Schrift(en) und Schriftkultur(en) Flashcards

1
Q

Prototypische Merkmale gesprochener und geschriebener Sprache (1-4)

A
  1. Vergänglichkeit vs. Dauerhaftigkeit: Gesprochene Sprache ist flüchtig, geschriebene dauerhaft und archivierbar.
  2. Zeit und Raum: Gesprochene Sprache ist situationsgebunden, geschriebene unabhängig.
  3. Synchron vs. Asynchron: Gesprochene Sprache ist synchron, geschriebene zeitlich entkoppelt.
  4. Deixis und Präzision: Gesprochene Sprache nutzt situationsbezogene Ausdrücke; schriftliche Kommunikation erfordert präzisere Formulierungen.
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2
Q

Prototypische Merkmale gesprochener und geschriebener Sprache (5-10)

A
  1. Multimodalität: Gesprochene Sprache nutzt Intonation, Mimik und Gestik; geschriebene verzichtet darauf.
  2. Primär vs. Sekundär: Gesprochene Sprache ist evolutionär und entwicklungsbiologisch primär, geschriebene sekundär.
  3. Hilfsmittel: Gesprochene Sprache benötigt keine Werkzeuge, geschriebene schon.
  4. Unvollständigkeit: Gesprochene Sprache enthält oft unvollständige Sätze, Dialekte, Selbstkorrekturen; geschriebene ist strukturierter.
  5. Lautkontinuum vs. Diskretheit: Gesprochene Sprache ist zeitlich kontinuierlich, geschriebene besteht aus räumlich fixierten Einheiten.
  6. Dialogisch vs. Monologisch: Gesprochene Sprache ist dialogisch, geschriebene überwiegend monologisch.
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3
Q

Zeichentypen

A
  • Piktogramme = Bildzeichen, nicht sprachlich gebunden, international…)
  • Ideogramme = Begriffszeichen, abstrakte Zeichen, z.T. mit leichter Abbildfunktion (Verkehrszeichen)
  • Logogramme = Wortzeichen mit fester Bedeutung, abstrakte Zeichen, ohne Abbildbeziehung (+, -, %, 1, 2, 3, 4)
  • Phonogramme = Lautzeichen, z.B. das IPA
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4
Q

Schrifttypen

A

Drei grundlegende Schrifttypen:
1. Logographische Schrifttypen (z.B. Chinesisch) > Symbole repräsentieren Wörter
2. Syllabische Schrifttypen (z.B. Japanisch) > Symbole repräsentieren Silben
3. Alphabetische Schrifttypen (z.B. Deutsch, Russisch, Arabisch) > Symbole repräsentieren Laute

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5
Q

Kleinste Elemente des Sprachsystems, die die Zeichen graphisch repräsentieren:

A
  1. Wort (Morphem)
  2. Silbe
  3. Laut (Phonem)
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6
Q

Phonem

A

= kleinste segmentale Einheit des Lautsystems
= kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit der gesprochenen Sprache

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7
Q

Graphem

A

= kleinste segmentale Einheit des Schriftsystems
= kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit der geschriebenen Sprache

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8
Q

Phonem-Graphem-Korrespondenzen/ Graphem-Phonem…/ Laut-Buchstaben, bzw. Buchstaben-Laut-Zuordnung

A
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9
Q

Phonem-Graphem-Korrespondenzen/ Graphem-Phonem…/ Laut-Buchstaben, bzw. Buchstaben-Laut-Zuordnung

A
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10
Q

Schreibentwicklung (Günther, 2013)

A
  • Entwicklungsstufen:
    > Ungeordnete und geordnete Kritzeleien
    > Schemazeichnungen
    > erste Buchstaben
    > Lautschrift und alphabetisches Schreiben
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11
Q

Kritzeln (1. und 2. Kritzelstadium)

A

> Erste Stufe der Schreibentwicklung, bei der Kinder untergeordnete und später geordnete Kritzelbewegungen ausführen

