Sozialstaatlichkeit, Organisierte Interessen Flashcards
Grundgesetz Sozialstaat
- Sozialstaat ist zentrales Prinzip der Verfassung
- konkrete Ausgestaltung im GG
Art 20 (1) BRD ist demokratischer und sozialer Bundesstaat
Art 28 (1) verfassungsmäßige Ordnung in den L muss Grundsätzen des republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates im Sinne dieses GG entsorechen
Idealtypen der Sozialstaaten
Esping-Andersen: the tree worlds of welfare capitalism
“Dekommodifizierung”
1. Liberales Wohlfahrtsregime
2. Konservativer (Kontinentaler) Wohlfahrtsregimetyp
3. Sozialdemokratischer Wohlfahrtsregimetyp
(Südeuropäisches Model als möglicher 4. Typ)
Sozialstaatlichkeit in der BRD
Leistungsspektrum des bundesdeutschen Sozialstaats
- Fürsorgeleistungen
- Vorsorgeleistungen
- Versicherungsleistungen
Entwicklungsphasen Sozialstaat
Aus Perspektive der Expansion der Sozialgesetzgebung und -ausgaben
- Restauration (1949-53)
- Ausbau (1953-75)
- Konsolidierung (1975-90)
- späte Expansion (1990-95)
- Krise (seit Mitte 1990er)
Aus Perspektive der gesellschaftlichen Entwicklung
- Konstitution, also Aufbau und Normalisierung (1949-66)
- Weiterentwicklung und Modernisierung (1966-75)
- Sozialstaat in Bedrängnis (1975-95
- Schwere Krise (seit Mitte 1990er)
Interessenorganisationen
- Organisationen die Interessen wahrnehmen, Zusammenschlüsse von B mit gemeinsamen Interessen
- Zweck einer organisierten IO ist, bestimmte Interessen/Ziele gegen Widerstände oder Opposition (sozial, wirtschaftlich, politisch) durchzusetzen
- Verfolgung bestimmter Interessen erleichtert durch bestimmte organisatorische Merkmale (z.B. interne Arbeitsteilung)
Funktionen: Interessenartikulation, Interessenaggregation (Einzelne Vereine -> Einzelne Verbände -> Bereichsverbände -> Dachverbände), pol. Sozialisierung und Propagierung der Normen/Werte
Art 9 GG
(1) Alle haben Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden
(2) Verboten, wenn verfassungswidrig.
Verbände, Parteien, Bürgerinitiativen
Verbände
- Ziel: Förderung bestimmter Bedingungen, einzelne pol. Felder)
- fokussieren oft auf bestimmte Politikfelder, auf Dauer angelegt
- artikulieren spezifische und allgemeine Interessen
- können sich frei nach Satzung organisieren
- Wahlempfehlung
Parteien
- Ziel: Mitwirkung an der pol. Willensbildung, Betätigung auf allen pol. Feldern
- fokussieren auf breite Interessenspektren, auf Dauer angelegt
- aggregieren untersch. Interessen der versch. Politikfelder zu einer Gesamtkonzeption
- Demokratieprinzip, Teilnahme an Wahlen
Bürgerinitiativen
- Ziel: Beseitigung einer spezifischen Störgröße. konkrete Streitfragen
- auf Dauer gerichtet
- auf bestimmte Sach-/Streitfragen fokusiert
- artikulieren ganz spezifische Interessen
- keine Teilnahme an Wahlen
weitere Interessenorganisationen
- Vereinigungen innerhalb Wirtschafts- und Arbeitssystem (Unternehmer-, Arbeiterverbände etc.)
- Vereinigungen im soz. Bereich (gemeinsame, aber nicht Berufsorientierte Interessen, z.B. freiwillige Feuerwehr)
- Vereinigungen im Freizeitbereich (Sport-, Musikvereine)
- Vereinigungen im pol. Bereich (Greenpeace etc.)
- Religiöse Gemeinschaften
- Vereinigungen von pol. Körperschaften (z.B. Bundesrechtsanwaltskammer)
Theorien über den Einfluss der Verbände
- Konservativ-kritisch Theorie
- Pluralismus-Theorie
- Konflikt-Theorie
- Korporatismus-Theorie
Pluralistische und korporatistisches Verbändesystem
Pluralistisches System
Strukturmerkmale der Verbände: konkurrierende Verbände, keine Spitzenverbände
Staat-Verbände-Beziehungen: keine staatliche Privilegierung, keine dauerhafteren Austauschprozesse
Demokratietyp: Mehrheitsdemokratie
Korporatismus
Strukturmerkmale: begrenzte Anzahl von Verbänden, nationale Spitzenverbände
Staat-Verbände-Beziehungen: staatliche Privilegierung bestimmter Verbände, dauerhafte Koordination
Demokratietyp: Konsensdemokratie