Änderung von Ionenströmen eine Depolarisation (oder Hyperpolarisation) der nächsten Nervenzelle auslösen Am häufigsten im ZNS
763
In welche Gruppen können Neurotransmitter eingeteilt werden?
kleinmolekulare Neurotransmitter (ein einziges kleines Molekül) hochmolekulare Neurotransmitter Merke: Neurone produzieren jeweils nur einen Neurotransmitter
764
Welche Neurotransmitter sind kleinmolekular?
- Aminosäuretransmitter (Glutamat, GABA, Glycin) - Monoamintransmitter (Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin) - Acetylcholin - lösliche Gase
765
Welche Neurotransmitter sind hochmolekular?
- Peptidtransmitter (Enkephaline, Opioide, Substanz P, Angiotensin II, Somatostatin, Cholecystokinin)
766
Welche Subtypen gibt es bei den Rezeptoren?
- Rezeptoren sprechen idR nur auf einen Neurotransmitter an - es gibt für gleichen Transmitter unterschiedliche Rezeptor- Subtypen • Acetylcholin: - muskarinerge Acetylcholin-Rezeptoren (Parasympathikus- Endorgan) - nikotinerge Acetylcholin-Rezeptoren (zwischen Nerven) • Adrenalin/Noradrenalin: - α1-, α2- β1-, β2-Rezeptoren • Dopaminrezeptoren: 5 Subtypen Unterschiedliche Effekte durch unterschiedliche Übertragungsmechanismen (Ionenkanäle, second messenger)
767
Welche Acetylcholine-Rezeptoren gibt es?
- muskarinerge Acetylcholin-Rezeptoren (Parasympathikus-Endorgan) - nikotinerge Acetylcholin-Rezeptoren (zwischen Nerven)
768
Welche Adrenalin-/Noradrenalin-Rezeptoren gibt es?
α1-, α2- β1-, β2-Rezeptoren
769
Wie vielen Dopaminrezeptorarten gibt es?
5 Subtypen
770
Wie werden Transmitter inaktiviert?
- Wiederaufnahme des Transmitters aus dem synaptischen Spalt - Spaltung des Transmitters durch Enzyme (z.B. Acetylcholin) - komplexe Mechanismen z.B. bei Monoaminen: 1. Wiederaufnahme in präsynaptische Vesikel 2. enzymatischer Abbau durch Monoaminoxidase
771
Durch welche Mechanismen können Medikamente in die Transmitter Erregungsübertragung eingreifen?
Medikamentöser Eingriff in die Übertragung durch unterschiedliche Mechanismen - Wiederaufnahmehemmung (es verbleibt eine höhere Konzentration stärkere Wirkung der Transmitter) - Hemmung des Abbaus (MAO-Hemmer)
772
Welche Teilchen können die Blut-Hirn-Schranke überwinden?
Nur geladene Teilchen!
773
Beschreibe Aminosäuretransmitter
Aminosäuretransmitter Allgemein: Aminosäuren bestehen aus Carboxylgruppe (-COOH) und Aminogruppe (-NH2) jeweils an 2 benachbarten C-Atomen Ausnahme: Gamma-Aminobuttersäure (GABA) hat –NH2-Gruppe an übernächstem C-Atom – also in γ-Stellung GABA wird nicht mit der Nahrung aufgenommen, sondern im Körper synthetisiert liegen als Dipol vor: ein H+ hat sich von –COOH-Gruppe an –NH2-Gruppe angelagert (-COO-, -NH3+) daher können Aminosäuren gut die Bluthirnschranke passieren
774
Welche Neurotransmitter zählen zu den Aminosäuretransmittern?
Glycin Glutamat GABA
775
Beschreibe Glycin als Neurotransmitter
Aminosäuretransmitter hemmender Transmitter, an motorischen Neuronen, keine Zusammenhänge mit psychischen Störungen bekannt
776
Beschreibe Glutamat als Neurotransmitter
Aminosäuretransmitter • ausschließlich erregender Transmitter • in der chinesischen Küche verwendet, kann Kopfschmerzen verursachen • wichtigster Rezeptortyp: NMDA-Rezeptor wichtige Rolle bei Speicherung von Gedächtnisinhalten • Alkohol hemmt NMDA-Rezeptor (Gedächtnislücken), epileptische Anfälle bei Alkoholentzug durch Stimulation der (nicht mehr blockierten) NMDA- Rezeptoren
777
Beschreibe GABA als Neurotransmitter
Aminosäuretransmitter • wichtigster hemmender Transmitter im ZNS • 3 Typen • wichtig: GABA-Rezeptorenbesetzung an 4 Untereinheiten, 2 durch GABA, an den 2 anderen Untereinheiten können Benzodiazepine binden, • Benzodiazepine wirken also durch Verstärkung der GABA-Wirkung, haben keine eigenen Wirkung (daher wenig toxisch), weitere Bindungsstelle für Barbiturate
778
Welche Monoamintransmitter gibt es?
Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin
779
Beschreibe Dopamin als Neurotransmitter
Monoamintransmitter • aus L-Tyrosin➔L-Dopa➔Dopamin • Inaktivierung durch Reuptake (Blockade durch Cocain) • 5 Subtypen, D2- und D4- für Shizophrenie wichtig, Halluzinationen. Wahnvorstellungen sollen vermehrte Aktivität des dopaminergen Systems aufweisen • extrapyramidal-motorische Störungen bei Mangel
780
Nenne die Dopaminergen Bahnen im Gehirn
Mesostriatales System Mesolimbisches System Mesokortikales System Tubero infundibuläres System
781
Wo hat das Mesostriatale System seinen Ursprung?
Substantia Nigra
782
Wo hat das Mesostriatale System seine Endigung?
Basalganglien
783
Welche physiologische Funktion hat das Mesostriatale System?
BEwegungssteuerung
784
Was ist die Folge einer Hyperaktivität des Mesostriatale System?
Spätdyskinesien
785
Was ist die Folge einer Blokade des Mesostriatale System?
Extrapyramidal motorische
786
Was geschieht bei einer Hyperaktivität des Mesolimischen Dopaminergen Systems?
Positiv Symptomatik
787
Was geschieht bei einer Hypoaktivität des Mesokortikalen Dopaminergen Systems?
Negativsymptomatik
788
Was geschieht bei einer Hyperaktivität des Tubero infundibulären Dopaminergen Systems?
Prolaktinabfall
789
Was geschieht bei einer Blokade des Tubero infundibulären Dopaminergen Systems?
Prolaktinanstieg
790
Beschreibe Noradrenalin als Neurotransmitter
Monoamintransmitter • Überträger im Sympathikus (peripheres vegetatives NS) • früher wurde Depression durch Katecholaminmangel erklärt, manische Störungen durch Überaktivität,
791
Beschreibe Serotonin als Neurotransmitter
Monoamintransmitter • 7 Rezeptor-Subtypen • Regulation des Essverhaltens, Schlafes • Aktivierung für zu aggressiven Verhalten • Serotoninmangel-Hypothese als Ursache der Depression
792
Beschreibe Acethylcholin als Neurtransmitter
• 2 Typen (muskarinerg, nikotinerg), Überträger im Parasympatikus • beteiligt bei Schlaf (REM-Phasen), Konsolidierung von Gedächnisinhalten • bei Alzheimer Krankheit soll eine Störung im cholinergen System beteiligt sein, bei depressiver Stimmung cholinerges Übergewicht
793
Beschreibe endogene Opioide als Neurtransmitter
Hochmolekular • Opioide sind Transmitter, einige wie ß-Endorphin werden in der Hypophyse gebildet und haben Hormoncharakter • mehrere Rezeptorensubtypen, Wirkung beim Schmerz gut erforscht • Wirkstelle: Rückenmark, Husten-/Atemzentrum, euphorisierende Wirkung, Darmlähmung • Theorien über Störungen im Opiat-System bei frühkindlichem Autismus
794
Beschreibe Lösliche Gase als Neurotransmitter
Lösliche Gase NO Stickstoffmonoxid • zentraler und peripherer Transmitter • Wirkort: Gefäßmuskelzellen • Vasodilatation (Nitroglycerin-Spray bei Angina pectoris setzt NO frei) Sildenafil (Viagra) verlängert Wirkung von NO am Rezeptor
795
Wie kann durch Antagonisten eine pharmakologische Verstärkung der Neurotransmitter erfolgen?
Verstärkung von Effekten der Transmitter durch - Stimulation der Produktion - Förderung der Ausschüttung, teilweise durch Blockade präsynaptischer Rezeptoren - Hemmung der Transmitterinaktivierung Wiederaufnahmehemmung (Reuptake-Hemmung) oder Hemmung des abbauenden Enzyms - direkte Stimulation postsynaptischer Rezeptoren - Sensitivierung postsynaptischer Rezeptoren - Förderung der nachgeschalteten Signal-transduktion (Second Messanger) der Abbau des second messenger (z.B. G-Protein oder cAMP) wird blockiert, dadruch wird die Wirkung verlängert (z.B. Phosphodiesterase-Hemmer hemmen den Abbau von cAMP)
796
Wie kann durch Antagonisten eine pharmakologische Schwächung der Neurotransmitter erfolgen?
Schwächung von Effekten der Transmitter - Blockade postsynaptischer Rezeptoren (Verdrängung der eigentlichen wirksamen Liganden) Neuroleptika (blockieren Dopamin- Bindungsstellen kompetitiv) - Hemmung der nachgeschalteten Signaltransduktion durch Abschwächung der Wirkung am Rezeptor
797
Nenne Beispiele für eine Verstärkung von Effekten der Transmitter durch Stimulation der Produktion
z.B. L-Dopa, passiert die Blut-Hirn-Schranke, bei Parkinson
798
Nenne Beispiele für eine Verstärkung von Effekten der Transmitter durch Förderung der Ausschüttung, teilweise durch Blockade präsynaptischer Rezeptoren
Antidepressiva, Amphetamine setzen Dopamin und Noradrenalin frei
799
Nenne Beispiele für eine Verstärkung von Effekten der Transmitter durch Hemmung der Transmitterinaktivierung Wiederaufnahmehemmung (Reuptake-Hemmung) oder Hemmung des abbauenden Enzyms
Cholinesterasehemmer, MAO-Hemmer
800
Nenne Beispiele für eine Verstärkung von Effekten der Transmitter durch direkte Stimulation postsynaptischer Rezeptoren
Nikotin stimuliert nikotinerge Acetylcholinrezeptoren
801
Nenne Beispiele für eine Verstärkung von Effekten der Transmitter durch Sensitivierung postsynaptischer Rezeptoren
Benzodiazepine verstärken die Wirkung von GABA
802
Nenne Beispiele für eine Schwächung von Effekten der Transmitter durch Blockade postsynaptischer Rezeptoren
Blockade postsynaptischer Rezeptoren (Verdrängung der eigentlichen wirksamen Liganden) Neuroleptika (blockieren Dopamin- Bindungsstellen kompetitiv)
803
Nenne Beispiele für eine Schwächung von Effekten der Transmitter durch Hemmung der nachgeschalteten Signaltransduktion durch Abschwächung der Wirkung am Rezeptor
Lithium, Antikonvulsiva
804
Definiere Pharmakokinetik Welche Prozesse gehören hierzu?
Definition Was macht der Körper mit dem Medikament? Dazugehörige Prozesse • Absorption • Verteilung im Körper • Biotransformation • Elimination
805
Definiere Pharmakodynamik Welche Prozesse gehören hierzu?
Definition: Was macht das Medikament mit dem Körper? Dazugehörige Prozesse: • Wechselwirkung mit Rezeptoren • Beeinflussung der Enzymaktivität • Beeinflussung spannungsabhängiger Ionenkanäle • Beeinflussung von Transportsystemen • Hemmung von Biosynthesen in Mikroorganismen
806
Welche Prozesse werden durch die Pharmakokinetik beschrieben?
807
Welche Körperteile sind an der Absorbtion von Medikamenten beteiligt?
808
Welche Körperteile sind an der Verteilung von Medikamenten beteiligt?
809
Welche Körperteile sind an der Verstoffwechselung von Medikamenten beteiligt?
810
Welche Körperteile sind an der Elimination von Medikamenten beteiligt?
811
Welche Einflussfaktoren gibt es bei der Absorbtion von Medikamenten?
812
Welche Faktoren sind an der Verteilung von Medikamenten beteiligt?
813
Welche Faktoren beeinflussen die Verstoffwechselung von Medikamenten?
814
Welche Einflussfaktoren sind an der Elimination von Medikamenten beteiligt?
815
Welche Prozesse umfasst die Pharmakodynamik?
816
Welche Wirkung haben Substanzen mit hoher Bindungsaffinität und niedriger Bindungsaffinität auf einander?
817
Welche Substanzgruppen in der Pharmakologie sind für Psychotherapeuten von Bedeutung?
• Neuroleptika • Antidepressiva • Mittel zur Vorbeugung affektiver Episoden, Behandlung der Manie • Anxiolytika, Sedativa, Hypnotika • Antiepileptika • Nootropika (Antidementiva)
818
Charakterisiere die Gruppe der Neuroleptika
Name von neurologischen (motorischen) Nebenwirkungen Wirkmechanismus: Blockade der Dopaminrezeptoren
819
Charakterisiere die Gruppe der Antidepressiva
stimmungsaufhellend, Wirkungen bei Ess-, Zwangs-, Angststörungen Wirkmechanismus: Reuptake-Hemmung von Monoaminen
820
Was können Ursachen für eine Depression sein?
• 50% genetisch determiniert • Verminderte noradrenerge Transmission • Verminderung Bindungskapazität von Serotonin-Rezeptoren • Erhöhte Aktivität von CRH, Glukokortikoiden • Atrophie des frontalen und präfrontalen Kortex und Hippocampus • Verminderte Neurogenese im Hippocampus • Reduktion des zerebralen Blutflusses im frontalen Kortex
821
Beschreibe die Monoaminmangel-Hypothese als Ursache für Depression
- Depression ist funktioneller Mangel der serotonergen und noradrenergen Transmission - Mensch besitzt 15000 noradrenerge und 350000 serotonerge Neurone - ist eine Hypothese, die nicht alles erklärt
822
Wie werden Depressionen im Bereich der Neurotransmitter erklärt?
• Monoaminmangel-Hypothese - Depression ist funktioneller Mangel der serotonergen und noradrenergen Transmission - Mensch besitzt 15000 noradrenerge und 350000 serotonerge Neurone - ist eine Hypothese, die nicht alles erklärt • Bei Depression ist die Expression präsynaptischer inhibitorischer α2- Rezeptoren erhöht (Müdigkeit, Apathie, Erschöpfung) • Auch Expression präsynaptischer serotonerger Rezeptoren erhöht, Serotoninbildung reduziert, postsynaptische Rezeptoren vermindert (Angst, Suizidalität)
823
Was ist Vigilanz?
Vigilanz oder Vigilität (lateinisch vigilantia „Wachsamkeit“, „Fürsorge“) bezeichnet einen Zustand andauernder Aufmerksamkeit bei eintöniger Reizfrequenz (z. B. versierter Autofahrer auf Autobahn).
824
Was beeinflussen Serotonin und Noradrenalin in Bezug auf Depressionen?
825
Was ist mit doppelter Verneinung bei der NEurotransmission gemeint?
Doppelte Verneinung -> hemmender Mechanismus gehemmt -> es kommt zu Verstärkung
826
Was hemmt der MAO-Hemmer?
Mao Hemmer hemmt Enzym was Noradrenalin abbaut
827
Wie wirkt ein MAO-A-Hemmer?
Monoamin-Oxydase Enzym was Monoamine oxidiert und damit unwirksam macht
828
Beschreibe die Inaktivierung und pharmakologische Beeinflussung von Noradrenalin
829
Was sind SNRI‘s
Selektive Noradrenalin Wiederaufnahme Hemmer
830
Was sind SSRIs?
Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer
831
Wie wirken SNRIs?
erhöhte Konzentration von Noradrenalin im snaptischen Spalt und längere Wirkung
832
Wie wirken SSRI‘s
• direkte Hemmung der präsynaptischen α2-Rezeptoren • direkte Hemmung der postsynaptischen 5HT2A-Rezeptoren • Hemmung des Abbaus von Noradrenalin und Serotonin durch Hemmung der Monoaminoxidase (MAO-Hemmer)
833
Wie verändert sich die norarenerge Transmission unter Depression nach Gabe von Antidrepressiva?
834
Wie verändert sich die serotoninerge Transmission unter Depression nach Gabe von Antidrepressiva?
835
Was sind die Nebenwirkungen von Antidepressiva?
Vegetative Nebenwirkungen durch Hemmung anderer Rezeptorsysteme • Hemmung der muskarinergen Acetylcholin-Rezeptoren (Parasympathikus): Mundtrockenheit (Fördert eigentlich Verdauung dadurch auch Speichelproduktion), Akkomodationsstörungen des Auges, Verschwommenes Sehen, Obstipation, Harnverhalt, Tachykardie • Hemmung der α1-Rezeptoren (Sympathikus, Gefäße): Hypotonie, reflektorische Tachykardie, Schwindel (Weitstellung der Gefäße) • Hemmung des Histamin1-Rezeptors: Sedierung, Schlafneigung, Appetitssteigerung, Gewichtszunahme • Hemmung der peripheren noradrenergen und serotonergen Rezeptoren: starkes Schwitzen, Harnverhalt, Blutdruckanstieg Fast alle Antidepressiva auch Wirkung auf andere Rezeptoren -> unerwünscht -> Nebenwirkungen
836
Warum kommt es bei der Einnahme von Antidepressiva als Nebenwirkung zu Mundtrockenheit?
Hemmung des Parasympathikus Fördert eigentlich Verdauung dadurch auch Speichelproduktion Durch Hemmung auch Hemmung der Verdauung und damit Speichelfluss
837
Was ist der Parasympathikus?
Teil des vegetativen Nervensystems, der besonders die für Aufbau und Regeneration des Gewebes notwendigen Körperfunktionen steuert und dabei besonders die Funktionen des Körpers in Ruhe fördert
838
Was ist der Sympathikus?
Der Sympathikus gehört zum unwillkürlichen (vegetativen) Nervensystem. Er sorgt für eine Leistungssteigerung und wird zum Beispiel in Stress- und Notfallsituationen aktiviert. Unter seinem Einfluss steigt die Herz- und Atemfrequenz, der Blutdruck und die Skelettmuskulatur wird angespannt und gut durchblutet.
839
In welche Stoffklassen werden Antidepressiva unterteilt?
Tricyclische Antidepressiva (TCA) -> KEINE selektive Wirkung!!! -> Gruppe mit den meisten Nebenwirkungen α2-Antagonisten (Tetracyclische AD) Selektive Serotonin- und NA-Reuptake- Hemmer (SSNRI) Selektive Serotonin- Reuptake-Hemmer (SSRI) Selektiver NA- Reuptake-Hemmer (SNRI)
840
Mit welchem Wirkmechanismus arbeiten die Tricyclischen Anidepressiva?
Hemmung NA- und Serotonin Reuptake Hemmung 5-HT2A- Rezeptor
841
Mit welchem Wirkmechanismus arbeiten die Alpha2 Antagonisten?
α2-Rezeptorblockade
842
Mit welchem Wirkmechanismus arbeiten die SSNRI‘s?
Hemmung NA- und Serotonin Reuptake
843
Mit welchem Wirkmechanismus arbeiten die SSRI‘s?
Hemmung Serotonin Reuptake
844
Mit welchem Wirkmechanismus arbeiten die SNRI‘s?
Selektive selektive Hemmung NA-Reuptake
845
Welche Nebenwirkungen haben die Tricyclischen Antidepressiva?
