Psychotische Störungen Flashcards

(46 cards)

1
Q

Was sind die 4 Kernsymptome der Positivsymptomatik bei psychotischen Störungen?

A
  1. Halluzinationen
  2. Wahn
  3. Desorganisiertes Denken
  4. Grob desorganisiertes Verhalten
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2
Q

Was sind die 3 Kernsymptome der Negativsymptomatik bei psychotischen Störungen?

A
  1. Rückzug
  2. Fehlende Motivation
  3. Antriebsstörung
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3
Q

Was ist die bekannteste & häufigste psychotische Störung?

A

Schizophrenie

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4
Q

Welche psychotischen Störungen beinhaltet das DSM-5 auch noch neben der Schizophrenie? (4)

A
  • wahnhafte Störung
  • kurze psychotische Störung
  • schizophreniforme Störung
  • schizoaffektive Störung
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5
Q

Was ist “Wahn”?

A

= inhaltliche Denkstörung
= unveränderbare Überzeugung, die unabhängig von gegenteiliger Evidenz fest bestehen bleibt

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6
Q

8 Beispiele für Wahn

A
  1. Verfolgungswahn
  2. Beziehungswahn
  3. Größenwahn
  4. Liebeswahn
  5. Religiöser Wahn
  6. Körperbezogener Wahn
  7. Hypochondrischer Wahn
  8. Nihilistischer Wahn
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7
Q

Was sind typische Merkmale bei behandlungsbedürftigen auditiven Halluzinationen? (7)

A
  • negativer Inhalt
  • wenig Kontrolle über Stimmen
  • Stimmen sind belastend
  • Stimmen sind eher häufig & von langer Dauer
  • Stimmen haben viel Macht
  • niedriger Bezug
  • später Beginn (ca. 21 Jahre)
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8
Q

Was sind typische Merkmale bei NICHT-behandlungsbedürftigen auditiven Halluzinationen? (7)

A
  • neutraler/angenehmer Inhalt
  • viel Kontrolle über die Stimmen
  • Stimmen sind wenig belastend
  • Stimmen sind selten & kurz
  • Stimmen haben wenig Macht
  • hoher Bezug zu Stressoren
  • früher Beginn (ca. 12 Jahre)
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9
Q

Was ist “desorganisiertes Denken” allgemein?

A

= formale Denkstörung

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10
Q

Was sind 6 Beispiele für desorganisiertes Denken?

A
  1. Assoziationslockerung
  2. Ideenflucht
  3. Danebenreden
  4. Zerfahrenheit/ Inkohärenz
  5. Gedankenabreißen
  6. Perseveration
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11
Q

Was meint “grob desorganisiertes Verhalten”?

A

Verhaltensauffälligkeiten mit Unruhe, stereotype Bewegungen & Grimassieren über Verhalten in rigiden, unpassenden körperlichen Stellungen (=katatoner Stupor) ODER Fehlen von verbalen/ motorischen Reaktionen (=Mutismus)

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12
Q

Was sind die 5 großen “A” der Negativsymptomatik bei psychotischen Störungen?

A

Verminderte Expressivität:
1. ALOGIE
2. AFFEKTVERFLACHUNG

Vermindertes Erleben:
3. ANHEDONIE
4. ASOZIALITÄT
5. AVOLITION

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13
Q

Was sind 6 Bsp. für Ich-Störungen von psychotischen Störungen?

A
  • Derealisation
  • Depersonalisation
  • Gedankeneingebung
  • Gedankenausbreitung
  • Gedankenentzug
  • Fremdbeeinflussungserleben
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14
Q

Welche Faktoren gehören zum 5-Faktoren-Modell der psychotischen Symptomatik?

A
  1. Positivsymptomatik
  2. Negativsymptomatik
  3. Desorganisierte Symptome
  4. Erregung/Impulsivität
  5. Emotionaler Stress
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15
Q

Was ist eine Schlussfolgerung aus dem Rosenhan-Experiment?

A

standardisierte Diagnostik wichtig (z.B. SCID) & Diagnosen stets kritisch überprüfen

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16
Q

Wie ist die Inzidenzrate & das Lebenszeitrisiko von Schizophrenie?

A
  • Inzidenz: 0,02%
  • Lebenszeitrisiko: 0,7%
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17
Q

Was ist das häufigste Symptom von Schizophrenie?

