Sortimentspolitik Flashcards
Sortimentspyramide
- Warenart
- Warenbereich
- Warengruppe
- Artikelgruppe
- Artikel
Bedeutung der Sortimentspolitik
– Dominierendes Instrument des Handelsmarketings
– Beschäftigt sich mit dem zentralen Leistungsbereich des Händlers
– Ist wichtiger Bestimmungsfaktor des Profils und der Strategie des Handelbetriebs
– Nimmt großen Einfluss auf die Erlöserzielung und die Ertragskraft
– Bindet hohe Kapitalbeträge
Ziele der Sortimentspolitik
– Steigerung der Kundenanziehung / Frequenz
– Steigerung der Ertragskraft (Kostenreduktion, z.B. durch Rabatte; Erlössteigerung, z.B. durch Ausnutzung von Verbundeffekten)
– Verbesserung der Liquidität
– Differenzierung vom Wettbewerb
– Umsetzung der Warengruppenrollen und -strategien
Sortimentsbreite
– Vielfalt des Angebots in horizontaler Sicht
– Wird bestimmt durch die Anzahl der Warengruppen / Warenbereiche
– Beschreibt die Anzahl additiver Kaufmöglichkeiten
Sortimentstiefe
– Vielfalt des Angebots in vertikaler Sicht
– Wird bestimmt durch die Anzahl der Sorten / Artikel pro Warengruppe
– Beschreibt die Zahl alternativer Kaufmöglichkeiten
Leitlinien der Sortimentsgestaltung
– Herkunftsorientiert: produktions- bzw. distributionsbedingte Warenordnung der Vorstufe
(keine gravierenden Umgruppierungen durch den Handel)
– Lieferantenorientiert: Push- vs. Pull-Strategie; Hersteller- vs. Handelsmarken
– Wettbewerbsorientiert: gezielte Differenzierung durch das Sortiment, Anpassung an Standards, Wettbewerbsmeidung
- Kundenorientierte Sortimentsgestaltung: Orientierung an Bedarfsbereichen, an Erlebnisbereichen und Verwendungsanlässen oder an Zielgruppen
- Branchen- und standortorientierte Sortimentsgestaltung
Sortimentspolitische Alternativen
Strukturveränderungen (Sortimentsvariation)
- Austausch von Artikeln oder Gewichtsverlagerungen
Gestaltung der Sortimentsbreite
- Determiniert durch die Wahl der Betriebsform
(z.B. Warenhäuser = extrem breites Sortiment) - Sortimentsdiversifikation: Ausdehnung der Sortimentsbreite
- Unterscheidungen:
• Permanente/temporäre Aufnahme von Warengruppen
• Aufnahme von Warengruppen im Kern oder Zusatzsortiment
Konsequenzen der Erweiterung der Sortimentstiefe
- Direkt zurechenbare Absatz- und Umsatzänderungen
- Veränderungen des Absatzes (Umsatzes)
• bei anderen Artikeln der Artikelgruppe
• bei Artikeln in anderen Artikelgruppen - Frequenzänderungen
- Veränderungen in der Wahrnehmung von Sortimentstiefe- und breite
- Veränderungen des Images der Verkaufsstelle
- Kapitalkosten für Warenbestände
- Inanspruchnahme von Verkaufsfläche
Wahrnehmung des Sortiments
1. Schlüsselfaktoren Artikelvielfalt, Verfügbarkeit der bevorzugten Marke, Regalfläche der Category 2. Wahrnehmung Wahrnehmung des Sortiment 3. Verhalten Einkaufsstättenwahl
Empirische Erkenntnisse
• Einkaufsstättenwahl wird positiv von der Sortimentswahrnehmung beeinflusst.
• Abmilderung der Wahrnehmung einer Sortimentreduktion, wenn
- das beliebteste Produkt weiterhin verfügbar ist
- die Regalfäche nicht reduziert wird.
• Existenz einer Wahrnehmungs-Schwelle:
- Eine25%-Sortimentsreduktion bemerken nur Wenige. Erst Reduktionen ab 50% führen zu einer signifikanten Wahrnehmungsverschlechterung.
- Bei Verfügbarkeit des favorisierten Produkts und Konstanz der Regalfäche verbessert eine 25%-Reduktion sogar die Sortimentswahrnehmung.
• Erklärungsansatz: Geringerer Suchaufwand, Vereinfachung des Einkaufs.
• aber: Zwar beeinflusst eine leichte Sortimentsreduktion nur die Sortimentswahrnehmung weniger Kunden, jedoch könnten dies gerade die rentabelsten sein.
Nachfragerbezogene Kennzahlen
- Käuferreichweite einer Category
- Wiederkaufrate
- Einkaufshäufigkeit/Kauffrequenz
- Durchschnittsausgaben pro Haushalt
- Bedarfsdeckungsrate
- Marktabdeckung/Marktanteil
- Marktvolumen/Marktgröße
- Stammkäuferanteil
Verbundkäufe
• Nachfrageverbund:
- Tätigkeiten (hier: Käufe), die innerhalb eines Zeitraumes zusammen ausgeführt werden.
- Tätigkeiten, die zeitlich aufeinanderfolgen (Kundentreue)
• Zur Verwendung der Effekte bei der Planung und Kontrolle ist eine Quantifizierung der Effekte erforderlich!
Tanimotokoeffizient
Anteil der Transaktionen, die beide Sortimentseinheiten beinhalten, an den Transaktionen, die mindestens eine der betrachteten Sortimentseinheiten beinhalten:
Vij = a / a+b+c
Motive von Sortimentsverbreiterungen
• Permanente Aufnahme von Warengruppen: Unterstützung des One-Stop-Shopping / Convenience-Orientierung
• Temporäre Aufnahme von Warengruppen: Stimulation von Käufen durch wechselnde / rotierende Angebote, Ansprache von Smart Shoppern
- Erweiterungen von Sortimenten können auch durch Dienstleistungen erfolgen