Tachykardie anticholinerge NW Hypotonie Arrhythmien Anstieg Leberenzyme
846
Welche Nebenwirkungen haben die Alpha2 Antagonisten?
Gewichtszunahme Agranulozytose
847
Was ist eine Agranulozytose?
Eine Agranulozytose ist eine schwere Störung der Blutbildung. Sie kann als seltene Nebenwirkung von Medikamenten auftreten, zum Beispiel von Schilddrüsenmedikamenten oder Schmerzmitteln. Dabei werden zu wenig weiße Blutkörperchen – vor allem sogenannte Granulozyten – gebildet.
848
Welche Nebenwirkungen haben die SSNRI‘s?
Harnvergiftung Schwitzen Sexuelle Funktionsstörungen
849
Welche Nebenwirkungen haben die SSRI‘s?
Schlaflosigkeit Innere Unruhe Potenzstörungen Müdigkeit Übelkeit
850
Welche Nebenwirkungen haben die SNRI‘s?
Schlaflosigkeit Benommenheit Mundtrockenheit Obstipation
851
Beschreibe einen Therapie Verlauf mit Antidepressiva
852
Wie beschreibt Bschor den Therapieverlauf von Antidepressiva?
853
Was geschieht wenn ein Patient nicht auf eine Therapie mit Antidepressiva anspricht?
854
Wie wird Schizophrenie medikamentös behandelt?
Therapie der Schizophrenie und anderer Psychosen erfolgt durch Neuroleptika. Alle Neuroleptika greifen in die Signalübertragung von Dopamin allein oder Dopamin + Serotonin ein. Primärer Wirkmechanismus ist die Hemmng der Dopamin2- und 5-HT-Rezeptoren. Neuroleptika haben eine antipsychotische, sedierende und psychomotorische Wirkung.
855
Welche Unterschiedliche Wirkung haben Neuroleptika und Antidepressiva auf die Transmittersysteme?
Antidepressiva Steigerung der Transmittersystemre Neuroleptika Hemmung
856
Auf welchem Mechanismus beruht die Behandlung von. Schizophrenie mit Neuroleptika?
Die Pharmakotherapie von Neuroleptika beruht auf der Beobachtung, dass Dopamin-Verstärker (Amphetamin, LSD) schizophrenieähnliche Symptome auslösen können. Alle Neuroleptika sind Hemmstoffe des Dopamin2-Rezeptors (maximale Wirkung bei Besetzung von 70% der Rezeptoren)
857
Was muss bei der Pharmakotherapie mit Neuroleptika unterschieden werden?
Ausschließliche Hemmung der D2-Rezeptoren (klassische Neuroleptika) Alleinige Hemmstoffe des 5HT-Rezeptors haben keine antipsychotische Wirkung, aber in Kombination mit Hemmwirkung des D2-Rezeptors sehr wohl (atypische Neuroleptika)
858
Nenne ein Beispiel für ein klassisches Neuroleptikum zur Behandlung einer Schizophrenie
Haloperidol
859
Nenne ein Beispiel für ein atypisches Neuroleptikum zur Behandlung einer Schizophrenie
Clozapin
860
Wie wirken klassische Neuroleptika auf Dopamin und Serotonin?
861
Wie wirken atypische Neuroleptika auf Dopamin und Serotonin?
862
Welche Faktoren können vererbt werden, die eine Schizophrenie begünstigen?
• Verlust von Neuronen und Synapsenzahl v.a. im frontotemporalen Kortex und limbischen System • Vergrößerung der Ventrikel • erhöhte Synthese und Freisetzung von Dopamin im limbischen System (-> Hemmung hier als. Therapieansatz!) • Verminderte Dopamin-Transmission im frontalen Kortex • Unterfunktion des Glutamat-Systems
863
Als Folge welcher Krankheiten können Schizophrene Symptome auftreten?
• Hypo-, Hyperglykämie • hepatische Enzephalopathie • Schwangerschaft, Wochenbett
864
Was sind Positivsymptome einer Schizophrenie?
• Gedankenlautwerden • kommentierende, imperative Stimmen • Gedankengeben, Gedankenentzug, Willensbeeinflussung • Wahn • Hallozinationen
865
Was sind Negativsymptome einer Schizophrenie?
• sozialer, affektiver Rückzug • Motivations- und Antriebsarmut • Affektverflachung, Anhedonie (Freudlosigkeit) • Störungen von Sinneswahrnehmungen
866
Welche Symptome können im Rahmen einer Schizophrenie auftreten?
Positivsymptome • Gedankenlautwerden • kommentierende, imperative Stimmen • Gedankengeben, Gedankenentzug, Willensbeeinflussung • Wahn • Halluzinationen Negativsymptome • sozialer, affektiver Rückzug • Motivations- und Antriebsarmut • Affektverflachung, Anhedonie (Freudlosigkeit) • Störungen von Sinneswahrnehmungen Erregung, Angst, kognitive Störungen
867
Wofür steht EPS?
EPS ist die Abkürzung für das extrapyramidale Syndrom und bezeichnet eine Störung im Bewegungsablauf. Es unterscheidet sich vom pyramidalen Syndrom, welches zwar ebenfalls Einfluss auf die Bewegungen hat, sich aber durch andere Symptome auszeichnet. Das EPS ist durch drei Hauptsymptome gekennzeichnet.
868
Welche drei Hauptsymptome hat ein extrapyramidales Syndrom?
Akinese: langsame und seltene Bewegungen, starres Gesicht mit wenig Augenzwinkern eine Hypertonie (Steifheit) ein Ruhetremor: vor allem an den Extremitäten der oberen Gliedmaßen; er verschwindet während des Schlafs und bei willkürlichen Bewegungen
869
Was sind Nebensymptome eines extrapyramidalen Syndroms?
Anomalien der Körperhaltung wie ein krummer Rücken, oder nach vorne geneigter Kopf oder des Gehens, Probleme beim Sprechen und Schreiben und ein depressives Syndrom. Medikamente wie Neuroleptika können extrapyramidale Symptome hervorrufen.
870
Welche Nebenwirkungen können Neuroleptika haben?
Hemmung des D2-Rezeptors führt zu schweren extrapyramidal-motorischen Nebenwirkungen (EPS) Zahlreiche Neuroleptika haben (ähnlich den Antidepressiva) Wirkungen an mACh-, H1- und α1-Rezeptoren Besonderheit: Wirkung ist DOSISABHÄNGIG Niedrige Dosierung stark sedierend, wenig antipsychotisch, schwächere EPS Hohe Dosierung stark antipsychotisch, gering sedierend, häufig EPS
871
Welche extrapyramidal-motorischen Nebenwirkungen zeigen sich häufig bei Neuroleptika?
Häufig bei klassischen Neuroleptika die auf Dopaminerges System nur wirken Frühdyskinesien • reversible Verkrampfung der mimischen Muskulatur (Augen), • Zungen- und Schlundkrämpfe (relatives Übergewicht cholinerger Neurone) Parkinsonoid • ähnlich Morbus Parkinson: Rigor, Tremor, Akinese • starre Mimik Akathisie • quälende motorische Unruhe (Unfähigkeit still zu sitzen, Suizidalität) Spätdyskinesien • nach Monaten oder Jahren (4% pro Therapiejahr, 20% gesamt, davon 20 – 40% irreversibel) • stereotype Kau-, Zungen- und Schmatzbewegungen, werden als quälend empfunden Therapie: Anticholinergika
872
Wie treten Endokrine Störungen als Nebenwirkung von Neuroleptika auf?
• D2-Rezeptoren hemmen die Prolaktin-Freisetzung in der Hypophyse • Neuroleptika führen durch die Hemmung von Dopamin zu erhöhten Prolaktin- Spiegeln mit den Folgen (s. Vorlesung Endokrinologie) - Männer: Gynäkomastie, Libidoverlust - Frauen: Galaktorrhö und Amenorrhö
873
Was ist eine Gynäkomastie?
Als Gynäkomastie wird eine gutartige Vergrößerung der Brustdrüsen beim Mann verstanden. Diese Umfangsvermehrung kann ein- oder beidseitig, mit oder ohne Schmerzen auftreten. Sie kommt physiologisch unmittelbar nach der Geburt, während der Pubertät und im höheren Alter vor.
874
Was ist eine Galaktorrhö?
Galaktorrhö steht für die Bildung von Milch in der Brust bei Männern oder bei Frauen, die kein Kind stillen. Die häufigste Ursache für eine Galaktorrhö ist eine Überproduktion des Hormons Prolaktin (Hyperprolaktinämie) aufgrund eines Tumors in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse).
875
Beschreibe die Hemmung muskarinerger Ach-, H1 und alpha1-Rezeptoren als Nebenwirkung von Neuroleptika
• grundsätzlich ähnlich wie Antidepressiva • Sedierung durch Hemmung der H1-Rezeptoren bei Schizophrenie therapeutisch notwendig und sehr wirkungsvoll (z.B. bei Erregungszuständen) • Gewichtszunahme durch H1-Rezeptorenhemmung
876
Was sind sonstige Nebenwirkungen die bei Neuroleptika auftreten können?
• Reizleitungsstörungen am Herzen (QT-Verlängerung) • Senkung der Krampfschwelle • Agranulozytose • Hyperglykämie • Erhöhung der Transaminasen (Leberenzyme)
877
Was sind atypische Neuroleptika?
Als atypische Neuroleptika werden Substanzen bezeichnet, die auf den D2- und den Serotoninrezeptor hemmend wirken und dadurch die typischen Nebenwirkungen der klassischen Neuroleptika nicht oder abgeschwächt haben.
878
Was sind klassische Indikationen für Neuroleptika?
• akute psychotische Zustandsbilder • chronische schizophrene Psychosen • Rezidivprophylaxe bei chronisch schizophrenen Psychosen • psychomotorische Erregtheit
879
Was sind neuere Indikationen für Neuroleptika?
• akute bipolare (gemischte) Episoden • akute bipolare Depression • Rezidivprophylaxe bei bipolaren Störungen
880
Nach welchen Auswahlkriterien werden Neuroleptika ausgewählt?
• früheres Ansprechen (Anamnese) -> Gibt es Neuroleptika die in der Vergangenheit gut gewirkt haben? • Patientenpräferenz (bessere Compliance) -> Was hat der Patient mir dem Medikament empfunden? -> Welches Medikament präferiert er? • nach dem Nebenwirkungs-Profil • so niedrig dosiert wie möglich • möglichst atypische Neuroleptika (Wegen hoher Rate EPS Nebenwirkungen)
881
Was ist ein Neurom?
Stehen die durchtrennten Nervenfasern nicht perfekt gegenüber, bilden die aus dem Nervenstumpf auswachsenden Fasern einen Nervenknoten („Neurom“). Ein solches Neurom kann unter Berührung der über dem Knoten gelegenen Haut sehr schmerzhaft sein. Bei einer Nervendurchtrennung weichen die durchtrennten Nervenenden zurück. Ein Neurom ist eine gutartige Knotenbildung, die nach Durchtrennung eines peripheren Nervs (Neurektomie) an der Stelle des Defekts entstehen kann.
882
Was sind Neuromschmerzen?
Dazu kommen in vielen Fällen Schmerzsyndrome, die vom gefürchteten Phantomschmerz bis zu den so genannten Neuromschmerzen reichen. Diese treten dann auf, wenn verletzte, oder bei der Amputation durchtrennte Nerven regenerieren und an der Verletzungsstelle sich ein so genanntes Neurom bildet. Dabei formen die regenerierenden Nervenfasen eine Art Knoten, der extrem druckempfindlich ist. Dies kann auch nach jeder Operation im Operationsgebiet auftreten. Bei Berührungen oder Druck kommt es zu elektrisierenden Missempfindungen. Dies führt dazu, dass viele Tätigkeiten nicht ausgeführt werden können, oder auch das Tragen einer Prothese unmöglich ist.
883
H
N
884
Welche Probleme kann es beim Reizleitungssystem des Herzens geben?
885
Was ist ein Situs inversus?
- Seltene kongenitale Lageanomalie im Sinne einer seiten- bzw. spiegelbildlichen Anordnung der Organe und Gefäße - Ursache ist bisher nicht ausreichend geklärte Störung der Embryogenese - Häufige Assoziation zum Kartagenen Syndrom - Asymptomatisch - Inzidenz für kongenitale Vitien ist geringgradig erhöht - In Abhängigkeit der Lageanomalien ist die Oberflächenprojektion der Schmerzen entsprechend seitenverkehrt (z.B. linksseitige Unterbauchschmerzen bei Appendizitis)
886
Was ist eine Herztamponade?
- Kompression des Herzens mit Störung der Herzaktion - Entsteht in der Regel durch Flüssigkeitsansammlung im Perikardraum - Diese führt zu einer mechanischen Kompression mit Behinderung der Kontraktionsbewegungen des Herzens - Die Relaxation des Herzens in der Diastole ist nicht mehr möglich. Es kommt zu einem Abfall der Füllung und somit zu einem Absinken des Herzzeitvolummens - Folge ist ein Rückstau vor dem Herzen und eine Minderversorgung des Körpers mit arteriellem Blut
887
Was sind klinische Zeichen einer Herztamponade?
o Erweiterung der Halsvenen, Hypotonie, Tachykardie, Tachypnoe und Zyanose o Unbehandelt droht ein ein kardiogener Schock
888
Was sind Ursachen für eine Herztamponade?
o Traumata (u.a. Stichverletzungen, Schussverletzungen) o Perikarditis mit Perikarderguss (bakteriell, viral, autoimmun, parasitär, urämisch) o Aortenaneurysma o Postoperative Herztamponade bei Verlegung der Thoraxdrainagen o Herzwandruptur nach Herzinfarkt o Tumore o Strahlentherapie o Aber auch extraperikale Ursachen (z.B. Mediastinal Emphysem, Spannungspneumothorax)
889
Wie wird eine Herztamponade diagnostiziert?
Echokardiographie: Gedämpfte Herztöne in der Auskultation und Niedervoltlage im EKG
890
Wie wird eine Herztamponade therapiert?
o Perikardpunktion mit Drainage der Flüssigkeit o Bei anderen Ursachen sind diese zu beseitigen
891
Was ist Rheumatisches Fieber?
- Reaktive Erkrankung 1-3 Wochen nach einer Infektion mit Streptokokken der Gruppe A - Es führt zu einer abakteriellen Entzündung verschiedener Organsysteme - Häufig in Folge einer unbehandelten Mangelentzündung / Tonsillitis - Daraus kann eine Herzklappenerkrankung folgen
892
Beschreibe die Druckverhältnisse im Herz-/Kreislaufsystem
- Unterscheidung zwischen Niederdrucksystem und Hochdrucksystem - Niederdrucksystem o Blutdruck beträgt im Mittel nicht mehr als 20 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) o Hierzu gehören alle Venen und Kapillaren, die Lungengefäße, der rechte Vorhof und die rechte Herzkammer o Etwa 85% des gesamten Blutvolumens - Hochdrucksystem o Blutdruck schwankt zwischen 80mmHg (während Diastole) und 120mmHg (während Systole) o Bestehend aus linker Herzkammer während der Systole, allen Arterien (einschließlich Aorta und Arteriolen) o Etwa 15% des gesamten Blutvolumens
893
Beschreibe den kleinen und großen Blutkreislauf
- Zwei miteinander verbundene Kreisläufe - Großer Blutkreislauf / Körperkreislauf o Beginnt in der linken Herzkammer (Ventrikel), die das sauerstoffreiche But mit hohem Druck in die Aorta pumpt o Über die Aorta und ihre Verzweigungen (Arterien, Arteriolen) gelangt das Blut in die feinsten Gefäße, die gleichzeitig den Übergang zum Venensystem darstellen (Kapillaren) o Hier erfolgt der Stoffaustausch (Sauerstoff, Nährstoffe, Abfallprodukte, etc.) o Sauerstoffarmes Blut kehrt über Venen zum Herzen zurück - Dort beginnt: Kleiner Blutkreislauf / Lungenkreislauf
894
Welche Mechanismen sind an der Regulation des Blutkreislaufs beteiligt?
- Unterschiedliche Mechanismen, an denen unter anderem das vegetative Nervensystem und Hormone beteiligt sind - Kreislaufreflexe - Nieren - Wasser- und Elektrolythaushalt
895
Wie regeln Kreislaufreflexe den Blutkreislauf
o Kurzfristige Regulierung o Beteiligung verschiedener Sensoren z.B. Druckrezeptoren (Barorezeptoren) o Bei Anstieg des Blutdrucks werden die Gefä0wände gedehnt, was die Barorezeptoren erregt o Sie geben die Informationen über Nerven an das Gehirn weiter, das dann durch eine Aktivierung des Parasympathikus gegenregulieren kann o Dieser Teil des vegetativen Nervensystems sorgt unter anderem dafür, dass das Herz langsamer schlägt und sich die Blutgefäße weiten, der Blutdruck sinkt also o Durch eine Aktivierung des Sympathikus steigt die Herzfrequenz, und die Gefäße verengen sich – der Blutdruck steigt wieder
896
Wie regeln die Nieren den Blutkreislauf
o Registrieren es, wenn die Durchblutung der Nieren abnimmt o In der Folge wird verstärkt der Botenstoff Renin ausgeschüttet, der seinerseits für eine Ausschüttung von Angiotensin II sorgt o Dies bewirkt, dass sich die Gefäße verengen, was den Blutdruck nach oben treibt
897
Wie regelt der Wasser- und Elektrolythaushalt den Blutkreislauf
o Langfristige Regulation o Bei erhöhtem Blutdruck kann der Körper verstärkt Wasser über die Nieren ausscheiden und damit das Blutvolumen reduzieren – der Blutdruck sinkt o Bei niedrigem Blutdruck können die Nieren verstärkt Wasser im Körper zurückhalten, um das Blutvolumen und den Blutdruck zu steigern
898
Was sind Symptome einer Hypotonie?
o Oft keine Beschwerden o Ggf. Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Blässe, Ohnmacht o Unbedenklich, wenn keine grundlegende Erkrankung vorliegt
899
Wie wird der Blutdruck kurzfristig reguliert?
innerhalb von Sekunden o In den Arterien und dem Herzen sind sogenannte Druck- und Dehnungsfühler eingelagert, sie messen den Druck in den Gefäßen und den Füllungszustand des Herzens o Steigt nun der Blutdruck, bemerken Fühler eine Dehnung der Arterienwand, Information wird an Kreislauf-Regulationszentrum im Gehirn weitergeleitet, Herzschlag sinkt, Möglicherweise werden kleine Arterien weit gestellt, sodass mehr Blut von den großen Gefäßen dorthin gelangt und der Blutdruck insgesamt sinkt o Sinkt der Blutdruck, wird Sympathikus angerengt, Herz pumpt stärker, kleine Arterien werden eng, Durchblutung der Haut, der Nieren und des Magen-Darm-Traktes nimmt ab
900
Wie wird der Blutdruck mittelfristig reguliert?
innerhalb von Minuten o Wirkung stellt sich zeitlich verzögert ein o Sinkt Blutdruck deutlich ab, werden auch die Nieren weniger durchblutet o RAAS wird in den Nieren aktiv
901
Wie wird der Blutdruck langfristig reguliert?
innerhalb von Stunden o RASS auch hier aktiv o Wasser und Natrium im Körper werden zurückgehalten oder vermehrt ausgeschüttet , führt zu höherer Blutmenge , Blutdruck steigt oder sinkt
902
Was sind Bero-(Presso-)rezeptorenreflexe?