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12
Q

Schemazeichnen

A
  • Kinder beginnen, Formen, Gegenstände und Lebewesen zu zeichnen
  • dies ist eine Vorstufe zum symbolischen Schreiben
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13
Q

Erste Buchstabenschrift

A
  • Kinder schreiben erste Buchstaben, häufig ihren eigenen Namen
  • es entsteht ein Bewusstsein für das Alphabet
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14
Q

Lautschrift

A
  • Kinder schreiben lautgetreu, basierend auf der Zuordnung von Lauten (Phonemen) zu Buchstaben (Graphemen)
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15
Q

Erweiteter Schreibbegriff

A
  • Schreiben umfasst neben Buchstaben auch das bildliche Darstellen von Erlebnissen und Emotionen
  • Kinder nutzen Bilder, Worte und Symbole
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16
Q

Funktion von Schrift

A
  • Schrift dient dazu, Gedanken, Wünsche, Ideen und Emotionen auszudrücken
  • Sie kann auch kulturelle Funktionen erfüllen, wie z.B. bei einer Gratulation
17
Q

Prototypische Merkmale gesprochener Sprache (kurz)

A
  • Gesprochene Sprache ist flüchtig, situationsgebunden und dialogisch
  • Sie entsteht im Moment der Kommunikation
18
Q

Prototypische Merkmale geschriebener Sprache (kurz)

A
  • Geschriebene Sprache ist dauerhaft, dekontextualisiert und monologisch
  • Sie ist nicht auf den unmittelbaren Dialog angewiesen
19
Q

Vier Zugänge zur Schrift
(Merklinger 2021)

A
  1. Formaspekt von Sprache (Kinder lernen, wie Sprache in schrfitl. Form dargestellt wird)
  2. Wortgenaues Formulieren (K. üben, Gedanken präzise in Worte zu fassen)
  3. Schriftzeichen auf dem Papier (K erkennen, dass Schriftzeichen Bedeutungen festhalten)
  4. Materialität des Schreibens (Die psychische Handlung des Schreibens wird als wichtiger Lernprozess erkannt)
20
Q

Elementare Schriftkultur und ihre Bedeutung für das Lernen von Kindern
(Merklinger 2021)

A
  • Diktierendes Schreiben:
    Kinder setzen ihre Gedanken in Schrift um, was ihnen hilft, die Struktur und Funktion von Schrift zu verstehen
  • Erfahrungen im Kontext:
    > Schrift als ein Mittel ihre Handlungsmöglichkeiten zu erweitern
    > entwickeln eine Verständnis für literarische und sprachliche Muster
  • Mehrsprachigkeit:
    Erwerb von Schriftkultur ist nicht an eine spezifische Sprache gebunden
  • Schreibdidaktik: Das Vorlesen und das gemeinsame Sprechen über Geschichten fördern das Schreiben
21
Q

Analyse der Schreibentwicklung
(Hennies/Ritter 2014)

A
  1. Schreibung: Rechtschreibstrategien und Fehler werden analysiert
  2. Morphosyntax: Wie die Grammatik und die Struktur der Sprache angewendet wird.
  3. Wortschatz: und seine Entwicklung
  4. Inhalt und Struktur: Die Organisation und Klarheit der Inhalte, sowie deren Struktur im Text

= Analyse ist Könnens-orientiert

22
Q

(Wissensquiz)
Welches Merkmal gilt prototypisch für die geschriebene Sprache?

A

> Sie erfordert eine explizite Ausdrucksweise

23
Q

(Wissensquiz)
Was trifft auf den Fachausdruck “Schriftsystem” zu?

A

> Alle Schriftsysteme der Welt können drei Grundtypen zugeordnet werden
Schriftsysteme können auf Phonem-Graphem-Korrespondenzen beruhen

24
Q

(Wissensquiz)
Mit welchen Fachausdrücken werden Schrifttypen bezeichnet?

A

Syllabisch, alphabetisch und logographisch