Sitzung 6 (Feedback) Flashcards
Was ist die Definition von Feedback?
Informationen von einem Sender über das eigene Verhalten oder Verstehen
Was sind mögliche Sender von Feedback?
o Lehrer
o Gleichaltrige
o Eltern
o Medien
o Selbst
Was ist das Hauptziel von Feedback?
Lücke zwischen aktuellem Verständnis und angestrebtem Verständnis füllen
Welche zwei Arten von möglichen Prozessen gibt es, die zur Erfüllung des Ziels von Feedback beitragen?
o Affektive Prozesse: z.B. erhöhte Anstrengung, Motivation oder Engagement
o Kognitive Prozesse: z.B. Veränderung des Verständnisses oder Aufzeigen von alternativen Strategien
Welchen Einfluss kann Feedback auf die Leistung haben? Welches Feedback hat einen großen bzw. geringen Effekt?
- Feedback kann einen großen Effekt auf die Leistung haben
–> Aber: Einige Arten von Feedback sind effektiver als andere - Großer Effekt: informatives Feedback, das Hinweise gibt, wie die Aufgabe hätte erfolgreicher bearbeitet werden können
- Geringer Effekt: Feedback in Form von Lob, Auszeichnungen und Bestrafungen
Wann ist Feedback am effektivsten?
bei
o spezifischen Zielen
o anspruchsvollen Zielen
o Lernenden mit stabilem, hohen Selbstwert
Welche drei Fragen sollte Feedback nach dem Feedback-Modell von Hattie & Timperly 2007 beantworten?
- Wo muss ich hin? (Feed up) –> Was ist mein Ziel?
- Wie komme ich voran? (Feed back) –> Was ist mein aktueller Lern-/Leistungsstand?
- Wohin als Nächstes? (Feed forward) –> Welche Schritte muss ich gehen, um mich weiter zu verbessern?
Was beinhaltet die Frage “Wo muss ich hin? (Feed up)” nach dem Feedback-Modell von Hattie & Timperly 2012?
o Informationen in Bezug auf das Lernziel
o Je stärker sich SuS mit den Zielen identifizieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich Feedback suchen und dieses auch annehmen
o Feedback besonders hilfreich, wenn Lernziel von vornherein klar definiert ist
Was beinhaltet die Frage “Wie komme ich voran? (Feed back” nach dem Feedback-Modell von Hattie & Timperly 2012?
o Rückmeldung über die Bewältigung einer Aufgabe
o Relativ zu einem erwarteten Standard, vorherigen Leistungen und/oder Erfolg in einem bestimmten Aspekt
o Besonders effektiv, wenn es Informationen über gemachte Fortschritte liefert
Was beinhaltet die Frage “Wohin als Nächstes? (Feed forward)” nach dem Feedback-Modell von Hattie & Timperly 2012?
- Informationen in Bezug auf den nächsten Schritt im Lernprozess
- Feedback kann diese Frage beantworten, indem es angibt:
–> was bereits verstanden bzw. noch nicht verstanden wurde
–> welche weiteren Strategien und Prozesse man anwenden könnte
–> wie man sich effektiver selbst reguliert
–> welche Aufgaben zukünftig eine bessere Anforderung wären
Welche Feedback-Ebenen gibt es?
- Aufgabenebene (Güte/Verständnis der Aufgabendurchführung)
- Prozessebene (Prozesse, die zur Güte/Verständnis der Aufgabe beitragen)
- Selbstregulationsebene (Selbstüberwachung, Lenkung & Regulation von Handlungen)
- Persönliche Ebene (Persönliche Evaluation des/der Lernenden)
Was beinhaltet die Aufgabeneben beim Feedback? Was ist dabei Wichtig, welche Gefahren gibt es?
- korrigierendes Feedback
- Information darüber, ob eine Aufgabe korrekt gelöst wurde
- Häufigste Feedbackart in Schulen
- Wichtig, weil diese Information die Grundlage für weitere Bearbeitungsprozesse und für die Selbstregulation bieten kann
- Aber: wenn Feedback nur auf dieser Ebene erfolgt, kann dies zu einer rein oberflächlichen Verarbeitung führen (–> Trial & Error)
Welche Befunde zur Aufgabenebene beim Feedback gibt es?
o Bei einfachen Aufgaben effektiver als bei komplexen Aufgaben
o Rückmeldung sind effektiver, wenn sie Informationen über die korrekte Lösung und/oder Fehlerkorrektur enthalten und nicht nur angeben, ob ein Ergebnis richtig oder falsch ist
Was beinhaltet die Prozessebene beim Feedback? Was ist dabei Wichtig?