- Durch die Barorezeptoren ausgelöste Reaktion auf eine Änderung des Blutdruck - Auch P-D- Rezeptoren - Registrieren absoluten Blutdruck, Änderungen des Blutdrucks, Geschwindigkeit einer Änderung, Blutdruckamplitude und Herzfrequenz - Barorezeptoren leiten einlaufende Informationen an Kreislaufzentrum weiter - Blutdruck wird nach dem Prinzip der negativen Rückkoppelung reguliert - Zunahme des Blutdrucks o Aktivierung des Parasympathikus, so dass es zu einer Erniedrigung des Sympathikotonus mit folgender negativ- chronotroper Wirkung auf das Herz kommt o Weiterhin werden die Widerstandsgefäße in der Peripherie dilatiert - Abnahme des Blutdrucks o Fällt der Blutdruck, wird der Parasympathikotonus gehemmt und es kommt zu einer Erhöhung der Herzfrequenz und zu einem erhöhten totalen peripheren Widerstand durch Kontraktion der Widerstandsgefäße o Weiterhin wird der venöse Rückstrom erhöht
903
Beschreibe die Herzrythmusstörung Extrasystolen
- Extrasystolen / Extraschläge: zusätzliche Herzschläge, die außerhalb des physiologischen Herzrhythmus auftreten und unangenehme Beschwerden verursachen können - Auch als Herzstolpern, Herzaussetzer oder Herzklopfen bezeichnet - Ektopische Erregungsbildungsstörung, die außerhalb des Sinusknotens entsteht - Die Reizleitung, über die normalerweise der elektrische Impuls unseres Herzschlages vom - Können in Paarform oder in sogenannten kurzen Salven auftreten - Werden medizinisch als eine Form der Herzrhythmusstörungen betrachten - Meistens harmlos, aber unter Umständen auch Anzeichen für eine Herzkrankheit sein - Extrasystolen sind meistens kaum bzw. nur sehr schwach zu spüren; erst der nächste reguläre Herzschlag, der später und stärker erfolgt, fühlt sich für Betroffene wie ein Aussetzer an und kann zur Angst vor einer Herzerkrankung führen - Können sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Herzkranken auftreten - Bleiben häufig unbemerkt
904
Welche Formen von Extrasystolen gibt es?
o In Abhängigkeit von der genauen Entstehung im Herzen, spricht man von supraventrikulären Extrasystolen (SVES), o oder von ventrikulären Extrasystolen (VES), die in der Herzkammer entstehen o VES sind gefährlicher als SVES
905
Welche Auslöser für Extrasystolen gibt es?
- Auslöser bei gesunden Menschen o Übermüdung, Stress, körperliche und psychische Belastungen, Kalium- oder Magnesiummangel, starker Alkohol-, Nikotin- oder Koffeinkonsum - Auslöser durch Erkrankungen des Herzens o Koronare Herzkrankheit, Herzmuskelentzündung, Herzklappenfehler, Herzinsuffizienz, Schilddrüsenüberfunktion
906
Beschreibe die Herzrythmusstörung Kammerflimmern
- Lebensgefährliche Herzrhythmusstörung - Herz ist nicht mehr in der Lage, Blut zu pumpen - Die Betroffenen werden innerhalb von Minuten bewusstlos - Unbehandelt letal - Geht von der Herzkammer aus. Normalerweise kontrahieren die Muskelzellen der Herzkammer 60 bis 80 mal pro Minute. - Beim Kammerflimmern entstehen sogenannte kreisende Erregungen in der Kammer. Dabei treten Frequenzen von bis zu 800 Schlägen pro Minute auf. - Es kommen keine effektiven Herzschläge mehr zustande - Aufgrund der viel zu großen Anzahl ungeordneter Erregungen kontrahieren die Muskelzellen nicht mehr synchron - Das Herz pumpt kein Blut mehr in den Körperkreislauf - Kein Puls mehr, es kommt zum Kreislaufstillstand - Symptome können denen eines Herzstillstandes gleich: Bewusstlosigkeit, blaue Lippen, weite und starre Pupillen, Aussetzen der Atmung, evtl. Inkontinenz
907
Beschreibe die HErzrythmusstörung absolute Arrythmie bei Vorhofflimmern
- Herzaktionen erfolgen unregelmäßig - Im EKG kein regelmäßiger Rhythmus, die QRS-Komplexe wirken zufällig angeordnet - Unregelmä09g werden die Impulse an die Herzkammer weitergeleitet (Arrhythmie) - Ursachen o Koronare Herzkrankheit, Hypertonus, Herzklappenerkrankungen, Diabetes mellitus, Alkoholabusus
908
Beschreibe eine Reizleitungsstörung im AV-Block im Herzkreislaufsystem
- Elektrische Signale werden vom Herzvorhof verlangsamt oder gar nicht zur Herzkammer weitergeleitet - Symptome o Evtl. sinkt Herzfrequenz o Schwindel, Bewusstlosigkeit - Therapie: Herzschrittmacher - Epidemiologie o Menschen über 70 Jahre mit Herzerkrankungen am häufigsten betroffen
909
Welche Schweregrade einer Reizstörung im AV-Block gibt EPs
o 1. Grad / AV-Block 1: Weiterleitung des elektrischen Signals ist verzögert. Keine Symptome o 2. Grad / AV-Block 2: Nicht alle elektrischen Signale erreichen Kammern - AV-Block Wenckebach: Weiterleitung wird periodisch von Impuls zu Impuls träger bis sie einmalig ganz ausfällt, wieder beschleunigt und erneut verlangsamt (Wenchebach-Periodik) - AV-Block Mobitz: nur jeder 2. Oder 3. Elektrische Impuls werden weitergeleiten - Kann auch bei jungen, gesunden Menschen auftreten o 3. Grad / AV-Block 3: Überleitung des Signals vom Vorhof zur Kammer ist komplett unterbrochen - Herzkammern sind in der Lage, selbst elektrische Impulse zu generieren, Herzschlag ist jedoch verlangsamt - Sehr gefährlich
910
Definiere eine Herzinsuffizienz
- Krankhafte Unfähigkeit des Herzens, die vom Körper benötigte Blutmenge bei normalem enddiastolischem Druck zu pumpen - Abnahme der Pumpleistung (Ejektionsfraktion) - Prävalenz o Ab 40LJ 1%; ab 50 LJ 3%; ab 70 LJ 10% o Prävalenz Deutschland: 3.4%, fast 2.5 Mio Menschen o Männer sind häufiger als gleichaltrige Frauen betroffen o Prävalenz in ländlichen Gebieten um 40% höher als in urbanen (soziodemografische Faktoren, Lebensstil, Migrationseffekte) - Unterscheidung nach hauptsächlich betroffener Herzkammer: Rechtsherz-, Linksherz-, Globalininsuffizienz - Herzinsuffizienz ist ein Symptom unterschiedlicher Genese
911
Was sind die Ursachen für eine Herzinsuffizienz?
- Hypertonie (50%) - Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt (70%) - Herzklappenfehler - Perikarditis - Myokarditis - Pulmonale Hypertonie Lungenerkrankungen (Rechtsherzinsuffizienz)
912
Was sind die Symptome einer Links-Herzinsuffizienz?
o Lungenödem (Wasser in der Lunge), Luftnot (Asthma cardiale) o Leistungsminderung o Zyanose o Nukturie o Tachykardie o Herzvergrößerung
913
Was sind die Symptome einer Rechts-Herzinsuffizienz?
o Venenstauung (Halsvenen) o Gewichtszunahme mit Ödemen (Fußrücken, Unterschenkel) o Stauungsleber, Stauungsgastritis o Nukturie o Tachykardie o Herzvergrößerung
914
Welche Symptome treten sowohl bei rechts als auch Link Herzinsuffizienz auf?
o Nukturie o Tachykardie o Herzvergrößerung
915
Was ist eine Nukturie?
nächtlichen Harndrang, wenn der Nachtschlaf für einen Toilettengang unterbrochen werden muss
916
Welche klinischen Stadien einer Herzinsuffizienz werden Unterschieden?
- NYHA (New York Heart Association) teilt die Herzinsuffizienz in 4 klinische Schweregrade ein o NYHA I: diagnostizierte Herzkrankheit ohne Symptome o NYHA II: leichte Einschränkungen, erst bei stärkerer Belastung o NYHA III: starke Einschränkung der Belastbarkeit, Symptome schon bei leichter Belastung o NYHA IV: persistierende Symptomatik auch in Ruhe
917
Beschreibe die Pathophysiologie einer Herzinsuffizienz
- Parameter der kardialen Pumpleistung - Kontraktilität (Inotropie) o Sympatho-adrenerge Aktivierung o Vorlast (preload) o Nachlast (afterload) o Herzfrequenz - Auswurffraktion (Ejektionsfraktion) = Schlagvolumen/ enddiastolisches Ventrikelvolumen o Normal >55% o leichtgradig eingeschränkt 45-54% o mittelgradig eingeschränkt 30-44% o hochgradig eingeschränkt < 30% - Die Schwere der Herzinsuffizienz hängt vom Grad der Einschränkung der Auswurffraktion ab
918
Welche Kompensationsmechanismen treten bei einer Herzinsuffizienz auf?
- Sympathikusaktivierung + Katecholaminausschüttung: Steigerung der Herzfrequenz und Kontraktionskraft - Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (siehe Niere) - Vasopressin-Aktivierung: Wasserretention - Freisetzung der natriuretischen Peptide - Herzhypertrophie
919
Wie wird eine Herzinsuffizienz therapiert?
- Kausal (ursächliche Erkrankung behandeln) o Therapie einer arteriellen Hypertonie o Revaskulisierung bei KHK o Therapie einer Myokarditis, Kardiomyopathie o Operative Therapie von Herzklappenfehlern - Symptomatisch – Allgemeinmaßnahmen o Reduktion Risikofaktoren (siehe KHK) o Bei bettlägerigen Patienten: Thromboseprophylaxe, Atemgymnastik, Stuhlregulation o Weglassen von Medikamenten, die eine Herzinsuffizienz fördern - Symptomatisch – Medikamentöse Therapie o ACE-Hemmer (senken den Blutdruck, damit die Herzarbeit) o AT II-Blocker, AT I-Antagonisten (gleicher Effekt wie ACE-Hemmer) o Betarezeptorenblocker o Diuretika (Wasserausscheidung) o Kontraktilitätssteigerung: Digitalis - Herztransplantation
920
Wie hängen Herzinsuffizienz und Depression zusammen?
- Prävalenz der Depression ist bei Herzinsuffizienz 2 – 4 mal so hoch wie in der Bevölkerung - Mortalität der Herzinsuffizienz ist bei gleichzeitiger Depression erhöht - eine wechselseitige pathogenetische Beeinflussung ist anzunehmen, wissenschaftliche Belege gibt es zur Zeit keine - Es gibt zur Zeit keine Evidenz, dass eine antidepressive Therapie bei depressiven Patienten mit Herzinsuffizienz die Morbidität und Mortalität günstig beeinflusst
921
Was ist eine koronare Herzkrankheit?
Unter der chronischen ischämischen Herzkrankheit oder koronaren Herzkrankheit (KHK) verstehen Fachleute eine Erkrankung der Herzkranzgefäße. In den Herzkranzgefäßen kommt es als Folge einer Arteriosklerose (auch Atherosklerose genannt) zu Kalkablagerungen, die die Gefäße verengen.
922
Was sind die Folgen einer Arteriosklerose?
o Folge sind blutflusslimitierende Koronarstenosen o Koronarinsuffizienz (Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und -verbrauch) o Sauerstoffmangel im Herzmuskel führt zu Symptomen Koronare Herzkrankheit
923
Was ist eine Arteriosklerose?
- = Arterienverkalkung - Generalisierte Erkrankung der Arterien - Kann grundsätzlich an allen Arterien aller Organe auftreten oft bevorzugt an bestimmten Organen häufig aber auch an mehreren Lokalisationen gleichzeitig
924
Wie unterscheiden sich die Folgen einer Arteriosklerose je nach Lokalisation?
925
Beschreibe die Prävalenz und Mortalität der Koronaren Herzerkrankungen
- In Deutschland: sehr häufig - 3.7% Frauen, 6% Männer (1,5 Mio Frauen und 2,5 Mio Männer) - Stark altersabhängig (85% der Patienten, die an der KHK versterben sind >65 J.) - 20% aller Todesfälle in Deutschland durch KHK und Herzinfarkt verursacht - Wird häufig erst durch bestimmte Symptome entdeckt (Angina pectoris, akutes Koronarsyndrom, plötzlicher Herztod)
926
Beschreibe die Pathogenese der Koronaren Herzkrankheit
- Einengung der Koronargefäße durch o Einlagerung von Fett / Schaumzellen in das Endothel der Arterien (Gefäßwand) o Entstehen von feinen Rissen und Entzündungen der Gefäßwand o Einlagerung von Bindegewebe und Kalk (Plaque- Bildung) o Zunehmende Einengung der Gefäße o Gefahren: Abriss der Plaques, Bildung von Blutgerinseln mit vollstänidgem Verschluss der Gefäße (Herzinfarkt)
927
Was sind Risikofaktoren der koronaren Herzkrankheit?
- Fettstoffwechselstörung (LDL-Cholesterin) - Arterieller Hypertonus - Diabetes mellitus (Cave: durch Neuropathie oft ohne Schmerzen bei Diabetikern) - Rauchen - KHK bei erstgradigen Familienangehörigen - Alter - Körperliche Inaktivität - Adipositas - STRESS AM ARBEITSPLATZ – psychosozialer Risikofaktor (hohe Anforderungen und niedriger Entscheidungsspielraum -> chronischer Stress)
928
Wie hoch ist die Letalität der koronaren Herzerkrankung?
Letalität in 10 Jahren: hohes Risiko 5%, moderates Risiko 1-5%, niedriges Risiko <1%
929
Was sind Risikofaktoren für ihnen Herzinfarkt?
930
Was ist das Metabolische Syndrom?
Bezeichnet das gleichzeitige Vorhandensein mehrerer Stoffwechselstörungen. Dabei ist das Risiko der Arteriosklerose und KHK und ein Vielfaches erhöhte Adipositas, Fettstoffwechselstörung, Zuckerstoffwechselstörung, Hypertonie
931
Was sind die Symptome der koronaren Herzerkrankung?
- Stabile Angina pectoritis (40%) o Thoraxschmerz unter körperlicher und psychischer Belastung, zunehmend auch in Ruhe, retrosternal, ausstrahlend in linke Brust linken Arm, Angst, Schmerzen auch im Rücken, Oberbauch, Hals o Dauer 5-15 Minuten - Akutes Koronarsyndrom (50%) / instabile Angina pectoris o Zunehmende Schwere der Schmerzen, auch in Ruhe - Herzinfarkt (häufig erste klinische Manifestation dieser Krankheit) - Plötzlicher Herztod - Schwäche, reduzierte Belastbarkeit durch ischämische Herzmuskelschädigung (Herzinsuffizien) - Herzrhythmusstörungen
932
Was ist eine Angina pectoris?
enge Brust. Eine Angina Pectoris entsteht meistens, weil ein oder mehrere Herzkranzgefäße verengt sind und der von diesen Blutgefäßen versorgte Teil des Herzmuskels dadurch nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird.
933
Wie wird eine koronare Herzerkrankung diagnostiziert?
- Klinik (Angina pectoris), Diabetiker > 50% beschwerdefrei - Ruhe-EKG (50% normal auch bei schwerer KHK) - Belastungs-EKG (20% falsch negativ) - Echokardiographie - Belastungstests: Stressechokardiographie, Stress-MRT - Bildgebende Diagnostik zur Beurteilung der Koronararterien: o Spiral-CT o MR-Angiographie o Koronarangiographie = Goldstandard - Herzkatheteruntersuchung - Ein dünner Katheter wird durch eine Arterie (Leiste, Handgelenk) über die Aorta in die Koronargefäße geschoben - Darstellung der Koronargefäße mit Kontrastmittel - Risikoeinschätzung nach etablierten Scores, davon hängt die weitere, ggf. invasive Diagnostik ab
934
Welche Differentialdiagnosen müssen bei einer koronaren Herzkrankheit ausgeschlossen werden?
- Erkrankungen der Rippen / Wirbelsäule / Nerven - Ösophaguserkrankungen (Refluxkrankheit) - Lungenerkrankungen (Lungenkrebs, Pneumothora, Lungenentzündung) - Abdominal Erkrankungen - Andere Herz-Kreislauferkrankungen (z.B. Herzinsuffizienz) - Psychische Erkrankungen (Broken-Heart-Syndrom / Stress-Kardiomyopathie) - WIR MÜSSEN ALSO IMMER ALLES ABKLÄREN
935
Was sind Synonyme Bezeichn unten für die koronare Herzkrankheit?
Ischämische Herzkrankheit IHK, koronare Herzkrankheit KHK, Koronarsklerose
936
Wie wird eine koronare Herzkrankheit therapiert?
- Nicht medikamentöse Therapie = Reduktion der Risikofaktoren o Ernährung (z.B. Salzreduktion), mäßiger Alkoholkonsum, Gewichtszunahme vermeiden, Bewegung, Rauchen einstellen, Psychische Erkrankungen - Medikamentöse Therapie o Antithrombotische Therapie: Acetylsalicylsäure; Blutgerinnungshemmung, Verhinderung von Herzinfarkt o Statine: eigentlich Cholesterinsenker, reduzieren auch bei normalen Cholesterinwerten das Herzinfarktrisiko o Antiischämische Therapie: Erweiterung der Blutgefäße (Nitrate, Molsidomin), Reduktion des Sauerstoffverbrauches: Beta-Blocker, Kalziumantagonisten, Mosidomin - Revaskularisation (keine Heilung) o PCI = Percutane Coronarintervention - Über eine Arterie (Handgelenk, Leiste) wird ein dünner Katheter bis in das verschlossene / eingeengte Koronargefäß geschoben - Katheter wird durch die Einengung durchgeschoben, ein Ballon am Katheter wird dann aufgeblasen und erweitert das Gefäß - Zum Offenhalten wird ein Metallröhrchen (Stent) entfaltet und verbleibt im Gefäß o CABG = Aortokoronarer Bypass - Durch Vene aus dem Bein (links) oder Arterie aus der Brustwand (rechts) - Vene wird eingenäht, man schafft ein neues zusätzliches Koronargefäß - Herztransplantation: bei KHK mit terminaler Herzinsuffizienz
937
Was ist die Prognose für Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung?
- Lebenserwartung reduziert - Komplikationen o Herzinfarkt o Herzrhythmusstörungen o Herzinsuffizienz - Häufig Arteriosklerose anderer Organe (Schlaganfall) - Lebensqualität reduziert o Leistungseinschränkung o Reiseeinschränkung o Erhöhte Wahrscheinlichkeit psychischer Erkrankungen
938
Wie gestaltet sich die Komorbidität mit psychischen Erkrankungen bei koronaren HErzkrankheit?
- Angststörungen, PTSD, Depression - Bei KHK besteht erhöhtes Risiko psychische Erkrankungen zu entwickeln - 20% der KHK-Patienten entwickeln eine behandlungsbedürftige Depression - Herzinfarkt erhöht das Risiko einer Depression um das 2-4fache - Die Letalität der KHK und des Herzinfarktes sind bei gleichzeitiger Depression um das 2-3fache erhöht
939
Was ist ein Myokardinfarkt?
Herzinfarkt
940
Was was geschieht bei einem akuten Myokardinfarkt
Akuter Untergang von Herzmuskelgewebe
941
Was sind Ursachen fpr einen Herzinfarkt?
o Hochgradige Stenose oder akuter Verschluss einer Koronararterie (KHK) o Verschluss durch Ablösung eines Plaque o. der Intima oder Blutgerinnsel Bildung
942
Wie hoch ist die Inzidenz von Herzinfakrten?
o 3/1000 pro Jahr Deutschland o 1/1000 Schweden, Belgien
943
Wie kann es zum Akuten Gefäßvewrschluss im Herzen kommen?
