Trainingslehre Gesundheitsrisiken von Sport und Bewegung Flashcards

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1
Q

Definition Sportverletzung

A

Unter Sportverletzungen versteht man Verletzungen, die beim Ausüben von
sportlichen Aktivitäten auftreten.

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Q

Typische akute Sportverletzung

A
  • Prellung (Kontusion)
  • Verstauchung (Distorsion)
  • Verrenkung (Luxation)
  • Zerreißung (Ruptur)
  • Knochenbruch (Fraktur)
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3
Q

Prellung (Kontusion)

A
  • Durch Gewalteinwirkung von außen (Schlag, Sturz) -Verletzung von Blut- und
    Lymphgefäßen
  • Blut und Lymph sammeln sich unter Haut -Schwellung (Bluterguss, verletzte Stelle
    wird warm und verfärbt sich blau bis violett
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4
Q

Verstauchung (Distorsion)

A
  • Gelenk wird über den normalen Bewegungsumfang hinaus bewegt - alle
    gelenkstabilisierende Strukturen (Bänder & Gelenkkapsel) werden überdehnt
  • Es kommt zu kleinen Rissen in diesen Strukturen und zu Einblutungen &
    Schwingungen
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5
Q

Verrenkung (Luxation)

A
  • Durch eine plötzlich und unerwartet einwirkende äußere Kraft verlieren die
    gelenkbildenden Knochenenden meist vollständig den sonst vorhandenen Kontakt
    zueinander (Ausrenkung, Auskugeln)
  • Gelenkstabilisierende Bänder und Gelenkkapsel werden stark gedehnt oder reißen
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6
Q

Zerreißung (Ruptur)

A
  • Rupturen = Risse in einem Gewebe, z.B. in einer Sehne, einem Muskel oder Band
  • Entstehen durch direkte Gewalteinwirkung (z.B. Schlag/Tritt) oder indirekte Gewalt
    (z.B. Verdrehungen, ruckartige Bewegung) sowie durch Überlastungen
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7
Q

Knochenbruch (Fraktur)

A
  • Ursache: direkte (z.B. Schlag/Sturz) oder indirekte Gewalteinwirkung (z.B.
    Verdrehung) auf den Knochen sein (es gibt geschlossene & offene Brüche)
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8
Q

Strukturelle und funktionelle Muskelverletzungen

A
  1. Strukturelle Muskelverletzung:
    - Aufgrund großer Krafteinwirkung  Überdehnung und in der Folge zu Einrissen
    unterschiedlichen Grades: von Muskelfaseranriss bis zum Muskelriss
    - Bildung von unterschiedlich starken Einblutungen (Hämatome)
  2. Funktionelle Muskelverletzungen:
    - Strukturelle Verletzungen können nicht festgestellt werden
    - Ursachen für Schmerzen liegen auf neuronaler oder biochemischer Ebene
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9
Q

Neuromuskuläre Muskelverletzung:

A
  • Einzelne Muskelfasern sind fehlgesteuert
  • Muskelkontraktion ist schmerzhaft & der Muskel ist entlang der
    fehlgesteuerten Fasern verhärtet & äußerst druckempfindlich - Zerrung
  • Typische Belastungssituationen als Ursache: z.B. schnelles Lossprinten,
    abrupter Wechsel zwischen Beschleunigen und Abbremsen
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10
Q

Chronische Sportverletzung

A
  • Akute Verletzung kann chronisch werden, wenn Verletzung immer wieder auftritt
    und nicht ausgeheilt wird
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11
Q

Chronische Verletzungen durch Überbelastung

A
  • Chronische (langwierige) Verletzungen entstehen nicht nur aufgrund akuter
    Verletzungsereignisse, sondern sie können sich über einen längeren Zeitraum
    entwickeln
    -Enstehen i.d.R. durch periodisch wiederkehrende Beanspruchung im Grenzbereich
    der Gewebetoleranz
  • kleinste unbemerkte Verletzungen entstehen, die sich aufsummieren und zu
    schmerzhaften Veränderungen des Bewegungsapparates führen
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12
Q