A

Wahn (-> Verfolgungswahn)

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18
Q

Welche “ultra high risk”- Kriterien für psychotische Störungen gibt es? (3)

A
  • attenuierte psychotische Symptome
  • transiente psychotische Symptome (BLIPS)
  • Psychoserisikofaktor (Verwandter 1. Grades mit psychotischer Störung; Vorliegen einer schizotypen PS) plus Funktionsverlust
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19
Q

Was besagt die “Ein-Drittel-Regel” der psychotischen Störungen?

A
  • 1/3: nur eine einzige psychotische Episode
  • 1/3: mehrere Episoden mit zwischenzeitlicher Symptomfreiheit
  • 1/3: chronischer Verlauf (persistierende Negativsymptomatik)
20
Q

Was sind 3 Prädiktoren für einen ungünstigen Verlauf?

A
  1. Komorbider Substanzmissbrauch
  2. Duration of untreated psychosis” (DUP)
  3. expressed emotions” = emotionales Klima in einer Familie
21
Q

Was besagen “Vulnerabilitäts-Stress-Modelle” allgemein?

A

= jedes Individuum hat einen Grad der Anfälligkeit, diese Anfälligkeit mündet jedoch erst unter bestimmten äußeren Bedingungen in psychotischen Symptomen

22
Q

Was sind 6 psychosoziale Risikofaktoren?

A
  1. Traumata
  2. Mobbing & Vernachlässigung in der Kindheit
  3. Kritische Lebensereignisse (Interpretation davon)
  4. Alltägliche Stressoren (Reaktion mit starkem Affekt)
  5. Minoritätenstatus/ (wahrgenommene) Diskriminierung
  6. Städtische Umgebung
23
Q

Was besagt die “Dopamin-“ & die “Glutamathypothese”?

A

-Dopaminhypothese: Überangebot an Dopamin
- Glutamathypothese: Unterfunktion des glutamatergen Systems

24
Q

Was sind 2 psychophysiologische Befunde bei psychotischen Symptomen?