- Rückmeldungen über die Prozesse, die der Aufgabenbewältigung zugrunde liegen
- Rückmeldungen, die helfen Strategien zur Fehlererkennung zu entwickeln
- Unterstützt angemessene Informationssuche und Strategieauswahl
- Direkte Möglichkeit, die eigenen Strategien zu verändern oder anzupassen
Welche Befunde zur Prozessebene beim Feedback gibt es?
- Effektiver als Feedback über die Aufgabe, wenn es um tieferes Verständnis geht
- Interaktion zwischen beiden Feedbackarten:
–> Feedback über die Aufgabe kann Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit fördern
–> dies wiederum kann eine effektive Informations- und Strategiesuche unterstützen
Was beinhaltet die Selbstregulationsebene beim Feedback? Was ist dabei Wichtig?
- Feedback, das sich auf die Autonomie, Selbstkontrolle, Selbstanleitung und Selbstdisziplin auswirkt und Lernenden hilft, den Lernprozess im Hinblick auf ein Ziel selbst zu steuern
- Aspekte, die den Effekt des Feedbacks auf dieser Ebene vermitteln:
o Fähigkeit ein internales Feedback zu erzeugen und sich selbst zu bewerten
o Bereitschaft sich mit Feedback auseinanderzusetzen
o Art der Attribution von Erfolg und Misserfolg
Welche Befunde zur Selbstregulationsebene beim Feedback gibt es?
- Feedback, das den Zusammenhang zwischen Anstrengung und Leistung betont, steigert Engagement und Leistung der Lernenden
Was beinhaltet die persönliche Ebene beim Feedback? Was ist dabei Wichtig, welche Gefahren gibt es?
- Drückt positive und negative Bewertungen und Emotionen in Bezug auf eine Person aus
- Umfasst nur selten aufgabenbezogene Rückmeldungen
- Beispiel: „Du bist eine gute Schülerin!“ oder „Toll gemacht!“
Welche Befunde zur persönlichen Ebene beim Feedback gibt es?
- Meist wenig informativ, da es keine Antworten auf die drei Hauptfragen liefert
- Feedback bezieht sich oft auf eine spezifische Aufgabe, wird aber genereller aufgefasst
- Wird zu häufig im Schulkontext anstelle anderer Feedbackebenen verwendet
Wie hängen Motivation und Feedback zusammen?
- Feedback ist ein wichtiger motivationaler Faktor
- Die meisten Lernenden brauchen und wünschen Feedback (psychologische Rückversicherungsfunktion) –> „Feedbackkultur“ etablieren, Feedback wird nicht mit Angst erwartet
Welche Erkenntnisse gibt es zu dem Zusammenhang zwischen Feedback und Emotionen? Welche Konsequenzen hat das für Feedback auf der persönlichen Ebene?
- Feedback ist hilfreich, wenn es aktivierende Emotionen auslöst
- Lehrkräfte können Feedback auf der persönlichen Ebene geben, sollten es aber mit spezifischem, informativem Feedback verbinden
- Feedback auf der persönlichen Ebene kann positive Auswirkungen haben, wenn es Lernenden ihre Stärken und ihre Lernkapazität verdeutlicht
Was sind die 7 Feedbackregeln?
Feedback sollte…
- wertschätzend formuliert sein
- in der Ich Form formuliert sein („Ich denke, dass…“)
- spezifisch sein (klar und genau formuliert)
- konkret und umsetzbar sein (auf Verhalten bezogen)
- ausgewogen sein (Positives sowie Negatives hat seinen Platz)
- auf zukünftiges Verhalten blicken
- Prioritäten setzen
Was hat die Feldstudie von Voerman et al. 2012 untersucht?
- Welche Arten von Feedback verwenden Lehrende im Unterricht?
- Spezifisch vs. unspezifisch, positiv vs. negativ
- Spezifisches Feedback aufteilbar in
o Fortschrittsfeedback: vergleicht die aktuelle Leistung mit der vorherigen Leistung
o Diskrepanzfeedback: vergleicht die aktuelle Leistung mit einem vordefinierten Ziel oder der erwünschten Leistung
Was waren die Ergebnisse der Feldstudie von Voerman et al. 2012?
- Fast die Hälfte der Lehrenden hat kein spezifisches Feedback gegeben.
- Feedback war überwiegend unspezifisch, sodass Lernende keinen direkten Bezug zur eigenen Vorgehensweise herstellen können.