Varizellen Flashcards

1
Q

Welche Synonyme gibt es für Varizellen?

A

Windpocken, Wasserpocken.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Wie hoch ist die Erstinfektionsrate für Varizellen bei Kindern unter 15 Jahren?

A

90-95%.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Wie hoch ist die Mortalitätsrate für Varizellen bei Erwachsenen und Kindern?

A

Erwachsene: 17-30 pro 100.000
Kinder: 2 pro 100.000

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welche Meldepflicht besteht für Varizellen?

A

Nach §6 IfSG: Namentliche Meldung von Erkrankung/Tod durch behandelnden Arzt.
Nach §7 IfSG: Direkter/indirekter Erregernachweis durch Labor.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was ist die Ursache der Primärinfektion bei Varizellen?

A

Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus (VZV), einem Alpha-Herpesvirus.
-> Lebenslange Immunität nach primär Infektion aber Viren persistierenden Spinalganglien —> Reaktivierung/ Sekundärinfektion entspricht Herpes Zoster

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Wie erfolgt die Übertragung von Varizellen?

A

Tröpfchen- und Kontaktinfektion (Eintritt über Atemwege/Konjunktiva).
Inkubationszeit: ca. 2 Wochen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was ist die typische Klinik in der Prodromalphase bei Varizellen?

A

Fieber, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Unwohlsein.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Welche Hautveränderungen treten im Bläschenstadium auf?

A

Dissemination von Makulae, Papeln und Bläschen auf erythematösem Grund.
Bläschen mit klarem Vesikelinhalt, umgeben von erythematösem Hof.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was versteht man unter dem „Heubnerschen Sternkarte“?

A

Nebeneinander bestehende Entwicklungsstadien von Bläschen und Papeln.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Welche Schleimhäute können bei Varizellen betroffen sein?

A

Mundschleimhaut, Kehlkopf, Konjunktiven, Genitalien, Hände und Füße.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Wie lange dauert das Krustenstadium bei Varizellen?

A

Abheilung nach 2-3 Wochen, eventuell Narbenbildung bei Exkoriationen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was ist Varicella adultorum?

A

Eine Primärinfektion bei Erwachsenen, oft schwerer Verlauf.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Welche Komplikationen können bei Varizellen auftreten?

A

Pneumonie, Meningitis, Enzephalitis
Schwerer Verlauf bei Immunsuppression, Schwangerschaft und bei Erwachsenen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Welche Risiken bestehen für das ungeborene Kind bei einer Varizelleninfektion der Mutter während der Schwangerschaft?

A

Fetales Varizellen-Syndrom (besonders 13.-20. SSW, Risiko <1%).
Extremitätenhypoplasien, Augen- und Hirnschädigungen, Hautläsionen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Welche Diagnostikmethoden werden bei unklarem Erkrankungsbild eingesetzt?

A

Direkter Virusnachweis: PCR/Immunfluoreszenz
Indirekter Virusnachweis: ELISA aus Serum (Liquor bei Enzephalitis).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Welche histopathologischen Befunde sind typisch für Varizellen?

A

Dünne Bläschenabdeckung, epidermale Nekrosen, mehrkernige Riesenzellen (positiver Tzanck-Test)+ perivaskuläre Infiltrate

17
Q

Welche allgemeinen Therapiemaßnahmen werden bei unkomplizierten Verläufen von Varizellen empfohlen?

A

Keine spezifische Therapie, lediglich Juckreiz lindernde + austrocknende Maßnahmen wie Zinkschüttelmixtur (Lotio alba).

18
Q

Welche systemischen Therapien werden bei schwerem Verlauf von Varizellen empfohlen?

A

Aciclovir; Alternativen sind Valaciclovir und Famciclovir.
Antihistaminika bei Juckreiz

19
Q

Welche Präventionsmaßnahmen gibt es gegen Varizellen?

A

PEP-Impfung mit VZV-Immunglobulin (VZIG) innerhalb von 72-96 Stunden nach Exposition, auch Schwangere bei VZV neg. Frauen
VZV-Lebendimpfung 1x im Alter von 9 Monaten bis 12 Jahren, ab 13. LJ 2x Dosis mit 6 Wochen Abstand

20
Q

Welche Komplikationen können bei einer Varizellen-Infektion auftreten?

