Sitzung 11 Aufmerksamkeit Flashcards

1
Q

Typische Alltagspsychologische Annahmen über Aufmerksamkeit

A

Aufmerksamkeit ist gleich Konzentration

Aufmerksamkeit ist anstrengend

Aufmerksamkeit verbessert die Leistung

Aufmerksamkeit untersteht dem Willen

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2
Q

Kategorisierung von Aufmerksamkeit

A
  1. selektive (fokussierte) Aufmerksamkeit

2. geteilte Aufmerksamkeit

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3
Q
  1. selektive Aufmerksamkeit
A

Auswahl bestimmter Informationen, um diese dem „Bewusstsein“ bzw. der Steuerung von Denken& Handeln zugänglich zu machen

-> früher vor allem Untersuchung der perzeptiven (wahrnehmungsbezogene) Selektion, heute zunehmend Untersuchung der handlungssteuernden Selektion

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4
Q
  1. geteilte Aufmerksamkeit
A

handlungsbezogene Limitationen der Aufmerksamkeit, z. B. bei gleichzeitiger Ausführung von multiplen Tätigkeiten

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5
Q

Vigilanz im Kontext von Aufmerksamkeit

A

Daueraufmerksamkeit

z.B.: Fluglotsen

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6
Q

Flaschenhals-Metapher

A

selektive Aufmerksamkeit wird oft als Flaschenhals-Metapher dargestellt
Durch den Boden der Flasche kommen alle Reize durch aber durch den Hals nur noch die “beachteten” verhaltenswirksamen Info.
Achtung: Manchmal zirkuläre Argumentation

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7
Q

Dichotisches Hören

A

Auditives Beschattungsparadigma
Vp werden ver. Info. pro Ohr über Kopfhörer abgespielt. Ein Ohr soll “beschattet” werden, also zugehört und i.d.R. nachgesprochen, das andere Ohr soll ignoriert werden
Nach der Beschaffungsaufgabe werden VP zu dem nicht beschatteten Ohr befragt

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8
Q

Was bleibt unbemerkt beim nichtbeschatteten Ohr?

A
  1. der Inhalt
  2. Wechsel von Englisch zu Deutsch
  3. ob Band vor- oder Zuckwärts lief
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9
Q

Was wurde fast immer bemerkt beim nichtbeschatteten Ohr?

A
  1. das Geschlecht des Sprechers

2. Wechsel von Stimme zu Ton (400Gz)

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10
Q

Beispielhafte weitere Befunde von Beschattungsaufgaben

A

Neville Moray (1959)
35mal gleiches Wort im unbeschatteten Ohr
Wiedererkennungsleistung: 0%

Diana Deutsch (1986)
Melodien; Beschattung durch Mitsingen
Unbeschattete Melodie wird nicht erkannt

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11
Q

Split-Span-Technik von Broadbent

A

Gleichzeitige Darbietung von unterschiedlichen Zifferfolgen auf dem linken und dem rechten Ohr.

Die VP sollen nach der Präsentation der gesamten Folge möglichst alle Ziffern in beliebiger Reihenfolge nennen/ aufschreiben

Ergebnis: Ziffern werden bevorzugt nach Ohr & nicht
nach Darbietungspaaren wiedergegeben.
-> Separierung der Ohren scheint also auch in der Erinnerungsleistung bestand zu haben

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12
Q

Theorie der frühen Filterung von Broadbent (1958)

A

Broadbents Interpretation der Befunde zum dichotischen Hören:
Informationsselektion findet auf der Basis physikalischer Reizmerkmale (Frequenz, Ort, etc.) und somit zu einem frühen Zeitpunkt der Informationsverarbeitung statt.

ein selektiver Filtermechanismus wird auf einen von mehreren parallel arbeitenden Eingangskanälen gerichtet; den höheren, kapazitätslimitierten Verarbeitungsprozessen wird nur über diesen Kanal Information zugeleitet

  • > Aufmerksamkeitdbasierte Selektion, Alles-oder-Nichts-Prinzip
    s. F. 17
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13
Q

