Karteikarten_Schizophrenie Flashcards
Frage
Antwort
Was sind die Kernsymptome der Schizophrenie?
Positive Symptome (Halluzinationen, Wahn, Denkstörungen), Negative Symptome (sozialer Rückzug, Antriebsarmut, Affektverflachung), Kognitive Symptome (Aufmerksamkeitsprobleme, Gedächtnisstörungen).
Welche positiven Symptome treten bei Schizophrenie auf?
Wahnvorstellungen, Halluzinationen, formale Denkstörungen, Desorganisation von Sprache und Verhalten.
Welche negativen Symptome sind für Schizophrenie charakteristisch?
Affektverflachung, sozialer Rückzug, Anhedonie, reduzierte Sprachproduktion (Alogie), Antriebslosigkeit (Avolition).
Wie unterscheidet sich eine bipolare Störung von Schizophrenie?
Bei bipolarer Störung stehen affektive Schwankungen (Manie & Depression) im Vordergrund, während bei Schizophrenie primär psychotische Symptome wie Wahn und Halluzinationen auftreten.
Was sind die Hauptunterschiede zwischen Schizoaffektiver Störung und Schizophrenie?
Bei der schizoaffektiven Störung treten affektive Symptome (Depression oder Manie) gleichzeitig oder unabhängig von psychotischen Symptomen auf, während bei Schizophrenie affektive Symptome meist nicht dominieren.
Wie kann eine drogeninduzierte Psychose von Schizophrenie unterschieden werden?
Drogeninduzierte Psychosen entstehen durch Substanzmissbrauch (z. B. Cannabis, Amphetamine), sind oft vorübergehend und klingen nach Absetzen der Droge ab, während Schizophrenie eine chronische Störung ist.
Was besagt die Dopaminhypothese der Schizophrenie?
Überaktivität des mesolimbischen Dopaminsystems führt zu Positivsymptomen, während eine Unteraktivität im mesokortikalen System mit Negativsymptomen in Verbindung gebracht wird.
Welche Evidenz gibt es für die Dopaminhypothese?
PET-Studien zeigen eine erhöhte Dopaminausschüttung im Striatum von Schizophrenie-Patienten, Neuroleptika (D2-Antagonisten) reduzieren Symptome, Amphetamine können psychotische Symptome verstärken.
Was besagt die Glutamathypothese der Schizophrenie?
Eine Dysfunktion des Glutamatsystems, insbesondere eine Unteraktivität des NMDA-Rezeptors, könnte sowohl Positiv- als auch Negativsymptome erklären. NMDA-Antagonisten wie Ketamin erzeugen Schizophrenie-ähnliche Symptome.
Welche Unterschiede bestehen zwischen der paranoiden und der hebephrenen Schizophrenie?
Paranoide Schizophrenie ist durch Wahn und Halluzinationen gekennzeichnet, während die hebephrene Form primär durch Affektverflachung, desorganisiertes Denken und unangemessenes Verhalten geprägt ist.
Welche neurobiologischen Unterschiede gibt es zwischen den Subtypen der Schizophrenie?
Paranoide Schizophrenie ist mit einer erhöhten limbischen Dopaminaktivität assoziiert, während die hebephrene Schizophrenie stärkere frontale Dysfunktionen aufweist.
Welche Faktoren beeinflussen die Prognose der Schizophrenie positiv?
Später Krankheitsbeginn, mildere Symptome, gute soziale Unterstützung, frühe Behandlung und regelmäßige Medikamenteneinnahme.
Warum haben Negativsymptome eine schlechtere Prognose als Positivsymptome?
Negativsymptome wie Antriebslosigkeit und sozialer Rückzug sind schwerer zu behandeln, beeinträchtigen die soziale Integration und reagieren schlechter auf Antipsychotika.
Welche kognitiven Defizite treten häufig bei Schizophrenie auf?
Beeinträchtigungen des Arbeitsgedächtnisses, der Aufmerksamkeit, der exekutiven Funktionen (Planung, Problemlösung) und der sozialen Kognition.
Welcher Test wird zur Messung exekutiver Funktionen bei Schizophrenie verwendet?
Der Wisconsin Card Sorting Test (WCST) misst kognitive Flexibilität. Schizophrene Patienten machen vermehrt perseverative Fehler, da sie Schwierigkeiten haben, sich an neue Regeln anzupassen.
Welche Unterschiede bestehen zwischen typischen und atypischen Neuroleptika?
Typische Neuroleptika (z. B. Haloperidol) blockieren D2-Rezeptoren und haben stärkere extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen. Atypische Neuroleptika (z. B. Olanzapin) wirken zusätzlich auf Serotonin und verursachen weniger motorische Nebenwirkungen, aber häufig Gewichtszunahme.
Warum wird Clozapin bei therapieresistenter Schizophrenie eingesetzt?
Clozapin wirkt bei Patienten, die auf andere Antipsychotika nicht ansprechen, reduziert Suizidalität, hat jedoch das Risiko einer Agranulozytose (lebensgefährliche Bluterkrankung).
Welche psychotherapeutischen Verfahren sind bei Schizophrenie wirksam?
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) zur Bewältigung von Wahnsymptomen, Psychoedukation zur Krankheitsakzeptanz, soziale Kompetenztrainings zur Förderung der sozialen Interaktion.
Welche Faktoren erhöhen das Risiko für Gewalt bei Schizophrenie?
Substanzmissbrauch, fehlende Medikation, soziale Isolation, frühere Gewaltgeschichte, mangelnde Krankheitseinsicht.
Welche Mythen bestehen über Schizophrenie und Gewalt?
Die meisten Menschen mit Schizophrenie sind nicht gewalttätig. Studien zeigen, dass das Gewaltrisiko vor allem durch komorbiden Substanzmissbrauch erhöht wird.
Wie kann man die Stigmatisierung von Menschen mit Schizophrenie reduzieren?
Aufklärung in Medien, Förderung von sozialer Integration, Reduzierung diskriminierender Sprache, Einbeziehung von Betroffenen in gesellschaftliche Prozesse.