Affenpocken Flashcards
Welche Synonyme gibt es für Affenpocken?
Monkeypox (MPX).
Wo und wann wurde das Affenpocken-Virus erstmals entdeckt?
• Seit 1970 endemisch in West- und Zentralafrika.
• Seit 2022 weltweite Verbreitung und Pandemie.
Welche Meldepflicht besteht für Affenpocken nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG)?
Namentlich
• §6 IfSG:durch den behandelnden Arzt bei Verdacht, Erkrankung oder Tod.
• §7 IfSG: Meldung des direkten oder indirekten Erregernachweises durch Labore.
Was ist der Erreger von Affenpocken und welche Virengruppe gehört er an?
• Erreger: Orthopoxvirus simiae (Monkeypox Virus, MPXV), ein DNA-Virus.
• Gehört zur Gattung der Orthopoxviren
• verwandt mit den Pockenviren (Variola).
Wie erfolgt die Übertragung des Affenpocken-Virus?
• Von Mensch zu Mensch: Über engen Kontakt, wie Geschlechtsverkehr, insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern (MSM) haben.
• Von Tier zu Mensch: Kontakt mit infizierten Tieren wie Affen, Nagetieren (Ratten, Mäuse), Präriehunde, Kaninchen, Eichhörner
• Über Tröpfcheninfektion, Kontakt mit Körperflüssigkeiten/ Hautläsion, Bläscheninhalt
- Schleimhäute, Hautverletzung, Respirationstrakt
- Geschlechtsverkehr
- selten Schmierinfektion: MPXV kann Tage bis Wochen auf Oberflächen und Stoffen überleben
- sehr selten direkte Tröpfcheninfektion
-Übertragung über Plazenta mgl.
• Inkubationszeit: 5-21 Tage, selten 2-4 Tage
Welche typischen Hautveränderungen treten bei Affenpocken auf?
• Multiple, lokalisierte oder exanthematische Papeln (0,5-1 cm), zunächst Makulae, die sich zu Pusteln und Noduli entwickeln.
• Verlauf: Zentrale Eindellung, Ulzeration, Krusten, Nekrosen und Narbenbildung.
• Verteilung: Vor allem an Viren-Kontaktstellen (Genital-, Anal-, Mundbereich).
• auch Palmae, Plantae
Welche Begleitsymptome ?
• Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Myalgien, Lymphadenopathie, AZ-Reduktion, Husten.
- vor/ während Effloreszenzen mgl
- Verlauf ohne mgl
Wie verläuft die Infektion mit Affenpocken typischerweise?
• Häufig milder Verlauf mit spontaner Abheilung nach 2-4 Wochen.
• Schwere Verläufe: Bei immunsupprimierten Patienten, Neugeborenen, Kinder , Schwangeren und älteren Menschen möglich.
• Todesfälle bei Komplikationen wie Pneumonie oder Sepsis.
Welche Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit Affenpocken?
• Geschlechtsverkehr (besonders MSM), Promiskuität.
• Immunsuppression (z. B. HIV).
• Haut- und Schleimhautkontakt mit infizierten Personen.
Welche Komplikationen können bei einer Infektion mit Affenpocken auftreten?
• Enzephalitis, Konjunktivitis, Keratitis, Erblindung.
• Bakterielle Superinfektionen (z. B. durch Kratzen).
• Schwerwiegende Komplikationen: Pneumonie, Sepsis, Tod.
Welche Differenzialdiagnosen müssen bei Affenpocken berücksichtigt werden?
• Präruptives Stadium: Influenza, Malaria, Typhus, Lues, Leptospirose, viral-hämorrhagisches Fieber.
• Eruptives Stadium: Herpes zoster, Varizellen, Molluscum contagiosum, Keratoakanthom, Scharlach.
Wie wird die Diagnose von Affenpocken gesichert?
• Anamnese und klinische Untersuchung: Reiseanamnese, Auslandskontakte und Risikokontakte abklären.
• Direkter Virusnachweis: PCR aus Bläschenflüssigkeit, Hautläsionen oder Krusten oder Pustel
• Indirekter Virusnachweis: MPXV-spezifische Antikörper im Blut - nur bei fehlendem direkten Virusnachweis
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es für Affenpocken?
• Allgemeine Maßnahmen: Symptomatische Behandlung, da die Erkrankung oft selbstlimitierend verläuft.
• Topische Therapie: Antiseptische Mittel zur Behandlung von Hautläsionen.
• Systemische Therapie: Bei schweren Verläufen Gabe von Tecovirimat.
Welche präventiven Maßnahmen und Impfungen gibt es gegen Affenpocken?
• Prophylaxe: Vermeidung von engem Hautkontakt und Verwendung von Kondomen ( nach Abheilung mind. 8 Wochen)
• Indikationsimpfungnauchbals PEP: Für Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko, z. B. MSM und Labormitarbeiter.
• Impfstoff: Imvanex (2 Dosen, Woche 0 und Woche 4).
• Pockenimpfung: Kreuzimmunität für Personen, die vor 1976/1982 geimpft wurden. -> falls infiziert ggf. Booster
Affenpocken