Sitzung 5 Flashcards

1
Q

Accesibility-Theorie

A
  • nimmt an, dass Einstellungen das Verhalten nur dann prägen, wenn sie im Moment der Entscheidung kognitiv präsent sind
  • Einstellungen müssen den Menschen zugänglich (accessible) sein, damit sie das Verhalten (oder andere Einstellungen) beeinflussen
  • Einstellungen können durch Informationen von außen im Gedächtnis aktiviert werden
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2
Q

Accesibility-Theorie

- Konsequenz für politische Persuasion -

A

Wenn man jemanden zu einem bestimmten Verhalten überreden will, muss man nicht unbedingt seine Einstellungen ändern. Es kann reichen, ihm bestimmte Einstellungen in Erinnerung zu rufen, die er bereits hat, die ihm im Moment aber noch nicht zugänglich sind bzw. noch nicht relevant erscheinen.

Wenn man ein Massenpublikum beeinflussen will, ist es sinnvoll, solche Einstellungen ins Gedächtnis zu rufen, die möglichst viele teilen. Das gelingt am besten durch 1) Orientierung an der Mehrheitsmeinung oder 2) Vermeidung von konkreten Vorschlägen

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3
Q

Social Judgement-Theorie

A
  • Einstellungsmessung in anderen Theorien: Einstellungen befinden sich an einem Punkt auf einem Kontinuum
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4
Q

Social Judgement-Theorie

- Latitude-Konzept -

A

Einstellung liegen nicht exakt auf einem Punkt, vielmehr gibt es 3 Bereiche:

  • Latitude of acceptance: Bereich von Positionen, die akzeptabel sind
  • Latitude of rejection: Bereich von Positionen, die nicht akzeptabel sind
  • Latitude of noncommitment: weder noch/keine Meinung
  • > Personen unterscheiden sich nicht nur in den Positionen, die sie akzeptieren, sondern auch in der Größe ihres Akzeptanz- bzw. Ablehnungsbereiches
  • > Je dogmatischer sie sind, desto größer ist der Ablehnungsbereich
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5
Q

Social Judgement-Theorie

- Assimilations-Kontrast-Hypothese -

A
  • Meinungen, die in den eigenen Akzeptanzbereich fallen, werden als ähnlicher zur eigenen Meinung wahrgenommen als sie tatsächlich sind (Assimilation)
  • Meinungen, die in den Ablehnungsbereich fallen, werden als unähnlicher wahrgenommen, als sie tatsächlich sind (Kontrast)
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6
Q

Social Judgement-Theorie

- Konsequenz für politische Persuasion -

A
  • man muss Einstellungen des Publikums nicht ändern
  • reicht, die gegnerischer Position so zu diskreditieren, dass der Ablehnungsbereich der meisten auf sie ausgedehnt wird (negative campaigning)
  • andererseits geht es darum, selbst keine Positionen zu vertreten, die in den Ablehnungsbereich der meisten fallen
  • Orientierung an Mehrheitsmeinung, weil die bei den wenigsten in den Ablehnungsbereich fällt
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7
Q

Theory of Political Ambiguity

A
  • Basis: Theorie des rationalen Wählens (Downs 1957)
  • Annahme: Menschen wählen diejenige Partei, deren politische Vorschläge ihnen am ehesten dabei helfen, ihre eigenen Ziele zu verwirklichen (ökonomische Nutzenmaximierung)
  • Weiterführende Überlegungen: Für Parteien wäre es demnach rational, sich politisch in der Mitte zu positionieren, weil sich dort die meisten Wähler befinden
  • Implizit bedeutet das: Parteien müssen Wähler gar nicht unbedingt von etwas überzeugen, sondern können ihre Positionen auch am Wählerwillen ausrichten, wenn sie Wahlen gewinnen wollen
  • Die tatsächliche Positionierung in der Mitte kann ersetzt werden durch die Kommunikationsstrategie der Strategischen Ambiguität (Mehrdeutigkeit)
  • Grundidee: Je vager sich ein Politiker ausdrückt (unabhängig davon, welche Ziele seine Partei tatsächlich vertritt), desto größer sollte die Zustimmung in der Bevölkerung sein, denn:
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8
Q

Theory of Political Ambiguity

- Aussagen -

A
  1. Aussagen, die so selbstverständlich sind, dass Ihnen nahezu niemand widersprechen würde (z.B. weil es um allgemein geteilte Werte geht)
    - Wir wollen ein gerechtes Steuersystem (Gerechtigkeit)
    - Deutschland sollte keinen Krieg führen (Frieden)
    - Nicht nur Kinder reicher Eltern sollen Abi machen (Chancengleichheit)
  2. Aussagen, in denen grundsätzlich Positionen als gleich richtig / wichtig bezeichnet werden
    - Wir müssen Ökonomie und Ökologie gleichermaßen berücksichtigen
    - Wir müssen die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zusammenbringen
    - Wir müssen einen Ausgleich zwischen X und Y schaffen
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9
Q

Theory of Political Ambiguity

- Wirkung -

A

Positiv

  • strategische Ambiguität erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eine Aussage von vielen Wählern geteilt wird
  • senkt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Aussage in den Massenmedien auf Kritik stößt
  • verhindert, dass Politiker nach Wahlen auf ihre Aussagen vor der Wahl festgelegt werden können

Negativ wenn …

  • Redner ausschließlich vage Argumente verwendet
  • Redner vage Argumente verwendet, während sein Kontrahent konkret argumentiert
  • Publikum auf strategische Ambiguität aufmerksam gemacht wird (durch Übertreibung, Kontrast oder explizite Hinweise)
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10
Q

Wahr einer Persuasionsstrategie

A
  1. Wer ist die Zielgruppe? Geht es darum, die eigenen Anhänger zu mobilisieren oder darum, neue Wähler zu gewinnen?
  2. Um welches Persuasionsmedium geht es? Hat man es mit einem überwiegend interessiertem oder eher nicht interessiertem Publikum zu tun?
  3. Wie ist die Situation? Liegt man vorne oder hinten? Wie knapp ist es?
  4. Wie passen die Strategien zu den Personen, die sie umsetzen sollen („Authentizität“)
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