Tut 3.2, Politikanalyse Flashcards

1
Q
  1. Diskutieren Sie die Entwicklung agrarpolitischer Ziele in Deutschland und der EU.
A

LWG(1955): - Wohlstand/Wachstum

  • Versorgungssicherung
  • Verteilung für die Bauern

EWG-Vertrag (1957): - Wohlstand/Wachstum

  • Versorgungssicherung
  • Verteilung für Bauern, Verbraucher
  • Stabilität
  • Internationaler Handel

Luxemburger Beschlüsse (2003): - Verteilung: Bauern, Verbraucher, Budget

  • Internationaler Handel
  • Wettbewerbsfähigkeit/ Marktorientierung
  • Ländlicher Raum
  • Nachhaltigkeit (Umwelt-/Tierschutz)

Gesundheitscheck (2008): - Wohlstand/Wachstum

  • Verteilung für die Bauern
  • Internationaler Handel
  • Wettbewerbsfähigkeit/ Marktorientierung
  • Ländlicher Raum
  • Nachhaltigkeit (Umwelt-/Tierschutz)
  • Erneuerbare Energien
  • Klima

(Tabelle)

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2
Q
  1. Was ist „Wohlfahrt“ und wie wird diese nach dem Konzept der angewandten Wohlfahrtsökonomik gemessen?
A

Wohlfahrt: - Zahlungsbereitschaft der Konsumenten

  • Bruttoinlandsprodukt (BIP)
  • Geld
  • Wohlfahrt beschreibt die Bedürfnisbefriedigung einer Gesellschaft aus dem Güterkonsum.

Berechnung

Autarkie:
- Wohlfahrt (W) = Nutzen (N) - Kosten (K)
- Wohlfahrt (W) = Konsumentenrente (KR) + Produzentenrente (PR)
(Graph)

Freihandel:
- Wohlfahrt (W) = Nutzen (N) - Kosten (K) + Devisen (D)
(Graph)

  • Wohlfahrt (W) = Konsumentenrente (KR) + Produzentenrente (PR) + Budget (B)
    (Graph)

 siehe „Berechnung der Wohlfahrt“ oder
KIRSCHKE, D.; JECHLITSCHKA, K. (2002): Angewandte Mikroökonomie und Wirtschaftspolitik mit Excel. München, Vahlen: S. 7-11, 19-24

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3
Q
  1. Diskutieren Sie einige zentrale Annahmen der angewandten Wohlfahrtsökonomik.
A

Zentrale Annahmen in der angewandten Wohlfahrtsökonomik

  • Individualistisches Gesellschaftsverständnis
  • Konsumentensouveränität
  • Vernachlässigung von Verteilungsfragen
  • Nutzen- bzw. Gewinnmaximierung
  • Vollständige Mobilität
  • Statisches Konzept
  • Eindimensionale Zielfunktion / keine externen Effekte

 Wie kommt es zu unterschiedlichen Preisen auf Märken?

Optimal searching activities
(Graph)

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4
Q
  1. Was verstehen Sie unter rationaler Politikgestaltung?
A

Wirkungsanalyse und Politikbewertung bei mehreren Zielen
(Schaubild)

Rationale Politikgestaltung

Rational Choice: - Ziele sind bekannt

  • Ziele können mit einer Zielfunktion abgebildet werden
  • Mehrdimensionale Zielfunktionen
  • Zielfunktionen enthalten Restriktionen
  • Zwischen den Zielen besteht (meistens) ein Trade off
  • Begrenzte Rationalität (Institutionenökonomie)
  • Irrationalität (Symbolpolische oder parteiabhängige Gestaltung)

Probleme bei der Entscheidungsfindung in komplexen Systemen
(Schaubild)

Konsequenzen der Vernachlässigung von Konflikten zwischen Zielen

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5
Q
  1. Diskutieren Sie einige Problembereiche für eine rationale Politikgestaltung.
A

Möglichkeiten und Grenzen rationaler Politikgestaltung
- Umgang mit komplexen Systemen
- Wissen und Methoden begrenzt
- Begrenztes Angebot aus der Wissenschaft
- Anreizstruktur
- Wissenschaft und Markt
- Begrenzte Nachfrage aus der Politik
- Macht, Lobbyismus, Wahlen
- Öffentlichkeit
- Mittel = Ziel?
- Politikerfolg? (ceteris-paribus-Annahme, mit-ohne-Vergleich)
- Aktionismus, Symbolpolitik, Alarmismus
- Legitimation vs. Analyse, politische Psychologie
- Lehre, Forschung, Politikbewertung
- Alle Ebenen der Politikanalyse, insbesondere Wirkungsanalyse und Politikbewertung
 Rationalisierung von Politiken

Warum haben Landwirte in Europa so viel Einfluss auf die Politik?
- Lobbyismus

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6
Q

„Paradise Lost Complex“

A

„Paradise Lost Complex“
- „It is… the subconscious memory of all people in Western industrial society that all of them
originally came from the farm, which solidly anchors their fondness and affection for the farm
people. I call this the urban dweller’s image of Paradise Lost: the farm as the forebears’ origin
and the happy valley where life is imagined as having been simple, safe, harmonious, and
peaceful….. Mixed with such nostalgia is a feeling of guilt towards those who were left behind
in the heroic march of urban progress sand who are supposed to be condemned to live in social
isolation, deprived of the comforts of modern city residences, forced to do hard physical
work for long hours, being tied to tend cows and other animals 365 days a year, exposed to
the vicissitudes and hazards of weather and unstable international markets…. Hence, with
this reverence for their idealized common origin, the urban voters have nothing against
subsidies for the „poor fellows on the farm ,…” (Karl Brandt, 1961, pp.86f.).

  • …Auch dann nicht, wenn es sich dabei um Milliarden von Steuergeldern handelt. Zum Vergleich,
    sind die Zahlungen aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus („Euro-Rettungsschirm“) ein
    ganz anschauliches Beispiel für die Billigung von Subventionen bzw. für gute Lobbyarbeit vom
    DBV. Bis zu 60 Mrd. Euro können EU-Staaten aus dem EU-Haushalt bekommen, bzw. wenn
    man von Deutschland ausgeht beträgt der Anteil aus der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität
    (EFSF) (Kapitalmarktanleihen) 127 Mrd. Euro. Die europäische Landwirtschaft bekommt
    jedes Jahr fast 60 Mrd. Euro an Subventionen. Die europäische Landwirtschaft kann als Gruppe
    gesehen werden, mit der man als „deutscher Stadtbewohner“ erst mal nichts zu tun hat (so wie
    mit den Griechen). Allerdings beschwert sich bei den Zahlungen aus EGFL und ELER niemand
    (wenige), bei Griechenland wird über die Auflösung des Währungssystems oder gar der EU
    nachgedacht (vgl. dazu Hagedorn 1996: 437).
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