Evidenz für frühe Wirkung (Filterung) auditiver Aufmerksamkeit

A
  1. Auditives Ereignisskorreliertes Potenzial

2. Zählen von abweichende Frequenzen

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14
Q

EKP-Mittlungsverfahren

A

Ereigniskorrelierte Potenziale
EEG mit Stimuluspräsentation, die oft wiederholt werden und dann gemittelt werden, um die Ereignisunabhänigen Anteile des EEG heraus zu mitteln & nur noch die ereignisabhänige Wellenform zu bekommen
Durchschnittliche Verlaufskurve s F. 18

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15
Q

Evidenz für frühe Wirkung (Filterung) auditiver Aufmerksamkeit: 1. auditives EKP

A

EEG mit Stimulusrepräsentation, die oft wiederholt und anschließend gemittelt werden, um die ereignissunabhängigen Anteile des EEG heraus zu mitteln und nur noch eine Ereignisabhängige Wellenform erhält (siehe F.18)
Die wesentliche Annahme bei der EKP-Messung liegt darin, dass es geordnete Aktivierungsmuster gibt, die mit psychischen Vorgängen eng zusammenhängen. Die Muster werden nach ihrer Ausrichtung, negativ oder
positiv, und ihrem zeitlichen Auftreten klassifiziert.
-> bringt Evidenz für frühe Filterung

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16
Q

Evidenz für frühe Wirkung (Filterung) auditiver Aufmerksamkeit: 2. Zählen von abweichenden Frequenzen

A

Probanden bekommen häufig Töne mit Standardfrequenz (links: 1500 Hz; rechts: 800 Hz) bzw. selten Töne mit abweichender Frequenz (links: 1560 Hz, rechts: 840 Hz) dargeboten

In jeweils der Hälfte der Versuchsblöcke sollen die
Probanden die abweichenden Töne auf dem linken bzw. dem rechten Ohr zählen.

Ergebnis: N1 Komponente für Standardtöne höher, wenn diese auf dem beachteten Ohr dargeboten wurden

Ergebnisse zeigen, dass Aufmerksamkeit prinzipiell sehr früh wirken kann, aber nicht, dass eine (vollständige) Filterung immer sehr früh stattfindet

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17
Q

Evidenz gegen frühe Filterung (auditive Modalität)

A
  1. Cocktailparty-Phänomen

2. “Breakthrough of the unattended”

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18
Q

Evidenz gegen frühe Filterung (auditive Modalität): 1. Cocktailparty-Phänomen

A

Moray (1959): Manipulation der Information auf dem
unbeschatteten Ohr

(a) You may stop now “ (wurde zu < 10%
(b) „John Smith (Name der Vp ), you may stop now “ (zu 33%

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19
Q

Evidenz gegen frühe Filterung (auditive Modalität): 2. “Breackthrough of the unattended”

A

Instruktion (Beispiel): Beschatte das rechte Ohr

Rechtes Ohr: „… I saw the girl song was wishing

Linkes Ohr: „… me that bird jumping in the street

Ergebnis: in ca. 30% sogenannte Intrusionsfehler

Antwort: „I saw the girl JUMPING wishing

Interpretation: Offenbar keine vollständige frühe Filterung
-> Attenuation Model (Dämpfungstheorie)

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20
Q

Dämpfungstheorie von Anne Treisman (1964) (auditive Modalität)

A
  1. Weiterhin ist der Ort der Selektion flexibel,
  2. relativ frühen Selektion auf einer perzeptiven Stufe
  3. Frühe Filterung nicht vollständig („alles oder nichts“), sondern nur Abschwächung der nichtbeschatteten Information („mehr oder weniger“)

Abbildung s. F. 23

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21
Q

Theorien der späten Selektion (auditive Modalität)

A

Vollständige und parallele Analyse aller Eingangsreize

Selektion erfolgt spät aufgrund der Relevanz einer
Information für die derzeitige Aufgabe

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22
Q

Frühe oder späte Selektion bei Aufmerksamkeit (auditive Modalität)

A

Theoretische Kontroverse ging „unentschieden“ aus

Ort der Selektion ist flexibel und von spezifischen
Aufgabenanforderungen abhängig, somit gibt es keine allgemeingültige Antwort auf die Frage „früh oder spät?“

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23
Q

Frühe oder späte Selektion bei Aufmerksamkeit (auditive Modalität): Eine mögliche Erklärung

A

Je später die Selektion, desto mehr Verarbeitungskapazität wird benötigt

Die Selektion erfolgt so früh wie möglich (d.h., so früh wie es die Aufgabenanforderungen erlauben), um den Kapazitätsbedarf zu minimieren

