Sitzung 3 (Lernvoraussetzungen 2) Flashcards

1
Q

Was ist das INVO-Modell?

A

Individuelle Voraussetzungen erfolgreichen Lernens

erfolgreiches Lernen
kognitiv:
- selektive Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis
- Strategien und meta-kognitive Regulation
- Vorwissen

motivational-volitional:
- Motivation und Selbstkonzept
- Volation und lernbegleitende Emotionen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Welche drei Prozesse laufen beim Lernen als “Kette” ab?

A
  1. Sensorische Aufnahme von physikalischen Reizen
  2. Mit Aufmerksamkeit bedachte Informationen gelangen ins Kurzzeitgedächtnis
  3. Weitere Verarbeitung der aufgenommenen Informationen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Wovon hängt die Qualität der Informationsverarbeitung ab?

A
  • Steuerung der Aufmerksamkeitsprozesse (z.B. Uhrzeit)
  • Funktionstüchtigkeit des Arbeitsgedächtnisses (z.B. ADHS)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wie funktioniert die Filtertheorie der selektiven Aufmerksamkeit nach Broadbent? Welche Aussagen werden damit getroffen?

A
  • Auswahl weiterzuverarbeitender Informationen findet sehr früh im Informationsverarbeitungsprozess statt
  • Bei vielen gleichzeitig auftretenden Informationen werden nur wenige Informationen weitergeleitet

Problem: Cocktailparty-Phänomen damit nicht erklärbar!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wie funktioniert die Dämpfungstheorie zur selektiven Aufmerksamkeit?

A
  • Filter dämpft die Weiterleitung & Verarbeitung unbeachteter Information
  • Inhaltliche Relevanz beeinflusst das Ausmaß der Verarbeitung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Wovon hängt die selektive Aufmerksamkeit ab?

A
  • Ablenkbarkeit ist individuell
  • Probleme beim Filtern von Infos sind häufig Grund Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten
  • Vorwissen beeinflusst die Effizienz der Unterscheidung relevanter/irrelevanter Infos
  • hohe Kapazität des Arbeitsgedächtnisses –> weniger leicht Ablenken
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Wie funktioniert das Arbeitsgedächtnis nach Baddeley (2003)?

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Lassen sich Konzentrationsfähigkeit und das Arbeitsgedächtnis trainieren?

A
  • keine klare Evidenz
  • Leistung bei einzelnen Arbeitsgedächtnistests erhöhbar, Transfer zu ähnlichen Aufgaben aber nicht möglich
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was ergab die Studie von Chi (1978) zur Gedächtnisleistungen von Kindern und Erwachsenen? Was ist der Grund dafür?

A
  • Kinder Schachexperten vs. Erwachsene ohne Schachkenntnisse
  • Erinnern von Zahlenreihen und von Schachkonstellationen
  • Ergebnis: Erwachsene erinnern Zahlenreihen besser, Kinder die Schachkonstellationen

-> Einfluss von Vorwissen auf Arbeitsgedächtnisleistung

  • Grund: Chunking = Bildung von bedeutungstragenden Informationseinheiten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Inwiefern beeinflusst Vorwissen das Lernen?

A
  • Vorwissen ist wesentliche Voraussetzung für weiteres Lernen
  • Lernen umso erfolgreicher, je mehr relevantes & kompatibles Vorwissen zur Verfügung steht und aktiviert wird
  • Korrelation zwischen Vorwissen und allgemeiner Intelligenz (rel. wahrscheinlich, dass kausal)
  • Vorwissen kann Lernen ggf. auch negativ beeinträchtigen (z.B. bei Fehlkonzepten)
  • Insgesamt aber von Vorteil
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was sind die Vorteile von Vorwissen beim Lernen komplexer Sachverhalte? Was ist die Bedingung dabei?

A

Vorteile
- Erleichtert die Entscheidung über die Relevanz von Informationen
- entlastest das Arbeitsgedächtnis durch schnelle Aktivierung von Konzepten
- weckt ein vermehrtes Interesse am Thema

Bedingung:
- muss aktiviert werden
- muss kompatibel sein

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Wie spielen die kognitiven Faktoren beim Lernen zusammen?

A
  • Arbeitsgedächtnis (Beinhaltet kleine Mengen Informationen für einen kurzen Zeitraum)
  • Vorwissen (Informationen aus dem LZG können die kognitive Belastung reduzieren)
  • Lernen = Erfolgreiche Aufnahme von verarbeiteten Informationen ins LZG
  • kognitive Überlastung (zu viele gleichzeitig zu verarbeitende Informationen können das Lernen behindern)
  • Langzeitgedächtnis (beinhaltet größere Mengen Informationen über einen längeren Zeitraum)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Welche Maßnahmen zur Entlastung im Lernprozess gibt es?

