DNA Rekombination Flashcards
homologe DNA-Rekombination
ein sehr präziser Austausch zwischen (fast) identischen (d.h. homologen)
DNA-Doppelsträngen
Wo und wofür ist die homologe DNA-Rekombination wichtig?
• findet in allen Organismen statt
• für Reparatur von DNA-Schäden (bei der DNA-Replikation zur Reparatur von DNA-Brüchen oder anderen DNA-Schäden)
• für die korrekte Paarung homologer Chromosomen bei der Meiose
–> bei Eukaryoten: homologe DNA-Rekombination während der Meiose (Voraussetzung für die
Paarung der homologen Chromosomen)
–> Spo11 erzeugt Doppelstrangbrüche
• für genetischen Austausch
ABBILDUNGEN
Mechanismus der homologen DNA-Rekombination
erfolgt schrittweise und kontrolliert
1. Bruch in der DNA
2. Prozessieren des DNA-Bruchs (überstehende 3’-Einzelstrang-DNA)
3. Stranginvasion
4. DNA-Synthese
5. Auflösung oder Bildung einer zweiten Holliday-Kreuzung
6. Wanderung der Holliday-Kreuzungen (branch migration) –> Genkonversion durch Heteroduplex
7. Auflösung der Holliday-Kreuzungen (Rekombination oder
Auflösung ohne Rekombination)
ABBILDUNGEN
Rekombinationshäufigkeit
⇒ Maß für die Distanz der Allele auf einem Chromosom
⇒ Erstellen von Genkarten
homologe Rekombination und genetischer Austausch
- bei Bakterien: homologe DNA-Rekombination nach horizontalem Transfer von DNA
- Transformation (Aufnahme von DNA z.B. von
anderen Bakterien)
• Konjugation (DNA-Transfer durch konjugative
Plasmide, z.B. F-Plasmid)
• Transduktion (DNA-Transfer durch Phagen
= bakterielle Viren)
vertikaler Gentransfer
Von Parental- auf Filialgeneration
sequenzspezifische Rekombination
- erfolgt an spezifischen Rekombinationstellen
- wird durch Rekombinasen katalysiert
- ermöglicht z.B. die Integration/Exzision von Phagen
- wird in der Forschung für die Konstruktion von Mutanten und konditionalen Mutanten verwendet (z.B. Mausgenetik)
Transposition - Allgemein
- ein Transposon ist ein mobiles DNA-Element
- die Transposition wird durch spezifische Rekombinasen (Transposase) katalysiert
- die Zielsequenz ist nicht-spezifisch (-> zufälliges Ziel)
- durch die Transposition entstehen möglicherweise Mutationen, die TranspositionsHäufigkeit ist jedoch gering
- durch die Transposition können Gene neu kombiniert werden (z.B. multiple
Antibiotika-Resistenz bei Bakterien)
sequenzspezifische DNA-Rekombination
- Rekombination an spezifischen Stellen
- Austausch zwischen nicht-homologen DNA-Strängen
- je nach Anordnung der spezifischen Rekombinations-Stellen entsteht eine Insertion, Deletion oder Inversion
ABBILDUNGEN
Rekombinasen
- Rekombinasen binden sequenzspezifisch und katalysieren die Rekombination (4 Bindestellen)
- Tyrosin-Rekombinasen katalysieren die Rekombination in 2 Schritten (kovalente Bindung zwischen Tyrosin und 3’-Phosphat-Gruppe der DNA)
- Serin-Rekombinasen spalten alle 4 DNA Stränge und katalysieren dann den Strangaustausch
(kovalente Bindung zwischen Serin und 5’-Phosphat-Gruppe der DNA)
1. Bindung und Spaltung der DNA
2. Strangaustausch
3. Schließung der DNA-Stränge und Freisetzung der Rekombinase
biologische Bedeutung
- z.B bei Phagen (bakterielle Viren)
Integration der DNA in das Bakterien-Genom durch Integrase (eine Rekombinase) - z.B. Phasenvariation von Oberflächen-Antigenen bei Salmonella
die Rekombinase Hin katalysiert die sequenzspezifische Inversion des flj-Promotors P (=Startstelle der
Transkription
ABBILDUNGEN
Anwendung
Konstruktion von spezifischen Mutanten in Modellorganismen
Transposition
- Verlagerung oder Kopieren eines Elements von einer DNA-Stelle an eine andere DNA-Stelle
(eine spezielle Form der Rekombination)
ABBILDUNGEN
Transposons
= transponierbare Elemente
- sind in allen Genomen vorhanden
- humanes Genom: ~50% Transposons, ~2% Protein-kodierend
3 Klassen transponierbarer Elemente
(a) DNA-Transposons
- “cut and paste” Mechanismus (oder replikativer Mechanismus) der Transposition
ABBILDUNGEN
(b) Virus-ähnliche Retrotransposons und Retroviren
- Transposition über RNA-Zwischenstufe
(c) Poly(A)-Retrotransposons
- Transposition über RNA-Zwischenstufe
Gemeinsamkeiten:
• keine (gering) spezifische Zielsequenz –> es entstehen Mutationen
• Zielsequenz-Repeat (in blau)
• nur (a) und (b): terminale invertierte Sequenzwiederholung (in grün)
ABBILDUNGEN