Pädophilie Flashcards

1
Q

Definition: Paraphilie

A

= ungewöhnliche sexuelle Neigungen & Interessen

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2
Q

7 Beispiele für Paraphilien

A
  • Voyeurismus
  • Exhibitionismus
  • Frotteurismus
  • Sexueller Masochismus
  • Sexueller Sadismus
  • Pädophilie
  • Fetischismus
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3
Q

5 Kriterien der DSM-5 Störung “Paraphile Störung

A
  1. Mind. 6 Monate
  2. Wiederkehrende & intensive Fantasien, dranghafte Bedürfnisse oder Verhaltensweisen
  3. Mit einer nicht-einwilligenden Person ausgelebt
  4. Leid/Beeinträchtigung in wichtigen Lebensbereichen
  5. Mindestalter von 18 (für meiste paraphile Störungen)
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4
Q

Wie viel Prozent der Sexualstraftaten werden von Frauen begangen?

A

nur 5 %

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5
Q

Wie hoch ist die Prävalenz von Pädophilie?

A

ca. 1-3% (sehr unterschiedliche Angaben!)

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6
Q

Definition: Pädophilie

A

sexuelles Interesse an prä-pubertären Kindern im Alter von 3-10 Jahren (Tanner Stage 1)

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7
Q

Definition: Hebephilie

A

sexuelles Interesse an frühpubertären Kindern im Alter von 10-13 Jahren

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8
Q

Welche Methoden der Diagnostik von paraphilen Störungen werden verwendet? (3)

A
  1. Sexualanamnese
  2. Strukturierte Diagnostik
  3. Indirekte Messverfahren
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9
Q

Was sind 4 neuropsychologische Auffälligkeiten bei Personen mit Pädophilie?

A
  1. Niedrigere Intelligenz
  2. Kognitive Einschränkungen
  3. Veränderte Neuroendokrinologie
  4. Veränderte Gehirnstrukturen
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10
Q

Welche 3 Hirnregionen sind mit sexuellen Funktionen assoziiert?

A
  1. Frontalkortex
  2. Limbisches System
  3. Basalganglien
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11
Q

Integrative Theorie der Sexualdelinquenz (Ward & Beech): Was beeinflusst das neuropsychologische Funktionsniveau? (2)

A
  1. Soziale Lernerfahrungen (geprägt durch: direktes Umfeld, Lebensumstände & gesellschaftlicher Rahmen)
  2. Gehirnentwicklung (beeinflusst durch Genetik)
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12
Q

Integrative Theorie der Sexualdelinquenz (Ward & Beech): Was umfasst das neuropsychologische Funktionsniveau? (4)

A

=> Trait-Faktoren
= Motivation, Emotion
= Handlungssteuerung
= Wahrnehmung, Gedächtnis

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13
Q

Integrative Theorie der Sexualdelinquenz (Ward & Beech): Welche 4 State-Faktoren haben Personen mit einer Sexualdelinquenz oft? (4)

A
  1. Probleme der Emotions- & Handlungsregulation
  2. Soziale Schwierigkeiten
  3. Kognitive Verzerrungen
  4. Deviante Erregung (Paraphilies)
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14
Q

Integrative Theorie der Sexualdelinquenz (Ward & Beech): Welche ungünstigen Lern- & Lebensbedingungen in der Kindheit haben Personen mit Sexualdelinquenz oft? (2)

A
  • emotionale Vernachlässigung
  • körperlicher/sexueller Missbrauch
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15
Q

Welche 2 Dinge erhöhen die Wahrscheinlichkeit für erneute Straftaten (Aufschaukelungsprozess)?

A
  1. Kriminalitätsförderliches soziales Umfeld
  2. Rationalisierende Kognitionen
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16
Q

Welche medikamentöse Behandlung gibt es für Personen mit paraphilen Störungen / Sexualdelinquenten? (2)

A
  • Antidepressiva (SSRI)
  • Testosteronsenkende Medikation
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17
Q

Wie funktioniert die Rückfallprophylaxe für Personen mit paraphilen Störungen / Sexualdelinquenten? (3)

A

= Erkennen von Risiko- & Hochrisikosituationen -> interne & externe Hinweisreize
- Vermeidung dieser
- Bewältigungsstrategien

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18
Q

Was sind 2 Risikofaktoren für Rückfälle von Straftätern? (Rückfallprophylaxe)

A
  1. Deviante bzw. paraphile sexuelle Neigung
  2. Antisoziale Persönlichkeitszüge
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19
Q

Wie ist die “Rückfallprophylaxe” als Behandlung abschließend zu bewerten?