A
  • Vorangestellte Organisationshilfen
  • Optische Akzentuierung wichtiger Informationen
  • kohärente Lerninhalte: Bezug von Text zu Bild
  • Einsatz von multimedialem Lernen
  • nicht zu viele Informationen zur gleichen Zeit
  • möglichst klar und verständlich vortragen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Welche kognitiven Lernstrategien gibt es nach Weinstein & Mayer (1986)?

A
  • Wiederholungsstrategien
  • Organisationsstrategien
  • Elaborationsstrategien
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was ist die Funktion der Wiederholungsstrategie nach Weinstein & Mayer (1986) und was sind Beispiele dafür?

A

Funktionen:
o Aktivhalten von Informationen im Arbeitsgedächtnis
o Speicherung im Langzeitgedächtnis

Beispiele:
o wichtige Definitionen mehrfach aufsagen
o Textpassagen mehrfach durchlesen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was ist die Funktion der Organisationsstrategie nach Weinstein & Mayer (1986) und was sind Beispiele dafür?

A

Funktionen
o Konstruktion von Bezügen innerhalb des zu erlernenden Stoffes
o Strukturierung des Lernstoffs

Beispiele
o wichtige Begriffe in einem Text durch Unterstreichen hervorheben
o zum Lernstoff eine Mind Map erstellen
o eine Zusammenfassung der wichtigsten Lerninhalte anfertigen

17
Q

Was ist die Funktion der Elaborationsstrategie nach Weinstein & Mayer (1986) und was sind Beispiele dafür?

A

Funktionen
o Integration neuer Informationen in das Vorwissen

Beispiele
o abstrakte Begriffe durch selbst ausgedachte Beispiele veranschaulichen
o sich zu theoretischen Konzepten praktische Anwendungen ausdenken
o sich Eselsbrücken zum Einprägen von Fakten überlegen

18
Q

Was sind die Metakognitiven Strategien nach Weinstein & Mayer (1986)?

A
  • Planen
  • Überwachen
  • Bewerten
19
Q

Was ist die Funktion der metakognitiven Strategie Planen nach Weinstein & Mayer (1986) und was sind Beispiele dafür?

A

Funktionen:
o Vorbereiten des Lernprozesses

Beispiele:
o Lernziele formulieren
o Lernstrategien zur Erreichung der Lernziele auswählen
o sich überlegen, welche Teile des Lernstoffs besonders gut gelernt werden müssen

20
Q

Was ist die Funktion der metakognitiven Strategie Überwachen nach Weinstein & Mayer (1986) und was sind Beispiele dafür?

A

Funktionen
o Kontrollieren des Lernprozesses

Beispiele
o beim Lesen oder Zuhören darauf achten, welche Aussagen und Begriffe schwer fallen
o Verständnisschwierigkeiten schriftlich oder mündlich formulieren
o während des Lernens überprüfen, ob die eingesetzten Lernstrategien zielführend sind

21
Q

Was ist die Funktion der metakognitiven Strategie Bewerten nach Weinstein & Mayer (1986) und was sind Beispiele dafür?

A

Funktionen
o Vergleich des Lernergebnisses mit (selbst gesetzten) Standards

Beispiele:
o sich zu dem gelernten Stoff Fragen stellen, um zu überprüfen, ob man alles verstanden hat
o einem Mitlernenden Teile des Lernstoffs erklären, um das erreichte Verständnis zu überprüfen

22
Q

Was ist der wissenschaftliche Stand zu Lerntypen?

A
  • keine wissenschaftliche Evidenz, auch wenn Glauben weit verbreitet
  • darauf ausgerichteter Unterricht kaum umsetzbar
  • Präferenzen, wie Informationen dargeboten werden (zeitlich/situativ instabil)
  • Diskrepanz zw. Persönlicher Präferenz und tats. Lerngewinn

-> Lernmaterialien sollten optimal an den Inhalt sowie an das Vorwissen, die Fähigkeiten und das Interesse der SuS angepasst werden und nicht an die “Lerntypen”!

23
Q

Wofür ist Lernreflexion die Grundlage?

A

o sinnvolles Lernen
o Suche nach geeigneter Hilfe
o Techniken natürlicher Binnendifferenzierung
o Selbstmotivation

24
Q

Was sind die Bedingungen für eine gelungene/sinnvolle Lernreflexion?

A

o offen mit Stärken und Schwächen umgehen
o in den Unterrichtskontext eingebunden sein

25
Q

Welche Maßnahmen gibt es im Unterricht zur Förderung der Lernreflexion?

A

o Checklisten und Selbsteinschätzungsbögen
o Kompetenzportfolio/Stärkenportfolio
o Lerntagebuch
o Lerntandem

26
Q

Was ist Lernreflexion?

A

Reflexion des eigenen Kenntnisstands und des eigenen Lernens
-> realistische Selbsteinschätzung