Texte lesen und digitale Bildung Flashcards
Digitale Bildung im NRW-Lehrplan
- Menschenrechtsbildung
- Welterziehung
- Politische Bildung und Demokratieerziehung
- Medienbildung und Bildung für die digitale Welt
- Verbraucherbildung und BNE
- Geschlechtersensible Bildung
- Kulturelle und interkulturelle Bildung
- Digitale Bildung umfasst auch ethische und gesellschaftliche Aspekte
Kompetenzbereiche
- Suchen, verarbeiten und aufbewahren
- kommunizieren und kooperieren
- produzieren und präsentieren
- schützen und sicher agieren
- Problemlösen und Handeln
- Analysieren und reflektieren
Medienkompetenz
- Bedienen und Anwenden
- Informieren und Recherchieren
- Kommunizieren und Kooperieren
- Produzieren und Präsentieren
- Analysieren und Reflektieren
- Problemlösen und Modellieren
> Medienkompetenz = Bereitschaft und Fähigkeit in Medienzusammenhängen sachgerecht, selbstbestimmt, kreativ und sozial verantwortlich zu handeln
Digitale Bildung als Querschnittsaufgabe aller Schulfächer
Digitale Ressourcen in der Deutschdidaktik
- Lernmittel (z.B. Rechtschreib-App nutzen, um Rechtschreibfähigkeiten zu erwerben)
- Lerngegenstand (z.B. Kommunikation im Internet erforschen)
- Lernumgebung (z.B. kollaboratives Schreiben mit Wikis, digitales Lesen)
Schnittstellenfragen aller schulischen Fächer
- Technologische Perspektive: Wie funktioniert das?
- Anwendungsbezogene Perspektive: Wie nutzte ich das?
- Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive: Wie wirkt das?
> Bsp.: Digitale Schreibtabellen/Buchstabentabellen, Lesen am Computer, Rechtschreibung-Apps
Texte lesen: Textverständnis
Ein Text löst beim Leser mithilfe von Vorwissen und Textinformationen einen Denkprozess aus, der zu einer eigenen Vorstellung des Inhalts führt.
Texte lesen: Leseverständnis
- Leseverständnis auf Wort-/ Satz-/ und Textebene
- Für alle Niveaus ist entscheidend: Leseverständnis erfolgt immer bottom-up (textgeleitet) und top-down (verständnisgeleitet)!!!
Texte lesen: Leseflüssigkeit
- Dekodierfähigkeit: umfasst die Fähigkeit, Wörter genau dekodieren zu können (d.h. ihre Bedeutung zu erfassen)
- Automatisierung: das unbewusste Dekodieren
- Lesegeschwindigkeit: ergibt sich aus der genauen Dekodierfähigkeit und Automatisierung
- Prosodische Sequenzierung: das Nutzen prosodischer Strukturen auf Wort- und Satzebene
Digitales Lesen ist…
- hybrid, weil es durch maschinelles Lesen bzw. durch den Computer oder Algorithmen beeinflusst wird
- multimodal, weil semiotische Systeme wie Texte, Bilder, Grafiken, Audios und Videos “gelesen” bzw. “gehört” und “gesehen” werden
- sozial, weil Lesen kooperativ in Social Media stattfinden kann und identitätsstiftend ist
- multiliteral/mehrsprachig, weil verschiedene Sprachen und Schriftsysteme rezipiert werden und zur Bedeutungskonstruktion beitragen können
Stavanger Erklärung
- Texte digital lesen
> Unüberlegter Ersatz analoger durch digitale Lernangebote könnte das Leseverständnis und kritische Denken verzögern; empirisch fundierter Unterricht ist nötig
Texte digital lesen: Prozessebene
- Leseflüssigkeit/Leseverstehen
(Auf Wort-, Satz- und Textebene): Worst-Case-Szenario:
- Langsamere Leser/innen
- Geringere Konzentrationsfähigkeiten
- Längere Sachtexte
- Digitales Durchblättern (Scrollen)
- Lesen am Computer
Texte digital lesen: Subjektebene
Lesepräferenz von Erwachsenen:
Texte digital lesen: Subjektebene
Lesepräferenz von Kindern:
Analoges Lesen
- bietet Vorteile bei der Verarbeitung komplexer Texte, besonders unter Zeitdruck
- z.B. Sachtexte
- unterstützt das Leseverstehen durch die Haptik und Materialität
Digitales Lesen
- verlangt höhere kognitive Fähigkeiten
- Faktoren (bspw. das ständige scrollen, reduzierte Materialität) erschweren das Leseerlebnis
- erfordert mehr strategische Unterstützung (z.B. durch gezielte Lesestrategien)
Studien, wie die Metaanalysen von Delgado et. al. (2018) und Clinton (2019) zeigen, dass …
- … analoges Lesen bei der Vearbeitung komplexer und pragmatischer Texte Vorteile bietet
- digitales lesen vor allem die Lesestrategien und kognitive Flexibilität fördert
- Leseanfänger sind bei digitalen Texten anfälliger für Fehler im Leseverstehen
Mehrebenenmodell des Lesens (Rosebrock/Nix)
- Das Modell unterscheidet drei Ebenen des Lesens:
- Prozessebene:
- kognitive Prozesse wie Kohärenzbildung, erkennen von Superstrukturen und die mentale Modellbildung
- Konzept der Leseflüssigkeit wird behandelt (z.B. Dekodiergenauigkeit, Automatisierung, Geschwindigkeit) - Subjektebene:
- Lesemotivation
- Selbstkonzept der Lesenden
- Bereitschaft sich mit dem Text auseinanderzusetzen - Soziale Ebene:
- umfasst die Anschlusskommunikation (Austausch über Texte in Familien, Schulen, zw. Peers)
- vertieft das Leseverstehen, steigert die Lesemotivation
Herausforderungen des digitalen Lesens
- geringe Konzentration
- fehleranfälligeres Leseverstehen
> digitale Lesestrategien frühzeitig fördern, ohne die analoge Lesekompetenz zu vernachlässigen
Chancen des digitalen Lesens
- digitale Medien bieten eine hybride , multimodale und oft mehrsprachige Leseerfahrung