Verarbeitung negativer Emotionen und Emotionsvermeidung Flashcards

1
Q

Was ist die Hypothese von LeDoux, wie Expositionstherapie wirkt?

A
  • Expositionstherapie wirkt nicht über Löschung der Furchtmuster, sondern über Aufbau einer Angsthemmung
  • Furchterinnerungen scheinen unauslöschlich u.a. in der Amygdala eingebrannt zu sein
  • In der Therapie werden in kortikalen Hirnstrukturen neue neuronale Muster aufgebaut (Neubewertung der Situation), die die Angstreaktion erfolgreich hemmen

–> Nach erfolgreicher Therapie: Sofortige Kontextualisierung der
angstauslösenden Reize und Entwarnung durch kortikale Strukturen

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2
Q

Laut Foa, wieso gelingt die Integration bzw. ‘Emotional processing’ nicht?

A

Integration bzw. ‘Emotional processing’ gelingt nicht, weil Erfahrung zu diskrepant zu bestehenden Erfahrungen ist

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3
Q

Warum gelingt die Integration schwieriger, emotionaler Erfahrungen nicht?

A
  1. Stress: Beinträchtigung der Gedächtnisbildung durch ein zu hohes Level an Stresshormonen (Sapolsky) –> Steigt Stress über ein bestimmtes Mass kommt es zu einer zunehmenden Beeinträchtigung des Hippocampus und kognitiver Kontroll- bzw.
    Hemmungsfunktionen des PFC
  2. Vulnerabilität: z.B. Hypothese eines kleineren oder vorgeschädigten Hippocampus (Gilbertson)
  3. Verhalten/Informationsverarbeitung: Vermeiden der Auseinandersetzung mit dem Erlebten bzw. den Emotionen
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4
Q

Wie ist gemäss Sapolsky der Zusammenhang zwischen dem Hippocampus und Stress

A

Stress (erhöhtes Cortisollevel) schränkt die Gedächtnisbildung ein, da erhöhter Stress zu einer Beeinträchtigung des Hippocampus und kognitiven Kontroll- und Hemmungsfunktionen kommt. Hippocampus spielt eben die entscheidende Rolle bei der
Emotionsprozessierung und Gedanken zu Erfahrungen die man gemacht hat aufzubauen.
a. Hippocampus hat stressreduzierende Wirkung: Die
Cortisolkonzentration, die als direktes Korrelat des
Stresserlebens aufgefasst werden kann, ist um so geringer, je
stärker der Hippocampus aktiviert ist
b. Negative Rückkoppelung: In einem negativ rückgekoppelten
Regelkreis aktiviert eine geringe Cortisolkonzentration den
Hippocampus, der wiederum den Cortisolspiegel hemmt
c. Negative Rückkoppelung funktioniert ab einem bestimmten
Stresslevel nicht mehr: Überschreitet die Cortisolkonzentration
eine bestimmte Schwelle, wird der Hippocampus gehemmt

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5
Q

Was wurde in der Zwillingsstudie von Gilbertson et al. mit

Kriegsveteranen gefunden?

A
  • Gemacht: Messung des Hippocampusvolumen eineeiiger Zwillinge, von denen jeweils einer im Vietnam gekämpft hat
  • Gefunden:
    1. Stärke der PTBS korreliert bei den Kriegsveteranen negativ mit dem Hippocampusvolumen
    2. Kleineres Hippocampusvolumen auch bei eineiigen Zwillingen
  • -> Kleinerer Hippocampus als Vulnerabilitätsfaktor für die Ausbildung einer posttraumatischen Belastungsstörung
  • -> Bildung expliziter Gedächtnisinhalte für die traumatischen Erfahrungen (Hippocampus stark beteiligt) gelingt mit geringerer Wahrscheinlichkeit
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6
Q

Nennen Sie einen Befund zum Autobiographischen Gedächtnis bei
Depressiven nach Williams et al.

A
  • Depressive erinnern Ereignisse globaler und können spezifische Details und situative Umstände des Geschehens weniger gut erinnern, als nicht depressive Versuchpersonen
  • Zum Beispiel haben depressive Patienten Schwierigkeiten, auf emotionale Hinweisworte (z.B. glücklich, traurig) eine örtlich und zeitlich spezifische Erinnerung zu berichten
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7
Q

Was ist mit dem Interessantes Paradox gemeint?

