Soziale Phobie Flashcards
Frage
Antwort
Was ist die zentrale Charakteristik der Sozialen Angststörung (SAS)?
Eine intensive, anhaltende Angst vor sozialen Situationen, in denen die Person von anderen beurteilt werden könnte.
Welche Situationen lösen bei Sozialphobikern Angst aus?
Gespräche mit Fremden; öffentliche Reden; Essen in der Öffentlichkeit; Small Talk; Prüfungen; Telefonate; soziale Interaktionen.
Was ist der Unterschied zwischen normaler sozialer Angst und einer Sozialen Angststörung?
Soziale Angst ist ein normales Gefühl, während SAS zu starkem Vermeidungsverhalten, Leidensdruck und Funktionseinschränkungen führt.
Welche Diagnosekriterien für Soziale Angststörung gibt es laut DSM-5?
- Intensive Angst vor sozialen Situationen mit möglicher Bewertung; 2. Angst, sich peinlich oder unangemessen zu verhalten; 3. Soziale Situationen lösen fast immer Angst aus; 4. Vermeidung oder Ertragen mit extremer Angst; 5. Angst ist unverhältnismäßig zur Situation; 6. Symptome bestehen mindestens 6 Monate; 7. Störung verursacht erheblichen Leidensdruck oder Beeinträchtigung.
Wie lautet das Fallbeispiel von Frau R. aus den Folien?
Frau R., 34 Jahre, lebt seit dem Tod ihrer Mutter sozial isoliert. Sie hat ihr gesamtes Leben ihre Mutter alle sozialen Dinge für sie regeln lassen, vermeidet soziale Kontakte und leidet unter Angst vor Bewertung.
Welche Hauptängste bestehen bei sozialer Phobie?
Negative Bewertung; Ablehnung durch andere; Auffallen in sozialen Situationen; Körperliche Symptome wie Erröten oder Zittern zeigen.
Wie häufig tritt Soziale Angststörung auf?
Lebenszeitprävalenz: 4–12%; 1-Jahres-Prävalenz: ca. 2%.
Welche Geschlechtsunterschiede gibt es bei sozialer Phobie?
Frauen sind ca. 1,5-mal häufiger betroffen als Männer.
Warum tritt Soziale Angststörung meist früh auf?
Entwicklung der sozialen Identität in der Jugend; Erhöhte Amygdala-Aktivität während der Pubertät; Einfluss durch Eltern und soziale Umgebung.
Welche körperlichen Symptome treten bei Sozialer Phobie auf?
Erröten; Zittern; Schwitzen; Herzrasen; Engegefühl in der Brust; Schwindelgefühl.
Welche Verhaltensweisen sind typisch für Menschen mit sozialer Angst?
Vermeidung sozialer Situationen; Sicherheitsverhalten (z. B. unauffällig bleiben); Rückzug von sozialen Aktivitäten.
Welche negativen Coping-Strategien nutzen Menschen mit sozialer Angst?
Soziale Isolation; Alkohol- oder Drogenkonsum zur Beruhigung; Vermeidung von sozialen Situationen.
Welche positiven Coping-Strategien gibt es für soziale Angst?
Schrittweise Konfrontation mit sozialen Situationen; Kognitive Umstrukturierung negativer Gedanken; Atem- und Entspannungstechniken.
Welche Therapieform ist am effektivsten für Soziale Angststörung?
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) mit Expositionstherapie.
Warum sollte eine Depression zuerst behandelt werden, bevor man soziale Angst therapiert?
Depression führt zu niedriger Motivation; Pessimistische Denkmuster blockieren Therapieerfolg; Emotionale Taubheit erschwert die positive Verarbeitung von Therapieerfolgen.
Was besagt das Kompetenz-Performanz-Modell?
Menschen mit sozialer Angst haben oft genügend soziale Kompetenz, können sie aber unter Druck (Angst) nicht abrufen.
Wie kann man soziale Kompetenz in realen Situationen trainieren?
Exposition in kleinen Schritten (graduierte Konfrontation); Rollenspiele mit Videofeedback; Verhaltensexperimente (z. B. bewusst Fehler machen, um Angst abzubauen).
Welche physiologischen Messmethoden werden bei sozialer Angst genutzt?
EKG (Herzfrequenzmessung); Hautleitfähigkeit (Schweißreaktion); Atemmessung (Kapnometrie); Videoanalysen (Erröten, Zittern sichtbar?).
Welche Gehirnregionen sind bei Sozialer Phobie überaktiv?
Amygdala (Angstzentrum); Insula (Selbstwahrnehmung); Präfrontaler Cortex (fehlende Angstkontrolle).
Welche Neurotransmitter spielen bei sozialer Angst eine Rolle?
Serotonin (zu niedrig); Dopamin (zu niedrig); GABA (zu niedrig, Angsthemmung geschwächt).
Welche Differenzialdiagnosen sind wichtig bei Sozialer Angststörung?
Panikstörung (Angst vor körperlichen Symptomen, nicht vor Bewertung); Agoraphobie (Angst vor Orten, nicht vor Menschen); Depression (soziale Vermeidung durch Hoffnungslosigkeit, nicht Angst).
Welche langfristigen Folgen hat unbehandelte soziale Angst?
Einschränkungen im Berufsleben; Schwierigkeiten, Freundschaften oder Beziehungen aufzubauen; Höheres Risiko für Depression und Substanzmissbrauch.
Wie sieht ein typisches Verhaltensexperiment bei Sozialer Phobie aus?
Ein Patient wird gebeten, absichtlich einen Fehler in einer sozialen Situation zu machen (z. B. einen Stift fallen lassen), um zu sehen, dass die erwartete Katastrophe nicht eintritt.