A

= Nullergebnis (ernüchternd)
=> eher defizit- & deliktorientiert

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20
Q

Was für eine Strategie & Orientierung beinhaltet das “Good-Lives-Modell” (Ward & Gannon)? (2)

A

= ganzheitliche Behandlungsstrategie
= stärkere Orientierung an den Lebenszielen & Fähigkeitsprofilen

21
Q

Good-Lives-Modell”: Durch welche 4 Probleme wird eine gute Lebensführung von Sexualstraftätern erschwert?

A
  1. Unangemessene Mittel zur Bedürfnisbefriedigung
  2. Fokus auf nur wenige Bedürfnisse & Vernachlässigung anderer Lebensbereiche
  3. Konflikte in bestimmten Lebensbereichen durch die Art & Weise, wie Bedürfnisse in anderen Bereichen befriedigt werden
  4. Fehlende Fähigkeiten bzw. Ressourcen zur Bedürfnisbefriedigung
22
Q

Good-Lives-Modell”: Was ist das Ziel der Therapie?

A

= Voraussetzungen für eine angemessene Befriedigung der Bedürfnisse verbessern

23
Q

Wie ist der GLM-Ansatz abschließend zu bewerten? (Kritik)

A

= positiver, ressourcenorientierter Ansatz

  • KRITIK: Verschiebung des Behandlungsfokus weg von Sexualdelikten & hin zu allgemeiner Lebensqualität: fahrlässig!
24
Q

Welche 3 Prinzipien unterliegen integrativen Behandlungsansätzen von paraphilen Störungen / Sexualdelinquenten?

A
  1. Risikoprinzip
  2. Bedürfnisprinzip
  3. Ansprechbarkeitsprinzip
25
Q

Welche 3 Schritte unterliegen integrativen Behandlungsansätzen von paraphilen Störungen / Sexualdelinquenten?

A
  1. Steigerung der Veränderungsmotivation
  2. Modifikation dynamischer Risikofaktoren
  3. Modifikation paraphiler sexueller Neigungen (bzw. Abschwächung derer Intensität)
26
Q

Integrative Behandlungsansätzen von paraphilen Störungen / Sexualdelinquenten: Wie kann man die Veränderungsmotivation der Straftäter erhöhen?

A

durch motivierende Gesprächsführung (=motivational interviewing) => Förderung intrinsischer Motivation

27
Q

Integrative Behandlungsansätze von paraphilen Störungen / Sexualdelinquenten: Wie kann man die dynamischen Risikofaktoren modifizieren? (5)

A
  1. Entwicklung & Förderung angemessener Konfliktlösestrategien
  2. Reduktion rationalisierender Einstellungen
  3. Identifikation schädigender bzw. kriminellen Lebensstil unterstützende Lebensbedingungen
  4. Reduktion des missbräuchlichen Substanzkonsums (ggf. alternative Emotionsregulations-Strategien)
  5. Unterstützung bei Formulierung ihrer positiven Eigenschaften, Ziele & Wünsche
28
Q

Integrative Behandlungsansätze von paraphilen Störungen / Sexualdelinquenten: Wie kann man die paraphilen sexuellen Neigungen modifizieren/ abschwächen? (2)

A
  • durch lerntheoretische Prinzipien
  • z.B. masturbatorische Sättigung
29
Q

Was war das “Projekt Dunkelfeld”?

A

= KVT-orientiertes Gruppentherapieprogramm für pädo- & hebephile Personen

= Präventivprogramm: “Kein Täter werden”

30
Q

Was waren 4 Ziele des “Projekt Dunkelfels”?

A
  1. Stärkung der Änderungsmotivation, Selbstwirksamkeit & Selbstbeobachtungsfähigkeit
  2. Stärkung der Fähigkeiten im Umgang mit belastenden Situationen oder emotionalen Krisen
  3. Aufbau eines sozialen Hilfenetzes
  4. Modifikation von schädlichen Einstellungen & Stärkung der Opferempathie
31
Q

Was ist positiv am “Projekt Dunkelfeld” zu evaluieren? (3)

A
  1. Reduktion bestimmter missbrauchsförderlicher Einstellungen
  2. Stärkung von Selbstregulationsfähigkeiten
  3. Kein Teilnehmer ist wegen weiterer strafrechtlicher Verstöße gemeldet worden
32
Q

Was ist negativ am “Projekt Dunkelfeld” zu evaluieren? (2)

A
  1. Viele Männer reduzierten Konsum an Missbrauchsabbildungen NICHT
  2. Einige wenige gaben weitere sexuelle Übergriffe an Kindern zu
33
Q

Wie viele der männlichen Sexualstraftäter an Kindern sind pädophil?

