Sitzung 5 (Lernprozesse) Flashcards

1
Q

Was meint “erfolgreiches Lernen”?

A
  • Aufnahme neuer Lerninhalte
  • Verknüpfung mit Vorwissen
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2
Q

Was ist das Ziel erfolgreichen Lernens?

A

-> Vertiefte Informationsverarbeitung!
- längeres Behalten
- Besserer Abruf und Transfer

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3
Q

Was sind die Bedingungen erfolgreichen Lernens?

A

Kognitive Aktivierung
▪ Lernsituationen, die zum Denken herausfordern
▪ vertiefte, bedeutungsvollen Auseinandersetzung mit Lerninhalten

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4
Q

Wie kann kognitive Aktivierung im Unterricht erreicht werden?

A
  1. Art der Aufgaben
  2. Richtige Aufgabenbearbeitung
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5
Q

Was sind Aufgaben mit hohem kognitiven Aktivierungspotenzial? (5 Stichpunkte)

A

Aufgaben, ….
▪ die herausfordern, aber (mit Unterstützung) zu bewältigen sind (Zone der nächsten Entwicklung)

▪ die einen kognitiven Konflikt auslösen

▪ die viele unterschiedliche Lösungswege bzw. Antworten erlauben

▪ bei denen Lernenden ihre Gedanken, Konzepte, Ideen und Lösungswege darlegen und erläutern

▪ die lebensechte Anforderungen stellen und an die Erfahrungen der Lernenden anknüpfen

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6
Q

Was ist bei der Umsetzung der Aufgaben im Unterricht entscheidend? (5 Stichpunkte)

A

▪ komplexe Aufgaben nicht zu kleinteilig aufbereiten

▪ keine Erklärungen geben, die von SuS erarbeitet werden sollen

▪ Lernende, selbständig die Gültigkeit ihrer Lösungsvorschläge prüfen lassen

▪ auf Unterschiede und Widersprüche in inhaltlichen Konzepten, Ideen, Positionen und Lösungen hinweisen

▪ intensiven Austausch der Lernenden über inhaltliche Konzepte und Ideen ermöglichen und fördern

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7
Q

Was sind “Wünschenswerte Erschwernisse”?

A

Phänomene und Maßnahmen, die das Lernen zwar kurzfristig erschweren können, es mittel- und langfristig jedoch erleichtern.

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8
Q

Wie wird Lernstoff am effektivsten erarbeitet?

A

-> Testeffekte (Testing), auch als Lerntests oder Abrufübungen (Retrieval practice) bezeichnet

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9
Q

Wie sollte am besten gelernt werden?

A
  • Verteiltes Lernen (Spacing, auch: distributed learning)
  • Verschachteltes Lernen (Mixing, auch: interleaving)
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10
Q

Wann werden Tests normalerweise eingesetzt und welches zusätzliche Potenzial bieten sie?

A
  • Tests im Schulunterricht in der Regel zur Überprüfung des Lernerfolgs
  • Zusätzliches Potenzial: Tests als didaktische Mittel
  • Abfrage des Gelernten und der dadurch erforderliche Abruf aus dem Langzeitgedächtnis fördern langfristige Behaltensleistung stärker als Wiederholung
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11
Q

Was hat die Untersuchung von Karpicke & Blunt (2011) mit Studierenden untersucht?

A

Lernbedingungen:
➢ Nur einmaliges Lesen (study)
➢ Wiederholtes Lesen (repeated study)
➢ Concept Map erstellen (concept mapping)
➢ Abrufübungen mit nochmaligem Lesen (Retrieval practice)

  • Vorausschauende Einschätzung zum Lernerfolg in einer Woche (judgement of learning)
  • Messung des Lernerfolgs nach einer Woche: Fragen zu Inhalten des Texts und Transferaufgaben (verbatim & inference questions)
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12
Q

Was lässt sich anhand der Ergebnisse der Studie von Kaprice & Blunt 2011 über Testeffekte sagen?

A

-> Der Lernerfolg war bei “study” am geringsten, wurde aber zuvor für diese Methode hoch eingeschätzt
-> am größten war der Lernerfolg beim Retrieval practice, obwohl die Einschätzung der Lernenden bei diesem Punkt am geringsten waren

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13
Q

Was sind direkte Testeffekte?

A

▪ Testen des Abrufs erleichtert zukünftigen Abruf
▪ Testen verbessert Wissensorganisation und Wissensverknüpfung

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14
Q

Was sind indirekte Testeffekte?

A

▪ Testen führt zu besserem Bemerken von Wissenslücken

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15
Q

Was sind die Bedingungen dafür, dass Tests für ein verbessertes Lernen sorgen?

A

▪ korrekte Informationen erinnert werden oder
▪ ein korrektives Feedback gegeben wird

WICHTIG: Einsatz von Tests ≠ Bewertung/Benotung

  • aktiver Abruf von Lerninhalten ist lernwirksam, aber anstrengend!
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16
Q

Worin unterscheiden sich massiertes Lernen (aaa) und verteiltes Lernen (a–a–a)?

