Herpes zoster Flashcards
Welche Synonyme gibt es für Herpes zoster?
Gürtelrose, Zoster.
Wie häufig tritt Herpes zoster auf und welche Altersgruppe ist am stärksten betroffen?
Inzidenz: 5,79 pro 1.000 Einwohner/Jahr. Etwa 25% aller Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Zoster-Infektion, vor allem Personen über 50 Jahre.
Was verursacht Herpes zoster und wie wird die Infektion reaktiviert?
Sekundärinfektion mit Herpes Virus 3 —> Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV), das nach einer Primärinfektion (Windpocken) in den Spinalganglien verbleibt.
Reaktivierung: Durch Faktoren wie Immunsuppression, höheres Alter, Trauma, UV-Exposition und Impfungen.
Welche charakteristischen Hautveränderungen treten bei Herpes zoster auf?
Meist unilateral in einem Dermatomen(>50% thorakal)
Effloreszenzen: Gruppierte, herpetiforme juckende Bläschen auf erythematösem Grund, 2-5 mm groß.
Symptome: Starke und akute neuralgiforme Schmerzen,der oft bereits vor dem Auftreten des Hautausschlags beginnt (Nervengewebeentzündung sogenannte „Vorbotenschmerzen“). Verlauf:
- Bläschen trocknen nach 7-10 Tagen aus
- Abheilung nach 2-4 Wochen
- Zoster sine herpete:zunächst Schmerz und später Effloreszenz
Welche Begleitsymptome können bei Herpes zoster auftreten?
Fieber, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und brennender Schmerz im betroffenen Dermatomen.
Welche Risikofaktoren begünstigen die Reaktivierung von Herpes zoster?
Höheres Lebensalter, Immunsuppression (z. B. HIV) , AIE, lymphoproliferative Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 1
Cave: Fokussuche bei atypischen Verläufe
Welche Komplikationen können bei Herpes zoster auftreten?
- Zoster ophthalmicus: Beteiligung des Auges mit Iritis, Uveitis, Konjunktivitis, Keratitis, Verminderung des Sehens
- Zoster oticus: Schwindel, Fazialisparese
- Postherpetische Neuralgie: Schmerzpersistenz für mehr als 4 Wochen nach Abheilen des Ausschlags aufgrund von Nervenschädigungen
- Zoster generalisatus: Verbreitung der Bläschen über mehrere Dermatome, insbesondere bei Immunschwäche. >20 Bläschen außerhalb betroff. Dermatom
5.mehrere Dermatomen mit Nekrosen( Immunsuppression, HIV/AIDS, Lymphom, Leukämie - Bakterielle Superinfektionen
- Neurologische Komplikationen: Meningoenzephalitis, granulomatöse Angiitis mit kontralateraler Hemiplegie, Myelitis mit/ohne Lähmungen.
8.mütterliche VZV Infektion während SS -> 1% Zoster der Kinder bis 2.LJ
Welche Erkrankungen müssen bei Verdacht auf Herpes zoster differenzialdiagnostisch abgeklärt werden?
Herpes simplex, Ekzema herpeticatum, (Bullöses) Erysipel, Bullöse Autoimmunerkrankungen, Akute Kontaktdermatitis, Präeruptiver Zoster: Lumbago, Lungenembolie, Myokardinfarkt, Appendizitis, Migräne, Diskushernien.
Welche diagnostischen Maßnahmen sind bei unklarem Verlauf von Herpes zoster sinnvoll?
Klinische Untersuchung: In der Regel ausreichend bei typischem Bild.
Atypisch:
- Direkter Virusnachweis: PCR/Immunfluoreszenz aus Bläschenflüssigkeit, Liquor oder Blut.
- Indirekter Virusnachweis: ELISA zur Bestimmung spezifischer Antikörper im Serum oder Liquor (besonders bei Verdacht auf Meningoenzephalitis).
- Histopathologie: Nachweis von dünner Bläschenabdeckung, epidermaler Nekrose, mehrkernigen Riesenzellen (positiver Tzanck-Test), perivaskulären Infiltraten.
Welche Therapieoptionen stehen für Herpes zoster zur Verfügung?
Allgemeine Maßnahmen: -
- Analgetika, Antiseptika, Antiviralika, und antiphlogistische Umschläge zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
Topische Therapie:
- antiseptische und austrocknende Umschläge
- Capsaicin-Creme/-Pflaster bei postherpetischer Neuralgie
. Systemische Therapie: Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir, Brivudin (Cave 5-FU)
Behandlung der postherpetischen Neuralgie:
- Trizyklische Antidepressiva, - Opioide
-Antikonvulsiva (z. B. Gabapentin, Pregabalin, Carbamazepin, Oxcarbazepin).
Herpes Zoster