Emotionsfokussierte Interventionen Flashcards

1
Q

Was versteht Greenberg (2011) unter Emotionalen Schemata?

A

Angeborene psychomotorische Programme (z.B. Gefühle) werden im Verlauf der Entwicklung mit unseren emotionalen Erfahrungen sowie den Situationen, die sie ausgelöst haben, zu emotionalen Schemata verknüpft.

(Angeborene psychomotorische Programme (Gefühle die angeboren sind, zb. vor einem Unfall, hat man sofort Angst, ohne es gelernt zu haben) werden im Verlauf der Entwicklung mit unseren emotionalen Erfahrungen sowie den Situationen, die sie ausgelöst haben, zu emotionalen Schemata verknüpft.

–> Mit diesen ´Bauchgefühlen’ kommen wir nicht auf die Welt, wir erwerben sie im Laufe unserer Geschichte. Sie sind idiosynkratisch. Sie sind einzigartig für jeder Mensch)

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2
Q

Welche drei Arten maladaptiver emotionaler Schemata finden sich bei emotionalen Störungen häufig? Nennen Sie die Emotionen, die im Kern dieser Schemata stehen.

A
  • Maladaptive emotionale Schemata entstehen durch schmerzhafte emotionale Erfahrungen in Zusammenhang mit der Frustration von Bedürfnissen in Kindheit und Jugend (insbesondere Bindungsbedürfnis)

3 Arten:
• Scham, defekt oder schlecht zu sein (bad me), z.B. Sozialphobie
• Angst, schwach und unsicher zu sein und alleine nicht bestehen zu können (weak me); z.B. Angststörungen
• ein Gefühl der Einsamkeit und Verlassenheit, gefärbt von Traurigkeit (lonely abandoned me); z.B. Depression (oft die 3 Arten)

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3
Q

Die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) unterscheidet vier Typen emotionalen Erlebens, die je eine andere Funktion haben und einen anderen therapeutischen Umgang verlangen. Nennen Sie die vier Typen und geben Sie für jeden Typ ein Beispiel.

A

EFT unterscheidet vier Typen emotionalen Erlebens, wobei jeder Typ ein andere Funktion hat und einen anderen therapeutischen Umgang verlangt:

(1) Primär adaptive; z.B. Trauer kann helfen das Verlorene loszulassen und uns neu zu orientieren.
(2) primär maladaptive; z.B. Patient der auf milde Kritik und Zurückweisung mit einem Gefühl intensiver Scham reagiert, weil er als Kind wiederholt entwertende und erniedrigende Kritik erlebte
(3) sekundäre; z.B. Ärger, der Traurigkeit überdeckt
(4) instrumentelle Emotionen; z.B. Trauer ausdrücken, um Mitgefühl zu wecken

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4
Q

Die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) unterscheidet vier Typen emotionalen Erlebens, die je eine andere Funktion haben und einen anderen therapeutischen Umgang verlangen. Was sind die Kennzeichen der Primäre adaptive Emotionen?

A

= Erste, tiefste Reaktion auf eine Situation
• Adaptiv meint, dass diese Emotionen unseren Zielen dienen, uns letztlich helfen unsere Bedürfnisse zu befriedigen
• Beispiele: Trauer kann helfen das Verlorene loszulassen und uns neu zu orientieren. Ärger/Wut lässt uns bei Entwertung oder Grenzverletzung zur Wehr setzen
• Diese Emotionen sind eine Ressource und sollten gestärkt werden. Ihre wertvollen Handlungsimpulse und dahinterstehenden Bedürfnisse sollen utilisiert bzw. nutzbar gemacht werden

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5
Q

Die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) unterscheidet vier Typen emotionalen Erlebens, die je eine andere Funktion haben und einen anderen therapeutischen Umgang verlangen. Was sind die Kennzeichen der Primäre maladaptive Emotionen?

A

= Auch erste, tiefste Reaktion auf eine Situation. Im Gegensatz zu adaptiven Emotionen bereiten sie uns aber nicht darauf vor im Sinne unserer Bedürfnisse zu handeln
• Maladaptive Emotionen sind emotionale Schemata, die durch schmerzhafte emotionale Erfahrungen entstanden sind und damit Reaktionen auf vergangene Erfahrungen und nicht auf die Gegenwart darstellen
• Beispiel: Patient der auf milde Kritik und Zurückweisung mit einem Gefühl intensiver Scham reagiert, weil er als Kind wiederholt entwertende und erniedrigende Kritik erleben musste

–Y Diese Emotionen sollen durch die gleichzeitige Aktivierung von adaptiveren emotionalen Reaktionen transformiert werden

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6
Q

Die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) unterscheidet vier Typen emotionalen Erlebens, die je eine andere Funktion haben und einen anderen therapeutischen Umgang verlangen. Was sind die Kennzeichen der Sekundäre Emotionen?