944
Was sind Symptome eines Herzinfarktes?
- Vernichtender Brustschmerz o Nicht durch Nitroglyzerin beeinflussbar (nur bei 40%) o 20% der Herzinfarkte ohne Schmerzen, stummer Infarkt, insbesondere bei Diabetikern o Bei Frauen häufig andere Symptome (Oberbauch-, Rückenschmerzen) - Schwäche, Angst, vegetative Begleitsymptome - Blutdruckabfall (evtl. Schock) - Herzrhythmusstörungen - Kammerflimmern, plötzlicher Herztod
945
Wie wird ein Herzinfarkt diagnostiziert?
- Klinik (Symptome) - EKG o Typische EKG-Veränderung: ST-Streckenhebung (STEMI), beweisend o Untypische EKG-Veränderung: nicht-ST- Streckenhebungsinfarkt, nicht beweisend (non-STEMI) - Labordiagnostik o Troponin-Anstieg (wird aus geschädigten Herzmuskelzellen freigesetzt) o CKMB-Anstieg (wird aus geschädigten Herzmuskelzellen freigesetzt, verzögert)
946
Was sind mögliche Komplikationen eines Herzinfarktes?
- Frühkomplikationen: Herzrhythmusstörungen, Kammerflimmern, Linksherzinsuffizienz durch Funktionsausfall - Spätkomplikationen (nach 48h(: Herzwandaneurysma, arterielle Embolie, Perikarditits, Herzinsuffizienz, Arrhythmien - Prognose o 30-40% überleben die ersten 48h nicht (2/3 davon sterben vor Klinikaufnahme) o Ca. 5% sterben während des Krankenhausaufenthaltes) o 5-10% der Patienten sterben innerhalb der folgenden 2 Jahre an einem plötzlichen Herztod
947
Wie wird die Therapie bei Herzinfarktpatienten gestaltet?
- Allgemeine Maßnahmen o Notarzt o Diagnostik, sofortige Einweisung in Zentrum, Antithrombozytäre Medikamente - Hospitalphase o Mit Herzkatheterlabor, Intensivstation o Abschirmung (Valium) - Reperfusionstherapie o PCI innerhalb 90 min nach Symptombeginn o Prophylaxe einer Rethrombose - Therapie von Komplikationen - Rehabilitation
948
Was sind psychosoziale Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit und Herzinfarkte?
- Geringes gesundheitliches Verhalten und Risikobereitschaft (Ernährung, Bewegung) - Niedriger sozialer Status (weniger Gesundheitsbewusstsein, Adipositas, Rauchen, chronische Rückenschmerzen, höhere Prävalenz chronischer Erkrankungen) - Chronischer Stress am Arbeitsplatz - Mehrjährige Schichtarbeit, exzessive Überstunden, Nachtarbeit - Depression
949
Welche Wechselwirkungen zwischen Depressionen und koronaren Herzerkrankung gibt es?
- Depression erhöht das Risiko an einer KHK zu erkranken - Depression führt zu ungünstigem Verlauf / Prognose der KHK - Depression erhöht Mortalität - Patienten mit Herzinfarkt haben ein 2-4fach gesteigertes Risiko eine Depression zu entwickeln - Herzinfarkt bedeutet Angst vor Tod, Schmerzen, Schwäche, Invalidität, sozialem Abstieg, sexueller Impotenz - Herzinfarkt löst depressive Stimmung aus durch Verlust der Unversehrtheit, Schwäche und Abhängigkeit
950
Was ist eine arterielle Hypertonie?
- Bei den Betroffenen liegt der Blutdruck über längere Zeit bei 140/90 mmHg oder mehr - Ohne Behandlung schädigt dies das Herz oder die Gefäße - Liegt der erste (systolische) Blutdruckwert unter 100 mmHg, liegt Hypotonie vor (niedriger Blutdruck). Krankheitswert hat dies nur, wen der Betroffene Symptome zeigt wie eine verminderte Leistungsfähigkeit, eine beeinträchtigte Konzentrationsfähigkeit oder kalte Hände und Füße - Bei manchen Menschen führt rasches Aufrichten aus der liegenden oder sitzenden Position zu einem plötzlichen Blutdruckabfall (orthostatische Hypotonie): Den Betroffenen ist schwindelig, sie haben Ohrensausen und ein Flimmern vor den Augen. Auch andere Symptome wie Herzklopfen, Schweißausbruch und Blässe bis hin zu einem Kreislaufkollaps und Ohnmacht (Synkope) sind möglich - Schock: Kreislaufversagen mit kritischer Minderdurchblutung von Organen. Die Ursache kann zum Beispiel ein großer Blutverlust (hypovolämischer Schock) oder eine heftige Pumpversagen des Herzens sein (kardiogener Schock). Eine weiter Möglichkeit ist eine heftige allergische Reaktion vom Soforttyp, die zu einem Versagen der Blutkreislauf-Regulierung führt (anaphylaktischer Schock)
951
Wie ist die Prävalenz einer Arteriellen Hypertonie?
- Erhöhter Blutdruck - Häufigste Herzkreislaufkrankheit - Prävalenz in Mitteleuropa: 40-50% - Ca. 50% der Hypertoniker wissen nichts von ihrem erhöhten Blutdruck
952
Was ist ein optimaler Blutdruck?
Systolisch <120 Diastolisch <80
953
In welchem Bereich bewegt sich ein normaler Blutdruck?
Systolisch 120-129 Diastolisch 80-84
954
Ab welchem Blutdruck ist eine Milde Hypertonie zu diagnostizieren?
Systolisch 140-159 Diastolisch 90-99
955
Ab welchem Blutdruck ist eine schwere Hypertonie zu diagnostizieren?
Systolisch >180 Diastolisch >110
956
Was ist sekundärer Bluthochdruck?
- Sekundärer Hochdruck (10%) Als folge einer Erkrankung o Widerstandshochdruck: bei Nierenerkrankungen (vermehrte Freisetzung von Renin) o Endokrine Hypertonie (Hyperthyreose, Conn-Syndrom, Cushing-Syndrom) o Schwangerschaftshypertonie o Kardiovaskuläre Hypertonie (Aortenstenose, Arteriosklerose)
957
Was ist primärer Bluthochdruck?
- Primärer Hochdruck (90%) o Essentielle (idiopathische) Hypertonie o Initial Volumenhochdruck (Pressorezeptorenverstellung?, erhöhter Sympathikotonus) o Diskutierte Ursachen: genetisch, psychosoziale Faktoren (Stress), Ernährung
958
Was sind Risikofaktoren für eine Hypertonie?
- Hypertonie führt zu Arteriosklerose – Risikoerhöhung durch Verhalten - Bauchumfang - Salz - Rauchen - Bewegungsmangel - Diabetes mellitus - Fettstoffwechselstörung (LDL-Cholesterin erhöht) - Stress - Metabolisches Syndrom
959
Welche Symptome zeigen sich bei Hypertonie?
- Wird oft zufällig bei Routineuntersuchung entdeck, da initial oft symptomlos - Unspezifische Symptome o Schwindelgefühl, Nervosität, Leistungseinschränkung, Nasenbluten, Schlafstörungen - Symptome durch Beteiligung anderer Organe o Artherosklerose (Verengung und Verhärtung der Gefäße) mit - Mangeldurchblutung Gehirn (Schlaganfall, TIA), intrazerebrale Blutungen - Mangeldurchblutung Herz: Koronare Herzkrankheit o Linksherzhypertrophie / Linksherzinsuffizienz o Zeichen der Niereninsuffizienz - Häufigste Todesursache: Herzinfarkt, Linksherzinsuffizienz - Zweithäufigste: Mangeldurchblutung Gehirn
960
Was sind mögliche Komplikationen einer Hypertonie?
- Herz: Angina pectoris, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz - Niere: Nierenarterienstenose, Niereninsuffizienz - Gehirn: TIA, Schlaganfall, Vaskuläre Demenz - Periphere Gefäße: pAVK (Schaufensterkrankheit)
961
Welche Verlaufsformen einer Hypertonie gibt es?
- Labile und belastungsabhängige Hypertonie o Blutdruckwerte nur zeitweilig beziehungsweise bei Belastung erhöht - Stabile Hypertonie o Dauerhaft Erhöhung der Blutdruckwerte - Maligne oder akzelerierte Hypertonie o Schwere Verlaufsform mit einem systolischen Blutdruck von über 180 mmHg und/oder einem diastolischen Blutdruck von> 110 mmHg→deutliche Symptomatik - Hypertensive Krise o Plötzlich auftretender kritischer Anstieg des Blutdrucks (230/130 mmHg) - Hypertensiven Notfall o Gefahr von akuten Herzversagen, Herzinfarkts
962
Wie wird eine Hypertonie therapiert?
- Basistherapie (bei 25% der Patienten Blutdrucknormalisierung) o Gewichtsnormalisierung (BMI < 25 kg/m2) o Nahrung (Obst, Gemüse, Fisch, Olivenöl) vermindert das HI- Risiko um 50% o (Kochsalz reduzieren wird überall genannt, aber neuere Studien zeigen keinen Effekt auf den Blutdruck) o Rauchen einstellen o Kaffee-, Alkoholkonsum reduzieren o dynamische Ausdauertraining (3-4x/Woche 30-45 min reduziert HI-Risiko um 50%) o Beseitigung/Behandlung anderer kardiovaskulärer Risikofaktoren - Medikamentöse Therapie o Stufentherapie: Monotherapie – Mehrfachtherapie o Diuretikum o Betablocker o Kalziumantagonist o ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptor-Blocker
963
Was ist die Prognose bei Hypertonie?
- Therapie muss meist lebenslang fortgeführt werden - Bei konsequenter und regelmäßiger Einnahme kann das Risiko für Folgeerkrankungen deutlichh gesenkt werden: erhebliche Steigerung der Lebenserwartung - Problem: über 50% der Patienten nehmen ihre Medikamente nicht regelmäßig ein o Ursachen: fehlender Leidensdruck, Nebenwirkung der Medikamente o Gefahren: werden Medikamente eigenmächtig abgesetzt, kann es zu hypertensiven Entgleisungen kommen
964
Was ist eine arterielle Hypotonie?
- Niedriger Blutdruck - Sonderform: Regulatorische Hypotonie bei gut trainierten Menschen - Orthostatische Hypotonie: gestörte Blutdruckregulation, Abfall innerhalb von 3 Minuten - Ursache: Versacken des venösen Blutes beim Aufstehen, Fehlende Sympathikusaktivierung - Symptome o Nachlassen der Leistungsfähigkeit, Depressive Verstimmung, Störung der Konzentrationsfähigkeit, Kalte Hände und Füße o Orthostatische Hypotonie: Schwindel, Schwarzwerden oder Flimmern vor den Augen beim Aufstehen, Spontan reversible und plötzliche Bewusstlosigkeit (Synkope) beim Aufstehen - Ursachen o Reflexvermittelt = Vasovagale Synkope (VVS) - Verminderung des Sympathikus (Dilatation der Blutgefäße) und Aktivierung des Parasympathikus (Verlangsamung der Herzfrequenz) o Orthostatische Synkope o Kardiovaskuläre Synkope, Herz-/Lungenerkrankungen
965
Beschreibe den Blutkreislauf der Lunge
966
Was ist der Lungenhilus?
zentrale Struktur / alles was für die Struktur der Lunge wichtig ist
967
Beschreibe das Lungenvolumen
- Mit jedem Atemzug tauschen wir nur einen Teil der Luft aus, auch bei größter Anstrengung können wir nicht alle Luft der Lunge in einem Atemzug austauschen - TK: Totalkapazität, RV: Reservevolumen, VK: Vitalkapazität, FRK: funktionelles Residualvolumen, IK: inspiratorische Kapazität, ERV: exspiratorisches Reservevolumen, AV: Atemzugsvolumen, IRV: inspiratorisches Reservevolumen - Die Bestimmungen der verschiedenen Volumina helfen bei der Diagnose von Atemwegserkrankungen
968
Wie wird der Atem reguliert?
- Zentral: Atemzentrum im Hirnstamm - Reflektorisch über Lungendehnung (Hering-Breuer-Reflex) o Lungendehnungsrezeptoren übermitteln Status der Lungendehnung an Hirnstamm - Chemisch über Chemorezeptoren im Hirnstamm, Aorta, Halsschlagader pCo2, pO2, pH o Informationen werden an Hirnstamm weitergegeben und Intensität der Atmung wird reguliert
969
Welche Atemwegserkrankungen fallen in den Bereich Perfusion?
970
Welche Atemwegserkrankungen fallen in den Bereich Ventilation?
971
Welche Atemwegserkrankungen fallen in den Bereich Diffusion?
972
Definiere Asthma
- Chronisch-entzündliche obstruktive Erkrankung der Atemwege - Variable Atemwegsobstruktion / Anfallsweise Atemnot durch Atemwegsverengung - Atemwegsobstruktion ist spontan (kann spontan entstehen) oder durch Behandlung reversibel - Bronchiale Hyperreaktivität: Entzündung verursacht eine Überempfindlichkeit der Atemwege
973
Was sind die Unterschiede zwischen COPD und Asthma?
974
Welche Symptome zeigen Patienten mit Asthma?
- Nächtliche Hustenanfälle - Engegefühl in der Brust - Anfallsweise auftretende Atemnot - Pfeifende Geräusche bei der Ausatmung (exspiratorischer Stridor)
975
Beschreibe die Ursachen und die Häufigkeit von Allergischem Asthma
(extrinsic asthma) - Ursachen: Allergisierende Stoffe in der Umwelt, Genetische Faktoren und Atopische Krankheiten -> Gemeinsame Ursache: überschießende IgE-Bildung (z.B. Asthma bronchiale, allergische Rhinitis / Heuschnupfen, Neurodermitis) - Häufigkeit: 15% ohne genetische Vorbelastung; 33% wenn beide Eltern atopische Krankheiten haben
976
Beschreibe die Ursachen und die Häufigkeit von nicht-Allergischem Asthma
(intrinsic asthma) - Asthma durch Infekte - Analgetika-induziertes Asthma (ASS /NSAR): Schmerzmittel können Asthma auslösen - Asthma durch chemische / toxisch wirkende Substanzen (Bäckerasthma wegen Mehl oder Staub)
977
Was ist das Therapieziel bei der Therapie von Asthma?
Therapieziel ist die Asthmakontrolle (Kontrolle über auslösende Faktoren, Reduktion der Häufigkeit und Intensität der Asthmaanfälle)
978
Beschreibe die Kausaltherapie bei Asthma
o Allergisches Asthma: Allergenkarenz, Hyposensibilisierung o Nicht-allergisches Asthma: Vermeidung und Behandlung von Infekten, Sanierung von Infekt Quellen o Bei Analgetika-induziertem Asthma: Vermeiden von ASS/NSAR
979
Beschreibe die Symptomatische Therapie bei Asthma
o Nicht-medikamentös: Raucherentwöhnung, Schulung, Selbstkontrolle / Selbstmessungen (Peak-Flow-Messung / Peak-Flow-Tagebuch), Körperliches Training, Entspannungsverfahren, Biofeedback - Peak-Flow-Messung: regelmäßig zur selben Tageszeit, 1-2x täglich o Medikamentöse Therapie: Eingeengte Bronchien erweitern durch Bronchodilatation (ß2-Mimetika, Anticholinergika), Entzündungshemmung (Prophylaxe) -> Hemmung der Mastzellen, Kortison (Standard) - Differenzierung zwischen Dauermedikation und Bedarfsmedikation - Die medikamentöse Therapie unterscheidet sich je nach Stadium - Wenn möglich inhalative statt medikamentöser Therapie (weniger systemische Nebenwirkungen)
980
beschreibe den Verlauf un die Prognose von Asthma Erkrankungen
o Der typische Asthma Patient hat wechselnde Situationen o Exazerbationen: Verschlechterung der Symptomatik (Auslöser z.B. saisonal durch Gräser Allergie) o Grundsätzlich nicht heilbar o Kinder: Beschwerdefreiheit im späteren Leben > 50% o Erwachsene: Beschwerdefreiheit in 20% der Fälle, Besserung in 40% der Fälle o 50% aller kindlichen Asthmaerkrankungen sind durch Atopieprävention bei Säuglingen vermeidbar
981
Was ist eine COPD?
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung – chronische Bronchitis - Also: dauerhafte Einengung der Atemwege (nicht voll reversibel) durch Entzündung der Atemwege - Folge ist häufig ein Emphysem: Überblähung der Lunge (Alveolen werden zu einer großen Blase, es sind kaum noch einzelne zu erkennen)
982
Wie kommt es zu einer COPD?
- Exogene Faktoren: Rauchen, Luftverschmutzung, Rezidivierende broncho pulmonale Infekt führen zu akuter Exazerbation, Faktoren, die Entwicklung der Lunge hemmen (z.B. Frühgeburt) - Endogene Faktoren: Antikörpermangelsyndrom (sehr selten)
983
Was sind Symptome einer COPD?
- Auswurf - Husten - Atemnot - (AHA) -> Auswurf ist ein Unterschied zu Asthma Bronchiale
984
Welche Komplikationen können bei der COPD auftreten?
- Rezidivierende akute Exazerbation - Komorbiditäten (kardiale Erkrankungen z.B. Rechtsherzinsuffizienz, metabolisches Syndrom, Muskelschwäche) - Folgen der Therapie (Osteoporose: Knochenschwund) - Depression - Lungenemphysem - Erhöhtes Risiko Bronchialkarzinom / Lungenkrebs - Spätkomplikation: Respiratorische Insuffizienz (brauchen kontinuierlich Sauerstoffunterstützung)
985
Beschreibe den Verlauf einer COPD
- In der ersten Phase der Krankheit gibt es kaum Symptome oder nachweisbare Veränderungen - Das bedeutet: Wenn Beschwerden anfangen, ist die Krankheit weit fortgeschritten und die Therapiemöglichkeiten sind eingeschränkt
986
Wie wird eine COPD therapiert?
- Nichtmedikamentöse Therapie: Noxen ausschalten, Aktive Immunisierung / Impfungen(Vorbeugung von Infekten), Patientenschulungen, Atemgymnastik, Sanierung vorhandener Infektquellen, Suche und Behandlung von Komorbiditäten - Medikamentöse Therapie: Bronchialdilatatoren (wie bei Asthma Bronchialis), Entzündungshemmer wie Kortison (wie bei Asthma Bronchiales), bei akuter Exazerbation Antibiotika und ggf. stationär mit Beatmung (Unterschied zu Asthma Bronchiales)
987
Was ist die Prognose für Patienten mit einer COPD?
- Nicht-obstuktive Bronchitis ist durch Ausschalten der Noxe Rauchen noch reversibel - Bei chronisch-obstruktive Bronchitis reduzierte Lebenserwartung (Unterschied zu Asthma Bronchiales) - Je mehr Risikofaktoren (Alter, Begleiterkrankungen, Therapie mit Kortison) um so reduzierter die Lebenserwartung
988
Was ist ein Lungenemphysem?
Irreversible Erweiterung der Lufträume durch Zerstörung der Brochioli und terminalen Luftwege Überblähung der Lungen
989
Was ist häufigste Ursache für ein Lungenemphysem?
lange bestehende COPD (durch Atemwegsobstruktion kann die Luft nicht mehr vollständig ausgeatmet werden und die Lungen überblähen)
990
Wie wird ein Lungenemphysem behandelt?
Behandlung der COPD, Lungenvolumenreduktion operativ, Lungentransplantation
991
Welche Lebenserwartungen haben Patienten mit einem Lungenemphysem?
Bei Rauchern 48 Jahre, Bei Nichtrauchern 67 Jahre
992
Was ist eine Lungenembolie?
