OCD_Karteikarten Flashcards
Frage
Antwort
Was ist eine Zwangsstörung (OCD)?
Eine psychische Störung, die durch wiederkehrende, intrusive Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen gekennzeichnet ist.
Was unterscheidet eine Zwangsstörung von normalen Sorgen?
Zwangsgedanken sind aufdringlich, irrational und lösen erhebliches Unwohlsein aus, während normale Sorgen oft realitätsbasiert sind.
Welche zwei Hauptmerkmale kennzeichnen eine Zwangsstörung?
Zwangsgedanken (obsessions) und Zwangshandlungen (compulsions).
Welche Diagnosekriterien für Zwangsstörungen nennt das DSM-5?
Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen, erheblicher Zeitaufwand (>1 Stunde pro Tag), Leidensdruck oder Beeinträchtigung, keine andere psychische Störung als Ursache.
Was ist der Unterschied zwischen Zwangsstörung (OCD) und zwanghafter Persönlichkeitsstörung (OCPD)?
OCD ist ich-dyston (die Gedanken werden als störend empfunden), während OCPD ich-synton ist (Betroffene empfinden ihr Verhalten als angemessen).
Welche Arten von Zwangsgedanken gibt es?
Kontamination, Kontrolle, Gewalt, Religion, Peinlichkeit, Perfektionismus.
Welche Arten von Zwangshandlungen gibt es?
Waschen, Kontrollieren, Ordnen, Wiederholen/Zählen, Horten, Gedankenrituale.
Warum werden Zwangshandlungen ausgeführt?
Zur Reduktion der Angst, die durch Zwangsgedanken ausgelöst wird (negative Verstärkung).
Was besagt das behaviorale Modell nach Mowrer?
Angst wird durch klassische Konditionierung mit einem Reiz verknüpft, Zwangshandlungen reduzieren die Angst und werden operant verstärkt.
Was ist der ‘Ironische Effekt der Gedankenunterdrückung’ nach Wegner?
Der Versuch, Gedanken zu unterdrücken, führt paradoxerweise dazu, dass sie häufiger auftreten.
Welche Rolle spielt Perfektionismus bei OCD?
Betroffene haben eine übersteigerte Notwendigkeit, Fehler zu vermeiden, was Zwangsverhalten verstärkt.
Welche Gehirnregionen sind bei OCD überaktiv?
Orbitofrontaler Kortex, Nucleus Caudatus, Cingulum.
Wie beeinflusst Serotonin die Zwangsstörung?
Ein Mangel an Serotonin kann OCD-Symptome verstärken, daher helfen SSRIs bei der Behandlung.
Welche genetischen Faktoren spielen eine Rolle bei OCD?
Moderate Erblichkeit, besonders bei frühem Beginn; höhere familiäre Prävalenz.
Was ist die effektivste Therapieform für OCD?
Exposition mit Reaktionsverhinderung (ERP), eine Form der Verhaltenstherapie.
Warum ist Exposition mit Reaktionsverhinderung (ERP) so wirksam?
Weil sie verhindert, dass Zwangshandlungen die Angst reduzieren, sodass eine Habituation stattfinden kann.
Warum führt das Absetzen von SSRIs oft zu Rückfällen?
Da SSRIs die Symptome unterdrücken, aber keine langfristige Bewältigung der Zwänge fördern (90 % Rückfallquote).
Wie unterscheidet sich OCD von Schizophrenie?
Bei OCD werden Gedanken als eigene erkannt (ich-dyston), während Schizophrene oft fremde Gedankeneinwirkungen erleben.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Tic-Störungen und OCD?
Tics sind reflexartig und unwillkürlich, während Zwangshandlungen kognitiv getrieben sind.
Wie häufig ist OCD in der Allgemeinbevölkerung?
Lebenszeitprävalenz von 2-3 %.
Welche geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt es bei OCD?
Frauen haben häufiger Waschzwänge, Männer häufiger Kontrollzwänge.
Welche kulturellen Unterschiede bestehen bei OCD?
In westlichen Ländern dominieren Sauberkeits- und Kontrollzwänge, in islamischen Ländern religiöse Zwänge.
Welche neuen Therapieansätze werden für OCD erforscht?
Virtuelle Realität (VR), Psychedelika (Ketamin, Psilocybin), Tiefenhirnstimulation (DBS).