Überlastungssymptome und Übertraining

A
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13
Q

Überlastungssymptome des Bewegungsapparates

A
  • Schienbeinkanten-Syndrom
  • Patellaspitzen-Syndrom
  • Tennisarm (Tennisellenbogen)
  • Muskelverhärtung
  • Ermüdungsbruch
  • Muskelkater
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14
Q

Schienbeinkanten-Syndrom

A
  • Schmerzhafte Entzündung der Knochenhaut an der Schienbeinkante
  • Ursache: Überlastung der vorderen Schienbeinmuskulatur durch Lauf- und
    Sprungbelastungen
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15
Q

Patellaspitzen-Syndrom

A
  • Schmerzhafte Entzündung der Quadrizeps-Sehne im Bereich der Kniescheibe
    (Patella)
  • Ursache: viele Sprünge und Landungen
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16
Q

Tennisarm (Tennisellebogen)

A
  • Stechende Schmerzen im Bereich des äußeren Ellenbogens
  • Ursache: eine häufige Belastung der Streckmuskulatur von Handgelenk und
    Fingern bei Aktionen mit dem Tennisschläger, einseitige Tätigkeiten
17
Q

Muskelverhärtung

A
  • Schmerzhafte Muskelverspannung (Druckschmerz) mit erhöhtem
    Muskeltonus & eingeschränkter Durchblutung
  • Ursache: Überlastungen, die häufig aufgrund geschwächter Muskulatur und
    Fehlhaltungen zustande kommen (starke Ermüdung)
18
Q

Ermüdungsbruch

A
  • Sich oft wiederholende mittlere Krafteinwirkungen können langfristig einen
    Bruch verursachen - Ermüdungsbruch
19
Q

Muskelkater

A
  • Schmerzempfinden in der betroffenen Muskulatur bei Bewegung, verbunden mit
    Berührungsempfindlichkeit und Kraftlosigkeit
  • Ursachen: Kraft- oder Schnelligkeitsbelastungen mit hohen Intensitäten und/oder
    ungewohnte Bewegungsabläufe
  • Mikroverletzungen in den Z-Streifen der Sarkomere & in der Folge entzündliche
    Reaktionen durch Abbau- und Reparaturprozesse
20
Q

Physiologische Überlastungssymptome

A
  • Abfall des Leistungsniveau
  • Schlafstörungen
  • Ungewöhnlich schnelle Ermüdung bei jeder Art von Belastung
  • Deutlich geringere Belastbarkeit im Training, die sich v.a. auch durch eine erhöhte
    Atem- und Pulsfrequenz äußert
  • Puls nach der Belastung sinkt langsamer (Erholungspuls)
  • Erhöhung des Ruhepulses um 5 Schläge/min oder mehr
  • Verminderte Herzfrequenzvariabilität (HRV) -Herz schlägt in Ruhe gleichmäßiger
21
Q

Ursachen von und Vorbeugung vor Verletzungen

A
  • Intrinsische Faktoren = Ursache der Verletzung ist auf den Verletzten selbst
    zurückzuführen
  • Extrinsische Faktoren = Ursache der Verletzung durch Einwirkung von außen
22
Q

Intrinsische Verletzungsursachen

A
  • Muskuläre Dysbalancen
  • Mangelnde Kraftfähigkeiten
  • Mangelnde koordinative und technische Fähigkeiten
  • Fehlendes oder unzureichendes Aufwärmen
  • Ermüdung
  • Schmerztoleranz
23
Q

Extrinsische Verletzungsursachen

A
  • Regelwerk Sportspiele
  • Regelwerk Einzelsportarten
  • Rahmenbedingungen
24
Q