- Perfusionsstörung der Lunge - Partielle oder vollständige Verlegung der Lungenarterien o Durch eingeschwemmte Blutgerinnsel (Thromben) aus der peripheren venösen Strombahn o Selten als Fett-, Luft-, Fruchtwasserembolie - Zu unterscheiden sind o Thrombus = Blutgerinnsel der Gefäßwand o Embolus = abgerissener und mit dem Blutstrom verschleppter Thrombus
993
Wie häufig sind Lungenembolien?
- 20.000 – 30.000 Todesfälle/Jahr - Haupttodesursache hospitalisierter Patienten*innen - Bei 1 – 2% aller Krankenhauspatienten*innen - Hohe Frühmortalität (90%) innerhalb von 1 – 2 Stunden - Nur 1/3 der Lungenembolien werden vor dem Tod diagnostiziert
994
Woher kommen die Thromben bei einer Lungenembolie?
- Häufig: Unterschenkelvenen, Knie- und Oberschenkelvenen, Beckenvenen - Selten: Rechtes Herz, Vena cava, Darmvenen
995
Was sind Risikofaktoren für eine Lungenembolie?
- Allgemein o Immobilität o Höheres Lebensalter o Adipositas o Frühere Thrombosen o Schwangerschaft, Kontrazeptiva o Langes Sitzen (Langstreckenflüge) - Internistische Erkrankungen o Herzinfarkt, Apoplex o Malignome (Krebserkrankungen) o Gerinnungsstörungen
996
Was sind Symptome einer Lungenembolie?
- Plötzliche Dyspnoe (85%) - Atemabhängige thorakale Schmerzen (85%) - Angst, Beklemmungsgefühl (60%) - Husten (50%) - Pleura Reiben, abgeschwächtes Atemgeräusch - Synkope, Schock (15%)
997
Wie wird eine Lungenembolie diagnostiziert?
- Suche nach der Thrombus Quelle o Ultraschall der Beinvenen o Phlebographie (Kontrastmitteldarstellung) der Beinvenen
998
Wie wird eine Lungenembolie therapiert?
- Antikoagulation (Heparin): Verhinderung Ausdehnung Thrombus und Embolus - Lyse des Embolus (systemisch oder lokal): Auflösung mit Fribrinolytika - Embolektomie: Operative Entfernung des Embolus, Entfernung des Thrombus als auslösende Quelle
999
Beschreibe die Pathogenese von Krebserkrankungen
- Exposition mit karzinogenen Substanzen; Latenzzeit 30 Jahre, dann o Genetische Schäden o Epitheldysplasie o Carcinoma in situ - Laufende genetische Schädigungen der Körperzellen statt, körpereigene Mechanismen verhindern eine Entartung - Wenn Reparaturmechanismen nicht mehr funktionieren / überlastet sind entstehen Zellen, die unkontrolliert wachsen, sich teilen und vermehren - Gutartige Tumore = wachsende Zellen, wachsen aber nur lokal, überschreiten Organgrenzen nicht - Krebs = bösartige Tumore: unkontrollierte wachsende Zellen, dringen in umliegendes Gewebe
1000
Wo liegt der Unterschied zwischen Krebs und gutartigen Tumoren
- Gutartige Tumore = wachsende Zellen, wachsen aber nur lokal, überschreiten Organgrenzen nicht - Krebs = bösartige Tumore: unkontrollierte wachsende Zellen, dringen in umliegendes Gewebe
1001
Was sind Risikofaktoren für Krebs?
- Tabakrauch (85%) - Berufliche Karzinogene - Luftverunreinigung - Genetische Disposition: 2-3fach erhöhtes Risiko, wenn ein Elternteil an Lungenkarzinom erkrankt ist
1002
Wie gestaltet sich Rauchen als Risikofaktor für Krebs?
1003
Wie häufig sind Krebserkrankungen und wie hoch ist die Mortalität?
- Inzidenz steigt kontinuierlich insbesondere bei Frauen - Leichte Reduktion der Mortalität in den letzten Jahren (Verbesserung von Diagnostik und Therapie, Reduktion Risikofaktor Rauchen) - Anteil Männer an allen Neuerkrankungen sinkt, Anteil Frauen steigt - Lungenkrebs die häufigste Krebstodesursache in Deutschland (24% der an Krebs verstorbenen Männer und 17% der verstorbenen Frauen)
1004
Wie werden Lungenkarzinome eingeteilt?
- Einteilung nach Lage und Ausbreitung o Zentrales (hilusnahes) Lungenkarzinom (70%) o Peripheres Lungenkarzinom (25%) z.B. als Rundherd o Diffuses Lungenkarzinom - Einteilung nach histologischem Typ o Kleinzelliges Lungenkarzinom (15%): schlechte Prognose, da bei Diagnosestellung bereits 80% metastasiert o Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (85%)
1005
Was ist die TNM-Klassifikation?
- Gilt für viele Organkarzinome o T = Tumorgröße (T1-T4) o N = Nodi (befallene Lymphknoten, N0-N3 gibt die Anzahl und Lokalisation an) o M = Metastasen (M0-M1b) - Bedeutung o Je größer der Tumor, um so schwieriger die vollständige Entfernung o Je mehr Lymphknoten befallen sind, um so wahrscheinlicher, dass Krebszellen auch bereits weiter gestreut haben o Bei Vorliegen von Metastasen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Krebszellen auch schon weiter gestreut haben → schlechte Prognose
1006
Mit welchen Verfahren wird Lungenkrebs diagnostiziert?
- Diagnose oft erst im fortgeschrittenen Stadium, da unspezifische Symptome o Husten Dyspnoe (auch Symptome der COPD) o Thoraxschmerz - B-Symptome (unspezifisch) o Fieber, Nachtschweiß o Gewichtsverlust o Schwäche - Symptome durch Zerstörung des Gewebes (Nerven – Lähmungen, Armschmerzen) - Symptome durch Metastasen (Hirnmetastasen) - Diagnostik zur Bestätigung der Diagnose o Röntgen-Thorax o CT-PET-CT, MRT o Bronchoskopie mit Biopsie o Zum Ausschluss von Metastasen (Sonographie Leber, CT- Schädel, Knochenszintiraphie)
1007
Beschreibe die allgemeine Krebstherapie
- Operation: :Entfernung des Tumors - Chemotherapie (neue Entwicklung: Gentherapie) o Eindämmung der Zellteilung o Wirkt systemisch -> Wirkung auf alle sich teilenden Zellen o Dadurch viele Nebenwirkungen (Haarausfall, Darmstörungen, Schleimhäute, Blutbildung, Infektanfälligkeit) - Bestrahlung o Elektromagnetische Strahlung o Schmerzfreie Behandlung o Schädigung des Erbmaterials der bestrahlten Zellen: Verkleinerung des Tumors o Bestrahlung von gesundem Gewebe: Nebenwirkungen (Hautreizung, Magen-Darm-Beschwerden) - Spezifische Therapie bestimmter Tumore: z.B. Hormontherapie bei Brustkrebs
1008
Beschreibe die Therapie bei Lungenkrebs
- Kleinzelligen Lungenkarzinom o Bestrahlung, Chemotherapie - Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom o Frühes Stadium: radikale Operation, ggf. Chemo/- Strahlentherapie o Späteres Stadium: ggf. Operation, Chemotherapie o Tyrosinkinasehemmer - Palliativtherapie o Schmerztherapie o Ggf. Chemo- oder Strahlentherapie
1009
Wie ist die Prognose für Patienten mit Lungenkrebs?
- 5-Jahresüberlebensrate 15% (kleinzelliges Lungenkarzinom < 5%) - 2/3 der Fälle sind bereits bei Diagnosestellung inoperabel - von restl. 1/3 erweist sich intraoperativ ein Teil als inoperabel - 30% aller Krebserkrankungen und mehrere Mio. Todesfälle jährlich werden durc Rauchen verursacht - Mit dem Rückgang des Rauchens geht auch die Inzidenz des Lungenkarzinoms zurück
1010
Woraus besteht das B laut?
- Komplexe Flüssigkeit - Ca. 6,5 l (= 8% des Körpergewichts) - Blutplasma (etwas mehr als die Hälfte) o Besteht aus Wasser und Proteinen o Wichtigstes Protein Albumin (Transport- und Eiweißdruckprotein) - Zellen (etwas weniger als die andere Hälfte) o Leukozyten o Thrombozyten - Blutkörperchen Produktion im Knochenmark
1011
Welche Blutzellen gibt es?
1. Erythrozyten a. Rote Blutkörperchen b. Größter Anteil im Blut 2. Leukozyten a. Weiße Blutkörperchen b. Bestandteil des Abwehrsystems c. Drei Arten Granulozyten (neutrophile, eosinophile, basophile) d. Monozyten e. Lymphozyten 3. Thrombozyten a. Gerinnung, Blutstillung
1012
Welche Aufgaben haben die Blutzellen?
- Anteil Erythrozyten / rote Blutkörperchen: Hämatokrit (Anteil Erys an Blut) = 43% bei Frauen, 47% bei Männern, 56% bei Neugeborenen - Rote Blutkörperchen transportieren Sauerstoff - Weiße Blutzellen sind für Immunabwehr zuständig - Thrombozyten (Blutplättchen) für Blutgerinnung - Plasma transportiert Nährstoffe zu den Zellen, Stoffwechselelendprodukte von den Zellen zu den Ausscheidungsorganen (Niere, Leber), Co2 und Botenstoffe zwischen unterschiedlichen Körperteilen, Wärmeaustausch
1013
Wie wird Blut gebildet?
- Alle Blutzellen entstehen aus Stammzellen (Hämozytoblasten) - Bildung im roten Knochenmark (bei Kindern auch in Röhrenknochen, bei Erwachsenen nur in platte und würfelförmigen Knochen) - Ca. 1,4 kg rotes Knochenmark beim Erwachsenen - Tägliche Produktion o 250 Mrd. Erys o 15 Mrd. Granulozyten o 500 Mrd. Thrombos
1014
Beschreibe die roten Blutkörperchen
- Form: bikonkave, kernlose Scheibe (flexibel, Wasser aufzunehmen und abzugeben) - Empfindlich bei Veränderung des osmotischen Drucks (Drucken außen größer -> Wasser tritt aus; Druck innen größer -> Wasser tritt ein) - Lebensdauer: 120 Tage - Hämoglobin o Wichtigster Inhaltsstoff o Macht Blut rot o Bindet Sauerstoff (Oxygenation) o 4 Untereinheiten mit jeweils 1 Eisenatom (max. 4 Moleküle Sauerstoff pro Hämoglobin) - Mangel an Erythrozyten führt zu Leistungsabfall durch weniger Sauerstoff
1015
Was haben Eeythrozyten mit den Blutgruppen zu tun?
- Erythrozyten tragen an der Oberfläche viele spezielle Moleküle mit Antigen-Charakter, die die verschiedenen Blutgruppen ausmachen (Glyokalix, Kohlenhydrate, Glykolipide) - Gegen diese Antigene können Antikörper gebildet werden - Es besteht (wie bei anderen Körperzellen) Autoimmuntoleranz - 30 verschiedene Blutgruppensysteme, aber AB0-System und Rhesussystem am wichtigsten
1016
Beschreibe das AB0-System der Blutgruppen
- Antigene sind Glykosphingolipide = Agglutinogene - Molekularer Aufbau genetisch festgelegt und vererbbar - 2 Agglutinogene = A und B, Kombination möglich = AB, wenn keine Agglutinogene = 0 - Antikörper gegen Agglutinogene (IgM) = Agglutinine - Antikörperbildung beginnt einige Monate nach der Geburt durch Kontakt mit Darmbakterien; es werden nur Agglutinine gegen nicht auf den Erythrozyten vorhandene Agglutinogene gebildet (Autoimmuntoleranz) - Wir können dafür Antikörper, gegen nicht vorhandenes Agglutinogen gebildet werden
1017
Was ist die Blutgruppenserologie
Werden Erythrozyten einer bestimmten Blutgruppe mit Blut zusammengebracht, das Agglutinine gegen diese Erys enthält, kommt es zur Agglutanation
1018
Was ist die Agglutination?
Zusammenballung von Erythrozyten mit anschließender Hämolyse (Auflösung)
1019
Was ist eine Major Reaktion?
Empfänger hat Agglutinine gegen Spendererythrozyten
1020
Was ist eine Minorreaktion?
Spenderblut enthält Antikörper gegen Empfängererythrozyten (heute selten, da Erythrozyten ohne Plasma transfundiert werden)
1021
Was ist eine Kreuzprobe?
Als Kreuzprobe bezeichnet man verschiedene Verfahren zur in vitro Kompatibilitätsprüfung von Spender- und Empfängerblut (Transfusionsmedizin) Empfängerblut und Spendergewebe (Transplantationsmedizin); Synonym: Zytotoxizitätstest
1022
Beschreibe das Rhesus-System
- Bei der Übertragung von Rhesusaffenblut auf Meerschweinchen bilden die Meerschweinchen Agglutinine gegen das Affenblut, daher der Name Rhesusfaktor - 85% der Menschen habe diese Antigene / Agglutinogene = rhesuspositiv (Rh+, D) - 15% sind negativ (Rh-, d) - Unterschied zu ABO-System: Agglutinie werden nicht durch Kontakt mit Bakterien induziert, sondern durch Blutkontakt mit Rh+
1023
Was ist eine Rhesus-Unverträglichkeit?
- Schwangerschaft einer Rh-Frau durch Rh+Mann: Kind wird RH+ - Während Schwangerschaft und vor allem während der Geburt treten immer Erythrozyten des Kindes in den Kreislauf der Mutter über - Dann bildet die Mutter Antiköprer gegen RH+ - Bei der nächsten Schwangerschaft treten die Antikörper der Mutter über die Plazenta in den fetalen Kreislauf und es kommt zur Agglutination der kindlichen Erythrozyten mit Hämolyse, Billirubinanstieg und Anämie = Rhesus-Erythroblastose - Folgen: Gehirnschäden, intrauteriner Tod - Prophylaxe Rhesus-Unverträglichkeit o Mutter erhält in der 28. SSW anti-D-Immunglobulin (Zerstörung der kindl. Erythrozyten, die zur Mutter übergetreten sind, dadurch keine Antikörperbildung bei der Mutter)
1024
Was geschieht wenn Erythrozyten mit Testseren in Kontakt gebracht werden?
- Es kommt zur Agglutination, wenn das Testserum Agglutinine gegen die Agglutinogene des Testblutes enthält - Z.B. Testserum Anti-A agglutiniert Blut der Gruppe A und AB, aber nicht der Gruppe B oder 0 - Oder Testerythrozyten der Gruppe A agglutinieren mit Blutplasma der Gruppe B oder 0 (enthält Anti-A) - Heute werden überwiegend Erythrozytenkonzentrate und Plasma getrennt transfundiert, daher sind Minor- Transfusionsreaktionen heute selten
1025
Beschreibe die Leukozythen
weiße Blutkörperchen - Granulozyten (Unterscheidung nicht im Detail auswendig lernen) o Neutrophile Granulozyten (Zellen des unspezifischen Immunsystems) o Eosinophile Granulozyten (Phagozytose von Antigen- Antikörper-Komplexen) o Basophile Granulozyten (enthalten Histamin, beteiligt bei allerg. Reaktionen) - Makrophagen = Monozyten (große Leukozyten, wandern ins Gewebe, wichtige Rolle bei Immunabwehr) - Lymphozyten o B-Lymphozyten (spezifische humorale Abwehr, Antikörperproduktion) o T-Lymphozyten (spezifische zelluläre Abwehr)
1026
Beschreibe die Zelluläre Abwehr des Körpers
- T-Lymphozyten: Zelluläre Abwehr (Killerzellen) o Werden aktiviert o Reifen zu verschiedenen Zellen (z.B. Killer-T-Lymphozyten o Entwicklung zu Suppressor- und Helfer-Zellen o Lymphokine - Signalstoffe, die Abwehrfunktion von Zellen stärken - Interleukin 1, 2 und 3
1027
Beschreibe die humoral Abwehr des Körpers
- B-Lymphozyten: Humorale Abwehr (Antikörper) o Entwickeln sich zu Plasma-Zellen, die in der Lage sind, Antikörper zu produziere o Antikörper - Differenzierung durch Elektrophorese - IgG (Prototyp) - IgE (bei Prasitenbefall und allergischen Reaktionen)
1028
Wie kommt es zur zellulären und humoralen Abwehr im Körper?
1029
Wie wirken Antikörper?
- Auf Zellmembran sitzen bestimmte Moleküle, die Antigen- Struktur darstellen - Durch Rezeptor kann passender Antikörper gebunden werden - Wenn Verbindung eintritt, kommt es zu einer Reaktion, weitere Stoffe werden freigesetzt (Komplement-Stoffe), Entzündungsprozess beginn und Bakterium kann zerstört werden - Variable Region soll illustrieren, dass jeder Antikörper anders aussieht
1030
Was ist Immunität?
- Immunität ist die Fähigkeit des Körpers, ein Antigen unschädlich zu machen ohne dabei eine krankhafte Reaktion zu zeigen - Vermittelt durch Gedächtniszellen, die sofort bei erneutem Antigenkontakt Immonuglobuline bilden - Antigene können auch von außen zugeführt werden (Immunisierung = Impfung) - Passive Immunisierung: Zufuhr von Antikörpern - Aktive Immunisierung: Zufuhr von unschädlich gemachten Antigenen (Impfung)
1031
Was ist die Immuntoleranz?
o Wenn Körper bei Antigenkontakt keine Antikörper bildet o Körper ist immuntolerant gegen eigene Gewebe o Wird bei Transplantation durch Medikamente erzeugt
1032
Was ist eine Autoimmunkrankheit?
o Wenn Körper Immuntoleranz gegenüber eigenem Gewebe verliert o Immuntoleranz ist für bestimmte Zellen. Nicht mehr gegeben o Z.B. Multiple Sklerose, Rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, etc.
1033
Was ist eine Atopie?
- Familiär auftretende Neigung zur Entwicklung bestimmter Krankheiten (allergisches Asthma bronchiale, allergischer Schnupfen, allergisches Augenbrennen / Augenentzündung, atopisches Hautekzem) - Auf dem Boden einer immunologischen Überempfindlichkeit von Haut und Schleimhäuten gegenüber natürlich vorkommenden und hergestellten (synthetischen) Stoffen - Vermehrte Bildung von Antikörpern vom IgE-Typ (ein spezifisches Immunoglobulin) und / oder einer veränderten unspezifischen Reaktivität
1034
Was ist eine Allergie?
- Verstärkte, spezifische immunologische Abwehrreaktion gegen nichtinfektiöse Substanzen (Antigene), die über da normale Maß hinausgeht und zur Entzündung führt, im Sinne einer krankmachenden Überempfindlichkeit - 4 Arten von Allergien (groß zuordnen können)
1035
Welche Arten von Allergien gibt es?
1. Anaphylaktische Reaktion (Typ 1) 2. Zytotoxische Reaktion (Typ 2) 3. Immunkomplexreaktion (Typ 3) 4. Reaktion vom verzögerten Typ (Typ 4)
1036
Beschreibe eine Anaphylaktische Reaktion (Allergie)
a. 1. Antigenkontakt ohne Reaktion, Bildung von Immunglobinen Typ E, Antikörper setzen sich auf Mastzellen, bei nächstem Kontakt binden die Antigene an die die AK auf den Mastzellen, diese schütten Granula aus, die Histamin und Serotonin und Heparin freisetzen, Folge Steigerung der Gefäßpermeabilität, Ödem, Urtikaria, Rötung b. Beispiele: Allergische Rhinitisch / Heuschnupfen, Allergisches Asthma, Nahrungsmittelallergie, etc.
