Übung 7 - Psychodynamische Therapie (PDT) Flashcards

1
Q

Was sind 5 allgemeine Schwerpunkte in psychodynamischer Psychotherapie (PDT)?

A
  1. Arbeit an distalen, persönlichkeitsorientierten Faktoren
  2. Fokus auf weniger bewusste Prozesse & Inhalte (Fantasieleben, Träume, freies Assoziieren)
  3. Nutzen der therapeutischen Beziehung, um Selbstaufmerksamkeit, Selbsterkenntnis, Selbsterkundung & interaktionelles Lernen zu fördern
  4. Mehr offene Fragen
  5. Weniger o. keine Hausaufgaben
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2
Q

Was wird bei der PDT neben den Beschwerden & dem Krankheitserleben + Behandlungsvoraussetzungen in den Fokus genommen? (3)

A
  1. Maladaptive Beziehungsmuster
  2. (unbewusste) motivationale Konfliktthemen/
    Motivunsicherheiten
  3. Persönlichkeitsfunktionsniveau/
    Strukturniveau
    (Defizite, Ressourcen)
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3
Q

Was sind Konflikte & was gehört zur Struktur in der PDT?

A
  • Konflikte: basale Lebensthemen (z.B. Entwicklungsaufgaben)
  • Struktur: basalere soziale/ emotionale Fähigkeiten (z.B. Empathie, Selbstmanagement)
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4
Q

Wann kann man eine Entwicklungsaufgabe gut schaffen nach der PDT?

A

wenn gute Balance zwischen bestimmten Triebimpulsen (Es) & Normen (Über-Ich)

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5
Q

Welche 3 Arten von Diagnostik gibt es in der PDT?

A

- Konfliktdiagnostik
- Beziehungsdiagnostik
- Strukturdiagnostik

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6
Q

Wie sollte die Beziehungsgestaltung in der PDT sein?

A

fokusorientiert

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7
Q

Woraus erschließen sich in der PDT die Therapiefoki?

A

aus der Diagnostik (Konflikt, Beziehung & Struktur)

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8
Q

Welche zwei Pole hat der Vorschlag einer Systematik PDT?

A
  • KrankheitsmodellKonflikt” vs. Krankheitsmodell “Struktur
  • Interventionsstrategiesupportiv” (Übernahme Hilfs-Ich, co-regulierend) vs. Interventionsstrategie “expressiv” (aufdeckend, deutend)
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9
Q

Klassisches Neurosenmodell - Krankheitsmodell “Konflikt” & Interventionsstrategie “aufdeckend”: Wie kommt es zu Konfliktthemen?

A

In der Verarbeitung insbesondere lebensgeschichtlich früher primär interaktioneller Erfahrungen bilden sich Unsicherheiten in basalen Lebensthemen (Konfliktthemen) & deren spezifische Bewältigung (Abwehr)

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10
Q

Klassisches Neurosenmodell - Krankheitsmodell “Konflikt” & Interventionsstrategie “aufdeckend”: Wozu führen die Reaktivierung der Lebensthemen im späteren Leben laut PDT?

A

Versuchungs- & Versagenssituationen

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11
Q

Klassisches Neurosenmodell - Krankheitsmodell “Konflikt” & Interventionsstrategie “aufdeckend”: Wozu führt das Aufschaukeln von Reaktualisierung des frühen Konfliktthemas sowie zugehöriger unzureichender Abwehrversuche?

A

Suboptimale Kompromissbildung in Form von Symptomen

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12
Q

Was sind 5 Ziele konfliktorientierter Arbeit in der PDT?

A
  1. Aktualisierten Konflikt fokussieren & aufdecken (“spürbar & beschreibbar machen”)
  2. Zugehörige Bedürfnisspannungen, Abwehrmuster & (maladaptive) Bewältigungsstile bewusst machen
  3. Lockerung des strengen Über-Ichs & eigener Ansprüche
  4. Entscheidungsfreiheit herstellen & Ich kräftigen, Dinge anders zu machen
  5. Betrauern des Nichtveränderbaren
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13
Q

Klassisches Neurosenmodell - Krankheitsmodell “Konflikt” & Interventionsstrategie “aufdeckend”: Wie ist das Vorgehen zur Aufmerksamkeitslenkung? (5)

A
  1. Monitoring der Situation nach Widersprüchen, Irritationen, Mustern, Beziehungsangeboten, zusätzlichen Bedeutungsebenen etc.
  2. Informationskanäle: verbales Verhalten, nonverbales Verhalten, eigenes Erleben (Empfinden, Gedanken, Gefühle, Phantasien, Impulse, Körper; -> Gegenübertragung)
  3. Verstehen vor Handeln
  4. Fokusorientiertes Hypothesentesten
  5. Spezifische Interventionen
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14
Q

Klassisches Neurosenmodell - Krankheitsmodell “Konflikt” & Interventionsstrategie “aufdeckend”: Welche 3 Interventionen zur Aufmerksamkeitslenkung gibt es?

A
  1. Klarifizieren
  2. Konfrontieren
  3. Deuten/ Interpretieren
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15
Q

Was meint Klarifizieren u.a. in der PDT?

A

“Probebohrungen” auf Konfliktthemen (Situationen genau verstehen)

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16
Q

Was meint Konfrontieren u.a. in der PDT?

A

Herausarbeiten von Widersprüchlichem & “Fragezeichen”

17
Q

Was meint Deuten/ Interpretieren u.a. in der PDT?

