Masern Flashcards
Was sind Masern und welche Synonyme gibt es dafür?
Masern, auch Morbilli genannt, sind eine hoch ansteckende Virusinfektion, die typischerweise im Winter und Frühjahr auftritt.
Wann treten Masern gehäuft auf und welche Meldepflicht besteht in Deutschland?
• Saisonale Häufung: Vor allem im Winter und Frühjahr.
• Meldepflicht: Namentlich
• Nach §6 IfSG: Meldung bei Verdacht, Erkrankung oder Tod durch den behandelnden Arzt.
• Nach §7 IfSG: Meldung des direkten oder indirekten Erregernachweises durch Labore.
Was ist der Erreger der Masern und wie wird die Infektion übertragen?
• Masernvirus (RNA-Virus, Familie der Paramyxoviren).
• Übertragung: Tröpfcheninfektion.
• Inkubationszeit: Etwa 10 Tage.
Typische Klinik der Masern auf?
Katarrhalisches Prodromalstadium:
• Fieber (<40°C), Rhinitis, Konjunktivitis, Lichtscheu, Pharyngitis, Tracheitis, Lymphadenopathie.
Ab 2.-3. Tag
• Koplik-Flecken (weiße, punktförmige Epithelnekrosen ggü. Molaren auf der Wangenschleimhaut, auch „Kalkspritzer“ genannt).
Ab 3. Tag:
- Enanthem mit roten Flecken( Gaumen, Tonsillen, Uvula)
- Fieber sinkt
Wie verläuft das Exanthemstadium bei Masern und wie lange dauert es?
ab 3.-4. Tag:
• Isolierung für 4-5 Tage
• Rundliche bis ovale, hellrote Makulae, die in Dunkelrote bis hämorrhagische
• Verlauf: Kraniokaudal, beginnend retroaurikulär und im Gesicht, Ausbreitung über den Hals, Rumpf und die Extremitäten.
• Fieber steigt wieder an, hält etwa 3-4 Tage.
Was passiert während der Abheilungsphase des Masern-Exanthems?
• Ab dem 6.-8. Tag: Das Fieber sinkt, das Exanthem verblasst kraniokaudal.
• Kleinlamelläre , weiße , kleieförmige Schuppung kann auftreten.
Welche schwerwiegenden Komplikationen können bei Masern auftreten?
• Häufige Komplikationen: Bronchopneumonie, Otitis media, Masernkrupp.
• Seltene Komplikationen: Masernenzephalitis, subakut sklerosierende Panenzephalitis (SSPE).
• Komplikationen bei Erwachsenen: Somnolenz, hämorrhagische Defäkation,Krämpfe, Kreislaufstörungen bis hin zum Exitus.
Welche Differenzialdiagnosen sollten bei Verdacht auf Masern in Betracht gezogen werden?
• Arzneimittelexanthem, Röteln, Scharlach, Fleckfieber, Syphilis (Sekundärstadium).
Wie wird die Diagnose von Masern gestellt?
• Anamnese und klinische Untersuchung: Typische Symptome wie Fieber, Koplik-Flecken und Exanthem sind meist ausreichend.
• Labordiagnostik:
• ELISA: Nachweis von IgM-Antikörpern nach 3 Tagen.
• Titeranstieg +2 Stufen bei wiederholter Blutentnahme nach 10-14 Tagen.
• Blutbild: Im Prodromalstadium Leukozytose, im Exanthemstadium Leukopenie, Neutropenie, Thrombopenie und Eosinopenie
• Histopathologie: Nachweis von Warthin-Finkeldey-Zellen (mehrkernige Riesenzellen) durch virale Replikation in Keratinozyten und Endothelzellen der Dermis.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Masern?
• Allgemeine Maßnahmen: Bettruhe, Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr.
• Systemische Therapie:Paracetamol und Ibuprofen zur Fiebersenkung, Acetylcystein als Schleimlöser bei Husten, Immunglobuline bei Immunsuppression (wirksam bis zum 3. Tag nach Kontakt).
Welche Impfempfehlungen gibt es zur Prävention von Masern?
• MMRV-Lebendimpfung:
• 1. Impfung im Alter von 11-15 Monaten.
• 2. Impfung im Alter von 15-23 Monaten.
Masern