1037
Beschreibe eine Zytotoxische Reaktion (Allergie)
a. Bindung von IgG und IgM an zellgebundene Antigene b. Z.B. Blutgruppenunverträglichkeit
1038
Beschreibe eine Immunkomplexreaktion (Allergie)
a. Bildung von Antigen-Antikörperkomplexe b. Ablagerung der Immunkomplexe an Gefäßwand c. Kann z.B. zu Herzklappenfunktionsstörung führen
1039
Beschreibe eine Reaktion vom verzögerten Typ (Allergie)
a. Spätreaktion, frühestens 1 Tag nach Allergen-kontakt durch sensibilisierte T-Lymphozyten b. Keine Antikörper, sondern eine rein zelluläre Reaktion c. Beispiele: Akute Transplantatabstoßung, Kontaktallergie der Haut (z.B. Chrom, Messing, etc.)
1040
Ist eine Allergie eine Atopie?
ALLE ATOPIEN SIND ALLERGIEN, ABER NICHT JEDE ALLERGIE IST EINE ATOPIE!
1041
Wie lassen sich Allergien des Typ1 diagnostizieren?
1042
Wie lassen sich Allergien des Typ1 therapieren?
1043
Welche Möglichkeiten zur Allergieprävention beim Typ 1 gibt es?
- Rauchfreie Umgebung - Keine Diäten in der Schwangerschaft, Stillperiode oder Beikostfütterung - Ausschließlich Stillen bis zum 4. Monat - Hydrolytisch aufgespaltene Proteine nur bei Risikokindern - Fisch soll nach neueren Studien während Schwangerschaft, Stillzeit und Beikostzeit einen präventiven Effekt auf Allergien haben - Vollfette Milch (Studienlage nicht eindeutig) - Haustiere: Keine Einschränkungen, 1 Studie zeigt sogar niedrigere Allergierate bei Hausieren - Hohe Luftfeuchtigkeit und mangelnde Lüftung begünstigt Schimmelpilzbildung und erhöht das Allergierisiko - Kosmetika und Seifen ohne Duft- und Farbstoffe
1044
Was ist die Refluxkrankheit?
1045
Was ist eine Pankreatitis?
Entzündung der Bauchspeicheldrüse Selbstverwaltung durch zu frühe Aktivierung von Verdauungsenzymen
1046
Welche Symptome treten bei einer akuten Pankreatitis auf?
1047
Welche Symptome treten bei einer chronischen Pankreatitis auf?
1048
Was sind die Ursachen einer Pankreatitis?
1049
Was sind die Risiken einer Pankreatitis?
- Verdauungsenzyme können ins Gewebe geraten und die Bauchspeicheldrüse selbst angreifen / verdauen - Gallensteine können aus der Gallenblase kommen und den Ausgang der Bauchspeicheldrüse verstopfen
1050
Definiere die Chronisch-entzündliche Darmkrankheit
- Schubweise verlaufende chronische Entzündung der Darmschleimhaut - Klassische psychosomatische Erkrankungen: Psychosoziale Stressoren und kritische Lebensereignisse haben einen deutlichen Einfluss auf Auslösung, Verlauf und Symptomatik (nicht Ursache!)
1051
Welche Verlaufsformen hat die chronische-entzündliche Darmkrankheit?
- Erstmanifestation: 15.-35. Lebensjahr - Chronisch rezidivierend oder intermittierend - Chronisch-kontinuierlich - Akut fulminant
1052
Was bedeutet fulminant?
blitzartig auftretend, schnell und heftig verlaufend (von Krankheiten)
1053
Was sind die Ursachen für eine chronisch-entzündliche Darmkrankheit?
- Ursachen: Unklar, diskutiert werden… o Gentische Faktoren (gen. Anteil MC 50%, CU 10%), gestörte Barrierefunktion der Darmschleimhaut, Infektion, Autoimmunprozess, Psychosoziale Faktoren
1054
Wie häufig ist eine chronisch-entzündliche Darmkrankheit?
- Prävalenz in der Bevölkerung: 0,1-0,2% - Inzidenz: CU (6/100 000 Einwohner im Jahr), MC (5/100 000 Einwohner im Jahr) - Großer Unterschied zwischen Prävalenz und Inzidenz ist durch chronische Natur der Krankheiten zu erklären
1055
Was sind die Häufigsten Symptome bei der Colitis ulcerous?
1056
Was sind die Häufigsten Symptome bei der Morbus chron?
1057
Was sind die Häufigsten Komplikationen bei der Colitis ulcerous?
1058
Was sind die Häufigsten Komplikationen bei der Morbus Chron?
1059
Definiere das Reizdarmsyndrom
- Reizdarmsyndrom = Colon irritable - Funktionelle Darmstörung („Migräne im Bauch“) - Beispiel einer somatoformen autonomen Funktionsstörung - Ausschluss einer organisches Diagnose
1060
Welche Symptome zeigen sich bei einem Reizdarmsyndrom?
- Chronisch-rezidivierende Abdominalschmerzen - Wechsel von Diarrhoe und Obstipation - Oft kombinier mit anderen Beschwerden (Migräne, Dysmenorrhö)
1061
Welche drei Punkte müssen für die Diagnose eines Reizdarmsyndroms erfüllt sein?
1062
Was ist ein Ulkus?
iefer Defekt der Magen- / Duodenalschleimhaut meist bis in tiefere Schichten, oft weißlicher Fibrinbelag
1063
Wie häufig sind Magen-/ Duodenalgeschwüre?
- Ulcus duodeni: 150/ 100 000 (m : w = 3 : 1) - Ulcus ventriculi: 50 / 100 000 (m : w = 1 : 1)
1064
Welche Symptome treten bei einem Ulcus duodeni auf?
Defekt Duodenalschleimhaut o Nachtschmerz o Nüchternschmerz o Besserung nach dem Essen
1065
Welche Symptome treten bei einem Ulcus ventriculi auf?
Defekt Magenschleimhaut Sofortschmerz nach dem Essen oder nahrungsunabhängiger Schmerz
1066
Welche Komplikationen können bei Magen-/ Duodenalgeschwüren auftreten?
- 20% Blutung (obere gastrointestinale Blutung, kann lebensbedrohlich sein) - Entartung (Krebs; 3%) - Perforation (Peritonitis; 5%)
1067
Wo sind Magen-/ Duodenalgeschwüre meist lokalisiert?
- meist Antrum, kleine Kurvatur - am Bulbus duodeni
1068
Was sind Schützende Faktoren für Magen-/ Duodenalgeschwüre?
- Schleim - Ausreichende Durchblutung
1069
Was sind schädigende Faktoren für Magen-/ Duodenalgeschwüre?
- Chronische Gastritis durch Helicobacter pylori - Magensäure
1070
Was sind einflussnehmende Faktoren für Magen-/ Duodenalgeschwüre?
- Medikamente - ASS, Diclofenac, Cortison - Rauchen - Alkohol
1071
Was sind Helicobacter pylori?
Helicobacter pylori ist ein gramnegatives, mikroaerophiles Stäbchenbakterium, das den menschlichen Magen besiedeln kann. Der spiralig gekrümmte Keim bewegt sich mittels seiner lophotrich angeordneten Geißeln fort.
1072
Wie kann eine Besiedelung mit Helicobacter pylori verlaufen?
1073
Wie können sich gastrointestinal Blutungen manifestieren?
80% der GI-Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt
1074
Wie häufig sind gastrointestinal Blutungen und wie häufig ist die Mortalität?
- 80% der GI-Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt - Inzidenz: 50-150 / 100 000 Personen - Mortalitäten o Obere GI-Blutungen: 10-15% o Untere GI-Blutungen: 3.6%
1075
Welche Symptome treten bei oberen gastrointestinalen Blutungen auf?
- Arterielle Hypotonie - Tachykardie - Niedrige Hämoglobinkonzentration - Hämotemesis (kaffeesatzartiges Bluterbrechen) - Meläna (Teerstuhl) o Vermischung von Hämoglobin der roten Blutkörperchen mit der Magensäure → Hämatin o Stuhl wird schwarz - Hämatochezie (bei sehr großen Blutmengen kann frisches Blut bis zur Ausscheidung gelangen)
1076
Welche Symptome treten bei unteren gastrointestinalen Blutungen auf?
- Arterielle Hypotonie - Tachykardie - Niedrige Hämoglobinwert - Erhöhte Erythrozytenzahl (rote Blutkörperchen) - Hämatochezie (rote Darmblutung)
1077
Was ist eine Hämatochezie?
Der sogenannte hellrote „Blutstuhl“ (Hämatochezie) ist Ausdruck einer Blutung der Darmschleimhaut in das Lumen des Darmkanals, die zu einer Ausscheidung deutlich sichtbarer roter Blutspuren mit dem Kot führt.
1078
Wie werden gastrointestinale Blutungen behandelt?
- Endoskopische Standardverfahren – Blutstillungsmaßnahmen o Unterspritzungen - Absaugen: Übersicht gewinnen - Unterspritzen / Umspritzen mit Adrenalin oder Fibrinkleber o Clippen
1079
Welche Parameter wirken ungünstig auf die Prognose von Patienten mit gastrointestinalen Blutungen?
- Parameter ungünstiger Prognosen o Lebensalter >65 o Komorbidität o Ungünstige Blutungslokalisation o Starke Blutungen o Hämodynamische Instabilität o Aktive Blutungen während der Endoskopie
1080
Was ist eine Ösophagus-Varizenblutung?
- Bei alkoholbedingter Leberzirrhose - Blutung aus Krampfadern in der Speiseröhre - Symptome o Erbrechen von Blut o Teerstuhl / blutiger Stuhl o Gefahr eines Schocks - Entstehung o Bei einer Leberzirrhose staut sich das Blut vor der Leber o Varizen / Krampfadern entstehen durch Blutstau vor der Leber o Blut muss durch die Leber fließen -> zu hoher Pfortaderdruck - Ätiologie o 50% aller Leberzirrhosen o Letalität mit Behandlung bei ca. 30%
1081
Was ist eine Leberzirrhose?
- Zerstörung der Läppchen- und Gefäßstruktur der Leber - Entzündliche Fibrose, bindegewebiger Ersatz des zerstörten Gewebes
1082
Was sind die Folgen einer Leberzirrhose?
- Leberinsuffizienz - Portale Hypertension (Bluthochdruck in Portalvenen durch Stau vor der Leber) - Minderdurchblutung der Leber
1083
Wie häufig sind Leberzirrhosen?
- 250/100.000 Einwohner = 200.000 Neuerkrankungen/Jahr in Deutschland - m : w= 2 : 1
1084
Was sind die Ursachen für eine Leberzirrhose?
- Alkoholabusus (ca. 40%) - Virushepatitis (B, C, D), ca. 55% - Andere Ursachen 5%: Autoimmunhepatitis, primäre biliäre Zirrhose etc.
1085
Welche Symptome treten bei Leberzirrhosen auf?
- Allgemeinsymptome o Müdigkeit, Leistungsminderung 70%, Druck- und Völlegefühl im Bauch, Eiweißmangel, Übelkeit - Leberhautzeichen o Gefäßspinnen, Palmar- und Plantarerythem, Lacklippen, Juckreiz, Weißnägel - Körperliche Untersuchung o Derbe, höckrige Leber unter dem rechten Rippenbogen tastbar o Wasserbauch - Hormonelle Störungen o Verlust Sekundärbehaarung, Potenzstörungen, Mestruationsstörungen, Gynäkomastie - Dekompensationszeichen o Ikterus (Gelbsucht), Blutungsneigung, Kachexie, Ösophagusvarizenblutung, Aszitis, hepatische Enzephalopathie
1086
Wie wird nie Leberzirrhose diagnostiziert?
- Anamnese und Untersuchung - Laboruntersuchung o Gerinnungswerte reduziert o Eiweißmangel (Hypalbuminämie) o Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) o Leberenzyme GPT, GOT, y-GT erhört, Ammoniak erhöht - Ultraschall - Schweregrad-Einteilung nach Child-Pugh-Kriterien
1087
Welche Prognose haben Patienten mit Leberzirrhose?
- 1 Jahr Überlebensrate abhängig vom Schweregrad: Child A (100%); Child B (85%), Child C (35%) - Häufigste Todesursachen: Leberversagen, Leberzellkarzinom (Risiko deutlich erhöht bei Leberzirrhose), Ösophagusvarizenblutung
1088
Wie wird eine Leberzirrhose behandelt?
- Allgemeinmaßnahmen o Alkoholverbot, Weglassen potentiell lebertoxischer Substanzen - Behandlung der Grundkrankheit o antivirale Therapie bei Hepatitis o Immunsuppression bei Autoimmunerkrankungen - Behandlung der Komplikationen o Sklerosierung von Ösophagusvarizen o Blutstillung bei akuter Blutung o Shunt-Anlage (Verbindung zwischen Portalvene und Halsvene) o Aszitisbehandlung (Diuretika) - Lebertransplantation
1089
Beschreibe RAAS als Blutdruckregulationssystem
1090
Was ist eine Pyelonephritis?
Eine Nierenbeckenentzündung, auch als Pyelonephritis bezeichnet, ist eine bestimmte Form der Nierenentzündung. Hier ist das Nierenbecken, ein trichterförmiger Hohlraum im Inneren der Niere, entzündet
1091
Was ist eine Glomerulonephritis?
umfasst verschiedene Nierenerkrankungen, bei denen es zu einer Entzündung der Filterteilchen (Glomerula) in der Niere kommt.
1092
Was sind die Ursachen einer Pyelonephritis?
Bakterielle Infektionen
1093
Was sind die Ursachen einer Glomerulonephritis?
1094
Welche Prognose haben Patienten mit einer Pyelonephritis?
1095
Welche Prognose haben Patienten mit einer Glomerulonephritis?
Die chronische Glomerulonephritis ist nicht heilbar und führt im Allgemeinen zur Dialysepflicht.
1096
Was sind Prädispositionierende Faktoren einer Nephritis?
Diabetes, Schwangerschaft, Nierensteine, Frauen 10x häufiger als Männer (Weil kürzere Harnröhre, es kann sich mehr ansammeln)
1097
Was sind Symptome einer Nephritis?
Lenden-/Bauchschmerzen, Brennen beim Harnlassen, Fieber, Bakterien, Proteine und Leukozyten im Urin
1098
Wie wird eine Pyelonephritis behandelt?
Antibiotika bei Fieber und Bakteriennachweis, viel Trinken (Spüleffekt)
1099
Wo ist der Unterschied zwischen akutem und chronischen Nierenversagen?
- Akutes Nierenversagen o Entstehung: Innerhalb von Stunden / Tagen o Prognose: günstig, oft Heilung - Chronisches Nierenversagen o Entstehung: innerhalb von Jahren o Prognose: ungünstig, progredienter Verlauf
1100
Was ist eine chronische Niereninsufizienz?
Chronische Niereninsuffizienz bedeutet einen voranschreitenden Leistungsverlust der Niere. Die Niere verliert dabei ihre Funktion, Abbaustoffe auszuscheiden, die beim Stoffwechsel entstehen und mit dem Harn ausgeschieden werden müssen.
1101
Was sind Ursachen für akutes Nierenversagen?
Prärenal: Ursache nicht in Niere selbst, sondern davor (im Kreislaufsystem) o Verminderte Durchblutung bei Herzinsuffizienz o Blutungen = hoher Blutverlust führt zu Kreislaufversagen o Flüssigkeitsmangel führt zu Blutverlust Renal: Ursache in Niere o Niereninfarkt (Blutung der Niere ist gestört) o Toxisch (z.B. Medikamente, Kontrastmittel) Postrenal: Ursache hinter der Niere (bei Harnleitern oder in Blase) o Abflussbehinderung (Nierensteine, Tumor)
1102
Wie definiert sich eine Chronische Niereninsuffizienz / chronische Nierenerkrankung?
- Über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten o Reduktion eGFR (Glomeruläre Filtrationsrate) auf weniger als 60ml/min/m2 o Zeichen einer Nierenschädigung
1103
Was ist die Häufigste Ursache für eine Chronische Niereninsuffizienz?
- Vaskuläre (hypertensive) Nephropathie (23%) (Schädigung der Niere durch erhöhten Blutdruck) - Glomerulonephritis (19%) (siehe oben: chronische Entzündung der Glomerula) - Diabetische Nephropathie (15%) (besonders Typ 2 Diabetes) - BLUTDRUCK UND DIABETES TRETEN HÄUFIG GEMEINSAM AUF, DESWEGEN IN DER DIAGNOSTIK UND DER URSACHENERHEBUNG SCHWER ZU TRENNEN
1104
Welche Stadien der chronischen Niereninsuffizienz gibt es?
- Es gibt verschiedene Stadien der chronischen Niereninsuffizienz, je nach Schwere der Einschränkungen - 0 = erhöhte Risiko für Niereninsuffizienz (über 90% Funktionsfähigkeit) … 5 = Nierenversagen (weniger als 15% Funktionsfähigkeit)
1105
Wie häufig ist eine chronische Niereninsuffizienz?
- Inzidenz: Westeuropa 10 / 100 000 - Prävalenz: 12% (nicht alle sind davon besonders eingeschränkt, manche merken es nicht)
1106
Beschreibe den Verlauf einer chronischen Niereninsuffizienz
1107
Welche Arten von Folgen kann eine chronische Niereninsuffizienz haben?
- Chronische Nierenerkrankungen führen meist über Jahre zur terminalen Niereninsuffizienz - Im Allgemeinen Kontinuierliche Abnahme der GFR (Glomeruläre Filtrationsrate), Bluthochdruck, Anämie, Koronare Herzerkrankungen, Osteoporose, Elektrolytverschiebungen, Neurologische und psychische Störungen 4 Arten von Folgen 1. Versagen der exkretorischen Nierenfunktion 2. Störung im Wasser-, Elektrolyt, Säure-Basen-Haushalt 3. Abnahme der inkretorischen Nierenfunktion 4. Komplikationen (Toxische Organschäden)
1108
Beschreibe das Versagen der exkretorischen Nierenfunktion als Folge von chronischer Niereninsuffizienz
a. Wenn 60% des funktionstüchtigen Nierengewebes ausgefallen ist, kommt es zum Anstieg der Retentionswerte (Harnstoff, Kreatinin) b. Bei Glomeruläre Filtrationsrate < 50ml/min; Einschränkung der Konzentrationsfähigkeit der Niere -> osmotische Diurese, Polyurie, Nykturie
1109
Beschreibe die Störung im Wasser-, Elektrolyt, Säure-Basen-Haushalt als Folge chronischer Niereninsuffizienz
a. Zunächst Zunahme der Natrium und Wasserausscheidung b. Bei GFR < 10 – 20 ml/ min kommt es zur Salz- und Wasserausscheidung i. Arterielle Hypertonie, Ödeme, Hyperkaliämie (Herzrhythmusstörungen) c. Metabolische Azidose (Nieren können die anfallende Säure H+ nicht mehr ausscheiden) i. Kalziumfreisetzung aus dem Knochen, gastrointestinale Beschwerden, Luftnot, Eiweißabbau
1110
Beschreibe die Abnahme der inkretorischen Nierenfunktion als Folge chronischer Niereninsuffizienz
a. Renin erhöht (RAAS-Aktivierung) -> Hypertonie b. Vitamin D-Produktion reduziert -> renale Osteopathie / Osteoporose c. Erythropoetinproduktion reduziert -> zu wenig rote Blutkörperchen = Anämie
1111
Beschreibe Komplikationen als mögliche Folge chronischer Niereninsuffizienz
a. Urämiesyndrom (Urämie = Zustand der inneren Vergiftung) beschreibt den Einfluss der Urämietoxinen (Erhöhung der Harnretentionswerte) auf andere Organe i. Urämischer Fötor, Pruritus (Hautjucken) ii. Urämische Hautfarbe iii. Muskelfibrillieren, Blutungsneigung (Thrombocytopenie) b. Urämische Encephalopathie und Polyneuropathie c. Herz- /Kreislaufsystem Artheriosklerose, KHK (Calcium-Phosphat erhöht, Schädigung Elastin)
1112
Wie wird eine chronische Niereninsuffizienz therapiert?