A

Massiertes Lernen (aaa):
▪ Kann sich kurzfristig positiv auf die Leistung auswirken
▪ Steht einer tieferen Verarbeitung im Weg

Verteiltes Lernen (a—a—a):
▪ Lernen mit Pausen
▪ Erhöht die Langfristige Behaltensleistung
▪ Führt zu einer tieferen Verarbeitung der Lerninhalte

17
Q

Was ergab eine Untersuchung mit Fünfklässler*innen (Sobel et al. 2011) in Bezug auf massiertes vs. verteiltes Lernen?

A

-> Bessere Ergebnisse im finalen Test beim verteilten Lernen

-> im Gegensatz zu massiertem Lernen führt verteiltes Lernen zu besserer Verankerung im Langzeitgedächtnis

18
Q

Wie lässt sich verteiltes Lernen im Schulunterricht umsetzen?

A

▪ Rekapitulationssitzungen
▪ zurückliegende Themen aufgreifen
▪ Hausaufgaben verteilt geben

19
Q

Was ist verschachteltes Lernen?

A
  • Eine Erweiterung des verteilten Lernens
  • Schulunterricht und Lehrbücher versuchen in der Regel Wissen in thematischen Blöcken zu vermitteln
  • Verschachteltes Lernen: Inhalte werden vermischt behandelt (abcabcabc) anstatt geblockt und nacheinander (aaabbbccc)
  • SuS sollen dadurch besser Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen können
20
Q

Was hat die Studie von Kornell & Bjork (2008) in Bezug auf geblocktes oder gemischtes lernen herausgefunden?

A
  • beim Mischen: schlechtere Leistung während des Übens, aber bessere Behaltensleistung!
  • Fehleinschätzung der Lernenden, was zu besseren Leistungen führt
21
Q

Was ist eine mögliche Erklärung dafür, dass die Vorteile des verschachtelten Lernens nicht während des Trainings, aber danach auftreten? (Ziegler & Stern, 2014)

A

▪ verschachteltes Lernen regt zu kognitiv anspruchsvolleren Tätigkeiten an (verschiedene Lerninhalte werden verglichen und auf Unterschiede geprüft)

-> Aber: bisher noch zu wenig Forschung mit Schulbezug

22
Q

Welche 3 Komponenten bedarf es für ein gutes Unterrichtsklima?

A

-> Autonomie, Kompetenzerleben, soziale Eingebundenheit

Insgesamt: Wertschätzung und Anerkennung

23
Q

Wodurch zeichnet sich ein lernförderliches Klima im Unterricht aus?

A

Durch Ruhe

24
Q

Welche Indikatoren zur Unterstützungsqualität von Unterricht gibt es?

A

▪ wie Rückmeldungen gegeben werden
▪ wie schnell mit dem Lehrstoff vorangegangen wird
▪ wie mit fehlerhaften Antworten umgegangen wird

25
Q

Welche zwei Situationen müssen beim Umgang mit Fehlern unterschieden werden?

A

Lernsituation:
➢ Fehler sind erlaubt/erwünscht
➢ Fehler verdeutlichen unzureichende Denkprozesse
➢ Fehler ermöglichen individuelle Förderung

Leistungssituation:
➢ Fehler sollten vermieden werden

26
Q

Was versteht man unter einer positiven Fehlerkultur im Unterricht?

A
  • Fehler können ohne Scham gemacht werden
  • Fehler sind wichtiger Bestandteil von Lernprozessen
27
Q

Wie erreicht man eine positive Fehlerkultur? (5 Strichpunkte)

A
  • Transparenz bzgl. Lern- und Leistungssituationen herstellen
  • Fragen und Probleme anbieten, die überhaupt Fehler zulassen
  • auftretende Fehler weder ignorieren noch negativ kommentieren
  • Zustandekommen von Fehlern analysieren und einen Sachverhalt erneut, vielleicht auf eine andere Weise, erklären
  • Bei verächtlichen (und negativen) Reaktionen der Klasse auf fehlerhafte Äußerungen einschreiten
28
Q

Richtig oder falsch?

Kognitive Aktivierung ist eine wichtige Grundlage für komplexere Lernprozesse.

A

Richtig

29
Q

Richtig oder falsch?

Wünschenswerte Erschwernisse“ können das Lernen zwar kurzfristig erschweren, fördern es jedoch mittel- und langfristig.

A

Richtig

30
Q

Richtig oder falsch?

Ein lernförderliches Unterrichtsklima und eine positive Fehlerkultur verhindert das Verstecken von Fehlern und nutzt deren Lernpotenzial.

A

Richtig

31
Q

Was bedeutet „illusion of knowing“? Welches Phänomen wird damit beschrieben?

A

reines Wiederholen kann für Lernende effektiver wirken als es ist ( → Vertrautheit der Lerninhalte → „illusion of knowing“)

32
Q

Warum ist es nicht gut, wenn LuL versuchen, über Fehlersituationen hinwegzukommen?

A

Weil Fehler ein wichtiger Bestandteil von Lernprozessen sind und erkannt und benannt werden müssen

33
Q

Welche LuL haben eine positive Beziehungsqualität?

A

Diejenigen, die auch jenseits von Fachinhalten ansprechbar sind