A

ca. die Hälfte

34
Q

Inwieweit haben Männer eine frühe Anfälligkeit für die Entwicklung/ Ausprägung von Pädophilie? (6)

A

Vermehrte Entwicklungsstörungen:

  • Nicht-Rechtshändigkeit
  • Unterschiede in Körpergröße
  • Geringere Intelligenz
  • Unterschiede in weißer Substanz
  • frühe Kopfverletzungen
  • kleinere körperliche Anomalien
35
Q

Wie hoch ist die Vererbbarkeit für sexuelles Interesse an Minderjährigen unter 16 Jahren?

A

ca. 15%

(also genetische Veranlagung zur Pädophilie)

36
Q

Inwieweit unterschieden sich pädophile Männer von nicht-pädophilen Männern? (3)

A
  1. Weniger erwachsene Sexualpartner
  2. Weniger romantische Beziehungen mit Gleichaltrigen
  3. Romantische Beziehungen: einsamer, isolierter, emotional + sexuell wenig befriedigender
37
Q

Welche psychologischen Merkmale, Störungen & Entwicklungsdynamiken haben weibliche Sexualstraftäterinnen von Kindern oft? (10)

A
  1. Emotionale Unreife & Abhängigkeit
  2. Geringes Selbstwertgefühl
  3. physischer/ psychischer Missbrauch als Kind/ Erwachsener
  4. Soziale Isolation & gestörte Intimität
  5. Sexuelle Dysfunktion
  6. Mangelhafte/verworrene zwischenmenschliche Grenzen
  7. Unterdrückte Bedürfnisse & Wut
  8. Drogenmissbrauch
  9. Opfer-Mentalität
  10. Machtlosigkeits-Gefühl, ihr Leben zu ändern
38
Q

Welcher Versuch kann hinter sexuell missbräuchlichem Verhalten stecken? (2)

A
  • Macht & Kontrolle zu erlangen
  • Zuneigung & Akzeptanz zu erhalten
39
Q

Welche 3 Gemeinsamkeiten haben weibliche & männliche Sexualstraftäter von Kindern?

A
  1. Tendenz zu Impulsivität
  2. Gestörte emotionale Selbstregulation
  3. Rationalisierung & Minimierung des Verhaltens bzw. des Effekts auf das Kind
40
Q

Was sind die 3 vorherrschenden Motive von weiblichen Sexualstraftäterinnen von Kindern?

A

Intimitäts-, Abgrenzungs-, & Selbswert-Probleme

41
Q

Was sind Abwehrmechanismen (Psychodynamik)?

A

= kognitive Strategien, die Personen (oft unbewusst) einsetzen, um innere Konflikte zu minimieren, indem sie ihre eigene Wahrnehmung & Interpretation externer Ereignisse & interner Motivation verändern

42
Q

Welche (psychodynamischen) Abwehrmechanismen benutzen pädophile Sexualstraftäter insgesamt weniger? (3)

A

= weniger reife Abwehrmechanismen
= weniger Intellektualisierung
= weniger Rationalisierung

43
Q

Welche 7 Abwehrmechanismen verwenden pädophile Sexualstraftäter oft?

A
  1. Dissoziation
  2. Verleugnung
  3. Form der Verdrängung
  4. Fantasie
  5. Spaltung
  6. Projektive Identifikation
  7. Ausagieren
44
Q

Was umfasst der Abwehrmechanismus “Spaltung”?

A

= schwarz-weiß Denken (Leute sind entweder gut oder schlecht)

45
Q

Was umfasst der Abwehrmechanismus “projektive Identifikation”?

A

= die eigenen Gedanken / Gefühle / Impulse mental jmd. anderen zuschreiben, so als wäre es die Idee der anderen Person gewesen

46
Q

Was für ein Verhaltensmuster zeigen pädophile Sexualstraftäter insgesamt? (5)

A
  1. Impulsivität
  2. Egozentrik
  3. gestörtes Urteilsvermögen
  4. mangelnde Empathie
  5. mangelndes Abwägen von Konsequenzen
47
Q

Integrative Behandlungsansätze von paraphilen Störungen / Sexualdelinquenten:

Risikoprinzip

A

= Behandlung von Sexualstraftätern muss dem Risiko einer erneuten Straffälligkeit angepasst werden

48
Q

Integrative Behandlungsansätze von paraphilen Störungen / Sexualdelinquenten:

Bedürfnisprinzip

A

= es sollten die veränderbaren Risikofaktoren fokussiert werden, die am deutlichsten mit einer erneuten Straffälligkeit im Zusammenhang stehen

49
Q

Integrative Behandlungsansätze von paraphilen Störungen / Sexualdelinquenten:

Ansprechbarkeitsprinzip

A

= KVT-Methoden sollen derart umgesetzt werden, dass sie den kognitiven Fähigkeiten, der motivationalen Lage & den persönlichen Ressourcen der Patienten gerecht werden