Karteikarten_Depression Flashcards
Frage
Antwort
Was sind die drei Kernsymptome einer Depression nach ICD-10?
- Gedrückte oder traurige Stimmung
- Interessenverlust oder Freudlosigkeit
- Verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit
Welche Zusatzsymptome können bei einer Depression auftreten?
- Verlust des Selbstvertrauens
- Vermindertes Denk- oder Konzentrationsvermögen
- Selbstvorwürfe oder unangemessene Schuldgefühle
- Psychomotorische Hemmung oder Unruhe
- Schlafstörungen
- Verminderter oder gesteigerter Appetit mit Gewichtsänderung
- Suizidgedanken oder Suizidhandlungen
Welche affektiven Störungen werden in der ICD-10 unterschieden?
- Unipolare Depression (F32, F33)
- Bipolare affektive Störung (F31)
- Dysthyme Störung (F34.1)
- Zyklothyme Störung (F34.0)
- Depressive Persönlichkeitsstörung (F60.8 oder DSM Forschungsdiagnose)
Was versteht man unter der Dysthymen Störung (F34.1)?
Eine chronische, milde depressive Verstimmung, die über mindestens zwei Jahre andauert.
Wie hoch ist die Lebenszeitprävalenz der Depression bei Männern und Frauen?
Männer: 12–16 %
Frauen: 20–26 %
Welche Rolle spielt die HPA-Achse in der Depression?
Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse ist überaktiv bei Depressionen, was zu erhöhten Cortisolspiegeln führt. Chronisch erhöhter Cortisolspiegel kann den Hippocampus schädigen, der für Gedächtnis und Emotionen wichtig ist.
Welche Neurotransmitter sind in die Depression involviert?
- Serotonin (Mangel kann depressive Symptome verursachen)
- Noradrenalin (niedrige Werte bei Depression, hohe Werte bei Manie)
- Glutamat (Überaktivität kann zu neuronaler Dysfunktion beitragen)
Was besagt die ‘Pathogen Host Defense’-Hypothese der Depression?
Diese Hypothese postuliert, dass Depression evolutionär als Immunreaktion gegen Infektionen entstanden sein könnte. Erhöhte Entzündungswerte bei depressiven Patienten unterstützen diese Theorie.
Welche genetischen Faktoren erhöhen das Risiko für Depression?
- Kurze Variante des 5-HTTLPR-Gens (Serotonin-Transporter-Gen) erhöht Stresssensitivität.
- Mutationen im FKBP5-Gen beeinflussen die HPA-Achsen-Regulation.
- Familiäre Häufung: Risiko für bipolare Störung bei eineiigen Zwillingen 40–70 %.
Was sind kulturelle Unterschiede in der Depressionssymptomatik?
Westliche Kulturen: Emotionale Symptome (Traurigkeit, Schuldgefühle)
Nicht-westliche Kulturen: Somatische Symptome (Schmerzen, Müdigkeit, Appetitverlust)
Was besagt das Margraf-Modell zur Entstehung psychischer Störungen?
- Prädisponierende Faktoren: Genetik, frühe Traumata, Temperament
- Auslösende Faktoren: Verluste, Stress, biografische Übergänge
- Aufrechterhaltende Faktoren: Negative Denkmuster, soziale Isolation, chronischer Stress
Wie wirkt sich die Darm-Hirn-Achse auf die Depression aus?
Das Mikrobiom beeinflusst die Neurotransmitterproduktion und das Immunsystem. Eine Dysbiose kann entzündungsfördernd wirken und depressive Symptome verstärken.
Welche Schutzfaktoren können das Depressionsrisiko senken?
- Soziale Unterstützung
- Gesunde Ernährung
- Regelmäßige Bewegung
- Achtsamkeit und Resilienz
- Stabile Schlafhygiene
Wie unterscheiden sich unipolare Depression und bipolare Störung?
Unipolare Depression: Stetige depressive Episoden, keine Manie.
Bipolare Störung: Wechsel zwischen depressiven und manischen Episoden.
Welche Rolle spielt Lithium bei bipolaren Störungen?
Lithium stabilisiert Stimmungsschwankungen, reduziert das Risiko manischer Episoden und schützt vor suizidalem Verhalten.