- ZIEL IMMER: PROGRESSION AUFHALTEN - Behandlung der renalen Grundkrankheit - Vermeiden nephrotoxischer Substanzen (Medikamente) - Berücksichtigung der veränderten Pharmakokinetik vieler Arzneimittel - Blutdruck auf niedrig-normale Werte einstellen - Diät-Beratung (Proteine, Kochsalz etc) - Erhöhte Flüssigkeitszufuhr - Kontrolle des Salz-, Wasser-, Säure-Basenhaushaltes
1113
Wie kommt es zur Niereninsuffizienz bei arterieller Hypertonie?
- Teufelskreis - Hypertonie schädigt die Niere durch Verkalkung in den Gefäßen (Aktivierung von Renin / RAAS -> Blutdruck steigt weiter) - Kontinuierliche Verschlechterung der Nierenfunktion, zunehmende Eiweißausscheidung durch Schädigung der Glomerula -> Schrumpfniere und chronisches Nierenversagen
1114
Welches Medikament kann zu einer toxischen Nierenschädigung führen?
Lithium Nephropathie: Lithiumprophylaxe bei bipolaren Störungen
1115
Was ist eine Urämische Encephalopathie?
diffuse Funktionsstörung des Zentralnervensystems (ZNS) ohne ein eindeutiges morphologisches Erscheinungsbild verstanden. Diese Störungen treten infolge einer dekompensierten Niereninsuffizienz (Urämie) auf.
1116
Was sind Symptome einer Urämischen Encephalopathie?
- Delirante Symptome - Epileptische Anfälle - Transiente Hemiparese - Koma - Kopfschmerzen - Stimmungsschwankungen - Merkfähigkeitsstörungen - Etc.
1117
Welche Endokrinen Drüsen gibt es im Menschlichen Körper?
1. Hypothalamus / Hypophyse 2. Epidrüse 3. Schilddrüse, Nebenschilddrüse 4. Nebenniere 5. Bauchspeicheldrüse (Pankreas) 6. Eierstöcke (Ovarien) 7. Hoden (Testis)
1118
Welche Arten von Drüsen gibt es im Menschlichen Körper?
- Endokrine Drüsen sezernieren die Sekrete ins Blut: es werden Hormone sezerniert - Exokrine Drüsen sezernieren die Sekrete nach außen oder in Körperhöhlen (Atemwege, Geschlechtswege, Darm): Es werden Hormone oder andere Substanzen wie Enzyme sezerniert - Bauchspeicheldrüse ist beispielweise sowohl endokrine als auch exokrine Drüse
1119
Was ist ein endokrines Psychosyndrom?
- Psychische Veränderung durch Hunger, Durst, Schlaf, Sexualität oder Stimmung, die durch hormonelle Erkrankungen verursacht sind - ICD-10 F06: Andere psychische Schädigung aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit
1120
Wie werden endokrine Erkankungen eingeteilt?
1. Primär organischer endokriner Erkrankungen mit sekundären psychischen Auswirkungen 2. Gleichzeitiges Auftreten einer endokrinen Veränderung und psychiatrischer / psychosomatischer Krankheitsbilder
1121
Welche endokrinen Krankheiten werden unter „gleichzeitiges Auftreten einer endokrinen Veränderung und psychiatrischer / psychosomatischer Krankheitsbilder“ eingeteilt?
Veränderung der HHNA (hypothalamisch hypophyseren Nebennierenrindenachse) bei depressiven Patienten
1122
Welche endokrinen Erkankungen werden unter „Primär organischer endokriner Erkrankungen mit sekundären psychischen Auswirkungen“ eingeteilt?
a. Crushing-Syndrom b. Morbus Addison c. Hyper-, Hypothyreose d. Prämenstruelles Syndrom
1123
Beschreibe das Hypothalamo-hypophysäre System
- Zusammenwirken von Hypothalamus- Hypophyse – periphere Hormondrüse - Libertine (aus Hypothalamus) lösen Bildung von Glandotropen Hormonen aus, die wiederum effektorische Hormone freisetzen - Hormone die in Drüsen wie z.B. Hoden produziert werden, gehen wiederum zurück ins Blut und ins Gehirn (Regelkreis) - Libertine haben also zwei unterschiedliche Wege, wie sie vom Hypothalamus zur Hypophyse gelangen - Verbindung Hypothalamus – Hypophysenvorderlappen über die Blutbahn (eigener Kreislauf) - Verbindung Hypothalamus – Hypophysenhinterlappen über Nervenfasern
1124
Wie wirken Hormone?
- Permeablitätsänderung der Zellmembran: es können also andere Substanzen rein und raus - Enzymaktivierung: bestimmte Stoffwechselvorgänge werden aktiviert - Genaktivierung: durch Bindung des Hormons an Suppressor, Freilegen des Chromosoms, mRNA-Bildung, Proteinbiosynthese
1125
Welche Zelltypen gibt es im Hypophysenvorderlappen?
- Azidophile Zellen: Wachstumshormon (STH), Prolaktin (PRL) - Basophile Zellen: Follikelstimulirendes Hormon (FSH), Luteinisierendes Hormon (LH) - Chromophobe Zellen: erschöpfte Sekretzellen Nach Funktion - Glandotrope Hormone (Steuerungshormone): o Thyreoideastimulierendes Hormon (TSH), o Adrenokortikotropes Hormon (ACTH) o Gonadotrope Hormon FSH und LH - Effektorische Hormone o Somatrotropes Hormon (STH) Prolaktin (PRL) o Melanozytenstimulierendes Hormon (MSH)
1126
Welche Funktion hat Oxytocin?
- Auf die Brustdrüse (Milchproduktion) - Schwangerschaft (Löst Wehen aus -> Kontraktion der Gebärmutter)
1127
Welche Komplikationen sind bekannt bei Schilddrüsenoperationen?
- Hirnnerven: kommen aus dem Gehirn und ziehen mit den Halsgefäßen nach unten und führen um die Aorta herum, um nach oben zum Kehlkopf zu führen (Umweg) - Die Nerven versorgen also den Kehlkopf - Wenn man also an der Schilddrüse operiert, kann es sein, dass diese Nerven verletzt werden, Stimmbänder werden beschädigt und Patient bekommt keine Luft mehr
1128
Was ist ein Phäochromozytom?
- (Tumor des Nebennierenmarks) o Kein Krebsgeschwür, also gutartige Tumore, ABER o Gesteigerte Produktion und Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin o Starke Blutdruckerhöhung; Lebensgefahr! o Stoffwechselsteigerung
1129
Beschreibe das Nebennierenmark
- Auch Hormondrüse - Aus Ektoderm entstanden o Enge Beziehung zum Sympathikus, auch gleicher Zelltyp o 2 Zelltypen: Noradrenalin und Adrenalin - Biologische Wirkungen o Herzkreislaufsystem: Adrenalin Zunahme HZV und Steigerung Stoffwechsel; Noradrenalin Zunahme peripherer Widerstand - Steuerung der Hormonausschüttung auf nervalem Wege (über sympathische Nervensystem)
1130
Welche Hormone werden in der Nebenniere gebildet?
- Cortisol o Stresshormon, Freisetzung von Energiereserven (Glukosebildung in der Leber) o Mobilisierung freier Fettsäuren aus Fettdepots o Hemmung Immunantwort o Gefäßkonstriktion (Blutdruckanstieg) - Aldosteron (wirkt an der Niere) o Reduktion der Ausscheidung von Wasser und Natriumchlorid o Steigerung der Kaliumausscheidung o Blutdruckanstieg - Testosteron o Libido, Entwicklung primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale o Unterstützung der Spermienbildung beim Mann und Aktivierung der Östrogenbildung bei der Frau
1131
Wie werden die Nebennieren-Hormone gesteuert?
- Nebennierenmark: Steuerung über Sympathikus - Nebennierenrinde (Kortisol und Testosteron): Hypothalamo- hypophysäre – Achse - Aldesteron: über die Niere (Salz- und Wasserkonzentration, Renin-Angiotensin-Aldosteron-System - RAAS)
1132
Beschreibe die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse
- Regelkreis mit Eierstöcken - Aktivierung über Hypothalamus der hypophysären Hormone FSH und LH - Entfalten Wirkung am Eierstock - Effektorische Hormone Progesteron und Östrogen werden gebildet - Freisetzung der hypothalamischen und hypophysären Hormone werden wiederum gehemmt - Gegenseitige Stimulierung und Hemmung löst Zyklus bei Frau aus
1133
Welche Wirkung hat Prolaktin?
- Bildung der Milchgänge in der Schwangerschaft - Steuerung der Milchproduktion - Stressregulation (Prolaktin bei Angst und Stress erhöht) - Bonding (angepasst, wachsam, ängstlich) - Hemmung durch Dopamin - Nebenwirkung der Neuroleptika (Dopaminantagonisten): Prolaktinausschüttung
1134
Was sind Ursachen einer primären Hypothyreose?
angeboren (1:5000 Neugeborene), unbehandelt Kretinismus, daher gesetzlich vorgeschriebenes Hypothyreosescreening bei Neugeborenen Jodmangel (Struma), heute selten („Jodsalz“) Autoimmunerkrankung (Hashimoto-Thyreoiditis) - am häufigsten - oft zunächst Hyperthyreose, dann Hypothyreose - Immunsystem greift fälschlicherweise die Zellen der Schilddrüse an - Lokale Entzündung, die auf die Schilddrüse begrenzt ist - Diagnostik: Hormonuntersuchung, Bluttest auf Antikörper gegen Schilddrüsengewebe o. Schilddrüsenenzyme = Autoantikörper, Ultraschalluntersuchung der Schilddrüsenknoten nach Schilddrüsenoperation oder Radiojodtherapie einer Hyperthyreose
1135
Was sind Ursachen einer sekundären Hypothyreose?
sekundäre Hypothyreose durch Hypophysenvorderlappeninsuffizienz oder Hypophysentumor
1136
Was sind Ursachen einer tertiäre Hypothyreose?
Tumor im Hypothalamus (sehr selten)
1137
Was sind Ursachen für eine Hyperthyreose?
- Morbus Basedow (60-70%) o Autoimmunerkrankung, Antikörper gegen TSH-Rezeptor o Inzidenz: 40/100 000 Einwohner o Typische Augenveränderung (endokrine Orbitopathie) o Ausbruch der Krankheit häufig stressinduziert (Stress führt zur Unterdrückung der Suppressor T-Zellen) o Merseburger Trias: Struma, Tachykardie, Exophthalamus - Schilddrüsenautonomie (Adenome oder disseminiert, meist gutartig) - Schwangerschaftshyperthyreose - Sekundär durch Hypophysentumor, der TSH produziert (sehr selten)
1138
Wie wird eine Hyperthyreose diagnostiziert?
- Anamnese, klinische Symptome - Hormonbestimmungen (T3, T4, TSH, TRH-Test) - TSH-Rezeptor-Antikörper - Ultraschall der Schilddrüse - Szintigraphie
1139
Wie wirkt Cortisol?
o Stresshormon, Freisetzung von Energiereserven (Glukosebildung in der Leber) o Mobilisierung freier Fettsäuren aus Fettdepots o Hemmung Immunantwort o Gefäßkonstriktion (Blutdruckanstieg)
1140
Wie wirkt Aldosteron?
- (wirkt an der Niere) o Reduktion der Ausscheidung von Wasser und NaCl o Steigerung der Kaliumausscheidung o Blutdruckanstieg
1141
Wie wirkt Testosteron?
o Libido, Entwicklung primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale, Spermienbildung beim Mann (95% aus den Hoden, 5%aus NNR) o Aktivierung der Östrogenbildung bei der Frau
1142
Was sind Ursachen für eine Überfunktion der Neben-Nieren-Rinde (Morbus-Cushing)?
- Einteilung nach Ort der Störung der HHN-Achse in primär, sekundär und tertiär - Überfunktion der Nebennierenrinde (primär, 15%): Adenom = gutartiger Tumor - Störung in der Hypophyse (sekundär, zentral = 75%): vermehrte Produktion von ACTH (Tumor in der Hypophyse) - Störung im Hypothalamus (tertiär, selten): vermehrte Ausschüttung / Produktion von CRH - Andere Ursachen o Ektope ACTH-Produktion (Lungentumore, 10%) o Sonderfall: exogen induziert (Cortisontherapie, häufig)
1143
Was sind Symptome von Morbus Chushing?
- Vollmondgesicht - Fettpolster - Gerötete Wangen - Quetschungen mit Ecchymosen (Hautblutungen) - Hängebauch - Geringe Entwicklung der Muskulatur - Schlechte Wundheilung
1144
Was sind die psychischen Auswirkungen von Morbus Cushing?
- Affektive Störungen (Depression 50-70%), Manien - Halluzinatorische und paranoide Störungen (10-30%) - Gedächtnisstörungen (fast alle) - Suizidgedanken (10%) - Bei Hochdosistherapie kurzfristige euphorisierende Wirkung - Häufig bilden sich die Symptome auch nach Normalisierung der Kortison Spiegel nicht vollständig zurück
1145
Wie wird Morbus Cushing therapiert?
- Abhängig von Ursache - NNR-Tumor: Operation, Bestrahlung - Hypophysen Tumor: Operation - Cushing durch Medikamente: Reduktion der Dosis, Wechsel auf andere Medikamente (leider bei manchen Erkrankungen nicht möglich)
1146
Was sind Ursachen für eine Nebenniereninsuffizienz (Morbus Addison)?
- Nebennierenrinde (Primär = Morbus Addison) o Autoimmunerkrankung (70-90%), Infektionen, Waterhouse- Fridrichsen-Syndrom o betrifft alle Hormone der NNR (Aldosteron, Kortison, Testosteron) - Hypophyse (sekundär) o Tumor, der keine Hormone produziert und Zellen zerstört o betrifft nur Kortison o Folge einer Langzeittherapie mit Kortison - Hypothalamus (sehr selten) o Tumor o betrifft nur Kortison (CRH)
1147
Was sind Symptome eines Aldosteronmangels bei Morbus Addison?
1148
Was sind Symptome eines Kortisolmangels bei Morbus Addison?
1149
Was sind Symptome eines Testosteronmagels bei Morbus Addison?
1150
Was sind Symptome von Morbus Addison?
- Hyperpigmentierung (90%) durch vermehrte Produktion des Vorläuferhormons des ACTH im Hypophysenvorderlappen (wird in ACTH und MSH gespalten) - MSH regt Melanozyten zur Pigmentierung an
1151
Welche Differentialdiagnoe muss bei Morvus Addison auf jeden Fall ausgeschlossen werden?
Depression - Mindestens 2 Wochen 3 Hauptsymptome und 5 Zusatzsymptome - 3 Hauptsymptome o Interessenverlust o depressive Verstimmung o Antriebsmangel - Zusatzsymptome o Gewichts-, Appetits-, Libidoverlust o Schlafstörungen o Psychomotorische Hemmung o Verlangsamung o geringes Selbstwertgefühl o Abnehmende Konzentrationsfähigkeit o Müdigkeit o Suizidale Gedanken o Sozialer Rückzug
1152
Wie wird Morbus Addison behandelt?
o Morbus Addison: Hormonsubstitution lebenslang aller 3 Hormone o Sekundäre NNR-Insuffizienz o bei Hypophysentumor: operative Entfernung
1153
Wie ist die Prognose bei Morbus Addison?
o Bei adäquater Substitutionstherapie ist die Lebenserwartung nicht eingeschränkt o Lebensqualität durch Hormondauertherapie eingeschränkt o Addison-Krise: plötzliche Absinkender Hormonspiegel durch Stress, körperliche Anstrengung Lebensgefahr
1154
Wie kommt es zur Infertillität bei der Frau?
o Organische Ursachen - Verschlossene Eileiter (nach Entzündungen, angeboren), Tumore in der Gebärmutter, Endometriose, Uterushypoplasie, Uterussepten, polyzystische Ovarien - Hormonstörungen (Schilddrüsenfunktionsstörungen, Hyperprolaktinämie, Diabetes mellitus) o Andere Ursachen - Psychisch, Stress - Lebensgewohnheiten (Rauchen, Adipositas, Ernährung)
1155
Wie kommt es zur Infertillität beim Mann?
o Organische Ursachen - Verschlossene Samenleiter (Sterilisation, Entzündungen) - Hoden (Hochstand, Entzündungen, Tumore) o Andere Ursachen - Lebensgewohnheiten, Hormonstörungen
1156
Wie entwickelt sich die Unfruchtbarkeit des Mannes?
- Abnahme von Spermienanzahl und -qualität in den vergangenen Jahrzehnten insbesondere in wohlhabenden Ländern (Europas) (etwa halbiert) - Abnahme der Spermienqualität (Beweglichkeit, Form des Spermienschwanzes) - Altersabhängigkeit - In hochentwickelten Ländern liegt heute die Ursache der Kinderlosigkeit in >50% beim Mann - Weltweit sind 7% der Männer unfruchtbar
1157
Was ist eine Hyperplokajtinämie?
Erkrankung des Prolaktins – Hyperprolaktinämie (Überproduktion)
1158
Was sind Ursachen einer Hyperprolaktinämie?
o Dopaminantagonisten (Neuroleptika) o Prolaktinom (gutartiger Tumor der Hypophyse): es gibt Tumore, die Hormone produzieren vs. Tumore, die keine Hormone produzieren
1159
Beschreibe die Bandscheiben
- Aufbau und Funktion o Fester Knorpelring; gallertiger Kern o Sorgt für Beweglichkeit und wirkt als Stoßdämpfer und Gelenk zwischen den Wirbeln - Bandscheibenvorfall o Knorpel der Bandscheibe wird weich, reißt ein o Der gallertige Kern quillt nach außen und drückt auf die Nerven
1160
Was sind Polyneuropathien?
Erkankung des peripheren Nervensystems o Veränderung mehrerer Nerven o Entweder nur Myelinschichtschaden o Symmetrisch (rechte und linke Seite gleichermaßen beteiligt) o Zu Beginn distal betonte Parasen o Schmerzen, sensible Ausfälle o Gelegentlich motorische Einschränkungen (Muskeleigenreflexe abgeschwächt) o Im Verlauf Muskelatrophie
1161
Was sind Ursachen für Polyneuropathien?
o Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus) o Toxisch (Alkohol, Medikamente) o Infektionen, Autoimmunerkrankungen, Niereninsuffizienz
1162
Was ist eine Poliomyelitis?
Erkankung im Rückemmark o Virale Entzündung der motorischen Vorderhörner o Auch Kinderlähmung genannt
1163
Was ist eine Amyotrophe Lateralsklerose?
Erkrankung des Rückenmarks o Untergang von motorischen Vorderhornzellen o Degeneration der Vorderhornstränge o Zunehme Lähmung und Muskeltrophie o Beginn Hand, Fuß, später auch Hirnstamm mit Sprach- und Schluckstörungen, Lähmungen der Atemmuskulatur
1164
Welche Erkrankungen des Rückenmarks können auf den Hirnstamm übergreifen?
