Sitzung 1 Einführung Flashcards
Was sind die fünf klassischen Sinne?
- Tastsinn
- Hören
- Sehen
- Riechen
- Schmecken
Welche Sinne gibt es noch?
- Temperatursinn
- Schmerzempfinden
- Gleichgewichtssinn
- Körperempfindungen
Naiver Realismus
” Die Welt ist so, wie wir sie wahrnehmen”
- es gibt also keinen Unterschied zwischen “innen” und “außen”
Schritte der Wahrnehmung
- Umgebungsreiz
- Licht wird reflektiert und transformiert
- Transduktion in den Rezeptoren (siehe Karte Photorezeptoren)
- Neuronale Verarbeitung
- Wahrnehmung
- Erkennen
(7. Handeln )
Photorezeptoren
- Zäpfchen und Stäbchen
- sind in der Netzhaut und auf der Rückseite des Auges und wandeln Lichtenergie in elektrische Energie um und beeinflussen unser Sehen
Erkennen vs. Wahrnehmen
Wahrnehmen = Detektion von Umweltreizen
Erkennen = Identifikation von Umweltreizen
- > sind beide eng mit dem Wissen einer Person verknüpft
Was gehört alles zur Sinnesphysiologie?
Der Prozess vom Sinnesreiz über die Rezeptoren und die Erregung im sensorischen Nerv bis hin zur Integration dieses Errgegungsmusters im ZNS
Worum geht es bei der Wahrnehmungspsychologie?
Der vom Wissen (aber auch Erfahrungen und Erwartungen) der jeweiligen Person beeinflusste Prozess der Sinneseindrücke und Empfindungen (sensation) zur Wahrnehmung (perception)
was gehört alles zur Sensomotorik?
Die Sensomotorik beschreibt das Zusammenspiel zwischen Wahrnehmung und Handeln
visuelle Agnosie
Agnosie (griech.: Mangel an Wissen)
- Störung der Verarbeitung von visuellen Impulsen durch das Gehirn. Die Patienten können visuelle Reize mit ihrem Sehorgan normal wahrnehmen, Gesichter oder Objekte aber nicht mehr erkennen.
Untersuchungsebenen der Allgemeinen Psychologie
- Neurophysiologie
- Psychophysik
- Kognitionspsychologie
Wahrnehmungsforschung benötigt alle Untersuchungsebenen und kombiniert diese häufig!
Neurophysiologie
Erfassung 1. der Beziehung zwischen Stimulus und Physiologie (i. d. R. Gehirnaktivität) sowie 2. der Beziehung zwischen Physiologie und Wahrnehmung
Psychophysik
Messung der Beziehung zwischen Stimulus und Wahrnehmung
bekannter Vertreter: Gustav Theodor Fechner (1801-1887)
klassische Schwellentheorie
- Was sind Schwellen?
Schwellen dienen als Maß für Empfindlichkeit eines Sinnessystems
Absolute Schwelle
Minimale Reizgröße, die zu einer “eben merklichen Empfindung führt”
Unterschiedsschwelle
Minimale Reizdifferenz, die zu einem “eben merklichen Unterschied” der Empfindungen führt
Methoden der klassischen Psychophysik
- Herstellungsverfahren
- Grenzmethode
- Konstanzmethode
Wie sähe eine idealisierte Schwellenfunktion aus?
von 0 auf 100 bei einem bestimmten Wert
Herstellungsmethode
Die Testperson verändert den Reiz so lange, bis sie ihn gerade noch entdecken kann oder nicht mehr entdecken kann (schnelle, aber ungenaue Methode)
-> Kontinuierliche Darbietung
Die gerade noch wahrgenommene Reizintensität gilt dann als absolute Schwelle. Es können auch mehre Durchläufe gemacht werden und die Schwellen gemittelt werden.
Grenzmethode
Reize werden in aufsteigender oder absteigender Reihenfolge präsentiert (diskrete Darbietung). Die Testperson beurteilt, ob sie den Reiz wahrnehmen kann oder nicht. Jedes mal wird der Umkehrpunkt festgehalten. Aus dem Mittel der Umkehrpunkte wird dann die Schwelle berechnet
Wird oft in Tabelleform festgehalten (s. F. 47)
Grenzmethode - Umkehrpunkte
Der Wert, der zwischen der Reizintensität liegt, die noch wahrgenommen wurde und der Reizintensität, die nicht mehr wahrgenommen wurde. Z.B.: Intensität 99 wurde noch Wahrgenommen, Intensität 98 nicht mehr, dann ist der Umkehrpunkt 98,5
Grenzmethode- Warum auf- und absteigende Darbietung?
Um Fehler aufgrund potenzieller Perseverationstendenzen (wenn eine VP dazu neigt auf aufeinander Folgende Reize gleich zu antworten) auszugleichen
Konstanzmethode
(typischerweise 5 - 9) Reize werden in zufälliger Reihenfolge präsentiert. Die VP muss beurteilen, ob sie den Reiz wahrnehmen kann oder nicht
- randomisierte, mehrmalige Darbietung mit unterschiedlichen Intensitätsstufen
- genauste, aber aufwändigste Methode
- Aus den Ergebnissen mehrere Durchgänge lässt sich eine psychometrische Funktion erstellen (s. F. 48)
Konstanzmethode- Psychometrische Funktion
y-Achse: Anteil der im Mittel entdeckter Stimuli in %
x-Achse: Reizintensität
Schwelle: Intensität, bei der die Reize mit 50%iger Wahrscheinlichkeit entdeckt werden