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24
Q

Frühe oder späte Selektion bei Aufmerksamkeit (auditive Modalität): Alternativerklärung

A

Je geringer die Anforderungen für die Auswahl des Zielreizes sind (d.h., je einfacher relevante von irrelevanter Information trennbar ist; niedriger „ perceptual load “), desto später erfolgt die Selektion Lavie , 1995), da dadurch mehr Kapazität übrig bleibt

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25
Q

Visuelle Beschattung: Selektives Lesen

A
Nomenklatur:
Rote Reize (in diesem Beispiel): Zielreize (Targets), relevante Reize

Blaue Reize: Störreize/Ablenkreize, Distraktoren, irrelevante Reize

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26
Q

Visuelle Beschattung: Überlagernde Viedeos

A

Vp sehen zwei übereinander gelegte Videos und sollen eins beschatten

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27
Q

Arten Visueller Beschattung

A
  1. Selektives Lesen

2. überlagernde Videos

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28
Q

Andere Methoden zum testen visueller Aufmerksamkeit

A
  1. Chance Bildness
  2. Überlagerte Bilder
  3. negativ Priming
  4. Attentional Blink
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29
Q

Andere Methoden zum testen visueller Aufmerksamkeit: 1. Chance Blindness

A

Bilder verändern sich und VP muss sagen was sich verändert

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30
Q

Andere Methoden zum testen visueller Aufmerksamkeit: 2. Überlagernde Bilder

A

Aufgabe der VP: Ästhetische Beurteilung der roten Figuren

Ablauf: Nach zehn Paaren folgte ein überraschender Gedächtnistest. Zuvor präsentierte & zuvor nicht präsentierte Reize wurden dargeboten & mussten als „alt“ bzw. „neu“ klassifiziert werden.

Ergebnis: Nahezu perfekte Leistung bei zuvor relevanten Reizen; Leistung
auf Zufallsniveau bei irrelevanten Reizen
-> frühe Filterung der
irrelevanten Information?
Beispiel F. 34

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31
Q

Andere Methoden zum testen visueller Aufmerksamkeit: 3. Negativ Priming - Aufbau & Aufgabe

A

Aufbau: Ein rotes Bild (z.B.: eine Gitarre) & ein Grünes Bild (z.B.: Ein Hund) werden übereinandergelegt. Dieses entstanden Bild ist der Prime

Aufgabe: Vp müssen immer den rote Reiz bennen (z.B.: Gitarre)

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32
Q

Andere Methoden zum testen visueller Aufmerksamkeit: 3. Negativ Priming - Versuchsbedinungen nach der Präsentation des Primes

A
  1. Attended Repetition: Das Bild welches vorher schon einmal benannt werden sollte wird wieder mit einem anderen irrelevanten Bild präsentiert (z.B.: rote Gitarre & grüner Stuhl)
  2. Control: zwei neue Reize werden präsentiert (z.B.: Grüner Fuß & Roter Stuhl)
  3. Ignored Repetition: DAs im Prime irrelevante Element (im Beispiel der Hund) wird zum relevanten Element (z.B.: Roter Hund und grüner Fuß)
33
Q

Andere Methoden zum testen visueller Aufmerksamkeit: 3. Negativ Priming - Ergebnismuster

A

RT Attended Repetition < RT Control < RT Ignored Repetition

Gleiches Ergebnismuster wenn die Darbietungszeit zu kurz ist, um den Distraktor berichten zu können
z.T. Evidenz für semantisches Negative Priming (z.B. Bild eines Hundes als Prime Distraktor -> Wort „Katze“ als Probe Target)

34
Q

Negativ Priming - Wichtigste Erklärungsansätze

A
  1. Inhibitionsmodell

2. Episodischer Gedächtnisabruf

35
Q

Negativ Priming: 1. Inhibitionsmodell

A

Distraktoren werden aktiv inhibiert, persistierende Inhibition
-> erhöht RT für Ignored Repetition Probes

36
Q

Negativ Priming: 2. Episodischer Gedächtnisabruf

A

Distraktoren werden mit „nicht reagieren“ Etikette

markiert -> Konflikt von „nicht reagieren“ und „reagieren“ Information erhöht RT für Ignored-Repetition- Probes