Muskuläre Dysbalancen

A
  1. Kräfteungleichgewicht zwischen Agonisten und Antagonisten:
    - Betreffende Gelenk wird verletzungsanfällig
    - Einseitige Belastung der Gelenkstrukturen & bei hohen Krafteinwirkungen
    (aktiv & passiv) kann es zu Verletzung von Bändern & Gelenkkapsel kommen
    - Vorbeugemaßnahme: Kräftigung des schwächeren Muskels
  2. Muskelverkürzung der Agonisten oder Antagonisten:
    - Ursache: Einseitiges Training von Agonisten oder Antagonisten,
    unvollständige Ausnutzung der Gelenkreichweite, langandauernde einseitige
    Körperhaltung
    - Muskelverkürzung begrenzt Schwingungsweite des Gelenks
    - Vorbeugemaßnahme: Veränderung des Arbeitssektors - Muskel kann
    dadurch verlängert werden
  3. Neuronale Fehlsteuerung:
    - Einzelne Fasern haben durch neuronale Fehlsteuerung eine hohe Spannung
    - Einzelne Fasern können bei Belastung unter zu hohe Spannung geraten &
    reißen
    - Beseitung der zu hohen Grundspannung: Durch Osteopathie und/oder durch
    Kraftbelastungen in gedehntem Zustand (CR-Stretching)
25
Q

Mangelnde Kraftfähigkeiten

A
  • Kraftfähigkeiten sollten ausreichen, um das eigene Körpergewicht zu halten oder
    abzufangen, wenn es nicht der Fall ist, besteht die Gefahr dass die Strukturen des
    Bewegungspparates zerstört werden, da die hohen Impulse vom Muskelsystem nicht
    abgebremst werden können
26
Q

Mangelnde koordinative und technische Fähigkeiten

A
  • Ungenügende Technik und mangelnde Feinkoordination erhöhen Verletzungsrisiko
    (z.B. Verstauchungen bei der Ballannahme, Landeaktionen, Abstopp- &
    Drehbewegungen) - Ursache: fehlende Stabilisierung des Gelenks durch Muskeln
  • Reflexe können durch propriozeptives Training geschult werden
27
Q

Fehlendes oder unzureichendes Aufwärmen

A
  • Durch Aufwärmen kann der Körper auf Belastungsanforderungen besser reagieren & auch
    eine höhere Leistung bringen
28
Q

Effekte des Aufwärmens, die das Verletzungsrisiko reduzieren können

A
  1. Verbesserung der Koordination:
    - Empfindlichkeit der Sinnesrezeptoren im Muskelsystem
    wird erhöht & die Leistungsgeschwindigkeit der Nervenbahnen wird schneller
  2. Erhöhung der Elastizität:
    - Muskeln, Sehnen & Bänder werden bei höheren Temperaturen elastischer -
    Gefahr von Zerreißungen wird verringert
  3. Produktion von Gelenkflüssigkeit:
    - In Verbindung mit Bewegung werden dadurch die Gelenkknorpel dicker & können
    Druck- und Scherkräfte besser absorbieren
29
Q

Wirksames Aufwärmen besteht aus zwei Teilen

A
  1. Allgemeines Aufwärmen:
    - Besteht aus Bewegungen großer Muskelgruppen, Intensität ist gering bis
    mittel (Herz-Kreislauf-Aktivierung, Erhöhung der Körpertemperatur)
  2. Spezielles Aufwärmen:
    - Intensität wird unter Verwendung sportart- und disziplinspezifischer
    Bewegungsabläufe erhöht, gegenbenenfalls sportartspezifisches Dehnen
30
Q

Ermüdung

A
  • Ermüdung, auch lokale Ermüdung, kann das Verletzungsrisiko erheblich steigern
  • Hauptursache: deutliche Verschlechterung der koordinativen Fähigkeiten bei
    Ermüdung
31
Q

Schmerztoleranz

A
  • Je höher die Schmerztoleranz, umso höher ist das Risiko, Folgeverletzungen und
    dauerhafte Sportschäden zu erleiden
32
Q

