Schwerpunktfamilien Orchidaceae und Poaceae Flashcards
Orchideen
- Ordnung Asparagales: Orchidaceae (Knabenkrautgewächse, Orchideen)
Allgemein
größte Pflanzen-Familie!
in temperaten Breiten terrestrisch (Erdorchideen)
in den Tropen und Subtropen meist epiphytisch (Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen).
höchstentwickelte Monokotyledonen!
Orchideen: Wurzeln
- bei Erdorchideen oft Wurzelknollen als Speicherorgane
- bei allen Sippen Mykorrhiza
bei Epiphyten (Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen) - Haftwurzeln (abgeflacht, eng anliegend)
- Assimilationsorgane (z. T. die Einzigen)
Orchideen: Spross
-sympodial, seltener monopodial
(Ein Monopodium bezeichnet bei Pflanzen die Form einer Verzweigung mit durchgehender Sprossachse. Dabei wird jährlich durch dasselbe, akroton geförderte Spitzenmeristem der vorjährige Triebabschnitt fortgesetzt)
- bei Erdorchideen basal rhizomatisch oder knollig
- bei Epiphyten oft verdickte Sprossabschnitte („Pseudobulben) aus einem oder mehreren Internodien
Orchideen: Blätter
- wechselständig: zweizeilig oder spiralig angeordnet
- ganzrandig, länglich bis rundlich
- Blattgrund meist als stängelumhüllende Scheide ausgebildet
- Nervatur parallel, selten netzaderig
- bei xeromorphen Sippen Blattsukkulenz
Orchideen: Blütenmorphologie
-stets zygomorph (1 Symmetrieebene)
dorsiventral (zygomorph): mit nur einer Symmetrieebene. Meist liegt diese senkrecht zum Deckblatt, d.h. die rechte und die linke Blütenhälfte sind spiegelbildliche gleich (Lippen-, Zungen-, Schmetterlingsblüten), selten liegt sie quer (nur Lerchensporn und Erdrauch) oder schräg (Roßkastanie) zum Deckblatt.
- äußerer und innerer Perigonkreis dreizählig, ± verschieden gestaltet (in der Literatur oft als „Kelch und „Krone bezeichnet)
- mittleres Blatt des inneren Perigonkreises: Lippe (Labellum) → Landeplatz für Bestäuber (gelangt durch Drehung des Blütenstiels oder des unterständigen Fruchtknotens nach unten)
- Lippe oft gespornt (Nektarium)
Orchideen: Bestäubung
Staubblatt und Griffel zu einem Säulchen (Gynostemium) verschmolzen (BILD unten)
- Staubblatt enthält 4 Pollensäcke (evtl. 2 reduziert)
- Pollen jedes Pollensackes zu einem Paket (Pollinium) verklebt
- Pollinien mit einem Stielchen versehen (Herkunft unterschiedlich)
- Rostellum bildet Klebkörper (Viscidium) aus, der sich mit dem Stielchen verbindet
- Pollinien + Stielchen + Klebkörper = Pollinarium
- Pollinarien werden dem Bestäuber angeheftet
Orchideen: Bestäubungsbiologie
- Bestäuber überwiegend Hautflügler (Bienen etc.) und Schmetterlinge, seltener Vögel
- Tiere lassen sich auf der Unterlippe nieder, um Nektar zu gewinnen, und bekommen Pollinarium angeheftet
- durch Austrocknen des Stielchens vollführt das Pollinarium eine typische Krümmung, so dass es beim nächsten Blütenbesuch exakt auf die Narbe platziert wird
Sexualtäuschblumen: Blüten von Ophrys- Arten (Ragwurz) imitieren die Weibchen der Bestäuber nach Geruch, Gestalt, Farbe und Behaarung; beim Kopulationsversuch werden Pollinarien aufgenommen und übertragen
Orchideen: Samenbildung und Keimung
- Fruchtknoten zur Blütezeit noch nicht voll ausgebildet, entwickelt sich erst nach der Bestäubung weiter; Befruchtung Monate nach der Bestäubung
- Kapselfrüchte enthalten Tausende bis zu 4 Millionen winzige Samen (0,005 mg) - mit dem Wind über Hunderte km transportierbar
- Nährgewebe fehlt, Embryo undifferenziert, muss bei der Keimung von einem Pilz infiziert werden (Endomykorrhiza), um sich weiterentwickeln zu können; nach Ausbildung photosynthetisierender Organe wird die junge Pflanze vom Pilz unabhängig
• einige Sippen ergrünen nicht, parasitieren ständig auf ihrem Pilz
Orchideen: Nutzpflanzen
- einzige Nutzpflanze unter den Orchideen
- mexikanische Liane mit sprossbürtigen Wurzel- ranken, in den Tropen kultiviert
- fermentierte unreife Kapseln liefern Vanillin
- bestäubende Bienen selbst in der Heimat rar → Handbestäubung nötig (40 % des Erzeugerpreises!)
9. Ordnung Poales: Poaceae (Gramineae, Süßgräser)
Allgemein
12 Unterfamilien; wichtigste: - Bambusoideae - Ehrhartoideae - Pooideae - Panicoideae
- hervorragende Bedeutung für die menschliche Zivilisation (Getreide, Viehfutter
- in Steppen, Savannen und anthropogenen Wiesen formationsbestimmend (dominieren 20 % der terrestrischen Vegetation)
vegetative Morphologie
- Achse (= Halm) stielrund, hohl (außer an den verdickten Nodien / Knoten); Basis der Internodien meristematisch
- Blätter zweizeilig angeordnet, Unterblatt → Scheide, Oberblatt → Spreite, erweiterte Spreitenbasis = Blattgelenk Seiten des Spreitengrundes können zu Öhrchen ausgezogen sein
- am Blattgelenk ansitzendes freies Blatthäutchen: Ligula → entweder als Hautsaum (links) oder als Wimpernkranz (rechts) ausgebildet
POALES: Morphologie der Blüten und des Teilblütenstandes = Ährchen
POALES: Morphologie der Blüten und des Teilblütenstandes = Ährchen
POALES:
Ährchen (Teilblütenstände) sind zu Gesamtblütenständen
zusammengesetzt
POALES: oberständige Nussfrucht (Karyopse)