Transkription - Allgemein Flashcards
Das “zentrale Dogma”
- Der Informationsfluss verläuft nur in eine
Richtung von der DNA über die RNA zum Protein
und ist nicht umkehrbar. - Lediglich einige Viren können mit Hilfe der
reversen Transkriptase RNA in DNA übersetzen
Umsetzung der genetischen Information
- Proteine bestimmen maßgeblich die Struktur und
Funktionen einer Zelle und machen einen großen Teil
der Trockenmasse einer Zelle aus (mehr als die Hälfte). - Zellen bestehen zu ca. 70% aus H2O und zu 15 - 18%
aus Protein. - DNA ca 0,25% (Säugerzelle) bis 1% (E. coli)
- RNA ca 1% (Säugerzelle) bis 6% (E. coli)
1 - 5: Expressionskontrolle
6: posttranslationale Kontrolle
Transkription - Definition
Transkription (lat. trans = hinüber + scribere = schreiben)
= UMSCHREIBEN der DNA in RNA
= Synthese von RNA an einer DNA-Matrize
= 1. Schritt zur Umsetzung der genetischen Information
Nukleotide: Unterschiede bei den Basen
Uracil kann durch Desaminierung und Hydrolyse aus Cytosin entstehen,
Thymin wegen der zusätzlichen Methylgruppe dagegen nicht.
DNA vs. RNA
DNA RNA
2’-Deoxyribose Ribose
Thymin Uracil
Doppelstrang Einzelstrang
RNAs
- RNAs sind in der Regel einzelsträngig, bilden aber interne doppelsträngige Bereiche. Die entstehenden Sekundär- und Tertiärstrukturen sind für die Funktionen von RNAs von großer Bedeutung.
RNAs: Typen und Funktionen
RNAs für die Synthese von Proteinen.
mRNA (= template/Matrize für Translation)
rRNA (ribosomale RNA, in Ribosomen)
tRNA (transfer RNA, Adapter)
Ribozyme
katalytisch aktive RNA-Moleküle,
z.B. snRNA im Spleißosom
regulatorische RNAs
microRNA,
siRNA,
antisense RNA
Es gibt viele verschiedene RNA Typen, doch nur die
mRNA wird translatiert
Transkription
- Bei der Transkription wird ein Abschnitt der DNA durch die RNA-Polymerase in RNA umgeschrieben.
- Die Synthese der RNA wird am Promotor initiiert (spezifische Sequenz)
- Die Synthese der RNA beginnt an der Stelle “+1”.
- Die Synthese der RNA erfolgt in 5’ - 3’ Richtung, d.h. am 3’-OH Ende der RNA wird das nächste Ribonukleotid durch die RNA-Polymerase angefügt.
Konvention der Schreibweisen
- KONVENTION:
DNA und RNA-Sequenzen werden IN 5’- 3’ RICHTUNG angegeben
Für die Sequenz eines Gens wird dabei die des “kodierenden” Strangs und nicht die des Matrizenstrangs angegeben.
(DNA-abhängige) RNA-Polymerasen
Bakterien: RNA-Polymerase (Untereinheiten a, a', b, b', w und s) Archaea: RNA-Polymerase (ähnlich zu euk. RNA-Polymerasen) Eukaryoten: RNA-Polymerase I - rRNA RNA-Polymerase II - mRNA, snRNA RNA-Polymerase III - 5S-rRNA, tRNA, kleine RNAs => Prokaryoten haben nur eine RNA-Polymerase, Eukaryoten dagegen drei, die für die Produktion bestimmter RNAs spezifisch sind.
Phasen der Transkription
- Initiation
- Elongation
- Termination
Initiation
- Bindung der RNA-Polymerase an den Promotor
- Der Promotor ist die spezifische Stelle der DNA, an die die RNA-Polymerase zur Initiation der Transkription bindet.
- Die Initiation der Transkription erfolgt schrittweise von der Bindung der RNA-Polymerase an den Promotor bis zum Übergang in die Transkriptions-Elongation. Die Erkennung des Promotors führt zunächst zur Ausbildung des “geschlossenen Komplexes”, in
dem die DNS noch in doppelsträngiger Form vorliegt - Entwindung der DNA am Promotor
- Im 2. Schritt wird der DNA-Doppelstrang entwunden, was zur Ausbildung des so genannten „offenen Komplexes“ führt. Durch das Aufschmelzen
des Doppelstranges in einem Bereich von ca 14 Basenpaaren entsteht eine „Transkriptionsblase“, auch als „Transkriptionsauge“ bezeichnet. - Initiation der RNA Synthese
- Die ersten beiden Ribonukleotide können sich
im aktiven Zentrum der RNA-Polymerase anlagern und mit den entsprechenden Positionen im Matrizenstrang
Basenpaaren. Die RNA-Polymerase beginnt mit der
Transkription.
- Es entstehen kurze ca. 10 Nukleotide lange Transkripte, die sich häufig wieder ablösen („abortive Synthese“), da die Synthese zunächst relativ ineffizient ist.
Elongation der Transkription
- Übergang in die Elongation
- Nachdem die RNA-Polymerase einen kurzen, etwa 10 Nukleotide langen RNA-Abschnitt synthetisiert hat, verlässt sie die ursprüngliche Bindestelle („Promoter Escape“) und geht in die Elongationsphase über, wobei ein stabilerer Komplex gebildet wird. - Termination
- Polymerase stoppt und setzt RNA frei
Zusammenfassung
- Die Umsetzung der genetischen Information bietet vielfältige Möglichkeiten zur Regulation.
- RNAs sind einzelsträngige Nukleinsäuren, die intramolekular doppelsträngige Bereiche ausbilden können.
- Es gibt verschiedene zelluläre RNAs, aber nur die mRNAs können in Protein übersetzt werden.
- Transkription: Umschreiben eines Abschnitts der DNA in RNA (Synthese in 5’-3’ Richtung).
- Die Transkription lässt sich in drei Phasen einteilen: Initiation (geschlossener → offener Komplex), Elongation und Termination.
- RNA-Polymerase: Enzymkomplex zur Synthese der RNA
- Bakterielle RNA-Polymerase besteht aus 5 Untereinheiten plus dem Sigma-Faktor für die Initiation.
- RNA-Polymerasen der Archäen, Bakterien, und Eukaryoten sind homolog und weisen eine ähnliche Grundstruktur auf