V6: Selbst und Identität II Flashcards

1
Q

In welcher weise haben Menschen ein hohen Selbstwert?

A

Menschen haben eine starke Tendenz:

  • positiv von sich zu denken
  • ihre Fähigkeiten zu überschätzen und vor allem positives Feedback dazu aufzusuchen
  • ihre Beiträge an Teamleistungen zu überschätzen und
  • ihre Beliebtheit bei anderen Menschen zu überschätzen.
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2
Q

Wieso haben wir ein hohen Selbstwert (Eigenschaften)?

A

Interindividuelle Unterschiede:

  • Persönlichkeitsvariable: Personen mit hohem vs. niedrigem Selbstwert

Intraindivduelle Unterschiede:

  • Bereichsspezifischer, situationsabhängiger Selbstwert: Selbstwert nicht nur eigenschaftsübergreifende, dauerhafte Persönlichkeitsgröße (z.B. Ich bin gut in Fußball)

Grundlegendes Menschliches Bedürfnis:

  • Menschen sind soziale Wesen. Der Selbstwert dient als „Soziometer“, d.h. als Messgröße für die Anerkennung in der sozialen Umwelt.
  • Selbstwert als Copingstrategie

Einflussfaktor auf Lebensqualität:

  • Befriedigung des Bedürfnisses nach Selbstwert hat weitreichende Auswirkungen auf die Lebensqualität:
  • bessere Gesundheit
  • mehr Erfolg
  • höhere Produktivität
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3
Q

Was für Strategien benutzen wir um unseren Selbstwert zu schützen?

A
  • Basking in the reflected glory of others
  • Soziale Vergleiche (abwärtsgerichteter sozialer Vergleich)
  • Self-handicapping
  • Selbstwertschützende Kognitionen (Attributionen; Dissonanz-Reduktion)
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4
Q

Was ist “Basking in the reflected Glory of others”?

A

Menschen tendieren dazu, ihre Verbindung mit anderen bekannten/erfolgreichen Personen/Gruppen hervorzuheben und sich mit diesen zu identifizieren.

Ziel: Erhöhung des Selbstwertes

  • z.B. Dortmund gewinnt “schau mal wie gut wir sind” (als ob man selber mitgespielt hätte)
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5
Q

Was ist der Abwärts gerichtet Vergleich (downward social comparison)?

A

Der Vergleich des Selbst mit Menschen, die nicht so gut sind wie man selbst, was Leistung oder auch Persönlichkeitseigenschaften anbelangt.

Ziel: Erhöhung des Selbstwertes

Sehr hilfreich wenn z.B. schwere Erkankung (“es gibt leute die es noch schlimmer haben)

  • erhöht das Wohlbefinden

Problem: Es gibt nicht immer Personen für diesen Effekt

Menschen vergleichen sich auch mit ihrem alten Selbst (intrapersoneller Vergleich)

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6
Q

Was ist Self-Handicapping

A

Das Schaffen von Hindernissen für sich selbst, so dass im Falle eines Misserfolgs bei einer bestimmten Aktivität eine Entschuldigung bzw. Ausrede besteht.

  • Entschuldigung bereits im Vorraus aufbauen

Ziel: Erhalt des Selbstwertes

Normale Ausrede (Hund hat hausaufgaben gegessen) vs Self-handicapping (Nicht für eine Prüfung lernen und wenn man schlecht abschneidet “ist doch gut fürs nicht lernen”)

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7
Q

Was ist die Theorie der kognitiven Dissonanz?

A

Grundannahme: Gedankeninhalte (= Kognitionen) können zueinander in drei Arten von Beziehungen stehen:

  • irrelevante Beziehung
  • konsonante Beziehung
  • dissonante Beziehung (z.B. Ich bin Tierfreund, aber ich esse Fleisch)

Definition: Ein Bedürfnis oder ein Gefühl des Unbehagens verursacht durch

  • zwei widersprüchliche (dissonante) Kognitionen
  • durch Widersprüche (Dissonanzen) zwischen Kognition und Verhalten

Wird dann am unangenehmsten empfunden, wenn Kognitionen und Verhalten im Widerspruch zum Selbstbild stehen

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8
Q

Wie können zwischen Dissonaz und Verhalten aufgelöst werden?