Poliomyelitis, amyotrophe Laterasklerose
1165
Welche Folgen hat eine Durchblutungsstörung im Hirnstamm oder Kleinhirn?
o Keine Bewusstlosigkeit o Schwindel, Erbrechen, Schluckstörungen, Sehstörungen
1166
Welche Erkrankungen können im Kleinhirn auftreten?
o Störungen der Bewegungskoordination, Schwindel o Tumor (speziell bei Kindern) o Blutungen o Cerebelläre Heredoataxien (Gangstörungen, überschießende Bewegungen, unartikulierte Sprache)
1167
Welche Erkankungen treten häufig im Zwischen- und Mittelhirn auf?
- Tumoren der Hypophyse o Hormonproduzierende Tumore (z.B. Prolactinom, Wachstumshormonproduzierende Adenom, ACTH- produzierende Adenome) führen zu entsprechenden Überfunktionen o Tumore ohne Hormonproduktion führen zu Unterfunktion verschiedener Hormonsysteme - Erkrankungen des Mittelhirns o Morbus Parkinson - Erkrankungen der Basalganglien o Chorea (hyperkinetisch-hypotone Störung), Folge von Infektionskrankheiten, Funktionsstörung der Basalganglien o Torticollis spasticus (hyperkinetische Störung)
1168
Welche Erkrankungen des Großhirns treten häufig auf?
- Durchblutungsstörungen o Herzinfarkt, Schlaganfall - Tumoren o Meist Gliome oder Glioblastome mit schlechter Prognose o Metastasen o Ependymom - Epilepsien - Erkrankungen der limbischen Strukturen - Alzheimer - Schäden durch Operationen
1169
Welche Tumore treten im Hirn auf?
- Astrozytome verschiedener Grade der Malignität ca. 50% sind hochmalige Gliome oder Glioblastome mit schlechter Prognose (Hirngewebe selbst betroffen) - Meningeome: gutartig, lassen sich operativ gut entfernen, unterschiedlichste Lokalisationen, davon hängt die Symptomatik ab - Metastasen anderer Malignome - Medulloblastom: Kleinhirntumor des Kindes, Heilungschance ca. 50% - Ependynom u.a. seltene Tumore
1170
Was ist ein Schlaganfall?
- Akute Durchblutungsstörung des Gehirns - Folge: Sauerstoffmangel im Gehirn, pro Minute sterben 1 Mio. Nervenzellen ab (Gehirn verbraucht am meisten Sauerstoff) - Ursachen o Akuter Gefäßverschluss (80%) = ischämischer Infarkt o Akute Hirnblutung durch Einriss eines Gefäßes (20%) = hämorrhagischer Infarkt (Blutung drückt auf Gefäße und verschließt diese)
1171
Wie häufig sind Schlaganfälle?
- Lebenszeitprävalenz Frauen (2.5%); Männer (3.3%) - Ansteigend mit zunehmendem Alter (verdoppelt bei über 70 Jahren) - Inzidenz: 265 000 Schlaganfälle im Jahr (196 000 erstmalig, 66 000 wiederholt) - Mortalität: dritthäufigste Todesursache
1172
Was sind Ursachen für einen Schlaganfall?
o Arteriosklerose (Arterienverkalkung) -> Thrombus oder Embolie aus verkalkten Hals- / Hirnarterien o Arterielle Embolie (Herzerkrankungen!, 20%) o Genetische Prädisposition
1173
Was sind Risikofaktoren fpr einen Schlaganfall?
-> wie bei Arteriosklerose, KHK o Hohes Alter o Diabetes mellitus o Bluthochdruck o Übergewicht o Übergewicht o Mangelnde Bewegung o Rauchen o Herzkrankheiten (Vorhofflimmern, Herzklappenerkrankungen)
1174
Welche Symptome treten bei einem Schlaganfall auf?
- Im Gegensatz zum Herzinfarkt stehen nicht Schmerzen im Vordergrund, sondern neurologische Symptome - Plötzlich einsetzende (sec.-min) Schwäche oder ein Gefühl von Taubheit auf einer Körperseite (vollständig oder teilweise) - Plötzlich einsetzende Gesichtslähmung wie z.B. hängende Mundwinkel - Unverständliche oder undeutliche Sprache - Sehstörungen wie z.B. Blindheit auf einem Auge, halbseitige Sehstörungen, Doppeltsehen - Plötzlich sehr starke Kopfschmerzen, sog. Vernichtungskopfschmerz - Plötzliche Bewusstlosigkeit - Da oft ältere Patienten betroffen sind, werden die ersten Symptome häufig nicht ernst genommen. Dadurch wird oft Zeit verloren
1175
Welche Sofortmaßnahmen sollten bei einem Schlaganfall eingeleitet werden?
- Sicherung der Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf) - Schnellstmögliche fachgerechte Behandlung (Ziel: Begrenzung der Anzahl abgestorbener Hirnzellen) - Notarzt rufen - Patient beobachten - Notarzt o Blutdruckkontrolle (hochnormal belassen) o Sauerstoffgabe o Einlieferung ins Krankenhaus mit Stroke Unit (spezialisierte Behandlung)
1176
Wie wird ein Schlaganfall diagnostiziert?
- Neurologische Untersuchung (betroffenes Hirnareal) - CT-Untersuchung o Ausschluss intrazerebrale Blutung o Beurteilung der Hirndurchblutung (CT-Angiographie) o Cave: Hirninfarkt erst nach 3-4 Stunden sichtbar - Angiographie (Gefäßdarstellung mit Kontrastmittel): Gefäßverschlüsse finden - Spezielle MRT-Untersuchungen zeigen gefährdete Hirnareale (noch ischämisch, aber noch nicht abgestorben)
1177
Wie wir ein Schlaganfall behandelt?
- Jede Minute zählt (bis zu 1 Mio. Nervenzellen pro Minute) - Ziele o Schnelle Wiederherstellung der Durchblutung des betroffenen Gehirnareals durch o Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes (<3 h) o Entfernung des Thrombus (Thrombektomie) oder Auflösung des Thrombus (Thrombolyse) o Frühe Widerherstellung der Funktion – Rehabilitation beginnt am 1. Tag (Stroke Unit)
1178
Was sind wichtige Schritte der rehabilitation nach einem Schlaganfall?
- Risikofaktoren reduzieren o Blutdruckkontrolle o Fettstoffwechselstörung behandeln (Pipidsenker) o Gewichtsreduktion o Körperliche Bewegung o Ggf. Behandlung mit Blut Gerinnungshemmern - Widerherstellung der Funktionen o Ergotherapie o Logopädie o Physiotherapie o Neuropsychologisches Training o Psychotherapeutisches Verfahren, Biofeedback-Training zur Bewältigung der neuen Alltagssituation
1179
Was ist eine Epilepsie?
- Anfallsartige, oft mit Bewusstseinsverlust verbundene motorische und / oder sensorische Störungen - Ursache: Abnorme Erregungsprozesse von Hirnzellen mit EEG- Veränderungen - Differenzierung: Generalisiert vs. Fokal - Ätiologie: idiopathisch, erbliche Komponente, Symptomatisch (andere Grundkrankheit: Tumore, Durchblutungsstörung, Folge eines Schädel-Hirntraumas)
1180
Welche Formen der Epilepsie sind zu unterscheiden?
- Grand-mal Epilepsie: großer generalisierter Krampfanfall, oft mit Aura, plötzlich Muskelstarre, Atemstillstand, Bewusstlosigkeit, Zuckungen, Schaum vor dem Mund, unkontrollierter Urin- und Stuhlabgang, spontanes Ende, zunächst Verwirrtheit, dann wieder klares Bewusstsein) - Absencen (Petit-mal-Epilepsie) meist bei Kindern (kurzfristige Bewusstlosigkeit, wenige Sekunden), ruckartige Krämpfe, Übergang in Grand-mal-Epilepsien möglich, meist Verschwinden im Erwachsenenalter - Partielle (fokale) Anfälle: Motorische oder sensorische Symptome einzelner Körperregionen (einzelne Hirnregionen betroffen), können auch Geschmacksstörungen oder optische Halluzinationen sein
1181
Wie werden Epilepsien behandelt?
- Bei symptomatischen Epilepsien: Behandlung der Grundkrankheit - Medikamente: Antiepileptika - Vermeiden von Auslösern eines Anfalls (Stress, Licht, Alkohol) - Schutz vor Verletzungen während eines Anfalls (eine der Hauptgefahren) - Schulungen Angehöriger
1182
Nenne wichtige Aminosäuretransmitter
- Glycin: hemmender Transmitter, an motorischen Neuronen, keine Zusammenhänge mit psychischen Störungen bekannt - Glutamat: erregender Transmitter, kann Kopfschmerzen verursachen, wichtige Rolle bei Speicherung von Gedächtnisinhalten; Alkohol hemmt entsprechenden Rezeptor (NMDA-Rezeptor) was zu Gedächtnislücken führt, epileptische Anfälle bei Alkoholentzug durch Stimulation der (nicht mehr blockierten) Rezeptoren - GABA: wichtigster hemmende Transmitter im ZNS; 3 Substypen; besteht aus 4 Untereinheiten, 2 können durch Benzodiazepine binden; Benzodiazepine wirken also durch Verstärkung der GABA-Wirkung, haben keine eigenen Wirkung (daher weniger toxisch), weiter Bindungsstelle für Barbiturate
1183
Nenne wichtige Monoamine als Transmitter
- Dopamin: Inaktivierung durch Wiederaufnahme (Blockade durch Kokain), 5 Subtypen: D2- und D4- für Schizophrenie wichtig, Halluzinationen, Wahnvorstellungen sollen vermehrte Aktivität des. Dopaminergen Systems aufweisen, extrapyramidal- motorische Störung bei Mangel o Dopamin wirkt in verschiedenen Nervenbahnen des Hirns und kann dadurch verschiedene Wirkungen haben - Noradrenalin: Überträger im Sympathikus, früher wurde Depression durch Katecholaminmangel erklärt, manische Störung durch Überaktivität - Serotonin: Regulation des Essverhaltens, Schlafes, Aktivierung für zu aggressiven Verhalten, Serotoninmangel-Hypothese als Ursache der Depression
1184
Wie funktioniert Acetylcholin als Neurotransmitter?
- Überträger im Parasympatikus - Beteiligt bei Schlaf (REM-Phasen); Konsolidierung von Gedächtnisinhalten - Bei Alzheimer Krankheit soll eine Störung im cholinergen System beteiligt sein, bei depressiver Stimmung cholinerges Übergewicht
1185
Wie funktionieren endogenen Opioide als Neurotransmitter?
- Opiode sind Transmitter, die in der Hypophyse gebildet werden und einen Hormoncharakter aufweisen - Schmerzlindernd, Euphorische Wirkung, Darmlähmung - Wirkstelle: Rückenmark, Husten-/Atemzentrum - Theorien über Störungen im Opiat-System bei frühkindlichem Autismus
1186
Wie funktioniert NO Stichstoffmonoxis als Neurotransmitter?
- Lösliches Gas - Wirkort: Gefäßmuskelzellen - Hemmt Gefäßmuskulatur, führt zu Gefäßerweiterung - Viagra verlängert Wirkung von NO am Rezeptor
1187
Wie beeinflussen Agonisten pharmakologisch die Neurotransmitter?
Verstärkung von Effekten der Transmitter durch 1. Stimulation der Produktion 2. Förderung der Ausschüttung, teilweise durch Blockade präsynaptischer Rezeptoren (z.B. Antidepressive) 3. Hemmung der Transmitterinaktivierung: Wiederaufnahmehemmung oder Hemmung des abbauenden Enzyms 4. Direkte Stimulation postsynaptischer Rezeptoren 5. Sensitivierung postsynaptischer Rezeptoren 6. Förderung der nachgeschalteten Signaltransduktion (second messenger) -> der Abbau des second messenger wird blockiert, dadurch wird die Wirkung verlängert
1188
Wie beeinflussen Antagonisten pharmakologisch die Neurotransmitter?
Schwächung von Effekten der Transmitter 1. Blockade postsynaptischer Rezeptoren (Verdrängung der eigentlichen wirksamen Liganden) (z.B. Neuroleptika) 2. Hemmung der nachgeschalteten Signaltransduktion durch Abschwächung der Wirkung am Rezeptor
1189
Welche Ursachen gibt es für Depressionen?
- 50% genetisch determiniert - Verminderte noradrenerge Transmission - Verminderung Bindungskapazität von Serotonin-Rezeptoren - Erhöhte Aktivität von CRH, Glukokortikoiden - Atrophie des frontalen und präfrontalen Kortex und Hippocampus - Verminderte Neurogenese im Hippocampus - Reduktion des zerebralen Blutflusses im frontalen Kortex o Monoaminmangel-Hypothese Depression ist funktioneller Mangel der serotonergen und noradrenergen Transmission o Mensch besitzt 15000 noradrenerge und 350000 s erotonerge Neurone o ist eine Hypothese, die nicht alles erklärt - Bei Depression ist die Expression präsynaptischer inhibitorischer α2- Rezeptoren erhöht (Müdigkeit, Apathie, Erschöpfung) - Auch Expression präsynaptischer serotonerger Rezeptoren erhöht, Serotoninbildung reduziert, postsynaptische Rezeptoren vermindert (Angst, Suizidalität)
1190
Wie wirken Antidepressiva?
- Noradrenalin: Inaktivierung und pharmakologische Beeinflussung - Inaktivierung des Transmitters: o Noradrenalin-Transporter (NET) = Pumpe, die Neurotransmitter wieder in Synapse bringt o Transmitter werden abgebaut, aber überwiegend wieder in Bläschen aufgenommen und für den nächsten Impuls gespeichert o Präsynaptische a2-Rezeptoren: führen zu Hemmung der Freisetzung von Noradrenalin. Werden aktiviert wenn freies Noradrenalin in Zelle wandert und bindet, weitere Freisetzung wird dadurch gestoppt
1191
Nenne Beispiele für die pharmakologische Beeinflussung der Freisetzung des Noradrenalins?
o 1. Möglichkeit: NRI (Noradrenalin-Reuptake-Inhibitoren); Pumpe (NET) wird gehemmt (Wiederaufnahmehemmer) o 2. Möglichkeit: MAO-A-Hemmer (Monoaminoxidase): Enzym, das Monoamine unwirksam macht; kann medikamentös gehemmt werden durch MAO-A-Hemmer o 3. Möglichkeit: a2-Antagonisten können medikamentös gehemmt werden
1192
Welche Wirkmechanismen greifen bei Antideoressiva?
- Selektive Hemmung der Noradrenalin Wideraufnahme (SNRI): erhöhte Konzentration von NA und längere Wirkung - Selektive Hemmung der Serotonin Wideraufnahme (SSRI) - Direkte Hemmung der präsynaptischen a2-Rezeptoren - Direkte Hemmung der postsynaptischen 5HT2A-Rezeptoren - Hemmung des Abbaus von Noradrenalin und Serotonin durch Hemmung der Monoaminoxidase (MAO-Hemmer)
1193
Welche vegetativen Nebenwirkungen können durch die Hemmung anderer Rezeptoren bei der Einnahme von Antidepressiva auftreten?
- Hemmung der muskarinergen Acetylcholin-Rezeptoren (Parasympathikus): Mundtrockenheit, Akkomodationsstörung des Auges, Verschwommenes Sehen, Obstipation, Harnverhalt, Tachykardie - Hemmung der a1-Rezeptoren (Sympathikus, Gefäße): Hypotonie, reflektorische Tachykardie, Schwindel - Hemmung des Histamin1-Rezeptors: Sedierung, Schlafneigung, Appetitssteigerung, Gewichtszuname - Hemmung der peripheren noradrenergen und serotonergen Rezeptoren: starkes Schwitzen, Harnverhalt, Blutdruckanstieg
1194
Was passiert wenn Antidepressiva nicht wirken?
- Kombination zweier Antidepressiva verschiedener Klassen - Augmentationsstrategien (1. Wahl: Lithium; oder atypische Antipsychotika) - Wechsel zu einem neuen Antidepressivum einer anderen oder derselben pharmakologischen Klasse - Parallele Psychotherapie - Erwägung einer EKT (Elektrokrampftherapie) zu jedem Zeitpunkt der Behandlung
1195
Wie wird Shizophrenie Pharmakotherapeutisch behandelt?
- Therapie der Schizophrenie und anderer Psychosen erfolgt durch Neuroleptika - Alle Neuroleptika greifen in die Signalübertragung von Dopamin allein oder Dopamin + Serotonin ein - Primärer Wirkmechanismus ist die Hemmung der Dopamin2- und 5-HAT-Rezeptoren - Neuroleptika haben eine antipsychotische, sedierende und psychomotorische Wirkung - Vererbung o Verlust von Neuronen und Synapsenzahl v.a. im frontotemporalen Kortex und limbischen System o Vergrößerung der Ventrikel o Erhöhte Synthese und Freisetzung von Dopamin im limbischen System o Verminderte Dopamin-Transmission im frontalen Kortex o Unterfunktion des Glutamat-Systems - Folge somatischer Erkrankungen o Hypo-, Hyperglykämie o Hepatische Enzephalopathie o Schwangerschaft, Wochenbett - Positivsymptome (Gedankenlautwerden, Halluzinationen, etc.) vs. Negativsymptome (sozialer, affektiver Rückzug, Antriebsarmut, etc.)
1196
Welche Extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen können Neuroleptika haben?
- Frühdyskinesien o Reversible Verkrampfung der mimischen Muskulatur (Augen) o Zungen- und Schlundkrämpfe (relatives Übergewicht cholinerger Neurone) - Parkinsonoid o Ähnlich Morbus Parkinson: Rigor, Tremor, Akinese o Starre Mimik o Reversibel - Akathisie o Quälende motorische Unruhe (bis zur Suizidalität) o reversibel - Spätdyskinesien o Nach Monaten oder Jahren und oft irreversibel o Stereotype Kau-, Zungen- und Schmatz Bewegungen, werden als quälend empfunden - Therapie: Anticholinergika
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Welche Nebenwirkungen können Neuroleptika aufgrund der Hemmung muskarinerger ACh-, H1- und a1-Rezeptoren haben?
- Grundsätzlich ähnlich wie Antidepressiva - Sedierung durch Hemmung der H1-Rezeptoren bei Schizophrenie therapeutisch notwendig und sehr wirkungsvoll (z.B. bei Erregungszuständen) - Gewichtszunahme durch H1-Rezeptorhemmung
1198
Was sind Indikatoren für die Behandlung mit Neuroleptika?
- Klassische Indikationen o Akute psychotische Zustandsbilder o Chronische schizophrene Psychosen o Rezidivprophylaxe bei chronischen schizophrenen Psychosen o Psychomotorische Erregtheit - Neuere Indikationen o Akute bipolare (gemischte) Episoden o Akute bipolare Depression o Rezidivprophylaxe bei bipolaren Störungen
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Wie werden rheumatische Krankheiten mit Labortests diagnostiziert?
- Labortests allgemein für Entzündungen o Blutsenkungsgeschwindigkeit (allgemeiner Test, unspezifisch) o CRP-C Gehalt im Blut (Referenzwert <10 mg/l) (allgemeiner Test, unspezifisch) o Anzahl der weißen Blutkörperchen (allgemeiner Test, unspezifisch) - Tests für Rheuma o Gehalt des Immunglobulin G (IgG) o Gehalt Peptid-Antikörper (deutlich genauer)
1200
Was ist der systolische und was der diastolische Wert?
Der systolische Blutdruck misst den Druck beim Herzschlag – also wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht und sauerstoffreiches Blut in die Gefäße pumpt. Der diastolische Blutdruck misst den Druck auf die Gefäße, wenn der Herzmuskel erschlafft. Der diastolische Druck ist niedriger als der systolische. Eine Person, deren Messwerte mit 132/88 mmHg angegeben werden, hat also einen systolischen Blutdruck von 132 mmHg und einen diastolischen Blutdruck von 88 mmHg.