A
  • Sekundäre Emotionen sind eine Reaktion auf primäre Emotionen und unterbrechen oder verdecken diese
  • Sie sind oft ein Versuch, primäre Emotionen zu regulieren
  • Beispiel: Ärger, der Traurigkeit überdeckt
  • Sekundäre Emotionen verhindern funktionales Verhalten im Dienste primärer Bedürfnisse und Ziele in der Situation

–> In der Therapie wird versucht, Patienten zu helfen, zu ihren primären Emotionen unter ihren sekundären Reaktionen zu gelangen

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7
Q

Die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) unterscheidet vier Typen emotionalen Erlebens, die je eine andere Funktion haben und einen anderen therapeutischen Umgang verlangen. Was sind die Kennzeichen der Instrumentelle Emotionen?

A
  • Dienen dazu, andere zu beeinflussen oder zu kontrollieren
    • Beispiel: Trauer ausdrücken, um Mitgefühl zu wecken; Wut, um andere einzuschüchtern
  • -> In der Therapie wird versucht, Patienten zu helfen, das zugrunde liegende Motiv zu verstehen und die manipulative interpersonelle Wirkung des Verhaltens zu erkennen
  • -> Wie sekundäre Emotionen können instrumentelle Emotionen den primären adaptiven Emotionen entgegen stehen
  • -> Zum Beispiel sollten Patienten lernen das Bedürfnis nach Unterstützung offen und nicht manipulativ auszudrücken
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8
Q

Was ist das Therapieziel der EFT bezüglich primären adaptiven Emotionen?

A

Primäre adaptive Emotionen sollen…
1. wahrnehmen, sich ihnen zuwenden, sie sich zugestehen, aushalten, körperlich mit ihnen in Berührung sein, sie akzeptieren,
2. in Worten symbolisieren, sie explorieren, reflektieren, ihren Sinn erschliessen
…um adaptive Emotionen zu nutzen (um wertvolle Handlungsimpulse und wichtige Bedürfnisse zu spüren)

–> nicht reine Aktivierung der Emotionen, sondern es soll ein mean-making daraus gemacht werden, die Emotionen sollen verstanden werden, eine Geschichte darum herum aufgebaut werden und es soll eine Neubewertung stattfinden.

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9
Q

Wie werden in der EFT primäre maladaptive Emotionen verändert?

A

Maladaptive Emotionen sollen durch die gleichzeitige Aktivierung von adaptiveren emotionalen Reaktionen transformiert werden:

  • Emotionen mit Emotionen verändern
  • Greenberg verweist auch auf den Prozess der Gedächtnisrekonsolidierung: Jedes Mal, wenn eine Erinnerung abgerufen wird, werden die zugrundeliegenden Gedächtnisspuren labil und bedürfen einer erneuten Rekonsolidierung. So können auch Erinnerungen mit alternativen Emotionen verbunden werden.
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10
Q

Was ist ein typischer Veränderungsprozess bzw. der typische Ablauf der Veränderung von Emotionen in einer erfolgreichen emotionsfokussierten Therapie?

A
  1. Sekundäre Emotionen: z.B. globale schlechte Gefühle, Ärger –>
  2. Primär maladaptative Emotionen: Scham, Angts –>
  3. Bedürfnis: “Was hätten Sie sich in der Situation X gewünscht”? –>
  4. Adaptive Emotionen: selbstbehauptender Ärger, Trauer –>
  5. neues narrativ: selbsterklärende Erzählung von sich und der Welt
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11
Q

Was ist mit Focusing gemeint? Was ist ein Marker für die therapeutische Aufgabe Focusing?

A

= Prozess einer nach innen gerichteten Aufmerksamkeit auf das
körperlich spürbare

(Unklarer felt sense ist Marker für die therapeutische Aufgabe Focusing)

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12
Q

Was ist mit Leerer Stuhl Dialog gemeint? Was wird mit dieser Intervention bearbeitet?

A

Sog. unabgeschlossene Prozesse mit wichtigen anderen [Personen]
werden in der EFT mit dem Leeren- Stuhl Dialog bearbeitet. Hierbei lädt der Therapeut den Patienten ein, sich den bedeutsamen anderen auf einem dritten Stuhl vorzustellen.

Ziel kann eine Intensivierung der Gefühle sein, aber auch das Einnehmen der Perspektive des anderen, aus der dann auch gesprochen wird. Es wird ein Erleben gefördert, dass es dem Klienten ermöglicht, eine Distanz zu sich und dem Objekt herzustellen und dadurch die Handlungsmöglichkeiten zu erweitern.

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