37
Q

Andere Methoden zum testen visueller Aufmerksamkeit: Attentional Blink (Aufmerksamkeitsblinzeln) - Aufbau & Aufgabe

A

Aufbau: Präsentation von sehr schnell aufeinanderfolgenden Buchstaben an derselben
Position (Rapid Serial Visual Presentation)

Aufgabe: Zielreize (T) sind farblich markiert & sollen berichtet werden

38
Q

Andere Methoden zum testen visueller Aufmerksamkeit: Attentional Blink (Aufmerksamkeitsblinzeln)
- Wichtigste Manipulationen

A
  1. Anzahl der Distraktoren
    zwischen T1 und T2, wie viel Buchstaben sind dazwischen?

2.Bericht nur von T2 oder von T1 und T2

39
Q

Andere Methoden zum testen visueller Aufmerksamkeit: Attentional Blink (Aufmerksamkeitsblinzeln) - Ergebnisse

A

Experimentalbedingung: Berichte T1 & T2

Kontrollbedingung: Berichte nur T2

Die Rate korrekter T2 Berichte ist in der Experimentalbedingung (aber nicht in der
Kontrollbedingung) stark verringert, wenn T2 2-5
Positionen nach T1 folgt
s. F. 38

Häufig wird dieser Effekt mit begrenzter
Verarbeitungskapazität und einem Flaschenhals ”
bei der Identifikation bzw . Gedächtniskonsolidierung
erklärt
Abbildung s. F. 38

40
Q

Ortsbasierte Aufmerksamkeit - Paradigmen

A
  1. Hinweisreizparadigma (Cue paradigm, Posner-Paradigma)
  2. Flankierreizparadimga
    (Eriksen flanker task)
  3. Beispielhaftes Paradigma zur Untersuchung
    ortsbasierter Aufmerksamkeit mit EKPs
41
Q

Ortsbasierte Aufmerksamkeit:

Hinweisreizparadigma - Aufbau

A

Im Cueing-Paradigma wird der Vp ein ortsbezogener Hinweisreiz präsentiert, der die Position des nachfolg. Zielreizes mit einer best. Wahrscheinlichkeit vorhersagt. Der Zielreiz kann an einer von zwei räumlich entgegengesetzten Positionen erscheinen. In validen (80%) Durchgängen zeigt der Hinweisreiz die Position des Zielreizes korrekt an, in invaliden (20%) hingegen nicht. In neutralen Experimentaldurchgängen liefert der Hinweisreiz keine Informationen über die Position des nachfolgenden Zielreizes.
Siehe auch F. 39 & L. 144

42
Q

Ortsbasierte Aufmerksamkeit:

Hinweisreizparadigma - Aufgabe

A

Vp muss Fixationskreuz betrachten und dann im Angeben wo der Zielreiz ist (Rechts o. Links)
Aufgabe ist es, möglichst schnell auf das Erscheinen des Zielreizes mit einer einfachen Identifikationsreaktion (Tastendruck) zu reagieren.

43
Q

Ortsbasierte Aufmerksamkeit:

Hinweisreizparadigma - Ergebnisse

A

Verglichen mit neutralen Experimentaldurchgängen wird in validen Durchgängen schneller reagiert, in invaliden Durchgängen wird meist langsamer reagiert.

RT verringert sich also mit zunehmender Vorhersagbarkeit der Position

Durchgänge mit Augenbewegungen werden
ausgeschlossen

Verdeckte („covert“) Auslenkung der Aufmerksamkeit ohne offene (“overt “) Augenbewegungen

44
Q

Ortsbasierte Aufmerksamkeit:

Hinweisreizparadigma - Arten von Hinweisreizen

A
  1. zentrale (symbolische) Hinweisreize

2. periphere Hinweisreize

45
Q

Ortsbasierte Aufmerksamkeit:

Hinweisreizparadigma - 1. zentrale (symbolische) Hinweisreize

A

zentrale Hinweisreize tauchen zentral auf und nutzen Symbole (wie Pfeil o. Farben) um den Zielreiz anzukündigen

46
Q

Ortsbasierte Aufmerksamkeit:

Hinweisreizparadigma - 2. periphere Hinweisreize

A

Zielreiz wird nicht durch ein zentrales Symbol gecuet, sondern durch Aufblinken o. fett werden eines Bereiches in der Pheripherie
S. F.42 o. L. 145