Regelwerk Sportspiele

A
  • Das Regelwerk der Sportspiele kann Verletzungen begünstigen
  • Durch Regelvorgaben versucht man das Verletzungsrisiko zu minimieren
  • z.B. Schutzkleidung (Schienbeinschoner im Fußball)
  • Im Feldhockey darf der Schläger nicht über Schulterhöhe angehoben werden, wenn
    dadurch andere Spieler gefährdet werden
33
Q

Regelwerk Einzelsportarten

A
  • Regeln werden aber auch geändert, wenn die Verletzungsgefahr für den Athleten
    selbst zu groß ist
34
Q

Rahmenbedingungen

A

Sportstätte, Wettkampfanlagen:
- Bodenbeläge oder die Untergrundbeschaffenheit können zu stumpf , zu glatt, zu hart
oder zu rau & uneben sein - Folge: Verletzungen des oberen Sprunggelenks
- Unzureichende oder zu enge Abgrenzung des Spielfeldes
Ausrüstung, Spielmaterial:
- Harte Bälle & hohe Ballgeschwindigkeiten im Hockey
- Falsches Schuhwerk: Rutschgefahr, zu geringere Dämpfung oder Rotationsfreiheit
Witterung:
- Wind: Erhöhte Sturzgefahr beim Skispringen
- Regen, Nässe: Rutschgefahr an Hochsprunganlage
Soziales Umfeld:
- Leistungsdruck durch Trainer, Verband, Eltern usw. kann Verletzungsgefahr durch
aggressives Spiel oder Überlastung im Training erhöhen
- Aggressiv eingestellter Gegner

35
Q

Grundlegende Möglichkeiten, Verletzungen vorzubeugen

A
  • Vorbereitung auf die Belastungen durch wirksames Aufwärmen
  • Vermeidung einseitiger Belastungen und Überbelastung
  • Training allgemeiner Kraft- und Ausdauerfähigkeiten
  • Training der erforderlichen spezifischen Kraftfähigkeiten & Vermeidung muskulärer
    Dysbalancen
  • Training der Beweglichkeit
  • Training koordinativer Fähigkeiten & spezifischer Bewegungsabläufe (Technik)
  • Berücksichtigung des Ermüdungszustandes
  • Berücksichtigung der Rahmenbedingungen
36
Q

Maßnahmen nach Training und Wettkampf (Regeneration)

A
  • Auslaufen: leichte dynamische Belastungen erhöhen Durchblutung der Muskulatur
    und beschleunigen die Erholungsprozesse
  • Massage in Verbindung mit Osteopathie: Verbesserung der Durchblutung und des
    Lymphflusses führen zu Beschleunigung der Erholung, Muskelverhärtungen &
    neuronale Fehlsteuerungen können beseitigt werden
  • Eisbad: Verstärkte Durchblutung mit Beschleunigung der Regeneration
37
Q

Sportsucht Definition

A

Sportsucht ist eine substanzungebundene Verhaltenssucht, die, um
Entzugssymptome zu vermeiden, zu exzessivem und pathologischem
Sporttreiben führt.

38
Q

Mögliche Faktoren, die eine Sportsucht verursachen können

A
  • Zwanghaftes Streben nach Fitness- oder Körperidealen, verstärkt durch Druck aus
    dem gesellschaftlichen Umfeld
  • Verdrängung von Problemen des Alltags
  • Abbau von Stress
  • Misserfolge werden kompensiert, völlige Erschöpfung wird als Erfolg gewertet
  • Die Ausbelastung beim Ausdauer- oder Krafttraining wird als wohltuend empfunden
39
Q

Anorexie

A
  • Anorexie = medizinischer Fachbegriff für Appetitlosigkeit
  • Mögliche Ursachen: schwere Infektions- und Tumorerkrankungen
  • Körper erhält zu wenig Nährstoffe, lebenswichtiges Körperfett fehlt
  • Hormonstörungen