A

gemeinsame fokusorientierte Bedeutungsgebung für Widersprüchliches (Hypothesen aufstellen darüber wie jemand handelt & wozu das führt)

18
Q

Wie funktioniert Klarifizieren genau? (10)

A
  1. Markiere innerlich Unklarheiten, Unschärfen & Widersprüche
  2. Klarifiziere zeitnahe, aber nicht immer sofort
  3. Sei freundlich, zugewandt & angemessen neugierig
  4. Stelle offene Fragen
  5. Bitte um Präzisierung
  6. Nachfragen, um sicherzugehen, Inhalt & emotionale Verarbeitung erfasst zu haben
  7. Fasse bisher Verstandenes zusammen & bitte um Bestätigung
  8. Erweitere das Thema durch Fragen nach begleitenden Gefühlen, Impulsen, Gedanken, Vermutungen, Phantasien & Folgeerinnerung
  9. Frage nach subjektiver Bedeutung von Begriffen, Verhalten etc.
  10. Beobachte deine Gegenübertragung & die Reaktion des Pat. beim Erzählen
19
Q

7 Beispielfragen zum Klarifizieren

A
  1. Können Sie mir ein wenig mehr darüber erzählen?
  2. Können Sie mir ein bisschen mehr zu dem Teil Ihres Lebens erzählen?
  3. Mir ist gerade nicht ganz klar, um wen es sich genau handelt, wenn Sie von X sprechen.
  4. Sie sagten, Sie seien “ziemlich normal” aufgewachsen. Was meinen Sie damit?
  5. Was bedeutet das für Sie?
  6. Sie haben gerade gesagt, dass ich Sie wie X behandle. Können Sie mir ein wenig mehr dazu sagen, was genau Sie damit meinen?
  7. Was fällt Ihnen dazu ein?
20
Q

Wie funktioniert Konfrontieren genau? (4)

A
  1. Prüfe deine Gegenübertragung, konfrontiere höflich & taktvoll
  2. Bringe Material zusammen, das der Pat. als entweder unzusammenhängend wahrnimmt, oder gar nicht wahrnimmt, sondern ausagiert oder somatisiert
  3. Lenke die Aufmerksamkeit auf Widersprüche, die außerhalb der bewussten Wahrnehmung des Pat. sind & die als normal erlebt werden, obwohl sie mit anderen Ideen/Gefühlen/Handlungen diskrepant sind
  4. Beziehe dich dabei auf Material, das zu verschiedenen Zeitpunkten im gleichen Kommunikationskanal vermittelt wurde, aber widersprüchlich ist & gleichzeitig oder zeitlich versetzt widersprüchlich in unterschiedlichen Kommunikationskanälen auftritt
21
Q

4 Beispielfragen zum Konfrontieren

A
  1. In der letzten Sitzung haben Sie mir erzählt, um wieviel schlauer Sie als alle Ihre Kollegen an Ihrer Arbeitsstelle sind. Heute sagen Sie, Sie hätten einen unverzeihlichen Fehler gemacht, und wirken ziemlich sicher, dass Sie gefeuert werden. Wenn Sie kurz innehalten und die beiden Aussagen betrachten, was denken Sie darüber? Wie bringen Sie das zusammen?
  2. Sie haben mir gerade sehr klar gesagt, dass ich eigentlich ziemlich dumm und nutzlos bin. Gleichzeitig ist mir aufgefallen, dass Sie, als Sie es gesagt haben, sehr freundlich gelächelt und ihre Augen aufgeleuchtet haben. Was fällt Ihnen dazu ein?
  3. Dass eine Zeitverschwendung ist, hierher zu kommen, höre ich regelmäßig von Ihnen. Aber als ich Ihnen heute sagte, dass ich im nächsten Monat für eine Woche
    nicht da sein werde, schienen Sie eher aufgewühlt und haben gefragt, ob wir die Sitzungen nachholen können. Auf den ersten Blick wirkt das wie ein Widerspruch, aber vielleicht haben Sie ja ein paar Ideen dazu?
  4. Als Sie gerade über Ihren Sohn sprachen, ist mir aufgefallen, dass Sie einerseits gelächelt, andererseits die Zähne zusammengebissen haben.
22
Q

Wie funktioniert Deuten/ Interpretieren genau? (4)

A
  1. Deutung = Verdichten & Benennen des Musters & der zugehörigen “Abwehr”, der die Abwehr antreibenden Befürchtung sowie derjenigen Wünsche, Bedürfnisse & Ängste, die abgewehrt werden
  2. Arbeite am aktuell dominanten Affekt/ Muster
  3. Von der Oberfläche in die Tiefe
  4. Relevant, klar, angemessen in Geschwindigkeit & Tiefe
23
Q

3 Beispielfragen zum Deuten/ Interpretieren

A
  1. Sie beschreiben, wie sie auf der einen Seite alles für Ihre Frau machen, bis hin zur völligen Erschöpfung. Gleichzeitig konnten Sie ein Geburtstagsgeschenk von ihr nicht annehmen, was ihre Frau als verletzend und hilflos machend erlebte.
  2. Vielleicht könnte es sein, dass es Ihnen hilft, so viel für andere zu machen, weil es einen kleinen Teil gibt, der sich so sehr wünscht, dass Sie sich auch mal anlehnen können, aber je mehr Sie das offen zeigen, Sie umso mehr Angst bekommen, selber enttäuscht und verletzt zu werden.
  3. Die aufopfernde Fürsorge wäre dann ein Kompromiss: Sie zeigen allen, wie wichtig es ist, für andere da zu sein, halten aber gleichzeitig alle auf Distanz zu ihnen, so dass Sie nicht verletzt werden.
    (Autonomie-Bindungs-Konflikt)