A
  1. Schwere Verläufe bei bestimmten Risikogruppen: Erwachsene, Schwangerschaft, immunsupprimierte Kinder

• VZV-Pneumonie: Letalität von etwa 10% hat.
•Schwangerschaft: fetales Varizellen Syndrom
•Neurologische Symptome

21
Q

Was sind die Risiken für schwangere Frauen bei einer Varizellen-Infektion?

A

• Fetales Varizellen-Syndrom (FVS): Risiko besteht vor allem zwischen der 13. und 20. Schwangerschaftswoche (SSW) mit einer Wahrscheinlichkeit von <1%.
• Mögliche Folgen für den Fötus:
- Extremitätenhypoplasien (Unterentwicklung der Gliedmaßen)
- Augen- und Hirnschäden
- Hautulzerationen und Narbenbildung.

• Infektion im 3. Trimenon: Risiko für Frühgeburten, Fehlgeburten oder Aborte.
• Mütterliche Letalität kann bei schweren Verläufen zwischen 20-45% liegen.

22
Q

Welche neurologischen Komplikationen können bei Varizellen auftreten?

A

• Zerebellitis: Entzündung des Kleinhirns, die zu Koordinationsstörungen führen kann.
• Meningoenzephalitis: Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns.
• Polyradikulitis vom Guillain-Barré-Typ: Autoimmunerkrankung, die zu Lähmungen führen kann.
• Reye-Syndrom: Tritt selten bei Kindern auf, insbesondere nach Einnahme von Acetylsalicylsäure während einer Virusinfektion.
• Hautgranulome: Schmerzhafte Hautveränderungen, besonders bei immungeschwächten Patienten.

23
Q

Welche Differenzialdiagnosen sollten bei Verdacht auf Varizellen in Betracht gezogen werden?

A

• Coxsackie-Virus-Infektion: Hand-Fuß-Mund-Krankheit mit typischem Ausschlag an Händen, Füßen und im Mundbereich.
• ECHO-Virus-Exanthem: Ausschlag, der ähnlich wie Varizellen aussehen kann, jedoch meist ohne Bläschenbildung.
• EBV (Epstein-Barr-Virus): Kann ein generalisiertes Exanthem verursachen, insbesondere nach Einnahme von Antibiotika wie Ampicillin.
• Zoster generalisatus: Gürtelrose mit generalisierten Hauterscheinungen, meist jedoch bei immungeschwächten Personen.
• Ekzema herpeticatum: Flächig konfluierende Bläschen, insbesondere bei Patienten mit atopischer Dermatitis.
• Prurigo simplex acuta: Stark juckende, papulöse Hautveränderungen, die Varizellen ähneln können.
• Dermatitis herpetiformis Duhring: Juckender, bläschenartiger Ausschlag, oft bei Zöliakie-Patienten.
• Pityriasis lichenoides et varioliformis acuta (PLEVA): Papeln und Bläschen, die an Windpocken erinnern.
• Epizoonosen: Infektionen durch Parasiten, die Hautreaktionen auslösen können.

24
Q

Wie wird die Diagnose von Varizellen in der klinischen Untersuchung gestellt?

A

• Anamnese und klinische Untersuchung: Bei typischem Erscheinungsbild mit Fieber und klassischem Exanthem meist ausreichend.
• Typisches Bild: Makulae, Papeln, Vesikel und Krusten in verschiedenen Entwicklungsstadien („Heubnersche Sternkarte“).

25
Q

Welche diagnostischen Tests sind bei atypischen oder unklaren Fällen von Varizellen notwendig?

A

• Direkter Virusnachweis:
• PCR (Polymerase-Kettenreaktion): Aus Bläschenflüssigkeit, Liquor, Bronchialsekret oder EDTA-Blut zur Identifizierung von VZV-DNA.
• Immunfluoreszenz: Zum schnellen Nachweis viraler Antigene.
• Indirekter Virusnachweis:
• ELISA: Zum Nachweis spezifischer Antikörper im Serum oder Liquor, insbesondere bei Verdacht auf Meningoenzephalitis.
• Bildgebung:
• Frühzeitiges Röntgen-Thorax: Bei Verdacht auf eine Varizellen-Pneumonie, besonders bei Erwachsenen und immunsupprimierten Patienten.
• Sonographie: Während der Schwangerschaft zur Überwachung bei VZV-Infektionen.

26
Q
A

Varizellen