47
Q

Mechanismen der ortsbasierten Aufmerksamkeit: Eigenschaften zentraler Hinweisreize

  1. Auslenkung der Aufmerksamkeit erfolgt:
  2. Funktionsweise
  3. Latenz
  4. Aktivitäsdauer
  5. durch nicht informative Reize auslösbar?
  6. umkodierbar?
A
  1. Auslenkung der Aufmerksamkeit erfolgt:
    a) Endogen (anlagebedingt)
    b) Intentional
    c) Willentlich
  2. Funktionsweise: Kontrolliert (“Top-Down”)
  3. Latenz: lang (> 200 ms)
  4. Aktivitäsdauer: lang (> 500ms)
  5. Ist nicht durch nicht informative Info. auslösbar
  6. umkodierbar
48
Q

Mechanismen der ortsbasierten Aufmerksamkeit: Eigenschaften peripherer Hinweisreize

  1. Auslenkung der Aufmerksamkeit
  2. Funktionsweise
  3. Latenz
  4. Aktivitätsdauer
  5. durch nicht informative Reize auslösbar?
  6. Umkodierbar?
A
  1. Auslenkung der Aufmerksamkeit erfolgt:
    a) Exogen (umweltbedingt)
    b) Reizgetriggert
    c) Reflexiv
  2. Funktionsweise: überwiegend automatisch (“bottom-up”)
  3. Latenz: kurz (ca. 50ms)
  4. Aktivitätsdauer: kurz (50-200ms)
  5. Ist durch nicht informative Info. auslösbar
  6. nicht umkodierbar
49
Q

nicht informative Hinweisreize

A

Cue ist dann Informativ, wenn er in > 50% der Fälle valide Vorhersagen macht, wenn ein Cue jedoch in 50% oder weniger % der Fälle valide Vorhersagen macht, dann hat er keinen Informationswert

50
Q

Umcodieren von Hinweisreizen

A

Vp lernt, wenn ein Cue mehrheitlich invalide Aussagen macht, dass er das Gegenteil ansagt
z.B.: Pfeil der nach Rechts zeigt, zeigt Mehrheitlich Zielreiz links an

51
Q

Hinweisreizparadigma: Lichtkegel-Metapher

A

Erkenntnisse aus dem Hinweisreizparadigma führten zur Vorstellung, dass visuelle Aufmerksamkeit wie ein bewegbarer Lichtkegel ( moving spotlight ) funktioniert:

Reize, die an einem von Aufmerksamkeit „beleuchteten“ Ort erscheinen, haben einen
Verarbeitungsvorteil gegenüber Reizen an anderen Orten.

52
Q

Lichtkegel-Metapher: kontroverse Annahmen

A
  1. Durchmesser des Lichtkegels ist konstant

2. Verlagerung des Lichtkegels erfolgt kontinuierlich

53
Q

Mechanismen des Lichtkegels nach Posner

A
  1. Disengage-Mechanismus: Die Aufmerksamkeit wird vor der Verlagerung von einem gegebenen Ort bzw. Objekt abgelöst und die objektbezogene Verarbeitung beendet
  2. Move-Mechanismsus: Verlagerung der Aufmerksamkeit von einem Ort an einen anderen
  3. Engage-Mechanismus: bindet die Aufmerksamkeit nach der Verlagerung an einen neuen Ort
    - > separate Mechanismen, die den Lichtkegel steuern
54
Q

Ortsbasierte Aufmerksamkeit: 2. Flankierreizparadigma (Eriksen flanker task) -Aufgabe

A
Reagiere auf den zentralen Buchstaben!
z.B.:
H, K -> linke Taste
S, C -> rechte Taste
weitere Buchstaben sind keiner Reaktion zugeordnet

SSSHSSS
+

55
Q

Ortsbasierte Aufmerksamkeit: 2. Flankierreizparadigma - wichtigste Manipulationen

A
  1. Reaktionskompatibilität von Zielreiz und Flankierreizen (Distraktoren): Nebenliegende Reize erfordern eine andere oder die selbe Reaktion die der Zielreiz
  2. räumlicher Abstand zwischen Zielreiz & Distraktoren