A
  1. Wenn wir etwas unerwartet Schlimmes oder auch Positives erleben, versuchen wir das Unerwartete zu verstehen, um in Zukunft negative Erlebnisse zu vermeiden und Positives zu wiederholen
  2. Im Prozess des Verstehens bzw. im Rahmen von Assimilations- und Akkommodationsprozessen wird das Unerwartete und das Besondere gewöhnlich und normal, verliert an emotionaler Kraft, womit Negatives nicht mehr vermieden werden muss und Positives nicht mehr wiederholt werden kann

(Kleines Glück der Tragödie Alzheimer: Alles Neue wird immer wieder zum ersten Mal erlebt und PatientInnen freuen sich immer wieder von Neuem)

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8
Q

Was ist mit dem Durability-Bias gemeint?

A

Wir überschätzen die Dauer emotionaler Reaktionen für zukünftige emotionale Ereignisse (z.B. Lottogewinn), weil wir den Effekt der kognitiven Einordnung und der damit verbundenen Normalisierung unterschätzen (z.B. wir gewöhnen uns sehr schnell an den Lottogewinn und sind sehr rasch nicht mehr glücklicher als andere)

  • -> Menschen antizipieren nicht, dass das Unerwartete und das Besondere durch Assimilations- und Akkommodationsprozesse relativ rasch gewöhnlich wird
  • -> Die mit möglichen negativen Ereignissen verbundenen Befürchtungen sind schlimmer, als wenn die Ereignisse tatsächlich eintreten (Dauer der negativen Emotionen ist in der Regel deutlich geringer als erwartet)
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9
Q

Was sind nach Barlow Merkmale emotionaler Störungen?

A
  1. Starke Emotionen: Menschen mit emotionalen Störungen neigen dazu, oft starke Emotionen (Angst, Traurigkeit, Ärger oder Schuldgefühle) zu empfinden (z.B. aufgrund biologischer Tendenz, emotional sensibel zu reagieren) Wichtig: Starke Emotionen alleine führen nicht zu emotionalen Störungen. Wie wir auf unsere Emotionen reagieren ist gemäss Barlow entscheidend
  2. negative Reaktionen auf diese Emotionen: Emotionen werden sehr unangenehm erlebt. Gedanken „Ich sollte nicht so fühlen“ etc
  3. Emotional Avoidance: Versuch die Emotion zu vermeiden oder ihr zu entrinnen
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10
Q

Welche Störungen meint Barlow mit emotionalen

Störungen?

A
  • Panikstörung
  • Generalisierte Angststörung
  • Soziale Angststörung
  • Zwangsstörung
  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Depression (MDE und chronische depressive Störung)
  • Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)
  • Essstörungen
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11
Q

Was bedeutet in der transdiagnostischen Behandlung emotionaler Störungen nach Barlow «Achtsame Bewusstheit für Emotionen»?

A

Lernen Emotionen
1) nicht wertend,
2) gegenwartsfokussiert
wahrzunehmen, statt zurückzuschieben und zu vermeiden

(In der transdiagnostischen Behandlung wird zuerst den Patienten geholfen zu verstehen, dass Emotionen hilfreich und notwendig sind. Das Ziel ist es, die Emotionen und deren Funktionen kennenzulernen und zu verstehen. Danach sollen die eigenen Emotionen in einzelne Komponenten aufgebrochen werden.
Dadurch soll unter anderem eine Überwältigung durch die Emotionen reduziert werden.)

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12
Q

Was bedeutet nach Barlow “Nicht wertende Bewusstheit für Emotionen”?

A

• die emotionalen Erfahrungen so zu akzeptieren, wie sie sind, statt
sie als problematisch zu etikettieren und zu versuchen, sie
wegzuschieben
• Nicht einfach resigniert Emotion hinnehmen, aber versuchen zu
verstehen, was Emotionen einem mitteilen wollen

–> „Je mehr wir darauf verzichten, eine Emotion sofort zurückzuschieben, desto mehr werden wir auch in der Lage sein
wahrzunehmen, dass deren Intensität abnimmt”

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13
Q

Laut Foa, wieso gelingt die Integration bzw. ‘Emotional processing’ nicht?

A

Integration bzw. ‘Emotional processing’ gelingt nicht, weil Erfahrung zu diskrepant zu bestehenden Erfahrungen ist

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