A

erhöhtes physiologisches Stresslevel in Form von

dysregulierter Kortisolausschüttung & verminderter parasympathischer Aktivität

25
Was sind 2 kognitive Verzerrungen bei psychotischen Störungen?
- Voreiliges Schlussfolgern (="**jumping to conclusions**") - eingeschränkte Fähigkeit zu Mentalisierungsprozessen ("**Theory of Mind**")
26
Was sind 2 prominente Schemata bei psychotischen Störungen?
- **maladaptive frühkindliche Schemata** (z.B. Unzulänglichkeit & Scham) - **ungünstige interpersonelle Schemata** (z.B. sich selbst als von anderen nicht respektiert, anerkannt oder geliebt sehen)
27
Wie ist die Emotionsregulation bei Personen mit psychotischen Störungen?
= dysfunktional! - Reaktion mit stärkerem Anstieg des negativen Affekts auf Stressoren
28
Was sind 4 **Vulnerabilitätsindikatoren** bei psychotischen Störungen (Vulnerabilitäts-Stress-Modelle)?
1. **neuropsychologische Informationsverarbeitungsdefizite** 2. **Reaktivität des ANS** 3. **Mangelnde soziale Kompetenz** 4. **Coping-Schwierigkeiten**
29
Was ist z.B. ein Umweltstressor bei psychotischen Störungen (Vulnerabilitäts-Stress-Modelle)?
"**Expressed Emotion**" (Kritik von Familie, nicht-unterstützendes soziales Netzwerk)
30
Was sind 3 vorübergehende **Zwischenzustände** bei psychotischen Störungen (Vulnerabilitäts-Stress-Modelle)?
1. **Überlastete Verarbeitungskapazität** 2. **Autonomes Hyperarousal** 3. **Eingeschränkte Verarbeitung sozialer Stimuli**
31
Wodurch entsteht die **wahnhafte Bewertung** im **kognitiven Modell der Positivsymptomatik**? (3)
- **erhöhtes Arousal** - **negative Schemata** - **kognitive Verzerrungen**
32
Welche 3 psychotherapeutische Ansätze zur Behandlung psychotischer Störungen gibt es?
1. **Individualisierte psychotherapeutische Ansätze** (z.B. KVT, systemische, psychodynamisch) 2. **Familieninterventionen** 3. **Fertigkeitentrainings**
33
Was machen Neuroleptika (=Antipsychotika) im Gehirn?
blockieren dopaminerge Rezeptoren --> reduzieren psychotische Symptome
34
Was ist die grundlegende Annahme der **KVT** als Behandlung von psychotischen Störungen?
= dass **dysfunktionale Bewertungsprozesse** zur Entstehung & Aufrechterhaltung der Symptome beitragen
35
Was sind die grundlegenden Ziele der **KVT** bei der Behandlung **psychotischer Störungen**?
psychotische **Positivsymptomatik** (Wahn & Halluzinationen) **reduzieren** & das **Funktionsniveau** zu **steigern**
36
Wie werden die Ziele der **KVT** bei der Behandlung psychotischer Störungen erreicht? (5)
1. Aufbau von **Verständnis** für die Entstehung der eigenen Störung (= **Psychoedukation**) 2. **Entlastung** der Patienten mittels einer entpathologisierenden Haltung der Therapeuten 3. Erhöhung der **Denkflexibilität** 4. **Korrektur dysfunktionaler Selbstbewertungen**, Annahmen & **Copingstrategien** 5. Schulung eigener Fähigkeiten, Symptome & **Frühwarnzeichen** zu erkennen (=Rückfallprävention)
37
Wie ist die Wirksamkeit der **KVT** als Behandlung psychotischer Störungen zu bewerten?
- **Verbesserung der Gesamt- & Positivsymptomatik** (kleine-mittlere ES) -ABER Reduktion von Negativsymptomatik, Rückfällen & Verbesserung des Funktionsniveaus konnte NICHT durchweg erreicht werden
38
Was sind die 3 Schritte einer **psychoedukativen Familienintervention** mit einem Fertigkeitentraining?
1. **Diagnostik** & **Informationsvermittlung** (= Psychoedukation) 2. **Kommunikationsfertigkeiten** (Ausdrücken positiver + negativer Gefühle, aktives Zuhören, Ausdrücken von Wünschen) 3. **Problemlösetraining**
39
Was sind 3 **Ziele** der **Verfahren der dritten Welle** bei psychotischen Störungen?
1. **Stressreduktion** 2. **Rückgang** von verbundener **Belastung** 3. **Akzeptanz** der Symptome
40
Was ist das Ziel der **systemischen Therapie** bei psychotischen Störungen?
Reduktion des Leidensdrucks, indem das gegenseitige Verständnis für die **Wünsche** & **Bedürfnisse** aller Personen innerhalb eines Systems verbessert wird
41
Was thematisiert das Metakognitive Training (MKT) bei der Behandlung psychotischer Störungen? (6)
- external-personalisierender **Attributionsstil** - **mangelnde Korrigierbarkeit** - **voreiliges Schlussfolgern** - **erhöhte Urteilssicherheit** für Gedächtnisfehler - **depressive Denkschemata** - **"Theory of Mind"**
42
Was ist der Fokus der **psychodynamischen Behandlung** von psychotischen Störungen?
= **Funktion** des psychotischen Erlebens für die **Lösung existenziell bedrohlicher Dilemmata**
43
Wie ist die therapeutische Haltung der psychodynamischen Behandlung von psychotischen Störungen?
dialektisch: **abwechselnd intensives Einfühlen & respektvolle Distanz** zur Ermöglichung einer nicht-bedrohlichen Beziehungserfahrung
44
Wie wird das "schizophrene Dilemma" in der psychodynamischen Behandlung von psychotischen Störungen abgemildert? (was wird gelernt)
durch **bessere Mentalisierungsfähigkeit & Emotionsverarbeitung** => neue **interpersonale Kompetenzen** => ermöglicht **Integration** von vorher unzulänglichen Erfahrungen in die eigene Biografie & letztlich die Rekonstruktion psychologischer Ursachen der Störung
45
Was sind 4 allgemeine Prädiktoren für eine Genesung der psychotischen Störung?
1. **Gute prämorbide Anpassung** 2. **Kürzere Dauer der unbehandelten Psychose** 3. **Bessere Einsicht** in Psychose 4. **Weniger schwere** Psychose
46
Was ist eine der stärksten Risikofaktoren für Schizophrenie?
Cannabis => verschlimmert die Psychose bei gefährdeten Menschen wie Pat. mit Schizophrenie