In nachfolgenden Studien wurden u.a.
3. Vorhersagbarkeit der Position des Zielreizes

Ein Hinweisreiz auf die Position des Zielreizes (falls nicht vorhersagbar) verminderten Effekt, abhängig vom zeitlichen Abstand zwischen Hinweis und Zielreiz

  1. die Anzahl an möglichen Zielreizen manipuliert:

Bei hoher kognitiver Belastung verringert sich der Effekt; der Ort der Selektion ist offenbar flexibel

56
Q

Flankierreizparadigma: Gummilinsenmetapher

A

Erkenntnisse aus dem Flankierreizparadigma führten zur Vorstellung, dass visuelle Aufmerksamkeit wie eine Gummilinse („zoom lense “)

Aufmerksamkeit kann entweder auf einen kleinen Bereich mit hoher Auflösung fokussiert (minimal ca. 1 1°Sehwinkel) oder auf einen größeren Bereich mit
verringerter Auflösung eingestellt werden

57
Q

Flankierreizparadigma:

Gradientenmodell

A

Rand im Lichtkegel wird schlechter verarbeitet als das Zentrum vom Lichtkegel, bei den anderen Modellen wird alles im Lichtkegel gleich gut verarbeitet

58
Q

Beispielhaftes Paradigma zur Untersuchung ortsbasierter Aufmerksamkeit mit EKPs
- Ablauf

A

Darbietung einer Abfolge von häufigen Standardbalken

Seltene Darbietung von abweichenden Balken, auf die die VP reagieren sollen.

59
Q

Beispielhaftes Paradigma zur Untersuchung ortsbasierter Aufmerksamkeit mit EKPs
- Aufgabe

A

In jeweils der Hälfte der Blöcke sollen Probanden ihre Aufmerksamkeit nach links bzw. rechts verschieben (dabei aber immer zentral fixieren)

60
Q

Beispielhaftes Paradigma zur Untersuchung ortsbasierter Aufmerksamkeit mit EKPs
- typisches Ergebnismuster - Welche Komponenten werden durch Aufmerksamkeitsauslenkung moduliert?

A

P1, N1 und P2 Komponenten werden durch Aufmerksamkeitsauslenkung moduliert
s. F. 48

61
Q

Studie von Gonzales et. al.

A

hat Studie mit anderen Reizen gemacht, bei der die C1 Komponente (wird in V1, also dem primären visuellen Kortex generiert) abgeleitet werden konnte

Hauptergebnis: Die C1 Komponente wurde nicht durch Aufmerksamkeit moduliert. Das heißt gibt Evidenz dafür, dass selektive visuelle Aufmerksamkeit noch nicht im V1 stattfindet

Selektive Aufmerksamkeit scheint frühestens auf Prozesse außerhalb von V1 (also in extrastriären Arealen) zu wirken

62
Q

Zeitlicher Verlauf ortsbasierter Aufmerksamkeit:

Inhibition of Return

A

Peripheres Hinweisreizparadigma

Zielreiz erscheint häufig zentral (.6), selten an den durch den Hinweisreiz indizierten / nicht indizierten Positionen (je .1), und manchmal gar nicht (.2)

Effekt: die Reaktionszeit auf einen Zielreiz an einer
durch einen peripheren Cue indizierten Position (gegenüber der Reaktionszeit auf einen Zielreiz an einer nichtindizierten Position) verlangsamt, wenn die Zeitverzögerung (SOA) zwischen Hinweis- und Zielreiz länger als etwa 300 ms ist

Manipulation der „ stimulus onset asynchrony “ (SOA) = Zeit vom Präsentationsbeginn des ersten Reizes (hier: Hinweisreiz) bis zum Präsentationsbeginn des zweiten Reizes (hier: Zielreiz). „Erleichterungseffekt“ für
die indizierte Position (SOAs < 300 ms) verkehrt sich in einen späten Inhibitionseffekt (SOAs > 300 ms),

Interpretation: Das (unmittelbare) Ausbleiben des Zielreizes an der indizierten Position zunächst zu einer Verlagerung der Aufmerksamkeit von der indizierten auf eine andere Position (z. B. den Fixationsort) führt, sodass, wenn der Zielreiz schließlich an der
indizierten Position erscheint, eine Rückorientierung der Aufmerksamkeit auf diese Position erforderlich ist.
Es kommt zur einer Hemmung der Aufmerksamkeitsreorientierung an einen kurz vorher beachteten Ort

