Urbanität durch Dichte Flashcards
Geschichte: 60er Jahre
- 1960 Kritischer Umgang von Edgar Salin auf der Hauptversammlung des Deutschen Städtetages, Urbanität
- 1967 EXPO-Montreal
- 1969 Landung auf dem MOnd
- 1962-1974 Märkische Viertel, Berlin
- 1973-1985 Marzahn, Berlin
- Verstädterungsprozess allgemein, hält weiter an
Welcher sozialreformerische Ansatz liegt dem Leitbild der Urbanität durch Dichte zugrunde?
- man möchte Gesellschaft umbauen
- von überwiegend produzierender und arbeitender Gesellschaft zu einer welche Freizeit und Bildung zu ihrem Kerninteresse macht (Verstädterungsprozess)
Welchen Mangel sollte die Urbanität durch Dichte kompensieren?
- wenig belebte, wenig urbane, wenig kommunikative, wenig das Zusammenkommen von Menschen fördernde Innenstädte in „gegliederten aufgelockerten, autogerechten Städten“
- Städte können dem Zuzug der Menschen mit wenig dicht bebauter Struktur nicht standhalten
Beispiel eines kommunikativen, sozialen, freizeitlichen Zentrums einer Stadt
- zentrale spange mit genügend Platz für Sport und Spiel, mit flachen Gebäuden (Freizeiteinrichtungen: Kino, Einkaufcenter, Vernanstaltung,…)
- innerhalb dieser Spange stehen vier Wohntürme, um den zentralen Bereich zu beleben (+ Dichte und soziale Kontrolle)
- wohnklammern sind an zentralen Flächen angeschossen; auch diese umstehen Freibereiche, sind jedoch nicht öffentlich genutzt, sondern sind eher für die unmittelbaren Bewohner
- innerhalb der Wohnklammern gibt es erneut Freizeiteinrichtungen, aber eher KiTa, Spielplatze etc. im kleineren Maßstab, eher Nachbarschaftlich
Welche öffentlichen Räume erzeugt die Urbanität durch Dichte?
- öffentliche Räume im Innenstadtbereich, die Möglichkeiten für gemeinschaftliche, freizeitliche und sportliche Aktivitäten im Innenstadtbereich bieten sollten
- häufig auf Flächen die dem Fußverkehr, Fahrradverkehr zugeordnet sind und sich über Autoverkehrsnetz wiederfinden (heruntergesetzt, trennung von Verkehr)
- umgeben von Wohnklammern
Stadtstruktur des Märkischen Viertels
Märkische Viertel, West Berlin, Georg Heinrichs, Hans c. Müller, 22 weitere Architekten, 1962-1974
* zentrale Achse durch Gebiet, Straße + Anbindung an ÖPNV (Berliner Zentrum)(starke Infrastruktur)
* drei Klammerförmige-Arme, die alle vom Zentrum ausgehen, zum Zentrum hin die größte Bauhöhe
* Arme bestehen wiederum aus „kleineren“ klammerförmigen Gebäuden, sozialer Wohnungsbau, Wohnhochhäuser, innerhalb der Klammern öffentliches Angebot
* Stark verdichtet
* Maßstab der Gebäudedimension zu groß für attraktive Zwischenräume?
* öffentliche Flächen trostlos, wenig anspruchsvoll gestaltet
* im eig Zentrum dann Dienstleistungs-, Freizeit- angebot, Bildung
* zwischen den Wohnkomplexen parkartiger grüner Freiraum
* drum herum Einfamilienhausbereiche (Maßstabs-, sozialer Sprung)
Zielsetzung und heutige Realität Marzahns
Wettbewerb 1977, Dieter Bankert:
* Alle freizeitlichen, kulturellen Tätigkeiten sollten in Zentrum Raum bekommen, auf und um zentralen Platz und in Flachbauten
* Anschluss an nach Berlin führende Achse (unter Platz)
* Versuch an Knotenpunkt (Anschluss an ÖPNV) Gefühl von Urbanität erzeugen, Mitte erzeugen, zentrale Einrichtungen stärken
* drum herum hohe Wohnbauten Wohnklammern, mit Anschluss zum Zentrum, wo die Leute hinströmen sollen
* Stattdessen:
* Zentrale Einkaufsmall
* wenig belebender Flachbau, der Menschen nach innen zieht
* eindrucksvoller Ausdruck des urbanen Raums nicht umgesetzt worden
* Flachbauten bilden keinen attraktiven Raum
* öffentlicher Freiraum (zB Promenade) lädt nicht zum Verweilen ein
* Freiräume zu groß gedacht für Bewohneranzahl
* Wohnbauten: einfache, serielle, triste, kostengünstige Sozialbauten,
* -> Wohnbauten müssen rückgebaut werden, wegen schlechter Nachfrage, können nicht umgenutzt werden
* -> emotional, ökologisch, ökonomisch katastrophal
Probleme der Großsiedlungen
- öffentlicher Raum ist nicht mehr komprimiert, menschlicher Maßstab geht verloren
- sehr große öffentliche Räume erzeugen kein Gefühl von Geborgenheit/Behaglichkeit
Einfluss der Mondlandung auf “Urbanität durch Dichte”
Landung auf dem Mond:
* Vorstellung die Erde irgendwann verlassen zu können, und Platzmangel wegen Bevölkerungswachstum mit der Bevölkerung von anderen Planeten entgegenzukommen
* –> Planung von Weltraumstädten: enges AV Verhältnis, Städte die nach innen organisiert sind, kein Kontakt zum Umland, bewegt sich im unbenutzbaren Raum
* ISS: Weltraumstatt, eher Labor; keine Freizeitgesellschaft, sondern hoher Arbeitsaufwand in Weltraumgesellschaft
Beispiel Entwurf: Walking Cities, 1964:
* kann sich in der Landschaft bewegen
* bezieht sich nur auf sein Inneres
* –> Einfluss auf Stadtplanung: Konzentration auf Mittenbildung, Peripherie verliert an Wirksamkeit, (Logo Märkische Viertel)
* Verknüpft aber was öffentliches Angebot angeht autark
(Stadterweiterung in Bucht Tokios, Kenzo Tange, 1960; zentale öffentliche Achse, andockende Wohnkomplexe, Megastadt)
* (Intrastadt, Walter Jonas, 1960; Pilzstadt, eigene, abgeschlossene obere Welt)
* ->wegen Ölkrise, (Stahlkrise) nicht realisiert
Umgang mit Großsiedlungen des Leitbildes Urbanität durch Dichte heute
- monotone, gleichfömige Wohnungen häufig nur für Bestimmte sozialshichten “attraktiv” –> soziale Brennpunkte entstehen
- Rückbau von Wohnhochhäuser, weniger Geschosse
- durch Neubauten im Freiraum öffentlicher Raum aufwerten und beleben
Positivbeispiel:
Habitat 67, Montreal
* gute Lage
* abwechslungsreicher Wohnungsbau, individueller Wohnraum, nicht seriell wirkend
* nicht zu großmaßstäblich