Agoraphobie und klinische Psychologie Flashcards
Frage
Antwort
Was sind die diagnostischen Kriterien der Panikstörung nach DSM-5?
Wiederkehrende unerwartete Panikattacken, anhaltende Besorgnis über weitere Attacken oder Verhaltensänderung.
Wie unterscheiden sich Panikattacken von einer Panikstörung?
Panikattacken sind isolierte Angstanfälle, Panikstörung ist wiederkehrend mit langanhaltender Angst vor neuen Attacken.
Welche körperlichen Symptome treten typischerweise bei einer Panikattacke auf?
Herzrasen, Atemnot, Zittern, Schwindel, Schwitzen, Todesangst, Derealisation, Übelkeit, Brustschmerzen, Taubheitsgefühle.
Was sind die zentralen Merkmale der Agoraphobie nach DSM-5?
Angst vor Situationen, in denen Flucht schwierig oder peinlich wäre, z. B. Menschenmengen, öffentliche Verkehrsmittel, Kaufhäuser.
Welche epidemiologischen Daten zur Panikstörung gibt es?
Prävalenz: Panikstörung 1,8 %, Agoraphobie 2,0 %. Hohe Gesundheitskosten, häufige Notfallbehandlungen.
Welche negativen Lebensereignisse sind als Risikofaktor für Panikstörung bekannt?
Traumatische Erlebnisse, Stress, Trennung, Tod nahestehender Personen.
Was versteht man unter Angstsensitivität?
Überempfindlichkeit gegenüber körperlichen Empfindungen, Wahrnehmung als gefährlich.
Wie beeinflusst Trennungsangst in der Kindheit das Risiko für Panikstörungen?
Studien zeigen, dass frühkindliche Trennungsangst das Risiko für spätere Panikstörungen erhöht.
Was ist die Hyperventilationstheorie?
Panikattacken entstehen durch CO₂-Abfall im Blut, was Schwindel, Atemnot und Benommenheit verursacht.
Was besagt die Suffocation False Alarm Theory?
Eine Fehlsteuerung des Atemzentrums löst einen falschen Erstickungsalarm aus, was Panikattacken auslöst.
Welche neurobiologischen Faktoren sind an der Entstehung von Panikstörungen beteiligt?
Dysfunktion von GABA, Noradrenalin, Cortisol-Regulation, erhöhte CO₂-Sensitivität.
Welche kritischen Aspekte gibt es an der kognitiven Theorie von Clark (1986)?
Erklärt keine nächtlichen Panikattacken, fokussiert nur auf bewusste Gedankenprozesse.
Warum sind nächtliche Panikattacken problematisch für kognitive Modelle?
Treten ohne bewusste Katastrophisierungen auf, weisen auf biologische Ursachen hin.
Was sind die Grundprinzipien der Expositionstherapie?
Angstauslösende Situationen werden bewusst aufgesucht, um Habituation und Extinktion zu fördern.
Warum ist Variabilität in der Exposition wichtig?
Erhöht die Generalisierung des Angstabbaus auf andere Situationen, verhindert Rückfälle.
Warum sollten Benzodiazepine nicht mit Expositionstherapie kombiniert werden?
Sie reduzieren kurzfristig Angst, verhindern aber Extinktionslernen und erhöhen Rückfallrisiko.
Welche Vorteile hat die VR-Expositionstherapie?
Kontrollierte Umgebung, keine realen Gefahren, besonders hilfreich für schwer betroffene Patienten.
Wie hilft der Hyperventilationstest in der Therapie?
Zeigt Patienten, dass Hyperventilation ungefährlich ist, reduziert Angst vor körperlichen Symptomen.
Warum sind SSRI die erste Wahl bei Panikstörungen?
Langfristig wirksam, keine Abhängigkeit, auch gegen begleitende Depressionen wirksam.
Welche Nachteile haben Benzodiazepine bei der Behandlung von Panikstörungen?
Hohe Abhängigkeitsgefahr, schlechteres Extinktionslernen, nur für kurzfristige Notfälle geeignet.
Welche Langzeitergebnisse zeigte die Meta-Analyse von Ruhmland & Margraf (2001)?
CBT hat langfristig die beste Wirkung, medikamentöse Behandlung zeigt nach Absetzen hohe Rückfallraten.