63
Q

Objekt- und dimensionsbasierte Aufmerksamkeit - Aufbau

A

-> Aufmerksamkeit wird nicht (nur) auf abstrakte räumliche Koordinaten im visuellen Feld, sondern (auch) auf bestimmte Objekte und/oder Dimensionen gerichtet.
Kurzzeitige Darbietung zweier sich räumlich überlappender Objekte (Rechteck, Linie)

Objekte hatten jeweils zwei unabhängige Attribute (Rechteck: Größe, Lückenseite; Linie: Textur, Neigung)

64
Q

Objekt- und dimensionsbasierte Aufmerksamkeit

- Aufgabe

A

Beurteilung von einem Attribut („einfach“) oder von zwei Attributen („dual“).
Einfache Aufgabe: z.b.: Welche Textur hat die Linie?
Duale Aufgabe: z.B: welche Textur und welche Neigung hat die Linie (in einem Objekt)
ODER
Welche Größe hat das Viereck und welche Textur hat die Linie? (in ver. Objekten)
Bei dualen Urteilen befanden sich die zwei kritischen Attribute entweder im gleichen Objekt oder in unterschiedlichen Objekten (jeweils 50% der Vpn)

65
Q

Objekt- und dimensionsbasierte Aufmerksamkeit

- Ergebnisse

A

Bessere Leistung für zweites Urteil (duale Bedingung) wenn sich die beiden Attribute innerhalb des gleichen Objekts befanden
-> Aufmerksamkeit kann zu einem Zeitpunkt nur auf ein Objekt gerichtet werden

66
Q

Visuelle Suche: Lineare Reaktionszeitgleichung

A

RZ = a + bn
RZ: Reaktionszeit
b: Suchrate (Zeit/Item)
n: Displaygröße

67
Q

Visuelle Suche: “parallele” Suche

A
  1. Effiziente, einfache, präattentive Suche
  2. b kleiner/gleich 10ms/Item
  3. Findet tendenziell bei einfacher Merkmalssuche statt (z.B. Suche nach der Anwesenheit eines roten Apfels unter grünen Äpfeln). Der Zielreiz unterschiedet sich durch ein einfaches Merkmal in der Merkmalsdimension

(S. F. 52) -> “pop-out-Phänomen”

68
Q

Visuelle Suche: “serielle Suche”

A
  1. ineffiziente, schwierige, attentive Suche b > 10ms/Item
  2. Tendenziell bei Konjunktionssuche. Der Zielreiz unterscheidet sich in einer gegebenen Merkmalsdimension durch eine Kombination oder Konjunktion von Merkmalen (z.B.: Suche nach kleinen roten Apfel unter großen roten und kleinen grünen Äpfeln). Bei der Konjunktionssuche müssen die einzelnen Display-Items sukzessive mit fokaler Aufmerksamkeit abgetastet werden.
  3. Suchfunktion steigt linear an mit einem Steigungsverhältnis von 2:1 zw. abwesend (erschöpfende Suche) und anwesend (selbst-abbrechende Suche)
    s. F. 52
69
Q

Visuelle Suche: Merkmalsintegrationstheorie (Treismann et. al) - Ablauf

A

bei Konjunktionssuche:
1. müssen die einzelnen Display-Items sukzessive mit fokaler Aufmerksamkeit abgetastet werden.

  1. Durch die Ausrichtung des Aufmerksamkeitsfokus an einen bestimmten Ort werden die sich an diesem Ort befindenden, separat codierten Merkmale des inspizierten Items in eine kohärente Objektrepräsentation integriert.
  2. In der Folge kann diese temporäre Objektrepräsentation mit einer (im Objektgedächtnis gespeicherten) Beschreibung des Zielreizes abgeglichen werden.
  3. Dabei wird die Zuweisung von fokaler Aufmerksamkeit an ein Objekt als ortsbezogen konzipiert: Die Aufmerksamkeit wird auf einen Ort der Hauptkarte der Orte (master map of locations) gerichtet, wodurch der Output der ver. Merkmalsdetektoren an dem entsprechenden Ort verfügbar wird
  • > Präattentive Verarbeitung einzelner Merkmale, Bindung von Merkmalen erfordert Aufmerksamkeit, Bindung kann nur für ein Objekt zu einer gegebenen Zeit erfolgen
    s. F. 53
70
Q

Merkmalsintegrationstheorie: Grundannahme über Aufbau von Stimuli

A

Annahme ist, dass sich jeder Stimulus als Kombination basaler Merkmale beschreiben lässt, wobei ähnliche Merkmale Dimensionen bilden; z. B. sind rot, grün und
blau Merkmale der Dimension Farbe; andere Dimensionen sind Orientierung, Größe, Tiefe, Bewegung etc.

