Standortplanung Flashcards
Relevanz der Standortplanung für den Einzelhandel
- Bindet größere Geldbeträge über einen langen Zeitraum
- Definiert Kundenpotential
- Legt Entfernung zu den Kunden fest
- Entscheidet, wer die nächstgelegenen Konkurrenten sind
- Hat starken Einfluss auf den Umsatz
- Erfordert u. U. Anpassung der Marketing-Instrumente aufgrund regionaler Unterschiede
Ziele der Standortpolitik
- Umsatz, Gewinn, Marktanteil, Marktdurchdringung, Bekanntheitsgrad, Imageziele
- räumliche Nähe zum Zentrallager, Minimierung von
Lieferzeiten - Senkung der Logistikkosten, Schnelligkeit, Steigerung des Lagerumschlags, Verbesserung der Lieferleistung
- Steigerung der Kundennähe, Synergieeffekte in der Werbung, Erringung der lokalen Preisführerschaft
- Erhöhung des Stammkundenanteils,
Imageproflierung, Rationalisierung durch standardisierte Raumausstattung
Die Kreismethode
Auf einer Landkarte werden nach Luftliniendistanzen um den Standort Kreise gelegt
• Die Personen, die innerhalb dieser Kreise wohnen, werden als potenzielle Kunden des Standorts aufgefasst
• Die Größe der Kreise basiert auf Erfahrungswerten der Standortplaner
Die Streckendistanz- und die Zeitdistanzmethode
Das Einzugsgebiet wird auf Basis einer vorgegebenen Zeit, in der ein Konsument den Standort erreichen kann, bzw. mit einer festgelegten Strecke, die er überwinden muss, bestimmt.
Diese Methode berücksichtigt unterschiedliche Verkehrsmittel und natürliche Hindernisse
Rule of Thumb
Vor-Ort-Entscheidung eines erfahrenen Mitarbeiters, der bei einer Ortbesichtigung seine „Intuition“ entscheiden lässt
Nearest - Center
- Berücksichtigung der Lage von Konkurrenzgeschäften
* Hypothese: Konsumenten decken den Bedarf in der Einkaufsstätte, die am nächsten liegt.
Die Checklist-Methoden
– die Profilmethode,
– das Rangreihenverfahren
– die Scoring-Methode
• Bei allen Checklist-Methoden werden in dem ersten Schritt relevante Standortfaktoren bestimmt
Profilmethode
Vorteile
- Einfache Anwendung
- Unterstützt die Entscheidung mit graphischer Darstellung
Nachteile
- Ermöglicht keine Umsatzschätzung für die potenziellen Standorte
- Trifft keine Aussagen über die Bedeutung einzelner Standortfaktoren
Rangreihenverfahren
Vorteil
- Einfache Anwendung
Nachteil
- Gesamte vorhandene Information wird nicht vollständig genutzt
Scoring-Methode
Vorteile
- Einfache Anwendung
- Durch Gewichtung wird individuelle Schwerpunktsetzung ermöglicht
- Ermöglicht eine Entscheidung anhand vieler Standortfaktoren
Nachteile
- Subjektivität bei der Auswahl, Bewertung und Gewichtung der Standortfaktoren
- Unübersichtlich
Analog-Methode
- Umsatzprognose für einen neuen Standort, durch Übertragung von Kennzahlen von vergleichbaren Standorten auf den neuen Standort
- Die Vergleichbarkeit soll gegeben sein hinsichtlich Kundenpotential, Einkaufsgewohnheiten, Konkurrenz, Absatzpolitik
Regressionsanalytischer Ansatz
- Der Umsatz eines potentiellen Standortes wird auf Basis der Umsatzzahlen und der Standortfaktoren der existierenden Standorte derselben Einzelhandelskette geschätzt
- Sinnvoll für große Filialisten und Franchise-Unternehmen
• Kontinuierliche Eröffnung neuer Filialen
• Informationen über eine größere Zahl ähnlicher Standorte
Sales=b+b1L+b2S+b3M+b3P+b5C
Gravitationsmodelle
- Grundidee: die Intensität der Austauschbeziehungen zwischen zwei Standorten (hier: zwischen Konsument und Einkaufsstätte) nimmt mit zunehmender Entfernung ab
- Deterministische Modelle: jeder Konsument wird genau einer Einkaufsstätte zugeordnet
- Probalistische Modelle: die Konsumenten werden typischerweise mehr als einem Standort mit einer Wahrscheinlichkeit > 0 zugeordnet
Reillys Gesetz der Einzelhandelsgravitation
mit:
Uj, Uk = Nutzen der Standorte j, k
Aj, Ak = Attraktivität der Standorte j, k
dki, dji = Distanz von Wohnort i zu Standort
j, k β, λ = Gewichtungsparameter
Multinominale Logit-Modelle
- Mit Hilfe der Nutzenfunktion wird die Auswahlwahrscheinlichkeit einer Standortalternative berechnet:
- Exponentialfunktion führt zu einem s-förmigen Verlauf der Auswahlwahrscheinlichkeit.