Essstoerungen_Karteikarten Flashcards
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Antwort
Welche Hauptkategorien von Essstörungen gibt es laut ICD-10 & DSM-5?
Anorexia Nervosa (AN), Bulimia Nervosa (BN), Binge-Eating-Störung (BES) und weitere atypische Essstörungen.
Welche Subtypen der Anorexia Nervosa gibt es?
Restriktiver Typ (kein Erbrechen) und Purging-Typ (Erbrechen/Abführmittel nach Essen).
Welche Hauptunterschiede gibt es zwischen Anorexia Nervosa und Bulimia Nervosa?
AN: Starkes Untergewicht, extreme Selbstkontrolle; BN: Normalgewicht, regelmäßige unkontrollierte Essanfälle mit Erbrechen.
Welche genetischen Faktoren spielen bei Essstörungen eine Rolle?
Zwillingsstudien zeigen eine 70%ige genetische Prädisposition für AN, 50% für BN, häufig Überschneidung mit metabolischen Genen.
Wie beeinflussen Familienstrukturen die Entstehung von Essstörungen?
AN: Kontrollierende Eltern, hohe Erwartungen; BN: Chaotische Familienstrukturen, wenig emotionale Sicherheit.
Welche Persönlichkeitsmerkmale sind bei Essstörungen häufig?
AN: Perfektionismus, zwanghafte Kontrolle; BN: Impulsivität, emotionale Instabilität; BES: Geringe Frustrationstoleranz.
Welche langfristigen körperlichen Folgen hat Anorexia Nervosa?
Osteoporose, Herz-Kreislauf-Probleme, hormonelle Störungen, Hirnatrophie, Zahnschäden.
Warum sind Essstörungen mit hohem Suizidrisiko verbunden?
Hohe Komorbiditätsrate mit Depression, Angststörungen und Zwangsstörungen, starke Selbstabwertung.
Welche Therapieform ist für Bulimia Nervosa am effektivsten?
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) – reduziert Essanfälle um bis zu 74%.
Wie funktioniert die systemische Familientherapie bei Anorexia Nervosa?
Eltern werden aktiv in die Behandlung einbezogen, um Kontrollmuster zu verändern und Autonomie der Patienten zu stärken.
Welche Medikamente können bei Essstörungen eingesetzt werden?
BN & BES: SSRI (Fluoxetin) zur Impulskontrolle; BES: Naltrexon zur Reduktion von Essanfällen; AN: Kaum wirksame Medikamente.
Warum ist die Rückfallrate bei Essstörungen so hoch?
Essstörungen verändern Hirnstrukturen & Stoffwechsel langfristig, negative Denkmuster bleiben oft bestehen.
Welche Maßnahmen helfen, Rückfälle nach einer Essstörung zu verhindern?
Langfristige Psychotherapie, Ernährungsberatung, Selbstkontrollstrategien, Aufbau sozialer Unterstützung.
Warum sind Frauen häufiger von Essstörungen betroffen als Männer?
Gesellschaftlicher Schönheitsdruck, soziale Medien, stärkere Gewichtsfokussierung in der Erziehung von Frauen.
Welche Rolle spielt die soziale Schicht bei Essstörungen?
AN & BN häufiger in höheren sozialen Schichten, BES häufiger in sozioökonomisch schwächeren Gruppen.
Welche neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zu Essstörungen?
AN könnte eine metabo-psychiatrische Störung sein; Genforschung zeigt Überschneidung mit Stoffwechselstörungen.
Wie beeinflussen Hungerhormone (Leptin, Ghrelin) Essstörungen?
AN: Kaum Hungerempfinden durch reduzierte Ghrelin-Sensitivität; BN & BES: Ständige Hungersignale durch Leptin-Resistenz.
Wie belastet eine Essstörung die Familie?
Eltern haben oft Schuldgefühle, hohe emotionale Belastung, häufig Depressionen oder Angststörungen.
Warum ist es wichtig, Angehörige in die Therapie einzubeziehen?
Familie kann Therapieerfolge unterstützen oder untergraben, systemische Therapie verbessert Heilungschancen.