71
Q

Merkmalsintegrationstheorie: Merkmalsdimensionen als modulare Systeme

A
  1. Merkmalsdimensionen sind modulare Systeme die aus spezialisierten, z. B. einen bestimmten Farbwert codierenden, Merkmalsdetektoren bestehen.
  2. ähnliche Merkmalsdetektoren sind topografisch, in
    Merkmalskarten, organisiert sind. Dabei entsprechen bestimmte Orte in den Karten bestimmten Stimulusorten im visuellen Feld, sodass die Möglichkeit besteht, korrespondierende Orte in den ver. Karten einander zuzuordnen
72
Q

Merkmalsintegrationstheorie: Evidenz

A
  1. aus visuellen Suchexperimenten: kann gut die typischen Suchfunktionen bei einfacher Merkmalssuche& Merkmalskonjunktionssuche erklären
  2. illusionäre Konjunktionen
73
Q

visuelle Suche: „illusionäre Konjunktionen“

A

der Befund, dass die Merkmale nichtbeachteter Objekte (bei kurzzeitiger Displaydarbietung) falsche Bindungen eingehen können; ein Beispiel wäre die Bindung der Form von Objekt A mit der Farbe von Objekt B (die Halluzination nicht vorhandener Merkmale ist dagegen selten). Mit anderen Worten: Nur die Zuweisung fokaler Aufmerksamkeit garantiert korrekte Merkmalsintegration

74
Q

Ansätze in der Forschung zur visueller Aufmerksamkeit

A
  1. Ortsbasiert: Hinweiseiz- und Flankierreizparadigma, Inhibition of Return
  2. Objekt- oder dimensionsbasiert:
75
Q

Visuelle Suche: Theorien

A
  1. Merkmalsintegrationstheorie (Treismann)

2. Theorie der gesteuerten Suche (Wolf)

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Q

Visuelle Suche: Theorie der gesteuerten Suche -Grundannahmen

A
  1. Es gibt eine Hauptkarte der Aktivierung, die die Zuweisung (Alokation) der fokalen Aufmerksamkeit steurt -> Sie wird immer an den jeweiligen Ort der höchsten Hauptkartenaktivierung gerichtet
  2. Die fokale Aufmerksamkeit vermittelt die Bindung der am höchstaktiviertesten Ort registrierten Objektmerkmale bzw. deren Durchleitung an ein Objekterkennungssystem
  3. Ist eine Theorie der Berechnung der Hauptkartenaktivierung. Diese Berechnung erfolgt durch zwei getrennte Mechanismen:
    a) Top-down
    b) Bottom-up

-> Kann Ähnlichkeitseffekte grundsätzlich erklären

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Q

Visuelle Suche: Theorie der gesteuerten Suche - Einfache Merkmalssuche

A

Bottom-up-Mechanismus:
Berechnung einer Karte von Merkmalsdifferenzen bzw. -Salienzen gleichzeitig (parallel) für jede Dimension
s. F.54c

78
Q

Visuelle Suche: Theorie der gesteuerten Suche- Merkmalskonjunktionssuche

A

Zusätzlich zur bottom-up-Mechansimus auch noch ein top-down-Mechansimus:
In die Suche werden noch wissensbasierte Aktivierungen involviert, der Prozess arbeitet wegen geringerer Aktivierungsdifferenzen zw. Target und Distraktor seriell
s. F. 54

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Q

Flankierreizparadigma: Effekt

A

falls die Flankierreize eine damit Reaktion erfordern, die inkompatibiel mit dem Hinweizreiz ist, dann kann es zu einer Verlängerung der Reaktionszeit kommen, die als Flankierreiz-Kompatibilitätseffekt (FKE) bezeichnet wird.