A

Veränderung des Verhaltens (Subtraktion)

  • z.B. Nicht mehr rauchen

Rechtfertigung des ursprünglichen Verhaltens durch Substitution von dissonanten Kognitionen durch mit dem Verhalten im Einklang stehende (konsonante) Kognitionen

  • z.B. Rauchen ist nicht schädlich

Rechtfertigung des Verhaltens durch Addition von konsonanten Kognitionen

  • z.B. Rauchen ist aber entspannend
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9
Q

Wann enstehen Kognitive Dissonanzen häufig vor?

A

Einer Entscheidung zwischen mehreren Optionen

  • z.B. Tesla oder BMW

Der Rechtfertigung von Anstrengung

  • justification of effort; z.B. Warten auf den Einlass bei einem Fußballspiel, wenn das Spiel 0:0 ausgeht

Unzureichender Rechtfertigung eines Verhaltens

  • z.B. USA in Iraq
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10
Q

Wie überkommen wir die Dissonanz bei einer Entscheidung?

A

Bei jeder Entscheidung potenziell Erfahrung von Dissonanz:

– Gewählte Alternative hat einige negative Aspekte
– Nicht gewählte Alternative hat einige positive Aspekte

Nachentscheidungsdissonanz

– Dissonanz, die nach einer Entscheidungsfindung entsteht
– Reduktion durch Höherbewertung der Attraktivität der gewählten Alternative und Abwertung der abgelehnten Alternative

Experiment: M&M Entscheidung A,B,C bei Kindern(Egan, Santos, Bloom 2010)

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11
Q

Befunde der Entscheidungs Dissonanz?

A

Je wichtiger die Entscheidung, desto mehr Dissonanz

Je schwieriger die Entscheidung rückgängig zu machen ist, desto mehr Dissonanz

Folge: Bedürfnis nach Dissonanzreduktion

Faktische Reduktion häufig nicht als kontrollierter Prozess:

  • automatische, unbewusste Dissonanzreduktion
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12
Q

Alltag benutzung der Entscheidungs Dissonanz?

A

Lowballing: Strategie, bei der ein Verkäufer einen Kunden motiviert, ein Produkt zu einem niedrigen Preis zu kaufen, aber nach der Kauf entscheidung, so tun als ob hätte er sich geirrt und das Produkt eigentlich mehr kostet.

  • Kunden kaufen immernoch das Produkt.
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13
Q

Was ist die Anstreungsrechtfertigung + Experiment?

A

Die Tendenz, Dinge positiver zu bewerten, die hart erarbeitet wurden.

Studierende wollen Teil einer Gruppe werden:

  • UV: extreme Anforderung und unangenehmer Initiationsritus vs. ein wenig unangenehmer Initiationsritus vs. Aufnahme ohne Initiationsritus
  • AV: Wahrgenommene Attraktivität der Gruppe nach einer langweiligen Gruppendiskussion

Ergebnis: Je härter die Aufnahme Bedingung, desto mehr schätzen wir die Gruppe.

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14
Q

Experiment zur Unzureichende externe Rechtfertigung

A

Vpn müssen an einem sehr langweiligen Experiment teilnhemen. Danach werden vpn einer nachfolgende VP (Actor) zu erzählen, dass das Experiment spannend ist.

UV: Kontrolle vs. 1$ vs 20$
AV: Einschätzung der Attraktivität und Bedeutsamkeit des Experiments (= Einstellung)

Ergebnis:

  • 20$: Hinreichende Rechtfertigung für Lüge -> Keine Dissonanz -> Aufgabe macht kein spaß
  • 1$: Unzureichende Rechtgertigung für Lüge -> Dissonanz -> Aufgabe macht spaß
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15
Q

Experiment zur Unzureichende externe Rechtfertigung II

A

Kinder bekommen ein hochattraktives Spielzeug und werden bestraft wenn sie damit spielen.

  • UV: Androhung milde Strafe vs. harte Strafe
  • AV: Einstellung vor und nach der Strafe des Spielzeugs

Ergebnis:

  • Harte Strafe: Spielzeug ist immernoch Attraktiv (hinreichende exterene Rechtfertigung)
  • Milde Strafe: Spielzeug weniger Attraktiv (unzureichende externe Rechtfertigung)
  • Interne Rechtfertigung: Einstellungsäderung des Spielzeugs (Selbstüberredung)
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16
Q

Wie können wir Menschen die wir nicht mögen, mögen?

A

Freundliches Verhalten gegenüber einer Person, die wir nicht mögen, führt dazu, dass wir sie mehr mögen (“The Bejamin Franklin Effekt”)

  • Verhalten ist dissonant mit der Einstellung
  • Veränderung der Einstellung führt zur Dissonanzreduktion